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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 34 · 9 ./10. Februar 2019 – S eite 32 *<br />
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Panorama<br />
LEUTE<br />
NACHRICHTEN<br />
Justin Bieber hat seiner Frau Hailey<br />
Baldwin eine Liebeserklärung gemacht.<br />
„Bei dem Lebensstil, den ich<br />
habe,ist alles unsicher.Ich brauche<br />
eine Sache,die sicher ist. Unddas ist<br />
mein Baby,mein Liebling“, sagte der<br />
24-jährige Popstar der amerikanischen<br />
Vogue.Dahat wohl jemand<br />
vonSkandalen genug und sucht<br />
Schutz im Hafen der Ehe.Die Tochter<br />
vonSchauspieler Stephen Baldwin<br />
soll der berühmte Fels in der<br />
Brandung sein: „Hailey ist sehr logisch<br />
und strukturiert, genau das,<br />
was ich brauche.“ DieGattin (22) gab<br />
sich in dem Gespräch denn auch<br />
deutlich abgeklärter:„Eine Ehe ist<br />
sehr hart. Wirsind zwei junge Leute<br />
und lernen dazu. Ichsitzenicht hier<br />
und lüge,dass alles magisch ist. Es<br />
wirdimmer hartsein.“ Klingt jetzt irgendwie<br />
nur so semi-romantisch.<br />
Ariana Grande schreckt vorklaren<br />
Worten ebenfalls nicht zurück. Die<br />
Sängerin aus Florida attackierte<br />
nach der Absage ihres geplanten<br />
Auftritts bei der Grammy-Verleihung<br />
am Sonntag deren Produzenten.<br />
Dieser hatte zuvor erklärt, die Musikerin<br />
habe in der Kürze der Zeit<br />
keine Show auf die Beine stellen können.<br />
Daswollte die 25-Jährige so<br />
nicht stehen lassen: „Ich hielt meinen<br />
Mund, aber jetzt lügst du“,<br />
schrieb sie auf Twitter.„Ichkann<br />
über Nacht eine Performance zusammenbringen,<br />
und das weißt du.“<br />
Allerdings seien ihreKreativität und<br />
ihreSelbstdarstellung erstickt worden.<br />
Deshalb habe sie sich entschieden,<br />
nicht teilzunehmen. Popcorn!<br />
TomKaulitz weiß, was er will: Durch<br />
den Monsun, gegen den<br />
Sturm, direkt zu seiner<br />
Heidi. BeiEmo-<br />
Talker Markus Lanz offenbarte<br />
der Tokio-<br />
Hotel-Gitarrist, dass<br />
er beim Kennenlernen<br />
mit Heidi Klum<br />
nicht lang fackelte:<br />
„Ich hab direkt Gas<br />
gegeben. Ichfand<br />
sie direkt toll“, so der<br />
29-Jährige.Direkt<br />
wieder auf die Bremse<br />
trat er jedoch, als<br />
Lanz ihn auf mögliche<br />
Nachwuchsplanung<br />
ansprach: „Das<br />
sage ich dir nicht.“<br />
(avo./mit dpa)<br />
Auf einer Geburtstagsparty lernte er<br />
Heidi Klum kennen.<br />
TK/STAR MAX<br />
TIERE<br />
Nach gut drei Monaten in Freiheit<br />
ist nun wieder Stall angesagt. DPA<br />
Ausgebüxte Kühe sind für die Tierkastenredaktion<br />
immer mal wieder<br />
ein Thema. Meist müssen die Rindviecher<br />
ihreharterkämpfte Freiheit<br />
am Ende aufgeben. So auch im aktuellen<br />
Fall aus Niederbayern, wo die<br />
namenlose Ausreißerin im Verlauf<br />
der Geschichte auf den Namen Büxi<br />
getauft wurde.Mit Hubschrauber<br />
und Drohne wurde nach Büxi gesucht,<br />
bis nun ein pensionierter Polizist<br />
ihr Versteckspiel im Wald beendete.Büxi,<br />
das war’s dann wohl,<br />
husch, zurück in den Stalli! (avo.)<br />
Jahrzehntelang hat das riesige Flugzeug mit dem charakteristischen Buckel die Fliegerei zwischen den Kontinenten beherrscht.<br />
Einen größeren Entwicklungssprung<br />
hat es in der zivilen Luftfahrt<br />
bis heute nicht mehr gegeben:<br />
DieBoeing 747-100 sollte das<br />
Fliegen revolutionieren. Vor50Jahren, am<br />
9. Februar 1969, hob der gewaltige Flieger<br />
in Seattle unter dem Jubel Tausender Zuschauer<br />
zum offiziellen Premierenflug ab.<br />
Erst der Jumbojet, wie die Maschine bald<br />
genannt wurde, machte Flugreisen für die<br />
Massen erschwinglich.<br />
In Everett, 50 Kilometer nördlich von<br />
Seattle, hatten die Amerikaner extra eine<br />
Fabrik für die Produktion des neuen Flugzeugs<br />
gebaut. Das damals größte Düsenverkehrsflugzeug<br />
der Welt drang in neue<br />
Dimensionen vor: 70 Meter lang, 19 Meter<br />
hoch, die Flügelspanne betrug 59 Meter.<br />
Damit war die Maschine zweieinhalb mal<br />
größer als ihr Vorgängermodell, die Boeing<br />
707. Und mit Platz für 366 Passagiere<br />
konnte der vierstrahlige Jumbo doppelt so<br />
viele Fluggäste befördern.<br />
Große Anspannung<br />
50 Jahre Jumbojet<br />
1969<br />
Boeing 747-100<br />
Länge<br />
70,5 m<br />
Passagiere (max.)<br />
550<br />
Spannweite<br />
59,6 m<br />
Startgewicht (max.)<br />
333 t<br />
Reisegeschwindigkeit<br />
890 km/h<br />
Reichweite (max.)<br />
9138 km<br />
2019<br />
Boeing 747-8<br />
Länge<br />
76,3 m<br />
Boeing 747-Bestellungen<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Königin<br />
der Lüfte<br />
Passagiere (max.)<br />
605<br />
Spannweite<br />
68,4 m<br />
50 Jahre Boeing 747 –<br />
wie der Jumbojet<br />
das Fliegen revolutionierte<br />
Startgewicht (max.)<br />
442 t<br />
Reisegeschwindigkeit<br />
910 km/h<br />
Reichweite (max.)<br />
14 816 km<br />
VonMichael Ossenkopp<br />
Oberdeck<br />
Oberdeck<br />
Gesamt: 1572<br />
0<br />
1967 ’89<br />
2017<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: DPA, BOEING.COM, STAND 2018<br />
IMAGO<br />
Vordem Erstflug herrschte große Anspannung.<br />
Boeing-Boss Bill Allen sagte beim<br />
Auftanken zu Cheftestpilot Jack Waddell:<br />
„Ich hoffe,duverstehst, Jack, dass heute die<br />
Zukunft der Boeing Company bei dir an<br />
Bord mitfliegt.“ Waddell antwortete<br />
schmallippig: „Ja Bill, vielen Dank, das hat<br />
mir jetzt gerade noch gefehlt.“ In Boeings<br />
Hauspostille hieß es später:„Kurz nach 11<br />
Uhr riss der bewölkte Himmel auf und die<br />
Wolkenuntergrenze hob sich. (…) Auf der<br />
Startbahn tummelten sich massenhaft<br />
Journalisten, Fotografen und Boeing-Mitarbeiter,umden<br />
Jungfernflug zu verfolgen.<br />
(…) Als sie endlich die Piste verlassen hatten,<br />
schob Waddell die Schubhebel nach<br />
vorne. (...) Um 11.34 Uhrhatte das Zeitalter<br />
der Großraumflugzeuge begonnen.“<br />
Schon 1965 hatte Boeing-Chef Allen die<br />
Zeichen der Zeit erkannt und auf Anregung<br />
vonPan-Am-Gründer Juan Trippe seine Ingenieure<br />
damit beauftragt, „ein Flugzeug<br />
zu bauen, das deutlich mehr Passagiere<br />
transportieren kann als jeder andere Flieger.“<br />
Denn Trippe hatte festgestellt, dass die<br />
Zahl der Fluggäste und Flüge weiter zunahm,<br />
die Flugzeuge dabei aber relativ<br />
klein blieben.<br />
„Durch die Einführung des Jumbojets<br />
wurde das Fliegen für die Passagiere bequemer<br />
und der Ticketpreis für jeden erschwinglicher.<br />
Mit den massiv erhöhten<br />
Flugkapazitäten war Fliegen in den<br />
1970er- Jahren endgültig ein Massenphänomen<br />
geworden“, sagt Professor Hasso<br />
Spode,der Leiter des Historischen Archivs<br />
zum Tourismus der Technischen Universität<br />
Berlin.<br />
Die Konstruktion des neuen Jets lag in<br />
den Händen von Chefingenieur Joe Sutter<br />
und seinem Team. „Größte Schwachstelle<br />
waren die Triebwerke, die in ihrer Basisversion<br />
für das notorisch übergewichtige Flugzeug<br />
eine Untermotorisierung bedeuteten“,<br />
erinnerte sich der 2016 verstorbene<br />
Vater der 747 in seinen Memoiren. Nach<br />
weniger als vier Jahren Entwicklungszeit<br />
war der neue Jet dennoch flugbereit. „Es<br />
gab keinen Zweifel, dass die 747 fliegen<br />
würde, die Frage war nur, wie gut“, stellte<br />
Sutter fest. Trotzdem wurde er überrascht:<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass die 747 so ein<br />
Erfolg wird.“ Als Erstkunde bestellte Trippe<br />
25 Jumbos –zum Stückpreis von 24Millionen<br />
Dollar.<br />
Dererste regulärePan-Am-Flug startete<br />
dann 1970 von New York nach London. In<br />
den folgenden Jahren mussten sich die Airlines<br />
und Flughäfen erst einmal an die<br />
mächtigen Jumbos anpassen. Neue Fluggastbrücken,<br />
Spezialschlepper und Tankwagen<br />
wurden entwickelt, um die übergroßen<br />
Flieger abfertigen zu können. Diedeutsche<br />
Lufthansa nahm als zweite Fluggesellschaft<br />
die Jumbos in ihr Flottenprogramm<br />
auf. Nur rund drei Monate nach Pan-Am<br />
hob eine 747 der Kranichlinie in Frankfurt<br />
zu ihrem ersten Linienflug ab.<br />
Aufgrund ihrer hohen Kapazität eignete<br />
sich die Maschine insbesondere als<br />
Ferienflieger,daReiseveranstalter die Auslastung<br />
besser kalkulieren konnten als reguläre<br />
Airlines. So setzte Condor den<br />
Jumbo bereits 1971 ein. Damals berichtete<br />
die Zeit: „Mallorca ist heute ein Tagesausflug.<br />
Jetzt beginnt der Ansturm auf Fernflugziele.“<br />
Spode analysiert rückblickend:<br />
„Mit den Großraumflugzeugen Anfang der<br />
1970er-Jahre, voran dem Jumbojet, fielen<br />
die Flugpreise dann ins Bodenlose. Erstmals<br />
verreiste mehr als die Hälfte der<br />
Deutschen, in den 1980ern wurde die alljährliche<br />
Urlaubsreise für breite Schichten<br />
normal.“<br />
Abgelöst vomAirbus<br />
Mittlerweile spielt der Jumbojet keine dominierende<br />
Rolle mehr, immer mehr Fluggesellschaften<br />
flotten ihn aus. Als größtes<br />
Passagierflugzeug der Welt wurde die 747<br />
schon 2005 vom Airbus A380 abgelöst, der<br />
bis zu 853 Reisende transportieren kann.<br />
Zudem geht der aktuelle Trend in der Luftfahrt<br />
weg von Großraumflugzeugen. Auch<br />
kleinere, zweistrahlige Maschinen wie etwa<br />
der „Dreamliner“ können heute weite Routen<br />
im Nonstop-Verkehr bedienen und damit<br />
häufiges Umsteigen vermeiden. Pro<br />
Passagier verbrauchen sie auf 100 Kilometernweniger<br />
als drei Liter Kerosin.<br />
Weil in jüngster Zeit nur Frachtfluggesellschaften<br />
747-Maschinen orderten, ist<br />
die Produktionsrate bei Boeing inzwischen<br />
auf 0,5 Exemplare pro Monat runtergefahrenworden.<br />
In den besten Zeiten wurde ein<br />
Flugzeug pro Woche ausgeliefert. Nur die<br />
Bestellung des Logistikkonzerns UPS hat<br />
das neueste Jumbomodell 747-8 vor dem<br />
endgültigen Aus bewahrt. Bis heute bleibt<br />
der „Buckel“, in dem sich das Cockpit und<br />
das Oberdeck befinden, das charakteristische<br />
Merkmal. Mit ihrer Silhouette hat die<br />
Boeing 747 das Jetzeitalter geprägt.<br />
Feuer in Trainingszentrum<br />
von CR Flamengo: zehn Tote<br />
Beieinem Brand in einem Trainingszentrum<br />
für die Jugendmannschaft<br />
des brasilianischen Fußballclubs CR<br />
Flamengo in Rio de Janeirosind mindestens<br />
zehn Menschen ums Leben<br />
gekommen. Drei weiterePersonen<br />
seien verletzt worden, berichtete das<br />
Portal OGlobo am Freitag unter Berufung<br />
auf die Feuerwehr.Sechs Nachwuchsfußballspieler<br />
sowie vier Mitarbeiter<br />
aus dem Betreuerstab konnten<br />
vonder Feuerwehr nur noch tot geborgen<br />
werden. DieOpfer seien im<br />
Schlaf vondem Feuer überrascht<br />
worden, sagte Douglas Renault von<br />
der Feuerwehr.Die Ursache des Brandes<br />
war zunächst unklar. (dpa)<br />
Leiche von Fußballspieler<br />
Sala identifiziert<br />
GutzweiWochen nach dem Flugzeugabsturzüber<br />
dem Ärmelkanal<br />
ist die Leiche des argentinischen<br />
Fußballprofis Emiliano Sala identifiziertworden.<br />
Eine Obduktion des<br />
aus dem Wrack geborgenen Toten<br />
räumte letzte Zweifel aus,wie die<br />
britische Polizei in der Nacht zum<br />
Freitag mitteilte.Salas Angehörige<br />
seien –ebenso wie die Familie des Piloten<br />
–informiertworden. Sala<br />
wollte am 21. Januar vonFrankreich<br />
aus zu seinem neuen Verein Cardiff<br />
City nach Wales fliegen. Über dem<br />
Ärmelkanal verschwand die Propellermaschine<br />
plötzlich vonden Radarschirmen.<br />
(dpa)<br />
Fünf Tote bei Hausbrand in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Beieinem verheerendenWohnhausbrand<br />
sind im pfälzischen Lambrecht<br />
fünf Menschen ums Leben gekommen.<br />
Denübrigen Bewohnerndes<br />
Mehrfamilienhauses gelang in der<br />
Nacht zum Freitag rechtzeitig die<br />
Flucht ins Freie.Zweider fünf Opfer<br />
sind Männer aus Polen im Alter von43<br />
und 54 Jahren, wie die Behörden mitteilten.<br />
Klarheit zur Identität der übrigenToten<br />
–zweiFrauen und ein Mann<br />
–und zur Todesursache soll eine Obduktion<br />
bringen, die für nächsteWoche<br />
angesetzt wurde.Als Brandursache<br />
wirdein technischer Defekt oder<br />
Fahrlässigkeit vermutet. (dpa)<br />
Abriss der Unglücksbrücke<br />
in Genua beginnt<br />
Kein einfaches Unterfangen: Die Arbeiten<br />
finden in 45 MeternHöhe statt.<br />
DPA<br />
Einhalbes Jahr nach dem Einsturz<br />
der Morandi-Brücke im norditalienischen<br />
Genua hat am Freitag der Abriss<br />
begonnen. Als die Fahrbahn der<br />
viel befahrenen Brücke am 14. August<br />
auf einer Strecke vonetwa 200<br />
Meternwegbrach, kamen 43 Menschen<br />
ums Leben. Zahlreiche Anwohner<br />
mussten ihreHäuser im<br />
Umfeld der Brücke dauerhaft räumen.<br />
DieStaatsanwaltschaft ermittelt<br />
gegen 20 Personen sowie gegen<br />
den Autobahnbetreiber.Den Wiederaufbau<br />
einer neuen Brücke leitet<br />
Stararchitekt RenzoPiano,der ursprünglich<br />
aus Genua kommt. Verkehrsminister<br />
Danilo Toninelli sagte,<br />
dass die neue Brücke Anfang 2020<br />
für den Verkehr öffnen soll. (dpa)