Society 364 / 2012

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coverstory Bank Austria Kunstforum »I don´t think about art when I´m working. I try to think about life. « Jean-Michel Basquiat Links unten: Jean-Michel Basquiat & Andy Warhol, Florida, 1984, Privatsammlung Rechts unten: Jean-Michel Basquiat, Empire, 1983, Privatsammlung tierfreudigkeit angeregt. In der einzigartigen Ausstellung werden nicht nur Gemeinschaftsarbeiten vorgeführt, sondern auch Einzelwerke der beiden Künstler präsentiert. Dabei dominieren bei Warhol überwiegend handschriftliche Bilder in Schwarz- Weiß, wobei es sich meist um Markierungen von Alltagsgegenständen handelt. Basquiats Hauptwerke werden vor allem durch das klassische medizinische Lehrbuch „Gray‘s Anatomy“ inspiriert, sowie die anatomischen Meisterzeichnungen von Mal-Genie Leonardo da Vinci. Basquiats Werke ab Mitte der 80er Jahre sind gekennzeichnet durch eine kleinteiligere und detailliertere Struktur. Die Ausstellung versucht auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Arbeiten der beiden Ikonen einzugehen, deren Facettenreichtum zu präsentieren und die kunsthistorische Bedeutung ihrer Werke aufzuzeigen. • Pop-Art Andy Warhol, amerikanischer Maler, Grafiker, Designer und Filmemacher wurde 1928 in Pittsburgh geboren. Nach einer Ausbildung zum Schaufensterdekorateur, begann Warhol am Carnegie Institue of Technology „Pictorial Design“ zu studieren. Danach war der Sohn tschechischer Einwanderer unter anderem als Werbegrafiker und Illustrator für diverse Magazine wie „Vogue“ und „Harpers Bazaar“ tätig. Die erste Einzelausstellung des erfolgreichen Künstlers fand 1952 in der Hugo Gallery unter dem Titel „Fifteen Drawings Bases on the Writings of Truman Capote“ in New York statt. Ende der 50er Jahre zählte Warhol zu den bestbezahltesten Grafikdesignern in Manhattan. 1961 richtete er sein Studio „The Factory“ ein, wo er sich unterschiedlichsten Projekten widmete. In den frühen 1960er Jahren begann der Künstler Alltagsgegenstände, Objekte aus industrieller Massenproduktion in seine Bilder zu integrieren. Dabei bediente er sich der Methode des Siebdrucks. Das Medium Film weckte ebenso Warhols Leidenschaft zu dieser Zeit. Insgesamt sind fast 600 Filme und 2000 Videos entstanden. Auch als Buch- und Theaterautor versuchte sich das Ausnahme-Talent, jedoch mit eher mäßigem Erfolg. 1968 wurde er Opfer eines lebensgefährlichen Attentats. In den 80er Jahren arbeitete der Künstler mit Kollegen wie Francesco Clemente und Jean-Michel Basquiat. Am 22 Februar 1987 starb Warhol an den Komplikationen einer Gallenblasenoperation. • Graffiti-Kunst Jean-Michel Basquiat erblickte 1960 in New York das Licht der Welt. Er gilt als erster afroamerikanischer Künstler, der sich erfolgreich in der überwiegend weißen Kunstwelt durchgesetzt hat. Basquiat wuchs in der klassischen Mittelstandsfamilie auf. Die Scheidung der Eltern prägte den talentierten Künstler, der mit seinen Geschwistern beim gewalttätigen Vater aufwuchs. Während der Schulzeit fiel Basquiats zeichnerisches Talent auf, ebenso sein schwieriger Charakter. Auf der High School sammelte er erste Erfahrungen in der Graffiti-Szene. Die Graffitis wurden mit „SAMO“ signiert, was „Same old Shit“ bedeutet und für die unveränderten rassistischen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten steht. Damit erregte Basquiat schnell Aufmerksamkeit in der New Yorker Kunstszene. Die Teilnahme an der New York / New Wave Ausstellung im Jahre 1981 verhalf der Ikone zum endgültigen Durchbruch. 1984 lernte er andere Künstler wie Francesco Clemente und Andy Warhol kennen, mit denen eine enge Zusammenarbeit entstand. Am 12. August 1988 kam Basquiat in Folge einer Überdosis Heroin ums Leben. • Fotos: Galerie Bruno Bischofsferger, Schweiz/The Estate of Jean-Michel Baquiat und The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./VBK, Wien, 2013 158 | <strong>Society</strong> 2_2013
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