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Rubrik<br />

1<strong>06</strong> THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

107<br />

Rubrik<br />

als<br />

Meer<br />

Interview mit Till Dietsche, Leiter des<br />

Internationalen Meeresfilmfestivals<br />

CINEMARE Kiel.<br />

Vom 24. Bis 28. Oktober 2018 fand<br />

in der Landeshauptstadt zum dritten<br />

Mal das Kieler Meeresfilmfestival<br />

statt. Ergebnis: Mehr Filme, mehr Spielstätten,<br />

mehr Preise, mehr Publikum und … viel<br />

Meer! Im Gespräch mit Redakteur Chris von<br />

NORDTIMES verrät Mitbegründer und Festivalleiter<br />

Till Dietsche, wie das CINEMARE entstanden<br />

ist, welches Ziel es verfolgt und was<br />

Taiwanesen mit Norddeutschland verbinden.<br />

Schülerinnen und Schüler das Tauchboot<br />

‚Jago‘ vor Ort bewundern und Fragen an die<br />

Tauchbootführer und die Expeditionsleiterin<br />

stellen. Zweitens, stellvertretend für viele<br />

nationale und internationale Gäste, der<br />

Besuch des Delfinschutz-Aktivisten Richard<br />

O’Barry, der uns nach dem japanischen Film<br />

„A whale of a tale“ auf den neuesten Stand<br />

der japanischen Delfin-Exportindustrie<br />

brachte. Und drittens waren wir natürlich<br />

unglaublich stolz, dass NDR und ARTE für<br />

die Weltpremiere ihrer aufwendigen Produktion<br />

„1918. Aufstand der Matrosen“ das CI-<br />

NEMARE Meeresfilmfestival gewählt haben.<br />

Als ‚Kieler Jung’ hast du dein Abitur an<br />

der Humboldt-Schule absolviert und an<br />

der Christian-Albrechts-Universität Sinologie<br />

und Medienwissenschaften studiert.<br />

Wie bist du zum Film gekommen, und wie<br />

ist das CINEMARE entstanden?<br />

Das Kino war für mich schon früh ein magischer<br />

Ort, der mich an viele Orte entführt<br />

hat. Auch Filmfestivals haben mich inspiriert.<br />

Ich erinnere mich an unzählige Besuche<br />

auf der Berlinale. Zum Filmschaffenden<br />

bin ich in Südostasien geworden. Im Rahmen<br />

meines Sinologie-Studiums absolvierte<br />

ich in den 90er Jahren ein dreimonatiges<br />

Praktikum in Taiwan. Aus drei Monaten wurden<br />

schließlich drei Jahre, ehe ich in Kiel<br />

mein Studium mit der Promotion abschloss.<br />

Seitdem ist Taiwan zu meiner zweiten Heimat<br />

geworden. Ich verbringe dort jedes Jahr<br />

mehrere Monate und habe dort auch nebenbei<br />

„Film“ studiert. Die Idee zu einem<br />

Filmfestival entstand in Kiel, nachdem mein<br />

erster eigener Film bei einem norddeutschen<br />

Filmfestival abgelehnt wurde. Zusammen mit<br />

meinem Schulfreund Jan Sellmer, dem heutigen<br />

Geschäftsführer des „Cinemaxx Kiel“,<br />

beschloss ich daraufhin, ein eigenes Film-<br />

festival zu gründen. Mit dem „Kieler Kneipenkurzfilmfestival“<br />

im „Hanging Gardens“<br />

setzten wir 2004 ein erstes Ausrufezeichen.<br />

Mitte der 2000er Jahre entstand die Idee,<br />

ein thematisches Filmfestival zu gründen,<br />

das zu der Stadt Kiel passt. Gemeinsam mit<br />

dem Meeresfilmer Daniel Opitz und der Ocean<br />

Mind Foundation war uns schnell klar, dass es<br />

nur das Thema „Meer“ sein konnte. Das Meer<br />

verbindet alle Kielerinnen und Kieler!<br />

Die Themen Klimawandel, Überfischung<br />

und Meeresverschmutzung sind brandaktuell.<br />

Warum beschäftigt sich das CINEMA-<br />

RE nicht ausschließlich mit wissenschaftlich<br />

ausgerichteten Filmen?<br />

Weil das Meer mehr als nur ein Thema verlangt.<br />

Das Meer ist ein kultureller Lebensraum,<br />

durch den sich unterschiedliche<br />

Kulturen definieren. Gleichzeitig ist es ein<br />

Sehnsuchtsort, ein Verkehrsweg, ein Nahrungsraum<br />

und ein Ort, an dem wir Sport<br />

treiben. Das CINEMARE möchte Menschen<br />

zusammenbringen, die aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven auf das Meer blicken. Je<br />

dringlicher die Problematik der Meeresverschmutzung<br />

wird, desto wichtiger die Erkenntnis,<br />

dass nur wir alle gemeinsam die<br />

Probleme lösen können.<br />

Vielen Dank Till, und weiterhin toi, toi, toi<br />

für das CINEMARE Kiel.<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar,<br />

„Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />

Moin, Till. Vor wenigen Wochen fand das<br />

3. Internationale Meeresfilmfestival CINE-<br />

MARE Kiel statt. Salopp gefragt: Wie ist<br />

es gelaufen?<br />

Moin, Chris. Das CINEMARE ist großartig verlaufen!<br />

Noch sind wir dabei, alle Zahlen und<br />

Rückmeldungen auszuwerten, aber es lässt<br />

sich jetzt schon sagen, dass wir die Besucherzahlen<br />

des Vorjahres steigern, Spielstätten<br />

dazugewinnen und eine wachsende<br />

Beachtung in den Medien verzeichnen konnten.<br />

Auch die Unterstützung von Sponsoren<br />

sowie der Stadt Kiel war und ist ein großer<br />

Rückhalt. Kiel Sailing City hat uns hervor-<br />

ragend unterstützt und zieht mit uns an<br />

einem Strang, ebenso die Bingo Umweltlotterie,<br />

die Lighthouse Foundation, und durch<br />

die Mitwirkung von Sky Ocean Rescue konnten<br />

wir den Meeresschutzfilmpreis erstmalig<br />

mit 1.000 Euro dotieren.<br />

Für alle, die das CINEMARE 2018 verpasst<br />

haben … was waren die Highlights?<br />

Mit der Eröffnungsfeier fing es an. Zum<br />

ersten Mal wurde das CINEMARE im Kieler<br />

Rathaus mit einem Festakt eröffnet – mit<br />

wehenden CINEMARE-Flaggen auf dem Rathausplatz!<br />

Gleichzeitig fand die Unterzeichnung<br />

eines Partnerschaftsabkommens<br />

mit dem Ocean Film Festival San Francisco<br />

statt, auf das wir besonders stolz sind! Höhepunkte<br />

eines Filmfestivals aufzuzählen,<br />

ist schwierig. Für uns ist jeder Film ein<br />

Highlight. Unser Programm bot 2018 rund<br />

60 Filme: Dokumentationen und Langfilme,<br />

Videokunst sowie eine Kurzfilmnacht. Drei<br />

herausragende Festivalmomente möchte ich<br />

dennoch hervorheben: Erstens, die Schulvorstellung<br />

„Untergetaucht“. Das Forschungstauchboot<br />

„Jago“ im Helmholtz-Zentrum<br />

für Ozeanforschung GEOMAR. Neben dem<br />

beeindruckenden Dokumentarfilm konnten<br />

© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />

© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment

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