15.02.2019 Aufrufe

GesteinsPerspektiven 01/19

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

78<br />

TREFFPUNKT<br />

Strategie FÜR Rohstoffe:<br />

zwingend und dringend<br />

Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg, Bürgerbeteiligungen,<br />

Natur auf Zeit oder FFH sind Themen, die Akteuren in der Steine- und<br />

Erdenindustrie unter den Nägeln brennen. Entsprechend lockten<br />

genau diese Schlagwörter über 120 Teilnehmer im November ins Haus<br />

der Baustoffindustrie nach Ostfildern.<br />

das ganze Land verteilten Abbaustätten<br />

zu erhalten. Konkret sichtbar wird die<br />

Zusammenarbeit von Rohstoffwirtschaft<br />

und Naturschützern an diversen Vorzeigeprojekten<br />

Baden-Württembergs.<br />

Der Industrieverband Steine und Erden<br />

Baden-Württemberg (ISTE) veranstaltete<br />

zusammen mit der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dolde Mayen und Partner (Stuttgart) und<br />

der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer<br />

Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe<br />

(ABBM) das 21. Steine- und Erdenseminar.<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde (Kanzlei<br />

Dolde Mayen und Partner) sowie<br />

ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas<br />

Beißwenger übernahmen die Moderation.<br />

Rohstoffstrategie von<br />

großer Bedeutung<br />

„Trotz ausgefeilter Anträge werden Genehmigungen<br />

von bestimmten Vorhaben<br />

nur unter dem Damoklesschwert<br />

der Anfechtung erteilt. Gerade kleinere<br />

Familienbetriebe geraten hier allmählich<br />

an die Grenzen ihrer Möglichkeiten“,<br />

machte Dr. Christoph Heim, stellvertretender<br />

Vorsitzende der ABBM deutlich.<br />

„Die Politik ist dafür verantwortlich, dass<br />

die Rahmenbedingungen ausgewogen<br />

sind und ein rechtssicheres Wirtschaften<br />

möglich ist. Hier ist die in Arbeit befindliche<br />

Rohstoffstrategie für Baden-<br />

Württemberg von großer Bedeutung“,<br />

so Dr. Heim.<br />

„Die Rohstoffstrategie muss deutlich<br />

machen, dass Rohstoffsicherung und<br />

-gewinnung kein Selbstzweck, sondern<br />

gemeinschaftliche Aufgabe sind“, stellte<br />

Oliver Mohr, Vorsitzender des Umweltund<br />

Rohstoffausschusses des ISTE,<br />

fest.<br />

Wirtschaft und Naturschutz im Duett<br />

In die in Arbeit befindliche Rohstoffstrategie<br />

des Landes wurden Vorschläge<br />

von Nabu und ISTE eingebracht. Beide<br />

Verbände nennen als eines ihrer erklärten<br />

Ziele, das Land dafür zu gewinnen,<br />

eine Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg<br />

zu erarbeiten, die ökologischen,<br />

sozialen und ökonomischen Erfordernissen<br />

Rechnung trägt. Mehr Biodiversität<br />

während des Abbaus und im Rahmen<br />

der Rekultivierung zu schaffen, gilt ebenso<br />

als Ziel wie die Dezentralität der über<br />

Akzeptanz gewinnen, aber wie?<br />

Die Ergebnisse einer empirischen Studie<br />

zur sozialen Akzeptanz der Gewinnung<br />

mineralischer Rohstoffe stellte Prof. Dr.<br />

Dr. Olaf Kühne vom Lehrstuhl Stadt- und<br />

Regionalentwicklung, Forschungsbereich<br />

Geografie an der Eberhard Karls<br />

Uni Tübingen vor. GP-Leser kennen besagte<br />

Studie bereits aus einer Beitragsreihe.<br />

Wichtige Erkenntnisse im Umgang<br />

mit Bürgern bei Bauvorhaben in Baden-<br />

Württemberg gab Ulrich Arndt, Stabstelle<br />

der Staatsrätin Gisela Erler für<br />

Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung<br />

des Staatsministeriums, weiter. Mediative<br />

Ansätze helfen demnach bei der<br />

Bürgerbeteiligung, um die wahren Beweggründe<br />

der Menschen zu erfahren.<br />

Nur rechtliche Vorgaben abzufragen,<br />

hieße, an Bedürfnissen vorbei beteiligen,<br />

lautete eine seiner zentralen Aussagen.<br />

Sein Fazit: Alle sollen an vielen<br />

Thementischen in Kleingruppen zu Wort<br />

kommen und nicht alle an einem Tisch<br />

mit allen Themen.<br />

IM DUETT informierten Thomas Beißwenger (l.) und<br />

Johannes Enssle, Vors. Nabu BW, über Vorschläge<br />

beider Seiten zur Rohstoffstrategie des Landes.<br />

DIE REFERENTEN sorgten mit ihren Vorträgen für einen interessanten und informativen Tag<br />

im Haus der Baustoffindustrie. Die Teilnehmer waren vom abgestimmten Programm der Veranstaltung<br />

sehr angetan.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!