GesteinsPerspektiven 01/19
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TREFFPUNKT<br />
herunter. Dennoch deutet sich die Gefahr<br />
an, dass der Bergbau 4.0 über die<br />
immer noch hohen Kosten als Beschleuniger<br />
der Konzentration hin zu großen<br />
Betrieben wirkt – „gläserne“ Beschäftigte<br />
inklusive. Für Betriebe hiesiger Dimensionen<br />
wurden alternative Möglichkeiten<br />
aufgezeigt, durch eine effiziente<br />
Datenanalytik auch große Datenmengen<br />
zu beherrschen und sinnvoll zu verwerten,<br />
indem definierte Informationen<br />
schon zu Beginn der Verarbeitungskette<br />
individuell ausgefiltert werden.<br />
Ein Baustein befasst sich mit der Automatisierung<br />
von Vorgängen, die schon<br />
heute ganz oben auf der Agenda stehen,<br />
wenn es um die Optimierung ökonomisch<br />
relevanter Prozesse geht. Als ein<br />
Synonym für Innovation steht dabei das<br />
autonome Arbeiten von Fahrzeugen und<br />
Maschinen im Fokus. Beim Einsatz autonom<br />
fahrender Skw wurde das große<br />
nutzbare Potenzial schon mehrfach erfolgreich<br />
in Szene gesetzt. Beispielhaft<br />
vorgestellt wurde dazu das „Autonomous<br />
Haulage System“ (AHS), das unter<br />
Federführung von Komatsu bereits seit<br />
2007 auf mehreren Kontinenten in Großtagebauen<br />
im Einsatz ist. Innerhalb<br />
Westeuropas mit deutlich kleineren Betriebsgrößen<br />
wird es nach Ansicht der<br />
Fachleute noch etwas dauern, bis diese<br />
Techniken entsprechend „herunterskaliert“<br />
sind. Um ein sicheres Arbeitsumfeld<br />
bei zwangsläufiger Koexistenz unbemannter<br />
und bemannter Maschinen<br />
zu gewährleisten, sind umfangreiche<br />
Anpassungen erforderlich. Einige davon<br />
werden durch Umbauten an den autonomen<br />
Fahrzeugen realisiert. Weil Transporte<br />
durch Radfahrzeuge den Großteil<br />
des Energiebedarfs in Gewinnungsbetrieben<br />
ausmachen, werden parallel zur<br />
Automatisierung neue Antriebskonzepte<br />
getestet. Elektromobilität kommt ins<br />
Spiel und im Gegensatz zur Automatisierung<br />
werden hier die hochindustrialisierten<br />
Märkte vorneweg spielen. Im<br />
dicht besiedelten Europa gelten schon<br />
heute hohe Standards und Ansprüche in<br />
Sachen Umweltemissionen – mit immer<br />
noch rasch steigendem Niveau auch im<br />
Bergbau fernab der Innenstädte. Richtungsweisende<br />
Ansätze zeigen, wie weit<br />
die Praxis bereits gediehen ist. So läuft<br />
bspw. in einem Steinbruch in der Schweiz<br />
seit Februar 2<strong>01</strong>8 ein vollelektrisch betriebener<br />
65-t-Skw im täglichen Einsatz.<br />
Die komplette Klaviatur<br />
In Verbindung mit dem rundum gelungenen<br />
MIRO-Abend am Donnerstag in der<br />
nahe gelegenen Arminius-Markthalle<br />
lautet das Fazit: Berlin ist eine Reise wert<br />
– jetzt und in Zukunft – spätestens aber<br />
wieder beim zehnten ForumMIRO ab<br />
dem 27. November 2<strong>01</strong>9. Inhaltlich lässt<br />
sich das vergangene Forum am besten<br />
mit dem Motto von MIRO-Präsident Dr.<br />
Gerd Hagenguth zusammenfassen:<br />
„Neue Wege gehen“. Dafür hat sich der<br />
Verband als leistungsstarker Partner präsentiert,<br />
der für die Unternehmen der<br />
Branche klare Forderungen in Richtung<br />
Politik und Verwaltung aussendet, die<br />
Bedeutung der Branche zu erkennen,<br />
zu schätzen und deren Entwicklung entsprechend<br />
zu unterstützen. Im Zusammenhang<br />
mit den permanent wachsenden<br />
Ansprüchen der Koexistenz<br />
zwischen Primärrohstoffgewinnung und<br />
Umweltschutz legte er den über ihre Landesverbände<br />
organisierten Mitgliedsunternehmen<br />
nahe, sich vor Ort aktiv für<br />
ein positives Image ihrer Betriebe und<br />
der Branche einzusetzen. In Anbetracht<br />
der Tatsache, dass sich Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie regelmäßig Nachhaltigkeitspreise<br />
verdienen, gelte es, dies<br />
mit einer Akzeptanzoffensive mehr in den<br />
Fokus der gesellschaftlichen Wahrnehmung<br />
zu rücken. MIRO sieht sich hier als<br />
Impulsgeber – und das ForumMIRO als<br />
Plattform, um diese Impulse zu verstärken<br />
und weiterzutragen.<br />
Bleibt noch zu erwähnen, dass aus<br />
langjähriger Branchenkenntnis und Tätigkeit<br />
für den Verband das Workshop-<br />
Fachprogramm maßgeblich in den Händen<br />
von MIRO- Geschäftsführer Walter<br />
Nelles liegt, der hervorragend damit umzugehen<br />
weiß.<br />
Den jüngsten Erfolg mit 75 Ausstellern,<br />
über 550 Teilnehmern und namhaften Referenten<br />
nehmen er, der veranstaltende<br />
MIRO und die Organisatoren von Geoplan<br />
als Auftrag für die Zukunft mit, denn<br />
nach dem ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 ist vor dem<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>9, für das die Planungen<br />
bereits angelaufen sind. Wer gern tiefer<br />
zurückblicken möchte, findet mehr zum<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 auf der Website der<br />
Veranstaltung.<br />
(bwi/gsz)<br />
www.bv.miro.org<br />
www.forummiro.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9