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8 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 13. Februar 2019 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Sextäter gesucht<br />
An dieser Grundschule in<br />
Mitte hat sich der Vorfall<br />
bereits vorfünf Monaten<br />
ereignet.<br />
Foto: Polizei<br />
Friedrichshain –Die Polizei<br />
sucht (F.) nach Hinweisen<br />
zur Identität eines mutmaßlichen<br />
Sexualstraftäters.<br />
Der Mann soll am 23.<br />
September 2018 auf einem<br />
Spielplatz in der Jessnerstraße<br />
eine Frau bedrängt<br />
und sexuelle Handlungen<br />
an ihr vorgenommen<br />
haben. Der asiatisch aussehende<br />
Mann sei 20 -40Jahre<br />
alt und 165 bis 170 Zentimeter<br />
groß.<br />
Auf Beamtin zugerast<br />
Reinickendorf –Nach einem<br />
Handgemenge zwischen<br />
zwei Autofahrern in<br />
der Roedernallee ist einer<br />
der beiden bei einem<br />
Fluchtversuch ungebremst<br />
auf eine Polizistin zugefahren.<br />
Diese habe einen Unfall<br />
nur durch einen Sprung zur<br />
Seite verhindern können, so<br />
die Polizei.<br />
Velothon abgesagt<br />
Berlin –Eines der größten<br />
Radsportevents Europas,<br />
der Velothon Berlin, findet<br />
2019 nicht statt. Per Mail<br />
wurden die Vorjahres-Teilnehmern<br />
des Amateurradrennens<br />
darüber informiert.<br />
Als Grund gibt der<br />
Veranstalter, die Ironman<br />
Germany GmbH, Differenzen<br />
mit seinem bisherigen<br />
Partner, SCC Events, an.<br />
Glücksmobil startet<br />
Schwedt –Ein Glücksmobil<br />
ist das neue Projekt des<br />
Vereins Uckermark gegen<br />
Leukämie e.V. Damit werden<br />
Sterbenskranken letzte<br />
Wünsche erfüllt.<br />
ARCHE NOAH<br />
Pepe ... ist ein typischer<br />
Terrier mit Charakter und<br />
Dickkopf. Weil er nicht<br />
mehr gut hören kann, sucht<br />
er einen einfühlsamen Halter<br />
mit Geduld, aber ohne<br />
Kinder, der ihm viel Zeit<br />
zum Eingewöhnen lässt.<br />
Vermittlungs-Nr. 18/4062<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: Tierheim Berlin<br />
Anne G. erhebt nach dem<br />
Feuerwehreinsatz Vorwürfe<br />
gegen die Grundschule<br />
am Koppenplatz.<br />
Mutter klagt an<br />
Alexander (8) in Schule<br />
vonPolizei abgeführt<br />
Pädagogen sorgen nach Konflikt mit dem Grundschüler für einen Großeinsatz<br />
Von<br />
KERSTIN HENSE<br />
Mitte – Ein kleiner Junge (8)<br />
löst einen Großeinsatz an einer<br />
Grundschule aus. Nach einem<br />
Konflikt mit Lehrern riefen<br />
die Pädagogen nichtzuerst<br />
seine Eltern zur Hilfe.Sie alarmierten<br />
Einsatzkräfte der<br />
Feuerwehr. Die Mutter findet<br />
das unverhältnismäßig – zumal<br />
ihr Sprössling jetzt krankgeschrieben<br />
ist, weil er Angst<br />
vorder Schule hat.<br />
„Mein Kind ist seit fünf Monaten<br />
nicht in der Schule gewesen,weil<br />
Schulleitung und Behörde nicht<br />
in der Lage sind, das Problemzu<br />
lösen“, sagtAnneG.Natürlich ist<br />
das nur ihre persönliche Meinung,<br />
allerdings hatte sich folgendes<br />
zugetragen: Am18. September<br />
habe sie Alexander<br />
(Namegeändert)indie Schule gebracht<br />
und da habe er schon „einen<br />
geknickten Eindruck gemacht“.SiehabedenSozialarbeiter<br />
gebeten, sich um ihn zu küm-<br />
mern. Doch dazu sei es nicht<br />
mehr gekommen: „Gegen 10.30<br />
Uhr hat mich der Sozialarbeiter<br />
angerufen und gesagt, wenn ich<br />
nicht in fünf Minuten da bin,<br />
kannich gleich ins Vivantes-Klinikum<br />
fahren. Die Polizei will<br />
mein Kind dorthin bringen“, so<br />
die Mutter. Wie sie von ihrem<br />
Sohn erfuhr, soll er sich hinter<br />
Möbeln versteckt haben und<br />
dann auf eine 2,20 Meter hohe<br />
Mauer auf dem Schulhof gestiegen<br />
sein. Weil sie einen weiten<br />
Hier sitzt Alexander<br />
täglich zu Hause vor<br />
seinem Computer<br />
und versucht<br />
den versäumten<br />
Unterrichtsstoff<br />
über ein spezielles<br />
Online-Lernprogramm<br />
für<br />
Grundschüler<br />
nachzuholen.<br />
Weg hatte, sei sie sofort in die<br />
Klinik gefahren. Dort habe sich<br />
Alexander unter einem Tisch<br />
verkrochen und sei von zwei Polizistenbewacht<br />
worden.<br />
Aus Ermittlerkreisen erfuhr<br />
der KURIER, dass die Feuerwehr<br />
die Polizei hinzugezogen<br />
hatte, weil der Junge aggressiv<br />
war. Solch ein Einsatz an einer<br />
Grundschule sei ungewöhnlich.<br />
Alexander habegeweintund erzählt:<br />
„Alle haben geguckt, als<br />
mich die Polizisten abgeführt<br />
Fotos: Andras Klug/Thomas Uhlmann<br />
haben.“Anne G. kann nicht verstehen,<br />
warumsie erst so spät benachrichtigt<br />
wurde. Noch am<br />
selben Tag habe sie von seiner<br />
Schulleiterin eine Mail bekommen,<br />
in der ihrSohnvom Unterrichtfür<br />
zehn Tage ausgeschlossen<br />
sei. Bei Zuwiderhandlung<br />
habe man ihr eine Suspendierung<br />
angedroht. Fakt ist: Ihr<br />
Kindsei kein Rabauke. Ein Intelligenztest<br />
habe ergeben, dass es<br />
hochbegabt sei.Die Senatsschulverwaltung<br />
erklärt den Einsatz<br />
so: „Die Schule hat die Feuerwehrgerufen,<br />
weil das Verhalten<br />
des Schülers darauf schließen<br />
ließ, dass das Kindeswohl als<br />
auchdas Wohlanderer Kinder in<br />
Gefahr war“, so Sprecherin Beate<br />
Stoffers. Essei die Gefahr einer<br />
Selbstverletzung und anderer gesehen<br />
worden.Erhabesich nicht<br />
hinter Möbeln versteckt, er sei<br />
über das Schulmobiliar geklettertundnichtansprechbargewesen.<br />
Den Eltern werde noch in<br />
dieser Wocheeine andere Schule<br />
angeboten. Anne G. sagt: „Das<br />
Schulsystem ist für derartige<br />
Kinder nicht geeignet.“