GesteinsPerspektiven 01/19
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E 43690 Ausgabe 1/2<strong>01</strong>9<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
VERSCHLEISSFESTER<br />
STAHL<br />
www.QUARD.ME<br />
ZUR SACHE Prüfsteine aufgestellt<br />
MIRO-Forderungen im Zuge der Europawahl 2<strong>01</strong>9<br />
MANAGEMENT Anforderungen ermittelt<br />
Nachwuchssuche innerhalb der Generation Ypsilon<br />
VERSCHLEISS Passendes vorgestellt<br />
Tauschkomponenten und Reparaturlösungen im Blick<br />
TREFFPUNKT Leitveranstaltung bilanziert<br />
Themen und Höhepunkte des ForumMIRO in Berlin
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LE ITARTIKEL<br />
1<br />
Pause für den<br />
gesunden<br />
Menschenverstand?<br />
Geht nach getroffenen Entscheidungen alles so weiter wie bisher,<br />
hatten diese wohl ihre Berechtigung. Ist das wirklich so? Aus mancher<br />
Perspektive – meine eingeschlossen – nicht. Geschätzte Grenzwerte<br />
limitieren die Möglichkeiten, sich mit Dieselfahrzeugen individuell<br />
zu bewegen. Erklärt dann ein engagierter Umweltschützer, das<br />
könne man gelassen sehen – wie genau man sich daran halte, sei<br />
ja gar nicht kontrollierbar –, traut man seinen Ohren nicht. Nur die<br />
Braven haben demnach die A-Karte!<br />
Weitere Verrücktheit: Der eigenen Steinkohle haben wir 2<strong>01</strong>8 abgeschworen,<br />
der Braunkohle ein Abschiedsdatum gesetzt. Im Kraftwerk<br />
Ibbenbüren wird nun Steinkohle verstromt, die nicht mehr aus etwa<br />
1000 m Tiefe direkt nebenan, sondern als Importkohle Tausende<br />
Kilometer „aus allen möglichen Ländern der Welt“ kommt.<br />
Schritt für Schritt geht unsere eigene industrielle Basis flöten. Wer an<br />
dieser Basis arbeitet, der warnt davor, so auch Verantwortliche unserer<br />
Gesteinsbranche. Sie tun ihr Bestes zur Bedarfsdeckung, dennoch wird<br />
die aus bekannten Gründen komplizierter. Eine MIRO-Kurzrecherche in<br />
Norddeutschland mit freundlicher Unterstützung eines Regionalverbandes<br />
der Bauwirtschaft zeigte, wie Bau- und Baustoffunternehmen die<br />
Versorgungslage bewerten. „Das ist tatsächlich ein großes Problem!“, so<br />
die Kernaussage. Spezifisch erwähnt wird der Mangel an Körnung<br />
2/8 mm. Wo bislang der Materialeinkauf über größere Distanzen Engpässe<br />
pufferte, ist dies durch höhere Preise für Bahnfrachten Geschichte.<br />
Der Bedarfssog aus Richtung Berlin trage ein Übriges zur massiven Verknappung<br />
bei und während die Bedarfsträger im Norden für größere<br />
Bauvorhaben besser gleich auf Kies aus Dänemark zurückgreifen, sehen<br />
sie deutlich, dass ihnen dieser nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.<br />
Müssen wir heimisch verfügbare Rohstoffe und wichtige Güter, die jetzt<br />
noch Teil unserer Wertschöpfung sind, künftig generell importieren, und<br />
versuchsweise mit Öko-Ideen-Transfer-Dienstleistungen, Wildbienenhonig<br />
etc. bezahlen? Das nennt sich dann wohl Deindustrialisierung.<br />
Beobachter dieses Experiments zu sein, macht absolut keinen Spaß.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<br />
INHALT<br />
TITELANZEIGE<br />
40 Tausch statt<br />
Reparatur? Dann<br />
muss der neue<br />
Brecher möglichst<br />
genau zur gegebenen<br />
Situation passen.<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
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steht seit Jahren für höchste Verschleißschutz-<br />
Qualität. Zulieferer wie auch Betriebs- und Werkstattleiter<br />
der Baustoff- und Gesteinsindustrie<br />
legen großen Wert auf die einfache Verarbeitbarkeit<br />
von Verschleißschutzblechen. Schließlich soll<br />
Fertigung und Einbau der Verschleißteile bei Revisionen<br />
reibungslos und schnell verlaufen, damit<br />
Stillstandzeiten bei Betreibern von Maschinen<br />
und Anlagen reduziert und Kostenoptimierungen<br />
möglich werden. Verschleißschutz muss aber<br />
auch vor allem eines leisten: Er muss zuverlässig,<br />
konstant und sicher funktionieren! Eine konstant<br />
gute Standzeiterwartung steht dabei keineswegs<br />
im Widerspruch zu einer sehr guten Verarbeitbarkeit<br />
– auch bei hohen Härten! Bei NLMK wird das<br />
Thema Verschleißschutz von A–Z durchdacht:<br />
Hohe Reinheit in der Rohstahlerzeugung ist in<br />
Verbindung mit der Weiterverarbeitung auf einer<br />
der weltweit modernsten Vergütungslinien Garant<br />
für exzellente Verformungs-, Zerspanungs- und<br />
Schweißeigenschaften, aber auch für die Leistungsfähigkeit<br />
im Einsatz. So können alle Beteiligten<br />
im Rohstoff-Zyklus von der Gewinnung bis<br />
zum Einbau von Quard ® profitieren!<br />
Das Quard–Netzwerk NLMK Europe<br />
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LEITARTIKEL<br />
1 Pause für den gesunden Menschenverstand?<br />
ZUR SACHE<br />
4 Europawahl 2<strong>01</strong>9: MIRO-Wahlprüfsteine als Messlatte<br />
WIRTSCHAFT<br />
8 Übergangsvorschriften für Staub am Arbeitsplatz ausgelaufen<br />
10 Optimistische Prognosen der Spitzenverbände<br />
11 Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland<br />
MANAGEMENT<br />
14 Althergebrachte Strukturen auf dem Prüfstand<br />
16 Wertvoller Impuls für gute Eigendynamik<br />
17 Fragetechniken. Wozu sollen die gut sein?<br />
AKTUELL<br />
18 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
MACH MAL WAS<br />
24 Nationale Quarry Life Awards vergeben<br />
26 Wildbienenschutz leicht gemacht<br />
27 Verankerung stärken durch sozialen Dialog<br />
PRAXIS<br />
28 Vollständige Digitalisierung im Verbund als Ziel<br />
30 Autonome Transportlösung im Kalksteinbruch<br />
31 Primärbrecher mit großem Potenzial<br />
32 Langjährig glückliche Beziehung<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INHALT<br />
3<br />
56 Reifen aus neuen<br />
Rohstoffen, mit angepassten<br />
Profilen,<br />
als runde Datengeber<br />
und unter Umständen<br />
auch im Kettenhemd.<br />
Fotos: siehe Beiträge<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
34 Für die Kategorie „schwer“ optimiert<br />
35 Jeder einzelne Gesteinsbrocken ist<br />
nützlicher Rohstoff<br />
SCHWERPUNKT INSTANDSETZUNG UND<br />
MODERNISIERUNG<br />
36 Wartungsfreundliche Prallbrecher mit hohem Nutzen<br />
40 Alles im Rahmen geblieben<br />
42 Verschleißschutz:<br />
effektiv und leicht handhabbar gemacht<br />
43 Erfolgreiche Umrüstung in wenigen Tagen<br />
44 Die kurioseste Suchabfrage als Trendparameter<br />
45 Den optimierten Förderstrom im Blick<br />
46 Mehrere Leben einkalkuliert<br />
49 Siebschwierige Schüttgüter? Umrüstung<br />
kann helfen<br />
SCHWERPUNKT BETRIEBSMITTEL<br />
50 Ohne ganzheitliche Betrachtung keine Heilung<br />
52 Erfolgreicher Einstieg ins neue Geschäftsfeld<br />
54 Verschmutzungen frühzeitig erkennen<br />
REZENSION<br />
55 Buchtipp: Spurensuche im Gelände<br />
SCHWERPUNKT REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
56 Fortschritt im Verborgenen<br />
59 Maximale Leistungsfähigkeit bei<br />
niedrigsten Betriebskosten<br />
60 Eigene Erfahrungswerte<br />
in Dienstleistungen umgemünzt<br />
61 Neue Serie für den gemischten Einsatz<br />
62 Reifendaten „erklären“, wie Maschinen<br />
effizienter werden<br />
63 Saubere Konsequenzen<br />
64 Legt sie in Ketten, aber richtig!<br />
TECHNIK<br />
67 Technische Neuheiten der Branche kurz vorgestellt<br />
TREFFPUNKT<br />
68 bauma 2<strong>01</strong>9 – Das Branchenbarometer steht<br />
auf „Hoch“<br />
70 ForumMIRO 2<strong>01</strong>8: Gewogen und für gewichtig<br />
befunden<br />
77 Der Meisterkurs fiel nicht vom Himmel!<br />
78 Strategie für Rohstoffe: zwingend und dringend<br />
80 Kooperation stimmt die Partner zufrieden<br />
81 Rohstoff-Camp 2<strong>01</strong>9<br />
82 Datensicherheit als Begleitthema<br />
zur Wahlversammlung<br />
84 Treffpunkt Light<br />
86 Terminkalender / Impressum<br />
87 Inserentenverzeichnis<br />
88 Zu guter Letzt / Vorschau<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
46<br />
ZUR SACHE<br />
MEINUNG<br />
Position(en)<br />
verdeutlichen<br />
EUROPAWAHL 2<strong>01</strong>9<br />
MIRO-Wahlprüfsteine<br />
als Messlatte<br />
Damit ausgewogene wohldurchdachte Positionen ihren Weg in<br />
die Programme der Parteien für die Europawahl 2<strong>01</strong>9 finden, hat MIRO<br />
zehn branchen bedeutsame Aspekte einem Faktencheck unter zogen.<br />
Stehen entscheidende Wahlen an, gilt<br />
es zu prüfen, auf welche Weise sich die<br />
Kandidaten zu wichtigen Fragen positionieren.<br />
Denn ob man es nun wahrhaben<br />
will oder nicht: Große Parlamente<br />
brauchen im Hintergrund eine starke<br />
Wirtschaft, die sich wiederum von den<br />
Parlamentariern Entscheidungen verspricht,<br />
die positiv auf Staatsgebilde<br />
und Allianzen zurückwirken. Aller Voraussicht<br />
nach werden 705 Abgeordnete<br />
im Anschluss an die vom 23. bis<br />
26. Mai 2<strong>01</strong>9 stattfindende Europawahl<br />
2<strong>01</strong>9 aus dann vermutlich 27 Mitgliedstaaten<br />
ins Europäische Parlament einziehen.<br />
Die Europäische Union nicht nur<br />
als festigenden Friedensverbund, sondern<br />
auch als starke Wirtschaftsmacht<br />
zu entwickeln, ist das, was sie als Aufgabe<br />
mitnehmen. Der Brexit sollte Warnung<br />
genug sein, Sachaufgaben nicht<br />
schleifen zu lassen.<br />
In Deutschland wird über die<br />
Kandidaten der mittlerweile neunten Direktwahl<br />
am 26. Mai 2<strong>01</strong>9 entschieden.<br />
Der Bundesverband Minera lische Rohstoffe<br />
hat rechtzeitig vor dem Urnengang<br />
branchenspezifische „Wahlprüfsteine“<br />
aufgestellt, die auch unter<br />
bv-miro.org zu finden sind. Parallel dazu<br />
wird GP die Spitzen diverser Parteien<br />
fragen, wodurch ihre Europapolitik gekennzeichnet<br />
sein wird. Die Antworten,<br />
so wir sie bekommen, gibt’s in GP 2/2<strong>01</strong>9.<br />
Auch Sie, liebe Leser, können etwas<br />
tun: Nutzen Sie die MIRO-Wahlprüfsteine.<br />
Sprechen oder schreiben Sie die<br />
Europakandidaten Ihres Wahlkreises an.<br />
Erklären Sie, wie Entbürokratisierung für<br />
Sie aussehen muss. Schildern Sie<br />
Schieflagen und Investitionshemmnisse.<br />
Fordern Sie Nähe zur Realität ein, die<br />
nur entsteht, wenn ein Dialogpartner in<br />
die Lage versetzt wird, eine Situation<br />
überhaupt zu begreifen. Viel Erfolg bei<br />
diesem Versuch!<br />
(gsz)<br />
1.1<br />
Wettbewerbsfähigkeitscheck,<br />
Folgen abschätzung<br />
und Konsultationen<br />
Der von der Europäischen Kommission<br />
angedachte Wettbewerbsfähigkeitscheck,<br />
nach dem „alle politischen Vorschläge<br />
mit erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Industrie gründlich im Hinblick auf<br />
ihre Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />
analysiert werden“ sollen, muss<br />
verstetigt und in jedem Einzelfall angewandt<br />
werden (Ex-ante-Betrachtung).<br />
Insbesondere die Auswirkungen auf<br />
KMU gehören in den Mittelpunkt dieser<br />
Bewertung. Schließlich hat sich die<br />
ABKLOPFEN, WO ES<br />
HINGEHT:<br />
Denn durch Erfahrung<br />
gestählt, weiß jeder<br />
Wähler, dass Unverbindlichkeiten<br />
im<br />
Vorfeld vielleicht den<br />
Kandidaten, nicht aber<br />
dem gemeinsamen<br />
Vorankommen helfen.<br />
Europäische Kommission zur umfassenden<br />
und sorgfältigen Prüfung der wirtschaftlichen,<br />
sozialen und Umweltauswirkungen<br />
ihrer Legislativvorschläge und<br />
sonstiger Initiativen verpflichtet. Diese<br />
Prüfungspflichten sind vor der Präsentation<br />
einer neuen Richtlinie/Verordnung<br />
bzw. Evaluierung anzusiedeln und das<br />
Ergebnis ist der Öffentlichkeit und den<br />
am Gesetzgebungsverfahren beteiligten<br />
Institutionen zwingend zugänglich zu<br />
machen. Das erhöht die Transparenz und<br />
mindert die Gefahr kalkulierter Schieflagen.<br />
Grafik: titoOnz/Shutterstock.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
ZUR SACHE 57<br />
Die Folgenabschätzung darf dabei<br />
aber nicht zu einem neuen Bürokratie-<br />
Ungetüm in Form eines Handlungsauftrages<br />
der Europäischen Kommission<br />
werden. Vielmehr muss bei vernünftig<br />
sachbezogener Auslegung auch die Option<br />
„Kein Handlungsbedarf“ als bessere<br />
Variante gelten dürfen.<br />
Der Position übergeordneter Interessenvertreter<br />
wie europäischen sowie<br />
nationalen Spitzenverbänden ist in diesem<br />
Zusammenhang ein stärkeres Gewicht<br />
bei der Auswertung der Konsultationsergebnisse<br />
einzuräumen. In „der<br />
Sache“ zu Hause, muss deren Expertise<br />
in der Meinungsbildung der Kommission<br />
Berücksichtigung finden. Bei Unklarheiten<br />
ist der direkte Kontakt mit diesen<br />
Interessenvertretern zu suchen, um im<br />
Vorfeld gleichermaßen tragfähige sowie<br />
schlanke Lösungsansätze für Gesetzesinitiativen<br />
zu finden.<br />
Der Austausch zu „besten Praktiken“<br />
ist insbesondere für die Unternehmen<br />
hilfreich. Er sollte stärker als Innovationstreiber<br />
genutzt und von der Kommission<br />
als wichtiger Zukunftsweg gefördert<br />
werden.<br />
1.2<br />
Umsetzung von Gesetzen in den<br />
Mitgliedstaaten verein fachen und<br />
Subsidiarität akzeptieren<br />
Generell kann die Wettbewerbsfähigkeit<br />
europäischer Unternehmen nur gestärkt<br />
werden, wenn der europäische Rechtsrahmen<br />
maßgeblich vereinfacht wird. Bei<br />
der Umsetzung bereits bestehender<br />
Richtlinien muss die Europäische Kommission<br />
Mitgliedstaaten durch aktive<br />
Aufklärungsarbeit vor Ort über EU-<br />
Beamte unterstützen. Dieser Weg ist<br />
geeignet, Fortschritte zu generieren,<br />
ohne zu blockieren, und hilft Klagen<br />
gegen EU-Staaten beim Europäischen<br />
Gerichtshof zu minimieren.<br />
Neue Gesetzgebungsakte sind nur<br />
dann erforderlich, wenn Regulierungen<br />
zwingend für alle Mitgliedstaaten getroffen<br />
werden müssen.<br />
Ist dies nicht der Fall, sollte die Europäische<br />
Kommission auf die Mitgliedstaaten<br />
zugehen und diese zur Regulierung<br />
auffordern, wobei regionale<br />
Besonderheiten zu berücksichtigen sind<br />
(Stichwort: Subsidiarität).<br />
1.3<br />
Bodenschutzrahmenrichtlinie in<br />
diesem Kontext überflüssig<br />
Eine europäische Bodenschutzrahmenrichtlinie<br />
ist überflüssig. Sie wäre nicht<br />
mit dem Prinzip der Subsidiarität vereinbar,<br />
brächte einen hohen Bürokratieaufwand<br />
mit sich und würde unverhältnismäßig<br />
hohe Folgekosten bei der<br />
Umsetzung nach sich ziehen.<br />
1.4<br />
Berichts- und Prüfpflichten<br />
für KMU umgehend spürbar<br />
eindämmen<br />
Der „Small Business Act“ (SBA) der Europäischen<br />
Kommission von 2008 sah<br />
vor, alle neuen Gesetze und Verwaltungsvorschriften<br />
auf europäischer und<br />
nationaler Ebene einem „KMU-Test“ zu<br />
unterwerfen. Festgestellte hinderliche<br />
Auswirkungen für KMU sollen Mitgliedstaaten<br />
durch Ausnahmen, Übergangsregelungen<br />
und das Außerkraftsetzen<br />
von Vorschriften puffern dürfen – insbesondere<br />
im Bereich der Informationsund<br />
Berichtspflichten. Ob und wie der<br />
SBA angewandt wird, ist seitens der<br />
Kommission zu prüfen. Den „Small Business<br />
Act“ weiterentwickeln und seine<br />
Anwendung zu empfehlen, steht einer<br />
Kommission, die sich auf das Rückgrat<br />
der europäischen Wirtschaft besinnt,<br />
gut zu Gesicht.<br />
1.5<br />
Verkleinerung der Europäischen<br />
Kommission<br />
Die Europäische Kommission besteht<br />
aktuell aus 28 Mitgliedern. Diese Zahl ist<br />
nicht fachlich begründet, sondern politisch<br />
entstanden (je Mitgliedstaat ein<br />
Kommissionsmitglied). Die hohe Zahl<br />
der Kommissare führte zu einer Aufblähung<br />
des Kommissionsapparates, der<br />
wiederum eine stetig steigende Zahl<br />
neuer Regulierungen bedingt – ein ungünstig<br />
sich selbst befruchtendes System.<br />
Im Kampf um Akzeptanz und Anerkennung<br />
sowie im Sinne von<br />
Ergebnissen, von denen die Mitgliedstaaten<br />
positiv profitieren, muss der<br />
Umfang der Kommission über ein Rotationssystem<br />
für die Kommissare erheblich<br />
reduziert werden.<br />
1.6<br />
Zugang zu Rohstoffen<br />
Die Rohstoffsicherung ist Aufgabe der<br />
Mitgliedstaaten. Die Europäische Kommission<br />
sollte lediglich Handlungsempfehlungen<br />
geben, etwa wie die Raumordnungspolitik<br />
verbessert werden<br />
kann. Wünschenswert wäre auch eine<br />
flankierende neue europäische Rohstoffinitiative,<br />
welche die Bedeutung der<br />
selbst verfügbaren heimischen mineralischen<br />
Rohstoffe herausstellt und die<br />
Akzeptanz ihrer Gewinnung in der Bevölkerung<br />
stärkt. Da die Erschließung<br />
dieser Rohstoffe in Konkurrenz mit anderen<br />
Landnutzungen steht, unterliegt<br />
sie vielfach Beschränkungen durch das<br />
Europäische Umweltrecht. Hier brauchen<br />
die Unternehmen dringend Erleichterungen.<br />
Die europäische Umweltgesetzgebung<br />
muss überarbeitet<br />
werden, um Blockaden der Rohstoffgewinnung<br />
abzubauen. Nur so kann die EU<br />
weiterhin ihre Selbstversorgung mit wesentlichen<br />
mineralischen Rohstoffen<br />
aufrechterhalten.<br />
Rohstoffsicherung bedeutet übrigens<br />
nicht „sofortiger Zugriff“. Vielmehr<br />
ist sie auch und besonders eine wichtige<br />
Zukunftssicherungsmaßnahme. Es<br />
ist in der gesamten EU nicht ungewöhnlich,<br />
dass von der Feststellung eines<br />
Rohstoffvorkommens bis zur tatsächlichen<br />
Gewinnung Jahrzehnte vergehen.<br />
1.7<br />
Flächennutzung in Schutz gebieten<br />
zeitbegrenzt zulassen<br />
Wer mineralische Rohstoffe gewinnt,<br />
benötigt den Zugang zur entsprechenden<br />
Lagerstätte und damit für eine gewisse<br />
Zeit auch die Oberfläche, sprich<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
86<br />
ZUR SACHE<br />
das Land, darüber. Doch genau dieses<br />
Land zu bekommen, erweist sich wegen<br />
konkurrierender Nutzungen im Verbund<br />
mit der ungünstigen Zinspolitik als<br />
schwierig. Die Kommission muss sich<br />
dafür einsetzen, dass Flächen für die<br />
Rohstoffgewinnung, sofern die Fachgesetze<br />
und Rohstoffqualitäten es zulassen,<br />
auch in durch EU-Gesetzgebung<br />
ausgewiesenen Schutzgebieten genutzt<br />
werden können. Bislang wird nicht genügend<br />
„gesetzlich“ gewürdigt, dass die<br />
Inanspruchnahme für die Rohstoffgewinnung<br />
nur temporärer Art ist und die<br />
Fläche nach der Rohstoffentnahme wieder<br />
vielfältigen anderen Nutzungen zur<br />
Verfügung steht.<br />
1.8<br />
Ressourceneffizienz braucht Austausch<br />
und wissenschaftliche Flankierung,<br />
nicht aber starre Zahlen<br />
Rohstoffgewinnende Unternehmen sind<br />
die einzigen Wirtschaftsakteure, die aus<br />
einem undefinierten natürlichen, aber<br />
nicht immer qualitativ gleich guten Material<br />
definierte Produkte herstellen,<br />
während alle darauf aufbauenden Sparten<br />
aus definierten Produkten weiterdefinierte<br />
Waren erzeugen. Das heißt, die<br />
Rohstoffbetriebe treffen auf Unwägbarkeiten,<br />
die vorab nicht per Quote ausgeschlossen<br />
werden können. Vom europäischen<br />
Gesetzgeber eingeführte<br />
verbindliche Effizienz-Zielsetzungen<br />
ändern nichts an dieser Situation. Aus<br />
wirtschaftlichen Gründen ist ohnehin<br />
jedes Unternehmen bestrebt, die Ressourceneffizienz<br />
an die Grenzen des<br />
Machbaren zu treiben. Wirklich hilfreich<br />
ist in diesem Zusammenhang die Einrichtung<br />
einer Ressourceneffizienzplattform<br />
für Unternehmen zum Austausch<br />
bester Praktiken. Damit und durch ähnliche<br />
Maßnahmen werden Forschungsund<br />
Innovationsanreize sowie neue Effizienzpotenziale<br />
erzeugt, nicht aber<br />
durch starre Vorgaben und Einsatzverbote.<br />
Flankierende Beratungsleistungen<br />
für KMU zur Ermittlung noch ungenutzter<br />
Einsparpotenzial wären zusätzlich hilfreich.<br />
1.9<br />
Europäische Bauprodukte-<br />
Verordnung (EU-BauPVO) muss<br />
bleiben<br />
Die EU-BauPVO schafft durch einheitliche<br />
Rahmenvorgaben gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />
und baut Handelshemmnisse<br />
ab. Diese Verordnung<br />
zurückzuziehen, würde einen Rückfall<br />
auf nationale Einzelregelungen bedeuten.<br />
Das Ziel eines fairen Wettbewerbs<br />
wäre dahin. Die Diskussion um die Zukunft<br />
der EU-BauPVO könnte durch die<br />
Erstellung von Interpretationshilfen bei<br />
bemängelten Punkten entschärft werden.<br />
Reicht das noch nicht, ist die Überarbeitung<br />
der Verordnung auf ein absolutes<br />
Minimum zu beschränken.<br />
1.10<br />
Europäische Normung transparent<br />
und beschleunigt gestalten<br />
Harmonisierte europäische Normen sind<br />
Grundlage für die einheitliche Prüfung<br />
und Darstellung der Leistungsmerkmale<br />
von Bauprodukten. Sie tragen damit zur<br />
europäischen Wettbewerbsfähigkeit bei<br />
und leisten einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Rechtssicherheit. Allerdings muss<br />
der Normungsprozess transparent sein.<br />
Infolge wiederholt geänderter Ansätze<br />
bei der rechtlichen Bewertung von<br />
Norm entwürfen verzögert sich die Veröffentlichung<br />
längst angekündigter Normengenerationen<br />
erheblich. Klare und<br />
nachvollziehbare europäische Normvorgaben,<br />
mit denen sich auch die nationalen<br />
Anforderungen aller Mitgliedstaaten<br />
abbilden lassen, sind aber dringend erforderlich.<br />
Der entsprechende Mandatierungsprozess<br />
ist intensiv voranzutreiben, um<br />
Handelsbarrieren wirksam abzubauen<br />
bzw. zu vermeiden.<br />
(gsz/MIRO)<br />
www.bv-miro.org<br />
KMU*: Gemeint sind in diesem Fall vor<br />
allem auch Klein- und Kleinstunternehmen,<br />
die besonders einer Entlastung bedürfen.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
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7<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
8<br />
WIRTSCHAFT<br />
Übergangsvorschriften für Staub<br />
am Arbeitsplatz ausgelaufen<br />
Die fünfjährigen Übergangsregelungen zum Arbeitsplatzgrenzwert (AGW)<br />
für die alveolengängige Staubfraktion (A-Fraktion) sind mit Ende des Jahres<br />
2<strong>01</strong>8 abgelaufen. Damit gilt der bereits zu Beginn des Jahres 2<strong>01</strong>4 abgesenkte<br />
AGW in Höhe von 1,25 mg/m³ nun unmittelbar.<br />
Die seinerzeitigen Diskussionen um die<br />
Festsetzung eines neuen Staubgrenzwertes<br />
und dessen Höhe zogen sich in<br />
den Expertengremien über viele Jahre hin<br />
und manifestierten sich 2<strong>01</strong>1 in einem von<br />
der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher<br />
Arbeitsstoffe der<br />
Deutschen Forschungsgesellschaft<br />
(DFG) vorgeschlagenen MAK-Wert (maximale<br />
Arbeitsplatzkonzentration) in Höhe<br />
von 0,3 mg/m³. Der damalige Grenzwert<br />
am Arbeitsplatz lag für die A-Fraktion bei<br />
3 mg/m³ und es hatte den Anschein, dass<br />
hiermit eine Verschärfung um den Faktor<br />
10 einhergehen würde. Dann wurde der<br />
MAK-Wert auf 0,5 mg/m³ korrigiert und<br />
mit der Dichte korreliert, da er sich auf<br />
einen Stoff der Materialdichte 1 bezog.<br />
„Gesteinsstaub“ hat durchschnittlich die<br />
Dichte 2,5, sodass sich aus der Korrelation<br />
ein Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) in<br />
Höhe von 1,25 mg/m³ ergab. Dieser<br />
wurde in der TRGS 900 im Februar 2<strong>01</strong>4<br />
veröffentlicht. Den involvierten Fachexperten<br />
war bewusst, dass es sich um<br />
einen ambitionierten Grenzwert handelt.<br />
Um einen Zeitpuffer zu schaffen, wurden<br />
Ausnahmeregelungen verabschiedet, die<br />
für einen Übergangszeitraum die Ausschöpfung<br />
des zurückgezogenen Grenzwertes<br />
(3 mg/m³) zuließen – allerdings nur<br />
unter bestimmten Voraussetzungen.<br />
Zudem beschloss der Ausschuss für Gefahrstoffe<br />
(AGS) die Einsetzung eines<br />
Gremiums zur Erarbeitung der TRGS 504<br />
(Tätigkeiten mit Exposition gegenüber A-<br />
und E-Staub), um für betroffene Unternehmen<br />
konkrete Hilfestellungen zu erarbeiten.<br />
Hieran hat der Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO, von Beginn<br />
an mitgewirkt.<br />
Prototyp als Vorbild empfohlen<br />
Um die Ausnahmeregelungen in Anspruch<br />
nehmen zu können, waren verschiedene<br />
Voraussetzungen notwendig.<br />
Dazu gehörten die Einhaltung der Vorschriften<br />
der Gefahrstoffverordnung, der<br />
Nachweis des Einsatzes von branchenüblichen<br />
Verfahrens- und Betriebsweisen<br />
und die Vorlage eines Schutzmaßnahmenkonzeptes<br />
mit der Zielstellung,<br />
den „neuen“ AGW für die Staubfraktion<br />
innerhalb des Übergangszeitraumes einhalten<br />
zu können. MIRO hat die Erarbeitung<br />
der TRGS aktiv begleitet und darüber<br />
hinaus sowohl für den Naturstein- als<br />
auch den Kies- und Sandbereich sogenannte<br />
„branchen- oder tätigkeitsspezifische<br />
Hilfestellungen“ erarbeitet. Darin<br />
sind alle notwendigen Informationen, wie<br />
an Arbeitsplätzen die Staubsituation verbessert<br />
werden kann und wie ein Schutzmaßnahmenkonzept<br />
zu erstellen ist,<br />
kompakt gebündelt. Zudem wurden die<br />
branchenüblichen Verfahrens- und Betriebsweisen<br />
für die Gesteinsbranche<br />
definiert.<br />
Die gesteinsspezifische Hilfestellung<br />
war ein „Prototyp“ und wurde vom Gremium<br />
zur Erarbeitung der TRGS 504<br />
noch während der Erarbeitungsphase<br />
allen anderen Branchen zur Adaption<br />
empfohlen. Beide Hilfestellungen wurden<br />
nach Fertigstellung von der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) validiert.<br />
Was verlangt die TRGS 504 konkret?<br />
Jeder Arbeitgeber hat dafür Sorge zu tragen,<br />
dass der Arbeitsplatzgrenzwert für<br />
Staub an den jeweiligen Arbeitsplätzen<br />
unterschritten ist. In Ausnahmesituationen<br />
darf dieser Grenzwert zwar auch um<br />
das Achtfache überschritten werden, allerdings<br />
nur bis zu vier Mal pro Schicht<br />
und das jeweils nur für maximal 15 min.<br />
Weitere Expositionen sind dann nicht<br />
mehr zulässig. Für die Feststellung der<br />
Expositionshöhe gibt es ebenfalls „genormte“<br />
Vorschriften. Für kleine Betriebe<br />
empfiehlt es sich, auf die Dienstleistungen<br />
der zuständigen Berufsgenossenschaft<br />
oder anderer Institutionen zurückzugreifen,<br />
die sich hiermit auskennen. Bei<br />
Überschreitung des Grenzwertes muss<br />
der Unternehmer Abhilfe schaffen. Hierzu<br />
sollte er sich am sogenannten STOP-<br />
Prinzip orientieren. S steht für Substitution,<br />
man überprüft die Möglichkeit, ob<br />
staubintensive Prozesse substituiert werden<br />
können. T steht für Technik, dank der<br />
die Staubent stehung und -ausbreitung<br />
minimiert oder in Gänze unterdrückt werden<br />
kann. Gegebenenfalls kommen auch<br />
organisatorische Maßnahmen (O) infrage.<br />
Der Unternehmer oder sein für den Gesundheitsschutz<br />
verantwortliches Fachpersonal<br />
prüft, ob durch organisatorische<br />
Maßnahmen die Staubexposition der<br />
Mitarbeiter minimiert werden kann. Erst<br />
zuletzt darf der Arbeitgeber sich mit persönlichen<br />
Schutzmaßnahmen (P) befassen,<br />
wie etwa das Tragen von Staubschutzequipment.<br />
Auch wenn der neue Staubgrenzwert<br />
ein ambitionierter ist, so ist er nicht „vom<br />
Himmel gefallen“. Vor rund 20 Jahren lag<br />
der Wert bei 6 mg/m³, wurde dann auf 3<br />
mg/m³ abgesenkt und nun beträgt er<br />
1,25 mg/m³. Damit einher ging die Entwicklung<br />
verbesserter Staubschutztechnik.<br />
Auch die Sensibilität der Unternehmen<br />
stieg. Zudem befassen sich<br />
viele Betriebe mit der Reduzierung der<br />
Quarzfeinstaubexposition am Arbeitsplatz,<br />
was zusätzlich zur Verbesserung<br />
der Situation beiträgt.<br />
MIRO-Erkenntnisquellen nutzen<br />
In seinen branchenspezifischen Hilfestellungen<br />
hat MIRO zahlreiche Staubschutz-Maßnahmen<br />
für konkrete Arbeitsplätze<br />
beschrieben. Diese gelten<br />
natürlich heute nach wie vor und können<br />
von den Unternehmen als „Erkenntnisquelle“<br />
zur Optimierung ihrer Staubsituation<br />
herangezogen werden. Zusätzlich<br />
hat sich der Verband in der Schriftenreihe<br />
„MIRO-Info“ mit der maschinellen<br />
Ausrüstung und dem technischen Equipment<br />
zur Reduzierung der Staubentstehung<br />
und Staubausbreitung befasst.<br />
Über die Regional- und Landesverbände<br />
organisierte MIRO-Mitgliedsunternehmen<br />
können diese eigens für sie entwickelten<br />
Handreichungen ganz einfach<br />
nutzen. Sie stehen im internen Mitgliederbereich<br />
der MIRO-Internetseite zur<br />
Verfügung. <br />
(Walter Nelles)<br />
www.bv-miro.org<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
8 | 2<strong>01</strong>8 GESTEINS Perspektiven<br />
WIRTSCHAFT<br />
9<br />
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(Stand: Die Top5Beiträge<br />
Die Top-5-Beiträge Die<br />
Die<br />
Top5Beiträge<br />
Top5Beiträge 3. Dezember in<br />
in der Gunst in<br />
in 2<strong>01</strong>8) der Gunst<br />
der<br />
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Gunst http://webkiosk.steinverlaggmbh.de/<br />
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Online-Leser Online<br />
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GP 8/2<strong>01</strong>8 in<br />
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Eindrucksvolle Basalt Eindrucksvolle (Seite 60) Aktionen im<br />
Aktionen<br />
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Basalt (Seite 60)<br />
Basalt<br />
Basalt Der (Seite<br />
(Seite Schöne 60)<br />
60)<br />
gibt das Biest<br />
1<br />
Die verketteten Auf bereitungsanlagen von<br />
Die Kleemann verketteten fanden Auf große bereitungsanlagen Beachtung bei von<br />
Die verketteten<br />
Die verketteten (Seite 46) Auf bereitungsanlagen von<br />
Fachbesuchern Kleemann fanden Auf und große bereitungsanlagen interessierten Beachtung Laien. bei von<br />
Kleemann fanden große Beachtung bei<br />
Kleemann Fachbesuchern Der Alfa fanden Romeo und große Stelvio interessierten Beachtung – ein SUV, Laien. bei das<br />
Fachbesuchern und interessierten Laien.<br />
Fachbesuchern Alltagstauglichkeit und interessierten mit Emotionen Laien.<br />
verbindet, erreichte in der Lesergunst<br />
den Spitzenplatz.<br />
Kompakter Tausend sassa<br />
Kompakter<br />
Kompakter (Seite Kompakter 110) Tausend sassa<br />
Tausend<br />
Tausend<br />
sassa<br />
sassa<br />
(Seite<br />
Querdenken<br />
110)<br />
als Erfolgsmodell<br />
(Seite<br />
(Seite Die eigens<br />
(Seite<br />
110)<br />
110)<br />
eingerichtete Informationsplattform<br />
Die eigens vor eingerichtete 82)<br />
der Haupthalle Informations<br />
war ein Magnet.<br />
Die plattform eigens Maximale An manchen vor eingerichtete der Haupthalle<br />
Die eigens eingerichtete Informations<br />
Effekte Ständen durch Informations<br />
ließen war ein sich Magnetplattform<br />
Modernisierungen An Trends manchen vor virtuell Haupthalle Ständen erleben. nach ließen Bedarf war ein sich sind Magplattform<br />
vor der Haupthalle war ein Mag<br />
neue<br />
net. An manchen Ständen ließen sich<br />
net. neue immer An Trends manchen erwünscht, virtuell Ständen erleben. wenn ließen im sich<br />
neue Trends virtuell erleben.<br />
neue Anlagenbereich Trends virtuell etwas erleben. zu verändern ist.<br />
2<br />
Quadrieren<br />
Sie Ihren<br />
Verschleißschutz!<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
2008 2009 2<strong>01</strong>0 2<strong>01</strong>1 2<strong>01</strong>2 2<strong>01</strong>3 2<strong>01</strong>4 2<strong>01</strong>5 2<strong>01</strong>6<br />
Investitione n (nominal, in Mrd. Euro; li. Achse)<br />
Investitions quote (re. Achs e)<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Beständige Annäherung ans<br />
Beständige<br />
Beständige Ideal Beständige<br />
ForumMIRO (Seite 24) Annäherung ans<br />
Annäherung<br />
Annäherung 2<strong>01</strong>8: ans<br />
ans<br />
Ideal (Seite 24)<br />
Positiv auffällig (Seite 6)<br />
Ideal<br />
Ideal Telematikfeatures<br />
(Seite<br />
(Seite<br />
24)<br />
24)<br />
kommen jetzt auch älteren<br />
Telematikfeatures Der CatMaschinen kommen<br />
Nachbericht zum zugute. jetzt<br />
politischen<br />
Fremdfabrikatteren<br />
auch äl<br />
Telematikfeatures kommen jetzt auch älteren<br />
CatMaschinen zugute. Fremdfabri<br />
der<br />
Telematikfeatures Programmteil werden CatMaschinen zu Sonderpreisen kommen zugute.<br />
Leitveranstaltung jetzt Fremdfabri<br />
nachgerüstetkate<br />
auch älteren<br />
deutschen<br />
werden CatMaschinen zu<br />
Gesteinsindustrie<br />
Sonderpreisen zugute. Fremdfabrikatrüstet.<br />
nachgekate<br />
erzeugte<br />
werden zu Sonderpreisen nachgerüstet.<br />
offensichtlich werden zu Sonderpreisen Interesse. nachgerüstet.<br />
Wirksam gegen Sandmangel<br />
Investitionen im Vergleich<br />
Wirksam<br />
Wirksam (Seite Wirksam 68) gegen Sandmangel<br />
gegen<br />
gegen<br />
Sandmangel<br />
Sandmangel<br />
(Seite<br />
(Seite<br />
68)<br />
8)<br />
(Seite<br />
(Seite Der Rohstoff<br />
68)<br />
68)<br />
Moränekies aus diversen<br />
RinkeLagerstätten Der Dass Rohstoff die Steine- Moränekies bekommt und Erdenindustrie aus diversen<br />
vor dem in<br />
Der Rohstoff Moränekies aus diversen<br />
Der Hauptprozess RinkeLagerstätten Deutschland Rohstoff Moränekies einen zu den bekommt „Zuschlag“ besonders aus diversen vor an dem<br />
Extrasand.<br />
RinkeLagerstätten Hauptprozess investitionsstarken einen bekommt „Zuschlag“ Branchen vor an gehört, dem Extra<br />
RinkeLagerstätten bekommt vor dem<br />
sand.<br />
Hauptprozess<br />
Hauptprozess ist positiv aufgefallen. einen „Zuschlag“ an Extrasand.<br />
einen „Zuschlag“ an Extrasand.<br />
Branchenbedeutung<br />
„Eisbrecher“ für ein am<br />
neues<br />
„lebendigen“<br />
Branchenbedeutung<br />
Branchenbedeutung<br />
Branchenbedeutung Miteinander Objekt erklärt am<br />
(Seite<br />
am<br />
am 36)<br />
(Seite „lebendigen“<br />
Objekt erklärt (Seite 46) „lebendigen“<br />
„leben-<br />
46)<br />
digen“ Durchaus Eigeninvestition Objekt<br />
Objekt sehr interessiert<br />
erklärt<br />
erklärt mit „Öffnungsklausel“.<br />
zeigten<br />
(Seite<br />
(Seite sich<br />
46)<br />
46)<br />
die<br />
Teilnehmer Durchaus<br />
Durchaus<br />
In Stockstadt<br />
sehr der interessiert Fachexkursion<br />
sehr interessiert<br />
am Rhein<br />
zeigten<br />
zeigten<br />
entstand ins Kies sich<br />
sich<br />
eine<br />
die<br />
die<br />
Durchaus Teilnehmer völlig neue sehr der interessiert Hochburg Fachexkursion der zeigten ins Kies sich die<br />
Teilnehmer der Fachexkursion ins Kies<br />
Teilnehmer Baumaschinenwelt.<br />
der Fachexkursion ins Kies<br />
3<br />
4<br />
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10<br />
WIRTSCHAFT<br />
BAUMARKT-ERWARTUNGEN<br />
Optimistische Prognosen der Spitzenverbände<br />
„Wir gehen davon aus, dass sich das<br />
Wachstum der Bautätigkeit im neuen<br />
Jahr auf hohem Niveau fortsetzen wird,<br />
und erwarten für 2<strong>01</strong>9 ein nominales<br />
Umsatzplus im Bauhauptgewerbe von<br />
6 %. Der Umsatz erreicht damit ein<br />
Niveau von 128 Mrd. Euro.“ Das erklärten<br />
die Präsidenten des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie<br />
(HDB), Peter Hübner, und des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Baugewerbes<br />
(ZDB), Reinhard Quast, auf einer<br />
gemeinsamen Jahresabschluss-Pressekonferenz<br />
2<strong>01</strong>8 in Berlin.<br />
Beim Wohnungsbau, dessen Umsatz<br />
2<strong>01</strong>8 nominal um etwa 6,5 % stieg,<br />
wird für 2<strong>01</strong>9 ein weiteres Wachs tum<br />
von 5,5 % erwartet. Damit sind 2<strong>01</strong>8<br />
rund 300.000 Wohnungen erstellt<br />
worden, für das neue Jahr wird mit<br />
315.000 bis 320.000 Einheiten gerechnet.<br />
Dabei beziehe sich die Zunahme<br />
auf den Geschosswohnungsbau, wohingegen<br />
der klassische Eigenheimbau<br />
auf 2<strong>01</strong>7er-Niveau stagniert.<br />
Beim Wirtschaftsbau gehen die<br />
Bau-Spitzenverbände für 2<strong>01</strong>8 von<br />
einer nominalen Wachstumsrate der<br />
Umsätze von 7 % aus, die 2<strong>01</strong>9 nur<br />
leicht auf 6 % zurückgehen soll. Die<br />
finanzpolitischen Rahmenbedingungen<br />
für den öffentlichen Bau bleiben<br />
auch im neuen Jahr günstig. Schnitt<br />
diese Sparte 2<strong>01</strong>8 mit einem nominalen<br />
Umsatzplus von 5 %, sollte dieses<br />
2<strong>01</strong>9 leicht auf 6 % zulegen.<br />
Nach langen Jahren der Investitionszurückhaltung<br />
der öffentlichen<br />
Hand zeigt sich nun wieder ein<br />
deutliches Wachstum der Bautätigkeit<br />
bei Bund, Ländern und Gemeinden,<br />
nachdem der Bund von 2<strong>01</strong>4 bis 2<strong>01</strong>7<br />
die Investitionen bzw. Investitionszuschüsse<br />
in Bundesfernstraßen, Eisenbahnen<br />
des Bundes, Bundeswasserstraßen<br />
und den kombinierten Verkehr<br />
von 10,3 auf 13,3 Mrd. Euro aufgestockt<br />
hatte.<br />
Auch die gute Entwicklung auf dem<br />
Bauarbeitsmarkt halte an. Die Zahl der<br />
Beschäftigten habe im Jahresdurchschnitt<br />
2<strong>01</strong>8 bei rund 832.000 gelegen,<br />
20.000 oder 2,5 % mehr als im Vorjahr.<br />
Verglichen mit dem Tiefpunkt im Jahr<br />
2009 mit 705.000 hätte die Branche die<br />
Belegschaften um nahezu 20 % ausgeweitet.<br />
Für 2<strong>01</strong>9 gehen Hübner und<br />
Quast von einem weiteren Beschäftigungsaufbau<br />
in der Größenordnung von<br />
gut 2 % auf 850.000 Erwerbstätige aus.<br />
www.bauindustrie.de<br />
www.zdb.de<br />
PREISTREIBER AM BAU<br />
Material, Kraftstoff, Löhne und Baunebenkosten<br />
„Die steigenden Baupreise, über die in<br />
jüngster Zeit vermehrt geklagt wird,<br />
können nicht allein den Bauunternehmen<br />
angelastet werden. Ausschlaggebend<br />
sind vor allem gestiegene<br />
Baumaterialkosten, die jüngste Tariflohnerhöhung<br />
und zunehmende staatliche<br />
Regulierungen“, kommentierte der<br />
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie,<br />
Dieter Babiel, die im Januar vom Statistischen<br />
Bundesamt veröffentlichten<br />
Baupreise. Demnach seien die Preise<br />
für den Neubau konventionell gefertigter<br />
Wohngebäude in Deutschland im<br />
Jahresdurchschnitt 2<strong>01</strong>8 im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 4,4 % gestiegen, zum<br />
Jahresende habe der Preisanstieg<br />
sogar noch einmal an Dynamik zugelegt<br />
(+4,8 %). Im Straßenbau würden<br />
die Neubaupreise sogar um 6,1 %<br />
bzw. 7,1 % über dem vergleichbaren<br />
Vorjahresniveau liegen.<br />
Babiel erklärte dazu, dass, neben der<br />
Erhöhung der Tariflöhne in 2<strong>01</strong>8 von<br />
5,7 %, insbesondere verschiedene Baumaterialpreise<br />
stark angestiegen seien.<br />
So habe der Preis für Bitumen binnen<br />
Jahresfrist um 40 %, der für Dieselkraftstoff<br />
um 22 % zugelegt. Auch die Preise<br />
für Baustahl kennen demnach zurzeit nur<br />
eine Preistendenz nach oben.<br />
Im Immobilienbereich gäbe es noch<br />
zusätzliche Kosten, welche die Anschaffung<br />
von Wohneigentum verteuern. Zum<br />
einen seien die Preise für baureifes Land<br />
in den vergangenen acht Jahren um insgesamt<br />
47 % gestiegen. Zum anderen<br />
dürfe nicht vergessen werden, dass<br />
auch die Kommunen über eine drastische<br />
Anhebung der Grundsteuersätze<br />
zur Sanierung ihrer Haushalte die Baunebenkosten<br />
erhöht hätten. Babiel:<br />
„Dies passt unseres Erachtens nicht zum<br />
politischen Ziel, Bauen und Wohnen wieder<br />
bezahlbar zu machen.“<br />
www.bauindustrie.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
MANAGEMENT<br />
11<br />
ER IST WIEDER DA<br />
Bericht zur Rohstoffsituation<br />
in Deutschland<br />
Ist die Rohstoffversorgung für den Industriestandort Deutschland<br />
gesichert? Wie viel Rohstoffe produzieren wir im eigenen<br />
Land und was muss importiert werden? Welchen Anteil steuert<br />
das Recycling zur Deckung des heimischen Rohstoffbedarfs<br />
bei? Zur Beantwortung dieser und anderer wichtiger<br />
Fragen stellt der Ende vergangenen Jahres erschienene Rohstoffsituationsbericht<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR) die nötigen Daten zur Verfügung.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>7 wurden demnach in Deutschland rund 609<br />
Mio. t mineralische Rohstoffe, insbesondere Steine und<br />
Erden (vor allem Sand, Kies, gebrochene Natursteine) sowie<br />
Kali- und Steinsalz und weitere Industrieminerale, gefördert.<br />
Die Produktion heimischer Energierohstoffe belief sich auf<br />
insgesamt 177,2 Mio. t Braunkohle, Steinkohle und Erdöl<br />
sowie 8,2 Mrd. m³ Erdgas. Zudem wurden 4,3 Mio. m³ Torf<br />
gewonnen. Der Wert der heimischen Rohstoffproduktion<br />
lag bei insgesamt 12,3 Mrd. Euro und damit etwa eine halbe<br />
Milliarde Euro über dem Vorjahresniveau (11,7 Mrd. Euro).<br />
Deutschland bleibt weiterhin bei bestimmten Rohstoffen<br />
stark von Importen abhängig. Der größte Teil der Importe<br />
entfiel mit einem Anteil von rund 52 % auf die Energierohstoffe.<br />
Metallrohstoffe machten 46 % der Einfuhren aus, der<br />
Rest waren Nichtmetalle. Die Gesamtmenge der Importe lag<br />
2<strong>01</strong>7 bei knapp 418 Mio. t und damit leicht über dem Vorjahreswert<br />
(416 Mio. t). Allerdings stiegen die Ausgaben für die<br />
importierten Rohstoffe nach zuletzt sinkenden Preisen erstmals<br />
seit vier Jahren wieder, und dies gleich deutlich um<br />
insgesamt knapp <strong>19</strong> %.<br />
Der seit <strong>19</strong>80 jährlich erscheinende Bericht zur Rohstoffsituation<br />
ist eine Gesamtdarstellung der Situation der nicht<br />
erneuerbaren Rohstoffe für Deutschland. Mit dem Bericht<br />
informiert die BGR die Bundesregierung, die deutsche Wirtschaft<br />
und die Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen zur<br />
Rohstoffproduktion im eigenen Land, zum Außenhandel, zur<br />
Preisentwicklung sowie zum Verbrauch mit Blick auf die Versorgungssituation<br />
Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen<br />
und Energierohstoffen. Zudem wird auch die Entwicklung<br />
auf den internationalen Rohstoffmärkten dargestellt und<br />
bewertet. Datengrundlage für die Studien sind die bei Veröffentlichung<br />
verfügbaren Daten des jeweiligen Vorjahres.<br />
Link zum Bericht: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/<br />
Min_rohstoffe/Downloads/rohsit-2<strong>01</strong>7.pdf<br />
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Fon: 07841 2057-0<br />
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85411 Eglhausen<br />
Fon: 08166 9969-0<br />
www.hs-schoch.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
NACHHALTIGKEITSNACHWEISE<br />
Version 2.0 der CSC-Zertifizierung startet<br />
Seit gut einem Jahr können sich Betonhersteller, Zementhersteller<br />
und Produzenten von Gesteinskörnungen für<br />
nachhaltiges Wirtschaften zertifizieren lassen. Grundlage ist<br />
GUTE BILANZ: Ein Jahr nach Start des CSC in Deutschland haben hierzulande<br />
bereits 41 Werke erfolgreich den Zertifizierungsprozess durchlaufen.<br />
Grafik: BTB<br />
das Zertifizierungssystem des Concrete Sustainability Council<br />
(CSC), welches von einer wachsenden Anzahl von Mitgliedern<br />
getragen wird. Zum 1. Januar 2<strong>01</strong>9 aktualisierte das<br />
CSC sein „Technisches Handbuch“, welches detailliert die<br />
Bewertungskriterien im CSC-Zertifizierungssystem beschreibt,<br />
in die Version 2.0. Neben einigen Vereinfachungen<br />
und Spezifizierungen berücksichtigt die aktuelle Version insbesondere<br />
eine Reihe von Anforderungen durch externe<br />
Interessengruppen. Zu nennen sind hier u. a. Mindestkriterien<br />
für die Silber-Zertifizierung, die Aufnahme von Zusatzstoff-Herstellern<br />
(Flugasche, Kalksteinmehl, Hüttensandmehl)<br />
und einige inhaltliche Anpassungen. Die Version 2.0<br />
gibt es zunächst in Englisch. Der Bundesverband Transportbeton<br />
(BTB), der in Deutschland das CSC-System regional<br />
betreibt, veröffentlicht zeitnah eine deutsche Fassung.<br />
Der BTB wird zum Thema CSC unter anderem vom <strong>19</strong>.<br />
bis 21. Februar 2<strong>01</strong>9 anlässlich der BetonTage in Ulm (Messestand<br />
und Vortrag) informieren.<br />
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Schwertransporte sind in vielen deutschen Bundesländern<br />
noch immer viel zu umständlich und langsam. Einstimmig<br />
haben sieben große Wirtschaftsverbände daher<br />
auf dem Verkehrsforum Ende 2<strong>01</strong>8 Verbesserungen angemahnt.<br />
Sie fordern deutlich mehr Investitionen in die<br />
Infrastruktur, insbesondere in die Ertüchtigung maroder<br />
Brücken, eine Aufstockung der Planungsmittel für Ingenieure<br />
in den zuständigen Behörden und eine bessere<br />
Zusammenarbeit unter den Bundesländern, die durch<br />
Datenaustausch Transparenz über Verkehrsbehinderungen<br />
und Baustellen herstellen sollen, bis hin zu einem<br />
automatisierten Genehmigungsverfahren. Genehmigungen<br />
für Sondertransporte sollten binnen fünf Tagen und<br />
nicht erst nach fünf Wochen vorliegen, lautet eine zentrale<br />
Forderung der Wirtschaft. Das sei auch deshalb von<br />
hoher Bedeutung, da die zu langsamen Verfahren wichtige<br />
Lieferketten beeinträchtigen.<br />
www.verkehrsforum.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
MANAGEMENT<br />
13<br />
KW-Generatoren liefern Power<br />
für mobile, elektrische Traktion.<br />
www.kw-generator.com<br />
Leistung bis 120 kW<br />
staubdicht<br />
wasserfest<br />
vibrationsfest<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN
14<br />
MANAGEMENT<br />
Althergebrachte Strukturen<br />
auf dem Prüfstand<br />
BALANCE zwischen Arbeit und anderen schönen Dingen des Lebens? Die Generation Y stellt diesbezüglich hohe Ansprüche.<br />
Foto: twinlili/Pixelio.de<br />
Unternehmen haben immer größere<br />
Schwierigkeiten, junge, gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter zu finden. Abzuwarten,<br />
bis sich unter den „Übriggebliebenen“<br />
vielleicht doch noch<br />
Potenziale finden, ist mit Sicherheit<br />
ein Irrweg. Das Gleiche gilt beim<br />
Beharren auf alten Mustern – da sei<br />
die Generation Y vor! Denn diese<br />
Nachwuchsgeneration fordert den<br />
Arbeitsmarkt völlig neu heraus.<br />
Nicht jede Vorstellung passt zu<br />
einem Job in der Roh- und Baustoffindustrie,<br />
doch für eine ordentliche<br />
Teilmenge lassen sich möglicherweise<br />
Übereinstimmungen finden.<br />
„Die zu beobachtende Entwicklung bedeutet<br />
für Arbeitgeber, dass sie attraktiv<br />
bleiben und mit bestimmten Faktoren wie<br />
Gehalt, Arbeitszeiten, Unternehmenskultur<br />
und Arbeitsbedingungen positiv aus<br />
der Masse hervorstechen müssen, denn<br />
sonst wandern die größten Talente auf<br />
dem Markt zur Konkurrenz ab“, weiß Martin<br />
Beims, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Aretas GmbH. Doch reicht<br />
dies wirklich aus, um anspruchsvolle<br />
junge Menschen an sich zu binden? Nicht<br />
ganz, denn auch zunächst abstrakter wirkende<br />
Faktoren wie Sinngebung, gegenseitiges<br />
Vertrauen und bestimmte Werte<br />
oder Prinzipien, für die ein Unternehmen<br />
steht, spielen heutzutage eine entscheidende<br />
Rolle. Geboren zwischen den frühen<br />
<strong>19</strong>80er- und Mitte der <strong>19</strong>90er-Jahre,<br />
drängt die sogenannte Generation Y auf<br />
den Arbeitsmarkt und vermehrt auch in<br />
Führungspositionen. Dabei ist der Name<br />
Programm: Die Generation Y – aus dem<br />
Englischen „why“ – hinterfragt geltende<br />
Regelungen, beäugt feste Strukturen kritisch<br />
und verlässt eingetretene Pfade.<br />
Damit einher geht ein fulminanter Wandlungs-<br />
und Modernisierungsprozess des<br />
gesamten Arbeitsmarktes.<br />
Arbeitszeit = Lebenszeit<br />
Gab es früher ein Überangebot an Bewerbern,<br />
hat sich dies heute in vielen<br />
Geschäftszweigen geändert: Nur wer die<br />
besten Bedingungen bietet, hat Chancen,<br />
die vielversprechendsten zukünftigen<br />
Fachkräfte zu gewinnen.<br />
Doch was genau macht einen guten<br />
Arbeitgeber aus? Was lockt begabte Berufseinsteiger<br />
heute in die Unternehmen?<br />
Obwohl auch die Ypsiloner eine angemessene<br />
Entlohnung für ihre Arbeit verlangen,<br />
reicht ein hohes Gehalt allein<br />
nicht mehr aus, um diese anspruchsvolle<br />
Generation zu Höchstleistungen zu motivieren.<br />
Martin Beims verdeutlicht hierzu:<br />
„Weichen Faktoren wie unternehmenskulturelle<br />
Aspekte haben mehr denn je<br />
eine entscheidende Bedeutung. Charakteristisch<br />
ist der Wunsch, in einem intakten,<br />
von Vertrauen geprägten Umfeld zu<br />
arbeiten, um die berufliche Tätigkeit als<br />
einen positiven Teil des Lebens begreifen<br />
zu können.“ Eine wichtige Stellung nimmt<br />
hierbei auch die flexible Gestaltung der<br />
Arbeitszeiten ein. Gerade für junge Eltern<br />
stellt diese Option eine elementare Bedingung<br />
dar, um Beruf und Familienleben<br />
miteinander zu vereinbaren.<br />
Gestalten statt gehorchen<br />
Allgemein geht es für die betrachtete Generation<br />
im Erwerbsleben um sehr viel<br />
mehr. So sehnen sich viele von ihnen nach<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
MANAGEMENT<br />
15<br />
einem tieferen Sinn, dem die ausgeübte<br />
Tätigkeit dient. Neben Gehalt, mehr Freiheiten<br />
und modernen Arbeitsstrukturen<br />
sind Unternehmen also gut beraten, diesem<br />
Verlangen gerecht zu werden. Welchen<br />
Wert liefert das Unternehmen für die<br />
Gesellschaft, welchen Beitrag kann und<br />
soll jeder einzelne Arbeitnehmer zu diesem<br />
Ergebnis leisten? „Diese Fragen treiben<br />
viele junge Menschen um, moderne Unternehmen<br />
sollten daher Antworten dazu<br />
liefern. Dafür reicht es nicht, eine Vision zu<br />
entwerfen, denn Werte haben einen sehr<br />
persönlichen Bezug. Anm. d. Red.: In dieser<br />
Frage können Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
kräftig punkten. Der Wert<br />
der Arbeitsleistung für Gesellschaft, Allgemeinheit<br />
und Region ist unbestritten. Kleiner<br />
Tipp: Bei Bewerbergesprächen den<br />
Film „1 Kilo Steine pro Stunde“ vorführen<br />
(Anm. Ende).<br />
Weiter besteht vielfach der Wunsch<br />
nach Selbstverwirklichung, flachen Hierarchien<br />
und vor allem auch nach Entscheidungsfreiräumen.<br />
Angehörende<br />
der Generation Y begnügen sich nicht<br />
mehr damit, sich in bestehende Strukturen<br />
einzufügen, sie wollen lieber selbst<br />
Verantwortung tragen und eigene Ideen<br />
einbringen. Voraussetzung hierfür ist –<br />
neben Werten und Prinzipien, die charakteristisch<br />
für das Unternehmen stehen<br />
– vor allem Vertrauen und eine damit<br />
einhergehende Wertschätzung, um an<br />
unternehmerischen Entscheidungsprozessen<br />
partizipieren zu können.<br />
Die Wunschliste junger Berufstätiger<br />
besteht heutzutage also nicht mehr<br />
nur aus einem sicheren Arbeitsplatz<br />
und finanzieller Unabhängigkeit, sondern<br />
ist vor allem durch die arbeitskulturellen<br />
Bedingungen geprägt. Dank<br />
ihrer guten Verhandlungsposition auf<br />
dem Bewerbermarkt wohnt den unter<br />
40-Jährigen ein neues Selbstbewusstsein<br />
inne, das vorherige Generationen<br />
so nicht kannten. Unternehmen sind<br />
daher gut beraten, sich den Anforderungen<br />
der modernen Arbeitswelt im<br />
Rahmen ihrer Möglichkeiten anzupassen.<br />
www.aretas.de<br />
www.derservicekompass.de<br />
Zu früh gefreut<br />
Ein leitender Techniker rät: „Haltet eure eigene Begeisterung im Zaum!“<br />
Es ist noch nicht allzu lange her, da berichtete mir ein mit<br />
vielen Verantwortlichkeiten betrauter technischer Leiter<br />
von Gesteinsbetrieben mit leuchtenden Augen von einem<br />
Y-Bewerber. Dessen Qualifikation – Absolvent einer anerkannten<br />
technischen Universität, in diversen Praktika<br />
national und international gestählt – passe wie die Faust<br />
aufs Auge zu den Aufgaben, die für die diversen Steinbrüche<br />
und Kiesgruben des Unternehmens nur mit personeller<br />
Verstärkung zu bewältigen seien.<br />
Um nun diesem potenziellen personellen Zugewinn die<br />
Menge der anspruchsvollen Arbeiten und Entscheidungsprozesse<br />
auch gleich so richtig klarzumachen, luden ihn<br />
der technische Leiter und ein ebenfalls mit viel Verantwortung<br />
beladener Kollege auf eine kleine Rundreise zu den<br />
Schwerpunktstandorten ein. Mit gebührendem Stolz informierten<br />
sie ihn über jüngst getätigte Investitionen, bald<br />
anstehende technische Verbesserungen, den Umfang<br />
ihrer Reisetätigkeiten, die abendlichen Diskussionsrunden<br />
zur Absicherung von Entscheidungen und noch vieles<br />
mehr, was ihren Alltag ausfüllt. Der Funke der Begeisterung,<br />
der die Langgedienten trieb, sollte, ja musste doch<br />
überspringen!<br />
Anlässlich der nächsten zufälligen Begegnung fragte<br />
ich nach, ob der Y-Kandidat denn nun die Erwartungen in<br />
der Praxis auch erfüllt. „Ach“, entgegnete mein Gesprächspartner<br />
zerknirscht, „der hat sich anders entschieden.“<br />
– „Warum?“, wollte ich wissen. „Er sagt, die worklife-balance<br />
hat für ihn bei uns nicht gestimmt …“<br />
Was lernen wir daraus? Wer mit Begeisterung seit vielen<br />
Jahren in technischer Verantwortung seine Arbeit<br />
macht, Überstunden als ganz normal akzeptiert und sich<br />
dabei in bester Laune über die errungenen Ergebnisse<br />
freut, sollte dies gegenüber grundsätzlich geeigneten Y-<br />
Bewerbern:<br />
1. geheim halten, zumindest was die Mühen,<br />
Kilometer und Zeiten betrifft<br />
2. Informationen über seine zahlreichen<br />
Freizeitaktivitäten jenseits der Arbeit einflechten<br />
3. darauf hoffen, dass der Appetit beim Essen<br />
kommt, denn<br />
4. gibt es mittlerweile Beispiele junger Leute,<br />
die ihre Balance neu austarierten, weil<br />
a. die Arbeit in Steinbruch oder Kiesgrube so viel<br />
Eigenverantwortlichkeit verlangt, dass sie großen<br />
Spaß daran haben<br />
b. vielversprechende Karrierechancen bestehen<br />
c. die kleinen Teams in den Betrieben Hand in<br />
Hand arbeiten<br />
d. die Balance am Ende trotzdem zufriedenstellend<br />
ausfällt, wenn die Organisation stimmt.<br />
Können wir „alten Hasen“ uns vielleicht etwas von diesen<br />
Y-Nachrückern abschauen? Ganz bestimmt. Ein bisschen<br />
mehr Balance – trotz oder gerade wegen des herausfordernden<br />
Alltags – kann bestimmt nicht schaden. Wie das<br />
rein praktisch zu machen ist, weiß die GP-Redaktion jetzt<br />
gerade auch nicht, verspricht aber bei echten Ypsilonern<br />
nachzufragen.<br />
(gsz)<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
16<br />
MANAGEMENT<br />
INTERVIEW Entwicklungsprogramm für Mitarbeiter<br />
Dass gute und motivierte Mitarbeiter das Fundament eines funktionierenden Unternehmens sind, ist weitläufig bekannt. Eine<br />
Investition in die Mitarbeiterentwicklung ist demnach eine Investition in das Unternehmen. In diesem Kontext hat die Geschäftsführung<br />
der HS-Schoch-Gruppe innerhalb von drei Monaten gruppenübergreifend alle Abteilungsleiter und angehende Führungskräfte<br />
in einem viertägigen Workshop zum Thema „Führen & Motivieren“ intensiv gecoacht. Zusammen mit FMV-Trainer Dieter<br />
Ludwig erarbeiteten sich die 25 Teilnehmer ergänzendes Wissen zur Frage, was eine gute Personalführung ausmacht und wie<br />
diese konkret in der Praxis umgesetzt werden kann. Geschäftsführer Carsten-Michael Obrecht erklärt die Hintergründe.<br />
Wertvoller Impuls für gute Eigendynamik<br />
Herr Obrecht, Sie sind mit der Geschäftsführung der<br />
Hauptinitiator dieses Workshops gewesen. Warum denken<br />
Sie, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter<br />
so wichtig?<br />
Nun, wie bekannt, befindet sich der Arbeitsmarkt aufgrund<br />
der veränderten Altersstruktur in Verbindung mit Vollbeschäftigung<br />
seit Jahren im rasanten Wandel. Es wird zunehmend<br />
anspruchsvoller, geeignete Mitarbeiter zu finden und auch im<br />
Unternehmen zu halten. Dabei können Automatisierung und<br />
Digitalisierung nur bedingt dem Bedarf an Fachpersonal entgegenwirken.<br />
Genau hier kommen Führungskräfte und angehende Mitarbeiter<br />
mit Führungskompetenzen ins Spiel. Die Führungsebene<br />
ist das Aushängeschild eines jeden Unternehmens, da sie den<br />
Spirit und die Dynamik des Unternehmens mit Stolz widerspiegeln<br />
und persönlich verkörpern soll. Sie sichert nicht zuletzt<br />
den Zustrom von neuem Personal als auch die Beständigkeit<br />
der Belegschaft. Damit dies gelingt, bedarf es der<br />
besagten Weiterentwicklung dieser Mitarbeiter!<br />
Wie war das Feedback der Teilnehmer?<br />
Ich habe durchweg positives Feedback der Kolleginnen und<br />
Kollegen erhalten. Für manch einen war das eine anstrengende,<br />
aber durchaus lohnende Erfahrung, da die Teilnehmer professionell<br />
betreut und entsprechend auch gefordert wurden.<br />
Konnten Sie bereits konkrete Veränderungen oder gar eine<br />
Erfolgsgeschichte finden?<br />
Ich war völlig überwältigt, als ich erfuhr, dass sich bereits kurz<br />
nach Beendigung des Kurses die Teilnehmergruppen weiterhin<br />
treffen und austauschen möchten. Die Geschäftsleitung<br />
begrüßt und fördert dieses Vorhaben. Diese Eigendynamik<br />
zeigt den Erfolg unseres Projektes und sichert außerdem den<br />
Informationsaustausch innerhalb der HS-Schoch-Gruppe.<br />
CARSTEN-MICHAEL OBRECHT: „Die Führungsebene ist das<br />
Aushängeschild eines jeden Unternehmens.“ Foto: HS-Schoch<br />
Sind weitere ähnliche Workshops in Planung?<br />
„Nach dem Training ist vor dem Training“, zunächst aber heißt<br />
es, dieses „Pflänzchen“ weiter zu pflegen und reifen zu lassen.<br />
Zu viel Düngung auf einmal ist eher kontraproduktiv. Ein stetiger<br />
Aufbau ist besser. Der Meilenstein und die Erkenntnis,<br />
dass sich diese Investition in unsere Mitarbeiter für beide<br />
Seiten lohnt, sind jedenfalls gesetzt.<br />
www.hs-schoch.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
MANAGEMENT<br />
17<br />
Fragetechniken.<br />
Wozu sollen die gut sein?<br />
Foto: Tony Hegewald/<br />
Pixelio.de<br />
„Wer fragt der führt“, so eine alte<br />
Binse. Tatsächlich können Fragen<br />
über den Erfolg eines Gespräches<br />
entscheiden. Sie können ein<br />
Gespräch öffnen, in Gang bringen<br />
oder aber auch beenden. Fragen<br />
sind damit ein wichtiges Tool für<br />
eine erfolgreiche und zielorientierte<br />
Gesprächsführung.<br />
Michael Kaune, Trainer, Coach und Magier<br />
aus Berlin, erklärt: „Fragen können aber<br />
auch ein Instrument sein, um Zeit zu gewinnen,<br />
um sich bei einem überraschenden<br />
Argument seines Gesprächspartners vor<br />
einer zu voreiligen und eventuell unüberlegten<br />
Antwort zu schützen. Fragen sind<br />
zudem eine Möglichkeit, um auf Einwände<br />
zu reagieren. Fragen zeigen Interesse, sind<br />
also somit eine gute Möglichkeit, um auf<br />
den Gesprächspartner einzugehen und<br />
(Gesprächs-)Bereitschaft zu signalisieren.“<br />
Fragen dienen der Informationsbeschaffung,<br />
was eine ihrer Hauptaufgaben<br />
ist. Durch Fragen werden auch mögliche<br />
Bedenken oder Gedanken eines<br />
Gesprächspartners deutlich. So lässt<br />
sich die eigene Argumentation entsprechend<br />
ausrichten. Sie können aber auch<br />
dabei unterstützen, den Standpunkt<br />
oder die Perspektive des Gesprächspartners<br />
zu verstehen. Gut eingesetzt<br />
und wohl dosiert, können Fragen den<br />
Verlauf eines Gesprächs steuern. Dabei<br />
sollten sie jedoch weder zum bohrenden<br />
Ausfragen benutzt werden noch als eine<br />
Möglichkeit, einen Gesprächspartner zu<br />
manipulieren. In der Regel fällt das<br />
schnell auf und stößt umgehend auf Widerstand<br />
oder Ablehnung.<br />
Grund genug, sich mit einigen Fragetechniken<br />
zu beschäftigen. Die bekanntesten<br />
und die am häufigsten verwendeten<br />
Fragen sind sicherlich die offene und<br />
geschlossene Frage.<br />
Geschlossene Fragen können und<br />
werden in der Regel nur mit „Ja“ oder<br />
„Nein“ beantwortet. Beispiel: Sie sind<br />
gut hergekommen? Geschlossene Fragen<br />
eignen sich zur (effizienten) Steuerung<br />
von Gesprächen, zum Beispiel bei<br />
redseligen Gesprächspartnern, die nicht<br />
zum Ende finden, und als Entscheidungsfragen.<br />
Geschlossene Fragen sind<br />
ideal, um schnell und präzise Fakten und<br />
Themen abzufragen und so schnell zum<br />
Punkt zu kommen.<br />
Tipp zur Vorsicht: Verwenden Sie<br />
nicht zu viele geschlossene Fragen. Sie<br />
erwecken oft beim Gesprächspartner<br />
den Eindruck eines Verhörs, stoßen eher<br />
auf Ablehnung und können provozieren.<br />
Offene Fragen lassen dem Befragten<br />
einen deutlich größeren Spielraum und<br />
mehrere Möglichkeiten für die Antwort.<br />
In der Regel sind das alle Fragen, die mit<br />
W beginnen: Warum, Wieso, Wann, Weshalb,<br />
Womit, Wie … Offene Fragen können<br />
kaum nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet<br />
werden. Beispiel: Wie sind Sie<br />
hergekommen? Ihr Einsatz ist besonders<br />
gut geeignet, wenn Sie mehr Informationen<br />
erhalten wollen. Zum Start eines<br />
Gesprächs oder bei zurückhaltenden<br />
Gesprächspartnern bieten sie eine sehr<br />
Erfolg versprechende Möglichkeit, das<br />
Gespräch in Gang zu bringen, sie regen<br />
zum Gespräch an und können festgefahrene<br />
Situationen auflösen.<br />
Alternativfragen sind meist Entscheidungsfragen<br />
und zeigen dem Gesprächspartner<br />
Wahlmöglichkeiten für<br />
die Antwort auf. Sie dienen gut zur<br />
schnellen Entscheidungsfindung und um<br />
komplexe Themen einzugrenzen. Achten<br />
Sie jedoch auf die Dosis, damit sich der<br />
Gesprächspartner nicht in seiner Auswahl<br />
beschnitten fühlt. Beispiel: Möchten<br />
Sie lieber in dieser Woche oder in<br />
jener Woche …?<br />
Aktivierende Fragen sind geeignet,<br />
um ein Gespräch zu beleben und Ihrem<br />
Gesprächspartner ein angenehmes Gefühl<br />
zu vermitteln. Meist sind die aktivierenden<br />
Fragen emotionaler und regen zu<br />
einer umfangreicheren Antwort an. Beispiel:<br />
Was hat Sie so erfolgreich gemacht?<br />
Suggestivfragen werden meist verwendet,<br />
um die Antwort bzw. den Gesprächspartner<br />
in eine bestimmte Richtung<br />
zu lenken. Doch gerade hier besteht<br />
die Gefahr, dass eine solche Frage als<br />
Manipulation wahrgenommen wird. Beispiel:<br />
Sind Sie nicht auch der Meinung,<br />
dass … Wollen Sie eine bessere Qualität?<br />
Wollen Sie nicht auch mehr Gerechtigkeit?<br />
Bei Steuerungsfragen, also hinführenden<br />
Fragen, sollen die Gedanken und<br />
die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners<br />
auf einen erwünschten Punkt, ein<br />
bestimmtes Thema oder einen Sachverhalt<br />
fokussiert werden. Beispiel: Wie war<br />
es denn bisher mit dem Thema bei Ihnen?<br />
Nachfragen/ Verständnisfragen sind<br />
kurze Rück- und Gegenfragen, um Missverständnisse<br />
zu vermeiden, aber auch<br />
um Interesse und Aufmerksamkeit zu signalisieren.<br />
Beispiel: Sie sagen also, dass …<br />
Kontrollfragen dienen meist dazu,<br />
sich bestimmte Fakten und Ergebnisse<br />
bestätigen zu lassen, um festzustellen,<br />
ob Ihr Gesprächspartner einen Gedankengang<br />
nachvollzogen hat oder ob die<br />
Informationen oder Ergebnisse richtig<br />
verstanden wurden. Kontrollfragen sind<br />
ideal für den Abschluss eines Gesprächs<br />
bzw. eines Abschnitts oder Themas, um<br />
dann ein nächstes Thema zu bearbeiten.<br />
Beispiel: Wir sind uns also einig, dass …<br />
Sehe ich das richtig, dass …<br />
Zukunftsfragen sind auf einen Zustand<br />
in der Zukunft gerichtet. Sie<br />
können so eher zum positiven Denken<br />
anregen und für eine gute Stimmung<br />
sorgen. Diese Frage bietet sich auch<br />
sehr gut an als Abschluss. Beispiel: Wie<br />
wird sich dieses tolle Konzept auf die<br />
Mitarbeiter auswirken?<br />
Rhetorische Fragen sind keine „wirkliche“<br />
Fragen. Sie erfordern nicht unbedingt<br />
eine Antwort. In aller Regel sind sie<br />
eher Stilmittel. Beispiel: Was lernen wir<br />
daraus? Fazit: Führungskräfte sind gut<br />
beraten, sich etwas mehr mit Fragetechniken<br />
zu beschäftigen, denn indem sie<br />
diese richtig einsetzen, können sie über<br />
den Erfolg eines Gesprächs entscheiden.<br />
Ein Beitrag von Michael Kaune, Coach,<br />
Magier, Moderator und Mentaltrainer.<br />
Der Autor moderiert Shows und Veranstaltungen<br />
und unterstützt Menschen<br />
dabei, ihren eigenen Weg zu finden.<br />
www.michaelkaune.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
18<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& PARTNERSCHAFTEN<br />
Aufstockung bei<br />
Pumpen<br />
PARTNERSCHAFT: Die verantwortlichen Entscheider von Varisco, IPV sowie<br />
der Atlas Copco Power and Flow Division setzen auf eine gemeinsame erfolgreiche<br />
Zukunft. Foto: Atlas Copco<br />
Atlas Copco hat die deutsche Industrie Pumpen<br />
Vertriebs GmbH (IPV) erworben. Das Unternehmen<br />
mit Sitz in Dresden vertreibt Industriepumpen<br />
der Marke Varisco. Die IPV wird in Atlas Copcos<br />
Power and Flow Division im Geschäftsbereich<br />
Power Technique eingegliedert und ist rechtlicher<br />
Bestandteil der Atlas Copco Holding GmbH. Die<br />
Übernahme soll die Präsenz des Unternehmens<br />
im Nordwesten Europas stärken.<br />
www.atlascopcogroup.com<br />
Übernahme abgeschlossen<br />
Im November 2<strong>01</strong>8 schlossen Bonfiglioli und Carraro den<br />
Übernahmeprozess der O&K Antriebstechnik GmbH ab. Der<br />
italienische Antriebsspezialist übernahm für insgesamt 17<br />
Mio. Euro den restlichen Aktienanteil. Damit ist Bonfiglioli<br />
jetzt alleiniger Eigentümer der O&K Antriebstechnik GmbH.<br />
Strategische Überlegungen, die ausgezeichnete Marktkomplementarität<br />
zwischen Bonfiglioli und O&K Antriebstechnik<br />
zu nutzen sowie die konsequente Positionierung<br />
der beiden Marken hatten sehr positive Marktreaktionen<br />
zur Folge und führten zu wichtigen operativen Synergieeffekten.<br />
Weiterhin soll der Markt für schwere Bau- und Bergbaumaschinen<br />
sowie Schiffs-, Hafen- und Flughafenausrüstung<br />
ausgebaut werden.<br />
www.bonfiglioli.de<br />
TEAMZUWACHS: Die Rehnen GmbH & Co. KG ist neuer Händler für<br />
Esco-Zahnsysteme und Verschleißschutzkomponenten. Foto: Esco<br />
Zuwachs in Norddeutschland<br />
Die Rehnen GmbH & Co. KG hat als Händler den Vertrieb von Esco<br />
Zahnsystemen und Verschleißschutzprodukten übernommen. Mit<br />
Standorten in Heede, Aurich, Georgsheil und Unna ist Rehnen nun<br />
ein weiterer professioneller Ansprechpartner für Verkauf, Service,<br />
Ersatzteile und Gewährleistungsarbeiten für die Marke Esco. Die<br />
Rehnen-Mitarbeiter wurden bereits durch Schulungen in den Bereichen<br />
Vertrieb, Service und Ersatzteile umfassend auf die neue<br />
Aufgabe vorbereitet.<br />
Darüber hinaus hat der Händler eine ständige Auswahl von über 100<br />
Baumaschinen sowie eine Auswahl von über 500 gebrauchten und<br />
neuen Anbaugeräten im Programm. Neben dem exklusiven Vertrieb<br />
von Sany-Maschinen ist das Unternehmen auch seit vielen Jahren<br />
als Vermieter von Maschinen, Anbau- und Abbruchgeräten bekannt.<br />
STARKE O&K-ANTRIEBE, jetzt voll in Bonfiglioli-Hand.<br />
Foto: Bonfiglioli<br />
www.escocorp.com<br />
www.rehnen.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
AKTUELL<br />
<strong>19</strong><br />
ANPASSUNG NACH OBEN<br />
Externe Kosten<br />
eingepreist<br />
ANPASSUNG: Das 2007 errichtete Rototilt-Werk wird in den kommenden Monaten<br />
deutlich erweitert. Foto: Rototilt<br />
Werkserweiterung<br />
Das schwedische Unternehmen Rototilt hat seinen Umsatz innerhalb von<br />
fünf Jahren mehr als verdoppelt und verzeichnet ein weiterhin starkes<br />
Wachstum. Entsprechend wird das Werk im schwedischen Vindeln bis zum<br />
Jahreswechsel 2<strong>01</strong>9/2020 um gut 3000 m² erweitert, denn mit dem alten<br />
Bau wäre innerhalb der nächsten zwei Jahre die Kapazitätsgrenze erreicht.<br />
Im Anbau soll neuer Platz für Bearbeitungsmaschinen entstehen und auch<br />
der Arbeitsablauf im gesamten Werk wird umgestaltet werden.<br />
www.rototilt.com<br />
Steigende Rohstoffpreise und höhere Energiekosten<br />
zwingen laut Caterpillar zu einer<br />
Preisanpassung: Deshalb hat auch Zeppelin<br />
zum Jahreswechsel die Preise für neue Cat-<br />
Baumaschinen um durchschnittlich 3,5 %<br />
angehoben. Laut Unternehmen ist das zwingend,<br />
da trotz permanenter Optimierungsmaßnahmen<br />
in allen Prozessen von Einkauf<br />
über Produktion bis zur Lieferung die externen<br />
Kostenerhöhungen nicht voll kompensiert<br />
werden konnten. Nicht zuletzt erforderten<br />
zudem neue Technologien, wie jene zur Reduktion<br />
der Abgasemissionen, eine immer<br />
komplexere Technik und höhere Entwicklungskosten.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Ganz oben in der Kette<br />
Der Purchase-to-Pay-Prozess des internationalen<br />
Baustoffunternehmens<br />
Cemex ist preisverdächtig. So jedenfalls<br />
sieht es die Jury vor der Vergabe<br />
des Supply Chain Management<br />
Awards 2<strong>01</strong>8, einer der wichtigsten<br />
deutschen Preise für Lieferketten-Management.<br />
In der stark besetzten Endrunde<br />
setzte sich Cemex gegen die Mitfinalisten<br />
BASF und Schaeffler durch<br />
und erreichte Platz 1. Die Preisverleihung<br />
fand im November in Frankfurt am<br />
Main statt. Neben Juryexperten aus<br />
Industrie, Wissenschaft, Consulting und<br />
Fachmedien konnten am Tag zuvor<br />
auch Veranstaltungsteilnehmer live über<br />
die Platzierung abstimmen. Die Cemex<br />
Deutschland AG hatte sich mit der<br />
digitalen Kundenplattform Cemex Go,<br />
einer integrierten Lösung für den<br />
Purchase-to-Pay-Prozess, um den Preis<br />
beworben.<br />
www.cemex.de<br />
EHRUNG: Für Cemex nahmen Gerhard Uhl (M.), Alexandra Decker (3.v.r.) und Rafael Reyes (2.v.r.) den Award entgegen.<br />
Foto: Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
20<br />
AKTUELL<br />
Index der deutschen<br />
Weltmarktführer<br />
Die Beumer Group mit Hauptsitz in Beckum bereichert seit Kurzem den<br />
neuen „Weltmarktführer-Index für Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz“. Der Index setzt auf einen objektiven und transparenten Auswahlprozess<br />
anhand definierter Indikatoren. Entstanden ist der Weltmarktführer-Index<br />
unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Christoph<br />
Müller von der Universität St. Gallen in Kooperation mit der<br />
Akademie Deutscher Weltmarktführer in Schwäbisch Hall. Die Beumer<br />
Group fertigt Anlagen und Systemlösungen für die Intralogistik in der<br />
Förder- und Verladetechnik, Palettier- und Verpackungstechnik sowie<br />
Sortier- und Verteilsysteme und erfüllt demnach alle relevanten Kriterien.<br />
www.beumergroup.com<br />
IM INDEX: Die Beumer Group gehört zu den deutschen Weltmarktführern.<br />
Zum Portfolio gehören u. a. Gurtförderanlagen,<br />
die Rohstoffe sicher und leise transportieren. Foto: Beumer Group<br />
Preis für Berufspaläontologen vergeben<br />
Der mit 10.000 Euro dotierte Friedrich-von-Alberti-Preis der Hohenloher<br />
Muschelkalkwerke ging aktuell an die beiden Paläontologen<br />
Prof. Dr. Michael Krings (Bayerische Staatssammlung für Paläontologie<br />
und Geologie, München) und Dr. Rudolf Stockar (Museo<br />
Cantonale di Storia Naturale, Lugano). Beide Forscher wurden für<br />
ihre Arbeiten zu fossilen Ökosystemen ausgezeichnet. Die Alberti-<br />
Stiftung würdigt mit ihrem alle zwei Jahre verliehenen Wissenschaftspreis<br />
herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Paläontologie.<br />
Die Vorsitzenden von Vorstand und Kuratorium der Alberti-Stiftung,<br />
Dr. Martin Westermann und Frank Hippelein, überreichten den Preisträgern<br />
Urkunden und Preisgeld. Dazu gehörte ein Reprint von Albertis<br />
„Monographie“ von 1834. Die sich über Jahrzehnte erstreckende<br />
Forschungsarbeit der Preisträger würdigten deren<br />
Laudatoren Dr. Mike Reich und Prof. Dr. Joachim Reitner.<br />
In seinem Grußwort betonte Regierungspräsident Wolfgang Reimer<br />
den engen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Rohstoffgewinnung.<br />
Der Präsident des Industrieverbandes Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg e. V. (ISTE), Peter Röhm, bestätigte dies und<br />
würdigte Gewinnungsstätten für mineralische Rohstoffe als Fenster<br />
in die Erdgeschichte – inklusive die Paläontologie. Derart geöffnete<br />
Fenster ermöglichen auch Forschern wichtige Erkenntnisgewinne.<br />
www.iste.de<br />
VERLEIHUNG IN INGELFINGEN: Dr. Mike Reich, Frank Hippelein, Museumsleiter Dr. Hans Hagdorn, Prof. Joachim Reitner, Dr. Rudolf Stockar und<br />
Prof. Michael Krings, Vorstandsvors. Dr. Martin Westermann, Wolfgang Reimer, BM Michael Bauer und Peter Röhm (v.l.n.r.). Foto: privat<br />
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Die Antriebe für Förderbänder<br />
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Satteldachhalle Typ SD10 (Breite: 10,00m, Länge: 21,00m)<br />
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AKTUELL<br />
21<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Im Amt bestätigt<br />
Die Mitgliederversammlung des BDI hat Dieter Kempf<br />
in geheimer Abstimmung für weitere zwei Jahre zum<br />
Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie<br />
wiedergewählt. Auch die BDI-Vizepräsidenten<br />
und die weiteren Präsidiumsmitglieder wurden für die<br />
Amtszeit 2<strong>01</strong>9/2020 bestätigt. Der 65-jährige Kempf trat<br />
seine zweite zweijährige Amtszeit als BDI-Präsident<br />
zum Januar 2<strong>01</strong>9 an, nachdem er dieses Amt Anfang<br />
2<strong>01</strong>7 erstmals übernommen hatte.<br />
www.bdi.eu<br />
DIETER<br />
KEMPF wurde<br />
von der<br />
Mitgliederversammlung<br />
des BDI für<br />
eine zweite<br />
Amtszeit als<br />
Präsident gewählt.<br />
Foto: BDI<br />
Vizepräsident Technik<br />
Der Hauptausschuss<br />
Technik des Hauptverbandes<br />
der Deutschen<br />
Bauindustrie (HDB) hat<br />
Dr. Matthias Jacob einstimmig<br />
zum Vorsitzenden<br />
gewählt. Jacob ist<br />
damit zugleich neuer<br />
Vizepräsident Technik<br />
des Bau-Spitzenverbandes.<br />
Er löst Klaus<br />
Pöllath ab, der in den<br />
Ruhestand getreten ist.<br />
Jacob, Vorsitzender<br />
der Implenia Hochbau<br />
GmbH mit Sitz in Raunheim,<br />
ist als Mitglied im<br />
Ausschuss Digitalisierung<br />
im Verband aktiv.<br />
Zudem ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender im Deutschen<br />
Beton- und Bautechnik-Verein, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der „planen-bauen 4.0 GmbH“ und<br />
Mitglied im Präsidium des Zentralen Immobilien Ausschusses<br />
(ZIA). Als thematischen Schwerpunkt seiner Arbeit nennt er<br />
die Digitalisierung in der Wertschöpfungskette Bau in Korrelation<br />
mit Lean-Management-Prozessen in der Bauwirtschaft.<br />
www.bauindustrie.de<br />
DR.-ING. MATTHIAS JACOB ist neuer<br />
Vizepräsident Technik des HDB.<br />
Foto: HDB<br />
Neue Niederlassungsleiter<br />
MARIO MEIER<br />
ist jetzt Leiter<br />
der Zeppelin-<br />
Niederlassung<br />
Böblingen. Foto:<br />
Zeppelin/Sabine<br />
Gassner<br />
OLIVER BROCK-<br />
SCHMIDT leitet<br />
seit Januar 2<strong>01</strong>9<br />
die Zeppelin-Niederlassung<br />
Erlangen.<br />
Foto: privat<br />
Mario Meier machte erst international Karriere, bevor er zum 1. Januar 2<strong>01</strong>9<br />
Leiter der Zeppelin-Niederlassung Böblingen wurde. Er folgt hier auf Thomas<br />
Böger, der anderweitig eine neue Herausforderung annimmt. Meier hat sich international<br />
im Zeppelin-Konzern bewährt. 2008 startete er bei der Zeppelin Int.<br />
AG in der Schweiz und ging daraufhin zu Zeppelin Armenien. Im Alter von 25 Jahren<br />
wurde er dort zum Exekutivdirektor berufen und stieg ein Jahr später zum<br />
Generaldirektor auf. In dieser Funktion konnte er zusammen mit seinem Team<br />
den bislang größten Einzelauftrag der Zeppelin-Firmengeschichte unter Dach<br />
und Fach bringen. Darauf folgte seine Zeit in Moskau. Dort war er in einer wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeit zuletzt Regionaldirektor für Zentralrussland.<br />
Das Zeppelin-Personalkarussell drehte sich außerdem in Erlangen, wo Oliver<br />
Brockschmidt seit Jahresstart als Niederlassungsleiter auf Stephan Bothen folgte,<br />
der zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung von Zeppelin Österreich<br />
ernannt wurde. Brockschmidt startete seine Berufslaufbahn nach einem BWL-<br />
Studium bei der Würth-Gruppe, wo er bis zum Regionalleiter von Bayern aufstieg.<br />
Anschließend konnte er in verschiedensten anderen Branchen umfangreiche<br />
Erfahrungen in der Führung einer Niederlassung oder auch der Kundenakquise,<br />
-beratung und -betreuung sammeln.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
22<br />
AKTUELL<br />
Geschäftsführung Technik<br />
DR. SEBASTIAN SIMON ist neuer<br />
Geschäftsführer Technik der F. X. Meiller<br />
Fahrzeug- und Maschinenfabrik. Foto: Meiller<br />
Mit Wirkung zum Dezember 2<strong>01</strong>8 wurde<br />
Dr. Sebastian Simon zum Geschäftsführer<br />
Technik der F. X. Meiller Fahrzeug-<br />
und Maschinenfabrik bestellt.<br />
Simon übernimmt künftig die Führung<br />
der Bereiche Entwicklung und Konstruktion,<br />
Auftragsmanagement und<br />
Logistik mit Exportkontrolle, Fahrzeugbau,<br />
Leistungszentrum Hydraulik sowie<br />
Produktsicherheit und Homologation.<br />
In Slany (Tschechien) tritt er als<br />
Mitgeschäftsführer in das Unternehmen<br />
ein.<br />
Bis Oktober 2<strong>01</strong>8 war Dr. Simon als Geschäftsführer<br />
Technik und Finanzen für<br />
die Palfinger Platforms GmbH tätig. Seit<br />
2<strong>01</strong>5 richtete er dort die Geschäftseinheit<br />
Hubarbeitsbühne erfolgreich neu aus<br />
und konnte die Marktanteile in entscheidenden<br />
Segmenten steigern.<br />
www.meiller.com<br />
Abschied mit Ankündigung<br />
Wie bereits vor einem Jahr angekündigt,<br />
verlässt Wolfgang Zapf nach 24 Jahren<br />
den Kalksandsteinproduzenten Zapfwerke,<br />
um sich als Bauingenieur mit einem<br />
Büro für Baumanagement selbstständig<br />
zu machen. Für ihn tritt der bisherige<br />
technische Leiter Stefan Wolfram als Geschäftsführer<br />
bei den Zapfwerken ein.<br />
Wolfram führt künftig zusammen mit dem<br />
geschäftsführenden Gesellschafter Dr.<br />
Hannes Zapf die Produktionswerke in<br />
Behringersdorf, Feucht und Zirndorf.<br />
Wolfgang Zapf übergibt außerdem<br />
seine Geschäftsführerposition in der<br />
Zapf Daigfuss Vertriebs-GmbH an<br />
seinen Bruder Dr. Hannes Zapf. Gemeinsam<br />
mit dem ebenfalls geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Gerold Daigfuss<br />
verantworten beide zukünftig die<br />
Entwicklung der Verkaufsgesellschaft<br />
des größten Kalksandsteinanbieters in<br />
Bayern.<br />
www.zapf-daigfuss.de<br />
WOLFGANG ZAPF verlässt wie geplant<br />
nach 24 Jahren die Zapfwerke. Foto: Zapfwerke<br />
JUBILÄEN & FEIERANLÄSSE<br />
30 Jahre zuverlässige Partnerschaft<br />
Liebherr und die Kurt König Baumaschinen<br />
GmbH mit Hauptsitz in Einbeck sind<br />
seit 30 Jahren zuverlässige Partner.<br />
König betreut dabei als offizieller und<br />
autorisierter Vertriebs- und Servicepartner<br />
für das Programm der Liebherr-Erdbewegungsmaschinen<br />
die Gebiete<br />
Nordhessen, Teile von Niedersachsen<br />
und Thüringen sowie den Norden von<br />
Sachsen-Anhalt. Dies umfasst den Vertrieb<br />
des kompletten Sortiments aus<br />
dem Liebherr-Erdbewegungsbereich<br />
sowie den Kundendienst. Die Partnerschaft<br />
basiert auf gemeinsamen Werten<br />
der beiden Familienunternehmen.<br />
Gegründet wurde die heutige Kurt<br />
König Baumaschinen GmbH <strong>19</strong>32 in<br />
Nordhausen als Baugerätehandel durch<br />
Kurt König. Mit dem Eintritt seines<br />
Enkels Kurt König in die Geschäftsführung<br />
vor zwei Jahren wurde der Übergang<br />
in die dritte Generation vollzogen.<br />
Liebherr schätzt die gute, vertrauensvolle<br />
und langjährige Zusammenarbeit<br />
mit dem Hause Kurt König und sieht<br />
dies nach 30 gemeinsamen Jahren<br />
einmal mehr als gute Voraussetzung<br />
für eine weiterhin erfolgreiche gemeinsame<br />
Zukunft.<br />
www.liebherr.com<br />
JUBILÄUMSTREFFEN: König und Liebherr<br />
arbeiten drei Jahrzehnte zusammen: Dirk<br />
Vorreyer, Hubert Pilz und Rudolf Arnold,<br />
Liebherr-Hydraulikbagger, mit Kurt König<br />
und Lars Lang vom Handelsunternehmen<br />
König bekräftigen ihre weitere Zusammenarbeit<br />
mit Handschlag (v.l.n.r.). Foto: Liebherr<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
AKTUELL<br />
23<br />
GUTER ZWECK<br />
Unterstützung für das Neujahrskonzert<br />
des Diplomatischen Corps<br />
Am 6. Januar 2<strong>01</strong>9 fand das politische Neujahrskonzert<br />
im Französischen Dom in Berlin<br />
statt. Der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie,<br />
vero, hat sich als Hauptsponsor<br />
der Veranstaltung für dessen Durchführung<br />
engagiert. Das musikalische Programm umfasste<br />
deutsche, russische, afrikanische und<br />
asiatische Lieder. Der Reinerlös wird der<br />
gemeinnützigen Initiative „Kinder in Gefahr“<br />
und der Kindertagesstätte „Theo Tintenklecks“<br />
zu Verfügung gestellt.<br />
Vor Ort vertreten wurde vero durch Verbandspräsident<br />
Christian Strunk und HGF<br />
Raimo Benger. Im Publikum befanden sich<br />
etwa 60 Botschafter und zahlreiche Abgeordnete,<br />
um gemeinsam mit weiteren<br />
Musikliebhabern und den Sponsoren das<br />
neue Jahr mit Musik zu begrüßen.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
KLANGVOLLER AUFTAKT:<br />
Die Berliner JazzVocals unter<br />
Leitung von Matthias Knoche<br />
gestalteten den musikalischen<br />
Rahmen. Treffen am<br />
Rande wie das mit Andre<br />
Müller, BDA (l.), Corinne<br />
Gacel, Ltr. Französisches<br />
Gymnasium, Ulrike Drachsel,<br />
BVEG, (3.+4.v.l.), gab es für<br />
die vero-Akteure (r.) reichlich.<br />
Foto: vero<br />
Next is now<br />
Auf der Bauma überraschen wir Sie wieder mit zahlreichen<br />
Innovationen der Aufbereitungstechnik. Wir gehen fest davon aus,<br />
dass Sie bereits mit Spannung auf einige Neuheiten warten.<br />
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sich selbst.<br />
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welche Lösungen Ihnen den nötigen Vorsprung verschaffen, finden Sie<br />
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Herausforderungen bewältigen, ihre Rentabilität steigern und<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
24<br />
MACH MAL WAS<br />
Nationale Quarry Life<br />
Awards vergeben<br />
SCHÖNE EINHEIT: Steinbruch Gerhausen und das Logo des HC-Wettbewerbes. Foto: HC AG, Steffen Fuchs<br />
Der Quarry Life Award ist so etwas wie die<br />
Krönung eines Forschungs- und Bildungswettbewerbes,<br />
der weltweit die Förderung<br />
der Artenvielfalt in den Steinbrüchen und<br />
Kiesgruben von HeidelbergCement zum Ziel<br />
hat. Alle national umgesetzten Projekte<br />
kommen in die Auswahl des internationalen<br />
Quarry Life Awards, der in Brüssel vergeben<br />
wird. Insgesamt konkurrierten beim vierten<br />
Quarry Life Award über 110 Projekte weltweit<br />
miteinander.<br />
QLA IN DER BEWERTUNG<br />
Die deutsche Jury<br />
Christian Knell: Sprecher Geschäftsleitung Deutschland HeidelbergCement<br />
Dr. Markus Röhl: Nabu Baden-Württemberg<br />
Thomas Beißwenger: Hauptgeschäftsführer ISTE<br />
Prof. Rainer Buchwald: Uni Oldenburg<br />
Christiane Bohlmann: Leiterin Marketing & Kommunikation Deutschland<br />
bei HeidelbergCement<br />
DORNGRASMÜCKE geht viral – im Sinne der Gesellschaft.<br />
Mit dabei: Stefanie Walter, Hochschule Mittweida,<br />
University of Applied Sciences vom Projekt<br />
„Soziale Natur“. Foto: HC AG<br />
Für den Quarry Life Award 2<strong>01</strong>8 in<br />
Deutschland wurden insgesamt 15 Projektvorschläge<br />
für vier Standorte der<br />
Sparte Zement und fünf Standorte der<br />
Heidelberger Sand und Kies eingereicht.<br />
Die nationale Jury wählte für die beiden<br />
Themenbereiche „Gesellschaft“ und<br />
„Forschung“ je drei Projekte aus, die an<br />
den jeweiligen Standorten umgesetzt<br />
wurden. Aus diesen sechs Kandidaten<br />
wurden im Oktober 2<strong>01</strong>8 für jede Kategorie<br />
die beiden jeweils besten Projekte<br />
als Gewinner geehrt.<br />
Preisträger aus der Kategorie<br />
„Forschung“<br />
Der Schwerpunkt Forschung konzentriert<br />
sich auf Projekte, die das Wissen<br />
über nachhaltige Gesteinsgewinnung<br />
erhöhen und das Biodiversitäts-, Landschafts-<br />
oder Wassermanagement verbessern.<br />
Angesprochen waren Wissenschaftler,<br />
Forscher, Experten und NGOs.<br />
Die drei Wettbewerbskategorien sind<br />
überschrieben mit „Biodiversitätsmanagement“,<br />
„Erforschung der Lebensräume<br />
und Arten“ sowie „Über die Grenzen<br />
der Abbaustätten hinaus“.<br />
Der erste Preis wurde dem gut dokumentierten<br />
Projekt „Abbaustätten als<br />
Trittsteine und Korridore für Wildbienen<br />
und Wespen“, eingereicht von Kai Schütte<br />
und Dr. Oliver Hallas von der Uni Hamburg,<br />
Tierökologie & Naturschutz, zuerkannt.<br />
Durchgeführt wurde das Projekt<br />
in der Sandgrube Wiepenkathen bei<br />
Stade.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
MACH MAL WAS<br />
25<br />
Den zweiten Preis verdiente sich die<br />
Maßnahme: „Erfolgreicher Schutz der<br />
Flussseeschwalbe“ in der Kiesgrube<br />
Kalkar. Eingereicht wurde das Projekt,<br />
bei dem Brutflöße am Niederrhein, die<br />
sich als Hilfsmaßnahmen zur Schaffung<br />
von Ersatzbrutplätzen für die Flussseeschwalbe<br />
bewährt haben, im Mittelpunkt<br />
stehen, von Stefan R. Sudmann<br />
und Barbara C. Meyer vom Planungsbüro<br />
Sterna Forschungsprojekte. Der<br />
Bestand der Vögel hier hat sich deutlich<br />
erhöht.<br />
Preisträger aus der<br />
Kategorie „Gesellschaft“<br />
Der Schwerpunkt Gesellschaft konzentriert<br />
sich auf gemeinnützige und dialogorientierte<br />
Projekte, die den Austausch<br />
mit lokalen Interessengruppen stärken.<br />
Darüber hinaus soll das Bewusstsein<br />
und das Wissen über Artenvielfalt in Abbaustätten<br />
gefördert werden. Die drei<br />
hier gebündelten Wettbewerbskategorien<br />
lauten: „Artenvielfalt & Bildung“,<br />
„Förderung der Zusammenarbeit zwischen<br />
Abbaustätten und lokalen Gemeinden“<br />
sowie „Schulklassenprojekt“.<br />
Letzteres ist nur für Schüler an Grundschulen<br />
und weiterführenden Schulen<br />
initiiert worden.<br />
Die Teilnahme bei dieser Kategorie ist<br />
offen für alle, also auch Einzelpersonen,<br />
Studenten, Schulklassen, NGOs und lokale<br />
Gemeinden.<br />
Mit dem ersten Preis wurde das Projekt:<br />
„Nicht nur stein-, sondern auch<br />
artenreich: Kinder erforschen den<br />
Lebensraum Steinbruch“ ausgezeichnet,<br />
das Janina Kempf vom Landesbund<br />
für Vogelschutz in Bayern (LBV)<br />
zusammen mit dem Zementwerk Lengfurt<br />
und der Grundschule Triefenstein<br />
durchgeführt hat. Die Jury würdigte<br />
besonders, dass das Konzept sehr<br />
durchdacht und gut auch auf andere<br />
Standorte umsetzbar ist.<br />
Für den zweiten Preis qualifizierte<br />
sich das Projekt: „Soziale Natur – die<br />
Dorngrasmücke geht viral“, das Stefanie<br />
Walter von der TU Bergakademie<br />
Freiberg mit einer 9./10. Klasse am<br />
Standort Penig umgesetzt hat. „Dan“,<br />
die virtuelle Dorngrasmücke, macht<br />
mittels Storytelling und Social Media<br />
die Themen Rohstoffgewinnung und<br />
Biodiversität für Schüler spannend erlebbar.<br />
www.quarrylifeaward.de<br />
WILDBIENEN UND WESPEN IM FOKUS: Der erste Preis der Kategorie Forschung wurde<br />
den beteiligten Akteuren feierlich im Werk Stade der Heidelberger Sand und Kies GmbH<br />
überreicht. Foto: HC AG, Laura Albus<br />
ERFOLGREICHER SCHUTZ der Flussseeschwalbe. Die Belohnung, ein zweiter Platz beim<br />
Forschungspreis, erhielten die Projektteilnehmer und -förderer im Werk Kalkar der Heidelberger<br />
Sand und Kies GmbH. Foto: HC AG, Viktoria Lasarenko<br />
KINDER ERFORSCHEN den Lebensraum Steinbruch, ein Projekt der Kategorie Gesellschaft<br />
unter Leitung von Janina Kempf (LBV, Mitte), verdiente sich den ersten Preis für die<br />
Grundschule Triefenstein. Foto: HC AG, Raymund Roth<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
26<br />
MACH MAL WAS<br />
MITMACHAKTION<br />
Wildbienenschutz leicht gemacht<br />
Die Kreisgruppe Pfaffenhofen des<br />
Landesbundes für Vogelschutz beobachtete<br />
über den Zeitraum von mehreren<br />
Jahren, dass frisch angeschnittene<br />
Steilwände im Frühjahr bereits<br />
nach kurzer Zeit durch Wildbienen<br />
besiedelt werden. Aus dieser Beobachtung<br />
wurde nun ein gemeinsames<br />
Projekt der LBV-Kreisgruppe Pfaffenhofen,<br />
des ABBM und des Bayerischen<br />
Industrieverbandes Baustoffe,<br />
Steine und Erden, BIV. Zum Projekt<br />
entstand ein Flyer. Er veranschaulicht,<br />
wie passende Voraussetzungen für<br />
Ansiedlungen ziemlich einfach in<br />
dafür geeigneten Sandgruben geschaffen<br />
werden können. Das heißt,<br />
mit nur geringem Aufwand können die<br />
über 500 in Bayern lebenden Wildbienenarten<br />
an passenden Wänden in<br />
Sand- oder Kiesgruben ein neues<br />
Stück Heimat finden. Dass die Maßnahme<br />
nicht auf Bayern beschränkt<br />
bleiben muss, versteht sich von<br />
selbst. Interessenten aus anderen Regionen<br />
werden auf Nachfrage ebenfalls<br />
gern mit dem Erklär-Flyer versorgt.<br />
www.biv.bayern<br />
echpartner:<br />
Die Weidensandbiene gräbt ihre Brutröhren in<br />
mehr oder weniger ebene Flächen.<br />
s Joachim Leppelsack<br />
rojektes, Ansprechpartner für<br />
.de<br />
g, Feldarbeit,<br />
sen und Bestimmen der<br />
Wildbienen<br />
in guten Händen<br />
Wildbienenschutz<br />
in Abbaustätten<br />
Sandboden bevorzugt<br />
Geringer Aufwand<br />
Schnelle Besiedlung<br />
in Günter<br />
nlage von Brutflächen mit veraten<br />
tian Rachl, staatl. gepr. Naturfleger<br />
hiedenen Wildbienenarten<br />
ses Projekt mit Unterstützung<br />
RUPPE PFAFFENHOFEN<br />
rg-Str. 16 85305 Jetzendorf<br />
Landesbund für<br />
Vogelschutz in Bayern e. V.<br />
Eisvogelweg 1<br />
91161 Hilpoltstein<br />
Telefon: 09174 / 47 75 0<br />
Telefax: 09174 / 47 75 70 75<br />
info@lbv.de | www.lbv.de<br />
FOTOS: H. LEPPELSACK (8), H.-J. FÜNFSTÜCK, E. PFEUFFER<br />
Ein Projekt der<br />
LBV Kreisgruppe Pfaffenhofen<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit:<br />
In Bayern leben mehr als 500 Wildbienenarten.<br />
Mit den üblichen, in Gärten weit verbreiteten<br />
Bienenhotels fördert man jedoch lediglich etwa<br />
30 Arten, denn mehr als 350 der Wildbienenarten<br />
legen ihre Brutröhren in grabbarem Substrat<br />
an.<br />
Die Lage einer Wand oder die Bodenbeschaffenheit<br />
spielen dabei eine untergeordnete Rolle,<br />
allerdings darf dort möglichst keine oder nur wenig<br />
Vegetation vorkommen.<br />
Frisch angeschnittene Wände in Sandgruben<br />
beispielsweise werden innerhalb kürzester Zeit<br />
besiedelt.<br />
Gemeine Sandbiene<br />
Die Anlage solcher Flächen ist recht einfach. Benötigt<br />
werden steile, frisch angeschnittene Wände,<br />
die wenigstens einen Sommer ungestört bleiben<br />
sollen.<br />
Nach Süden ausgerichtete und windgeschützte Flächen<br />
werden von den Bienen bevorzugt.<br />
Grabbare Steilwände sollten wenigstens einen Sommer ungestört<br />
bleiben.<br />
Im Landkreis Pfaffenhofen wurden in mehreren<br />
Jahren in der Grube der Firma Schweiger<br />
in Entrischenbrunn Steilwände frisch angeschnitten.<br />
Hier ließ sich beobachten, dass im<br />
Frühjahr bereits nach zwei bis drei Wochen die<br />
Besiedelung von neu angelegten Steilwänden<br />
durch Wildbienen erfolgte.<br />
Ähnlich schnelle Besiedelungen ergaben sich<br />
an neu angelegten Steilwänden auf dem Biohof<br />
von Armin Günter. Dort wurden auch waagerechte<br />
Flächen mit Substraten unterschiedlicher<br />
Körnung angelegt, waren jedoch nicht<br />
vergleichbar erfolgreich.<br />
Bei vielen kleineren Arten ist die Bestimmung nur<br />
durch Experten möglich.<br />
GÜNSTIGER LEBENSRAUM FÜR WILDBIENEN. Der BIV und Partner informieren mit einem Flyer über die relativ einfachen Möglichkeiten<br />
zur Unterstützung. Flyer: BIV<br />
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MACH MAL WAS<br />
27<br />
VERANKERUNG STÄRKEN<br />
Sozialer Dialog fordert Aufmerksamkeit für<br />
„Heimische Rohstoffe“ in Schule und Bildung<br />
Zum zweiten Mal fand Anfang November<br />
2<strong>01</strong>8 der von vero initiierte Soziale Dialog<br />
Niedersachsen in Hannover statt. Die<br />
Teilnehmer bearbeiteten dabei einen gemeinsamen<br />
Forderungskatalog, der an<br />
das Kultusministerium adressiert werden<br />
soll. Darin wird der gemeinsame<br />
Wunsch fixiert, das Thema „Heimische<br />
Rohstoffe und deren Bedeutung für die<br />
Allgemeinheit“ in die Lehrpläne sämtlicher<br />
Bildungsebenen aufzunehmen, mit<br />
dem Ziel einer soliden Vermittlung von<br />
Wissen über die Vorteile heimischer<br />
Rohstoffgewinnung. Auch Informationen<br />
über die Bedeutung der heimischen<br />
Rohstoffindustrie als potenzieller Arbeitgeber<br />
gegenüber Schülern, Studierenden<br />
und Auszubildenden sollten das<br />
Rohstoff-Grundwissen ergänzen.<br />
Für die Vermittlung soll eine Informationsbroschüre<br />
erstellt werden, in der die<br />
Bedeutung der Rohstoffwirtschaft und<br />
der heimischen Rohstoffe dargestellt<br />
und erklärt wird. Außerdem sollen regelmäßig<br />
Besichtigungen und Exkursionen<br />
für Schulklassen in die Betriebe der Rohstoffindustrie<br />
stattfinden. Dazu ist der<br />
Zugang zu Jugendlichen auch über die<br />
Gewerkschaften und den Naturschutzbund<br />
im Rahmen der Jugendausbildung<br />
dieser Organisationen vorgesehen. Die<br />
Dialogpartner teilten die Ansicht, dass<br />
gerade Exkursionen bestens dazu geeignet<br />
sind, Schülern und Jugendlichen<br />
die vielfältigen Aspekte der Branche zu<br />
vermitteln, da der Bezug zur realen Praxis<br />
besser für echten Wissenszuwachs<br />
sorgt, als konventioneller Unterricht allein<br />
das könnte.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
HINTERGRUND<br />
Sozialer Dialog mit Vorbild<br />
ROHSTOFFWISSEN VERMITTELN: Die Teilnehmer des zweiten Sozialen Dialogs Niedersachsen<br />
setzten sich dafür ein. Auf allen Bildungsebenen soll das Thema und seine ökonomischen,<br />
ökologischen sowie sozialen Facetten eine Rolle spielen. Foto: vero<br />
Der Soziale Dialog ist ein Zusammenschluss<br />
aus Unternehmensvertretern<br />
der Rohstoffindustrie, der<br />
Gewerkschaften IG BCE, IG BAU und<br />
des DGB sowie des Nabu-Landesverbandes<br />
und des Verbandes der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie, vero. Die<br />
Gruppe befasst sich regelmäßig mit<br />
alle Seiten betreffenden Themen.<br />
Vorbild für Niedersachsen ist der von<br />
vero seit 2<strong>01</strong>1 regelmäßig geführte<br />
Soziale Dialog in Nordrhein-Westfalen.<br />
Dort ist das Miteinander im Format<br />
des Sozialen Dialogs durch eine<br />
geplante Rohstoffabgabe (Kies-Euro)<br />
entstanden, die seinerzeit von der<br />
Landesregierung eingeführt werden<br />
sollte, was gut begründet und im<br />
Schulterschluss erfolgreich verhindert<br />
werden konnte.<br />
TELESTACK Haldenband TS 842: Mächtiges Multitalent!<br />
Seine Stärken spielt dieses Band in der Gewinnung<br />
ebenso aus wie in der Schiffs- oder Zugbeladung.<br />
• Arbeitslänge: 41 m<br />
• Höhe: 13 m<br />
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• Förderleistung: 800 t/h<br />
• Radius: 270°<br />
Demontiert passt das TS 842 in einen 40-Fuß-Container.<br />
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28<br />
PRAXIS<br />
AMBITIONIERT: Die OHU in Iffezheim arbeitet an einer vollständigen Digitalisierung aller Lieferscheine. Fotos: M. Schlutter<br />
Vollständige Digitalisierung<br />
im Verbund als Ziel<br />
Aufbauend auf dem Beitrag in GP 7/2<strong>01</strong>8 „BIM und Baustoffhandel“,<br />
verfolgen wir die Fortschritte dieses speziellen „Falls“ weiter. Nachdem<br />
2<strong>01</strong>7 mit der Einführung der Unternehmensplattform „Bau-Else“ in der<br />
Oberrhein-Handels-Union GmbH & Co. KG, OHU, mit Hilfe des Entwicklers<br />
Praxis EDV begonnen wurde, sind jetzt alle Module der betrieblichen<br />
Verwaltung installiert. Damit rückt das Ziel der kompletten Digitalisierung<br />
aller Lieferscheine im Handelsverbund der OHU näher.<br />
OHU-Geschäftsführer Daniel Schulz ist<br />
zufrieden: „Wir haben jetzt die Installations-<br />
und Testphase hinter uns gebracht<br />
und mit der praktischen Arbeit<br />
begonnen.“ Nachdem die technischen<br />
Voraussetzungen geschaffen seien, sollen<br />
jetzt alle Partner an dieses System<br />
angebunden werden. Gegenwärtig arbeite<br />
man noch mit etwa einem Fünftel<br />
der Lieferanten „halb manuell“, wo man<br />
per Post Lieferscheine erhalte, diese in<br />
eine Datenbank einschreibe, danach<br />
einscanne, digital als PDF-Datei per<br />
Mail versende und letztendlich in einem<br />
Papierarchiv ablege. Doch das soll nicht<br />
so bleiben. Deshalb würden derzeit viele<br />
Gespräche mit Zulieferwerken geführt,<br />
um für die schnelle und komfortable<br />
Digital-Komplettlösung zu werben. „Einige<br />
unserer Kunden fordern dies sogar<br />
und wir forcieren es auch“, sieht Schulz<br />
das zunehmende Interesse.<br />
Um die Lieferscheine zu digitalisieren<br />
und zur OHU zu übermitteln, ließen sich<br />
durchaus schon vorhandene IT-Strukturen<br />
nutzen, die über kleine Software-<br />
Module angepasst werden können. „So<br />
lassen sich unsere Anforderungen an<br />
die Feldbeschreibungen der Datensätze,<br />
die Kommunikationsprotokolle und<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
PRAXIS<br />
29<br />
MIT IM BOOT: Die BLS Baustoff Logistik Südwest ist als Tochter der OHU eine der größten<br />
Schüttgut-Speditionen in Baden-Württemberg.<br />
MICHAEL HUCK, Leiter der Disposition, koordiniert jeden<br />
Tag den Einsatz von etwa 150 bis 200 Fahrzeugen.<br />
GUTER LAUF: Das Lieferscheinportal ist bei<br />
allen Beteiligten gut angenommen worden,<br />
so Mario Schifferdecker.<br />
IMPULSGEBER: Die Reif GmbH gab den ersten Anstoß zur<br />
mittlerweile erfolgreichen Einführung und gemeinsamen<br />
Nutzung der Bau-Else.<br />
ZIELORIENTIERT: OHU-Geschäftsführer<br />
Daniel Schulz wirbt bei seinen<br />
Partnern für die Digitalisierung.<br />
die Qualität eines Lieferscheins als PDF<br />
problemlos erfüllen.“ Eine wichtige Voraussetzung<br />
sieht Schulz darin, dass<br />
seine Zulieferer eine „eigene EDV-Betreuung“<br />
im Haus haben. „Die IT-Spezialisten<br />
müssen ständig vor Ort sein. Ein<br />
externer Dienstleister, der nur ab und zu<br />
vielleicht bei Problemen kommt, kann<br />
dieses System nicht optimal betreuen“,<br />
so die Meinung von Schulz.<br />
Wenn alle wollen, wird es einfacher<br />
Nach einer erfolgreichen Installation<br />
könnten seine Kunden dann entweder<br />
auf das schon vorhandene OHU-Info-<br />
Portal zugreifen und sich ihre bearbeiteten<br />
Lieferscheine „holen“ oder die<br />
Daten würden sogar automatisch übermittelt.<br />
Das funktioniere beispielsweise<br />
bei der Reif Bauunternehmung aus dem<br />
benachbarten Rastatt hervorragend.<br />
Nicht umsonst gab der langjährige Partner<br />
der OHU den Anstoß zur gemeinsamen<br />
Einführung der Bau-Else.<br />
„Das dahinterstehende Lieferscheinportal<br />
ist bei uns inzwischen sehr gut<br />
angenommen worden.“ Mario Schifferdecker,<br />
IT-Verantwortlicher bei Reif, ist<br />
ebenfalls mit der Installation bei seinem<br />
Unternehmen äußerst zufrieden. Die<br />
Praxis EDV habe ihm während dieser<br />
Zeit einen direkten Kontakt zu den dort<br />
verantwortlichen Software-Entwicklern<br />
ermöglicht. „So konnte ich den Fachleuten<br />
direkt erklären, was wir genau wollen<br />
und wo es Probleme gab. Änderungen,<br />
Anregungen und Wünsche konnten dadurch<br />
berücksichtigt und kurzfristig umgesetzt<br />
werden.“ So habe es anfangs<br />
Probleme damit gegeben, dass Daten<br />
fehlten. Kennzeichen von Lieferfahrzeugen<br />
oder Baustellen seien zum Teil nicht<br />
richtig erfasst und übermittelt worden,<br />
aber das habe der Anbieter in Zusammenarbeit<br />
mit der OHU schnell geklärt.<br />
Etwas unterschätzt habe man, dass<br />
die vollständige Digitalisierung zwischen<br />
Bauausführenden und Auftraggebern<br />
noch nicht von allen Partnern akzeptiert<br />
würde. Neben dem Austausch von Datensätzen<br />
würde oft auch noch ein Lieferschein<br />
als PDF-Datei gefordert.<br />
„Daran arbeitet die Praxis EDV gemeinsam<br />
mit der OHU, um diese Forderung<br />
zu erfüllen.“ Parallel dazu soll aber gemeinsam<br />
mit einem Auftraggeber die<br />
Praxistauglichkeit getestet werden, ob<br />
dieser ganz auf die „Originaldokumente“<br />
verzichten kann. Ein entscheidendes Kriterium<br />
wird dabei sein, ob beispielsweise<br />
öffentliche Auftraggeber diese Verfahrensweise<br />
akzeptieren.<br />
„Im nächsten Schritt könnten dann<br />
auch Rechnungen in dieses System eingepflegt<br />
werden“, blickt Schifferdecker ein<br />
wenig in die Zukunft. Eine funktionierende<br />
Lösung Lieferschein-Rechnung würde<br />
den Arbeitsaufwand weiter senken, da<br />
sich beispielsweise eine Rechnungsprüfung<br />
digital automatisieren ließe.<br />
www.ohu-iffezheim.de<br />
www.reif-bau.de<br />
www.praxis-edv.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
30<br />
PRAXIS<br />
Autonome Transportlösung im Kalksteinbruch<br />
Ein Auftrag bezüglich einer autonomen Gesamtlösung<br />
für den Transport von Kalkstein bei Brønnøy Kalk im<br />
norwegischen Velfjord sorgt für Schlagzeilen. Vereinbarungsgemäß<br />
transportiert Volvo Trucks demnach<br />
Kalksteinhaufwerk mit einer gewerblichen autonomen<br />
Transportlösung zur Aufbereitungsanlage oberhalb<br />
der Hafenverladung. Die selbst fahrenden Lkw vom<br />
Typ Volvo FH werden dabei vom Fahrer eines Radladers<br />
ferngesteuert.<br />
ALLEIN UNTERWEGS: Die erste gewerbliche autonome Gesamtlösung von<br />
Volvo Trucks wird derzeit in einem norwegischen Kalksteinbruch erprobt.<br />
Für die Transportkomplettlösung zahlt der Auftraggeber nach Tonnage.<br />
Fotos: Volvo Trucks<br />
Die Lösung für Brønnøy Kalk AS sieht vor, dass sechs selbst<br />
fahrende Volvo-FH-Lkw gewonnenen Kalkstein auf einer<br />
5 km langen und mit Tunneln gesäumten Strecke vom Steinbruch<br />
zur Aufbereitung transportieren. Die Lösung wird bereits<br />
erfolgreich erprobt. Ende 2<strong>01</strong>9 soll die Anlage komplett<br />
in Betrieb gehen. Die Strecke führt sowohl durch Tunnel als<br />
auch über Freiland.<br />
Die Vereinbarung folgt auf eine Reihe bereits gelungener<br />
Automationsprojekte für den Bergbau, die Zuckerrohrernte<br />
und die Abfallwirtschaft. Doch diesmal ist die gewählte autonome<br />
Lösung ein Novum für Volvo Trucks, denn Brønnøy<br />
Kalk kauft nicht nur selbst fahrende Lkw, sondern eine komplette<br />
Transportdienstleistung mit dem Transport des Kalksteins<br />
zwischen zwei entscheidenden Drehscheiben.<br />
„Das ist ein wichtiger Schritt für uns“, sagt Raymond Langfjord,<br />
Geschäftsführer des Steinbruchunternehmens. „In der<br />
Branche herrscht ein harter Wettbewerb. Wir suchen permanent<br />
nach Möglichkeiten zur langfristigen Verbesserung unserer<br />
Effizienz und Produktivität und sind durchaus bereit,<br />
neue Technologien und IT-Lösungen zu nutzen. Wir haben<br />
nach einem zuverlässigen und innovativen Partner gesucht,<br />
der wie wir auf Nachhaltigkeit und Sicherheit setzt. Die autonome<br />
Transportlösung wird uns einen deutlichen Wettbewerbsvorteil<br />
bescheren.“<br />
„Wir sind stolz darauf, eine autonome Gesamtlösung präsentieren<br />
zu können, die den Anforderungen unserer Kunden<br />
sowohl in puncto Sicherheit als auch in Sachen Zuverlässigkeit<br />
und Rentabilität entspricht. Der weltweite Transportbedarf<br />
nimmt stetig zu und die Industrie verlangt neue und<br />
moderne Lösungen, um mit der rasanten Entwicklung Schritt<br />
halten zu können. Wir wollen führend bei der Entwicklung<br />
von Produkten und Dienstleistungen sein, die diesen Anforderungen<br />
Rechnung tragen“, erklärt Volvo Trucks President<br />
Claes Nilsson.<br />
Sasko Cuklev, Director Autonomous Solutions bei Volvo<br />
Trucks, erwartet von dem Projekt einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn:<br />
„Durch den Betrieb in einem geschlossenen Bereich<br />
mit festem Streckenverlauf können wir herausfinden,<br />
wie sich das Maximum aus der Lösung herausholen lässt<br />
und wie man sie nach spezifischen Kundenvorgaben konfigurieren<br />
kann. Hier dreht sich alles um die gemeinschaftliche<br />
Entwicklung neuer Lösungen für mehr Flexibilität, Effizienz<br />
und Produktivität.“<br />
www.volvotrucks.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
PRAXIS<br />
31<br />
Primärbrecher mit großem Potenzial<br />
NEHMERQUALITÄTEN: Der Impaktor zerkleinert härteste Materia lien, wie Beton oder Naturstein bis zu 500 mm. Fotos: Schumacher-Kies<br />
Auf dem deutschen Markt stehen bei mobiler Brechtechnik vielfältigste<br />
Maschinentypen im Wettbewerb. Wenige können sich in ihrer Grundkonstruktion<br />
Alleinstellungsmerkmale sichern. Der Arjes Impaktor 250 gehört<br />
allerdings sicher dazu, denn der Primärzerkleinerer arbeitet zweistufig.<br />
Massives Aufgabematerial wird zunächst<br />
durch zwei drehende Steinbrecherwellen<br />
vorgebrochen. Die Geometrie<br />
der gegenläufig drehenden Wellen<br />
zieht das Material stetig nach innen und<br />
sichert einen kontinuierlichen Zerkleinerungsvorgang.<br />
Direkt nachgeschaltet<br />
sorgt der sekundäre Doppelbackenbrecher<br />
mit verstellbaren Brechleisten für<br />
ein exaktes Endkorn. Die auf dem Markt<br />
in dieser Form einzigartige Funktionsweise<br />
kombiniert 30 Jahre Erfahrung in<br />
der Technik der Doppelwellenzerkleinerung<br />
von Arjes zu einem ausgereiften<br />
Steinbrecher. Das kompakte Multitalent<br />
in der Primärzerkleinerung präsentiert<br />
sich im Einsatzalltag deshalb auch<br />
genau dort, wo seine Konstrukteure ihn<br />
sehen wollten, unter anderem bei der<br />
Schumacher-Kies GmbH Tönisvorst.<br />
Das inhabergeführte Unternehmen wird<br />
in vierter Generation von Stefan Schumacher<br />
geleitet. Neben dem Handel mit<br />
Sand- und Kiesprodukten wird auf dem<br />
12.000 m² großen Baustoffhof eine Sortieranlage<br />
zur Verwertung von Boden-<br />
Schutt-Gemischen betrieben. Damit<br />
bietet Schumacher-Kies seinen Kunden<br />
den Service, Aushub anzuliefern und im<br />
Gegenzug gebrochenes RCL-Material<br />
abzunehmen. Insgesamt durchlaufen<br />
derzeit jährlich etwa 20.000 t die Aufbereitung.<br />
Bisher wurde ein Brecher<br />
angemietet, bis im Sommer 2<strong>01</strong>8 ein<br />
eigener Arjes Impaktor 250 Einzug hielt.<br />
Diese Entscheidung war kein Zufall,<br />
wie Stefan Schumacher erklärt: „Uns<br />
hat der Impaktor überzeugt, noch bevor<br />
wir ihn hatten, denn zuvor schon<br />
wurden die Lohnbrecharbeiten durch<br />
einen Arjes Impaktor 250 erledigt.“ Bis<br />
zu 110 t Stundendurchsatz sind realistisch,<br />
wobei von Beton über Asphalt<br />
oder Naturstein alles bis zu Größendi-<br />
mensionen von Bahnschwellen beschickt<br />
werden kann. Die finale Korngröße<br />
beträgt 0/55 mm. Neben der<br />
eindrucksvollen Brechleistung waren<br />
für Schumacher weitere Attribute wichtig:<br />
„Gegen Beschädigungen schützt<br />
sich der Impaktor selbstständig, indem<br />
die Wellen bei zu großem Widerstand<br />
automatisch in den Rückwärtslauf<br />
schalten. Ein optionaler Überbandmagnet<br />
scheidet Metalle ab.“ Bei einem Basisgewicht<br />
von nur 13,5 t und einem<br />
hydraulisch absenkbaren Chassis lässt<br />
sich die Anlage auf einem kleinen Trailer<br />
ohne Sondergenehmigung fahren.<br />
Zudem ist der Impaktor auch für Hakenliftfahrzeuge<br />
ausgerüstet. Stefan Schumacher<br />
lobt zusätzlich eine besondere<br />
Serviceidee: Der Arjes Impaktor 250 in<br />
der neuesten Version kann optional mit<br />
einer Schellwechselkassette ausgerüstet<br />
werden, dank der die Brechwellen<br />
innerhalb von weniger als einer Stunde<br />
ausgetauscht sind, sodass jeder Impaktor<br />
innerhalb kürzester Zeit wieder<br />
einsatzbereit ist.<br />
www.schumacher-kies.de<br />
www.moerschengmbh.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
32<br />
PRAXIS<br />
Langjährig glückliche Beziehung<br />
REGES TREIBEN: In der Sandgrube in Biesen arbeiten diverse Powerscreen- und Telestack-Anlagen. Foto: Christophel<br />
NEUZUGÄNGE: Auch bei Mistwetter lassen sich die beiden Warrior<br />
2100 nicht von Leistung abhalten. Foto: Christophel<br />
URAHN VON <strong>19</strong>92: Mit einer Powerscreen Mark II stieg Frank Albert<br />
in die eigene Baustoffproduktion ein. Foto: Fa. Albert<br />
Frank Albert gründete <strong>19</strong>90 in Lellichow bei Kyritz seine Firma. Sein Baustofftransportgeschäft lief kurz nach dem<br />
Mauerfall sehr gut. Dies bestärkte den Unternehmer darin, <strong>19</strong>92 eine eigene Sandgrube zu eröffnen, um die hohe<br />
Nachfrage an Sand und Kies nicht nur als Spediteur, sondern auch als Produzent bedienen zu können. Parallel zu<br />
dieser Entscheidung startete seine Zusammenarbeit mit Christophel.<br />
Als Grundstein für sein neues Geschäftsfeld entschied sich<br />
Frank Albert damals nach eingehender Beratung des Händlers<br />
für eine Powerscreen-Siebmaschine Mark II mit zwei<br />
Haldenbändern – heute bekannt als eine Art „Urvater“ mobiler<br />
Siebmaschinen. Inzwischen ist die Frank Albert Spedition<br />
+ Baustoffe GmbH & Co. KG ein etwa 50 Beschäftigte<br />
zählender Betrieb, der mit großem Fuhr- und Gerätepark in<br />
einem Umkreis von gut 100 km um den Firmensitz tätig ist.<br />
Rund 600.000 t Kies und Sand, aber auch Recyclingmaterial<br />
werden jährlich aufbereitet und geliefert. Das Spektrum<br />
an Aufbereitungstechnik vom Vertrauenshändler ist entsprechend<br />
mitgewachsen und weist unter anderem einen Powerscreen<br />
Warrior 1800, zwei Powerscreen Chieftain 1400,<br />
vier Telestack-Haldenbänder TC421 und 421R, eine mobile<br />
Powerscreen-XR400S-Brechanlage, einen raupenmobilen<br />
Windsichter AirCrawler 1600 sowie zwei jüngst gelieferte<br />
Powerscreen Warrior 2100 aus. Letzteren kommt vor allem<br />
die Aufgabe zu, in der Sandgrube Biesen die Aufbereitung<br />
von bindigen Aushubböden mit maximaler Leistung bei möglichst<br />
feinem Trennschnitt zu übernehmen. Schon beim Piloteinsatz<br />
der ersten Warrior 2100 direkt nach der Lieferung<br />
erkannten die Betreiber, dass diese Anlage ihre leistungsfähigen<br />
Vorgänger nochmals deutlich übertraf. Sie ist in der<br />
Lage, Materialien aufzubereiten, an denen Ein-Wellen-Siebmaschinen<br />
bisher scheiterten. Mit ihrem 1,5 x 5 m großen<br />
Siebkasten – angetrieben über drei schwere synchronverbundene<br />
Siebwellen – bewies die starke Siebanlage, welche<br />
Reserven in ihr stecken. Streckenweise wurde die Aufgabemenge<br />
im Vergleich zur Warrior 1400 verdoppelt und extrem<br />
widerspenstiges Aufgabegut, das zuvor zu verklebten Siebbelägen<br />
führte, konnte nun überhaupt erst aufbereitet werden.<br />
Hub und Beschleunigung am Warrior-2100-Siebkasten<br />
sorgen für Effizienz selbst unter widrigsten Bedingungen,<br />
denn die Anlage mit einem Einsatzgewicht ab 33,5 t wurde<br />
schließlich für schwierigste Sieb aufgaben konzipiert. Ein<br />
großzügig dimensionierter Aufgabetrichter – wahlweise auch<br />
mit Plattenband lieferbar – befördert das Siebgut zum Drei-<br />
Wellen-Kasten, der mit bis zu 16 mm Hub auch bindigste<br />
Böden aufschließt. Über spezielle Gewichte am Siebantrieb<br />
können Vortrieb, Frequenz und Amplitude dem Aufgabegut<br />
perfekt angepasst werden. Drei robuste und leicht zu bedienende<br />
Haldenbänder tragen die Siebfraktionen bis zu 4,2 m<br />
hoch aus. Sind Siebwechsel nötig, erweisen sich die Wartungsbühne<br />
wie auch der hydraulisch anhebbare Siebkasten<br />
für den Zugang als hilfreich.<br />
„Das Anlagenkonzept ist schlüssig und überzeugt durch<br />
enorme Leistung“, freut sich Frank Albert einmal mehr, denn:<br />
„Leistung ist das, was wir täglich brauchen!“<br />
www.christophel.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
PRAXIS<br />
33<br />
FÜR SEILBAHNPROJEKT GESUCHT<br />
Betonversorgung in den Schweizer Bergen<br />
Die Gondelbahn Grindelwald-Männlichen und die Jungfraubahnen<br />
planen eine V-Bahn zu bauen, die sowohl den<br />
Eiger-Gletscher wie auch den Männlichen (Berner Alpen)<br />
erschließt. Für die Umsetzung des Projekts suchten die<br />
Verantwortlichen eine mit der Seilbahn transportierbare<br />
Mischanlage mit besonderen Eigenschaften und fanden<br />
sie in der Compactmix 1.0 A-R/ RIM-M von Liebherr. Kompakte<br />
Bauweise, Leistung sowie vormontierte, transportoptimierte<br />
Module passten! Inzwischen steht sie – zusätzlich<br />
mit einer winterfesten Einhausung ausgestattet – auf<br />
dem Eiger-Gletscher in 2340 m Höhe. Für optimale Mischergebnisse<br />
sorgt ein Ringtellermischer mit Wirblersystem.<br />
Erforderliche Gesteinskörnungen und Zement werden<br />
ebenfalls per Seilbahn zur Anlage geliefert und direkt von<br />
der Seilbahn in das Reihensilo beschickt. Auftraggeber<br />
sind die Jungfraubahn AG und die Männlichenbahn in Grindelwald.<br />
Das gesamte Projektvolumen liegt bei 270 Mio.<br />
Franken. Die Eröffnung ist für die Wintersaison 2020/2021<br />
geplant.<br />
www.liebherr.com<br />
HÖHENTAUGLICH: Die Liebherr Compactmix 1.0 produziert in<br />
2340 m Höhe den Beton für eines der größten Seilbahnprojekte in der<br />
Geschichte Europas.<br />
INTELLIGENTE | BAGGER<br />
ROHR-IDRECO Dredge Systems konstruiert und baut hochwertige, elektrobetriebene Schwimmbagger<br />
für große Baggertiefen. Sie finden Anwendung im Mining, im Kies- und Sandabbau sowie bei der Beseitigung<br />
von Sedimenten aus Stauseen.<br />
Alle Anlagen entsprechen anspruchsvollsten technischen Anforderungen. Integraler Bestandteil unseres<br />
Firmenservice ist daher auch, alle Teile und Serviceleistungen über die komplette Lebensdauer der Anlagen<br />
anzubieten.<br />
Lesen Sie mehr über unsere Produkte und Fhilosophie<br />
www.rohr-idreco.com<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
34<br />
PRAXIS<br />
Für die Kategorie „schwer“ optimiert<br />
GRANITAFFIN: Für den 982M wurde ein<br />
kurzes Hubgerüst gewählt, um mehr Kraft für den<br />
Einsatz aufbringen zu können. Fotos: Cat/Zeppelin<br />
ZUFRIEDENES QUARTETT: Xaver Mückl,<br />
Günter Fischl, Stefan Billmaier und Zeppelin-<br />
Niederlassungsleiter Franz Bösl (v.l.).<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit stößt ein neuer Cat-Radlader 982M.<br />
Er nimmt gesprengtes Granithaufwerk auf und beschickt damit direkt einen<br />
Brecher im Schotterwerk Fischl bei Zwiesel mitten im Bayerischen Wald.<br />
Damit sich der Radlader im abrasiven Granit nicht die Zähne ausbeißt, wählte<br />
das Schotterwerk für das Arbeitsgerät eine 6,3-m³-Trapezschaufel. Zeppelin-Verkäufer<br />
Xaver Mückl ließ bei Resch-Ka-Tec Verstärkungen aus Hardox<br />
am Unterboden anbringen, denn der Einsatz fällt in die Kategorie<br />
„schwer“. Felsbereifung ist somit ebenfalls obligatorisch.<br />
Für den Cat 982M mit 36 t Einsatzgewicht<br />
wurde ein kurzes Hubgerüst gewählt,<br />
um mehr Kraft für den Einsatz<br />
aufbringen zu können. Fahrer Stefan<br />
Billmaier kommt der Direktantrieb mit<br />
Automatikgetriebe und Wandler entgegen,<br />
da die Maschine derzeit viel bergauf<br />
fahren muss – aktuell wird eine neue<br />
Sohle im Steinbruch angelegt. Um die<br />
Steigungen zu überwinden, wurde eine<br />
Hinterachs- statt Vorderachs-Differenzialsperre<br />
gewählt. Die Achsen der Baumaschinen<br />
sind auf harte Einsatzbedingungen<br />
und eine lange Lebensdauer<br />
ausgelegt. Die Hinterachse ist um bis zu<br />
plus/minus 13° pendelbar, sodass alle<br />
vier Räder Bodenkontakt behalten und<br />
Standsicherheit und Traktion auf unebenem<br />
Gelände gewährleistet sind.<br />
Statt ein Lenkrad bedient der Maschinist<br />
Joysticks – Unternehmer Günter<br />
Fischl überließ seinem Mitarbeiter die<br />
Auswahl. „30 min dauerte die Umstellung<br />
und ich hatte das Prinzip mit den<br />
Joysticks raus“, meinte der Fahrer dazu.<br />
Im Vorfeld durfte er ein vergleichbares<br />
Gerät testen und die Steuerung ausprobieren.<br />
Verspannungen im Schulterbereich,<br />
die das Kurbeln am Lenkrad der<br />
Vorgängermaschine auslöste, spürt er<br />
nun keine mehr. „Vor Kurzem war ein<br />
Zeppelin-Servicetechniker vor Ort und<br />
hat ein neues Software-Update auf die<br />
Maschine aufgespielt. Sie war vorher<br />
schon sehr feinfühlig, doch dass es da<br />
noch eine Steigerung gibt, hätte ich nicht<br />
für möglich gehalten“, meint der Maschinist,<br />
der seit acht Jahren Baumaschinen<br />
bei Fischl bewegt.<br />
Trotzdem ließ er sich von Zeppelin-<br />
Projekt- und Einsatztechniker Ronald<br />
Duchow noch mal bei der Inbetriebnahme<br />
einweisen und die wesentlichen<br />
Features erklären. Dieser ging mit ihm<br />
die vier Funktionen des linken Pedals<br />
durch, wie Bremsen, Getriebeauskuppeln,<br />
Drehzahloptimierung beim Laden<br />
und Fahren und das Beibehalten der<br />
gleichen Gangstufe, wenn er vom Vorin<br />
den Rückwärtsgang schaltet. „So<br />
eine Übergabe macht durchaus Sinn,<br />
denn das stellt sicher, dass so ein Gerät<br />
auch effizient eingesetzt wird. Jeder<br />
falsche Schaltvorgang kostet Geld.<br />
Wichtig sind aber auch gute Mitarbeiter,<br />
die mit der Technik umgehen können“,<br />
macht Fischl deutlich. Das konnte auch<br />
Franz Bösl, Zeppelin-Niederlassungsleiter<br />
aus Straubing, bestätigen: „Es<br />
wird immer schwieriger, gute Leute zu<br />
finden und für unsere Branche und das<br />
Handwerk zu begeistern. In Straubing<br />
haben wir nun drei Nachwuchskräfte für<br />
den Service bekommen. Das bedeutet<br />
für Kunden wiederum hohe Verfügbarkeit“,<br />
stellt der Niederlassungsleiter heraus.<br />
Ein Aspekt, der auch für die<br />
Schotterwerke Fischl ausschlaggebend<br />
war, um den kontinuierlichen Granitnachschub<br />
für den Brecher sicherzustellen.<br />
Fischl gewinnt etwa 120.000 t<br />
Granit im Jahr. „Die Hälfte davon benötigen<br />
wir für unsere Firma Fischl Tiefbau<br />
aus Viechtach. Sie übernimmt den Wegebau<br />
für Forstämter oder eben den<br />
Nationalpark Bayerischer Wald“, so<br />
Geschäftsführer Günter Fischl.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
PRAXIS<br />
35<br />
ALLES WIRD VERWENDET<br />
Jeder einzelne Gesteinsbrocken ist nützlicher Rohstoff<br />
Die Firma Klaffenböck betreibt in Österreich einen<br />
Granitsteinbruch. Produziert werden hauptsächlich<br />
große Werksteinformate. Da beim erforderlichen<br />
Sprengprozess zwangsläufig aber auch<br />
Material anfällt, das für die eigentlichen Weiterverarbeitungszwecke<br />
ungeeignet ist, werden daraus<br />
noch Fraktionen für den Bau von Stein- und<br />
Stützmauern sowie Gabionenfüllungen gewonnen.<br />
Dennoch bleiben noch Granitbrocken übrig.<br />
Diese wurden in der Vergangenheit einem anderen<br />
Steinbruch zur Aufbereitung in Gesteinskörnungen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Inzwischen gibt es dafür eine andere, interne Lösung.<br />
Klaffenböck hat kürzlich einen MB-Brecher-<br />
Löffel BF120.4 erworben, der an einem Liebherr-<br />
Bagger eingesetzt wird. Seitdem werden mit nur<br />
einem MB-Anbaugerät zusätzliche nützliche Arbeiten<br />
ausgeführt. Dadurch wird nicht nur die Logistik vereinfacht,<br />
es werden auch Betriebskosten reduziert,<br />
was letztlich der Umsatzsteigerung zugutekommt.<br />
www.mbcrusher.com/de<br />
PAUSEN WERDEN ÜBERBRÜCKT und<br />
gleichzeitig nützliches Gesteinsmaterial<br />
mit dem MB BF120.4 produziert. Das alles<br />
passiert sehr komfortabel und sicher<br />
von der Fahrerkabine aus. Fotos: MB Crusher<br />
Inserat_Muyuan_185x130mm_DEU-ENG+QR_Layout 1 23.11.16 13:28 Seite 1<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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Die kompakte Bauweise ermöglicht<br />
den Einsatz sowohl in stationären<br />
als auch in semimobilen und mobilen<br />
Anlagen. Dabei zeichnen sich<br />
Prallbrecher des Herstellers insbesondere<br />
durch einen hohen Zerkleinerungsgrad<br />
und kubische, spannungsfreie<br />
Endprodukte aus. Durch<br />
den hohen Zerkleinerungsgrad der<br />
Prallbrecher von 1:10 bis 1:20 kann<br />
häufig eine Brechstufe im Aufbereitungsprozess<br />
eingespart werden.<br />
PASSENDER EINSATZ: Prallbrecher in einem Schotterwerk.<br />
Das Herzstück eines Prallbrechers ist der<br />
schnell drehende Rotor, der in einem gepanzerten<br />
Gehäuse arbeitet. Einstellbare<br />
Prallwerke im Gehäuse beeinflussen den<br />
Zerkleinerungsprozess wesentlich. Das<br />
Material wird über eine Aufgabeöffnung<br />
in den Brecher geleitet, von den im Rotor<br />
fixierten Schlagleisten erfasst und durch<br />
die große kinetische Energie, mit der die<br />
Schlagleiste auf die Gesteinsbrocken<br />
trifft, zerkleinert. Dabei wird das Material<br />
an natürlichen Bruchflächen zerschlagen<br />
und gegen das erste oder zweite<br />
Prallwerk geschleudert, wo es weiter<br />
aufbricht. Dieser Prozess im Schlagkreis<br />
des Rotors wiederholt sich, bis das zerkleinerte<br />
Material durch den verstellbaren<br />
Spalt zwischen Prallwerk und Rotor<br />
hindurchpasst, somit den Brechraum<br />
nach unten verlässt. Optional kann bei<br />
Primär- und Sekundär-Prallbrechern eine<br />
Mahlbahn eingebaut werden, die eine<br />
weitere Zerkleinerung ermöglicht. Im Wesentlichen<br />
dient diese aber zur Begrenzung<br />
des Maximalkorns und zur Kubizierung.<br />
Hohe Kubizität sowie Riss- und<br />
Spannungsfreiheit sind ein Garant des<br />
Materials für hohe Stabilität im Straßenbau<br />
und in der Baustoffproduktion.<br />
Besonders wichtig für eine effiziente<br />
Zerkleinerung ist das gute Eindringen des<br />
Aufgabematerials in den Rotorschlagkreis<br />
zwischen den Schlagleisten. Daher<br />
müssen Rotorgeschwindigkeit, Anzahl<br />
der Schlagleisten und Geometrie des Einlaufs<br />
sorgfältig aufeinander abgestimmt<br />
sein. Würde der Rotor mit zu hoher Umfangsgeschwindigkeit<br />
betrieben, könnte<br />
das Aufgabegut nicht in den Bereich zwischen<br />
zwei Schlagleisten eindringen.<br />
Hoher Verschleiß und ein geringer Zerkleinerungsgrad<br />
wären die Folge.<br />
Einen wesentlichen Einfluss auf den<br />
Zerkleinerungsprozess im Prallbrecher<br />
hat die Rotorgeschwindigkeit. Die zweite<br />
Grafik (von oben links auf Seite 37)<br />
zeigt verschiedene Produktkurven für<br />
Kalkstein in Abhängigkeit von der Rotorgeschwindigkeit<br />
in der primären Brechstufe.<br />
Prinzipiell gilt: Eine höhere Rotorgeschwindigkeit<br />
erzeugt ein feineres<br />
Produkt. So ergibt sich für eine Aufgabe<br />
von Kalkstein mit 50 bis 1000 mm bei<br />
einer Rotorgeschwindigkeit von 25 m/s<br />
eine Produktgröße P80 ≤ ca. 70 mm.<br />
Wird für die gleiche Aufgabe die Rotorgeschwindigkeit<br />
auf 35 m/s erhöht, so<br />
reduziert sich die Produktgröße auf P80<br />
≤ ca. 50 mm. Die Rotorgeschwindigkeit<br />
kann über einen Motor mit Frequenzum-<br />
VORTEILE<br />
Thyssenkrupp-Prallbrecher<br />
Ausgezeichnete Produktqualität,<br />
große Anpassungsfähigkeit und hohe<br />
Servicefreundlichkeit sind Kennzeichen<br />
der beschriebenen Prallbrecher.<br />
Weitere positive Merkmale sind:<br />
Hohes Zerkleinerungsverhältnis<br />
Kubisches, spannungsund<br />
rissfreies Korn<br />
Gute Einstellbarkeit der<br />
Produktkurven<br />
Konstante Produktqualität<br />
Hohe Wartungsfreundlichkeit.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
37<br />
ÜBERBLICK: Hauptkomponenten eines Prallbrechers.<br />
PRODUKTLINIEN: Primär-, Sekundär- und Tertiärprallbrecher (v.l.n.r.).<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Durchgang (%)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Aufgabe<br />
25 m/s<br />
30 m/s<br />
35 m/s<br />
20<br />
10<br />
0 1 10 100 1000<br />
Korngröße (mm)<br />
BEISPIEL: Produktkornkurven für Kalkstein in Abhängigkeit von der<br />
Rotorgeschwindigkeit in der primären Brechstufe.<br />
EINSATZBEREICHE von Thyssenkrupp-Prallbrechern anhand<br />
der Kapazitäten.<br />
richter oder einen Austausch der Riemenscheiben<br />
problemlos angepasst<br />
werden.<br />
Die Prallwerke des Brechers können<br />
von außen hydraulisch verstellt werden.<br />
So ist eine schnelle Anpassung des<br />
Brechraums an die Anforderungen des<br />
Betreibers möglich und Sicherheit beim<br />
Eindringen von nicht brechbaren Fremdkörpern<br />
gegeben.<br />
Automatik verbessert Ergebnis<br />
und schützt vor Schäden<br />
Mit der Steuerungsautomatik von Thyssenkrupp<br />
steht eine Technologie zur<br />
weiteren Automatisierung der Primärund<br />
Sekundärprallbrecher zur Verfügung,<br />
die zusätzliche Betriebssicherheit<br />
bietet und das Einstellen der Prallwerke<br />
erleichtert. Dabei werden die Prallwerke<br />
mit Hydraulikzylindern abgestützt. Tritt<br />
ein Fremdkörper in den Brechraum ein<br />
oder eine Überlast auf, entsteht Überdruck,<br />
sodass die Hydraulikzylinder in<br />
kürzester Zeit ausweichen und Fremdkörper<br />
oder Überlast passieren können.<br />
Der Aufgabeförderer wird kurzfristig angehalten.<br />
Nach der Passage des Fremdkörpers<br />
und dem Abbau der Überlast<br />
fahren die Prallwerke wieder in die eingestellte<br />
Position und die Materialzufuhr<br />
wird wieder aufgenommen. Auf diese<br />
Weise ist eine Beschädigung durch<br />
Fremdkörper weitgehend ausgeschlossen.<br />
Die Steuerungsautomatik ermöglicht<br />
darüber hinaus eine kontinuierliche<br />
Überwachung der Position der Prallwerke<br />
und einen vibrationsarmen Betrieb.<br />
Stark in der Grob- und<br />
Feinzerkleinerung<br />
Das Thyssenkrupp-Prallbrecher-Portfolio<br />
umfasst drei Produktlinien: Primär-,<br />
Sekundär- und Tertiärbrecher. Diese unterscheiden<br />
sich in Größe, Form und<br />
Ausstattungsmöglichkeiten.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
38<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
< 4 mm produziert werden. Während<br />
Primärbrecher Kapazitäten von bis zu<br />
1800 t/h erreichen, kommen Sekundärbrecher<br />
auf bis zu 500 t/h, Tertiärbrecher<br />
auf bis zu 210 t/h.<br />
Minimaler Wartungsaufwand<br />
bei maximaler Sicherheit<br />
OPTIMIERT: Brechraum von Thyssenkrupp-Prallbrechern.<br />
Die Primärbrecher eignen sich für<br />
große Aufgabegrößen und Durchsätze.<br />
Aufgaben mit Volumina von bis zu 2,5 m³<br />
können verarbeitet und ein Endkorn P95<br />
< 120 mm produziert werden. Wird zusätzlich<br />
eine Mahlbahn eingesetzt, ist<br />
ein feineres Endkorn im Bereich P95<br />
< 80 mm erzielbar. In der Regel werden<br />
in der primären Stufe Rotoren mit vier<br />
Schlagleisten bei Rotorgeschwindigkeiten<br />
von 25 bis 35 m/s eingesetzt.<br />
Bei den Sekundärbrechern wird vorzerkleinertes<br />
Material mit Kantenlängen<br />
von 150 bis 280 mm aufgegeben. Dabei<br />
lassen sich auch härtere Gesteine wie<br />
UNTERSTÜTZUNG:<br />
Rotorfixierung und<br />
Wechselvorrichtung für<br />
Prallplatten erleichtern<br />
die Wartung. Fotos und<br />
Grafiken: Thyssenkrupp<br />
Granit oder Basalt verarbeiten. Der Rotor<br />
dreht mit ca. 35 bis 48 m/s und ist mit<br />
vier Schlagleisten besetzt, um ein Produkt<br />
von < 35 mm herzustellen. Auch<br />
hier ist die Ausstattung mit einer Mahlbahn<br />
möglich.<br />
Tertiärbrecher werden zur Sand- und<br />
Splittherstellung eingesetzt und mit sehr<br />
hohen Rotorgeschwindigkeiten von 55<br />
bis 70 m/s betrieben. Die Rotoren sind<br />
teilweise nur mit zwei Schlagleisten bestückt,<br />
um das Eindringen des Materials<br />
in den Schlagkreis des Rotors zu begünstigen.<br />
Bei Aufgabestückgrößen bis<br />
zu 20 mm können bspw. Körnungen von<br />
Beim Betrieb von schnell drehenden<br />
Zerkleinerungsmaschinen tritt unvermeidlich<br />
Verschleiß auf. Dieser entsteht<br />
bei Prallbrechern hauptsächlich an den<br />
Schlagleisten, den Prallwerken, eventuell<br />
an den Mahlbalken und am Gehäuse<br />
im Innenbereich des Brechraums. Dementsprechend<br />
kommt es besonders auf<br />
gute Zugänglichkeit der verschleißintensiven<br />
Bereiche des Brechers an sowie<br />
auf eine gute und gefahrenfreie Handhabbarkeit<br />
der auszutauschenden Teile.<br />
Daher lässt sich der gesamte obere Gehäuseteil<br />
hydraulisch öffnen und ermöglicht<br />
dem Service-Personal einen komfortablen<br />
und sicheren Zugang zu<br />
Brechraum und Rotor.<br />
Der komplette Brechraum der Prallbrecher<br />
ist mit leicht zu handhabenden,<br />
da verschraubten Verschleißplatten ausgekleidet.<br />
Sie sind gegeneinander austauschbar,<br />
was die Wartungskosten reduziert.<br />
Bei der Handhabung schwerer Teile<br />
stehen sicherheitstechnische Aspekte<br />
im Vordergrund. Die Fotos links zeigen<br />
zwei sichere und nutzerfreundliche Lösungen<br />
für Arbeiten im Brechraum. Der<br />
Rotor kann mithilfe eines Bolzens so fixiert<br />
werden, dass ein Drehen mechanisch<br />
unmöglich wird. Des Weiteren gibt<br />
es Vorrichtungen für das Wechseln von<br />
Prallplatten, dank der die einzelnen Elemente<br />
nicht von Hand gehoben werden<br />
müssen.<br />
Beim Heben der Schlagleisten ermöglichen<br />
passende Vorrichtungen einen<br />
zügigen und sicheren Wechsel. Optional<br />
kann eine hydraulisch angetriebene Rotordrehvorrichtung<br />
geliefert werden, die<br />
den Rotor beim Schlagleistenwechsel in<br />
die optimale Position dreht.<br />
Für die Produktion von Schotter,<br />
Splitten und Sanden insbesondere bei<br />
Kalkstein stellt die Prallzerkleinerung die<br />
optimale Form der Aufbereitung dar.<br />
Prallbrecher sind als Einzelmaschinen<br />
oder innerhalb von komplexen Aufbereitungsanlagen<br />
zur Produktion idealer Zuschlagstoffe<br />
weltweit im Einsatz.<br />
www.thyssenkrupp-brecher.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
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& MODERNISIERUNG 39<br />
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40<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
Alles im Rahmen geblieben<br />
EINGEHAUST: Die Stationäraufbereitung der Jakob Bauer Söhne GmbH & Co. KG. Gewinnungsflächen stehen dem Unternehmen noch für<br />
etwa 20 Jahre zur Verfügung.<br />
Der Steinbruchbetrieb Jakob Bauer Söhne GmbH & Co. KG bei Esslingen/<br />
Stuttgart gewinnt seit den <strong>19</strong>20er-Jahren Weißjurakalk der Schwäbischen<br />
Alb. Das Schotterwerk in Erkenbrechtsweiler produziert daraus<br />
Splitte und Schotter für den Straßen- und Wegebau sowie Splitte für<br />
Beton, u. a. zur Herstellung von Tübbingen für den Tunnelbau. Die<br />
gängigsten Körnungen liegen bei 2/8, 8/16 und 16/22 mm. Da einige<br />
aktuelle Großbaustellen praktisch vor der Haustür liegen, ist die aktuelle<br />
Nachfrage im Einzugsgebiet sehr hoch.<br />
„Stuttgart 21, die Schnellbahnstrecke<br />
Stuttgart Ulm oder der Bossler-Tunnel<br />
sind nur einige Projekte, in denen unsere<br />
Betonzuschlagstoffe zum Einsatz<br />
kommen“, erklärt Betriebsleiter Siegfried<br />
Militsch. Der Vertrieb läuft gemeinsam<br />
mit der Alfred Moeck KG über den gemeinsam<br />
gegründeten Schottervertrieb<br />
Vordere Alb GmbH & Co. KG, kurz: SVA.<br />
Rechtzeitig zum Jahreswechsel entschied<br />
sich das Management des Steinbruchbetriebs<br />
für einen Umbau der Vorbrecherstation<br />
– darunter fielen auch der<br />
Austausch eines stationär integrierten<br />
Baggers sowie der Einbau einer neuen<br />
Überwachungskabine für den Vorbrechbetrieb.<br />
Es war von vornherein geplant,<br />
den stationären Bagger gegen einen<br />
mobilen Minibagger mit Hydraulikhammer<br />
auszuwechseln, um den Brechbetrieb<br />
mit einer verbesserten und flexibleren<br />
Technik zu unterstützen.<br />
Bei der Umbaumaßnahme fiel auf,<br />
dass auch der alte Backenbrecher Risse<br />
im Bereich des Einlaufs für das Kalksteinhaufwerk<br />
hatte, was Siegfried Militsch<br />
und seinen Kollegen Uwe Laderer<br />
zunächst nicht weiter überraschte – hatten<br />
doch bereits Millionen Tonnen Gestein<br />
die Öffnung über Jahrzehnte hinweg<br />
passiert. Dass jedoch nach näherer<br />
Überprüfung auch Risse unterhalb der<br />
Einlauföffnung auftraten, konnte man<br />
erst sehen, als die Deckenplatten des<br />
Stahlbaus und der Einlauf des Brechers<br />
entfernt waren. Mit einem solchen Schaden<br />
hatte das Management nicht gerechnet.<br />
Größerer Einlauf, höhere Leistung<br />
Der damalige Hersteller des stationären<br />
Brechers erklärte, dass eine Reparatur<br />
für die notwendigen Schweißarbeiten<br />
nur im Werk möglich sei. Somit wurde es<br />
Zeit für einen Plan B. In diesem wurde<br />
auch der Wunsch geäußert, die Einlaufbreite<br />
des neuen Brechers optimal auf<br />
die Auslaufbreite des Rollenrosts für das<br />
Aufgabematerial auszulegen. Gesucht<br />
wurde also ein Brecher mit 120 bis<br />
125 cm Einlaufbreite. Zuvor galt es jedoch<br />
zu prüfen, ob die Integration eines<br />
neuen Brechers im bestehenden Stahlbau<br />
unter den gegebenen Umständen<br />
überhaupt möglich ist. Als sich zeigte,<br />
dass die äußeren Träger der Stahlkonstruktion<br />
für die Positionierung noch<br />
„Luft“ boten und damit Platz für einen<br />
breiteren stationären Brecher vorhanden<br />
war, konnte entschieden werden. Klarer<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
41<br />
PROBLEMLÖSER: Michael Silvester von Metso (l.) neben Betriebsleiter<br />
Siegfried Militsch im Steinbruch Erkenbrechtsweiler.<br />
Fotos: Metso<br />
AUSTAUSCH GELUNGEN: Der Vorbrecher Nordberg C125<br />
passte optimal in den bestehenden Stahlbau, ohne dass Umbauten<br />
nötig waren.<br />
MATERIALFLUSSHELFER: Hybridbagger mit Hydraulikhammer und breitere Brechereinlauföffnung beseitigen das einstige Nadelöhr<br />
der Produktion.<br />
Favorit war am Ende ein modular konstruierter Metso-Backenbrecher<br />
vom Typ Nordberg C125. Aus einem glücklichen Umstand<br />
heraus war dieser spontan als Neuanlage auch verfügbar<br />
und ließ sich ohne Weiteres in den bestehenden Stahlbau einfügen,<br />
nachdem die Integration zuvor mit einer Schablone simuliert<br />
worden war. Weitere alternative Lösungen erübrigten<br />
sich somit.<br />
„Uns schwebte von vornherein eine besonders kompakte<br />
Brechereinheit vor, die sich problemlos in den Stahlbau einbauen<br />
lässt und die auch schnellstmöglich ihre Arbeit aufnehmen<br />
kann“, so Siegfried Militsch. Der C125-Backenbrecher wurde<br />
bereits nach einer Woche mit einem großen Kran in den<br />
Stahlbau gehoben und an die richtige Stelle gerückt.<br />
Auch die Inbetriebnahme verlief reibungslos. Der neue<br />
Backenbrecher wird aufgrund seiner weitaus höheren<br />
Leistung fortlaufend mit einer kleinen Spaltöffnung gefahren,<br />
was den nachgeschalteten Prallbrecher entlastet.<br />
Weiterer erfreulicher Effekt ist, dass der Werkzeugverschleiß<br />
seit der Neuinstallation deutlich geringer ausfiel.<br />
www.metso.com/de<br />
STARTPUNKT DER AUFBEREITUNG: Aufgabe des Rohmaterials per<br />
Skw in den Vorbrecher.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
42<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
FÜR JEDES GESICHT PASSEND<br />
Modulares Augenschutz-System für Profis<br />
Die im vergangenen Jahr mehrfach ausgezeichnete<br />
Schutzbrille Uvex x-fit bietet<br />
eine optimale Schutzfunktion, und durch<br />
das flexible Modulsystem lässt sich praktisches<br />
Zubehör wie das LED mini light<br />
oder das Kopfband der Marke einfach am<br />
Brillenbügel anbringen. Mit 23 g ist die<br />
Schutzbrille ein Leichtgewicht. Zusätzliche<br />
Stabilität für 100 % Schutz erhält die<br />
Scheibe durch das X-Design. Transluzente<br />
Bügel sorgen für einen modernen<br />
sportiven Look. Durch verschiebbare<br />
Comfort Slider lässt sich die Bügelinklination<br />
ergonomisch jeder Gesichtsform<br />
anpassen, sodass ein optimaler Sitz der<br />
Brille erreicht wird. Als Zubehör sorgt die<br />
justierbare LED-Lampe stets für beste<br />
Sicht und das stufenlos einstellbare<br />
Kopfband hält die Brille sicher fest.<br />
ATTRAKTIVER SCHUTZ: Die Uvex x-fit<br />
family, zu der auch die x-fit-Brille gehört,<br />
bietet praktische Kombinationsmöglichkeiten,<br />
bspw. mit Licht. Foto: Uvex<br />
www.uvex-safety.de<br />
ELEVATORBECHER<br />
Die kurioseste Suchabfrage als Trendparameter<br />
Laut einer Auswertung des Online-<br />
Marktplatzes „Wer liefert was“ gehörte<br />
der „Elevatorbecher“ zu den<br />
kuriosesten Suchabfragen im Jahr<br />
2<strong>01</strong>7, wo er den dritten Platz belegte.<br />
Aber warum ist die Suche kurios –<br />
vielleicht, weil der eigentlich gängige<br />
Begriff neu in den Suchen auftritt?<br />
Dies kann eine mögliche Erklärung<br />
sein, angesichts der raren Ausbeute<br />
im Ergebnis der Suche. Trotz vorsichtiger<br />
Spekulation lässt sich als<br />
Trend erkennen, dass das Interesse<br />
an Elevatorbechern steigt, zumal sich<br />
die Suchanfragen über das Jahr 2<strong>01</strong>8<br />
hinweg verdoppelten. Dieser Trend<br />
zeichnet sich auch in der Nachfrage<br />
nach Elevatorbechern ab, was parallel<br />
dazu beitrug, diesen weiterzuentwickeln.<br />
So ging 2<strong>01</strong>8 ein „Elevatorbecher<br />
der neuen Generation“ in Serienproduktion.<br />
In seiner Kombination aus<br />
Stahl und PU-basiertem Pucest-<br />
Werkstoff hebt er sich deutlich von<br />
bekannten Modellen ab und ist vermutlich<br />
einer der ersten seiner Art<br />
am Markt. Aufgrund seines flexiblen<br />
Pucest-Körpers entleert er sich restlos<br />
eigenständig – und vollständig. Ecken<br />
oder Schweißnähte, in denen sich verschleißfördernd<br />
Material absetzen<br />
könnte, entfallen angesichts der runden<br />
Beschaffenheit, denn der Becherkörper<br />
wird als Einzelelement komplett<br />
gegossen. Eine Metallverstärkung<br />
am Rand erhöht den Schutz<br />
vor Verschleiß an den kritischen Abnutzungsstellen.<br />
www.pucest.com<br />
PROTOTYP: Elevatorbecher der neuen Generation sollen sich im Einsatz unter extremen<br />
Belastungen durch Fördergut bewähren. Foto: Pucest-Protect<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
43<br />
ERFOLGREICHE UMRÜSTUNG<br />
In wenigen Tagen zu mehr Produktivität<br />
Die mwn GmbH in Wolfwil (CH) ist als<br />
Händler und Servicepartner für verschiedene<br />
Branchen aktiv und unter anderem<br />
Kooperationspartner von Rosta. Nachdem<br />
eine neue Anlage bei Edi Recycling<br />
in Lyss installiert war, diese aber nicht<br />
die gewünschte Leistung erbrachte, war<br />
genau diese Kooperationspartnerschaft<br />
gefragt. Die verbauten Gummidämpfer<br />
genügten nämlich nicht, um die starken<br />
Schwingungen am Sieb abzufangen.<br />
Vielmehr übertrugen sich die extremen<br />
Restschwingungen auf den Stahlbau,<br />
was sich massiv negativ auf die eigentlich<br />
erwartete Produktivität auswirkte.<br />
Nachdem die mwn GmbH die eingesetzten,<br />
aber untauglichen Gummidämpfer<br />
gegen acht Rosta-AB-Elemente ausgetauscht<br />
hatte, konnten der Durchsatz<br />
und damit die Produktivität immens gesteigert<br />
werden. Die Erwartungen des<br />
Betreibers wurden sogar übertroffen.<br />
Die eingesetzten Rosta-Elemente<br />
AB 50 respektive AB 45 sind wartungs-<br />
freie elastische Gelenke für die Abstützung<br />
von frei schwingenden Vibrationssieben<br />
verschiedenster Ausführungen.<br />
Sie unterstützen die Antriebskräfte in<br />
Förderrichtung und gewähren eine gute<br />
Linearführung. Speziell beim Auslauf<br />
von Sieben helfen sie, starke Vibrationen<br />
effektiv und schnell zu absorbieren.<br />
So verringern sich ebenfalls produktionsbedingte<br />
Lärmemissionen, die<br />
sonst erforderliche Verstärkung des<br />
MEHRWERT EINGEBAUT: Statt Gummipuffer wird<br />
das Sieb der Anlage nun von starken Rosta-AB-<br />
Elementen gedämpft. Gut erkennbar sind diese an<br />
ihrer typischen blauen Farbe. Fotos: Rosta<br />
Unterbaus wird überflüssig und die gesamte<br />
Anlagentechnik wird geschont.<br />
„Der höhere Preis der AB-Elemente<br />
gegenüber Gummipuffern ist gerechtfertigt<br />
und absolut unwesentlich im Vergleich<br />
zum erzielbaren Mehrwert“, erklärt<br />
mwn-Geschäftsführer Elias Nützi<br />
nach der Umrüstung.<br />
www.rosta.com<br />
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In allen Varianten<br />
Hält den Siebbelag clean<br />
Schützt vor Verschleiß<br />
Umbau auf Planwechselsiebsysteme<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
44<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
Verschleißschutz:<br />
effektiv und leicht handhabbar gemacht<br />
Jede Neuentwicklung bringt in der<br />
Regel auch eine Arbeitserleichterung<br />
mit sich. Jedenfalls gilt das bei<br />
Pucest-Produkten. Die Tatsache,<br />
dass wirklich jeder die Produkte<br />
verarbeiten kann, kommt den Interessen<br />
von Anwendern entgegen.<br />
Pucest-Verschleißplatten, die es in unterschiedlichen<br />
Ausführungen wie Anti-<br />
Haft, Anti-Mikrobe, mit Stahl-, Alu- oder<br />
Edelstahllochblech mit Stahlrücken oder<br />
Stahlkern gibt, können ganz bequem verarbeitet<br />
werden. Bei der Montage wird<br />
die Verschleißschutzplatte einfach auf<br />
die Trägerplatte gelegt und beide Teile<br />
zusammen mit einem 8,5-mm-Bohrer<br />
durchbohrt. Anschließend wird die Verschleißschutzplatte<br />
mit der hinter dem<br />
Bauteil gehaltenen Mutter und Unterlegscheibe<br />
mit einer Senkkopf-Innensechskantschraube<br />
M8 verschraubt. Fertig.<br />
Die Schraube senkt sich in das Pucest-<br />
Material, sodass ein Verstopfen oder<br />
Verschließen der Verbindung nicht mehr<br />
nötig ist, um sie vor Verschleiß zu schützen.<br />
Nach der Montage ist nicht nur<br />
etwas gegen die abrasive und korrosive<br />
Abnutzung getan, sondern auch etwas<br />
gegen Lärmemissionen. Denn neben<br />
dem Schutz gegen Verschleiß absorbieren<br />
die Produkte der Marke ebenfalls<br />
einsatzbedingte Geräusche.<br />
Die Verschleißplatten des Herstellers<br />
können flexibel in unterschiedlichen Bereichen<br />
zum Verschleißschutz eingesetzt<br />
werden – so zum Beispiel beim<br />
Auskleiden von Mulden. Neben der optimierten<br />
Gleiteigenschaft reduzieren sie<br />
Ladegut-Anbackungen und den Reinigungsaufwand.<br />
Die Muldenauskleidung<br />
kann mit Pucest-Verschleißplatten, die<br />
eine Stahllochblecheinlage oder eine<br />
leicht und per Hand verformbare Aluminiumblecheinlage<br />
integriert haben,<br />
durchgeführt werden. Die Ecken wurden<br />
gerundet, denn bekanntlich verfestigen<br />
sich Anbackungen oft an solchen neuralgischen<br />
Punkten, arbeiten sich dort<br />
kontinuierlich tiefer in das Material ein<br />
und treiben an diesen Stellen den<br />
Verschleiß schneller voran. Um dem<br />
EINFACHE MONTAGE: Pucest-Verschleißschutzplatten lassen sich vielseitig in Anlagen<br />
oder auch wie abgebildet zur Muldenauskleidung verwenden. Das System eignet sich auch<br />
zur Entschärfung neuralgischer Angriffspunkte. Foto: Pucest Protect<br />
vorzubeugen, werden „eckige Ecken“<br />
mit „runden Ecken“ ausgekleidet. Mehr<br />
Informationen zu den Verschleißschutzplatten<br />
sind unter pucest.com/pu-platte<br />
zu finden.<br />
Auch wenn die Platten dem Verschleiß<br />
vorbeugen und dabei eine sehr hohe<br />
Standzeit sowie Lebensdauer aufweisen,<br />
fangen sie irgendwann an, den extremen<br />
Beanspruchungen durch Abrasion<br />
punktuell nachzugeben. Um aber<br />
nicht die gesamte Verkleidung erneuern<br />
zu müssen, lassen sich Pucest-Verschleißplatten<br />
reparieren, sprich problemlos<br />
rechtzeitig mit Pucest-Tix-Spachtelmasse<br />
ausbessern.<br />
Das pastöse Zwei-Komponenten-<br />
System wurde speziell für die Reparatur<br />
von verschlissenen Pucest-Platten<br />
entwickelt und hat sich bereits über<br />
15 Jahre in der Praxis bewährt. Die Verarbeitung<br />
ist sehr anwenderfreundlich<br />
und kann im „Do-it-yourself“-Prinzip vor<br />
Ort durchgeführt werden. Zuerst wird<br />
dafür die beschädigte Stelle geschliffen,<br />
dann gesäubert und anschließend<br />
großzügig abgeklebt. Um die Spachtelmasse<br />
gebrauchsfertig zu machen,<br />
werden einfach die zwei Komponenten<br />
„Pucest Tix Härter“ und „Pucest Tix<br />
Harz“ zusammengerührt. Anschließend<br />
mit einem Spachtel auf die beschädigte<br />
Oberfläche aufgetragen, erhärtet die<br />
Masse innerhalb kürzester Zeit und ist<br />
unlösbar mit dem Grundwerkstoff verbunden.<br />
Das Pucest PU-Tix wird in<br />
einer Arbeitspackung geliefert, die bereits<br />
alle Verbrauchsmaterialien enthält.<br />
Mehr dazu unter: pucest.com/tixspachtelmasse.<br />
www.pucest.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
45<br />
ERGÄNZT UND VERBESSERT<br />
Den optimierten Förderstrom im Blick<br />
DER KANN MEHR: Superreinigungs effekt, lange Standzeit und wenig Wartungsaufwand verspricht der universell einsetzbare Fördergurtabstreifer<br />
Remaclean HM-U11 R.<br />
Anlässlich der letztjährigen Solids in Dortmund stellte Rema<br />
Tip Top diverse Neuheiten vor, denen der Hersteller einen<br />
hohen Reinigungseffekt, lange Standzeiten und einen geringen<br />
Wartungsaufwand bescheinigt. Dazu zählt der universell einsetzbare<br />
Fördergurtabstreifer Remaclean HM-U11 R, der mit<br />
einzeln elastisch gelagerten Hartmetallspachteln aus Edelstahl<br />
mit Polyurethanfuß sowie einer für den Reversierbetrieb<br />
geeigneten Spindel-Anpressvorrichtung mit Gurtbreiten bis zu<br />
2 m sowie Gurtgeschwindigkeiten bis zu 6,5 m/s korrespondiert.<br />
Seine hohe Anpassungsfähigkeit, der gleichmäßige und<br />
optimale Anpressdruck, der sich leicht einstellen lässt, und die<br />
Tatsache, dass sich der Abstreifer dynamisch in Laufrichtung<br />
des Fördergurts bewegen und in beide Richtungen an die<br />
Oberfläche anpassen kann, machen das Modell auch für die<br />
Gesteinsindustrie attraktiv.<br />
Dämpfungsbalken des Herstellers sind in der Remaslide-<br />
Produktpalette zusammengefasst, die nun durch Neuheiten bei<br />
den Varianten Red, Pur und C ergänzt wurde. Innerhalb von<br />
Red – erkennbar an der roten Gleitschicht – ermöglicht eine neue<br />
Längenvariante den Einsatz in entsprechend groß dimensionierten<br />
Übergabetischen. Remaslide Pur ist das erste Produkt der<br />
Serie, das komplett aus Polyurethan gefertigt ist und sich bes-<br />
tens schlägt, wenn besonders harte Materialien transportiert<br />
werden müssen. Gegenüber Dämpfungsbalken, die<br />
nur über eine Polyethylen-Gleitschicht verfügen, erreicht<br />
die Pur-Einheit laut Hersteller mindestens eine doppelte<br />
Standzeit.<br />
Remaslide-C-Produkte sind eher für Einsätze in Stahlwerken<br />
konzipiert, weshalb hier auf eine weitere Erläuterung<br />
dazu verzichtet wird.<br />
www.rema-tiptop.de<br />
ELEVATORBECHER<br />
DIE NEUE GENERATION<br />
Keine Anhaftungen mehr im im Becher<br />
Überdurchnittlich lange Standzeit<br />
ÜBERSICHT: Fördergurtstation<br />
mit<br />
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Keramik-Gummi-<br />
Trommelbelägen,<br />
Rema clean-Pur-<br />
F5- Gurtreinigung<br />
an der Trommel<br />
sowie Aufgabestation<br />
mit Prallleisten<br />
Remaslide.<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
info@pucest.com • • www.pucest.com
46<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
Mehrere Leben einkalkuliert<br />
FRISCH EINGELIEFERT: Die Cat-Raupe 589 aus den <strong>19</strong>80er-Jahren wird in großen Tagebauen<br />
zum Rücken von Bandanlagen eingesetzt. Die oft abgekämpften Maschinen tragen<br />
deutliche Spuren des langjährigen Einsatzes. Fotos: Zeppelin-Cat<br />
Schwere Baumaschinen und Fahrzeuge<br />
sind meist mit Kaufpreisen im<br />
mittleren sechsstelligen Bereich<br />
verbunden. Dafür sind sie allerdings<br />
auch in der Regel für Einsatzzeiten<br />
ausgelegt, bei denen ein Jahrzehnt<br />
locker überwunden werden muss –<br />
eher sogar zwei. Je nach Arbeitseinsatz,<br />
Betriebsstunden und Pflege<br />
haben viele Maschinen aber selbst<br />
danach noch genug Substanz für<br />
ein zweites Leben, und das kann<br />
ihnen verschafft werden. Einige der<br />
großen Hersteller bieten werkseigene<br />
Aufbereitungen an – einer Restaurierung<br />
beim Oldtimer nicht unähnlich.<br />
Pionier war und ist dabei<br />
Caterpillar. Die Maßnahme wird hier<br />
„Rebuild“ genannt und geht bis hin<br />
zum Wiederherstellen eines neuwertigen<br />
Maschinenzustandes.<br />
Caterpillar ist in Deutschland über das<br />
Zeppelin-Händlernetz flächendeckend<br />
vertreten. Ein Standort liegt im Kölner<br />
Stadtteil Porz. Mit dem Gründungsjahr<br />
<strong>19</strong>64 gehört sie zu den ältesten der Zeppelin<br />
Baumaschinen GmbH – so immer<br />
noch der offizielle Name – in Deutschland.<br />
Am Standort ist gleichzeitig das<br />
europäische Ersatzteilzentrallager beheimatet.<br />
Grundsätzlich bietet Zeppelin<br />
seit 2004 eine Rundumerneuerung für<br />
Cat-Baumaschinen an. Erstmals wurde<br />
ein Cat-Radlader 980F überholt. Zeppelin<br />
war erster europäischer Cat-Baumaschinenhändler,<br />
der einen kompletten<br />
zertifizierten Rebuild möglich machte.<br />
Andreas Gärmer, Leiter Service-Zentrum<br />
NRW, erklärt: „Im Prinzip sind alle Zeppelin-Stützpunkte<br />
in der Lage, die Überholungen<br />
durchzuführen.“ Dennoch gibt<br />
es Unterschiede in der Ausstattung. So<br />
hat sich Köln-Porz intensiv auf die Anforderungen<br />
an aufwendige Reparaturen<br />
und Instandsetzungen eingestellt. Als<br />
Ergebnis stehen in der Vertretung Porz<br />
mehrere Maschinen zur Verfügung, die<br />
nicht in allen Niederlassungen vorhanden<br />
sein können. Das beginnt mit einer<br />
Anlage für den Bau und die Reparatur<br />
von Hydraulikzylindern. Andreas Gärmer:<br />
„Wir haben diese Geräte selbst<br />
entwickelt, um auch große Hydraulikzylinder<br />
bauen und instand setzen zu können.<br />
Diese Leistungen übernehmen wir<br />
bei Bedarf auch für andere Niederlassungen.“<br />
Am Standort Köln-Porz werden pro<br />
Jahr im Durchschnitt vier bis fünf Maschinen<br />
einem Rebuild unterzogen. Die<br />
Entwicklung ist nach Angaben von<br />
Andreas Gärmer durchaus positiv, denn<br />
Nachhaltigkeit liegt bereits seit einigen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
47<br />
Jahren zunehmend im Trend – auch bei<br />
der Verlängerung der Lebensdauer von<br />
schweren Baumaschinen. Schon jetzt<br />
werden damit etwa 10 % des Umsatzes<br />
der Werkstatt generiert. Je nach Kundenwunsch<br />
sind individuell unterschiedliche<br />
Aufbereitungsstufen möglich.<br />
Werkstattleiter Klaus Pick: „Das beginnt<br />
mit einem sogenannten Kraftstrang-<br />
Rebuild, bei dem ausschließlich Motor<br />
und Getriebe sowie die unmittelbar dazugehörigen<br />
Teile berücksichtigt werden.<br />
Die aufwendigste Stufe ist das<br />
„Komplett-Rebuild“.<br />
Bei allen Rebuild-Aufträgen werden<br />
die Maschinen zunächst nach Eintreffen<br />
in der Niederlassung einem sogenannten<br />
Befund unterzogen – also einer eingehenden<br />
Bestandsaufnahme der einkommenden<br />
Maschine. Dazu gehört<br />
unter anderem auch eine detaillierte<br />
Rissprüfung aller tragenden und mechanisch<br />
wichtigen Stahlkomponenten von<br />
Rahmen und Fahrwerk. Für ein Komplett-Rebuild<br />
wird die Maschine dabei<br />
komplett zerlegt. In der Folge durchlaufen<br />
alle Fahrzeuge dann ein vom Hersteller<br />
Caterpillar vorgeschriebenes Programm,<br />
dessen Umsetzung eine ganze<br />
Reihe zwingender Erneuerungen beinhaltet.<br />
„Durch diese grundlegende Standardisierung<br />
erlangt das gesamte Rebuild<br />
die Zertifizierung durch den<br />
Hersteller Caterpillar“, erklärt Werkstattleiter<br />
Klaus Pick und fügt hinzu: „Natürlich<br />
ergänzen wir die Instandsetzung<br />
individuell durch unsere Erfahrungswerte<br />
um sinnvolle Maßnahmen in eigener<br />
Entscheidung, wenn dies notwendig ist.<br />
Die Vorgaben werden an allen Standorten<br />
von Caterpillar regelmäßig überprüft.“<br />
Im Zuge des Neuaufbaus werden<br />
natürlich auch alle Verschleißteile und<br />
Flüssigkeiten oder Betriebsstoffe ersetzt.<br />
„Wir haben zudem die Möglichkeit,<br />
an bestimmten Komponenten, wie dem<br />
Raupenfahrwerk, konstruktive Verstärkungen<br />
durchzuführen“, so Andreas<br />
Gärmer.<br />
Natürlich stellt jedes Rebuild eine individuelle<br />
Maßnahme dar, die vom finanziellen<br />
Aufwand nicht pauschal beziffert<br />
VERSTÄRKT: Am Antriebsstrang des Raupenfahrwerks<br />
werden unter anderem neue Zahnräder<br />
montiert und das Raupenfahrwerk wird zusätzlich<br />
durch einen aufgeschweißten Stahlkörper strukturell<br />
optimiert. Andreas Gärmer (l.) und Klaus Pick<br />
er klären die Maßnahmen.<br />
Trainer im Umfeld der Schütt- und Rohstoffwerke<br />
im Straßen- und Verkehrswegbau beim Marktführer (m/w/d)<br />
Ihr Aufgabengebiet<br />
- Im Bereich der Anwendertrainings für unsere WDV2020 Branchen-ERP sind Sie als Trainer und Ausbilder verantwortlich.<br />
- Sie sind die Schnittstelle zwischen unserer Entwicklungsabteilung und dem Support bzw. Vertrieb um neue Anwendungen und<br />
Funktionen im Unternehmen PRAXIS zu vermitteln; Als Multiplikator sind Sie immer up-to-date.<br />
- Sie erstellen und überarbeiten Schulungsunterlagen für die Teilnehmer.<br />
- Sie sind bereit zu Reisen um Schulungen auch bei unseren Kunden vor Ort (DACH) durchzuführen.<br />
Ihr Profil<br />
- Sie sind bereits seit mehreren Jahren in der Erwachsenenbildung, idealerweise im technischen Umfeld, tätig.<br />
- Idealerweise verfügen Sie bereits über Erfahrungen bzw. haben Vorkenntnisse in den Prozessen und Abläufen der<br />
Schütt- und Rohstoffwerke für den Straßen- und Verkehrswegebau.<br />
- Sie bringen Eigenmotivation zum Erlernen unserer Branchen-Anwendungen mit.<br />
- Sie können komplexe Themen und Zusammenhänge erkennen, verstehen und verständlich vermitteln.<br />
Das Unternehmen PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />
PRAXIS ist mit der WDV2020 Marktführer in den Branchen Kies, Sand, Steine, Erden, Asphalt, Transportbeton, Baustoff-Recycling.<br />
Mit derzeit 30 Mitarbeitern entwickeln wir täglich branchenorientierte Software, Apps und Konzepte rund um die Digitalisierung.<br />
Innovative und kreative Mitarbeiter gehören zu unserem Markenzeichen. Mehr über uns: www.praxis-edv.de<br />
PRAXIS<br />
EDV- Betriebswirtschaft- und Software- Entwicklung AG<br />
Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben | Tel.: +49 (0) 36 25 8 - 56 60<br />
info@praxis-edv.de | www.praxis-edv.de | www.baustellenapp.com<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
48<br />
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
SPEZIALAUSRÜSTUNG: Der Standort Köln-Porz verfügt über eine Anlage zum<br />
Instandsetzen und Fertigen von schweren Hydraulikzylindern.<br />
KETTENREAKTION: Auf einer speziellen Anlage werden<br />
Raupenketten zerlegt, repariert und neu zusammengesetzt.<br />
GRÜNDLICH: Die schweren Baumaschinen werden<br />
beim Komplett-Rebuild unter anderem vollständig<br />
zerlegt und neu lackiert. Fotos, soweit nicht anders<br />
angegeben: Wistinghausen<br />
ZWISCHENPRÜFUNG: Auf dem eigenen<br />
Motorenprüfstand werden die wieder komplettierten<br />
Aggregate auf Herz und Nieren<br />
getestet.<br />
TIEFGRÜNDIG: Die Motoren werden zerlegt,<br />
alle Teile sorgfältig gelagert, gereinigt,<br />
geprüft und gegebenenfalls ausgewechselt.<br />
werden kann. Dennoch lässt sich die<br />
Zielsetzung mit 60 % des Neupreises<br />
ansetzen, wobei eingeschränkt werden<br />
sollte, dass in der Regel große Maschinen<br />
ab einem Neuwert von etwa<br />
350.000 Euro aufwärts für ein solches<br />
Komplett-Rebuild geeignet scheinen. Bei<br />
kleineren Maschinen wird es nach Angaben<br />
von Caterpillar/Zeppelin zunehmend<br />
schwieriger, dieses Verhältnis zu halten.<br />
Dies ist nachvollziehbar – besonders<br />
unter Berücksichtigung der Tatsache,<br />
dass wie bei allen Reparaturen die Personalkosten<br />
einen erheblichen Anteil<br />
ausmachen. Die liegen nach den Erfahrungen<br />
von Zeppelin bei etwa 1800 bis<br />
2000 Euro Lohn pro Stunde. Insgesamt<br />
kommt eine vollständige Rebuild-Maßnahme<br />
auf etwa 3–4 Monate Aufenthalt<br />
in der Werkstatt. „Im Prinzip lässt sich<br />
aber mit den meisten Typen und Baujahren<br />
ein Rebuild durchführen“, so Klaus<br />
Pick, allein schon weil Caterpillar als Hersteller<br />
die meisten Bauteile oft ziemlich<br />
lange und konsistent produziert, was die<br />
Versorgung mit Ersatz relativ entspannt<br />
werden lässt. Bei Bedarf ist aber auch<br />
eine individuelle Anfertigung von einzelnen<br />
Komponenten möglich.“<br />
Technisch gesehen entsprechen alle<br />
Maschinen nach dem Komplett-Rebuild<br />
in der Regel der jeweils letzten – also<br />
modernsten – Modellausführung der jeweiligen<br />
Baureihe. „Wir bauen allerdings<br />
keine Komponenten ein, die nicht in der<br />
jeweiligen Baureihe erhältlich gewesen<br />
wären“, erklärt Werkstattleiter Klaus<br />
Pick, „denn zum einen wäre der Aufwand<br />
für die meisten technischen Anpassungen<br />
unverhältnismäßig. Weit gravierender<br />
ist allerdings zu berücksichtigen,<br />
dass der Einbau neuerer Techniken,<br />
etwa aus Folgeserien, unvermeidlich<br />
Probleme mit der CE-Zertifizierung –<br />
umgangssprachlich also der technischen<br />
Abnahme – zur Folge hätte, da<br />
solche Umbauten in der Regel erheblich<br />
in den durch die deutsche technische<br />
Zulassung beschriebenen Zustand eingreifen<br />
würden.“<br />
An ihrem erfolgreichen Ende bekommt<br />
das jeweilige Fahrzeug eine neue Seriennummer,<br />
die auch in der Zentraldatenbank<br />
von Caterpillar als solche hinterlegt wird.<br />
„Eine Maschine wird tatsächlich mit<br />
dem – in diesem Fall – Baujahr 2<strong>01</strong>8 belegt“,<br />
erklärt Andreas Gärmer und fügt<br />
hinzu: „Das Gerät ist dann ohne Einschränkung<br />
fit für ein zweites Leben.“<br />
Entsprechend fallen die Garantieleistungen<br />
aus, die Caterpillar den Maschinen mit<br />
auf den neuen Weg gibt. Sie reichen wie<br />
bei Neufahrzeugen je nach Kundenwunsch<br />
bis zu drei Jahren und 6000 Betriebsstunden.<br />
Und auch damit muss noch<br />
nicht Schluss sein, wie Andreas Gärmer<br />
selbstbewusst die Qualität der Cat-<br />
Maschinen bewertet: „Viele sind bei entsprechendem<br />
Gebrauch durchaus auch<br />
für ein drittes Leben ausgelegt.“ (bwi)<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG<br />
49<br />
AKTIVDRAHTSIEBE<br />
Siebschwierige Schüttgüter? Umrüstung kann helfen<br />
Aktivdrahtsiebe wie die der Serie Flex-Mat im Auge zu<br />
behalten, wenn es gilt, die Produktionskosten pro Tonne<br />
zu reduzieren, soll sich laut Hersteller lohnen. Markante<br />
grüne PU-Verbindungen fixieren bei diesen Produkten die<br />
frei schwingenden Kettdrähte aus OptimumWire, die in<br />
hohen Frequenzen unabhängig voneinander schwingen<br />
und die Schichtenbildung beschleunigen. Durchsätze lassen<br />
sich so steigern, der Drahtverschleiß reduzieren und<br />
Steckkorn sowie Anbackungen verhindern.<br />
Die Aktivdrahtsiebe der Marke sind für Feinstprodukte<br />
mit Trennschnitten bis zu 0,5 mm und für gröbere Materialien<br />
bis zu 100 mm verfügbar. Sie können auf Quer- und<br />
Längsspanner-Siebmaschinen sowie bei allen gängigen<br />
Stecksystemen eingesetzt werden. Die PU-Querverbindungen<br />
werden in Einzelfertigung entsprechend der Position<br />
der Traversen kundenspezifisch aufgebracht.<br />
Produziert werden die Drahtsiebböden aus Optimum-<br />
Wire von Major Wire Industries, einem Haver-&-Boecker-<br />
Unternehmen. Majore Europe in Belgien ist Direktlieferant<br />
für Deutschland, Österreich und Belgien. Autorisierte und<br />
von Siebexperten geschulte Major-Händler führen vor der<br />
Installation Analysen der kundenspezifischen Siebungen<br />
durch, unterstützten bei technischen Fragen und schulen<br />
ihrerseits die Mitarbeiter in entsprechenden Werken, damit<br />
der maximal erreichbare Effekt auch eintritt. Dieser wird<br />
beschrieben mit einer hohen Siebeffizienz von bis zu 40 %<br />
mehr Durchsatz gegenüber vergleichbaren Standardsiebanwendungen,<br />
einer bis zu fünfmal längeren Standzeit<br />
sowie einer hohen Rentabilität, sprich hoher Produktqualität,<br />
geringer Stillstandzeit und minimalen Wartungskosten.<br />
www.majorflexmat.com<br />
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HALLE B2 /<br />
STAND 142<br />
8.–14. APRIL 2<strong>01</strong>9, MÜNCHEN<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
50<br />
BETRIEBSMITTEL<br />
Ohne ganzheitliche<br />
Betrachtung keine Heilung<br />
Was das Blut im Kreislauf eines lebenden Organismus ist, das ist Öl im Kreislauf einer Maschine. Dieser Vergleich<br />
ist ebenso zulässig wie zutreffend und führt letztendlich zur Frage, ob das Blut der Maschine vielleicht eine höhere<br />
Wertschätzung verdient, als es bisher hat.<br />
INTEGRIERTES FLUIDKONZEPT<br />
FÜR ARBEITSMASCHINEN BIS ETWA 500 L<br />
Hydraulikölinhalt genügt eine Nebenstromfiltereinheit<br />
mit integriertem Ölanalyse-<br />
Sensor. Hier ein Atlas-Hydraulikbagger,<br />
ausgestattet mit Kleenoil- Nebenstromfilter<br />
und integriertem Ölsensor Kleenoil ICC.<br />
GROSSMASCHINEN MIT MEHREREN ÖLKREISLÄUFEN brauchen für jeden dieser Kreisläufe eine entsprechende Nebenstromfiltration.<br />
Im Cat 992K sind Lenk- und Arbeits hydraulik sowie Diesel motor jeweils ausgestattet mit Kleenoil-Nebenstrom filter und Kleenoil ICC.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
BETRIEBSMITTEL<br />
51<br />
Bei Unwohlsein oder fühlbaren Krankheiten,<br />
die Menschen und Tiere befallen,<br />
würde kein Mediziner auf die Idee kommen,<br />
einen „Blutwechsel“ vorzunehmen,<br />
wenngleich dieser medizinisch/technisch<br />
relativ einfach möglich wäre. Dennoch<br />
würde man wohl einem Arzt, der<br />
Derartiges empfiehlt, die Approbation<br />
entziehen. Die richtige Vorgehensweise<br />
dagegen ist, das Blut gründlich zu analysieren<br />
– was auch gemacht wird. So<br />
erhält der medizinische Fachmann „Einblick“<br />
in den erkrankten Organismus. Die<br />
Symptome können besser verstanden<br />
und Maßnahmen für die Genesung empfohlen<br />
werden.<br />
Ganz anders wird bei unseren komplexen<br />
Maschinen verfahren. Der Wechsel<br />
von Öl wird oft sogar als „Prophylaxe“<br />
vorgenommen, und nach einem<br />
Schaden werden Öle erst recht auf Teufel<br />
komm raus ausgetauscht. Damit landen<br />
dann auch die wichtigen Informationen<br />
über die Schadensursachen, die<br />
darin enthalten sind, sinnfrei im Altöl!<br />
Unerkannt kann der Auslöser weiter gedeihen.<br />
Nicht selten wird nach einem<br />
(meistens unnötigen) Ölwechsel somit<br />
auf den nächsten Ausfall hingearbeitet.<br />
Danach beginnt alles wieder von vorn.<br />
Vermeintlich günstig<br />
mit teuren Folgen<br />
Hinzu kommt als weiterer häufiger Fehler,<br />
Öle mehrheitlich nach ihrem Verkaufspreis<br />
zu bewerten. Sprich: günstiges<br />
Öl gleich gutes Öl. Die meist stark<br />
kommerziell geprägten Mitarbeiter in<br />
den Einkaufsabteilungen vergleichen<br />
dann zwar außerdem sicherheitshalber<br />
die Normen und Zulassungen, übersehen<br />
dabei aber, dass es sich oft nur um<br />
die Mindestanforderungen handelt. So<br />
bleibt bei einer Vielzahl von Fällen unberücksichtigt,<br />
dass die gesamten Öl-<br />
Kosten in der Regel deutlich weniger als<br />
1 % der gesamten Maschinenbetriebskosten<br />
ausmachen. Diesen Minimalsatz<br />
noch weiter senken zu wollen, ist bei<br />
halbwegs gründlicher Betrachtung unlogisch.<br />
Dank der pauschal ausgerufenen<br />
Sparzwänge wird genau das aber<br />
oft praktiziert. In der Gesamtbetrachtung<br />
wird dieser Spartrieb zu einer teuren<br />
Lösung, denn dabei wird geflissentlich<br />
übersehen, dass bis zu 50 % der<br />
Gesamtbetriebskosten einer Maschine<br />
vom Zustand und von der Qualität der<br />
eingesetzten Öle abhängen. Das betrifft<br />
den allgemeinen Verschleiß ebenso wie<br />
Systemstörungen und Ausfälle, die gesamte<br />
Maschinenlebensdauer und auch<br />
den Energieverbrauch.<br />
Wer Öle aber schon vorwiegend<br />
nach dem Preiskriterium auswählt, der<br />
wird in der Regel auch für Öl-Pflege ungern<br />
weiteres Geld ausgeben wollen.<br />
Eines bedingt das andere, und das Argument<br />
scheint schlüssig: Ist das Öl<br />
billig, muss deswegen auch die Öl-Pflege<br />
als unwirtschaftlich gelten. Dabei<br />
wird übersehen, dass es sich bei der<br />
Öl-Pflege nicht nur um die Erhöhung der<br />
Lebensdauer des Öls handelt. Primär<br />
geht es darum, die im Öl vorhandene<br />
Kontamination zu entfernen und so erhöhtem<br />
Verschleiß, Systemstörungen<br />
und Maschinenausfällen entgegenzuwirken<br />
sowie Wartungskosten zu senken.<br />
Ganz nebenbei werden damit auch<br />
Öl- und Energieverbrauch reduziert,<br />
denn die im Öl vorhandenen Kontaminationen<br />
führen bekanntlich über den<br />
Verschleiß zu Leistungsabfall und somit<br />
auch zu einem höheren Energieverbrauch.<br />
Von Wegwerfprodukten<br />
zu Systemkomponenten<br />
Idealerweise sollten Öle, beginnend<br />
beim Hydrauliköl, aber auch Getriebeund/oder<br />
Motoröle, weniger als Wegwerfartikel<br />
und vielmehr als wertvolles<br />
Bauteil angesehen werden. Über turnusmäßige<br />
Ölanalysen können wertvolle<br />
Hinweise auf den Aggregatezustand gewonnen<br />
werden. Moderne Öle sind<br />
meistens teil- oder vollsynthetisch und<br />
beinhalten Hochleistungsadditive. Sie<br />
können durch Vermeidung von erhöhter<br />
Kontamination deutlich länger in den Aggregaten<br />
verbleiben, als das standardmäßig<br />
für die Maschinen empfohlen<br />
wird. Mit einer vernünftig ausgelegten<br />
Nebenstromfiltration lassen sich aus den<br />
Ölen zudem die meisten abrasiv und katalytisch<br />
wirkenden Verunreinigungen<br />
ausfiltern.<br />
Über spektrochemische Elementanalysen<br />
kann erfolgreich über einen längeren<br />
Zeitraum aus dem Öl „herausgelesen“<br />
werden, in welchem Verschleißzustand<br />
sich die jeweilige Maschine befindet. Bei<br />
turnusmäßigen, prophylaktischen und/<br />
oder vorzeitigen Ölwechseln gehen diese<br />
Informationen dagegen wie eingangs erwähnt<br />
unwiederbringlich verloren.<br />
Wer in die Königsklasse der Ölversteher<br />
einsteigen will, nutzt die geradezu<br />
ideale Kombination aus Nebenstromfiltration<br />
mit Ölanalysesensoren, auch<br />
bekannt als „das integrierte Fluidkon-<br />
STETS INFORMIERT: Der digitale Ausgang des Ölanalysesensors<br />
ICC kann für die Anbindung an das<br />
Telematik-System genutzt werden, um eine Ölzustandsüberwachung<br />
von jedem Ort aus zu realisieren.<br />
Fotos und Grafik: KleenoilPanolin<br />
zept“. Mit sehr geringem finanziellem<br />
Aufwand und überschaubarem Hartund<br />
Softwareeinsatz ist mit den Ölsensoren<br />
ein Zustandsabgleich in sehr kurzen<br />
Intervallen, meist in wenigen<br />
Minuten, möglich. Wenn deutliche Abweichungen<br />
festgestellt und angezeigt<br />
werden, können durch eine komplette<br />
Ölanalyse sowohl der Gefährdungszustand<br />
als auch die Ursache ermittelt<br />
werden. Erforderliche Gegenmaßnahmen<br />
lassen sich dann zustandsabhängig<br />
einleiten.<br />
Auch NO x und CO 2 werden<br />
durch Maschinenöle beeinflusst<br />
Im Zuge der verschärften Abgasvorschriften,<br />
der NO x -, CO 2 - und Feinstaubdiskussion<br />
fallen neben den Kraftstoffen<br />
auch eingesetzte Schmieröle in das verschärfte<br />
Spektrum der Betrachtung. Öle<br />
mit Leichtlauf-Eigenschaften können<br />
mitunter in erheblichem Umfang energieeinsparend<br />
wirken. Diese Eigenschaft,<br />
verbunden mit längeren Ölwechselintervallen,<br />
bedeutet automatisch eine geringere<br />
CO 2 -Belastung bzw. eine günstigere<br />
CO 2 -Bilanz. Um speziell hierfür eine<br />
aussagekräftige Zertifizierung vornehmen<br />
zu können, gibt es das Panolin-<br />
Greenmachine-Konzept. Alle erwähnten<br />
Vorteile kommen aber nur dann zur Geltung<br />
und in der Praxis zum Tragen, wenn<br />
die Öle aus den Wegwerfgewohnheiten<br />
entfernt und als wertvoller Bauteil einer<br />
Maschine angesehen werden.<br />
Ein Beitrag von Milorad Krstić,<br />
Vorstandsvorsitzender der Kleenoil<br />
Panolin AG<br />
www.kleenoilpanolin.com<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
52<br />
BETRIEBSMITTEL<br />
Erfolgreicher Einstieg ins neue Geschäftsfeld<br />
In Ausgabe GP 8/2<strong>01</strong>8 ist ein Artikel zur Installation einer vollautomatischen<br />
Schmierung im Steinbruch Moeck erschienen. Laut eigener Aussage ist das ausführende<br />
Unternehmen Bielomatik zwar umfänglich in diversen Industriezweigen<br />
mit derartigen Retrofit-Maßnahmen unterwegs, bewegt sich allerdings erst seit<br />
Kurzem auch in der Gesteinsbranche, nachdem die beschriebene Umsetzung vor<br />
allem durch die räumliche Nähe zum Auftraggeber zustande kam.<br />
FRANK MÜLLER: „Wir<br />
werden die Bauma<br />
nutzen, um unsere<br />
Kompetenz bei<br />
Nachrüstungen, vor<br />
allem aber auch im<br />
Erst ausrüstungs-<br />
Segment von Anlagen<br />
und Baumaschinen<br />
darzustellen.<br />
GP fragte bei Frank Müller, Leiter Vertrieb<br />
und Service der Geschäftseinheit<br />
Lubrication, nach, auf welchen Erfahrungen<br />
das Unternehmen bei solchen<br />
Projekten aufbaut: „Beim Retrofit bzw.<br />
der Erstausrüstung mit automatischer<br />
Schmierung sind wir in vielen Branchen<br />
gut etabliert, beispielsweise im<br />
Maschinenbau, der Textilindustrie, in<br />
der Verpackungs- und Druckindustrie<br />
sowie der Holzindustrie. Darüber hinaus<br />
wurden wir auch schon mit Retrofit-<br />
Projekten bei stationären Asphaltmischanlagen<br />
beauftragt. Mit dem Moeck-<br />
Schotterwerk auf der Schwäbischen<br />
Alb haben wir das für uns bis dahin<br />
komplette Neuland der Gesteinsindustrie<br />
betreten.“<br />
Dass dieses Neuland, die erfolgreiche<br />
Umsetzung – und die Menschen,<br />
mit denen man dort arbeitet –, offenbar<br />
bei den Ausrüstern auf Gefallen stieß,<br />
dürfte einer der wesentlichen Gründe<br />
dafür sein, warum sich Bielomatik entschloss,<br />
in diesem Jahr erstmals auf der<br />
Bauma in München als Aussteller aufzutreten.<br />
Angesprochen werden dort<br />
nicht nur die zur Nachrüstung entschlossenen<br />
Fachbesucher, sondern<br />
auch andere Aussteller, die auf der<br />
Suche nach Erstausrüster-Partnern für<br />
automatische Schmierungen von<br />
stationären sowie mobilen Anlagen<br />
bzw. von Baumaschinen sind. Referenzen<br />
dafür können die Fachleute aus<br />
dem ähnlichen Segment der Landmaschinen<br />
sowie Schienen- und Gleisanlagen<br />
ableiten, deren Zuhause ein<br />
ebenfalls raues Umfeld ist.<br />
Schmiersysteme, ihre<br />
Komponenten und Vorteile<br />
Normalerweise handelt es sich bei<br />
Lösungen im Rohstoffsegment bzw.<br />
der Baustoffindustrie um Progressiv-<br />
Schmiersysteme mit Progressiv-<br />
Verteilern und elektronischen Steuerungen<br />
für Fließfette und Fette, welche<br />
für die punktgenaue Schmierung<br />
dieser speziellen Anlagen benötigt<br />
werden. Was aber ist ein Progressiv-<br />
Schmiersystem und wie funktioniert es?<br />
Das Prinzip ist einfach: Mit einer<br />
Pumpe (Hand-, Pneumatik- oder elektr.<br />
Pumpe) wird das Schmierfett durch die<br />
Hauptleitungen zum Progressiv-Verteiler<br />
gefördert. Über diesen speziellen<br />
Verteiler wird der Schmierstoff „progressiv“<br />
an die Reibstelle abgegeben.<br />
Der Umlauf eines Progressivverteilers<br />
kann optisch oder elektronisch überwacht<br />
werden. Beim Projekt Moeck<br />
wurden sowohl elektrische Fettpumpen<br />
sowie pneumatische Fasspumpen für<br />
die Versorgung mit großen Mengen an<br />
Fett verwendet. Diese Fasspumpen<br />
sind meist in kompletten Schmierschränken<br />
mit automatischer Steuerung<br />
integriert.<br />
Die automatische Schmierung mit<br />
dem Progressiv-System für Fett eignet<br />
sich besonders für derart raue Umfelder.<br />
Bielomatik bietet aber je nach<br />
Anforderung auch individuelle Lösun-<br />
ÜBERSICHTLICH: Schmierschrank mit<br />
integrierter Fass pumpe (für Fettgebinde<br />
von 15 bis 16 kg) und automatische<br />
Steuerung für den Anschluss an eine Progressiv-Anlage.<br />
Fotos: Bielomatik<br />
OPTIMAL: Ein Achtfach-Progressiv-<br />
Verteiler mit kundenspezifischen Verschraubungen<br />
und mit elektronischer Umlaufkontrolle<br />
sowie elektronischen<br />
Steuerungen für Fließfette und Fett wurde<br />
im Schotterwerk installiert.<br />
LEISTUNGSSTARK: Robuste Elektro-<br />
Fettpumpe für automatisierte Schmierungen.<br />
Beim Projekt Moeck wurden sowohl<br />
elektrische Fettpumpen sowie pneumatische<br />
Fass pumpen für die Versorgung<br />
mit großen Fettmengen verwendet.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
BETRIEBSMITTEL<br />
53<br />
ÖLWEGWEISER<br />
Durchblick im Dschungel der Öl-Spezifikationen<br />
Öl ist heutzutage kein allgemeiner Schmierstoff mehr, sondern<br />
ein hochspezialisiertes, flüssiges Konstruktionsbauteil,<br />
das genau zum jeweiligen Motor passen muss. Sich im<br />
Dschungel aus Öl-Spezifikationen, Freigaben und Marken<br />
zurechtzufinden, ist allerdings nicht leicht. Der neue Ölwegweiser<br />
des Öl- und Additivspezialisten Liqui Moly hilft über<br />
Hürden hinweg und kürzt die Suche nach dem richtigen<br />
Produkt deutlich ab.<br />
„Der Ölwegweiser ist der beliebteste Teil unserer Website“,<br />
sagt Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui<br />
Moly. „Jeden Tag suchen hier Tausende Nutzer nach dem<br />
richtigen Öl: Profis in der Werkstatt genauso wie Autofahrer.“<br />
Wenige Klicks reichen, um Marke, Modell und Motorisierung<br />
auszuwählen, und schon erhält man eine Liste<br />
der richtigen Motoröle. Das ist wichtig, weil Motoröl heutzutage<br />
nicht gleich Motoröl ist. Das falsche Öl einzufüllen,<br />
ist, wie ein nicht passendes Ersatzteil einzubauen. Die<br />
Folgen reichen von Garantieverlust über erhöhten Verschleiß<br />
und Motorprobleme bis hin zu kapitalen Motorschäden.<br />
Der aktuelle Ölwegweiser kann aber noch mehr: Er ist<br />
intuitiver zu bedienen als sein Vorgänger und zeigt außerdem<br />
die richtigen Getriebeöle, Bremsflüssigkeiten, Kühlerfrostschutz,<br />
Servolenkungsöle sowie andere Betriebsflüssigkeiten<br />
an. Und das natürlich auch für Nutzfahrzeuge und<br />
Baumaschinen aller gängigen Marken. Außerdem wurde im<br />
Hintergrund einiges verbessert und der Datenbestand aktualisiert.<br />
Er deckt nun rund 80.000 verschiedene Fahrzeuge<br />
ab. Geschäftskunden rufen für den schnellen Weg zum<br />
Ölwegweiser nicht die de-Seite auf, sondern die Adresse<br />
mit biz-Endung. Dort findet sich direkt am rechten Rand der<br />
Startseite das Fähnchen zum nützlichen Wegweiser.<br />
www.liqui-moly.biz<br />
PRODUKTSUCHE LEICHT GEMACHT! Der Ölwegweiser von Liqui Moly ist komfortabel nutzbar, wenn es um die richtige Ölwahl<br />
für Baumaschinen und Nutzfahrzeuge geht. Screenshot: Liqui Moly<br />
gen an. Dazu gehören Einleitungsschmiersysteme, die<br />
sich speziell für eine Schmierung zahlreicher Schmier stellen<br />
mit kleinsten Dosiermengen eignen, oder auch Umlauf-<br />
Schmiersysteme für die Schmierung und Kühlung<br />
von Lagern und Getrieben. Weiterhin werden Öl-Luft-<br />
Schmiersysteme für die Schmierung offener Lager oder<br />
Ketten mit klein sten Dosiermengen zur Verfügung gestellt.<br />
Für die Erstausrüstung von Maschinen und Anlagen<br />
sind einbau fertige kundenspezifische Schmiersysteme vorgesehen.<br />
Die Vorteile eines Retrofit mit automatischer Schmierung<br />
ähnlich dem Moeck-Beispiel bestehen in der schnellen und<br />
unkomplizierten Verlegung der Rohrleitungen bei laufendem<br />
Betrieb ohne Produktionsstopp, was vor allem für Modernisierungsmaßnahmen<br />
dieser Art jenseits der Winterreparaturphasen<br />
von großem Vorteil ist. Da die Schmierung<br />
automatisch überwacht werden kann, lassen sich Produktionsausfälle<br />
wegen mangelnder Schmierung komplett ausschalten<br />
und die Lebensdauer der Anlagen verlängern.<br />
Wer es gern noch ein Stück genauer wüsste, besucht das<br />
Unternehmen am besten direkt auf der Bauma am Stand<br />
B0/320/15.<br />
www.bielomatik.com<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
54<br />
BETRIEBSMITTEL<br />
ECHTZEIT-KONTROLLE<br />
Verschmutzungen frühzeitig erkennen<br />
PARTIKELMONITOR: Der Status der Ölreinheit wird über ein farblich hinterlegtes LCD-Display<br />
und über farbige LEDs unmissverständlich angezeigt. Foto: Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG<br />
Für einen störungsfreien und wartungsarmen<br />
Betrieb von Hydraulik- und<br />
Schmieranlagen ist insbesondere die<br />
Reinheit von Hydraulikmedien entscheidend.<br />
Ausfallanalysen belegen,<br />
dass 70 bis 80 % aller Maschinenausfälle<br />
durch Verunreinigungen der<br />
Betriebsflüssigkeiten aufgrund unzureichender<br />
Ölpflege verursacht werden.<br />
Denn präzise Hydraulik- und Schmiersysteme<br />
arbeiten mit Spaltmaßen im<br />
Mikrometer-Bereich, sodass bereits<br />
kleinste Schmutzpartikel zu erhöhtem<br />
Energieverbrauch durch Reibung, verminderter<br />
Leistungsfähigkeit oder zu<br />
oftmals kostenintensiven Stillständen<br />
führen können. Dies hat nicht selten<br />
unplanmäßige Ölwechsel oder den<br />
Austausch empfindlicher Komponenten<br />
zur Folge.<br />
Der Echtzeit-Partikelmonitor des Typs<br />
LPM-II-plus von Stauff kommt in industriellen<br />
Anlagen mit maximalen Betriebsdrücken<br />
von 420 bar zum Einsatz, bei<br />
denen eine kontinuierliche Messung<br />
bzw. Analyse der Hydraulikflüssigkeiten<br />
erforderlich ist.<br />
Der Partikelmonitor ist ein automatischer,<br />
optischer Partikelzähler mit<br />
Hochleistungs-LEDs, die automatisch<br />
den Verschmutzungsgrad von Hydraulikflüssigkeiten<br />
in Form einer Acht-<br />
Kanal-Messung ermitteln. So wird eine<br />
genaue Bestimmung der Partikel-<br />
größen nach internationalen Standards<br />
ermöglicht.<br />
Der Status der Ölreinheit wird über ein<br />
farblich hinterlegtes LCD-Display und<br />
über farbige LEDs unmissverständlich<br />
angezeigt. Entsprechende Partikelgrenzwerte<br />
können über die mitgelieferte Software<br />
individuell angepasst und eingestellt<br />
werden.<br />
Der LPM-II-plus kann sowohl als eigenständige<br />
Messeinrichtung mit einem<br />
internen Speicher für max. 4000 Messungen<br />
genutzt als auch über zwei<br />
Schaltausgänge an PC und SPS-Anlagensteuerung<br />
oder parallel über eine<br />
Fernanzeigeeinheit gesteuert werden.<br />
Die optionale USB-Schnittstelle ermöglicht<br />
die direkte Übertragung der Messdaten<br />
auf einen Datenträger.<br />
Serienmäßig bietet der LPM-II-plus<br />
jetzt neben der Modbus- und CAN-Bus-<br />
Schnittstelle eine 4-20-mA-Zeit-Multiplex-Schnittstelle,<br />
um auch analoge<br />
Messsignale für Auswertungen zur Verfügung<br />
stellen zu können.<br />
Je nach Ausführung ist der LPM-IIplus<br />
mit Wasser-in-Öl-Sensor und Temperatursensor<br />
sowie Anschlusskabel<br />
und entsprechender Software verfügbar.<br />
Stauff informiert auf der Bauma gern<br />
über dieses und viele weitere Hilfssysteme<br />
und Bauteile.<br />
www.stauff.com<br />
FORTBILDUNG<br />
Schmierung und<br />
Ölüberwachung<br />
Baumaschinen und andere mobile<br />
Arbeitsgeräte enthalten eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Baugruppen,<br />
deren zuverlässige Funktion<br />
und Lebensdauer durch den<br />
Schmierstoff sichergestellt werden.<br />
Da sie außerdem unter widrigen<br />
Bedingungen bei gleichzeitig<br />
höchsten Beanspruchungen eingesetzt<br />
werden, kommt der Ölüberwachung<br />
eine große Bedeutung<br />
zu. Ölanalysen erlauben es<br />
nicht nur, die Standzeit der Ölfüllung<br />
deutlich zu erhöhen, sie liefern<br />
gleichzeitig zuverlässige Informationen<br />
zu anomalen Verschleißvorgängen<br />
und dem eventuell erhöhten<br />
Eintrag von Verunreinigungen.<br />
Potenzielle Störungen können so<br />
frühzeitig erkannt und proaktiv behandelt<br />
werden.<br />
Um das nötige Wissen darüber<br />
zu vermitteln und zu festigen, bietet<br />
die Oildoc GmbH für den 21.–<br />
22. Mai 2<strong>01</strong>9 in Brannenburg ein<br />
zweitägiges Seminar mit dem Titel<br />
„Schmierung und Ölüberwachung<br />
für Baumaschinen“ an.<br />
Vermittelt wird dabei, wie<br />
Schmierstoffe und Schmierung<br />
prinzipiell funktionieren, welche<br />
Schmierstoffe in welchen Komponenten<br />
zum Einsatz kommen und<br />
warum, welche Besonderheiten<br />
beim Einsatz von Bio-Ölen zu beachten<br />
sind und welche Vorteile<br />
Syntheseöle liefern und wo ihr<br />
Einsatz sinnvoll ist. Außerdem lernen<br />
die Teilnehmer, wie die erforderliche<br />
Qualität der Schmierstoffe<br />
sicher beschrieben werden<br />
kann, wie eine professionelle Ölüberwachung<br />
funktioniert und wie<br />
der professionelle Umgang mit<br />
Schmierstoffen geeignet ist, wiederkehrende<br />
Praxisprobleme zu<br />
vermeiden.<br />
Online-Anmeldungen sind direkt<br />
über die Internetseite des Anbieters<br />
möglich.<br />
www.oildoc.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REZENSION<br />
55<br />
BUCHTIPP<br />
Spurensuche im Gelände<br />
Die Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen<br />
Geologischen Vereins (OGV) gehören seit vielen Jahren zu<br />
den fundierten Veröffentlichungen zur regionalen Geologie<br />
in Deutschland. Seine Ausflüge in das Reich der Gesteine<br />
macht der Verein nämlich mit gebundenen Jahresberichten<br />
der Öffentlichkeit in Buchform zugänglich. Im Zentrum der<br />
Abhandlung stehen jeweils geologische Exkursionen, die<br />
wissenschaftlich ausgeführt, aber zugleich allgemeinverständlich<br />
zusammengetragen sind. Die aktuelle Ausgabe von<br />
2<strong>01</strong>7 (99. Band) widmet sich der Region um Straubing. Der<br />
Band enthält Beschreibungen von neun geologischen Halbtages-<br />
und Tagesexkursionen, die ausgehend von der Stadt<br />
Straubing nach Ostbayern führen. Der abwechslungsreiche<br />
Inhalt beginnt mit der Straubinger Stadtgeschichte im Zusammenhang<br />
mit den bei Bauten verschiedener Epochen<br />
verwendeten Natursteinen für Denkmäler sowie historische<br />
Gebäude, die das Stadtbild mitprägen. In Verbindung mit<br />
dem Kapitel „Steine erzählen Straubinger Stadtgeschichte“<br />
eignen sich die insgesamt fast 90 Seiten auch für eine ausgiebige<br />
Stadtführung mit Blick auf nahe natürliche Ressourcen<br />
in einer großen Spanne über mehrere Jahrhunderte.<br />
Die Exkursionen führen zu besonders eindrucksvollen<br />
geologischen Beispielen in der bayrischen Natur. Ihnen gemein<br />
ist, dass sie von ausgewiesenen Kennern der jeweiligen<br />
Ziele durch geführt wurden und die Landschafts geschichte<br />
mit Details der regionalen Geologie verknüpfen. Der mit Farbabbildungen,<br />
Fotos und Karten reichhaltig ausgestattete<br />
Gesamtbericht greift über gut 200 Seiten vielfältigste geowissenschaftliche<br />
sowie montanhistorische Themenbereiche<br />
auf. Trotz des hohen wissenschaftlichen Anspruchs<br />
geben die Beschreibungen auch ambitionierten Laien die<br />
Möglichkeit, die Exkursionen nachzuvollziehen. Für jeden<br />
Haltepunkt gibt es einzelne Beschreibungen und weiterführende<br />
Informationen.<br />
Einen wichtigen Teil widmet das Buch darüber hinaus<br />
dem regionalen Bergbau. Auch hier wird ein Bogen<br />
geschlagen vom historischen Altbergbau auf Gold im Oberpfälzer<br />
Wald bis hin zu aktueller Gewinnung in heute noch<br />
bestehenden Gewinnungen, wie das Grafitbergwerk Kropfmühl<br />
bei Passau. Auch werden heute noch wirtschaftlich<br />
bedeutsame Vorkommen von Tonen oder Granit berücksichtigt.<br />
Die allgemeine erdgeschichtliche Entwicklung wird<br />
beispielhaft im Kapitel: „Tektonik, Vulka nismus und Landschaftsentwicklung<br />
im Oberpfälzer Hügelland“ erklärt.<br />
In der Zusammenfassung wird ein interessanter Überblick<br />
der regionalen Geologie Ostbayerns in Szene gesetzt<br />
– so wird abwechslungsreiche Erdgeschichte lesbar und<br />
kompetent beschrieben. Die Ausgabe ist genau wie ihre<br />
Vorgänger auch für Reisende mit Hang zum lehrreichen<br />
Kennenlernen einer Region als Buchbegleiter durchaus<br />
empfehlenswert. Einzelne Beiträge sind über den Download-Service<br />
im Online-Shop von Schweizerbart Science<br />
Publishers digital als PDF verfügbar. Über den OGV sind<br />
darüber hinaus auch weitere Exkursionsreihen früherer<br />
Jahre erhältlich.<br />
Vollständiger Titel: „Jahresberichte und Mitteilungen des<br />
Oberrheinischen Geologischen Vereins (2<strong>01</strong>7) (Hrsg.): Geologische<br />
Exkursionen in die Region um Straubing (Ostbayern),<br />
NF Band 99, 608 Seiten, 410 Abbildungen, fünf Tabellen,<br />
erschienen in Kommission bei der E. Schweizerbart’schen<br />
Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, ISSN: 0078-2947, gebunden,<br />
Preis: 64 Euro.<br />
(bwi)<br />
www.ogv-online.de<br />
UNTERHALTSAM UND LEHRREICH: Der Band 99 stellt das jüngste Mitglied einer langen Reihe guter geologischer Exkursionsführer<br />
dar. Foto: Wistinghausen<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
56<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
INTERVIEW Im Zeichen des Löwenzahns<br />
Fortschritt im Verborgenen<br />
Reifen fristen meist ein Randdasein, wenn es um technische<br />
Entwicklungen im Fahrzeugbereich geht. Allerdings<br />
sind sie von eminenter Wichtigkeit für Fahrverhalten,<br />
Sicherheit und in der Summe die Effizienz eines<br />
Fahrzeugs. Da machen die Pneus im EM-/OTR-Segment<br />
keine Ausnahme. Die letzte revolutionäre Entwicklung<br />
war vor Jahrzehnten der Übergang vom Diagonalreifen<br />
zum Radialreifen nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Dennoch ist die Technik natürlich nicht<br />
stehen geblieben. So wird unter anderem kontinuierlich<br />
an Gummimischungen geforscht, die auch und<br />
gerade im EM-Segment wesentlichen Einfluss auf die<br />
Gesamtheit der Produktmerkmale haben.<br />
Beim Thema Gummi können bemerkenswerte Fortschritte<br />
vermeldet werden. So hat Continental kürzlich<br />
in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) nach vier Jahren<br />
Vorbereitung und Planung das Forschungs- und Versuchslabor<br />
„Taraxagum Lab Anklam“ eröffnet. Dessen<br />
Aufgabe klingt ebenso kurios wie verwegen: Es geht um<br />
die Herstellung von Reifen, bei denen wesentliche Bestandteile<br />
des Naturkautschuks durch gewöhnlichen<br />
Löwenzahn (Taraxacum) – also durch Pusteblumen –<br />
ersetzt werden sollen. Bereits seit 2006 arbeitet Continental<br />
zusammen mit dem Institut für Biotechnologie<br />
der Pflanzen an der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Münster sowie dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie<br />
und Angewandte Ökologie IME in Münster und<br />
Aachen an der Idee, den benötigten Naturkautschuk in<br />
großen Mengen aus Löwenzahn zu gewinnen. Dass der<br />
Hersteller es damit durchaus ernst meint, zeigt die Tatsache,<br />
dass in der Forschungseinrichtung Anklam nicht<br />
weniger als 20 Agrarwissenschaftler, Chemiker und Produktionstechniker<br />
den Anbau der Pflanzen vor Ort begleiten<br />
sowie die Weiterverarbeitung entwickeln. Derzeit<br />
bauen fünf Landwirte nach Unternehmensangaben auf<br />
einer Fläche von 30 ha den besonders geeigneten Russischen<br />
Löwenzahn an. Langfristig soll die Anbaufläche<br />
auf 20.000 ha gesteigert werden. Insgesamt hat Continental<br />
nach eigenen Angaben etwa 35 Mio. Euro in das<br />
Projekt investiert. Die ersten Autoreifen könnten danach<br />
in fünf Jahren auf den Markt kommen. Der Hersteller<br />
sieht das Engagement als nachhaltigen Versuch, eine<br />
wichtige Alternative und Ergänzung zu Naturkautschuk<br />
aus den Tropen zu schaffen, um den global steigenden<br />
Bedarf auf umweltverträgliche und verlässliche Weise<br />
zu decken. Gleichzeitig stellt das Taraxacum-Projekt ein<br />
herausragendes Beispiel für das Zusammenspiel von<br />
Spitzenforschung und Industrie dar. Für GP ein Anlass,<br />
beim Projektträger Continental nachzufragen, wie sich<br />
Strategie und Zukunftsvorstellungen im Nutzfahrzeug-/<br />
EM-Segment auswirken könnten. <br />
(bwi)<br />
CHRISTIAN MEINERS leitet seit 2<strong>01</strong>4 die Forschung und Entwicklung<br />
für OTR mit einem Schwerpunkt auf dem EM-Segment.<br />
Foto: Continental<br />
GP: Welche Rolle spielen neue Reifenwerkstoffe in der<br />
derzeitigen Produktentwicklung?<br />
Christian Meiners: Heute fordern Anwender zunehmend eine<br />
nachweisbare Nachhaltigkeit von Produkten, die aber natürlich<br />
nicht auf Kosten der effizienten Einsatztauglichkeit gehen<br />
darf. Zudem müssen wir als Unternehmen auch wirtschaftlich<br />
wettbewerbsfähige Produkte auf den Markt bringen. Dieser<br />
komplexen Herausforderung stellt sich Continental schon<br />
aktuell mit der Verwendung recycelter Materialien. Derzeit<br />
sind das aus Altreifen gewonnene Komponenten, die bereits<br />
erfolgreich einsetzt werden. Das fließt ein in die Entwicklung<br />
neuer Materialien von Gummimischungen, weil sich die Eigenschaften<br />
von recyceltem Kautschuk meist stark von Naturkautschuk<br />
unterscheiden. Ähnliches gilt auch bei den<br />
Rußen.<br />
Wie werden recycelte Werkstoffe konkret eingesetzt und<br />
wird sich Kau tschuk aus Löwenzahn in absehbarer Zeit<br />
auch in Produkten im EM-Segment finden?<br />
Wir müssen natürlich die Merkmale des Gesamtproduktes<br />
erhalten. Da macht die Einbeziehung von recycelten<br />
Materialien keinen Unterschied zur potenziellen Verwendung<br />
von alternativem Kautschuk aus Löwenzahn. Daher<br />
finden sich Recyclingstoffe derzeit eher im Karkassenbereich<br />
und noch weniger in den Laufflächensegmenten.<br />
Hier sind die Zielkonflikte noch zu groß, um Dauerbelast<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
57<br />
barkeit mit den wesentlichen Anforderungen in der Abriebresistenz<br />
und der Wärmeentwicklung gewährleisten<br />
zu können. Insgesamt sind die Materialentwicklungen<br />
aber nicht unmittelbar einem bestimmten Produkt zuzuordnen,<br />
sondern sind Bestandteil von Komponentenmischungen.<br />
Daher sind die recycelten Materialien auch<br />
nicht am jeweiligen Produkt gelabelt. Sie sind aber relevant<br />
und können schon heute bis zu 5 bis 10 % Anteil am<br />
Gesamtreifen erreichen. Das Gleiche gilt für die potenzielle<br />
Verwendung von Kautschuk aus Löwenzahn. Das<br />
Material muss sich in der Forschung für die Verwendung<br />
in Basiskomponenten wie Gummimischungen empfehlen.<br />
Wenn diese sich aufgrund des Anforderungsprofils<br />
für den Einsatz im EM-Segment als geeignet erweisen,<br />
spricht nichts gegen eine Verwendung.<br />
Wie sehen EM-Reifen in zehn Jahren aus?<br />
Die Reifenentwicklung setzt auf kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
– revolutionäre Sprünge sind nicht zu erwarten.<br />
Continental arbeitet daran, den Anteil an recyceltem Material<br />
voranzubringen und forciert die Entwicklung in Richtung<br />
der Leistungseigenschaften von neuem Kautschuk. Über<br />
neue Mischungen sind weitere Einsatzmöglichkeiten zu erschließen.<br />
Gerade jetzt bringen wir einen neuen RDT-Master<br />
für starre Muldenkipper auf den Markt, der ab Februar<br />
mit betont schnittfester Lauffläche verfügbar sein wird. Die<br />
Erforschung des Verhaltens neuer Mischungen in den ein<br />
PRODUKTFORSCHUNG: Aus der Entwicklung neuer Mischungen bringt<br />
Continental einen RDT-Master mit betont schnittfester Lauffläche.<br />
Foto: Continental<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
58<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
zelnen Anwendungen könnte das Design nachhaltig beeinflussen.<br />
So sind EM-Reifen mit tieferem Profil denkbar, weil<br />
neue Produktzusammensetzungen zu weniger Hitzeentwicklung<br />
führen. Umgekehrt könnten abriebfestere Gummis<br />
weniger Profiltiefe notwendig machen. Im Prinzip werden<br />
die Reifen für Muldenkipper und schwere Radlader aber<br />
aller Voraussicht nach auch in zehn Jahren noch nach dem<br />
bewährten Konzept der Luftreifen funktionieren, das sich<br />
über Jahrzehnte als sehr effizient bewährt hat und ausgereift<br />
ist. Continental hat zwar mit dem Telemaster einen<br />
Vollreifen für Telehändler entwickelt, aber das Anforderungsprofil<br />
ist nicht auf Radlader zu übertragen, wo die<br />
Federungsfunktion des Luftreifens noch nicht ausreichend<br />
effizient ersetzbar ist. Insgesamt wird sich die Peripherie<br />
merklich mehr Raum nehmen. Über Reifendruckkontrollsysteme<br />
und Sensoren kann eine weit effizientere Vollausnutzung<br />
der vorhandenen Systeme gewährleistet werden.<br />
Das betrifft etwa Fragen, wie intensiv ein Reifen im individualisierten<br />
Grenzbereich abgefahren werden kann. Um<br />
detaillierte Zustände an den Anwender zu übertragen, sind<br />
die Hersteller mit neuen Serviceansätzen gefordert und<br />
Continental wird aktuell in Richtung Bauma neue Entwicklungen<br />
anbieten können. <br />
(bwi)<br />
www.conti.de<br />
HIER GEHT WAS!<br />
Die Botschaft der Pusteblume<br />
findet ein breites Echo<br />
In der Welt führender Reifenspezialisten führt die<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit zusammen<br />
mit Partnern keineswegs ein Schattendasein. So<br />
überraschte beispielsweise auch der indische Hersteller<br />
BKT auf seiner Pressekonferenz im vergangenen<br />
Jahr (s. GP 6/18, S. 64 ff.) ebenfalls mit vielversprechenden<br />
Investitionen in Nachhaltigkeit, zu<br />
denen ein gemeinsames Forschungsabkommen mit<br />
einem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen<br />
zählt, das auf den Anbau und die Verarbeitung<br />
von TKS-Löwenzahn als erneuerbare und<br />
nachhaltige Alternative für Kautschuk spezialisiert<br />
ist. Bis Oktober 2<strong>01</strong>9 ist bereits die Lieferung von<br />
1 t TKS-Kautschuk vorgesehen. Weiterhin laufen<br />
Vorhaben zur Entwicklung hochleistungsfähiger<br />
Gummimischungen mittels Nanomaterialien oder<br />
Nanoverbundstoffen, die eine verstärkte thermische<br />
und mechanische Stabilität bieten.<br />
Kursangebot<br />
Befähigte Person zur Prüfung von Reifen<br />
THEORIE UND PRAXIS: Die<br />
Teilnehmer nähern sich dem<br />
Reifen-Thema aus verschiedensten<br />
Blickwinkeln. Bei<br />
anderen Akademieangeboten<br />
spielen auch EM-<br />
Reifen eine wichtige Rolle.<br />
Foto: Wistinghausen<br />
Reifen haben eine Schlüsselrolle im Einsatz schwerer Fahrzeuge.<br />
Ihr Zustand muss ständig korrekt bemessen werden. Hierzu bietet<br />
die VDBUM Service GmbH im Rahmen ihres Akademie-Programms<br />
einen Kurs mit dem Titel: „Befähigte Person zur Prüfung<br />
von Nutzfahrzeugreifen“ an, in dem die relevanten Voraussetzungen,<br />
Anforderungen, Haftungsfragen sowie auch gesetzliche<br />
Grundlagen vermittelt werden. Besonders im öffentlichen Verkehr<br />
ist § 36 „Bereifung und Laufflächen“ der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(StVZO) von Bedeutung. Hier gibt es diverse Richtlinien<br />
für die Beurteilung von Reifenschäden zu beachten, zumal<br />
Zuwiderhandlungen im Bußgeldkatalog verankert sind. Weitere<br />
Inhalte sind wichtige gesetzliche Bestimmungen im Umgang mit<br />
Reifen (Lagerung und Transport) sowie eine Einführung in die<br />
Grundlagen der Reifentechnik. Hierbei werden Einteilung, Bauarten,<br />
Aufbau und Reifenbezeichnungen behandelt unter der Einbeziehung<br />
einer Bewertung nach dem Motto: „Was kann man daraus<br />
erkennen und wo findet man die relevanten Informationen am<br />
Reifen.“ Die Einflussfaktoren auf die Dauerhaftigkeit von Reifen<br />
werden im Hinblick auf eine Interaktion zwischen Reifen und dem<br />
jeweiligen Untergrund in Abhängigkeit von Fülldruck und Reifenalterung<br />
behandelt. Ein Block beschäftigt sich zudem mit der Instandsetzung.<br />
Hier wird erklärt, was möglich ist, wie Runderneuerung<br />
und Profilnachschneiden funktionieren und wer solche<br />
Arbeiten sachgerecht durchführt. Erklärt werden ferner Schadensbilder<br />
und Schadensursachen sowie deren Einflussfaktoren. Geschulte<br />
Fachleute sollten Reifenschäden beurteilen und über Möglichkeiten<br />
der Weiterverwendung nach Überprüfung entscheiden<br />
können. Hierzu werden allgemeine Vorgehensweisen, notwendige<br />
technische Ausstattung und Handhabungs fragen vermittelt. Eine<br />
schriftliche Abschlussprüfung sowie praktische Übungen schließen<br />
die Prüfung und Bewertung verschiedener Reifen und Reifenschäden<br />
ab. Der anvisierte Teilnehmerkreis setzt sich aus Mitarbeitern<br />
im Reifenmanagement, Meistern und Werkstattpersonal<br />
in Unternehmen mit eigenem Fuhrpark ab 7,5 t zusammen. Die<br />
nächste dieser zweitägigen Schulungen findet am 24. und 25. Mai<br />
2<strong>01</strong>9 statt.<br />
www.vdbum.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Ihr Partner für Komplettlösungen<br />
im Verschleißschutz<br />
59<br />
RUNDERNEUERTE KÖNNER<br />
Maximale Leistungsfähigkeit<br />
bei niedrigsten<br />
Betriebskosten<br />
Das belgische Unternehmen Bioterra NV behandelt jährlich<br />
rund 1 Mio. t verschiedene verunreinigte Bodenarten, aber<br />
auch Ausbauasphalt, Bauschutt und Sand. Für die Arbeitsmaschinen<br />
werden entsprechend vielseitige Reifen gebraucht,<br />
die eine lange Lebensdauer mit ausgezeichneter<br />
Traktion und hoher Stoßfestigkeit verbinden. Das Unternehmen<br />
hat sein Reifenmanagement CL Tyres anvertraut, einem<br />
Spezialisten, der mit runderneuerten Reifen von Marangoni<br />
arbeitet. Die Mitarbeiter von CL Tyres führen Inspektionen<br />
und regelmäßige Wartungen durch, um die Lebensdauer der<br />
Reifen zu maximieren. So ist gewährleistet, dass die Karkassen<br />
in gutem Zustand bleiben und runderneuert werden<br />
können. Die Fahrzeugflotte besteht aus vier Radladern (zwei<br />
Cat 972K und zwei Cat 972M), die gemäß einem vierjährigen<br />
und/oder 8000-h-Vertrag eingesetzt werden. Die Fahrzeuge<br />
arbeiten zunächst mit der Erstausrüstung neuer Premium-<br />
Reifen die zwischen 4500 bis 4900 Bh genutzt werden können.<br />
Anschließend werden sie durch runderneuerte Reifen<br />
von Marangoni für die restliche Zeit des Vertrags ersetzt. Am<br />
Ende weisen diese noch genügend Profil auf, um mit den<br />
Maschinen weiterverkauft werden zu können.<br />
CL Tyres hat sich im konkreten Beispielfall für die runderneuerten<br />
Reifen MRT D2 von Marangoni entschieden, weil<br />
diese sich durch eine Stundenleistung auszeichnen, die mit<br />
der von Erstausrüsterreifen vergleichbar ist, was Joeri Erlich,<br />
technischer Projektmanager bei Bioterra, bestätigt.<br />
In unseren Hallen realisieren wir ...<br />
www.marangoni.de<br />
... auch Ihre Vorstellungen.<br />
NACHHALTIG: EM-Reifen von Marangoni senken als runderneuerte<br />
Pneus die Stundenkosten der schweren Maschinen. Foto: Marangoni<br />
CRACO GmbH<br />
Naubergstraße 6<br />
D-57629 Atzelgift<br />
T. +49 (0) 2662 . 9552-0<br />
F. +49 (0) 2662 . 9552-549<br />
E. info@craco.de<br />
www.craco.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
60<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
IM HARTEN EINSATZ<br />
Eigene Erfahrungswerte in Dienstleistungen umgemünzt<br />
Die Recycling GmbH Lahnau arbeitet im<br />
Raum Mittelhessen und hat sich auf<br />
Erdbewegungen, Naturstein-, Ton- und<br />
Kiesgewinnung, Naturstein- und Bauschuttaufbereitung<br />
sowie Rekultivierung<br />
von Tagebauen spezialisiert. Kundenspezifische<br />
Lösungen für vielfältigste Auftraggeberansprüche<br />
beinhalten nach<br />
Angaben des technischen Leiters Ralph<br />
Lang auch die richtige Wahl der verwendeten<br />
EM-Reifen. Dabei setzt das Unternehmen<br />
mit Produkten von Bridgestone<br />
auf Lösungen aus einer Hand. „Wir können<br />
alle Bereiche abdecken, die für ein<br />
Steinbruchunternehmen bedeutsam<br />
sind. Mit rund 70 Fahrzeugen aller Art<br />
sind wir aktuell nach unseren Informationen<br />
der einzige Anbieter in Deutschland,<br />
der diese Dienstleistungen von A bis Z in<br />
Eigenleistung anbieten kann. Angefangen<br />
von Erdbewegungen über Bohren und<br />
Sprengen, Laden und Fahren sowie anschließenden<br />
Brecharbeiten machen wir<br />
alles bis hin zum fertigen Endprodukt“,<br />
erklärt Ralph Lang. Das Unternehmen<br />
agiert dabei über wiegend als Dienstleister,<br />
verfügt aber auch über eigene Bauschutt-Recyclingplätze,<br />
ein Ton- und<br />
Quarzsandwerk, zwei Steinbrüche sowie<br />
diverse Bodenverwertungsstellen in der<br />
Region Mittelhessen und ist deshalb bestens<br />
mit Erfahrung gewappnet, wenn es<br />
darum geht, analoge Dienstleistungen zu<br />
erbringen. „Ein passender Reifen, der<br />
sowohl auf Ton, Schlamm, Matsch, Sand,<br />
Basalt und Kalkstein fahren kann, ist<br />
somit unabdingbar“, so Knut Kadner, Bezirksleiter<br />
Erdbewegungsreifen bei<br />
Bridgestone Deutschland. „Wir empfehlen<br />
für Standard-Radlader und Dumper<br />
ganz gezielt den Bridgestone V-Steel<br />
L-Traction S (VLTS) Radialreifen. Bei diversen<br />
Ein sätzen müssen sich Nutzer hier<br />
keinerlei Gedanken machen, ob der Reifen<br />
zum Untergrund passt“, erklärt Kadner<br />
weiter. Zum Einsatz kommt diese<br />
Aus führung auch auf knickgelenkten<br />
Dumpern bei der Recycling GmbH<br />
Lahnau, die sich in der Praxis auf festem<br />
Untergrund bei Einsätzen in Steinbrüchen<br />
und auf Großbaustellen beweisen muss.<br />
„Wir statten unsere Dumper generell mit<br />
dem VLTS aus“, so Ralph Lang und fügt<br />
hinzu: „Der Tiefprofilreifen überzeugt mit<br />
gutem Handling und hohem Fahrkomfort.“<br />
Die Reifen des vielseitigen Dienstleisters<br />
müssen unterschiedlichsten Bedingungen<br />
gewachsen sein. Einerseits<br />
ist die Traktion sehr wichtig, andererseits<br />
zählt im Steinbruch auch die Langlebigkeit<br />
des Produkts. Das gilt speziell für die<br />
Schlüsselgeräte. Dazu gehört ein Dumper,<br />
der die Ge winnung allein fährt. Falls<br />
dieser ausfällt, hat der Dienstleister ein<br />
fulminantes Problem. „Wenn sich Ralph<br />
Lang nicht um den Reifen kümmern muss<br />
und sich stattdessen voll auf sein Kerngeschäft<br />
konzentrieren kann, dann haben<br />
wir alles richtig gemacht“, so Knut Kadner<br />
zum gegenseitigen Anspruch. Ralph<br />
Lang ergänzt: „Mit Bridgestone haben wir<br />
seit nunmehr elf Jahren einen verlässlichen<br />
Reifenhersteller an unserer Seite,<br />
den wir auch so schnell nicht mehr<br />
wechseln wollen.“<br />
www.bridgestone.eu<br />
www.recycling-lahnau.de<br />
GEMISCHTER EINSATZ, ABER IMMER ANSPRUCHSVOLL: Der VLTS von Bridgestone kommt bei der Lahnau GmbH auf knickgelenkten<br />
Dumpern unter verschiedensten Szenarien zum Einsatz. Foto: Bridgestone<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
61<br />
ERHÖHTE RESISTENZ<br />
Neue Serie für den gemischten Einsatz<br />
Goodyear hat eine brandneue Nutzfahrzeugreifenserie für den<br />
gemischten Einsatz auf den Markt gebracht, die seit Dezember<br />
2<strong>01</strong>8 verfügbar ist. Im Vergleich zu den Vorgängerreifen<br />
bieten die neuen Omnitrac-Pneus eine besonders hohe Verletzungsresistenz<br />
sowie eine längere Nutzungsdauer. Darüber<br />
hinaus profitieren Flotten von einer Garantie bei unbeabsichtigten<br />
Reifenschäden sowie einer einhundertprozentigen Karkassenakzeptanz<br />
für die Runderneuerung. Verantwortlich<br />
dafür ist die neu entwickelte „DuraShield“-Technologie. Sie<br />
kombiniert eine hervorragende Verletzungsresistenz im Geländeeinsatz<br />
mit einer verbesserten Reifenleistung und Runderneuerungsfähigkeit.<br />
Die Pneus wurden für Nutzfahrzeuge entwickelt, die überwiegend<br />
auf Straßen unterwegs sind, aber ebenso auf unbefestigten<br />
Fahrwegen. Zu den Fahrzeugen gehören Kipper,<br />
Betonmischer, Betonpumpen und Tieflader sowie neben<br />
weiteren auch Lkw im Gesteinstransport.<br />
Die Omnitrac-Familie umfasst zehn Größen, darunter<br />
sechs Lenkachsreifen des Typs Omnitrac S und vier Antriebsachsreifen<br />
des Typs Omnitrac D. Die Dimension 315/70 R 22.5<br />
ist in der Nutzfahrzeugreifenindustrie für einen gemischten<br />
Einsatz komplett neu und trägt dem wachsenden Einsatz von<br />
Standardzugmaschinen in diesem Sektor Rechnung.<br />
Die Reifentechnologie „DuraShield“ ist gekennzeichnet<br />
durch eine einzigartige Gürtelabdeckung für zusätzliche Ver-<br />
letzungsresistenz der Karkasse. Die neuen Pneus erfüllen<br />
zudem die strengsten Anforderungen an Winterreifen. Sie sind<br />
außerdem mit RFID-Chips (Radio Frequency Identification)<br />
ausgestattet, was eine einfache Identifikation und die Vernetzung<br />
mit einem Reifenmanagementsystem möglich macht.<br />
Von der Verletzungsresistenz der Omnitrac-Reifen ist der<br />
Hersteller übrigens so überzeugt, dass er eine Garantie bei<br />
unbeabsichtigten Einfahrverletzungen bietet.<br />
www.goodyear.eu/de<br />
OMNITRAC, speziell entwickelt für den gemischten Einsatz, ist<br />
dank DuraShield hoch resistent – und absolut wintergeeignet.<br />
Foto: Goodyear<br />
OFFENSIVE<br />
Kapazitäten weiter ausgebaut<br />
Die Magna Tyres Gruppe verdoppelt ihre Produktionskapazität<br />
im holländischen Werk Hardenberg, nachdem<br />
aufgrund der stark steigenden Nachfrage nach EM-/OTR-<br />
Reifen auf allen europäischen Märkten eine nochmalige<br />
Erweiterung des Werkes Hardenberg in den Niederlanden<br />
2<strong>01</strong>8 abgeschlossen werden konnte. Nur zwei Monate<br />
nach der Kapazitätserweiterung der Reifenbaureihen<br />
26.5R25 und 29.5R25 wurde die Produktion für 17.5R25,<br />
20.5R25 und 23.5R25 auf 7000 Reifen gesteigert.<br />
Die Kombination aus innovativer europäischer Technologie<br />
und der Produktion in Hardenberg gewährleis-<br />
tet eine erstklassige Reifenqualität, um mit dem Pneu-<br />
Einsatz die niedrigsten Kosten pro Betriebsstunde zu<br />
bieten. Darüber hinaus ist die Produktion frei von<br />
chi nesischen Anti-Dump-Zöllen, was für Kunden in bestimmten<br />
Ländern vorteilhaft ist. Die Wachstumsdynamik<br />
der Marke Magna wird daher in den kommenden Jahren<br />
anhalten und die Position des nach eigenen Angaben<br />
wachstumsstärksten OTR-Unternehmens der Welt weiter<br />
stärken.<br />
www.magnatyres.com<br />
EXPANSIONSKURS: Der niederländische Standort Hardenberg entwickelt sich zur leistungsstarken Europazentrale des internationalen<br />
Herstellers Magna. Foto: Magna<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
62<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
ÜBERWACHUNG FÜR GUTEN ZWECK<br />
Reifendaten „erklären“, wie Maschinen effizienter werden<br />
Überwachungsinstrumente wurden entwickelt, um subjektive<br />
Eindrücke über die Leistungen von Maschinen in objektive<br />
Vergleichsdaten umzuwandeln, denn jeder Arbeitsschritt<br />
kann immer noch weiter verbessert werden. Genau deswegen<br />
entwickelte BKT mit Spotech ein innovatives Gerät, das<br />
in der Lage ist, durch Satellitenverfolgung exakte Informationen<br />
über Maschinen in Form kinematischer Bewegungsanalysen<br />
zu liefern. Der Datenlieferant ist programmierbar<br />
und personalisierbar je nach Anwendungsort, Volumen und<br />
Maschine. Das System zeichnet mit einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser<br />
Maschinenbewegungen in seitlicher,<br />
vertikaler und Längsrichtung auf. Ebenfalls erfasst werden<br />
neben Geschwindigkeit, Dauer der Zyklen und weiteren nützlichen<br />
Parametern die auftretenden Kräfte, um die Effizienz<br />
im Einsatz zu steigern.<br />
Alle von Spotech über die Reifen gelieferten Informationen<br />
ermöglichen Aussagen über Verwendung der Maschine<br />
sowie Wirkungen und Auswirkungen auf die Maschine, die<br />
damit ausgerüstet ist.<br />
Im OTR-Bereich, für den dieses Gerät ursprünglich entwickelt<br />
wurde – mittlerweile ist es auch für Hafenanwendungen<br />
verfügbar –, führen die Maschinen normalerweise wiederholte<br />
Zyklen aus, sodass der TKPH-Wert (Tonnenkilometer pro<br />
Stunde) ausgewertet werden kann. Mit anderen Worten: Erfasst<br />
wird die „Anstrengung“ des Dumpers, indem das Mittel<br />
des transportierten Gewichts und die zurückgelegten Strecken<br />
pro Stunde in km/h analysiert werden. Im Prinzip bedeutet<br />
ein höherer TKPH-Wert, dass sich der Reifen nicht für<br />
die Anwendung eignet, während er bei geringerem Ergebnis<br />
dafür perfekt ist.<br />
Laut BKT-Techniker Piero Torassa wird das Angebot gut<br />
angenommen: „In Deutschland haben wir mit einigen Anwendern<br />
zusammengearbeitet, die ausdrücklich unsere<br />
Analysen angefordert haben. Nutzer haben in der Tat ein<br />
großes Interesse an diesen Daten, um objektiv zu verstehen,<br />
in welchen Bereichen Verbesserungen möglich sind.“ Die<br />
Experten von BKT bieten zusätzlich Unterstützung bei der<br />
korrekten Interpretation der Daten und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen<br />
an den Reifen an, denn Verbesserungen<br />
der gesamten „Maschinen-Reifen“-Kombination sind das<br />
eigentliche Ziel des Spotech-Einsatzes. Mehr dazu ist in<br />
Deutschland über Bohnenkamp als BKT-Exklusivpartner<br />
zu erfahren.<br />
www.bkt-tires.com/de/<br />
www.bohnenkamp.com<br />
KOMPLEXITÄT ERKENNEN: Die mit Spotech erfassten Daten sind geeignet, den gesamten Maschineneinsatz – oder auch die Bereifung –<br />
zu optimieren. Piero Torassa trifft bei Praktikern damit auf sehr gute Resonanzen. Fotos: BKT<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
63<br />
Saubere Konsequenzen<br />
Bereits über 2500 Betreiber weltweit nutzen und schätzen bei der professionellen<br />
Reifenreinigung ihrer Transportfahrzeuge und Arbeitsmaschinen<br />
die führenden Fabrikate mit dem unverkennbaren Wal-Logo. Ihre Entwicklung<br />
und Herstellung gehört seit über 30 Jahren zu den Kernkompetenzen<br />
der Frutiger Company AG.<br />
Ganz egal ob Ausfahrten von Deponien,<br />
Materialumschlagplätzen, Baustellen<br />
oder Gewinnungsbetrieben sauber gehalten<br />
werden sollen: Die Produktpalette<br />
der Marke MobyDick bietet mit ihrer Vielfalt<br />
immer die richtige Lösung. Angefangen<br />
hat diese spezielle Erfolgsgeschichte<br />
<strong>19</strong>86 mit der Installation der ersten<br />
Frutiger-Reifenwaschanlage bei einem<br />
Schweizer Kunden. Darauf folgend gingen<br />
innerhalb kürzester Zeit etwa 50 Anlagen<br />
in der Schweiz und in Süddeutschland<br />
in den Einsatz. Doch ein Produkt,<br />
das sich simpel „Reifenwaschanlage“<br />
nannte, eignete sich wenig für eine professionelle<br />
Vermarktung. Zum weithin<br />
bekannten Markennamen „MobyDick“<br />
wurde der jetzige Geschäftsführer Urs<br />
Frutiger beim Spielen mit seiner Tochter<br />
inspiriert, denn mit im Spiel war auch ein<br />
spritzender Gummi-Wal. Eine schöne<br />
Geschichte mit guten Folgen.<br />
Im Dezember <strong>19</strong>95 gelang dem Unternehmen<br />
der internationale Durchbruch<br />
mit seiner ersten Durchfahranlage.<br />
Diese Weltneuheit reinigte erstmals Reifen,<br />
Unterboden und Chassis in weniger<br />
als einer Minute, was in den folgenden<br />
Jahren zu einer wachsenden Nachfrage<br />
führte – und eine weltweite Aufstellung<br />
der Firmengruppe nach sich zog.<br />
Die stetige Weiterentwicklung der<br />
MobyDick-Anlagen in den Folgejahren<br />
ermöglichte immer bessere Reinigungsergebnisse<br />
und durch das integrierte<br />
Wasserrecycling wurde es, im Gegensatz<br />
zum früher üblichen Durchfahrbecken,<br />
möglich, die Fahrzeuge mit<br />
Klarwasser zu reinigen. Nicht selten<br />
konnte nun vor dem Wochenende beobachtet<br />
werden, dass Fahrer die gute<br />
Reinigungsleistung gerne nutzten, um<br />
ihre Fahrzeuge vor dem Feierabend<br />
noch kurz zu säubern. So stand bei der<br />
Benutzung einer MobyDick-Anlage<br />
erstmals nicht mehr die saubere Straße,<br />
sondern der komfortable Weg zum sauberen<br />
Fahrzeug im Mittelpunkt.<br />
„Das geht noch besser“, dachten sich<br />
die Frutiger-Ingenieure und machten<br />
aus dem Zufall ein neues Prinzip, indem<br />
sie nach der Jahrtausendwende die<br />
erste MobyDick-Demuckinganlage<br />
entwickelten, um Rad- und Kettenfahrzeuge<br />
bis zur Größe eines Cat D11<br />
in wenigen Minuten von Grobschmutz<br />
zu befreien. Der Erfolg ließ nicht lange<br />
auf sich warten. So sind heute bereits<br />
zahlreiche MobyDick-Demuckinganlagen<br />
im Einsatz.<br />
Der Einsatz von MobyDick-Reifenund<br />
Demuckinganlagen hat in der Praxis<br />
natürlich vor allem den Zweck, den<br />
Schmutzaustrag auf Straßen zu verhindern<br />
und gleichzeitig unerwünschte<br />
Staubentwicklung zu mindern, was sich<br />
dank sauberer und nasser Räder sehr<br />
gut realisieren lässt. Um auch anderweitigen<br />
Staubemissionen etwas entgegensetzen<br />
zu können, führte Frutiger vor<br />
knapp fünf Jahren die MobyDick-Dust<br />
Control Cannons ein. Hierbei handelt<br />
STAUBNIEDERSCHLAGUNG aus diversen Quellen<br />
ist Aufgabe der Dust Control Cannons im Frutiger-<br />
Programm. Fotos: Frutiger<br />
es sich aber nicht einfach um adaptierte<br />
Schneekanonen, sondern um ausschließlich<br />
für die Staubbindung entwickelte<br />
Anlagen. So verfügen Einheiten<br />
beispielsweise über einen robusten Verbundfaserkonus,<br />
der aerodynamisch<br />
geformt wird, um große Wurfweiten bei<br />
kleinem Energieaufwand zu erreichen.<br />
Das Material wirkt sich zudem positiv<br />
auf die Lärmentwicklung aus, da Verbundfaser<br />
nicht vibriert und im Gegensatz<br />
zu Stahlblech Lärm absorbiert.<br />
Bedienung und Wartung sind intuitiv<br />
einfach und im Wintereinsatz können die<br />
Anlagen nach dem Gebrauch ganz<br />
leicht komplett entleert werden. Die eingesetzten<br />
Pumpen und Spezialdüsen<br />
ermöglichen es, das eingesetzte Wasser<br />
sehr effizient zu vernebeln und zur<br />
Staubbindung zu nutzen.<br />
So hat die MobyDick-Familie also<br />
Nachwuchs erhalten, der ein wenig aus<br />
der Art schlägt, im Gesamtkontext aber<br />
ein sehr angesehener Verwandter mit<br />
passenden Eigenschaften ist.<br />
www.mobydick.com<br />
OPTIKBOOSTER: Mit Demucking-Anlagen werden Arbeitsmaschinen<br />
auch nach harten Einsätzen wieder zum Hingucker.<br />
SCHMUTZVERMEIDUNG im Umfeld von Baustellen oder Gewinnungsstätten<br />
gelingt mit Reifenwaschanlagen.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
64<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Legt sie in Ketten,<br />
aber richtig!<br />
SCHWIERIGES TERRAIN: Der Steinbruch Piesberg setzt Reifen und Ketten mit langen Wegen, steilen Anstiegen und aggressivem anstehenden<br />
Karbonquarzit stark zu. Fotos: Wistinghausen<br />
Reifenschutzketten bewähren sich seit vielen Jahren<br />
als wirksame Hilfe beim Betrieb von schweren Radfahrzeugen<br />
in Steinbrüchen. An diese Nischenprodukte<br />
– und das sind sie im großen Reigen der Branche<br />
– werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt.<br />
Ein Schutzpanzer über dem EM-Reifen macht<br />
schließlich nur dann Sinn, wenn der Gummipneu tatsächlich<br />
geschont wird und sich die Fahreigenschaften<br />
merklich verbessern. Nicht ohne Grund gibt es<br />
weltweit nur eine Handvoll Hersteller. Einer der<br />
Marktführer ist Rud Erlau, mit dem eigenen Anspruch,<br />
zuverlässig Premiumqualität zu liefern.<br />
SICHTBAR VERSCHLISSEN: Nach mehr als einem Jahr Einsatz<br />
im Karbonquarzit ist die Abnutzung der Kette selbst mit bloßem<br />
Auge nicht zu übersehen.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten stattet Rud<br />
auch die Radlader der Cemex Kies und<br />
Splitt GmbH im Piesberg bei Osnabrück<br />
mit Schutzketten aus. Der dort gewonnene<br />
Karbonquarzit ist ein hochwertiger<br />
Rohstoff, gehört aber aufgrund seiner<br />
herausragenden Widerstandsfähigkeit<br />
in Verbindung mit einer ebenso außergewöhnlichen<br />
Abrasivität zu den größten<br />
Herausforderern für die Reifen der dort<br />
eingesetzten Fahrzeuge. Die Steinbruchverhältnisse<br />
fordern die sinnvolle<br />
Ergänzung durch Reifenschutzketten<br />
geradezu heraus. Auch diese „Rüstungen“<br />
für die Pneus sind im Piesberg mehr<br />
gefordert als in den meisten anderen<br />
Steinbrüchen, wie Rud-Servicemonteur<br />
Maximilian Kipp aus Erfahrung weiß. Der<br />
26-jährige Baumaschinenmechaniker<br />
betreut bereits seit sechs Jahren vom<br />
Servicestützpunkt Dortmund aus auch<br />
den Piesberg. Hier laufen mehrere große<br />
Radlader, unter anderem ein Cat 980 mit<br />
Reifen der Größe 29.5. Auch bei Cemex<br />
werden nach Möglichkeit im Winter Instandsetzungen<br />
durchgeführt und so<br />
stand jetzt im Januar eine planmäßige<br />
Erneuerung der Reifenschutzketten am<br />
Cat 980 an. Nach etwa 2300 Bh sind die<br />
alten Ketten auf allen vier Rädern so<br />
stark beansprucht, das Ersatz angesagt<br />
ist. Bei einer durchschnittlichen Laufleistung<br />
des Radladers von etwa 2000 Bh/a<br />
im herausfordernden Karbonquarzit hat<br />
sie über ein Jahr gehalten, wobei natürlich<br />
der bei Weitem höchste Verschleiß<br />
an der Lauffläche entsteht.<br />
Rud-Servicemonteur Maximilian Kipp:<br />
„In meinem Aktionsradius ist das bei Weitem<br />
das schlimmste Material. Anderswo<br />
halten vergleichbare Ketten auf entsprechenden<br />
Fahrzeugen oft doppelt so lang<br />
oder mehr.“ Besonders in Verbindung mit<br />
Nässe schmirgelt der grobe Quarzit in<br />
den Kettenverbindungen, wobei die<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
65<br />
INDIVIDUELL: Nach Erfahrungswerten hat<br />
sich laut Andreas Weber eine massive Felskette<br />
auf den Radladern bewährt, die zugleich<br />
auch die Flanke schützt.<br />
TYPSPEZIFISCH: Die Merkmale des Träger -<br />
fahr zeuges, wie etwa der Abstand vom Rad<br />
zum Rahmen, sind mitentscheidend für die<br />
Konfigura tion der Kette.<br />
Ringe extrem betroffen sind. Ihnen ist der<br />
Verschleiß am ehesten mit bloßem Auge<br />
anzusehen Die Qualität der Kette muss<br />
dennoch sicherstellen, dass auch dünn<br />
geschliffene Ringe nicht reißen. Daher ist<br />
jede Kette bei Rud eine Art Maßkonfektion.<br />
Aus Standardkomponenten wird<br />
dafür ein Paket geschnürt, das auf das<br />
jeweilige Fahrzeug individuell angepasst<br />
ist. „Dabei ist natürlich das Gewicht des<br />
Radladers mitentscheidend“, erklärt Vertriebsleiter<br />
Andreas Weber. Für den Einsatz<br />
auf dem Cat 980 hat sich das Modell<br />
„Fels Gigant Plus X<strong>19</strong>“ als geeignet herausgestellt.<br />
Andreas Weber: „Die Ringe<br />
gehören dabei mit einer Stärke von<br />
<strong>19</strong> mm ins obere Segment. Sie halten jeweils<br />
vier Stege zusammen.“ Insgesamt<br />
kommt die Ausführung bei einer Reifengröße<br />
von 29.5 auf ein Gesamtgewicht<br />
von gut 1,2 t. „Im abgefahrenen Zustand<br />
kann das auf 500 kg runtergehen“, erläutert<br />
Weber die unglaublichen Dimensionen<br />
des Verschleißes. Im Gegenzug kann<br />
die Lebensdauer der Reifen bei Verwendung<br />
der Kette um bis das Dreifache erhöht<br />
werden. „Die Kette bremst die Walkzonen<br />
des Reifens ein und steigert die<br />
Stabilität“, so Weber. Damit lässt sich<br />
auch die Radladerkapazität durch eine<br />
höhere Zugkraft auf dem Boden um 5 bis<br />
10 % steigern. Weil sich bei felsigem Untergrund<br />
wenig Material in die Kette setzt,<br />
steht die Selbstreinigung hier eher nicht<br />
im Fokus. Das daher dicht gewählte Geflecht<br />
der Kette schützt dafür sehr gut im<br />
Nebeneffekt die Reifenflanken.<br />
Typbezogenes Fingerspitzengefühl<br />
bringt Punkte<br />
Eine weitere individuelle Anpassung geschieht<br />
während der Montage. So bedingen<br />
unterschiedliche Reifen mitunter<br />
verschiedene Fahrverhalten. Die Unterschiede<br />
verstärken sich, weil Fahrzeugmodelle<br />
der einzelnen Hersteller schon<br />
über ihre Drehmomententwicklung sanfter<br />
oder rauer zu fahren sind. Diese<br />
Merkmale werden nach Möglichkeit<br />
beim Spannen der Kette berücksichtigt.<br />
Dafür sind oft Erfahrungswerte beim<br />
Aufziehen wichtig. In diesem Sinne setzt<br />
Rud erklärtermaßen auf erfahrenes Personal<br />
an allen vier Servicestützpunkten,<br />
mit denen Deutschland abgedeckt werden<br />
kann. Andreas Weber: „Neue Monteure<br />
werden zunächst intensiv durch<br />
erfahrene Kollegen geschult.“<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
66<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
MITARBEIT ERWÜNSCHT: Die Montage beginnt mit dem<br />
pass genauen Überfahren der sauber ausgelegten Kette durch<br />
den Maschinisten.<br />
ERSTAUNLICH FILIGRAN: Über Hilfs ketten befestigt Monteur Maximilian<br />
Kipp die schwere Kette an den Reifen.<br />
PRÄZISION: Beim genauen Zurücksetzen wird die<br />
Kette stückweise an den Reifen angepasst. Das erleichtert<br />
die Arbeit.<br />
FESTGEZURRT: An den Seiten wird schließlich<br />
die gesamte Kette mit Fingerspitzengefühl<br />
mechanisch vorgespannt.<br />
LETZTER AKT: Wenn die schwere Kette<br />
sitzt, werden an wenigen Stellen noch<br />
Schlösser eingesetzt.<br />
Bei der Montage im Piesberg kann<br />
Maximilian Kipp auf ebenso erfahrene<br />
Cemex-Radladerfahrer setzen. Wenn der<br />
Maschinist vor Ort entsprechend geschickt<br />
mitwirkt, etwa beim Rangieren<br />
des Fahrzeugs auf die am Boden ausgelegte<br />
Kette, reicht meist ein erfahrener<br />
Monteur bis zu den Dimensionen der Reifengröße<br />
29.5 aus. Der komplette Umtausch<br />
eines Kettensatzes ist dann in<br />
längstens einem Arbeitstag durchführbar.<br />
„Die Anlieferung der Kette sowie auf Kundenwunsch<br />
die Entsorgung des verschlissenen<br />
Materials wird per Spedition<br />
sichergestellt, sodass der Maschinenstillstand<br />
auf ein Minimum reduziert werden<br />
kann“, erklärt Andreas Weber. Auch zwischen<br />
den Montageintervallen ist der<br />
Service im Piesberg gefragt. So begutachtet<br />
Maximilian Kipp zwischendurch<br />
– etwa nach drei Monaten – den Verschleiß<br />
bei Steghöhe und Ringdurchmesser.<br />
Zusätzlich verbaut Rud in allen Ketten<br />
bereits seit etwa zehn Jahren eingeschweißte<br />
Transponder, mit denen der<br />
Zustand der Kette in wesentlichen Punkten<br />
überwacht werden kann. Die Daten<br />
sind über die Datenbank bei Rud auch für<br />
Kunden jederzeit abrufbar, inklusive weiterer<br />
Informationen über die Produktion<br />
der individuellen Produkte. <br />
(bwi)<br />
www.rud.com<br />
KETTENSPRECH:<br />
Seit zehn Jahren verbaut<br />
Rud eingeschweißte<br />
Transponder<br />
zum Daten austausch<br />
serien mäßig in den<br />
Ketten.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
standsicherer, wasserdichter Erdbetonkörper.<br />
Das innovative Verfahren beruht<br />
standsicherer, wasserdichter Erdbetonkörper.<br />
Das innovative Verfahren beruht<br />
auf dem seit Jahrzehnten bekannten,<br />
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DIN-genormten Fräs-Misch-Injektions-<br />
DIN-genormten Fräs-Misch-Injektions-<br />
flüssigkeit genau einstellen. Durch eine<br />
flüssigkeit genau einstellen. Durch eine<br />
Variierung je nach anstehendem Boden<br />
Variierung je nach anstehendem Boden<br />
können Erdbetonkörper mit definierten<br />
können Erdbetonkörper mit definierten<br />
Eigenschaften erstellt werden. Die neu-<br />
Eigenschaften erstellt werden. Die neu-<br />
Schwertlängen für Bagger von 30 bis<br />
Schwertlängen für Bagger von 30 bis<br />
70 Einsatzgewicht erhältlich.<br />
70 t Einsatzgewicht erhältlich. TECHNIK<br />
www.kemroc.de<br />
www.kemroc.de<br />
67<br />
Automatische Reifenerkennung<br />
Echtzeit-Überwachung<br />
Echtzeit-Überwachung<br />
Sensoren des Reifendruckkontrollsystems<br />
Um automatisch die Reifendrucküberwachungssensoren<br />
in jedem Reifen zu lokalisieren, stehen bei (RDKS) von Goodyear Proactive Solutions auf<br />
Sensoren des Reifendruckkontrollsystems<br />
Um automatisch die Reifendrucküberwachungssensoren<br />
in jedem Reifen zu lokalisieren, stehen bei<br />
(RDKS) von Goodyear Proactive Solutions auf<br />
Kögel zwei Module zur Verfügung: entweder das<br />
Felgen von Reifen liefern Ad-hoc-Warnmeldungen<br />
bei Abweichung vom Soll-Luftdruck oder der<br />
Kögel zwei Module zur Verfügung: entweder das<br />
Felgen von Reifen liefern Ad-hoc-Warnmeldungen<br />
bei Abweichung vom Soll-Luftdruck oder der<br />
Kögel-eigene Trailer-Telematikmodul oder das neue<br />
TECHNIK 113<br />
Kögel-eigene Trailer-Telematikmodul oder das neue<br />
in Zusammenarbeit mit LDL Technology entwickelte üblichen Temperatur im Reifen. Auch ein täglicher<br />
Bericht zum Ist-Reifen-Zustand wird direkt<br />
in Zusammenarbeit mit LDL Technology entwickelte üblichen Temperatur im Reifen. Auch ein täglicher<br />
Bericht zum Ist-Reifen-Zustand wird direkt<br />
Trailer-Telematikmodul mit automatischer Reifenerkennung.<br />
Beide sind speziell auf die Kögel-Auflieger an eine jeweils definierte Adresse geschickt. Wer<br />
Trailer-Telematikmodul mit automatischer Reifenerkennung.<br />
Beide sind speziell auf die Kögel-Auflieger an eine jeweils definierte Adresse geschickt. Wer<br />
Im abgestimmte Systeme und liefern Echtzeitzugriff auf also Fuhrparks managt, kann somit präventiv<br />
abgestimmte Handumdrehen Systeme und liefern Erdbeton Echtzeitzugriff beinahe auf just also in Fuhrparks time erzeugen<br />
managt, kann somit präventiv<br />
Trailer-EBS-, Ortungs-, Kühlungs-, Reifen- und Anhänger-Daten<br />
an ein leicht zu bedienendes Webportal. Erfahrungen gehen die meisten Warnmeldungen<br />
Reifenpannen verhindern. Nach allen bisherigen<br />
Gemeinsam Trailer-EBS-, mit Schönberger Ortungs-, Bau Kühlungs-, hat verfahren Reifen- zur und tiefgründigen Anhänger-Daten<br />
ein Anbaugerät an ein entwickelt, leicht zu bei bedienendes festigung (FMI). Webportal.<br />
Die Weiterentwicklung Erfahrungen gehen die meisten Warnmeldungen<br />
Bodenver-<br />
Reifenpannen verhindern. Nach allen bisherigen<br />
Kemroc<br />
Beim System mit automatischer Reifenerkennung auf einen in die Lauffläche eingefahrenen Gegenstand<br />
auf unbefestigtem Gelände zurück.<br />
dem Beim eine System Grabenfräse mit automatischer die Grundlage zum Reifenerkennung<br />
Schökem-Verfahren ebnet nunmehr<br />
auch Betreibern von Standard- genstand auf unbefestigtem Gelände zurück.<br />
auf einen in die Lauffläche eingefahrenen Ge-<br />
ermittelt ein integrierter Reifendrucküberwachungsempfänger<br />
die genaue Position jedes Reifendruck-<br />
Einen schleichenden Plattfuß meldet das RDKS<br />
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Eingreifen wird so zum Standard und<br />
so für den Reifenwechsel jede Werkstatt nutzen, denn<br />
Standard-Hydraulikbagger so für den Reifenwechsel montierte jede Werkstatt Grabenfräsen nutzen, mit Fräskette denn entstand die<br />
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und teure bleibt nicht dem Zufall überlassen.<br />
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bleibt nicht dem Zufall überlassen.<br />
und durchmischt ihn durch Injektoren<br />
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www.goodyear.eu<br />
STABILISIERUNGSEINHEITEN der neuen<br />
mit einer Bindemittel-Suspension – schluss Einlernprozess<br />
an der Antriebseinheit und seitlichen<br />
der Führungskanälen Reifendruck-<br />
zum Befördern und Schwertlängen erhältlich. Foto: Kemroc<br />
www.goodyear.eu<br />
KSI-Baureihe sind in verschiedenen Größen<br />
der Reifendrucksensoren<br />
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ganz ohne Bodenaushub und Verfüllung.<br />
Durch die gleichzeitige Zuführung der Bindemittel-Suspension. sensoren beziehungsweise<br />
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um Reifenerkennung eine anwenderfreundliche<br />
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www.kemroc.de<br />
Funktion. die Möglichkeiten Foto: Kögel um eine anwenderfreundliche www.koegel.com<br />
Grafik: ments Goodyear voran.<br />
www.koegel.com<br />
Grafik: Goodyear<br />
Funktion. Foto: Kögel<br />
8/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
8/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Im Handumdrehen Erdbeton beinahe just in time erzeugen<br />
Automatische Reifenerkennung Echtzeit-Überwachung<br />
Gemeinsam mit Schönberger Bau hat verfahren zur tiefgründigen Bodenverfestigung<br />
(FMI). Die Weiterentwicklung<br />
Kemroc<br />
Sensoren des Reifendruckkontrollsystems<br />
Um automatisch ein Anbaugerät die entwickelt, Reifendrucküberwachungssensoren<br />
eine Grabenfräse in jedem die Reifen Grundlage zu lokalisieren, zum Schökem-Verfahren stehen bei ebnet nun-<br />
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dem (RDKS) von Goodyear Proactive Solutions auf<br />
für Kögel das neuartige zwei Module Schökem-Verfahren zur Verfügung: mehr entweder auch Betreibern das von Standard- Felgen von Reifen liefern Ad-hoc-Warnmeldungen<br />
bei Abweichung vom Soll-Luftdruck oder der<br />
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in Zusammenarbeit der Bearbeitung dringt mit eine LDL am Technology Durch Modifikation entwickelte bewährter Kemroc- üblichen Temperatur im Reifen. Auch ein tägli-<br />
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Standard-Hydraulikbagger Trailer-Telematikmodul montierte mit automatischer Grabenfräsen Reifenerkennung.<br />
Beide sind den speziell Boden auf neue die Kögel-Auflieger<br />
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an eine jeweils definierte Adresse geschickt. Wer<br />
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und abgestimmte durchmischt ihn Systeme durch Injektoren und liefern ger-Injektor) Echtzeitzugriff mit einem auf Schlauchan-alsschluss Reifen- an der und Antriebseinheit An-<br />
und Reifenpannen seitli-<br />
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Fuhrparks managt, kann somit präventiv<br />
STABILISIERUNGSEINHEITEN der neuen<br />
mit Trailer-EBS-, einer Bindemittel-Suspension Ortungs-, Kühlungs-, –<br />
ganz hänger-Daten ohne Bodenaushub an ein und leicht Verfüllung.<br />
Beim Durch System die gleichzeitige mit automatischer Zuführung der Reifenerkennung<br />
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Erfahrungen gehen die meisten Warnmeldungen<br />
auf einen in die Lauffläche eingefahrenen Gegenstanartigen<br />
auf KSI-Stabilisierungsmaschinen<br />
unbefestigtem Gelände zurück.<br />
der ermittelt Bindemittel-Suspension ein integrierter entsteht Reifendrucküberwachungsempfänger<br />
die genaue Position jedes Reifendruck-<br />
Einen schleichenden sind in zwei Baugrößen Plattfuß und meldet diversen das RDKS<br />
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nach wenigen Tagen Abbindezeit ein sich der Bindemittel-Anteil in der Trägerflüssigkeit<br />
genau einstellen. Durch eine<br />
standsicherer, wasserdichter Erdbetonkörper.<br />
Das innovative Verfahren beruht Variierung je nach anstehendem Boden<br />
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Schwertlängen<br />
einer Erfolgsquote<br />
für Bagger<br />
von<br />
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100<br />
30 bis<br />
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Eingreifen wird so zum Standard und<br />
so für den Reifenwechsel jede Werkstatt nutzen, denn<br />
70 t Einsatzgewicht erhältlich.<br />
auf dem seit Jahrzehnten bekannten, können Erdbetonkörper mit definierten<br />
der zeitaufwendige<br />
und teure<br />
DIN-genormten Fräs-Misch-Injektions-<br />
Eigenschaften erstellt werden. Die neu-<br />
bleibt nicht www.kemroc.de<br />
dem Zufall überlassen.<br />
Einlernprozess<br />
www.goodyear.eu<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
der Reifendruck-
68<br />
TREFFPUNKT<br />
Das Branchenbarometer<br />
steht auf „Hoch“<br />
Rund zwei Monate vor dem Start<br />
der Weltleitmesse bauma am<br />
8. April 2<strong>01</strong>9 präsentierte die Messe<br />
München exklusive Studienergebnisse<br />
für die Baumaschinenbranche.<br />
Demnach ist die Stimmung für<br />
Investitionen weltweit überwiegend<br />
positiv. Technikanbieter und -nutzer<br />
wenden sich sichtbar dem Megatrend<br />
Digitalisierung zu ,und auch<br />
wenn dieser noch in den Kinderschuhen<br />
steckt, sind die schon entwickelten<br />
digitalen Lösungen ein<br />
Schlüssel für Wettbewerbsvorteile.<br />
GESAMMELT: Originell verpackte Daten gibt’s nicht nur in der präsentierten Technik.<br />
Schon bei der Vorpressekonferenz achteten viele Aussteller auf eine unverwechselbare<br />
Aufmachung. Das Ergebnis der Datenfülle schlägt sich in GP 2 nieder. Foto: gsz<br />
Die Investitionsbereitschaft der Bauund<br />
Baustoffmaschinenindustrie liegt<br />
global auf einem sehr hohen Niveau und<br />
wird in den kommenden Jahren auch<br />
weiterhin vorsichtig optimistisch gesehen.<br />
Das hat das „bauma-Branchenbarometer“<br />
ergeben, eine repräsentative<br />
Studie, bei der rund 10.000 Branchenkenner<br />
über zwei Monate hinweg befragt<br />
wurden (Juni/August 2<strong>01</strong>8). So planen<br />
44 % der Befragten in Zukunft ein steigendes<br />
Investitionsvolumen für ihr Unternehmen.<br />
Im Regionen-/Ländervergleich<br />
sind vor allem Afrika (68 %) und<br />
Asien (67 %) optimistisch, was die Investitionsentwicklung<br />
angeht. Für Europa<br />
liegt der Wert bei 42 %. Deutschland ist<br />
mit 39 % ein wenig skeptischer.<br />
„Im bauma-Jahr 2<strong>01</strong>9 geht es der<br />
Branche hervorragend. Das Gros der<br />
Befragten geht davon aus, dass die Investitionen<br />
auch weiterhin auf einem<br />
hohen Niveau bleiben. Das verdeutlicht<br />
die positive Stimmung für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Baumaschinenindustrie.<br />
Es zeigt aber auch, dass eine<br />
überdurchschnittliche Investitionsbereitschaft<br />
notwendig ist, um dauerhaft<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben“, bewertet<br />
Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Messe München,<br />
das investitionsfreudige Klima.<br />
Herausforderungen und<br />
Entwicklungsfelder<br />
Mehr als die Hälfte der Befragten sieht<br />
im Fachkräftemangel die größte Herausforderung<br />
für die Branche (58 %). Dieser<br />
ist vor allem für die klassischen Industrieländer<br />
ein großes Problem, weniger<br />
für bevölkerungsreiche Länder wie China<br />
und Indien. Daneben zählen auch der<br />
zunehmende Wettbewerbs- und Preisdruck<br />
(31 %), die Verschärfung von Umweltgesetzen<br />
und -auflagen (24 %) sowie<br />
die Digitalisierung von Geschäftsprozessen<br />
(<strong>19</strong> %) zu den zentralen Herausforderungen.<br />
Die Digitalisierung hält auch in der<br />
Baumaschinenbranche immer stärker<br />
Einzug, steckt aber noch in den Kinderschuhen.<br />
Nur 4 % sehen sich hier führend<br />
positioniert. Zwar hat über die Hälfte der<br />
Befragten Teile des Unternehmens bereits<br />
digitalisiert (28 %) oder zumindest<br />
damit begonnen (25 %). 22 % warten<br />
allerdings noch ab, 20 % sehen aktuell<br />
überhaupt keinen Handlungsbedarf. Allerdings<br />
sind die wichtigsten Forschungsfelder<br />
der Branche neben der<br />
Elektromobilität die digitalen Themen –<br />
von der digitalen Vernetzung innerhalb<br />
und außerhalb der Produktion über BIM<br />
bis hin zum Internet der Dinge.<br />
Was alles schon geht, werden Besucher<br />
der bauma 2<strong>01</strong>9 sehen. Angekündigt<br />
sind Baumaschinen, Anlagen und<br />
Fahrzeuge mit vielfältigen Sensoren<br />
und Kommunikationsschnittstellen.<br />
Alles ist darauf ausgerichtet, Arbeitsabläufe<br />
zu automatisieren und Insellösungen<br />
zugunsten integrierter IT-Systeme<br />
abzulösen. Viele Unternehmen der Bauund<br />
Zulieferindustrie haben die Relevanz<br />
der Digitalisierung bereits erkannt,<br />
investieren aber noch mit Vorsicht. Ob<br />
die bauma hier einen Gegenschub aus-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
69<br />
löst, dürfte fraglich sein, auch weil Anwender<br />
eine gewisse „Reife“ der gebotenen<br />
Möglichkeiten zu schätzen wissen<br />
und sich eher weniger gern auf Pilotabenteuer<br />
einlassen. Es wird namhafte<br />
Vorreiter brauchen, damit sich aus der<br />
Praxis heraus überzeugte Nachahmer<br />
finden.<br />
Digital oder nicht: Wer auf die bauma<br />
geht – hier ist der ganz klassische Fachbesucher<br />
gemeint –, der will etwas zum<br />
Sehen und zum Anfassen haben. Gleichzeitig<br />
will er mehr Produktivität und Effizienz<br />
im Falle einer Investitionsentscheidung<br />
mit einkaufen. Falls das vor allem<br />
über die digitalen Features zu bewerkstelligen<br />
ist, wird er sich letztlich dieser<br />
Möglichkeit nicht verschließen. Vielleicht<br />
ist es bei unserer Klientel deshalb einfach<br />
besser, das Datenmanagement<br />
nicht in den Vordergrund zu schubsen,<br />
sondern den gestiegenen Nutzwert zu<br />
betonen, um den Weg in die digitale Zukunft<br />
zu ebnen.<br />
Anlässlich der regelmäßig groß angelegten<br />
Vorpressekonferenz haben viele<br />
Aussteller bereits wesentliche Exponate<br />
ihres bauma-Auftritts vorgestellt.<br />
Passend zur Interessenlage von Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie wird<br />
GP 2/2<strong>01</strong>9 als Hauptausgabe zur bauma<br />
2<strong>01</strong>9 deshalb als eine Art branchenindividualisierter<br />
Messekatalog einen Rundumblick<br />
über die spannendsten Neuund<br />
Weiterentwicklungen liefern.<br />
www.bauma.de<br />
NÜTZLICHES FÜR BESUCHER<br />
Tickets und Registrierung online<br />
Mit wenigen Klicks können Sie über die Internetseite der Messe Ihr persönliches<br />
Ticket für die bauma 2<strong>01</strong>9 vom 8.–14. April 2<strong>01</strong>9 auf dem Münchner<br />
Messegelände online kaufen oder auch einen Gutschein direkt einlösen. Das<br />
spart nicht nur die Zeit in der Kassenschlange, sondern auch Geld, denn die<br />
Preise für Eintrittskarten gestalten sich so:<br />
Tickets Online-Preis in Euro Vor Ort-Preis in Euro<br />
Tagesticket 24 35<br />
Drei-Tage-Ticket 49 69<br />
Sieben-Tage-Ticket 62 85<br />
Tagesticket Gruppe 24 32<br />
Drei-Tage-Ticket Gruppe 49 –<br />
Ermäßigtes Tagesticket – 26<br />
Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben in Begleitung eines Elternteils freien<br />
Eintritt.<br />
ERWEITERT: Das Messegelände in München ist nicht zuletzt wegen der räumlich expandierenden<br />
bauma nochmals um zwei Hallen gewachsen. Grafik: bauma<br />
STABILE ZUSATZ-PERSPEKTIVE<br />
Kanada ist Partnerland der bauma 2<strong>01</strong>9<br />
Kanada gehört als siebtgrößter der<br />
Welt zu den wichtigsten Märkten für<br />
die internationale Baumaschinen-,<br />
Baustoffanlagen- und Bergbaumaschinenindustrie.<br />
Die Bauwirtschaft<br />
mit einem Volumen von 102 Mrd. Euro<br />
und die Bergbauindustrie mit einem<br />
Volumen von 116 Mrd. Euro machen<br />
zusammen über 15 % des kanadischen<br />
Bruttoinlandsprodukts aus.<br />
Diese beeindruckenden Zahlen waren<br />
der Grund für die Messe München und<br />
den Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA), Kanada als<br />
Partnerland in den Fokus dieser bauma<br />
zu rücken.<br />
Hinzu kommt, dass Kanada nicht<br />
nur ein sehr stabiler, sondern auch attraktiver<br />
und dynamischer Markt ist, in<br />
dem sich für viele Aussteller zusätzliche<br />
Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.<br />
Das gilt erst recht seit der Unterzeichnung<br />
des CETA-Freihandelsabkommens<br />
der EU mit Kanada.<br />
Um einen tieferen Einblick in den<br />
kanadischen Markt zu gewinnen, wird<br />
ein Rahmenprogramm mit Vorträgen<br />
geboten. Inhalt sind aktuelle kanadische<br />
Bau- und Miningprojekte. Direktkontakte<br />
knüpfen lassen sich in der<br />
Canada Visitor Lounge und am Gemeinschaftsstand<br />
Kanada, wo Aussteller<br />
die Möglichkeit haben, kanadische<br />
Top-Investoren und Unternehmen<br />
zu treffen.<br />
INTERESSANT: Kanada als Messepartner<br />
verknüpft Attraktivität mit Stabilität<br />
und günstigen Marktfaktoren. Grafik: bauma<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
70<br />
TREFFPUNKT<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>8:<br />
Gewogen und<br />
für gewichtig befunden<br />
Das ForumMIRO muss an dieser Stelle gewiss nicht mehr vorgestellt werden.<br />
Als Leitveranstaltung der Branche und Informationsplattform auf<br />
höchstem Niveau hat sich dieser Treffpunkt in alle Richtungen fest etabliert.<br />
Hier treffen Unternehmer und Manager auf Anbieter von Technik und<br />
Dienstleistungen. Auch externe Experten, leitende Behördenvertreter und<br />
Politiker nehmen das Angebot zur Information und Kommunikation wahr.<br />
Die neunte Auflage hatte zudem im November 2<strong>01</strong>8 einige Überraschungen<br />
im Gepäck, die über die neue Lokalität im Herzen der Hauptstadt<br />
(Mercure MOA löste das Estrel-Hotel ab) weit hinausgingen.<br />
Fotos, soweit nicht anders angegeben: Sven Hobbiesiefken<br />
Der „Umzug“ nach Berlin im Jahr 2<strong>01</strong>5<br />
gab der Veranstaltung schon von Beginn<br />
an neue Impulse. 2<strong>01</strong>8 wirkten sich<br />
diese besonders erkennbar aus, zumal<br />
die eigene MIRO-Geschäftsstelle in der<br />
Hauptstadt mehr räumliche Nähe zur<br />
großen Politik hergestellt hat. Bestehende<br />
Kontakte wurden intensiviert und<br />
neue geknüpft. So gelang es, namhafte<br />
Vertreter verschiedener Parteien und<br />
Fraktionen für die politische Podiumsdiskussion<br />
zum Auftakt zu gewinnen.<br />
Dabei wurde durchaus Tacheles geredet,<br />
um die Probleme der Genehmigung<br />
von Rohstoffgewinnungen im Angesicht<br />
des Baubooms zu verdeutlichen. Selten<br />
ging es bei vergleichbaren Veranstaltungen<br />
derart konkret zur Sache. Nicht nur<br />
um parteipolitische Positionen wurde<br />
(wie so oft) gerungen, es wurde auch<br />
substanziell diskutiert – so der einhellige<br />
Konsens des Publikums. Mehr zum politischen<br />
Teil gab es bereits in GP 8/2<strong>01</strong>8<br />
zu lesen. Bewegte Bilder zu den politischen<br />
Highlights sind über den youtube-<br />
Button unter bv-miro.org abrufbar.<br />
Die Festansprache zur offiziellen Eröffnung<br />
brachte mehr Erkenntnisgewinn<br />
und Unterhaltung als der Titel „Arbeitswelt<br />
2030 – Zukunft der Arbeit – Arbeit<br />
der Zukunft“ versprach. Kurzweilig und<br />
engagiert referierte Prof. Dr. Jutta Rump<br />
zu nachvollziehbaren Gründen des<br />
Fachkräftemangels – aus vielfältigen<br />
Perspektiven aller „Betroffenen“ inklusive<br />
ihrer eigenen bei der Mitarbeitersuche.<br />
Die Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />
Direktorin des<br />
Instituts für Beschäftigung und Emplo-<br />
yability sowie Projektbegleiterin für die<br />
zukunftsorientierte Neuausrichtung von<br />
Unternehmen, beleuchtete die komplexen<br />
Gründe für das steigende Missverhältnis<br />
zwischen Angebot und Nachfrage,<br />
kurz: den Fachkräftemangel. Wie die<br />
Ansprüche potenzieller Mitarbeiter und<br />
die Anforderungen der uns bislang bekannten<br />
Arbeitswelt – in der Praxis oft<br />
unerkannt – aufeinandertreffen, besser<br />
wohl: aufeinanderprallen, wird manchem<br />
Zuhörer noch länger zu denken geben.<br />
Verständliche Inhalte gut verpackt<br />
Das hohe Niveau der Veranstaltung<br />
fand in den zweizügigen Workshops<br />
eine profunde Fortsetzung. Die Themen<br />
ließen die Wahl zwischen verschiedenen<br />
Schwerpunkten. Im Block A ging es<br />
um rechtliche Fragen, Rohstoffverfügbarkeit<br />
und -unverzichtbarkeit sowie<br />
Natur- resp. Artenschutz, in Block B<br />
dominierten technische Schwerpunkte,<br />
die in der Branche sowohl die Gegenwart<br />
als auch die Zukunft prägen: Digitalisierung<br />
und Bergbau 4.0. Auch für<br />
die Fachangebote zollten die Teilnehmer<br />
den Veranstaltern reichlich Lob.<br />
Neben der Themenauswahl gab es dieses<br />
auch für die verständliche Darstellung.<br />
Was sonst, oft von verwirrender<br />
Komplexität geprägt, die Aufnahmekapazität<br />
mancher Teilnehmer überfordert,<br />
wurde hier wohltuend verständlich<br />
geboten. Beispiele aus der Praxis stellten<br />
Wunsch und Wirklichkeit ins Verhältnis<br />
und offenbarten Potenziale sowie<br />
erzielte Fortschritte.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
71<br />
GRUSSWORTE UND FESTREDEN: Engagiert und unterhaltsam informierten eingangs<br />
UEPG-Präsident Thilo Juchem und Prof. Dr. Jutta Rump zu wichtigen Themen.<br />
Die A-Sager<br />
Sie geistert seit einigen Jahren durch die<br />
Fantasien und Ideologien derjenigen, die<br />
nicht wahrhaben wollen, dass sich durch<br />
Recycling allein der mineralische Rohstoffbedarf<br />
nicht decken lässt. Dennoch<br />
wird sie speziell vom Öko-Institut und<br />
Partnern dieser Couleur gehypt. Gemeint<br />
ist die sogenannte „Rohstoffwende“, der<br />
gemäß sich der Bedarf an primären mineralischen<br />
Rohstoffen in Deutschland<br />
bis 2049 halbiert haben soll. Herangezogen<br />
werden dafür die immer gleichen<br />
Argumente, ganz egal, wie oft diese<br />
schon mit Fakten widerlegt wurden. Besonders<br />
interessant ist, dass diejenigen,<br />
die hier mehr und möglichst nur Recyclingbaustoffe<br />
zum Bauen fordern, die<br />
gleichen sind, die deren Einsatz aus<br />
Angst vor Schadstoffen verhindern.<br />
Richten wir uns also darauf ein, die Rohstoffwende-Argumente<br />
auch in Zukunft<br />
präsentiert zu bekommen. Wer nicht<br />
hören will, muss eben fühlen – und gefühlt,<br />
resp. realisiert, werden regionale<br />
Rohstoffknappheiten bereits jetzt ziemlich<br />
deutlich. Nicht umsonst beklagen die<br />
Verbandsmanager im Kontext dazu typisch<br />
deutsche Verschärfungen von EU-<br />
Vorgaben auf Landesebene und fordern<br />
eine Rückführung der Umsetzung auf die<br />
1:1-Ebene, wie jeweils vor Wahlen von<br />
der Bundesregierung versprochen. Ein<br />
weiterer Knackpunkt: Den für das Thema<br />
eingesetzten Entscheidern fehlt immer<br />
häufiger schlichtweg die Expertise. Wo<br />
soll sie auch herkommen, wenn jemand<br />
aus der Schulbehörde plötzlich für Rohstoffgewinnungsanträge<br />
zuständig gemacht<br />
wird? Keine schönen Aussichten.<br />
Und wenn sich selbst eine Initiative wie<br />
das Rohstoffsicherungskonzept Rhein-<br />
Nahe, eigentlich als ausgewogenes Musterprojekt<br />
gedacht, am Ende über das<br />
merkwürdige „Raumwiderstandskriterium“<br />
als Verhinderungselement entpuppt,<br />
weil nach fragwürdigen Kriterien von<br />
einer seit 30 Jahren scheinbar gesicherten<br />
Vorrangfläche zwei Drittel der Lagerstätte<br />
blockiert werden, dann – ja dann<br />
brauchen wir auch keines dieser hochgejubelten<br />
Musterprojekte.<br />
Zu lernen galt es, dass die Lautesten<br />
nicht unbedingt die Lautersten unter den<br />
Mitbürgern sind. Es gilt nun zu unterscheiden,<br />
wie die tatsächlichen Befindlichkeiten,<br />
Wünsche, Ansprüche und<br />
Ansichten in der jeweiligen Gesamtbevölkerung<br />
aussehen und zu gewichten<br />
sind. Für die Einordnung läuft sein einigen<br />
Jahren ein über die Forschungsgemeinschaft<br />
MIRO initiiertes AiF-Forschungsvorhaben,<br />
dessen Ergebnisse<br />
unter der Überschrift: „Was bewegt den<br />
Bürger? Das Verständnis des Konfliktes<br />
– ein Handlungsleitfaden“ zusammengefasst<br />
wurden. GP berichtete darüber<br />
bereits in drei Beiträgen, ein<br />
weiterer ist für dieses Jahr geplant.<br />
Egal wie, aber wenn es zu echten oder<br />
vermuteten Problemen kommt, geraten<br />
Verantwortliche in Betrieben in Kontakt<br />
mit Menschen, die Aufklärung und Auswege<br />
verlangen. Dann ist es gut zu wissen,<br />
wie Worte und Tonalitäten wirken.<br />
Auch wichtig: Wer den Rahmen zuerst<br />
setzt, bestimmt die Folgedeutung.<br />
Schnell sein, proaktiv Kontakt suchen,<br />
Verunsicherungen abbauen – somit<br />
einen proaktiven Frame setzen, lautet<br />
das Rezept. In der Mehrzahl der Fälle ist<br />
auf dieser Basis eine friedliche Koexistenz,<br />
oft sogar eine gute Nachbarschaft<br />
zwischen Gewinnungsbetrieb und Anrainern<br />
möglich.<br />
Aber da nicht Bürger entscheiden –<br />
zumindest nicht direkt –, sondern im Falle<br />
von Genehmigungsanträgen Sachbearbeiter<br />
in Behörden, die wiederum im<br />
Dienst einer bestimmten Politik stehen,<br />
ist die Kombination aus Nichtentscheiden(wollen)<br />
plus Gutachteritis deren<br />
bequemer Weg zum Nicht-Handeln. Tipp<br />
des kundigen Referenten und ehemaligen<br />
Bürgermeisters: „Krankt die Gemeinde<br />
an Entscheidungsunwillen – sorgen Sie<br />
dafür, dass entscheidungswillige Persönlichkeiten<br />
gewählt werden.“<br />
Vertrauen ist gut, Rechtssicherheit ist<br />
besser! So jedenfalls formuliert MIRO<br />
sein Anliegen, in Sachen „Natur auf Zeit“,<br />
die im aktiven Betriebsgelände oder in<br />
zeitweise nicht genutzten, später aber<br />
wiederbelebten Gewinnungsstätten entsteht.<br />
Um Blockaden der wirtschaftlichen<br />
Nutzung zu vermeiden und eine Biotopverlagerung<br />
zu ermöglichen, ist eine verbindliche<br />
Rechtsverankerung essenziell.<br />
Letztlich nützt diese neben den Unternehmern<br />
auch seltenen Arten, die auf<br />
solche Dynamik angewiesen sind. „Wer<br />
Arten aktiv fördert, und das bereits in der<br />
Gewinnungsphase, erhöht die Akzeptanz<br />
seines Betriebes“, meint pauschal der<br />
Referent vom Nabu. Vielleicht gilt das in<br />
einer ganzen Reihe von Fällen, doch es<br />
gibt eben auch noch die vielen anderen,<br />
bei denen der Schuss gerade deshalb<br />
FORDERUNGEN gegenüber der Politik<br />
kombinierte Dr. Gerd Hagenguth mit einem<br />
Appell an die Unternehmer, offensiv die Bedeutung<br />
der Branche zu kommunizieren.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
72<br />
TREFFPUNKT<br />
WORKSHOP-STRANG A: Referenten und Moderatoren lieferten zu maßgeblichen<br />
Rahmenthemen in die die Gesteinsgewinnung eingebettet oder auch zwangseingepresst<br />
ist, maßgebliche Informationen und Impulse.<br />
nach hinten losging. Also: Rechtssicherheit für Betriebe =<br />
noch mehr Sicherheit für Arten – so geht die Sache auf. Lösungsvorschläge<br />
ließen sich für den Rechtsrahmen aus einem<br />
F&E-Projekt ableiten – nur hätte das BVerwG für das Thema<br />
noch viel lieber Standards. Hier wird es kompliziert, denn an<br />
welche Standards ist neben den Menschen auch die Natur<br />
bereit, sich zu halten. Die Hoffnung ist nun wieder auf EU-<br />
Ebene delegiert, wo das Thema „Natur auf Zeit“ als Nachtrag<br />
im Gesetzeswerk eventuell eine Chance haben könnte.<br />
Absehbar gute Chancen auf eine breite und belastbare<br />
Datenbasis werden der beim bbs zur Bearbeitung angesiedelten<br />
Biodiversitätsdatenbank der Roh- und Baustoffbranche<br />
zugerechnet. Mehr dazu gibt es in Kürze in einem separaten<br />
Beitrag.<br />
Waren Genehmigungsverfahren zum Neuaufschluss und<br />
zur Erweiterung von Gewinnungsflächen schon jemals einfach?<br />
Vielleicht. Nur kann sich heute kaum mehr ein damit<br />
geplagtes Unternehmen an solche Zeiten erinnern. Und weil<br />
es nie genug sein kann, was da an Papier und noch mehr<br />
Papier verlangt wird, könnte mit der laufenden Evaluation der<br />
europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nochmals ein<br />
neues Forderungspaket obenauf kommen. Erste „Ausläufer“<br />
sind in der Praxis – bspw. mit gewässerökologischen Zusatzforderungen<br />
– bereits zu bemerken. Und das ist noch nicht<br />
alles, denn die WRRL „gleicht einer irren Gebrauchsanleitung<br />
mit unendlich vielen Fußnoten“ – wer soll da noch durchblicken.<br />
Ach ja – ein VerbesserungsGEBOT ist seit etwa einem<br />
Jahr auch noch inklusive. Ausnahmen? Nun ja, keine so recht<br />
griffigen für die Branche. Am Ende erblickt eine erneute Mühseligkeit<br />
das Licht der Genehmigungskomplikationen. Viel<br />
darüber nachdenken möchte man gar nicht – aber den Hartgesottenen,<br />
die gerne weiter im Rohstoffgeschäft bleiben<br />
wollen, wird wohl nichts anderes übrig bleiben.<br />
Fazit zum A-Fachteil: Das Geschäft bleibt nicht nur kompliziert,<br />
es wird noch komplizierter. Steckt dahinter vielleicht der<br />
Plan, dem Mittelstand den dicken Daumen zu zeigen? Es mehren<br />
sich jedenfalls Fälle, wo KMU aus Bürokratieüberschuss<br />
und -druss lieber ihr Unternehmen an größere Einheiten oder<br />
Baustoffkonzerne verkaufen, statt selbst weiter täglich Gefahr<br />
zu laufen, irgendeinen Fallstrick übersehen zu haben.<br />
SCHNELLEN SCHRITTES strebt BMWi-Staatsekretär Oliver Wittke seinem Auftritt entgegen. Anschließend nehmen ihn die MIRO-Mannschaft sowie<br />
die geladenen Jungakademiker der drei maßgeblichen deutschen Hochschulen in die Mitte. In der Ausstellung zeigt sich Wittke beeindruckt von der<br />
Hochtechnisierung der Branche und ihrer Ausrüster.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
73<br />
WORKSHOP-STRANG B: Technik, Arbeitswelt, Nachwuchs suche.<br />
Hier ging es um ganz konkrete Fragen und verständliche Antworten<br />
zum „Wie“ der stetig modernisierten und mit ver antwortungsvollen<br />
Menschen am Leben gehaltenen Branche. Fotos: Wistinghausen<br />
Und die B-Aufklärer<br />
Die Workshop-Reihe B folgte überwiegend dem Motto des<br />
ersten Blocks: „Rohstoffgewinnung 4.0: Möglichkeiten und<br />
Grenzen der Digitalisierung“. In der Fülle der Beiträge bedeutete<br />
dies, die immer noch oft schlechte Netzausstattung<br />
sowie die uneinheitlichen Standards mit den Möglichkeiten<br />
der Gegenwart zu vergleichen und einen Ausblick zu wagen.<br />
Dargelegt wurde dabei auch, dass nicht alles, was in einer<br />
Riesenmine in Australien oder Südamerika für eine Effizienzsteigerung<br />
erstrebenswert ist, auch für einen Gewinnungsbetrieb<br />
deutscher Dimensionen nötig sein wird. Der<br />
Sorge, an ländlichen Standorten von Steinbrüchen und<br />
Kiesgruben durch flächendeckende Funklöcher von der Datentechnik<br />
abgehängt zu sein, wurden eindrucksvolle technische<br />
Möglichkeiten gegenübergestellt, die etwa auch eine<br />
betriebsinterne Datenübermittlung im „Offline-Modus“ ermöglichen.<br />
Hier werden Informationen über kurze Distanz<br />
von einem Fahrzeug zum anderen weitergegeben und landen<br />
auch ohne WLAN zeitverzögert in der Zentrale. Erste<br />
Anbieter sind heute zudem in der Lage, über intelligente<br />
Schnittstellen herstellerübergreifende Standards zu gewährleisten.<br />
Diese dimmen die weit verbreitete Sorge vieler Anwender,<br />
in die Abhängigkeit eines Herstellers zu gelangen,<br />
ZUHÖREN UND DIREKT DISKUTIEREN. Das ForumMIRO bietet zur Erörterung bekannter oder neu aufgeworfener Fragen eine ideale Plattform.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
74<br />
TREFFPUNKT<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
75<br />
INFORMATIVE AUSZEIT: In den großzügig bemessenen Vortragspausen erwies sich die Ausstellung – von der wir hier nur einen Ausschnitt zeigen<br />
können – als Magnet für die Fachbesucher, die sich diese Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit den Ausrüstern und Dienstleistern ihres Vertrauens<br />
nicht nehmen ließen.<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
76<br />
TREFFPUNKT<br />
herunter. Dennoch deutet sich die Gefahr<br />
an, dass der Bergbau 4.0 über die<br />
immer noch hohen Kosten als Beschleuniger<br />
der Konzentration hin zu großen<br />
Betrieben wirkt – „gläserne“ Beschäftigte<br />
inklusive. Für Betriebe hiesiger Dimensionen<br />
wurden alternative Möglichkeiten<br />
aufgezeigt, durch eine effiziente<br />
Datenanalytik auch große Datenmengen<br />
zu beherrschen und sinnvoll zu verwerten,<br />
indem definierte Informationen<br />
schon zu Beginn der Verarbeitungskette<br />
individuell ausgefiltert werden.<br />
Ein Baustein befasst sich mit der Automatisierung<br />
von Vorgängen, die schon<br />
heute ganz oben auf der Agenda stehen,<br />
wenn es um die Optimierung ökonomisch<br />
relevanter Prozesse geht. Als ein<br />
Synonym für Innovation steht dabei das<br />
autonome Arbeiten von Fahrzeugen und<br />
Maschinen im Fokus. Beim Einsatz autonom<br />
fahrender Skw wurde das große<br />
nutzbare Potenzial schon mehrfach erfolgreich<br />
in Szene gesetzt. Beispielhaft<br />
vorgestellt wurde dazu das „Autonomous<br />
Haulage System“ (AHS), das unter<br />
Federführung von Komatsu bereits seit<br />
2007 auf mehreren Kontinenten in Großtagebauen<br />
im Einsatz ist. Innerhalb<br />
Westeuropas mit deutlich kleineren Betriebsgrößen<br />
wird es nach Ansicht der<br />
Fachleute noch etwas dauern, bis diese<br />
Techniken entsprechend „herunterskaliert“<br />
sind. Um ein sicheres Arbeitsumfeld<br />
bei zwangsläufiger Koexistenz unbemannter<br />
und bemannter Maschinen<br />
zu gewährleisten, sind umfangreiche<br />
Anpassungen erforderlich. Einige davon<br />
werden durch Umbauten an den autonomen<br />
Fahrzeugen realisiert. Weil Transporte<br />
durch Radfahrzeuge den Großteil<br />
des Energiebedarfs in Gewinnungsbetrieben<br />
ausmachen, werden parallel zur<br />
Automatisierung neue Antriebskonzepte<br />
getestet. Elektromobilität kommt ins<br />
Spiel und im Gegensatz zur Automatisierung<br />
werden hier die hochindustrialisierten<br />
Märkte vorneweg spielen. Im<br />
dicht besiedelten Europa gelten schon<br />
heute hohe Standards und Ansprüche in<br />
Sachen Umweltemissionen – mit immer<br />
noch rasch steigendem Niveau auch im<br />
Bergbau fernab der Innenstädte. Richtungsweisende<br />
Ansätze zeigen, wie weit<br />
die Praxis bereits gediehen ist. So läuft<br />
bspw. in einem Steinbruch in der Schweiz<br />
seit Februar 2<strong>01</strong>8 ein vollelektrisch betriebener<br />
65-t-Skw im täglichen Einsatz.<br />
Die komplette Klaviatur<br />
In Verbindung mit dem rundum gelungenen<br />
MIRO-Abend am Donnerstag in der<br />
nahe gelegenen Arminius-Markthalle<br />
lautet das Fazit: Berlin ist eine Reise wert<br />
– jetzt und in Zukunft – spätestens aber<br />
wieder beim zehnten ForumMIRO ab<br />
dem 27. November 2<strong>01</strong>9. Inhaltlich lässt<br />
sich das vergangene Forum am besten<br />
mit dem Motto von MIRO-Präsident Dr.<br />
Gerd Hagenguth zusammenfassen:<br />
„Neue Wege gehen“. Dafür hat sich der<br />
Verband als leistungsstarker Partner präsentiert,<br />
der für die Unternehmen der<br />
Branche klare Forderungen in Richtung<br />
Politik und Verwaltung aussendet, die<br />
Bedeutung der Branche zu erkennen,<br />
zu schätzen und deren Entwicklung entsprechend<br />
zu unterstützen. Im Zusammenhang<br />
mit den permanent wachsenden<br />
Ansprüchen der Koexistenz<br />
zwischen Primärrohstoffgewinnung und<br />
Umweltschutz legte er den über ihre Landesverbände<br />
organisierten Mitgliedsunternehmen<br />
nahe, sich vor Ort aktiv für<br />
ein positives Image ihrer Betriebe und<br />
der Branche einzusetzen. In Anbetracht<br />
der Tatsache, dass sich Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie regelmäßig Nachhaltigkeitspreise<br />
verdienen, gelte es, dies<br />
mit einer Akzeptanzoffensive mehr in den<br />
Fokus der gesellschaftlichen Wahrnehmung<br />
zu rücken. MIRO sieht sich hier als<br />
Impulsgeber – und das ForumMIRO als<br />
Plattform, um diese Impulse zu verstärken<br />
und weiterzutragen.<br />
Bleibt noch zu erwähnen, dass aus<br />
langjähriger Branchenkenntnis und Tätigkeit<br />
für den Verband das Workshop-<br />
Fachprogramm maßgeblich in den Händen<br />
von MIRO- Geschäftsführer Walter<br />
Nelles liegt, der hervorragend damit umzugehen<br />
weiß.<br />
Den jüngsten Erfolg mit 75 Ausstellern,<br />
über 550 Teilnehmern und namhaften Referenten<br />
nehmen er, der veranstaltende<br />
MIRO und die Organisatoren von Geoplan<br />
als Auftrag für die Zukunft mit, denn<br />
nach dem ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 ist vor dem<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>9, für das die Planungen<br />
bereits angelaufen sind. Wer gern tiefer<br />
zurückblicken möchte, findet mehr zum<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 auf der Website der<br />
Veranstaltung.<br />
(bwi/gsz)<br />
www.bv.miro.org<br />
www.forummiro.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
77<br />
ZUSAMMENKOMMEN NACH DER ARBEIT: Die Arminiushalle bot einen interessanten und kulinarisch reizvollen Rahmen für die Abendveranstaltung.<br />
GEWÜRDIGTER EINSATZ<br />
Der Meisterkurs fiel nicht vom Himmel!<br />
Vor einigen Monaten ging der erste Kurs für die Fortbildung<br />
zum „Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />
IHK“ über den Ausbildungspartner Eckert-Schulen an<br />
den Start. Den Anstoß zu dieser bislang fehlenden Stufe<br />
auf der Karriereleiter von technischen Fachkräften in der<br />
mineralischen Roh- und Baustoffindustrie hatten in einer<br />
konzertierten Aktion vier führende Verbände gegeben. Seitens<br />
MIRO hat in diesem Zusammenhang die Fachfrau Dr.<br />
Bettina Nickel, im Ehrenamt unter anderem Vorsitzende des<br />
Arbeitsausschusses Aus- und Weiterbildung, als maßgebliche<br />
Impulsgeberin gewirkt.<br />
Ihr außergewöhnlicher Einsatz wurde im Rahmen der<br />
dem Forum vorgelagerten MIRO-Mitgliederversammlung<br />
offiziell durch MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth und<br />
MIRO-Geschäftsführer Walter Nelles gewürdigt. Einen ordentlichen<br />
Blumenstrauß gab es natürlich wohlverdient<br />
obendrauf. Einem Verband, der solche Ehrenamtler in seinen<br />
Reihen hat – und davon gibt es bei MIRO viele –, dem<br />
muss um seine Entwicklung der Angebote für die Mitglieder<br />
nicht bange sein.<br />
www.bv-miro.org<br />
ÜBERRASCHUNG: Mit dieser offiziellen Ehrung für ihr Engagement hatte Dr. Nickel nicht gerech net. Wohlverdient und auch GP gratuliert.<br />
Fotos: Sven Hobbiesiefken<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
78<br />
TREFFPUNKT<br />
Strategie FÜR Rohstoffe:<br />
zwingend und dringend<br />
Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg, Bürgerbeteiligungen,<br />
Natur auf Zeit oder FFH sind Themen, die Akteuren in der Steine- und<br />
Erdenindustrie unter den Nägeln brennen. Entsprechend lockten<br />
genau diese Schlagwörter über 120 Teilnehmer im November ins Haus<br />
der Baustoffindustrie nach Ostfildern.<br />
das ganze Land verteilten Abbaustätten<br />
zu erhalten. Konkret sichtbar wird die<br />
Zusammenarbeit von Rohstoffwirtschaft<br />
und Naturschützern an diversen Vorzeigeprojekten<br />
Baden-Württembergs.<br />
Der Industrieverband Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg (ISTE) veranstaltete<br />
zusammen mit der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dolde Mayen und Partner (Stuttgart) und<br />
der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer<br />
Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe<br />
(ABBM) das 21. Steine- und Erdenseminar.<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde (Kanzlei<br />
Dolde Mayen und Partner) sowie<br />
ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas<br />
Beißwenger übernahmen die Moderation.<br />
Rohstoffstrategie von<br />
großer Bedeutung<br />
„Trotz ausgefeilter Anträge werden Genehmigungen<br />
von bestimmten Vorhaben<br />
nur unter dem Damoklesschwert<br />
der Anfechtung erteilt. Gerade kleinere<br />
Familienbetriebe geraten hier allmählich<br />
an die Grenzen ihrer Möglichkeiten“,<br />
machte Dr. Christoph Heim, stellvertretender<br />
Vorsitzende der ABBM deutlich.<br />
„Die Politik ist dafür verantwortlich, dass<br />
die Rahmenbedingungen ausgewogen<br />
sind und ein rechtssicheres Wirtschaften<br />
möglich ist. Hier ist die in Arbeit befindliche<br />
Rohstoffstrategie für Baden-<br />
Württemberg von großer Bedeutung“,<br />
so Dr. Heim.<br />
„Die Rohstoffstrategie muss deutlich<br />
machen, dass Rohstoffsicherung und<br />
-gewinnung kein Selbstzweck, sondern<br />
gemeinschaftliche Aufgabe sind“, stellte<br />
Oliver Mohr, Vorsitzender des Umweltund<br />
Rohstoffausschusses des ISTE,<br />
fest.<br />
Wirtschaft und Naturschutz im Duett<br />
In die in Arbeit befindliche Rohstoffstrategie<br />
des Landes wurden Vorschläge<br />
von Nabu und ISTE eingebracht. Beide<br />
Verbände nennen als eines ihrer erklärten<br />
Ziele, das Land dafür zu gewinnen,<br />
eine Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg<br />
zu erarbeiten, die ökologischen,<br />
sozialen und ökonomischen Erfordernissen<br />
Rechnung trägt. Mehr Biodiversität<br />
während des Abbaus und im Rahmen<br />
der Rekultivierung zu schaffen, gilt ebenso<br />
als Ziel wie die Dezentralität der über<br />
Akzeptanz gewinnen, aber wie?<br />
Die Ergebnisse einer empirischen Studie<br />
zur sozialen Akzeptanz der Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe stellte Prof. Dr.<br />
Dr. Olaf Kühne vom Lehrstuhl Stadt- und<br />
Regionalentwicklung, Forschungsbereich<br />
Geografie an der Eberhard Karls<br />
Uni Tübingen vor. GP-Leser kennen besagte<br />
Studie bereits aus einer Beitragsreihe.<br />
Wichtige Erkenntnisse im Umgang<br />
mit Bürgern bei Bauvorhaben in Baden-<br />
Württemberg gab Ulrich Arndt, Stabstelle<br />
der Staatsrätin Gisela Erler für<br />
Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung<br />
des Staatsministeriums, weiter. Mediative<br />
Ansätze helfen demnach bei der<br />
Bürgerbeteiligung, um die wahren Beweggründe<br />
der Menschen zu erfahren.<br />
Nur rechtliche Vorgaben abzufragen,<br />
hieße, an Bedürfnissen vorbei beteiligen,<br />
lautete eine seiner zentralen Aussagen.<br />
Sein Fazit: Alle sollen an vielen<br />
Thementischen in Kleingruppen zu Wort<br />
kommen und nicht alle an einem Tisch<br />
mit allen Themen.<br />
IM DUETT informierten Thomas Beißwenger (l.) und<br />
Johannes Enssle, Vors. Nabu BW, über Vorschläge<br />
beider Seiten zur Rohstoffstrategie des Landes.<br />
DIE REFERENTEN sorgten mit ihren Vorträgen für einen interessanten und informativen Tag<br />
im Haus der Baustoffindustrie. Die Teilnehmer waren vom abgestimmten Programm der Veranstaltung<br />
sehr angetan.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
79<br />
Über die besten Reaktionsmöglichkeiten<br />
in Konfliktsituationen informierte Dr.<br />
Piet Sellke, Experte in der Planung und<br />
Umsetzung von Bürgerbeteiligungsverfahren,<br />
der unter anderem als Mediator<br />
bei Konflikten zwischen Firmen arbeitet.<br />
Steinbruch und Kiesgrube können sich<br />
zu wertvollen Lebensräumen entwickeln.<br />
Zum aktuellen, unter anderem rechtlichen<br />
Rahmen dieser „Natur auf Zeit“ referierte<br />
Manuel Sedlak, Experte für Umweltrecht<br />
und Naturschutz beim ISTE. Mit<br />
Lösungsansätzen wie Vorabausnahmen<br />
könnte ein Netz von zeitlich und räumlich<br />
neben- und nacheinander bestehenden<br />
„Natur-auf-Zeit-Flächen“ entstehen,<br />
somit also „… viel Natur auf Zeit als viel<br />
Zeit ohne Natur“.<br />
Über die vertragliche Lösung von<br />
„Natur auf Zeit“ in Bayern informierte<br />
André Fietkau vom Bayerischen Industrieverband<br />
Baustoffe, Steine und Erden<br />
(BIV). Als einen „Gewinn für den Amphibienschutz<br />
in Bayern“ bezeichnete er<br />
den Vertragsnaturschutz in Bayern, der<br />
breite Unterstützung durch das bayerische<br />
Umweltministerium erfährt.<br />
Vier FFH-Verordnungen<br />
sind im Werden<br />
FFH & PETITIONEN: Heiße Themen in<br />
Baden-Württemberg, angefasst und erörtert<br />
von Dr. Winfried Porsch. Fotos: ISTE<br />
Für die über 200 FFH-Gebiete beabsichtigt<br />
das Land eine Sammelverordnung<br />
je Regierungsbezirk für alle Gebiete zu<br />
erlassen, die Mitte Januar 2<strong>01</strong>9 in Kraft<br />
treten sollte. Entgegen der Beteuerungen<br />
des Ministeriums sieht der Entwurf<br />
auch Erweiterungen der Gebietskulisse<br />
und einzelne Verschärfungen bei den<br />
Erhaltungszielen gegenüber den bisherigen<br />
Managementplänen vor. Lothar<br />
Benzel, ISTE, erläuterte, wie Rohstoffgewinnungsbetriebe<br />
von den Sammelverordnungen<br />
betroffen sein können,<br />
und Dr. Winfried Porsch (Kanzlei Dolde<br />
Mayen) ergänzte das zu Fragen des<br />
Rechtsschutzes.<br />
Technische Anleitung für Gerichte<br />
und weitere Hürden<br />
Stößt die gerichtliche Kontrolle nach<br />
weitestmöglicher Aufklärung an die<br />
Grenze des Erkenntnisstandes naturschutzfachlicher<br />
Wissenschaft und Praxis,<br />
zwingt das Grundgesetz das Gericht<br />
nicht zu weiteren Ermittlungen, sondern<br />
erlaubt ihm, seiner Entscheidung insoweit<br />
die plausible Einschätzung der Behörde<br />
zu der fachlichen Frage zugrunde<br />
zu legen, so Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde.<br />
Diese Einschränkung der Kontrolle bedarf<br />
nicht eigens gesetzlicher Ermächtigung.<br />
Auf dieser Grundlage hat das<br />
Bundesverfassungsgericht mit am<br />
23. November 2<strong>01</strong>8 veröffentlichtem Beschluss<br />
zwei Verfassungsbeschwerden<br />
von Windkraftunternehmen als unzulässig<br />
verworfen. Dabei wurde auch klargestellt,<br />
dass der Gesetzgeber in grundrechtsrelevanten<br />
Bereichen Verwaltung<br />
und Gerichten nicht ohne weitere Maßgaben<br />
auf Dauer Entscheidungen in<br />
einem fachwissenschaftlichen „Erkenntnisvakuum“<br />
übertragen darf. Der<br />
Gesetzgeber muss daher zumindest für<br />
eine untergesetzliche Maßstabsbildung,<br />
etwa durch normenkonkretisierende<br />
Verwaltungsvorschriften, sorgen.<br />
Dr. Winfried Porsch führte in die<br />
Grundlagen des Petitionsrechts ein.<br />
Dabei ging er auf den Schutzbereich des<br />
Petitionsrechts und die Vorgehensweise<br />
des Landtages ein. Das sogenannte<br />
„Stillhalteabkommen“ zwischen Landtag<br />
und Regierung stellt bei den erläuterten<br />
Beispielen ein unzulässiges Abkommen<br />
zulasten eines unbeteiligten Vierten,<br />
nämlich des Vorhabenträgers, dar. Die<br />
Berufung auf dieses Abkommen greift in<br />
rechtswidriger Art und Weise in die<br />
Rechte des Vorhabenträgers ein. Es ist<br />
rechtswidrig, ein Verwaltungsverfahren<br />
unter Berufung auf das Stillhalteabkommen<br />
zu verzögern. Auch zu den Rechtsschutzmöglichkeiten<br />
der Unternehmen<br />
gegen Maßnahmen des Petitionsausschusses<br />
und ggf. infolge der Genehmigungsbehörden<br />
führte Dr. Porsch aus<br />
und hinterlegte dies anhand der Rechtsprechung<br />
in Baden-Württemberg.<br />
www.iste.de<br />
14. MÄRZ 2<strong>01</strong>9 IN NÜRNBERG<br />
Natursteintag<br />
Bayern 2<strong>01</strong>9<br />
Unter der Überschrift: „Die Branche und was<br />
sie bewegt … Straßenbau, Technik“ lädt die<br />
Fachgruppe Naturstein im Bayerischen BIV<br />
erneut ins Ramada Parkhotel Nürnberg zum<br />
Natursteintag Bayern ein.<br />
Auf dem Programm stehen einführend Infos<br />
zu aktuellen Entwicklungen im bayerischen<br />
Straßenbau. Probleme und Wünsche der weiterverarbeitenden<br />
Industrie, exemplarisch der<br />
Asphaltbranche, adressieren die Zusammenarbeit<br />
über Sparten hinweg.<br />
Im Themenfeld der Natursteingewinnung<br />
als ersten, wesentlichen Schritt zur Erzeugung<br />
hoher Produktqualitäten wird eingehend der<br />
Stellenwert des präzisen Bohrens bei Gewinnungssprengungen<br />
betrachtet und mit Smart-<br />
Quarry eine Möglichkeit der herstellerunabhängigen<br />
Echtzeiterfassung und -steuerung<br />
von Gewinnungsprozessen aufgezeigt.<br />
BIV-Mitglieder der Fachgruppe Naturstein<br />
haben das detaillierte Programm mit Anmeldeformular<br />
bereits erhalten, andere Interessenten<br />
fragen am besten beim Verband bezüglich<br />
Teilnahmemöglichkeiten unter Telefon<br />
089 514 03 154 oder naturstein@biv.bayern<br />
nach. Anmeldungen für die Tagesveranstaltung<br />
werden bis zum 1. März erbeten.<br />
www.biv.bayern<br />
TRADITIONELLER Treff in Nürnberg zum<br />
BIV- Natursteintag. Cover: BIV<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
80<br />
TREFFPUNKT<br />
JAHRESTAGUNG<br />
Kooperation stimmt die Partner zufrieden<br />
KOPF ODER BAUCH: Dr. Volker Busch verstand es perfekt, die Teilnehmer zu informieren und gut zu unterhalten. Fotos: BKRI<br />
Zur Jahrestagung der Unternehmerverbände<br />
Steine I Erden I Keramik im Oktober<br />
2<strong>01</strong>8 in Koblenz wiesen die jeweiligen<br />
Vorstandsvorsitzenden Heike Horn<br />
und Christian Rinn darauf hin, dass die<br />
Kooperation bislang für alle Beteiligten<br />
ausschließlich Vorteile gebracht habe,<br />
da sich so gezielt Kompetenzen bündeln<br />
und Synergien nutzen ließen. Zeitoptimiert<br />
eingebettet in das Treffen waren<br />
die Mitgliederversammlungen der kooperierenden<br />
Verbände, des Arbeitgeberverbands<br />
Steine und Erden Hessen<br />
und Thüringen, des Rheinischen Unter-<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN 2<strong>01</strong>9<br />
23. und 24. Mai in Konstanz<br />
Jahreshauptversammlung ISTE und<br />
Fachgruppen<br />
www.iste.de<br />
24. Mai in München<br />
Jahreshauptversammlung BIV und Fachgruppen<br />
Naturstein sowie Sand und Kies<br />
www.biv.bayern<br />
12.–14. Juni in Deidesheim<br />
Jahreshauptversammlung vero und<br />
Fachgruppen<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
21.–22. Juni in Görlitz<br />
Jahreshauptversammlung UVMB<br />
www.uvmb.de<br />
27.–29. November 2<strong>01</strong>9 in Berlin<br />
Jahreshauptversammlung MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
nehmerverbands Steine und Erden<br />
sowie des Verbands Baustoffe und<br />
Dienstleistungen.<br />
Die Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbands<br />
Steine und Erden<br />
Hessen und Thüringen bestätigte den<br />
kompletten Verbandsvorstand im Ehrenamt<br />
und Christian Rinn (Rinn Beton- und<br />
Naturstein) erneut als Vorsitzenden.<br />
Gleiches gilt für die Mitglieder des Beirats,<br />
der außerdem um zwei weitere Mitglieder<br />
erweitert wurde.<br />
Ebenfalls wurde Christian Rinn von der<br />
Mitgliederversammlung des Verbands<br />
Baustoffe und Dienstleistungen als Vorsitzender<br />
bestätigt, Dr.-Ing. Jürgen Aretz<br />
war und bleibt sein Vize, während Bernhard<br />
Pilz aus dem Vorstand ausschied.<br />
Der Rheinische Unternehmerverband<br />
Steine und Erden wird von Heike Horn<br />
(Schaefer Kalk) als Vorsitzender geleitet.<br />
Wahlen standen für diesen Verband<br />
nicht an.<br />
Abgerundet wurde die Jahrestagung<br />
durch einen Gastvortrag von Dr. Volker<br />
Busch zum Thema „Kopf oder Bauch?<br />
– Wie der Mensch sich entscheidet“. Der<br />
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
an der Uniklinik Regensburg gab<br />
einen humorvollen und spannenden<br />
Überblick über Möglichkeiten und Grenzen<br />
des Verstandes sowie des Bauchgefühls<br />
bei der Entscheidungsfindung.<br />
Die Unternehmerverbände Steine I<br />
Erden I Keramik vertreten die Interessen<br />
ihrer Mitglieder, die überwiegend in verschiedenen<br />
Teilbereichen der Baustoffindustrie<br />
angesiedelt sind, im Bereich<br />
der Tarifpolitik sowie in arbeits- und sozialrechtlichen<br />
Fragen.<br />
www.steine-erden-keramik.de<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
VERNETZT: Die Kooperation der regionalen Verbände findet Beifall. Christian Rinn, Geschäftsführer<br />
Dr. Matthias Schlotmann und Heike Horn (v.l.n.r.) sind auf einem guten Weg.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
81<br />
ROHSTOFF-CAMP 2<strong>01</strong>9<br />
Von nichts kommt nichts, oder: Tue Gutes und sprich darüber<br />
Unternehmen der Gesteinsindustrie sind auf<br />
der Suche nach interessierten Nachwuchskräften.<br />
Dabei werden sie von Fachleuten unterstützt,<br />
die sehr genau wissen, wie vielfältig<br />
und interessant die Berufsbilder in und um<br />
einen Steinbruch oder eine Sand- respektive<br />
Kiesgrube sind.<br />
Ein aktiver Baustein zur Nachwuchsgewinnung<br />
ist das von Prof. Dr.-Ing. Albert Daniels,<br />
Wissenschaftsbereich Georessourcen und<br />
Verfahrenstechnik der Technischen Hochschule<br />
Georg Agricola, initiierte „Rohstoff-<br />
Camp“. Beim Rohstoff-Camp 2<strong>01</strong>9 am<br />
29. März 2<strong>01</strong>9 stellt sich der Studiengang<br />
„Rohstoffingenieur“ der THGA Bochum vor.<br />
Kern ist dabei eine Exkursion zu den Hohenlimburger<br />
Kalkwerken Hagen. Interessierte<br />
Schülerinnen und Schüler erhalten bei dieser<br />
Tagesveranstaltung spannende Einblicke in<br />
die moderne Rohstoffgewinnung sowie -aufbereitung<br />
und das praxisnahe Studium. Neben<br />
einer Betriebsbesichtigung stehen praktische<br />
Elemente wie Lkw- und Baggerfahren sowie<br />
eine Probevorlesung auf dem Programm. Ein<br />
BEGEISTERUNG WECKEN<br />
geht am besten in der Praxis.<br />
Beim Rohstoff-Camp 2<strong>01</strong>9 lernen<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
die Hohenlimburger Kalkwerke<br />
Hagen kennen. Flyer: THGA<br />
gemeinsamer Grillnachmittag rundet das Zusammentreffen<br />
ab. Hier bietet sich die Möglichkeit,<br />
in lockerer Runde mit Professoren,<br />
Studenten und Absolventen der THGA ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
Unternehmen sind aufgerufen, interessierte<br />
junge Menschen in ihrem Umfeld anzusprechen<br />
und auf die Veranstaltung aufmerksam<br />
zu machen. Am besten gelingt das möglicherweise,<br />
indem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Unternehmens ihrerseits für die<br />
Teilnahme an der Camp-Veranstaltung werben.<br />
Die Teilnahme am Rohstoff-Camp ist für<br />
Schülerinnen und Schüler kostenlos. Die Teilnehmerzahl<br />
ist allerdings begrenzt. Anmeldungen<br />
nimmt Fabian Ingenbleek per E-Mail:<br />
fabian.ingenbleek@thga.de entgegen. Für aus<br />
größerer Entfernung Angereiste bzw. alle, die<br />
Gefallen an einem längeren Zusammensein am<br />
Camp-Tag finden, stehen Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in der Jugendherberge „Auf dem<br />
Ahorn“ zur Verfügung.<br />
www.thga.de<br />
TERMINBLITZ<br />
Konstruktive (aggressionsfreie) und<br />
gute Kommunikation<br />
Immer häufiger müssen sich Vertreter<br />
von Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
und ihrer Verbände in der Kommunikation<br />
nach außen mit unterschiedlichen<br />
Interessen und Bedürf nissen von<br />
Konfliktparteien auseinandersetzen.<br />
Da dieses Thema im Moment um sich<br />
greift und viele Verantwortliche hierbei<br />
an ihre Grenzen stoßen, um effizient,<br />
wirkungsvoll und überzeugend zu kommunizieren,<br />
tut ein solches Seminar<br />
gut.<br />
Rechtsanwältin Dr. jur. Heike<br />
Hammann, eine renommierte Verwaltungs-<br />
und Wirtschaftsmediatorin<br />
sowie Konflikt- und Kommunikationscoach,<br />
vermittelt Grundlagen guter und<br />
gelingender, weil konstruktiver Kommunikation<br />
in Theorie und Praxis.<br />
Zudem sensibilisiert sie für „Kommunikationsstörer“,<br />
die schnell zum Scheitern<br />
einer Lösungssuche führen können.<br />
Dabei zeigt das Seminar das<br />
gesamte Handlungsspektrum auf: vom<br />
guten Einstieg in ein Gespräch über<br />
einen sinnvollen Gesprächs aufbau, das<br />
sensitive Kommunizieren bis hin zum<br />
mediativen Vorgehen in Konfliktfällen.<br />
Die Teilnehmer können ihre eigenen<br />
„Problemfälle“ anonymisiert einbringen<br />
und sich gerne auch im Rollenspiel<br />
üben. Auch die strategische<br />
Vorgehensweise bei der Kommunikation<br />
mit größeren Gruppen wird<br />
thematisiert.<br />
Das Seminar findet an zwei Tagen<br />
mit einer Woche Abstand statt, um Gelerntes<br />
anzuwenden und falls nötig bei<br />
der Vertiefung nachzubessern. Programm<br />
und Anmeldebogen sind online<br />
verfügbar. Termin: 2. April 2<strong>01</strong>9 in Ostfildern.<br />
www.iste.de<br />
Seminar Zerkleinerungs- und<br />
Mahltechnik<br />
Der VDZ schult interessierte Praktiker<br />
und junge Ingenieure, die grundlegendes<br />
Wissen zu Mahlprozessen in der<br />
Zementproduktion erwerben möchten.<br />
Die Teilnehmer erhalten dabei einen<br />
Überblick über die Mechanismen der<br />
Zerkleinerung sowie den Aufbau und<br />
die Funktionsweise von Mahlanlagen.<br />
Hierzu gehört unter anderem Wissen<br />
über in der Zementindustrie übliche<br />
Mahlanlagen, deren Arbeitsprinzipien<br />
und die Beschreibung der granulometrischen<br />
Eigenschaften von Zementen<br />
und ihren Hauptbestandteilen.<br />
Als Referenten kommen erfahrene<br />
VDZ-Mitarbeiter aus den Bereichen<br />
Forschung, Labor, Beratung, Produktoptimierung<br />
sowie Anlagenoptimierung<br />
zum Einsatz. Termin: 7.–8. Mai<br />
2<strong>01</strong>9 in Düsseldorf.<br />
www.vdz-online.de<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
82<br />
TREFFPUNKT<br />
HERBST-TREFF<br />
Datensicherheit als Begleitthema zur Wahlversammlung<br />
TREFFPUNKT MIT WAHLEN: Jürgen Heinz begrüßte am 6. November 2<strong>01</strong>8 die VBS-Mitglieder im<br />
Haus der Saarländischen Bauwirtschaft. Fotos: VBS<br />
Zur Herbst-Mitgliederversammlung des<br />
Verbandes der Baustoffindustrie Saarland,<br />
VBS, trafen Anfang November 2<strong>01</strong>8<br />
etwa 30 VBS-Mitglieder, darunter auch<br />
VBS-Ehrenmitglied Werner Schmeer, zusammen.<br />
Geschäftsführer Claus Weyers<br />
oblag es, die konjunkturelle Situation in<br />
Bund und Land mit besonderem Blick auf<br />
den Bau und die Baustoffindustrie zu reflektieren.<br />
Nach wie vor engagiere sich die<br />
Geschäftsstelle im Sinne der Mitglieder in<br />
vielfältigen Segmenten. Angefangen von<br />
aktuellen saarländischen Themen wie<br />
dem Abfallwirtschaftsplan und der Deponieverordnung,<br />
Tonnagen und den LEP-<br />
Saarland, über die Gremienarbeit zu<br />
Bundes themen wie die Mantel-VO, die<br />
Emission von Luftschadstoffen aus Steinbrüchen<br />
und dem Nicht-Kohle-Bergbau<br />
bis hin zum Aufbau einer Biodiversitätsdatenbank<br />
und von Energieeffizienznetzwerken.<br />
Um dieses Paket transparenter<br />
zu machen, erstellt die Geschäftsstelle<br />
seit 2<strong>01</strong>8 den Newsletter „VBS Aktuell“ als<br />
baustoffeigene Ergänzung zum allgemeinen<br />
Newsletter des AGV Bau Saar, die auf<br />
guten Zuspruch trifft.<br />
Als Vorsitzende des MIRO-Arbeitsausschusses<br />
Öffentlichkeitsarbeit berichtete<br />
Anja Schmeer über die Neuorganisation<br />
und die Geschäftsstellen<br />
von MIRO. Derzeit würden seitens MIRO<br />
viele neue Felder aufgetan und die Branche<br />
lobbymäßig stärker in Berlin verankert.<br />
Als Ausdruck der Arbeit des Ausschusses<br />
Öffentlichkeitsarbeit ging sie<br />
auf den Film „1 Kilo Steine pro Stunde“<br />
ein. Michael Arweiler, VBS-Vertreter im<br />
MIRO-Beirat, ergänzte die Ausführungen<br />
und berichtete zudem von seiner<br />
Tätigkeit als VBS-Entsandter und Mitglied<br />
der IHK-Vollversammlung.<br />
Kein solches Treffen ohne ein begleitendes<br />
Referat und den Austausch zu<br />
allgemein interessierenden Fragen.<br />
Diesmal ging es um den Datenschutz.<br />
VBS-Vorsitzender Jürgen Heinz fragte<br />
einleitend provokant: „Wer braucht<br />
Demokratie, wenn er Daten hat?“ und<br />
zielte damit auf die sich in vielen Ländern<br />
(bspw. China) durchsetzende Diskrepanz<br />
von Demokratieverständnis und<br />
Sammelwut von Regierungen, aber auch<br />
von Konzernen. Erschreckend sei auch<br />
die gezielte Manipulation von Meinungen<br />
über soziale Netzwerke. Dabei gebe es<br />
drei Schwerpunkte der Menschenbeeinflussung:<br />
Big-Data-Erfassung, psychologische<br />
Verhaltensanalyse und schließlich<br />
die personalisierte Datenauswertung.<br />
Heinz plädiert hier für ein Umdenken<br />
zugunsten der Demokratie.<br />
Dr. Helmut Albert, Leiter des Verfassungsschutzes<br />
im saarländischen Ministerium<br />
für Inneres, Bauen und Sport,<br />
spitzte das Thema unter der Überschrift:<br />
„Spionage, Sabotage und Datendiebstahl<br />
im Zeitalter der Cyber-Angriffe“<br />
nochmals deutlich zu.<br />
Bei den turnusgemäßen Wahlen bestätigte<br />
die VBS-Mitgliederversammlung<br />
den bisherigen Vorstand in seinem Amt.<br />
Vorsitzender ist weiterhin Jürgen Heinz,<br />
sein Stellvertreter Dr. Hendrik Huppert.<br />
Weitere Vorstandsmitglieder sind Anja<br />
Schmeer Michael Arweiler, Frank<br />
Berchem-Trockle, Thomas Büscher, Dr.<br />
Christoph Kopper und Max van der<br />
Heyde.<br />
www.vbs-saar.de<br />
1. MÄRZ 2<strong>01</strong>9 IM EUROPAPARK RUST<br />
KIWI-Wirtschaftstag<br />
Die Europäische Gemeinschaft<br />
durchlebt derzeit eine ihrer größten<br />
Krisen. Fragen dazu greift der EU-<br />
Kommissar für Haushalt und Personal,<br />
Günther H. Oettinger, auf. Gleichermaßen<br />
verspricht er beim Treff<br />
der Kieswirtschaft im Dialog auch<br />
Antworten. Neben ihm prägen viele<br />
weitere kompetente Gesprächspartner<br />
und Referenten den Wirtschaftstag.<br />
Die KIWI-Mitgliedsunternehmen<br />
suchen hier das Gespräch mit regionalen<br />
und lokalen Mandatsträgern<br />
sowie mit Vertretern von Umwelt- und<br />
Wirtschaftsverbänden, denn Konflikte<br />
lassen sich nur durch einen ehrlichen<br />
und offenen Dialog lösen. Die Kieswirtschaft<br />
ist als Rohstofflieferantin unverzichtbar,<br />
und ihre Unternehmen am<br />
Oberrhein sind eine Industrie im Herzen<br />
Europas.<br />
Wird Sand auch in Deutschland<br />
bald knapp? Baggerseen und ihr Beitrag<br />
zur biologischen Vielfalt in der<br />
Oberrheinebene. Abbauwahn? Artenschutz?<br />
Am KIWI-Wirtschaftstag drehen<br />
sich am Ende alle Themen irgendwie<br />
um den Baustoff „Kies“.<br />
Das Programm steht online zur Verfügung.<br />
www.iste.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
83<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
84<br />
TREFFPUNKT<br />
LIGHT<br />
Langeweile? Nicht in unserer Branche.<br />
<br />
Auf ins nächste<br />
VERLOCKUNG<br />
AUF DEM<br />
TELLER: Die<br />
iranische<br />
Küche lässt<br />
niemanden unbeeindruckt<br />
und erst recht<br />
nicht hungrig<br />
zurück. Foto:<br />
Felix Bachmann<br />
IMAM-PLATZ in Isfahan. Die Stadt gilt<br />
als eines der modernsten und schönsten<br />
Reiseziele im Iran. (1)<br />
KEINESWEGS<br />
FLACH: Die<br />
iranische<br />
Hauptstadt<br />
Teheran bietet<br />
auch für Bergversessene<br />
tolle Aussichten.<br />
Foto: Felix<br />
Bachmann<br />
FELSENGRÄBER von Naqsh-e Rustam.<br />
Achämeniden-Könige und Sassaniden hinterließen<br />
beeindruckende Denkmäler. (2)<br />
GEMEINSCHAFTSERLEBNIS mit<br />
praller Farbenpracht: Im März 2<strong>01</strong>8<br />
führte die vero-Fachexkursion<br />
nach Myanmar. Die Fortsetzung<br />
der Reiseserie peilt den Iran an.<br />
Foto: gsz<br />
Die Erinnerungen an die vero-Unternehmerreise<br />
nach Myanmar im März 2<strong>01</strong>8<br />
sind noch kaum verblasst, da überrascht<br />
der Verband bereits mit dem<br />
nächsten Termin für einen „Treffpunkt<br />
Light“ erster Güte.<br />
Und während bisher diese Spezial-<br />
Rubrik eher Rückblicken auf besonders<br />
nette Add-ons zu Veranstaltungen vorbehalten<br />
war, bietet sie diesmal Platz<br />
auf einen spannenden Ausblick: Vom<br />
28. September bis zum 5. Oktober 2<strong>01</strong>9<br />
bietet der Verband der Roh- und Baustoffindustrie,<br />
vero, seinen Mitgliedern<br />
und ebenso Interessenten aus allen anderen<br />
Verbandsgebieten erneut die Teilnahme<br />
an einer spannenden Fachexkursion<br />
an. Sie führt – Überraschung!<br />
– in den Iran, den Hüter Tausender Kulturschätze.<br />
Von Teheran, mit seinem<br />
unschätzbaren Nationalmuseum und<br />
beeindruckenden Moscheen, führt die<br />
Tour bis nach Isfahan, der Geburtsstätte<br />
des Persischen Reiches.<br />
Schon Alexander den Großen hat<br />
dieses Land vor über 2000 Jahren<br />
fasziniert. Trotz seiner erfolgreichen Eroberung<br />
ließ er die Perser ihre Kulturen<br />
und Gebräuche weiterführen. Ein Blick<br />
auf die Kulturschätze genügt, und man<br />
kann sich denken, warum er das für geboten<br />
hielt. Auf der Reiseroute darf ein<br />
Besuch der Königsstadt Persepolis<br />
nicht fehlen. Sie zählt zum Weltkulturerbe<br />
und ist ein Meisterwerk architektonischer<br />
Technik damaliger Zeit. Nicht<br />
nur zierten Persepolis einst Säulen von<br />
23 m Höhe, auch gesellschaftlich war<br />
es weit vorn. So ist mittlerweile bekannt,<br />
dass hier auch Frauen als Bauleiterinnen<br />
tätig waren und die Kompetenzen<br />
verschiedenster Kulturen des gesamten<br />
Persischen Reiches in den Bau dieser<br />
Stadt mit einflossen.<br />
Pompös präsentieren sich die in<br />
Felsen gehauenen Königsgräber der<br />
Achämeniden und Sassaniden in<br />
Naqsh-e Rustam. In unbeschreiblich<br />
ausziselierter Detailarbeit wurden damit<br />
Schätze für die Ewigkeit geschaffen.<br />
Natürlich kommt auch die Gegenwart,<br />
die sich in einem interessanten Fachprogramm<br />
manifestiert, auf der Reise<br />
nicht zu kurz.<br />
Doch was bedeuten all diese Eindrücke,<br />
wenn man sie nicht mit ebenso interessierten<br />
Menschen teilen kann? Im<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
TREFFPUNKT<br />
85<br />
Abenteuer!<br />
FAST WIE DER BER: Die große Moschee<br />
von Teheran ist eines der baulichen<br />
Megaprojekte. Foto: Felix Bachmann<br />
TOR ALLER LÄNDER in Persepolis. Dieses Weltkulturerbe steht<br />
für eine architektonische Blütezeit und die Magie des Orients. (3)<br />
Verlauf schon vieler Jahre hat sich gezeigt, dass die vero-Verbandsreisen<br />
dem Wunsch entgegenkommen, mit gleicher maßen<br />
Interessierten Reiseerlebnisse zu teilen und zu diskutieren. Aus<br />
lockeren Bekanntschaften, die nur wenig über die Arbeitsebene<br />
hinausreichten, sind auf diese Weise schon haltbare Freundschaften<br />
erwachsen. Es ist eben nicht nur die Umgebung, die das Reisen<br />
ausmacht, sondern es sind die Menschen, mit denen man<br />
unterwegs ist. In jedem Fall kann vero für sich in Anspruch nehmen,<br />
den Zusammenhalt innerhalb der Verbandsgemeinschaft auch<br />
durch diese besonderen Fachexkursionen sukzessive gestärkt zu<br />
haben. Dass Reisen verbinden, ist schließlich ein alter Hut. Und<br />
wer einmal dabei war, kommt immer wieder gerne mit. Vielleicht<br />
nicht direkt auf die nächste, sondern auch mal auf die übernächste<br />
Reise – doch der Charme der Möglichkeit hat Bestand. Also auf<br />
zu den echten „Persern“! Die Anmeldeunterlagen können bei der<br />
vero-Geschäftsstelle angefordert werden.<br />
(jis)<br />
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<strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000<br />
<strong>01</strong>000<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>100<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000<br />
<strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> 0<strong>01</strong><strong>01</strong>100 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>11<strong>01</strong>11 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100<br />
<strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>1000<strong>01</strong><br />
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<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> 11000<strong>01</strong>1 10<strong>01</strong>1111 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong><br />
0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>10<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>11000<br />
0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>10 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong><strong>01</strong>0<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong>00 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 0<strong>01</strong><strong>01</strong>110 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>10000 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>00<br />
0<strong>01</strong>10<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>11 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>10 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
0<strong>01</strong>10000 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong>00<strong>01</strong>10 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>111000 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>10000<br />
0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong>10<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>11 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>10 0<strong>01</strong>11000<br />
0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>11000 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong>00<strong>01</strong><strong>01</strong> 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>1000<strong>01</strong><br />
<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>111<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0<br />
<strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>000000 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>10 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
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(1) Quelle: Monster4711 [CC0], from Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/<br />
wiki/File:Imam-Platz_Isfahan.jpg Freigegeben zur kostenlosen Nutzung (2) Quelle: Amir<br />
Hussain Zolfaghary [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)] | https://<br />
commons.wikimedia.org/wiki/File:Naghshe_Rostam_ZPan.jpg (3) Quelle: Alborzagros<br />
[CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons<br />
| https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gate_of_All_Nations,_Persepolis.jpg<br />
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1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />
2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7<br />
86<br />
INFO<br />
TERMINE<br />
18.–21. Februar in Leiwen<br />
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IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
punktgenau GmbH<br />
www.punktgenau-buehl.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7229 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 23 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>9<br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
Kraft Premium GmbH<br />
76275 Ettlingen<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 56,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 2<strong>01</strong>9:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (September),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />
für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />
Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
2<strong>01</strong>9 (23. Jahrgang)<br />
ISSN 1864-9505<br />
11.–15. September in Neumünster<br />
64. NORDBAU<br />
www.nordbau.de<br />
11. September in Neumünster<br />
TAG DER ROHSTOFFINDUSTRIE<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
22. November im<br />
Wissenschaftspark Gelsenkirchen<br />
TAGUNG „ABGRABUNGEN<br />
UND NATURSCHUTZ“<br />
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27.–29. November in Berlin<br />
FORUMMIRO<br />
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Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3<br />
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Bayern<br />
Ausgabe<br />
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Ausgabe<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
INFO<br />
87<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/2<strong>01</strong>9<br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 12<br />
Gustav Bertram GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover ................................................S. 41<br />
BHS Innovationen GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden. ...............................................S. 10<br />
Craco GmbH, 57629 Atzelgift .........................................................S. 59<br />
Doosan Infracore Europe SA, 7080 Frameries, BELGIEN ...........................Umschlagseite 4<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ............................................Umschlagseite 2<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 11<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ................................S. 35<br />
Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ....................................S. 26<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 27<br />
Ludwig Krieger GmbH, 76139 Karlsruhe .................................................S. 43<br />
KW-Generator GmbH & Co. KG, 73527 Schwäbisch Gmünd-Lindach. .........................S. 13<br />
Metso Germany GmbH, 68309 Mannheim ...............................................S. 23<br />
Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin. ........................S. 37<br />
NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN. ............................................Titelseite<br />
Praxis EDV-Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben .............S. 47<br />
Pucest Protect GmbH, 63820 Elsenfeld .................................................S. 45<br />
Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Dietinchem, NIEDERLANDE. .............................S. 33<br />
Rosta GmbH, 58332 Schwelm. ........................................................S. 49<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 65<br />
RWEV GmbH Rheinisch Westfälischer Edelstahl Vertrieb, 304<strong>19</strong> Hannover ......................S. 9<br />
SSAB EMEA AB, 613 80 Oxelösund, SCHWEDEN .........................................S. 57<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 20<br />
VDBUM Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V., 28816 Stuhr .............S. 85<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen .........................................S. 7<br />
Van der Graaf Antriebstechnik GmbH, 48432 Rheine-Mesum ................................S. 20<br />
Beilagen:<br />
Technische Hochschule Georg Agricola, 44787 Bochum<br />
Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
88<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Im Nebenjob Nachhaltigkeitsprofi!<br />
DIE TROPHÄE für die Preisträger<br />
zeigt das Wettbewerbslogo und<br />
verweist auf das Jahr der Auszeichnung.<br />
Die Ehrung fand im<br />
Berlin Capital Club statt. Fotos:<br />
Felipe Minnicelli<br />
Nachhaltigkeit in beispielhaften Erscheinungsformen<br />
darzustellen und nachzuweisen,<br />
war Aufgabenstellung des aktuellen<br />
MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerbes der<br />
deutschen Gesteinsindustrie. Am 16. Januar<br />
2<strong>01</strong>9 wurden die Preisträger dieses nationalen<br />
Wettbewerbes im Rahmen einer festlichen<br />
Zeremonie ausgezeichnet, nachdem<br />
die unabhängige Fach-Jury aus den 15 hochwertigen<br />
Wettbewerbsbeiträgen die Preisträger<br />
und Platzierten ermittelt hatte. Dass bei<br />
der Preisverleihung 2<strong>01</strong>9 die Präsidentin des<br />
Bundesamtes für Naturschutz, Professor Dr.<br />
Beate Jessel, eine motivierende Gastrede<br />
hielt und dass außerdem mehr Gäste aus der<br />
Bundespolitik, aus Ministerien und befreundeten<br />
Spitzenverbänden der Einladung folgten,<br />
bestätigt die Branche in ihrem nachhaltigen<br />
Handeln.<br />
GP beglückwünscht alle Preisträger und<br />
Teilnehmer! Machen Sie so weiter. Den ausführlichen<br />
Bericht zum Ereignis und zu den<br />
ausgezeichneten Projekten reichen wir in GP<br />
2/<strong>19</strong> nach.<br />
www.bv-miro.org<br />
Vorschau Ausgabe 2/2<strong>01</strong>9<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
Fotos: bauma<br />
BAUMA 2<strong>01</strong>9<br />
Gewinnungs-, Aufbereitungs- und Fördertechnik<br />
der neusten Generationen,<br />
Bohrtechnik, Verschleißschutzlösungen,<br />
Motoren, Pumpen, das Datenmanagement<br />
von der Waage bis zur Archivierung<br />
und natürlich die für die Gesteinsbranche<br />
relevanten Baumaschinen stehen im<br />
Mittelpunkt unserer Spezialausgabe zur<br />
Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />
Bergbaumaschinen<br />
und Geräte. Damit wird unsere GP<br />
2/2<strong>01</strong>9 quasi zum branchenindividualisierten<br />
und erweiterten „Messekatalog“<br />
für die individuelle Messevorbereitung<br />
von Entscheidern in der mineralischen<br />
Rohstoffindustrie.<br />
SCHLAUE SENSORIK<br />
Rückmeldungen aus den Steuerungen<br />
von Maschinen und Anlagen oder auch<br />
separat installierten Analysetools werden<br />
immer komplexer und streben noch höhere<br />
Nutzwertstufen an. Entscheidend ist<br />
dafür am Ende, wie das Plus an externem<br />
Input in die integrierte Lösung eingebunden<br />
und weiterverarbeitet werden kann.<br />
Foto: Turck<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9
KLEINANZEIGEN<br />
89<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 2/2<strong>01</strong>9<br />
ist der <strong>01</strong>.03.2<strong>01</strong>9, Erscheinungstermin: 29.03.2<strong>01</strong>9<br />
-Online-Offensive 2<strong>01</strong>9<br />
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± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />
(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, info@hensen.com Främbs & Freudenberg, www.hensen.com<br />
UHDE, Wageneder usw.)<br />
+ ± 90 St. FÖRDERRINNEN Länge von 500 bis 8.000 mm, Breite von 300 bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />
– 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, Prall-, Hammer- und Schlagbrecher usw.)<br />
(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />
von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />
+ ± 90 St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, HEBEMAGNETE. Bandbreite von 400 bis 2.000 m<br />
– 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm. Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />
(Fabr.<br />
(Fabr.<br />
Siebtechnik,<br />
Steinert, Wagner,<br />
Niagara,<br />
Humboldt<br />
Schenck,<br />
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Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />
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Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />
+ – 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />
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Hensen_188x85_D.indd 1<br />
– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />
– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />
U<br />
1/2<strong>01</strong>9 GESTEINS PERSPEKTIVEN
Radlader<br />
DL550-5<br />
Die Wahl des Fahrers!<br />
Doosan-Radlader liefern hervorragende Ausbrechkraft, schnelle<br />
Arbeitstaktzeiten und gehobenen Komfort. Unsere Lader sind ideal für<br />
alle Einsatzfälle und bieten Ihnen außergewöhnliche Leistung gepaart mit einer<br />
insgesamt guten Wirtschaftlichkeit. So können Sie jede Arbeit erledigen, egal,<br />
ob Sie kleine oder große Berge von Material bewegen müssen.<br />
Besuchen Sie uns!<br />
08. - 14. April 2<strong>01</strong>9<br />
Stand FM.517<br />
Doosan – mehr als 40 Jahre Erfahrung als Hersteller von Baumaschinen.