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GesteinsPerspektiven 01/19

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76<br />

TREFFPUNKT<br />

herunter. Dennoch deutet sich die Gefahr<br />

an, dass der Bergbau 4.0 über die<br />

immer noch hohen Kosten als Beschleuniger<br />

der Konzentration hin zu großen<br />

Betrieben wirkt – „gläserne“ Beschäftigte<br />

inklusive. Für Betriebe hiesiger Dimensionen<br />

wurden alternative Möglichkeiten<br />

aufgezeigt, durch eine effiziente<br />

Datenanalytik auch große Datenmengen<br />

zu beherrschen und sinnvoll zu verwerten,<br />

indem definierte Informationen<br />

schon zu Beginn der Verarbeitungskette<br />

individuell ausgefiltert werden.<br />

Ein Baustein befasst sich mit der Automatisierung<br />

von Vorgängen, die schon<br />

heute ganz oben auf der Agenda stehen,<br />

wenn es um die Optimierung ökonomisch<br />

relevanter Prozesse geht. Als ein<br />

Synonym für Innovation steht dabei das<br />

autonome Arbeiten von Fahrzeugen und<br />

Maschinen im Fokus. Beim Einsatz autonom<br />

fahrender Skw wurde das große<br />

nutzbare Potenzial schon mehrfach erfolgreich<br />

in Szene gesetzt. Beispielhaft<br />

vorgestellt wurde dazu das „Autonomous<br />

Haulage System“ (AHS), das unter<br />

Federführung von Komatsu bereits seit<br />

2007 auf mehreren Kontinenten in Großtagebauen<br />

im Einsatz ist. Innerhalb<br />

Westeuropas mit deutlich kleineren Betriebsgrößen<br />

wird es nach Ansicht der<br />

Fachleute noch etwas dauern, bis diese<br />

Techniken entsprechend „herunterskaliert“<br />

sind. Um ein sicheres Arbeitsumfeld<br />

bei zwangsläufiger Koexistenz unbemannter<br />

und bemannter Maschinen<br />

zu gewährleisten, sind umfangreiche<br />

Anpassungen erforderlich. Einige davon<br />

werden durch Umbauten an den autonomen<br />

Fahrzeugen realisiert. Weil Transporte<br />

durch Radfahrzeuge den Großteil<br />

des Energiebedarfs in Gewinnungsbetrieben<br />

ausmachen, werden parallel zur<br />

Automatisierung neue Antriebskonzepte<br />

getestet. Elektromobilität kommt ins<br />

Spiel und im Gegensatz zur Automatisierung<br />

werden hier die hochindustrialisierten<br />

Märkte vorneweg spielen. Im<br />

dicht besiedelten Europa gelten schon<br />

heute hohe Standards und Ansprüche in<br />

Sachen Umweltemissionen – mit immer<br />

noch rasch steigendem Niveau auch im<br />

Bergbau fernab der Innenstädte. Richtungsweisende<br />

Ansätze zeigen, wie weit<br />

die Praxis bereits gediehen ist. So läuft<br />

bspw. in einem Steinbruch in der Schweiz<br />

seit Februar 2<strong>01</strong>8 ein vollelektrisch betriebener<br />

65-t-Skw im täglichen Einsatz.<br />

Die komplette Klaviatur<br />

In Verbindung mit dem rundum gelungenen<br />

MIRO-Abend am Donnerstag in der<br />

nahe gelegenen Arminius-Markthalle<br />

lautet das Fazit: Berlin ist eine Reise wert<br />

– jetzt und in Zukunft – spätestens aber<br />

wieder beim zehnten ForumMIRO ab<br />

dem 27. November 2<strong>01</strong>9. Inhaltlich lässt<br />

sich das vergangene Forum am besten<br />

mit dem Motto von MIRO-Präsident Dr.<br />

Gerd Hagenguth zusammenfassen:<br />

„Neue Wege gehen“. Dafür hat sich der<br />

Verband als leistungsstarker Partner präsentiert,<br />

der für die Unternehmen der<br />

Branche klare Forderungen in Richtung<br />

Politik und Verwaltung aussendet, die<br />

Bedeutung der Branche zu erkennen,<br />

zu schätzen und deren Entwicklung entsprechend<br />

zu unterstützen. Im Zusammenhang<br />

mit den permanent wachsenden<br />

Ansprüchen der Koexistenz<br />

zwischen Primärrohstoffgewinnung und<br />

Umweltschutz legte er den über ihre Landesverbände<br />

organisierten Mitgliedsunternehmen<br />

nahe, sich vor Ort aktiv für<br />

ein positives Image ihrer Betriebe und<br />

der Branche einzusetzen. In Anbetracht<br />

der Tatsache, dass sich Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie regelmäßig Nachhaltigkeitspreise<br />

verdienen, gelte es, dies<br />

mit einer Akzeptanzoffensive mehr in den<br />

Fokus der gesellschaftlichen Wahrnehmung<br />

zu rücken. MIRO sieht sich hier als<br />

Impulsgeber – und das ForumMIRO als<br />

Plattform, um diese Impulse zu verstärken<br />

und weiterzutragen.<br />

Bleibt noch zu erwähnen, dass aus<br />

langjähriger Branchenkenntnis und Tätigkeit<br />

für den Verband das Workshop-<br />

Fachprogramm maßgeblich in den Händen<br />

von MIRO- Geschäftsführer Walter<br />

Nelles liegt, der hervorragend damit umzugehen<br />

weiß.<br />

Den jüngsten Erfolg mit 75 Ausstellern,<br />

über 550 Teilnehmern und namhaften Referenten<br />

nehmen er, der veranstaltende<br />

MIRO und die Organisatoren von Geoplan<br />

als Auftrag für die Zukunft mit, denn<br />

nach dem ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 ist vor dem<br />

ForumMIRO 2<strong>01</strong>9, für das die Planungen<br />

bereits angelaufen sind. Wer gern tiefer<br />

zurückblicken möchte, findet mehr zum<br />

ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 auf der Website der<br />

Veranstaltung.<br />

(bwi/gsz)<br />

www.bv.miro.org<br />

www.forummiro.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>9

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