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GesteinsPerspektiven 01/19

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REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

zelnen Anwendungen könnte das Design nachhaltig beeinflussen.<br />

So sind EM-Reifen mit tieferem Profil denkbar, weil<br />

neue Produktzusammensetzungen zu weniger Hitzeentwicklung<br />

führen. Umgekehrt könnten abriebfestere Gummis<br />

weniger Profiltiefe notwendig machen. Im Prinzip werden<br />

die Reifen für Muldenkipper und schwere Radlader aber<br />

aller Voraussicht nach auch in zehn Jahren noch nach dem<br />

bewährten Konzept der Luftreifen funktionieren, das sich<br />

über Jahrzehnte als sehr effizient bewährt hat und ausgereift<br />

ist. Continental hat zwar mit dem Telemaster einen<br />

Vollreifen für Telehändler entwickelt, aber das Anforderungsprofil<br />

ist nicht auf Radlader zu übertragen, wo die<br />

Federungsfunktion des Luftreifens noch nicht ausreichend<br />

effizient ersetzbar ist. Insgesamt wird sich die Peripherie<br />

merklich mehr Raum nehmen. Über Reifendruckkontrollsysteme<br />

und Sensoren kann eine weit effizientere Vollausnutzung<br />

der vorhandenen Systeme gewährleistet werden.<br />

Das betrifft etwa Fragen, wie intensiv ein Reifen im individualisierten<br />

Grenzbereich abgefahren werden kann. Um<br />

detaillierte Zustände an den Anwender zu übertragen, sind<br />

die Hersteller mit neuen Serviceansätzen gefordert und<br />

Continental wird aktuell in Richtung Bauma neue Entwicklungen<br />

anbieten können. <br />

(bwi)<br />

www.conti.de<br />

HIER GEHT WAS!<br />

Die Botschaft der Pusteblume<br />

findet ein breites Echo<br />

In der Welt führender Reifenspezialisten führt die<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit zusammen<br />

mit Partnern keineswegs ein Schattendasein. So<br />

überraschte beispielsweise auch der indische Hersteller<br />

BKT auf seiner Pressekonferenz im vergangenen<br />

Jahr (s. GP 6/18, S. 64 ff.) ebenfalls mit vielversprechenden<br />

Investitionen in Nachhaltigkeit, zu<br />

denen ein gemeinsames Forschungsabkommen mit<br />

einem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen<br />

zählt, das auf den Anbau und die Verarbeitung<br />

von TKS-Löwenzahn als erneuerbare und<br />

nachhaltige Alternative für Kautschuk spezialisiert<br />

ist. Bis Oktober 2<strong>01</strong>9 ist bereits die Lieferung von<br />

1 t TKS-Kautschuk vorgesehen. Weiterhin laufen<br />

Vorhaben zur Entwicklung hochleistungsfähiger<br />

Gummimischungen mittels Nanomaterialien oder<br />

Nanoverbundstoffen, die eine verstärkte thermische<br />

und mechanische Stabilität bieten.<br />

Kursangebot<br />

Befähigte Person zur Prüfung von Reifen<br />

THEORIE UND PRAXIS: Die<br />

Teilnehmer nähern sich dem<br />

Reifen-Thema aus verschiedensten<br />

Blickwinkeln. Bei<br />

anderen Akademieangeboten<br />

spielen auch EM-<br />

Reifen eine wichtige Rolle.<br />

Foto: Wistinghausen<br />

Reifen haben eine Schlüsselrolle im Einsatz schwerer Fahrzeuge.<br />

Ihr Zustand muss ständig korrekt bemessen werden. Hierzu bietet<br />

die VDBUM Service GmbH im Rahmen ihres Akademie-Programms<br />

einen Kurs mit dem Titel: „Befähigte Person zur Prüfung<br />

von Nutzfahrzeugreifen“ an, in dem die relevanten Voraussetzungen,<br />

Anforderungen, Haftungsfragen sowie auch gesetzliche<br />

Grundlagen vermittelt werden. Besonders im öffentlichen Verkehr<br />

ist § 36 „Bereifung und Laufflächen“ der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />

(StVZO) von Bedeutung. Hier gibt es diverse Richtlinien<br />

für die Beurteilung von Reifenschäden zu beachten, zumal<br />

Zuwiderhandlungen im Bußgeldkatalog verankert sind. Weitere<br />

Inhalte sind wichtige gesetzliche Bestimmungen im Umgang mit<br />

Reifen (Lagerung und Transport) sowie eine Einführung in die<br />

Grundlagen der Reifentechnik. Hierbei werden Einteilung, Bauarten,<br />

Aufbau und Reifenbezeichnungen behandelt unter der Einbeziehung<br />

einer Bewertung nach dem Motto: „Was kann man daraus<br />

erkennen und wo findet man die relevanten Informationen am<br />

Reifen.“ Die Einflussfaktoren auf die Dauerhaftigkeit von Reifen<br />

werden im Hinblick auf eine Interaktion zwischen Reifen und dem<br />

jeweiligen Untergrund in Abhängigkeit von Fülldruck und Reifenalterung<br />

behandelt. Ein Block beschäftigt sich zudem mit der Instandsetzung.<br />

Hier wird erklärt, was möglich ist, wie Runderneuerung<br />

und Profilnachschneiden funktionieren und wer solche<br />

Arbeiten sachgerecht durchführt. Erklärt werden ferner Schadensbilder<br />

und Schadensursachen sowie deren Einflussfaktoren. Geschulte<br />

Fachleute sollten Reifenschäden beurteilen und über Möglichkeiten<br />

der Weiterverwendung nach Überprüfung entscheiden<br />

können. Hierzu werden allgemeine Vorgehensweisen, notwendige<br />

technische Ausstattung und Handhabungs fragen vermittelt. Eine<br />

schriftliche Abschlussprüfung sowie praktische Übungen schließen<br />

die Prüfung und Bewertung verschiedener Reifen und Reifenschäden<br />

ab. Der anvisierte Teilnehmerkreis setzt sich aus Mitarbeitern<br />

im Reifenmanagement, Meistern und Werkstattpersonal<br />

in Unternehmen mit eigenem Fuhrpark ab 7,5 t zusammen. Die<br />

nächste dieser zweitägigen Schulungen findet am 24. und 25. Mai<br />

2<strong>01</strong>9 statt.<br />

www.vdbum.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9

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