GesteinsPerspektiven 01/19

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INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG
SPEZIALAUSRÜSTUNG: Der Standort Köln-Porz verfügt über eine Anlage zum
Instandsetzen und Fertigen von schweren Hydraulikzylindern.
KETTENREAKTION: Auf einer speziellen Anlage werden
Raupenketten zerlegt, repariert und neu zusammengesetzt.
GRÜNDLICH: Die schweren Baumaschinen werden
beim Komplett-Rebuild unter anderem vollständig
zerlegt und neu lackiert. Fotos, soweit nicht anders
angegeben: Wistinghausen
ZWISCHENPRÜFUNG: Auf dem eigenen
Motorenprüfstand werden die wieder komplettierten
Aggregate auf Herz und Nieren
getestet.
TIEFGRÜNDIG: Die Motoren werden zerlegt,
alle Teile sorgfältig gelagert, gereinigt,
geprüft und gegebenenfalls ausgewechselt.
werden kann. Dennoch lässt sich die
Zielsetzung mit 60 % des Neupreises
ansetzen, wobei eingeschränkt werden
sollte, dass in der Regel große Maschinen
ab einem Neuwert von etwa
350.000 Euro aufwärts für ein solches
Komplett-Rebuild geeignet scheinen. Bei
kleineren Maschinen wird es nach Angaben
von Caterpillar/Zeppelin zunehmend
schwieriger, dieses Verhältnis zu halten.
Dies ist nachvollziehbar – besonders
unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass wie bei allen Reparaturen die Personalkosten
einen erheblichen Anteil
ausmachen. Die liegen nach den Erfahrungen
von Zeppelin bei etwa 1800 bis
2000 Euro Lohn pro Stunde. Insgesamt
kommt eine vollständige Rebuild-Maßnahme
auf etwa 3–4 Monate Aufenthalt
in der Werkstatt. „Im Prinzip lässt sich
aber mit den meisten Typen und Baujahren
ein Rebuild durchführen“, so Klaus
Pick, allein schon weil Caterpillar als Hersteller
die meisten Bauteile oft ziemlich
lange und konsistent produziert, was die
Versorgung mit Ersatz relativ entspannt
werden lässt. Bei Bedarf ist aber auch
eine individuelle Anfertigung von einzelnen
Komponenten möglich.“
Technisch gesehen entsprechen alle
Maschinen nach dem Komplett-Rebuild
in der Regel der jeweils letzten – also
modernsten – Modellausführung der jeweiligen
Baureihe. „Wir bauen allerdings
keine Komponenten ein, die nicht in der
jeweiligen Baureihe erhältlich gewesen
wären“, erklärt Werkstattleiter Klaus
Pick, „denn zum einen wäre der Aufwand
für die meisten technischen Anpassungen
unverhältnismäßig. Weit gravierender
ist allerdings zu berücksichtigen,
dass der Einbau neuerer Techniken,
etwa aus Folgeserien, unvermeidlich
Probleme mit der CE-Zertifizierung –
umgangssprachlich also der technischen
Abnahme – zur Folge hätte, da
solche Umbauten in der Regel erheblich
in den durch die deutsche technische
Zulassung beschriebenen Zustand eingreifen
würden.“
An ihrem erfolgreichen Ende bekommt
das jeweilige Fahrzeug eine neue Seriennummer,
die auch in der Zentraldatenbank
von Caterpillar als solche hinterlegt wird.
„Eine Maschine wird tatsächlich mit
dem – in diesem Fall – Baujahr 2018 belegt“,
erklärt Andreas Gärmer und fügt
hinzu: „Das Gerät ist dann ohne Einschränkung
fit für ein zweites Leben.“
Entsprechend fallen die Garantieleistungen
aus, die Caterpillar den Maschinen mit
auf den neuen Weg gibt. Sie reichen wie
bei Neufahrzeugen je nach Kundenwunsch
bis zu drei Jahren und 6000 Betriebsstunden.
Und auch damit muss noch
nicht Schluss sein, wie Andreas Gärmer
selbstbewusst die Qualität der Cat-
Maschinen bewertet: „Viele sind bei entsprechendem
Gebrauch durchaus auch
für ein drittes Leben ausgelegt.“ (bwi)
www.zeppelin-cat.de
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2019