GesteinsPerspektiven 01/19

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INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG
Mehrere Leben einkalkuliert
FRISCH EINGELIEFERT: Die Cat-Raupe 589 aus den 1980er-Jahren wird in großen Tagebauen
zum Rücken von Bandanlagen eingesetzt. Die oft abgekämpften Maschinen tragen
deutliche Spuren des langjährigen Einsatzes. Fotos: Zeppelin-Cat
Schwere Baumaschinen und Fahrzeuge
sind meist mit Kaufpreisen im
mittleren sechsstelligen Bereich
verbunden. Dafür sind sie allerdings
auch in der Regel für Einsatzzeiten
ausgelegt, bei denen ein Jahrzehnt
locker überwunden werden muss –
eher sogar zwei. Je nach Arbeitseinsatz,
Betriebsstunden und Pflege
haben viele Maschinen aber selbst
danach noch genug Substanz für
ein zweites Leben, und das kann
ihnen verschafft werden. Einige der
großen Hersteller bieten werkseigene
Aufbereitungen an – einer Restaurierung
beim Oldtimer nicht unähnlich.
Pionier war und ist dabei
Caterpillar. Die Maßnahme wird hier
„Rebuild“ genannt und geht bis hin
zum Wiederherstellen eines neuwertigen
Maschinenzustandes.
Caterpillar ist in Deutschland über das
Zeppelin-Händlernetz flächendeckend
vertreten. Ein Standort liegt im Kölner
Stadtteil Porz. Mit dem Gründungsjahr
1964 gehört sie zu den ältesten der Zeppelin
Baumaschinen GmbH – so immer
noch der offizielle Name – in Deutschland.
Am Standort ist gleichzeitig das
europäische Ersatzteilzentrallager beheimatet.
Grundsätzlich bietet Zeppelin
seit 2004 eine Rundumerneuerung für
Cat-Baumaschinen an. Erstmals wurde
ein Cat-Radlader 980F überholt. Zeppelin
war erster europäischer Cat-Baumaschinenhändler,
der einen kompletten
zertifizierten Rebuild möglich machte.
Andreas Gärmer, Leiter Service-Zentrum
NRW, erklärt: „Im Prinzip sind alle Zeppelin-Stützpunkte
in der Lage, die Überholungen
durchzuführen.“ Dennoch gibt
es Unterschiede in der Ausstattung. So
hat sich Köln-Porz intensiv auf die Anforderungen
an aufwendige Reparaturen
und Instandsetzungen eingestellt. Als
Ergebnis stehen in der Vertretung Porz
mehrere Maschinen zur Verfügung, die
nicht in allen Niederlassungen vorhanden
sein können. Das beginnt mit einer
Anlage für den Bau und die Reparatur
von Hydraulikzylindern. Andreas Gärmer:
„Wir haben diese Geräte selbst
entwickelt, um auch große Hydraulikzylinder
bauen und instand setzen zu können.
Diese Leistungen übernehmen wir
bei Bedarf auch für andere Niederlassungen.“
Am Standort Köln-Porz werden pro
Jahr im Durchschnitt vier bis fünf Maschinen
einem Rebuild unterzogen. Die
Entwicklung ist nach Angaben von
Andreas Gärmer durchaus positiv, denn
Nachhaltigkeit liegt bereits seit einigen
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2019