architektur Ausgabe 1 2019
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FACHMAGAZIN<br />
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />
01<br />
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Alt & Neu<br />
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
01 <strong>2019</strong><br />
Februar <strong>2019</strong><br />
Alt & Neu
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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Editorial<br />
Für unsere Zukunft<br />
Zukunft hängt immer mit Vergangenheit zusammen. Deshalb<br />
sollte man das Oeuvre von Architekten danach beurteilen,<br />
ob sie durch ihre Architekturen für unsere Kinder<br />
und Kindeskinder eine bessere, lebenswerte Umwelt produzieren<br />
und zurücklassen. Es macht keinen Sinn (mehr),<br />
Selbstdarstellungen und Eigenwerbung zu betreiben, zu<br />
sehr ist die Geschichte der Architektur bereits verfahren<br />
– sie bedarf einer dringenden Korrektur.<br />
Der Beruf des Architekten, wie er seit Jahrhunderten üblich<br />
war, ist an seinem Ende angelangt. Der Architekt muss sich<br />
– im Hinblick auf Klimawandel, soziale und ökologische Probleme<br />
– neu definieren und sich klar werden, ob er verlängerter<br />
Arm der Industrie und des Kapitalmarktes ist und bleibt, oder<br />
ob er der Bedeutung des Wortes wieder entsprechen und ein<br />
„architékton“ sein will.<br />
Egal, ob man einer Architektur gegenüber positiv oder negativ<br />
eingestellt ist, Kritik (von krínein, [unter-]scheiden) im Sinne<br />
des „sich Auseinandersetzens“ ist wichtig. Und die Antonyme<br />
„alt und neu“ sind in der Architektur immer anregend und gut<br />
für Diskussionen. Das lässt sich auch an den in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
präsentierten Projekten ablesen. Eine kleine Gegenüberstellung<br />
von Beispielen von alten und neuen Architekturen aus<br />
dem arabischen Raum mag zum Nachdenken anregen. Hotels<br />
in den Alpen werden ständig und überall gebaut – worauf man<br />
dabei achten kann oder sollte, ergibt sich aus einer ausführlichen<br />
Buchbesprechung. Ein Kunstzentrum im Dschungel von<br />
Mexiko demonstriert einen anderen Weg der Architektur, einen,<br />
der im völligen Einklang mit der Natur steht. Auch aus<br />
dem Fernen Osten bringt ein Projekt einen unkonventionellen<br />
Zugang zum Thema „Alt und Neu“ im Hinblick auf Nachhaltigkeit.<br />
Ein anderes Projekt zeigt die fast ausschließliche<br />
(Wieder)Verwendung von Ziegel zur Integration in einen<br />
räumlichen und historischen Kontext. In Irland hat ein Architekturbüro<br />
eine alte Kirche in ein Museum verwandelt, ohne<br />
jedoch den geistigen Boden des Ortes zu zerstören. Und ein<br />
Beispiel samt Architekteninterview aus Österreich zeigt, wie<br />
sensibel man auch hier mit alter Substanz umgehen kann.<br />
Natürlich finden Sie auch in der ersten <strong>Ausgabe</strong> des heurigen<br />
Jahres wieder internationale Magazinbeiträge, die Kolumnen<br />
und die Produkt News, Messevor- und Nachberichte und auch<br />
der Start des Heftes befasst sich bereits mit einem interessanten<br />
Weg, in einer Architektur en miniature mit Vergangenem<br />
umzugehen.<br />
Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen<br />
Peter Reischer<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
Editorial 03<br />
Start 06<br />
Architektur en miniature<br />
Magazin 12<br />
Bau & Recht 42<br />
Architekturszene 44<br />
Das Rote Wien –<br />
eine Ideologie der Architektur<br />
Alt und Neu 46<br />
im arabischen Raum<br />
Wunderland im Urwald 54<br />
AZULIK Uh May / Mexiko<br />
Eduardo Neira (Roth),<br />
Fernando Artigas und Jorge Berea<br />
Plugin Houses 60<br />
Shangwei Plugin Houses / China<br />
People‘s Architecture Office<br />
Die Zeit – im Ziegel 66<br />
eingefangen<br />
Tower of Bricks / Hengshui<br />
Interval Architects<br />
Archäologie 72<br />
als Entwurfskonzept<br />
Medieval Mile Museum / Kilkenny<br />
McCullough Mulvin Architects<br />
Ein legendäres Haus 80<br />
Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen<br />
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Alpenhotels – 86<br />
Lernen aus der Geschichte<br />
Licht 90<br />
Nationalmuseum in neuem Licht<br />
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CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at), Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />
REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer n MITARBEITER Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Walter Riemenschneider, Dolores Stuttner, Mag. Matthias Nödl<br />
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />
MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />
GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />
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EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />
BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />
IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />
Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied der<br />
Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
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OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ:<br />
Geschäftsführer: Silvia Laser Gegenstand des Unternehmens: Der Verlag und die Herausgabe von periodischen Druckschriften aller Art, insbesondere von Zeitungen und Zeitschriften;<br />
Gesellschafter: Silvia Laser mit einer Beteiligung von 50%. Ing. Walter Laser mit einer Beteiligung von 50%; Richtung der Zeitschrift: Architektur Fachmagazin mit aktuellen Informationen über die Architekturszene<br />
in Österreich und international, sowohl den Hochbau als auch die Innen<strong>architektur</strong>, das Design und die Haus- und Bautechnik betreffend.
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
6<br />
Start<br />
Architektur<br />
en miniature<br />
Schon um 1800 fertigte der Hofkonditormeister und Baurat Carl May (1747 -<br />
1822) Korkmodelle antiker römischer Bauten für seinen vornehmen Herrn, den<br />
Fürstbischof Karl Theodor von Dalberg, als Tafelaufsätze und Lehrmodelle<br />
an. In den 1980er Jahren verschob sich die Diskussion um Architektur in der<br />
modellhaften Darstellung von einer theoretischen, konzeptuellen Ebene in eine<br />
ikonische Ebene. Modelle fingen an, von Bildern abgelöst zu werden. In der<br />
Postmoderne gelangte das Bild (Image) dann zu einer Bedeutung, die bis heute<br />
ungebrochen, wenn auch längst nicht mehr der eigentlichen Absicht entspricht.<br />
Das Bild oder Abbild zwingt jedoch durch seine besonderen Eigenschaften den<br />
Raum in die Zweidimensionalität, wodurch der eigentliche Raumsinn und -eindruck<br />
verloren geht.<br />
Text: Peter Reischer Fotos: Matt Simmonds<br />
Matt Simmonds scheint nun durch seine<br />
Architekturminiaturen einen Weg gefunden<br />
zu haben – oder versucht zumindest ihn<br />
zu finden – Architektur abseits der bildhaften<br />
Verkleinerung wieder dreidimensional<br />
entstehen zu lassen. Von Kindheit an<br />
entwickelte er ein großes Interesse für alte<br />
Stein<strong>architektur</strong> und studierte auch Kunstgeschichte<br />
an der Universität, spezialisiert<br />
auf mittelalterliche Kunst. 1989 besuchte<br />
er in der Chichester Cathedral in England<br />
eine fotografische Ausstellung über die Arbeiten<br />
der dortigen Steinmetze und wusste<br />
augenblicklich, dass das seine Zukunft sein<br />
würde. Ursprünglich wollte er sich dann bei<br />
Restaurierungen und der Konservierung<br />
historischer Dokumente einbringen und arbeitete<br />
auch an mehreren, historischen Kirchenbauten<br />
in England. 1996 ging er nach<br />
Italien, nach Pietrasanta (eine kleine Stadt<br />
bei Carrara mit einer langen Tradition in der<br />
Bearbeitung von Marmor) und spezialisier-<br />
te sich auf klassisches Ornament aus Marmor.<br />
Er bekam Kontakt zu diversen Künstlern<br />
und versuchte von da an seine eigene<br />
künstlerische Art und Ausdrucksweise zu<br />
finden. 1999 gewann er den 1. Preis beim<br />
Verona International Sculpture Symposium<br />
mit seiner Arbeit „Hidden Landscape“. Hier<br />
verwirklichte er zum ersten Mal das Thema<br />
der Innenräume in der Architektur, etwas<br />
das ihn schon lange beschäftigt hatte. u
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7<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
8<br />
Start<br />
Seine Arbeiten sind von Gebäuden, die das Erbe und<br />
den Wert einer Vergangenheit ausdrücken, inspiriert.<br />
Teilweise befasst er sich mit religiöser Architektur und<br />
deren Gebrauch des Lichtes, um eine symbolische<br />
Spiritualität und Offenbarung zu symbolisieren. Zeitweise<br />
arbeitet er mit bestimmten historischen Orten<br />
und Gebäuden, dann bewegt er sich auch von idiosynkratischen<br />
zu eskapistischen, zu mehr abstrakten<br />
Auffassungen über die Verwendung von Raum und<br />
Licht in der Architektur und im Allgemeinen hin. Eines<br />
seiner Hauptkriterien ist aber, den Prozess des Hinwegnehmens,<br />
des Entfernens von Material aus dem<br />
Stein sichtbar zu machen. Niemals wird bei seinen<br />
Skulpturen ein Teil nachträglich hinzugefügt. Sie sind<br />
alle aus dem Soliden herausgemeißelt. Auch diese<br />
handwerkliche Fähigkeit ist schon eine Kunst. Inspirieren<br />
lässt er sich schon von der ursprünglichen rohen<br />
Form eines gefundene Steinbrocken.<br />
Wenn man seine Skulpturen betrachtet, sind es eigentlich<br />
die Negativräume, die Volumina, die vom<br />
architektonischen Innenraum einer Kirche zum Beispiel<br />
in das Irgendwo (Unendliche) reichen, die so<br />
faszinieren. Die Frage nach den Grenzen eines Raumes<br />
drängt ins Bewusstsein. Wo hört Raum auf, wo<br />
beginnt er? Die Differenz zwischen der Rhetorik der<br />
bekannten, realen Architekturen und diesen dreidimensionalen<br />
Negativskulpturen regt auch einen Prozess<br />
des Nachdenkens über die Erfahrung von Raum<br />
und Baukultur an. Es reizt ihn, in den Stein eine innere<br />
Welt oder ein Fragment davon, einzukerben, zu meißeln.<br />
Diese sind in ihrer Essenz durchaus von der Außenwelt<br />
verschieden. Aber das Monumentale in der<br />
Verkleinerung bleibt. So gesehen sind seine Skulpturen<br />
Erinnerungen und Mahnmale für das unausweichliche<br />
Vergehen von Architekturen und Zivilisationen.<br />
Simmonds bringt den umbauten Leerraum (fast) bis<br />
zum Angreifen in die Sichtbarkeit. Denn ein Modell<br />
derselben Kirche mit Außenwand ist nie so räumlich,<br />
wie deren Innenraum als negative Skulptur. Er<br />
macht den Leerraum zum eigentlichen Körper, zum<br />
eigentlich Wichtigen einer Architektur, die sonst nur<br />
immer von der Hülle, also vom Abbild charakterisiert<br />
wird. Es sind manchmal mystische, fast unheimliche<br />
Räume und dieser Eindruck entsteht auch durch das<br />
für uns völlig ungewohnte Wahrnehmen des eigentlichen<br />
Raumes, losgelöst von der Hülle, abseits der<br />
ikonografischen Wirkung der Landmark. Wir sehen<br />
einen Raum, den wir niemals betreten können und<br />
das trägt zur Imagination des Raumgefühls bei. Es<br />
sind stille Architekturen, in die der Betrachter eintauchen<br />
kann, sich verlieren kann. Trotz der teilweisen<br />
Mystik und Düsterheit bleibt aber der spielerische<br />
Charakter dieses Konzeptes erhalten.
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
12<br />
Magazin<br />
Fotos. ISH Messe Frankfurt, Pietro Sutera<br />
Ein Bad zum Leben<br />
Die endgültige Verwandlung des Bads in ein Lifestyle-Zimmer ist in diesem Jahr der<br />
stärkste Trend auf der ISH. Das von der Messe Frankfurt und der Vereinigung Deutscher<br />
Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) veranstaltete Trendforum Pop up my Bathroom<br />
zeigt mit der Inszenierung „Colour Selection“, welche Möglichkeiten sich mit aktuellen<br />
Farbtrends im Interiordesign für den Sanitärbereich eröffnen.<br />
Farbe ist im gesamten Interiorbereich ein<br />
zentrales Thema – das Spektrum der Farbvariationen<br />
reicht dabei von Einfarbigkeit<br />
hin zu dominanten Mustern. Das Bad ist<br />
zu einem Zimmer geworden, das wohnlich<br />
und persönlich gestaltet werden möchte.<br />
Der aktuelle Bestand hat immer noch einen<br />
sehr hohen Anteil an der Farbe Weiß.<br />
Im Zweifel entscheidet sich der Bauherr für<br />
eine neutrale Farbgebung, weil die Gefahr<br />
besteht, sich an einer Farbe schnell sattzusehen.<br />
Hinzu kommt, dass das Badezimmer<br />
sicherlich der letzte Raum ist, der häufiger<br />
umdekoriert oder renoviert wird. Doch heute<br />
lebt die Vielfalt, das Mix and Match. Die<br />
Kunst wird nun sein, eine Balance zwischen<br />
der Aktualität und der Langlebigkeit von<br />
Farbmilieus zu finden. Diese Vielfalt zeigt<br />
sich außerdem in den verfügbaren Dekoren,<br />
Oberflächen und Materialien. Badplaner,<br />
Architekten, Interiordesigner oder auch<br />
Handwerker können aus dieser Vielfalt ein<br />
stimmiges Gesamtkonzept für die Kunden<br />
erstellen. Mit dieser Zielsetzung kommt automatisch<br />
Farbe ins Bad.<br />
Neben der Küche verlangt das Badezimmer<br />
wohl die komplexeste Planungs- und<br />
Umsetzungsleistung in der Wohnung. Es<br />
müssen verschiedene Handwerker koordiniert<br />
und wasserführende Produkte fest<br />
eingebaut werden. Der Badplaner muss<br />
sich zunehmend mit dem Lifestyle-Aspekt<br />
beschäftigen, also mit Farben, Materialien,<br />
Design und natürlich auch mit Lichtplanung.<br />
Denn das Licht spielt im Alltag eine große<br />
Rolle – vor allem für das Wohlbefinden. Für<br />
die unterschiedlichen Nutzungsphasen –<br />
am Morgen soll es schnell gehen, der Abend<br />
gestaltet sich vielleicht zeitintensiver im<br />
Bad und in der Nacht sucht man lediglich<br />
die Toilette auf – wird jeweils eine andere<br />
Beleuchtungssituation benötigt.<br />
Der Badbau steht sicherlich vor enormen<br />
Veränderungen, sei es durch zunehmend<br />
komplexere Produkte und Systeme vor und<br />
hinter der Wand, die Digitalisierung oder<br />
durch den kreativen Aspekt. Ein Handwerker,<br />
der sowohl eine Lifestyle-orientierte<br />
Badplanung als auch ihre Umsetzung<br />
anbietet, ist ein Held. Er muss sich stetig<br />
weiterbilden, um auf dem aktuellen Wissensstand<br />
zu bleiben. Die ISH – und damit<br />
Pop up my Bathroom − bietet komprimiert<br />
die Möglichkeit, sich über zukunftweisende,<br />
individuelle Badgestaltung und aktuelle<br />
Trends zu informieren und sich dieses Wissen<br />
zunutze zu machen.<br />
Die Veranstalter haben zwölf aktuelle Farbtrends<br />
identifiziert, die in der Pop up my<br />
Bathroom-Trendausstellung thematisiert<br />
und beschrieben werden. Die wichtigste<br />
Erkenntnis: Wenn Farbe als Gestaltungselement<br />
in einem Lifestyle-Badezimmer<br />
eine wichtige Rolle spielt, muss ein Grundton<br />
oder eine Farbkombination die Führung<br />
übernehmen. Es entsteht eine Farbcollage<br />
– und alle anderen Materialien und Oberflächen<br />
müssen auf dieses Grundthema einzahlen<br />
und miteinander harmonieren.<br />
ISH Frankfurt: Mo. 11. – Fr. 15. März <strong>2019</strong>
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Magazin<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
Zeit sich zu informieren<br />
Klassische Lebensstile werden bunter, individueller,<br />
mobiler und vernetzter. Wohnbereiche<br />
haben sich erweitert: Die Küche<br />
ist vollwertiger Lebensraum geworden, das<br />
Bad längst mehr als eine Nasszelle, während<br />
wir zunehmend auch mit öffentlichen<br />
Orten wie Büros Wohnlichkeit verbinden.<br />
Gleichzeitig gewinnt das Wohnen auf kleinem<br />
Raum angesichts weltweit wachsender<br />
Megastädte an Bedeutung. Digitale Technologien<br />
fließen immer mehr in den Alltag<br />
ein und verändern die Wohn- und Arbeitsweisen.<br />
Mit dem Wandel unserer Wohn- und<br />
Arbeitswelten ändert sich auch die Einrichtung.<br />
Wer sich über Trends und Neuheiten<br />
für zukünftige Lebensräume informieren<br />
möchte, dem bietet die kommende interzum<br />
vielfältige Impulse. Vom 21. bis zum 24. Mai<br />
<strong>2019</strong> zeigt die internationale Leitmesse in<br />
Köln neue Möglichkeiten für die Gestaltung<br />
von Möbeln und Innenräumen. Zukunftsweisende<br />
Materialien und innovative Werkstoffe<br />
stehen dabei ebenso im Fokus der Aussteller<br />
wie neue Technologien. Mit diversen<br />
Sonderschauen blickt die Messe außerdem<br />
auf globale Megatrends wie Individualisie-<br />
Digitale Gebäudeplanung mit<br />
„intelligenten“ Baustoffen<br />
Die Zukunft des Bauens heißt BIM<br />
(Building Information Modeling). BIM<br />
braucht man nicht mehr zu erklären,<br />
jeder kennt den digitalen Zwilling<br />
bereits. Er bietet große Vorteile hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit, Effizienz und<br />
Transparenz bei Baumaterialien. Denn<br />
die Menschen wollen heute zunehmend<br />
wissen, womit ihr Haus gebaut wurde<br />
bzw. wo sie genau leben und arbeiten.<br />
Als neues Planungstool wurde deshalb<br />
vor Kurzem eine intelligente Baumaterial-Datenbank<br />
ins Leben gerufen.<br />
14<br />
rung, Wohnen auf kleinem Raum, Mobilität<br />
oder Digitalisierung. Damit ist die führende<br />
Branchenplattform zugleich eine wichtige<br />
Inspirationsquelle für Designer, Architekten,<br />
Produktentwickler und andere Planer.<br />
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Magazin<br />
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Um mehr Transparenz um die Beschaffenheit<br />
von Baustoffen zu schaffen, hat Drees<br />
& Sommer gemeinsam mit der ÖGNI für<br />
die zukünftige BIM-Gebäude-Planung den<br />
sogenannten „Building Material Scout“ ins<br />
Leben gerufen: Eine Datenbank mit mehr<br />
als 10.500 erfassten Baumaterialien, die<br />
künftig BIM-Planern, Bauherren, Architekten<br />
und Investoren zur Verfügung steht. Es<br />
ist ein digitales Baumaterial-Buch für Nachhaltigkeit,<br />
Planung und Zertifizierungen,<br />
in dem alle relevanten Informationen von<br />
Baustoffen über deren gesamten Lebens-<br />
Sie präsentierten neue Erkenntnisse rund um die digitale Gebäudeplanung: Marc Guido Höhne<br />
(Associate Partner Drees & Sommer Österreich), Peter Engert (ÖGNI-Geschäftsführer), Nadja<br />
Pröwer (Mitglied der Geschäftsführung Drees & Sommer Österreich), Michal Rontsinsky<br />
(BIM-Manager Drees & Sommer Österreich)<br />
© Drees & Sommer<br />
zyklus enthalten sind. Das System soll es<br />
Anwendern ermöglichen, bei der aktuellen<br />
Vielzahl an Produktmarken, Gebäudezertifikaten<br />
und Materialdeklarationen den<br />
Durchblick zu bewahren. Auf diese Weise<br />
können Anwender gezielter nach geeigneten<br />
Materialien suchen: zum Beispiel für<br />
eine sogenannte „Green Building Zertifizierung“,<br />
also einen ausgewiesen nachhaltigen<br />
Baustandard. So kann Architektur schon<br />
im Planungsstadium mit nachhaltigen Baustoffen<br />
erfolgen und simuliert werden.
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15<br />
Magazin<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
16<br />
Magazin<br />
Strom für Indien<br />
Das Architekturbüro Spark hat auf den ersten Blick immer lustige, interessante Ideen,<br />
innovative Projekte und setzt diese auch um. Die in Singapur, Shanghai und London<br />
arbeitenden Forscher, Stadtplaner, Architekten und Designer denken ökologisch,<br />
sozial, umweltbewusst und versuchen gar nicht, durch Landmarks aufzufallen. Sie haben<br />
nun ein Konzept für eine leicht transportierbare, im 3D-Druck produzierte Toilette<br />
erdacht, mit der menschlicher Abfall in elektrische Energie verwandelt werden kann.<br />
Visualisierungen: Spark*<br />
Das Modul ist speziell für Indien entwickelt, weil hier<br />
die UN versuchen, die großen Sanitär- und Gesundheitsprobleme,<br />
welche durch fehlende Toilettenanlagen<br />
und die Kotabscheidung in der freien Natur<br />
entstehen, zu bekämpfen. Dieser Sanitätsmangel ist<br />
einer der Hauptgründe für immer wieder auftretende<br />
Epidemien. Die Toiletten sollen in den entlegenen<br />
Gebieten Indiens zum Einsatz kommen.<br />
Der Produktname lautet sinnigerweise „Big Arse“<br />
und die Einheiten sollen direkt im Land aus den fast<br />
überall vorhandenen Bambusfasern gemischt mit<br />
Polymerharzen gedruckt werden. Im Prinzip handelt<br />
es sich um eine Neuinterpretation einer Biogasanlage,<br />
welche in der Erde vergraben wird. Die Kuppel<br />
mit einer Größe/Fassungsvermögen für zehn Jahre<br />
dient zur Lagerung und der daraus entstehenden<br />
Gasproduktion menschlicher und auch tierischer<br />
Ausscheidungen. Das entstehende Biogas wird über<br />
eine kleine CHP-Einheit (Combined Heat Power =<br />
Kraft-Wärme-Kopplung) in elektrische Energie verwandelt.<br />
So wird aus menschlichem Abfall „freie“<br />
Energie zum Verbrauchen. Das Gas kann aber auch<br />
direkt zum Kochen oder Heizen verwendet werden.<br />
Die vorfabrizierte, gedruckte Hülle soll leicht genug<br />
sein, um auch mittels Drohnen an den Aufstellungsort<br />
transportiert zu werden. Sie besteht aus einem<br />
Stück und wird komplett mit WC-Sitz produziert. Ihre<br />
Außenseite kann beliebig und der Umgebung entsprechend<br />
dekoriert oder gestaltet werden.
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17<br />
Magazin
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
18<br />
Magazin<br />
Keine Angst<br />
vor alten Mauern<br />
Muttenz in der Schweiz beauftragte OAD Europe mit dem Entwurf einer neuen<br />
Trinkwasseraufbereitungsanlage am Rhein. Sie liegt zwischen einem geschützten<br />
Waldgebiet und dem nahen Industriepark an einer sehr sensiblen Stelle. Es<br />
ist nicht nur ein Modell für Nachhaltigkeit, sondern enthält auch einen pädagogischen<br />
Bereich mit Erklärungen über die Vorgänge der Wasserreinigung und die<br />
Wichtigkeit dieses Elements. Die Architektur stellt eine neue Landmark in der<br />
Umgebung von Basel dar und drückt in ihrem Erscheinungsbild auch die Wichtigkeit<br />
und Bedeutung des Aufbereitungsvorganges aus.<br />
Fotos. Börje Müller<br />
Der kontrastierende Kontext, Natur und Industrie, ist<br />
Ausdruck der architektonischen Gestaltung. Das maschinengetriebene<br />
Innenleben definiert die Form und<br />
Hülle der Architektur. Die Hülle schmiegt sich stark an<br />
das Innere an und dadurch sind die Rohre, Leitungen,<br />
Pumpen und Maschinen sozusagen abstrakt durch<br />
die Fassade lesbar. Das Resultat ist eine expressive<br />
Erscheinung, ein „objet trouvé“ in seinem natürlichen<br />
Umraum, reduziert auf Materialität und Form. Innen<br />
sorgt eine dreistufige, State-of-the-Art-Aufbereitung<br />
für das hoch qualitative Wasser der Gemeinde Muttenz.<br />
Im öffentlichen Bereich können Besucher den<br />
komplexen Prozess transparent miterleben und verfolgen.<br />
Das Wasser ist hier mit allen Sinnen erlebbar.<br />
Die Fassade ist mit einem Spritzbeton mit Beimengungen<br />
eines örtlichen Tons bedeckt. Es entstand eine<br />
poröse, raue Oberfläche, an der das Wasser vom Dach<br />
herunterrinnen kann, Moos und Flechten werden sich<br />
ansiedeln und im Lauf der Jahre wird der Körper komplett<br />
mit der Natur verschmelzen. Erhaltungsmaßnahmen<br />
sind kaum notwendig. Das Gebäude ist ein Dialog<br />
mit der Landschaft, gebaut mit der Natur.
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19<br />
Magazin<br />
© WIEN MITTE The Mall<br />
„Urban Jungle“ in Wien<br />
Endlich passiert das, was in anderen<br />
Großstädten bereits Usus ist, auch in<br />
Wien: Aus singulären Infrastrukturobjekten,<br />
wie aus dem Asphalt ragenden<br />
Lüftungstürmen, werden Kunstwerke<br />
des öffentlichen Raumes. Der Wiener<br />
Künstler Emanuel Jesse, Absolvent der<br />
Universität für angewandte Kunst in<br />
Wien, gestaltete die Lüftungstürme von<br />
WIEN MITTE The Mall.<br />
Florale Motive, Vögel, fließende Muster – das<br />
alles in feinen Details mit zarten Strichen<br />
ausgeführt macht auf den gemeinsam genutzten<br />
Lebensraum von Mensch und Tier<br />
in einer urbanen Landschaft aufmerksam.<br />
Zu sehen sind tierische Stadtbewohner, die<br />
in unmittelbarer Nähe ihren Lebensraum<br />
haben. Etwa Fische aus dem Wienfluss, die<br />
den Zufluss in den Donaukanal als Laichplatz<br />
nutzen. Oder Tauben, die aus dem<br />
Stadtbild ohnedies nicht mehr wegzudenken<br />
sind. Aber auch Tiere, die eher im Verborgenen<br />
leben, wie Igel aus dem Stadtpark<br />
oder Fledermäuse, die dort nachts ihre Kreise<br />
ziehen, finden auf den Kühltürmen ihren<br />
Platz. Die überdimensionale Darstellung<br />
der Tiere lenkt die Aufmerksamkeit nicht<br />
nur auf den gemeinsamen Lebensraum,<br />
sondern auch auf die städtische Natur, die<br />
es zu entdecken gilt. Die floralen Elemente,<br />
die die Tiere umgeben, sind an Büropflanzen<br />
angelehnt und dienen durch ihre organische<br />
Form einerseits als Kontrast zum<br />
harten Beton, andererseits verbinden sie<br />
die einzelnen Tierillustrationen zu einem<br />
zusammenhängenden Werk.<br />
Norea<br />
Dome<br />
Eine<br />
Norea<br />
klare Linienführung, ein filigraner Rahmen und dazwischen die gleichmäßig<br />
Dome<br />
leuchtende Fläche und ein leichter Indirektanteil, der die Norea an der Wand oder<br />
Design trifft Licht<br />
Design trifft Licht<br />
Decke schwebend erscheinen lässt, zeichnen die Leuchtenfamilie aus.<br />
Der hochwertige Materialmix aus satiniertem Kunstglas und eloxiertem Aluminiumprofil,<br />
filigraner das die Rahmen Scheibe und ohne dazwischen sichtbaren die Übergang gleichmäßig einfasst, ermöglicht den Einsatz in<br />
Eine klare Linienführung, ein<br />
leuchtende Fläche und ein leichter den verschiedensten Indirektanteil, Räumen der die Norea mit unterschiedlichen an der Wand oder Nutzungen.<br />
Decke schwebend erscheinen Als lässt, Einzelleuchte zeichnen die in runder Leuchtenfamilie oder quadratischer aus. Bauform für Verkehrsflächen und<br />
Der hochwertige Materialmix Aufenthaltsräume aus satiniertem Kunstglas oder als Lichtdecke und eloxiertem mit feiner Aluminiumprofil,<br />
das die Scheibe ohne stellungshallen sichtbaren Übergang besticht einfasst, sie durch ermöglicht das unverwechselbare den Einsatz in und klare Erscheinungsbild<br />
Gliederung in Empfangs- oder Aus-<br />
den verschiedensten Räumen mit unterschiedlichen Nutzungen.<br />
Als Einzelleuchte in runder oder quadratischer Bauform für Verkehrsflächen und<br />
Aufenthaltsräume oder als Lichtdecke mit feiner Gliederung in Empfangs- oder Ausstellungshallen<br />
besticht sie durch das unverwechselbare und klare Erscheinungsbild<br />
Besuchen Sie uns auf den<br />
MESSE SALZBURG<br />
13. - 15. März <strong>2019</strong><br />
Stand 0123<br />
Part of the RIDI Group<br />
Besuchen Sie uns auf den<br />
MESSE SALZBURG<br />
13. - 15. März <strong>2019</strong><br />
Stand 0123<br />
RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />
Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at<br />
RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
20<br />
Magazin<br />
Die Scheune<br />
bei Verona<br />
Einen sowohl räumlichen wie auch materiellen Dialog zwischen Geschichte und Modernität<br />
haben die Planer vom studio wok bei einem Wohngebäude in der Nähe des Flusses<br />
Adige bei Verona erzielt. Es ging um den Ausbau einer Scheune eines landwirtschaftlichen<br />
Guts für Wohnzwecke, unter Beachtung größtmöglicher Nachhaltigkeit. Deshalb ist das<br />
Projekt auch von einer großen Sorgfalt und Liebe in Bezug auf seine Einfügung in den<br />
Umraum charakterisiert. Trotzdem muss der Auftraggeber nicht auf Energieeffizienz und<br />
eine zeitgemäße technische und auch moderne Ausstattung verzichten.<br />
Fotos: Simone Bossi
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
21<br />
Magazin<br />
Auf den Außenwänden wurde der Putz abgeschlagen,<br />
um die Flusskiesel, welche der Hauptbestandteil der<br />
Struktur der lastabtragenden Mauern sind, wieder<br />
sichtbar zu machen. Alle Fassaden sind traditionell<br />
unverputzt gehalten, nur die Fensterumrahmungen<br />
bestehen aus Biancone, einem Stein der Gegend und<br />
sie umrahmen die Fenster aus Lärchenholz. An der<br />
Gartenseite wurde ein großer Torbogen geöffnet und<br />
sichtbar gemacht, sozusagen als Reminiszenz an die<br />
landwirtschaftliche Vergangenheit des Hauses. Der<br />
Wohnraum dahinter, mit einem Boden aus Vicenzamarmor,<br />
wird zum Angelpunkt und Ausgangspunkt<br />
der inneren Erschließung der Räume. Die in der Bogenöffnung<br />
versetzte, rechteckige Türe und Verglasung<br />
stellen wiederum ein Element des Dialoges zwischen<br />
Innenraum und Garten dar. Die Anordnung der<br />
Kämpfer und Steher in der Glaswand ist auch eine<br />
Zitation der typischen Konstruktion solcher landwirtschaftlicher<br />
Scheunen und Höfe. Alle weiteren<br />
Räume der drei Ebenen des Hauses stehen mit dem<br />
Luftraum über dem Wohnraum in Verbindung, wobei<br />
die Schlafzimmer als hölzerne Volumina von der Decke<br />
abgehängt sind. Naturbelassene Sperrholzverkleidungen<br />
geben den Innenräumen in diesem historischen<br />
Bau einen modernen Touch.<br />
Im Zusammenhang mit dem Gebäude wurde auch<br />
der umliegende Garten neu gestaltet und ist nun ein<br />
integraler Bestandteil der Anlage. Ein zentrales Element<br />
des Gartens ist ein Magnolienbaum, den die<br />
Besitzer erhalten wollten. Er steht in einem schwarz<br />
umrandeten, quadratischen Blumenbeet auf einem<br />
weißen Rechteck aus Stein vor der Hauptfassade,<br />
neben dem rechteckigen Pool und ist DER Protagonist<br />
des Außenraumes. Sein Schatten fällt bei Sonnenaufgang<br />
auf die Fassade aus Stein und er ist von<br />
allen Innenräumen aus sichtbar.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
22<br />
Magazin<br />
Die Ewige Stadt<br />
und der Fluss der Zeit<br />
Passend zu dem Eindruck Roms als großes Museum, als ein Ort des Aufeinandertreffens<br />
von Geschichte und Leben, hat Architekt Jean Nouvel 24 Appartements<br />
im Palazzo Rhinoceros eingerichtet.<br />
Fotos: Fondazione Alda Fendi - Esperimenti, Roland Halbe<br />
Sie sind alle möbliert und in den unterschiedlichsten<br />
Größen (vom Studio bis zum Superior Appartement)<br />
und Ausführungen buchbar. Dieses „Rooms of Rome“-Projekt<br />
stellt ein neues Hotelkonzept im Herzen<br />
der italienischen Hauptstadt dar. Die Räume in dem<br />
historischen Palast bieten eine stark personalisier-<br />
te Umgebung für Nutzer, die ein Faible für Design<br />
und eine gewisse morbide Romantik haben. Gäste<br />
können beim Buchen alles, vom Duft in den Räumen<br />
über die Polsterqualität bis zu allfälligen Wellnessbehandlungen,<br />
auswählen.
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23<br />
Magazin<br />
Der Architekt hat die Räume als Stahlboxen geplant,<br />
die in die historische Architektur eingebaut wurden.<br />
Im starken Kontrast zur Umgebung enthalten diese<br />
öffenbaren Boxen Küche, Bad, WC und Abstellraum.<br />
Nouvel hat die Inneneinrichtungen mit einer<br />
ausgesuchten Selektion von polierten Möbeln ausgestattet,<br />
diese harmonieren mit den besonderen<br />
Oberflächen. Spezielle Materialien sind in die Wände<br />
eingelassen und kontrastieren in ihrer Glätte mit den<br />
abgeschabten, freskoähnlichen alten Wänden. Die<br />
Bäder werden jeweils durch Stahlplatten abgeschlossen.<br />
In jedem Zimmer agiert ein wandhoher Spiegel<br />
als Trompe l’oeil, er imaginiert den Blick in einen<br />
Raum, der gar nicht existiert. Ein holistisches Architekturexperiment.<br />
Über vier Geschosse verteilt, bietet jedes Appartement<br />
einen besonderen Ausblick auf die Ewige Stadt.<br />
Das fünfte und sechste Geschoss und die Dachterrasse<br />
beinhalten ein russisch inspiriertes Restaurant<br />
mit dem Namen „Caviar Kaspia Roma“ (was sonst!).<br />
Die Location bietet drei Panoramaterrassen mit Ausblick<br />
auf den historischen Kern der Stadt.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
24<br />
Magazin<br />
Theater in<br />
alten Mauern<br />
Das Bristol Old Vic ist das älteste, ununterbrochen in Betrieb stehende Theater im<br />
angloamerikanischen Raum. 1972 wurde es vom bekannten britischen Architekten<br />
Peter Moro mit einem neuen Foyer versehen. Sein Konzept verband es mit der benachbarten<br />
Coopers´ Hall und benutzte diese als Haupteingang und Erschließungsfläche.<br />
Das Auditorium und die Bereiche im hinteren Teil des Hauses wurden dann<br />
2012 von Architekt Andrzej Blonski renoviert. Also gab es bereits eine Menge von<br />
Eingriffen in der 252 Jahre dauernden Geschichte des Hauses.<br />
Fotos: Philip Vile, Fred Howarth<br />
Dieses Denkmal wurde nun von Architekt Haworth<br />
Tompkins renoviert und mit einem neuen, öffentlichen<br />
Foyer samt Studiotheater ausgestattet. Als Resultat<br />
einer fünf Jahre andauernden, intensiven Studie<br />
für das Design und die Konstruktion öffnet sich<br />
nun die Front des Hauses zu einem breiteren und<br />
mehr diversen Publikum und bringt Theater in das<br />
Herz der Stadt Bristol. Das neue Foyer präsentiert<br />
sich als eine zwanglose Erweiterung des Straßenraumes,<br />
als gedeckter öffentlicher Bereich und auch als<br />
ein diskretes Bauwerk. Sein Bereich ist gerahmt und<br />
auch gedeckt durch eine Holzkonstruktion und Glas,<br />
um das Tageslicht eindringen zu lassen.
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25<br />
Magazin<br />
Das Herzstück ist die vielfach veränderte Fassade<br />
des gregorianischen Auditoriums, die nun zum ersten<br />
Mal von der Straße aus sichtbar wird. Sie wird durch<br />
große Oberlichten belichtet und ihre historischen<br />
Veränderungen von mehreren neuen Durchbrüchen<br />
überschrieben. Zwischenebenen, hölzerne Verbindungsstiegen<br />
und Aussichtsplattformen ermöglichen<br />
ihre Begehung als gesellschaftliche Ebene vor und<br />
nach Aufführungen. Für die Öffentlichkeit bietet sich<br />
das Foyer untertags als Café, Bar und Treffpunkt an.<br />
Die Südfassade wurde als öffentliches Kunstwerk konzipiert,<br />
sie besteht aus beweglichen Sonnenblenden<br />
und Jalousien, diese werden von Hand bewegt und<br />
tragen Texte des Grußwortes, welches bei der Eröffnung<br />
1766 vom ehemaligen Stadtdichter Miles Chambers<br />
geschrieben worden war. Dieser Text betont die<br />
lange Historie des Theaters und spielt auch auf das<br />
Leben der heutigen und der zukünftigen Stadt an.<br />
Im Anschluss an das Foyer besetzt ein neues Studiotheater<br />
den Raum des ehemaligen Fasshandels der<br />
Coopers´ Hall im Erdgeschoss und Keller. Es schreibt<br />
sich in die alten Mauerflächen ein und bekommt sein<br />
Licht von den eisernen Fenstern auf der Straßenseite.<br />
Der ursprüngliche erste Stock der Coopers´ Hall<br />
wurde in einen großen Veranstaltungsraum rückgebaut<br />
und dient als Erweiterung des Foyers.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
26<br />
Magazin<br />
Janus House<br />
aus Gummi<br />
Der aus der römischen Mythologie stammende, doppelgesichtige Gott Janus<br />
gab den Namen für den Zubau eines kleinen, gerade 20 Quadratmeter umfassenden<br />
Baukörpers an ein aus dem späten 18. Jahrhundert stammendes Eigenheim<br />
in London. Die Hausbesitzer beauftragten das Office S&M mit dem Zubau und<br />
verlangten eine Architektur, die sowohl ganz verschieden vom Ziegelbau, als auch<br />
in den Proportionen doch an diesen angepasst sein sollte. Eine Küche und ein Bad<br />
waren darin unterzubringen, beide sollten den Garten überblicken.<br />
Fotos: FRENCH+TYE<br />
Die Architekten machten das Beste aus den<br />
beengten Platzvorgaben und teilten den Zubau<br />
diagonal mit einer Lager/Schrankwand<br />
im Grundriss auf: Die Wand vermeidet den<br />
Platz für eigene Verkehrswege, verbirgt die<br />
gesamte Badezimmereinrichtung und rahmt<br />
gleichzeitig den Ausblick in den Garten. In<br />
der Küche ergibt sich ein fantastischer, von<br />
Tageslicht beleuchteter Raum und im Bad<br />
ein Ausblick durch ein Bullauge. Die Zweigesichtigkeit<br />
des Entwurfes drückt sich auch<br />
in den Öffnungen nach außen aus. Das Bad<br />
mit dem erwähnten Bullauge steht im Kontrast<br />
zur Küche mit einer rechteckigen Öffnung.<br />
Diese Motive wiederholen sich in den<br />
Beschlägen und Einrichtungsgegenständen<br />
für die beiden Räume. Auch Tür- und Kastengriffe<br />
spiegeln den Gedanken wider. Die<br />
Küche hat außerdem ein rechteckiges und<br />
das Bad ein rundes Oberlicht.
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27<br />
Magazin<br />
Der Zubau vor der alten Ziegelfassade ist mit<br />
einer Beschichtung aus Polyurea (Hotspraycoating)<br />
in einen monolithischen, schwarzen<br />
Körper verwandelt worden. Dieses gummiähnliche<br />
Beschichtungsmaterial wird normalerweise<br />
auf Ölförderplattformen verwendet<br />
und ist wasserdicht, verwitterungssicher<br />
und mit einer Lebenszeit von ca. 60 Jahren<br />
ausgezeichnet. Komplementär zur Gummischicht<br />
sind auch die im Inneren verwendeten,<br />
industriellen Materialien: ein polierter<br />
Betonboden, Zinkoberflächen, enkaustische<br />
Fliesen. Um den stolzen Preis von 120.000<br />
Euro wurde dieses Schmuckstück der Materialkunde<br />
im Mai 2018 fertiggestellt.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
28<br />
Magazin<br />
Ein Haus zum<br />
Wegwerfen<br />
Kork ist nachhaltig und ökologisch – darum hat das Studio Bark ein Haus daraus<br />
errichtet, das komplett biologisch abbaubar und rezyklierbar ist. Die Architekten<br />
sind der Meinung, dass der größte Fehler der Architekturindustrie in der ungesunden,<br />
nur einmaligen Verwendung von Materialien liegt. Also demonstrierten sie,<br />
wie ein umweltfreundliches Material für eine komplette Gebäudehülle verwendet<br />
werden kann und entwickelten mit dem Kork-Studio ein Gartenhaus, das zu 100 %<br />
kompostier- oder auch weiterverwendbar ist.<br />
Fotos: Lenny Codd<br />
Das Gebäude wurde aus ausgeschiedenen Teilen einer<br />
Korkstoppelproduktion für Weinflaschen errichtet.<br />
Die Teile wurden unter Hitze (dadurch dehnen sie<br />
sich aus und die natürlichen Harze entweichen) zu<br />
großen Blöcken gepresst. Dann schnitt man die benötigten<br />
Teile und Platten aus und setzte sie vor Ort<br />
zusammen. Es gibt keine Verkleidung, Fundamentierung,<br />
Grundplatten und dergleichen – nur eine einzige<br />
Korkstärke, welche die Funktion der Wasserdichtheit,<br />
Akustik, Feuerschutz, Luftdichte, Ästhetik und<br />
alle strukturellen, statischen Anforderungen erfüllt.<br />
Aufgrund seiner thermischen Eigenschaften liegt am<br />
Boden ein eher leichter, poröser Kork. Man ersparte<br />
sich alle Dampfsperren und Dichtungsmaßnahmen.<br />
Derselbe Kork bildet ein Flachdach zusammen mit ein<br />
paar Holzträgern, welche die Statik und die Steifigkeit<br />
unterstützen. Gegen die seitlichen Windlasten hat<br />
man höher verdichteten Kork für die Wände benutzt,<br />
verbunden mit rezyklierbaren Isolierschrauben.
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29<br />
Magazin<br />
Jede Oberfläche des Studios ist natürlich, ohne toxische<br />
Beschichtungen oder Lacke. Ein bereits an Ort<br />
und Stelle gewachsener Baum ist in die Architektur<br />
ohne Beschädigung integriert worden. Am Dach hat<br />
er eine Gummimanschette, sodass Regenwasser den<br />
Stamm hinabrinnen kann und für die Bewässerung<br />
sorgt. Das Kork-Studio besitzt eine Sperrholztüre,<br />
rezyklierbare Polykarbonatfenster mit inneren Fensterläden<br />
zur besseren Isolierung und Kontrolle des<br />
Tageslichtes. Der Preis für die Hülle liegt unter 500<br />
Euro/m 2 , innerhalb von zwei Tagen war es aufgebaut<br />
und nach sieben Tagen bewohnbar.<br />
Das Besondere<br />
realisieren.<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
30<br />
Magazin<br />
Indisches<br />
Lagerhaus<br />
In der Okhla Industrial Area von New Delhi hat das Studio Bipolar eine 550 m 2<br />
große Bürofläche in einem alten pharmazeutischen Lagerhaus für ein Filmstudio<br />
und eine Kreativagentur mit dem Namen „WhiteBalance“ errichtet. Die<br />
existierende Struktur hatte mit ihren offen liegenden Stahlträgern und den Ziegelwänden<br />
bereits ihre Schönheit. Mit der Absicht, einen einzigen Raum ohne<br />
Sichtbehinderungen zu erzeugen, wurden einige Zwischenwände und Ebenen<br />
entfernt. Seitlich liegende Hallen wurden durch bogenförmige Öffnungen mit<br />
dem Hauptraum verbunden, um einen Arbeitsraum für das Schneideteam zu<br />
schaffen. Eine kleine Schlafinsel entstand für diejenigen, die bis spät in die<br />
Nacht arbeiten wollten.<br />
Fotos: Suryan//Dang
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31<br />
Magazin<br />
Der Besprechungsbereich folgt ebenfalls dem Einraumprinzip<br />
und duckt sich unter eine Zwischenebene.<br />
Seine Türen sind aus Glas und lassen sich<br />
beiseite schieben, um den Raum größer zu machen<br />
und doch auch – wenn nötig – Privatheit zu bieten.<br />
Die Mezzaninebene setzt sich durch bogenförmige<br />
Öffnungen in die Nachbarhalle fort, bietet hier eine<br />
Galerie oder zusätzlichen Arbeitsbereich. 4,5 Meter<br />
hohe, von Ziegel umrahmte Fenster bringen jede<br />
Menge Tageslicht ins Innere. Die Tische aus Holz<br />
sind bis ins kleinste Detail genau überlegt und entworfen,<br />
um zusammen mit den gepolsterten Aluminiumarmstühlen<br />
dem industriellen Design und Touch<br />
zu entsprechen.<br />
Interessant ist die Beleuchtung der Räume: Überall<br />
erscheint sie improvisiert zu sein, entspricht aber<br />
der indischen Handfertigkeit, aus einem Nichts<br />
kreative Beleuchtungsobjekte zu erzeugen. Pendelleuchten,<br />
Neonröhren, Hängeleuchter und Spots<br />
ergeben ein stimmiges Ganzes. Und überall die typischen,<br />
aus der Kolonialzeit stammenden Ventilatoren.<br />
So soll dieses Projekt auch eine Anregung für<br />
die vielen weiteren Architekturen sein, die im Dornröschenschlaf<br />
dahindämmern.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
32<br />
Magazin<br />
Parasite<br />
architecture<br />
Wie Parasiten auf einem fremden Körper logieren alte Schiffscontainer auf einer<br />
verwahrlosten Architektur. Ausgangspunkt dafür war eine Initiative vom Architekturteam<br />
des Pico Colectivo, eine während der Straßenproteste verwüstete bauliche<br />
Struktur in Guácara, Venezuela, zu einem Zentrum der urbanen Erneuerung und<br />
experimenteller Wirtschaftsversuche zu transformieren.<br />
Fotos: José Alberto Bastidas<br />
Dieses Containerzentrum mit den insgesamt 550<br />
Quadratmetern nutzbarer Fläche wurde 2016 errichtet.<br />
Eine Serie von Initiativen von Künstlern und<br />
lokalen Gemeinschaften hat dazu geführt, dass dieser<br />
dringend notwendige Ort für Gemeinschaft und<br />
Erneuerung geschaffen werden konnte. Das Projekt<br />
erhielt sogar einen staatlichen Zuschuss für sein<br />
Vorhaben und konnte damit die notwendigen technischen<br />
Ausrüstungen und die paar alten, ausgedienten<br />
Schiffcontainer erwerben. Die angewandte<br />
Strategie ist, die kaputte Substanz mit diesen Interventionen<br />
zu einer multiplen Struktur aufzuwerten,<br />
ein komplexeres System zu schaffen, wie eben<br />
Parasiten es benutzen, wenn sie einen Fremdkörper<br />
bewohnen. Durch den Aufbau der Container auf die<br />
(noch) bestehende Substruktur entstand eine ganze<br />
Serie von Räumen und Funktionen, welche als hybride<br />
Metastruktur die Stadt und die Gemeinschaft<br />
bereichert: Stadtgarten, Kaffeehaus, Studios für Musik<br />
und Video, Galerie und eine Sendestation für die<br />
Telefonversorgung der Stadt.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Magazin<br />
kneer-suedfenster.de<br />
Komfort und Sicherheit<br />
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34<br />
Magazin<br />
Kühlende Gehsteige<br />
in Nizza<br />
Schon die Römer verwendeten im Straßenbau Steine und Marmor. Kunstvoll<br />
behauen verliefen römische, mit Steinen gepflasterte Wege über die Alpen nach<br />
Mittel- und Nordeuropa. Aber andere Zeiten verlangen andere Techniken. So hat<br />
das Büro Josep Lluís Mateo – mateoarquitectura 2018 in Nizza einen multimodalen<br />
Verkehrsknotenpunkt für Straßenbahnen, Busse, Fahrradfahrer und Fußgänger<br />
mit einer Größe von 21.200 m 2 fertiggestellt.<br />
Fotos: Aldo Amoretti und Adrià Goula
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
35<br />
Magazin<br />
WARMDACH<br />
SMART GEDACHT:<br />
STEINODUR ® WDO-E!<br />
Die feuchtigkeitsunempfindliche,<br />
formgeschäumte Dämmplatte beugt<br />
Feuchteschäden vor und reduziert<br />
Sanierungskosten im Schadensfall<br />
auf ein Minimum.<br />
Er bietet eine Besonderheit: Zum ersten Mal in Europa<br />
wurde hier eine größere Anstrengung für die Kühlung<br />
der Erdoberfläche an heißen Tagen unternommen. In<br />
den Bereichen der größten Akkumulation von Fußgängerbewegungen<br />
(Bushaltestellen und Gehsteige)<br />
versuchte man, durch im Boden integriert liegende<br />
Kühleinrichtungen den klimatischen Hotspot in den<br />
Sommermonaten zu entschärfen. Hier liegt ein unterirdisches<br />
Bewässerungssystem, kontrolliert und<br />
gesteuert durch Sensoren, welches spezielle „atmende“<br />
Pflastersteine kühlt. Diese sind experimentell aus<br />
Muschelschalen gefertigt worden. Auch die Vegetation<br />
soll zur Kühlung beitragen – große Bäume auf den<br />
Gehsteigen, Kletterpflanzen an den Seitenwänden<br />
und ein kleiner Park am Ende der Strecke.<br />
EIGENSCHAFTEN & VORTEILE:<br />
• Geringste Feuchtigkeitsaufnahme<br />
• Optimierter Arbeitsablauf –<br />
Verlegung auch bei Regen möglich<br />
• Schnelle technische Trocknung im<br />
Schadensfall<br />
• Geringere Auswirkungen bei<br />
Feuchte schäden<br />
• Optimierte Nutzung in Verbindung<br />
mit Feuchtemonitoring<br />
• Auch für genutzte Warmdächer<br />
geeignet<br />
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WEITER-<br />
DENKER<br />
Natürlich sind an besonders exponierten Stellen<br />
(zwischen den Tramgleisen zum Beispiel) Beton- und<br />
Granitsteine verlegt. Aber alles zusammen formt einen<br />
eher uniformen Teppich mit leichten Höhenunterschieden<br />
um die Fußgängerströme zu leiten und<br />
ihnen Sicherheit zu bieten. Dieser Überzug mit Linien<br />
und Einkerbungen aus künstlichen und natürlichen<br />
Steinen bietet trotzdem den Grund für die Vegetation<br />
und stellt durch seine mineralische Basis einen<br />
dialektischen Zusammenhang mit den menschlichen<br />
Bewegungen dar.<br />
Und unter all dem liegt das Meer ...
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
36<br />
Magazin<br />
Autarke Grüninsel<br />
in der Stadt<br />
Alle reden über Klimaschutz und in Brno in der Tschechischen Republik hat die<br />
Forschungsplattform NEXT Institute eine kleine Intervention, den City Cell Prototyp<br />
(CCP), für die Verbesserung des Mikroklimas im urbanen Raum entwickelt.<br />
Fotos: Jakub Skokan and Martin Tůma<br />
Er ist speziell für Brno entworfen und soll die Nachfrage<br />
der Stadt nach einer Erweiterung ihrer grün-blauen<br />
Struktur und dem Regenwassermanagement exemplarisch<br />
befriedigen. Dieser Prototyp stammt vom<br />
Architekturbüro KOOGA, ist begrünt und sammelt<br />
Daten über das Regenwasser und den Einfluss von<br />
Grünbereichen in der Stadt. Er ist mit Sitzgelegenheiten,<br />
einer Nachtbeleuchtung und Schattenzonen für<br />
untertags ausgerüstet und fügt sich als Stadtmöblierung<br />
in den öffentlichen Raum ein. Von zwei Seiten<br />
ist er offen und zugänglich, sammelt mit seinen Dach-<br />
flächen Wasser, speichert es in kleinen Tanks und<br />
pumpt es zur Bewässerung der an ihm angebrachten<br />
Pflanzen in einen Kreislauf. Der notwendige Strom<br />
kommt von zwei Solarpaneelen am Dach und somit<br />
ist er auch energieeffizient. Durch seine vertikale Begrünung<br />
ermöglicht er eine Verdunstung und damit<br />
eine Kühlung des umgebenden Mikroklimas. Die Konstruktion<br />
ist aus vorgetrocknetem Fichtenholz, ohne<br />
jegliche Oberflächenbehandlung und sie kann jederzeit<br />
wieder abgebaut werden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
37<br />
Magazin<br />
Fotos: Filippo Poli<br />
VIELSEITIGE<br />
DACH-<br />
ABDICHTUNG.<br />
MAXIMALE<br />
PLANUNGS-<br />
SICHERHEIT.<br />
Eleganter Seiteneingang<br />
Die Kirche San Francesco d´Assis im historischen Zentrum<br />
von Comiso, Italien hatte ein Problem: Man betrat<br />
sie seitlich über drei Steinstufen, die einen barrierefreien<br />
Zugang zur Kirche verhinderten.<br />
Also erdachten die Architekten Nunzio Gabriele Sciveres und<br />
Giuseppe Gurrieri einen Vorschlag, der einerseits diese Barriere<br />
überwinden sollte und andererseits ein neues architektonisches<br />
Element in den historischen Kontext einführte. Eine<br />
Rampe gleicht das Gefälle des Kirchenplatzes aus, sodass man<br />
eben in die Kirche gelangen kann und an deren Ende kann man<br />
über vier Stufen wieder den Erdboden betreten. Diese Rampe<br />
besteht aus Cortenstahl, die Gehfläche wurde aus soliden<br />
Stahlplatten erzeugt, während die Geländer aus perforierten<br />
Stahlblechen bestehen. Diese Materialwahl resultiert aus zweierlei<br />
Gründen: Erstens stellt sie einen sichtbaren Kontrast zur<br />
bestehenden Architektur dar, während die Rampe aber auch<br />
die historische Materialität respektiert und nur „davor“ steht.<br />
Zweitens ist die gesamte Konstruktion so errichtet, dass sie jederzeit<br />
– entsprechend den musealen Vorgaben – wieder entfernt<br />
werden kann. Dann kommen die alten drei Steinstufen, die<br />
jetzt nur überdeckt sind, wieder zum Vorschein.<br />
Unsere Dachabdichtungssysteme<br />
basieren auf Flüssigkunststoff.<br />
Sie eignen sich für einfache, detailreiche oder komplizierte<br />
Dachkonstruktionen, sind flexibel einsetzbar, dichten<br />
die Bausubstanz dauerhaft ab und bieten vielfältige<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie erfüllen dabei alle<br />
Anforderungen der Flachdachrichtlinie. Vor allem aber<br />
lösen wir Projekte immer gemeinsam.<br />
www.triflex.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
38<br />
Magazin<br />
Naturmaterial und<br />
modernes Design<br />
Bambus ist ein absolut faszinierendes Material für den Bau und dazu nachhaltig,<br />
weil schnell nachwachsend. Die Chiangmai Life Architects haben für die Panyaden<br />
International School eine Sporthalle aus Bambus errichtet, dabei ein modernes,<br />
organisches Design und die Technik des 21. Jahrhunderts verwendet.<br />
Fotos: Markus Roselieb, Alberto Cosi<br />
Die Schule steht in Thailand und deshalb ist auch die<br />
Lotusblüte der Ausgangspunkt des Entwurfes gewesen.<br />
Die Aufgabe bestand darin, eine Halle mit einem<br />
Fassungsvermögen von 300 Personen zu konstruieren,<br />
aber sie sollte auch mit den bereits bestehenden,<br />
aus Erde/Lehm errichteten Schulgebäuden harmonieren<br />
und auch mit der hügeligen Landschaft der<br />
Umgebung verschmelzen. Weiters sollte ausschließlich<br />
Bambus verwendet werden, um der Mission dieser<br />
„grünen Schule“ gerecht zu werden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Magazin<br />
Die Halle bedeckt 782 Quadratmeter und enthält<br />
Hallenfußball-, Basketball-, Volleyball- und Badmintonfelder<br />
sowie eine erhöhte Bühnenplattform. Deren<br />
Rückwand verbirgt einen Lagerraum für diverse<br />
Sportgeräte, an den beiden Längsseiten sind Balkone<br />
für Zuschauer. Der Entwurf und das Material sichern<br />
durch die natürliche Belüftung und Zirkulation über<br />
das ganze Jahr eine kühle und angenehme Atmosphäre.<br />
Gleichzeitig sind das Material Bambus und<br />
dessen Verarbeitung ein Fest für die Augen und auch<br />
Beweis einer ausgezeichneten Handwerkskunst. Die<br />
Halle ist so konstruiert, dass sie den Stürmen der Region<br />
widerstehen kann, sie ist erdbebensicher und<br />
entspricht allen, modernen Sicherheitsvorschriften.<br />
Es wurden vorfabrizierte Bambusträger ohne Stahl<br />
oder sonstige Verstärkungen verwendet, ihre Spannweite<br />
beträgt 17 Meter. Sie wurden vor Ort hergestellt<br />
und mittels Kran an ihre Position gebracht.<br />
Der CO 2 -Fußabdruck dieser Halle ist null. Bambus<br />
absorbiert wesentlich mehr CO 2 , als der Transport,<br />
die Verarbeitung und der Aufbau der Konstruktion<br />
benötigten. Er wurde nur mit Borax behandelt, keine<br />
chemischen Gifte kamen zum Einsatz und die Lebenszeit<br />
der Sporthalle wird 50 Jahre betragen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
40<br />
Magazin<br />
Kompromisslos<br />
symmetrisch<br />
<strong>architektur</strong> sprach mit Johann Scheuringer, dem Geschäftsführer von<br />
Josko über die neue Designlinie ONE.<br />
Fotos. Josko<br />
Sie sind nicht nur Geschäftsführer von Josko,<br />
sondern prägen als Designer auch maßgeblich<br />
den Produktentwicklungsprozess und<br />
die Entwicklung von neuen, visionären Produkten<br />
wie ONE. Wie definieren Sie Design?<br />
Und was bedeutet Design für Sie persönlich?<br />
Design hat mich schon früh in meinem Leben<br />
fasziniert. Alles, was Menschen erfinden<br />
oder erzeugen, ist letztlich Design. Für mich<br />
geht es dabei um die zentrale Frage: Warum<br />
eigentlich sieht ein Gegenstand so aus,<br />
wie er aussieht – und nicht anders? Weshalb<br />
funktioniert er auf eine bestimmte Weise –<br />
und nicht vielleicht auch anders? Und was<br />
kann man womöglich daran besser machen,<br />
konsequenter zu Ende denken als bisher?<br />
Sie bezeichnen ONE als revolutionäres Produkt,<br />
das die Sichtweise, wie wir Fenster<br />
und Türen in Zukunft sehen werden, grundlegend<br />
verändert. Was war der Anlass für<br />
diese Revolution?<br />
Ich bin ein Mensch, dem Ästhetik sehr wichtig<br />
ist. Deshalb hat mich schon seit Langem<br />
die Frage beschäftigt, weshalb die meisten<br />
Fenster, die man heute üblicherweise sieht,<br />
so unschön und unproportioniert sind. In<br />
früheren Zeiten hatten Fensterrahmen eine<br />
ganz andere Ästhetik, sie waren schlanker<br />
und proportionierter. Dann kam das Zeitalter<br />
der Isolierverglasung mit immer dickerer<br />
und schwererer Verglasung – und damit<br />
auch mit immer breiteren und asymmetrischen<br />
Fensterrahmen. Das Resultat: gute<br />
Wärmedämmung, aber oft hässliche Optik.<br />
Wie entstand aus dieser grundsätzlichen<br />
Frage die Idee für ein völlig neues Fensterund<br />
Türsystem?<br />
Die Vision zu ONE entstand aus dem<br />
Grundgedanken, ein komplettes Fenster-,<br />
Türen- und Schiebetürsystem zu entwickeln,<br />
das beides kann: optimale Wärme-<br />
dämmung, verbunden mit der schlanken,<br />
eleganten Rahmenoptik früherer Architekturepochen.<br />
Damit schlägt ONE auf neue<br />
Weise eine Brücke zwischen Vergangenheit<br />
und Zukunft: mit konsequenter Ästhetik,<br />
die von der Eleganz früherer Zeiten inspiriert<br />
ist. Und mit konsequenter Technologie<br />
und Funktionalität, die den modernsten Erfordernissen<br />
von heute gerecht wird.<br />
Gab es eine besondere Inspiration oder Ideenquelle<br />
für die Entwicklung des Konzepts<br />
von ONE?<br />
Die Inspiration zu ONE war ein Bilderrahmen.<br />
Ein Bilderrahmen ist meist schlank, symmetrisch<br />
und zurückhaltend: Er drängt sich<br />
nicht in den Vordergrund und stiehlt dem<br />
Bild nicht die Show. Deshalb stellte ich mir<br />
die Frage: Weshalb kann es nicht auch ein<br />
Fenster geben, das die Architektur in ihrer<br />
ästhetischen Aussage genauso wirkungsvoll<br />
unterstützt wie ein Bilderrahmen ein<br />
Bild? Da es ein solches Fenstersystem bisher<br />
noch nicht gab, war für mich von Anfang<br />
an klar: ONE würde eine echte Revolution im<br />
Fensterbau bedeuten. Mit völlig neuen Möglichkeiten,<br />
wie Fenster und Schiebetüren mit<br />
der Architektur harmonieren – und auch mit<br />
der Innenraumgestaltung.<br />
ONE ist nicht nur eine Neudefinition des<br />
Fensters, sondern zugleich auch ein entscheidender<br />
Schritt in der Weiterentwicklung<br />
des Systemgedankens von Josko. Was<br />
steckt hier im Detail dahinter?<br />
Bei Josko leben wir eine Philosophie, die immer<br />
in großen Zusammenhängen denkt. Wir<br />
entwickeln nicht nur ein Fenster, sondern<br />
denken immer in vollständigen Systemfamilien<br />
und Produktgenerationen, inklusive Schiebetüren,<br />
Terrassentüren, Fixteilen, Zubehör<br />
und sämtlichen notwendigen Variationen<br />
dazu. Bei ONE haben wir diesen Systemgedanken<br />
gemeinsam mit dem Ziel optimaler<br />
Symmetrie bis in die letzte Konsequenz ausgereizt:<br />
Sämtliche Elemente wie Fenster, Terrassentüren,<br />
Fixteile und Schiebeelemente<br />
haben eine extrem schmale sichtbare Rahmenbreite<br />
von nur fünf Zentimetern – und<br />
das an allen vier Seiten. Hinzu kommen eigens<br />
für ONE entwickelte Ausstattungsdetails<br />
wie Griff, Fensterbank, Bodenschwelle<br />
oder Insektenschutz, die den System- und<br />
Symmetriegedanken noch weiter optimieren.<br />
Welche Eigenschaften machen ONE als<br />
Produkt und als System so besonders?<br />
Die Bilderrahmen sind rundherum bei allen<br />
vier Rahmenteilen immer gleich breit. Der<br />
zweite revolutionäre Punkt bei ONE ist die<br />
elegante Schlankheit des Designs – sämtliche<br />
Elemente weisen genau die gleiche<br />
superschlanke Ansichtsbreite auf. Und der<br />
dritte revolutionäre Punkt bei ONE: die maximale<br />
Freiheit bei der Gestaltung und Materialoptik<br />
im Innenbereich. ONE setzt hier<br />
völlig neue Maßstäbe in Form von eingefassten<br />
Applikationen, die in unterschiedlichen<br />
Materialien und Farben erhältlich sind,<br />
in verschiedenen Holzarten ebenso wie in<br />
Aluminium, Glas, Stahl und Betonoptik.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
41<br />
Magazin<br />
ONE ist also nicht nur ein innovatives Fenster-<br />
und Schiebetürsystem, sondern auch<br />
ein Element der Inneneinrichtung?<br />
Das war eine der wichtigsten Überlegungen<br />
bei ONE. Denn ONE macht das Fenster<br />
nicht nur zum architektonischen Gestaltungselement,<br />
sondern auch zum Einrichtungsgegenstand.<br />
ONE schafft eine völlig<br />
neue Dimension der Innenraumgestaltung,<br />
die es zuvor noch nicht gab. Damit setzt<br />
ONE nicht nur neue Trends, sondern kann<br />
zusätzlich auch auf neue Wohntrends flexibel<br />
und maßgeschneidert nach Kundenwunsch<br />
reagieren – eine Eigenschaft, die<br />
bisher bei Fenster- und Schiebetürsystemen<br />
absolut einzigartig ist.<br />
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42<br />
Bau & Recht<br />
Das Urheberrecht<br />
des Architekten<br />
In der Praxis wird vielfach unter Berufung auf vermeintliche Leitentscheidungen<br />
des Obersten Gerichtshofes die Meinung vertreten, das Werk eines Architekten sei<br />
jedenfalls urheberrechtlich geschützt. Dies ist in vielen Fällen ein Irrglaube.<br />
Text: Mag. Matthias Nödl<br />
Nach dem Urheberrechtsgesetz (UrhG)<br />
genießen nur Werke urheberrechtlichen<br />
Schutz, die eine eigentümliche geistige<br />
Schöpfung auf den Gebieten der Literatur,<br />
der Tonkunst, der bildenden Kunst und<br />
der Filmkunst darstellen. Zu den Werken<br />
der bildenden Künste zählen ausdrücklich<br />
auch Werke der Baukunst. Allerdings – und<br />
da scheiden sich in der Praxis die Geister –<br />
ist nicht jedes Werk eines Architekten ein<br />
Werk der Baukunst!<br />
Insbesondere aus zwei Entscheidungen des<br />
Obersten Gerichtshofes, die als „Flughafen<br />
Wien“-Entscheidung und als „Hundertwasserhaus“-Entscheidung<br />
bekannt sind, hat<br />
die Praxis vielfach die Schlussfolgerung gezogen,<br />
dem Werk eines Architekten käme<br />
jedenfalls Urheberrechtsschutz zu. Diese<br />
Schlussfolgerung ist rechtlich verfehlt und<br />
auf eine glatte Fehlinterpretation dieser beiden<br />
Entscheidungen zurückzuführen. Dabei<br />
wird nämlich unberücksichtigt gelassen,<br />
dass sich die „Flughafen Wien“-Entscheidung<br />
gar nicht auf das Urheberrecht des<br />
Architekten beruft. Und bei der „Hundertwasserhaus“-Entscheidung<br />
steht augenscheinlich<br />
die Baukunst, also die richtungsweisende,<br />
einzigartige und exemplarische<br />
Gebäudegestaltung im Vordergrund.<br />
Wo Baukunst beginnt und wo sie aufhört,<br />
lässt sich nicht so ohne Weiteres beurteilen.<br />
Lehre und Rechtsprechung liefern dafür nur<br />
unbestimmte Anhaltspunkte, die aber zumindest<br />
eine gewisse Indikation in die eine<br />
oder andere Richtung ermöglichen. Besteht<br />
die Aufgabe des Architekten nur darin,<br />
Vorgaben und Erfordernisse der Bautechnik<br />
zeichnerisch/planerisch zweckmäßig<br />
umzusetzen, ohne dabei künstlerisch tätig<br />
zu werden, wird das daraus resultierende<br />
Bauwerk eher nicht als Werk der Baukunst,<br />
sondern eher als Werk der Bautechnik zu<br />
werten sein.<br />
Ein Werk der Baukunst liegt erst dann vor,<br />
wenn der Architekt das von ihm zu planende<br />
Bauwerk über die bloß zweckbezogene<br />
technische Konstruktion hinaus kreativ<br />
und künstlerisch gestaltet – das Bauwerk<br />
muss also eine gewisse Einzigartigkeit hinsichtlich<br />
Gestaltung und/oder technischer<br />
Innovation aufweisen, andernfalls ist das<br />
Bauwerk als „Massenprodukt“, als Werk der<br />
Bautechnik, nicht aber als urheberrechtlich<br />
geschütztes Werk der Baukunst zu werten;<br />
dies setzt insbesondere voraus, dass der<br />
Architekt die an ihn gestellte Planungsaufgabe<br />
überhaupt auf technisch verschiedene<br />
Art und Weise lösen kann.<br />
Bauwerke haben grundsätzlich immer technische<br />
Vorgaben bzw. einen bestimmten<br />
Zweck zu erfüllen. Der Gestaltungsspielraum<br />
des Architekten ist deshalb von vornherein<br />
beschränkt. Ob im jeweiligen Einzelfall Baukunst<br />
vorliegt oder nicht, ist davon abhängig,<br />
ob und inwieweit der Architekt den ihm,<br />
aufgrund der technischen Vorgaben, zur<br />
Verfügung stehenden Gestaltungsspielraum<br />
künstlerisch bzw. kreativ ausnützt.<br />
Dies kann auch dazu führen, dass nur ein<br />
Teil eines Bauwerkes urheberrechtlich geschütztes<br />
Werk der Baukunst ist. Dies ist<br />
etwa der Fall, wenn das Bauwerk grundsätzlich<br />
keinen künstlerischen/kreativen Fokus<br />
hat, sondern sich Form und Funktion allein<br />
an bautechnisch zweckmäßigen Gegebenheiten<br />
orientieren, aber z. B. eine originelle<br />
Fassadengestaltung, einen künstlerischen<br />
Torbogen, einen einzigartig gestalteten<br />
Treppenaufgang etc. aufweist. Geschützt<br />
ist diesfalls nicht das gesamte Bauwerk,<br />
sondern nur die Fassadengestaltung, der<br />
Torbogen bzw. der Treppenaufgang.<br />
Liegt tatsächlich ein Werk der Baukunst<br />
vor, ist grundsätzlich nicht nur das Bauwerk<br />
selbst urheberrechtlich geschützt. Vielmehr<br />
fallen dann auch die Pläne, Modelle, Zeichnungen,<br />
Ansichten und Nutzungskonzepte<br />
unter den Urheberrechtsschutz, wenn sich<br />
darin bereits der Charakter bzw. die individuellen<br />
Züge des Bauwerks zeigen. Selbst<br />
die vom Architekten erstellte Leistungsbeschreibung<br />
ist unter diesem Gesichtspunkt<br />
geschützt. Die Idee als solche ist nicht geschützt.<br />
Vielmehr muss sich die Idee nach<br />
außen hin, z. B. in einem Entwurf, manifestieren.<br />
Auch der Stil des entworfenen Bauwerks<br />
ist nicht schutzfähig. Schutz genießt<br />
nur der Gegenstand, der den Stil prägt.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Das Urheberrecht des Architekten ist – anders als<br />
jenes eines sonstigen bildenden Künstlers – stark<br />
eingeschränkt. Bei Werken der Baukunst steht das<br />
Urheberpersönlichkeitsrecht im Vordergrund, also<br />
das Recht des Architekten, als Urheber des jeweiligen<br />
Bauwerks genannt zu werden (z. B. via Hinweistafel<br />
am Bauwerk, durch entsprechende Beschriftung<br />
der Pläne, Modelle etc.). So kann der Architekt<br />
etwa den Nachbau seines Werks (oder von Teilen<br />
davon) oder die Verwendung seiner Pläne, Modelle<br />
etc. durch Dritte nicht verhindern. Er kann dafür aber<br />
ein angemessenes Entgelt verlangen. Auch kann er<br />
verlangen, dass der Errichter und Eigentümer des<br />
nachgebauten Bauwerks eine Urheberbezeichnung<br />
am Bauwerk anbringt.<br />
Das Urheberrecht ist im Übrigen als solches nicht<br />
übertragbar, weil der Schwerpunkt des Urheberrechts<br />
auf dem personenrechtlichen Inhalt (Urheberpersönlichkeitsrecht)<br />
liegt. Allerdings kann ein<br />
Architekt einzelne vermögenswerte Rechte aus dem<br />
Urheberrecht (sog. Werknutzungsrechte) an Dritte<br />
übertragen. Dabei stehen in der Praxis das Recht,<br />
das Gebäude nachzubauen, und das Recht, die Planunterlagen<br />
– allenfalls für weitere Bauvorhaben – zu<br />
verwenden und zu verwerten, im Vordergrund. Diese<br />
Rechte werden regelmäßig an Auftraggeber übertragen.<br />
Das Urheberrecht ist zudem vererblich. Es<br />
ist daher legitim, dass Erben oder sonstige Rechtsnachfolger<br />
nach dem Tod eines Architekten dessen<br />
Urheberrechte gegen den Errichter bzw. Eigentümer<br />
des Bauwerks (z. B. im Falle der Änderung oder des<br />
Nachbaus eines Bauwerks) geltend machen.<br />
Zu beachten ist, dass der Urheberrechtsschutz des<br />
Architekten einer Veränderung des Bauwerks nicht<br />
entgegensteht. Ein Architekt kann als Urheber eines<br />
Bauwerks weder eine Änderung des Bauwerks untersagen<br />
noch verlangen, dass das geänderte Bauwerk<br />
abgetragen, umgebaut oder ihm überlassen wird.<br />
Vielmehr kann der Architekt bei Änderung des Bauwerks<br />
vom Errichter und Eigentümer des Bauwerkes<br />
nur die Beschilderung des Bauwerks dahin gehend<br />
verlangen, dass die Änderung des Bauwerks nicht<br />
vom Urheber des Werkes herrührt und dass eine darauf<br />
befindliche Urheberbezeichnung beseitigt oder<br />
berichtigt wird.<br />
Angesichts der unklaren Rechtslage zur Frage, wann<br />
überhaupt ein Werk der Baukunst vorliegt, und der<br />
eingeschränkten gesetzlichen Urheberrechte des Architekten<br />
kann man für die Praxis nur empfehlen, die<br />
Rechte für den jeweiligen Planungsauftrag möglichst<br />
klar und umfassend vertraglich zu regeln, insbesondere<br />
betreffend:<br />
• die vom Architekten erstellten Pläne, Modelle etc.<br />
und deren Verwendung<br />
• den Nachbau und/oder die Veränderung des Bauwerks<br />
• die Urheberbezeichnung am Bauwerk bzw. auf den<br />
Plänen, Modellen etc. sowie<br />
• die Rechtsfolgen im Falle des Zuwiderhandelns für<br />
den jeweiligen Planungsauftrag möglichst klar und<br />
umfassend vertraglich zu regeln.<br />
| BA12-14G |<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
44<br />
<strong>architektur</strong>szene<br />
Das Rote Wien –<br />
eine Ideologie der Architektur<br />
„Wenn wir einmal nicht mehr sind, werden die Steine für uns sprechen.“ Karl Seitz<br />
Ideologien spiegeln sich häufig in der Architektur wider. Auch die Stadt Wien ist Trägerin<br />
eines wichtigen politischen Erbes. Bereits 100 Jahre liegt die Geburtsstunde des<br />
Sozialismus in der Bundeshauptstadt zurück. Das Rote Wien ist nicht nur eine politische,<br />
sondern vielmehr eine gesellschaftliche und architektonische Ideologie.<br />
Text: Dolores Stuttner<br />
Eine der bedeutendsten Errungenschaften<br />
aus der damaligen Zeit sind die kommunalen<br />
Wohnbauten, die auch heute noch das Ortsbild<br />
der Bundeshauptstadt prägen. Alleine<br />
in der Ersten Republik errichtete die Stadt<br />
Wien 382 Gemeindebauten. Geplant wurden<br />
diese von 199 Architekten. Doch trotz der<br />
großen Zahl an Planern setzte sich beim sozialen<br />
Wohnbau der Zwischenkriegszeit ein<br />
unverkennbarer Stil durch. So sind die Bauten<br />
der Zwischenkriegszeit auch heute noch<br />
auf den ersten Blick erkennbar.<br />
Insgesamt besitzt die Stadt Wien 220.000<br />
Gemeindewohnungen – dies macht sie<br />
zur größten Hausverwaltung Europas. Die<br />
Bauten sind in den Wiener Bezirken unterschiedlich<br />
stark vertreten. In den dicht<br />
verbauten Stadtteilen Mariahilf, Josefstadt<br />
und Neubau ließen sich mit den kommunalen<br />
Wohnbauten nur wenige Lücken<br />
füllen. Dagegen weisen der 5. und der 12.<br />
Wiener Gemeindebezirk eine im Vergleich<br />
zu ihrer Fläche sehr hohe Zahl der weitläufigen<br />
Wohnanlagen auf. Zu verdanken<br />
ist dies den Grundstücksankäufen entlang<br />
des heutigen Margareten- und Meidlinger<br />
Gürtels. In der Inneren Stadt errichtete man<br />
in der Ersten Republik keine kommunalen<br />
Wohnbauten.<br />
Ein soziales Konzept stiftet Identität<br />
Unzumutbare Verhältnisse prägten zum<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts die Wohnsituation<br />
der Arbeiterschicht. Erste Ansätze<br />
eines kommunalen Wohnbaus entstanden<br />
um die Jahrhundertwende – in der Anfangszeit<br />
bestand die Hauptmotivation in<br />
der Linderung der Wohnungsnot. Die Idee<br />
nahm schließlich in Form von Werkswohnungen,<br />
die durch die Floridsdorfer Loko-<br />
Karl Seitz Hof<br />
© Bwag<br />
motivfabrik, die Firma Breviller & Urban<br />
sowie karitative Vereine errichtet wurden,<br />
Gestalt an. Trotzdem besserten sich die<br />
Lebensumstände der Wiener Arbeiterklasse<br />
nur langsam – so kamen im Bezirk Ottakring<br />
im Jahr 1910 auf 177.000 Einwohner<br />
lediglich 40.000 Wohnungen. Die politische<br />
Voraussetzung für den sozialen Wohnbau<br />
wurde schließlich erst 1917 und obendrein<br />
ungewollt geschaffen.<br />
Nach Protesten seitens der Bevölkerung<br />
sah sich die Regierung dazu gezwungen,<br />
eine Mietschutzverordnung ins Leben zu<br />
rufen. Sie war ursprünglich Familien von<br />
Soldaten vorbehalten und sollte diese vor<br />
dem Verlust ihrer Wohnung bewahren. Aus<br />
diesem Konzept heraus entwickelte sich<br />
1919 – als die Stadt zum ersten Mal unter<br />
sozialdemokratischer Verwaltung stand –<br />
die Idee zur Errichtung gemeindeeigener<br />
Großwohnanlagen, deren Wohnungen erschwinglich<br />
sein sollten. Die sogenannten<br />
„Superblocks“ sollten aber nicht nur Wohnraum,<br />
sondern auch soziale Infrastruktur<br />
zur Verfügung stellen. So wurden in den<br />
Erdgeschosszonen der Gemeindewohnbauten<br />
Kindergärten, Volksbibliotheken,<br />
Werkstätten, Veranstaltungs- und Versammlungssäle,<br />
Geschäftslokale und Mutterberatungsstellen<br />
angesiedelt – all jene<br />
Einrichtungen standen den Bewohnern zur<br />
kollektiven Nutzung zur Verfügung. Der<br />
erste soziale Wohnbau, der Metzleinstaler<br />
Hof im 5. Wiener Gemeindebezirk, war<br />
schließlich 1925 bezugsfertig.<br />
Möglich wurde der kommunale Wohnbau<br />
aber nicht alleine durch den politischen<br />
Umbruch, sondern auch durch den zunehmenden<br />
Besitz von Bauland durch die Stadt<br />
Wien. Bereits 1924 war die Bundeshauptstadt<br />
mit 2,6 Millionen Quadratmetern Bauland<br />
größter Grundbesitzer in Österreich.<br />
Der Stadt war es dadurch auch möglich,<br />
Bodenspekulation einzudämmen.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
45<br />
<strong>architektur</strong>szene<br />
Architektur als politischer Spiegel<br />
Nicht nur schön anzusehen, sondern vor<br />
allem lebenswert sollte der kommunale<br />
Wohnbau sein. Den „verlogenen Scheinfassaden“<br />
der Zinshäuser des Jugendstils<br />
sagte die sogenannte „Architektur des Proletariats“<br />
in der Ersten Republik den Kampf<br />
an. Dies tat sie, ohne in eine stilistische<br />
Eintönigkeit zu verfallen. In den Gemeindebauten<br />
sind nicht nur Sachlichkeit, sondern<br />
gleichzeitig historische Einflüsse des Klassizismus<br />
und des Wiener Sezessionismus<br />
zu finden – schließlich befanden sich unter<br />
den zuständigen Architekten viele Schüler<br />
Otto Wagners. Der unverkennbare Stil<br />
setzte sich in Wien durch und ist heute fixer<br />
Bestandteil des Stadtbildes. Die einprägsame<br />
Ästhetik hatte dabei zusätzlich sozialen<br />
Nutzen. So dienten die weitläufigen und oft<br />
begrünten Höfe der Wohnanlagen als Aufenthalts-<br />
und Naherholungszonen, soziale<br />
Treffpunkte und Kinderspielflächen.<br />
Leider setzte sich der Baustil nur bis in die<br />
1930er-Jahre durch. In der Nachkriegszeit<br />
kam bei der Realisierung sozialer Wohnbauten<br />
ein anderer, weitaus schlichterer<br />
Ansatz zum Tragen. Grund war eine große<br />
Nachfrage nach Wohnungen bei knappen<br />
Baugründen. Aus dem Bestreben heraus,<br />
in kurzer Zeit viele Wohnungen zu errichten,<br />
entstand die Per-Albin-Hansson-Siedlung<br />
West im 10. Wiener Gemeindebezirk.<br />
Der erste kommunale Wohnbau der Nachkriegszeit<br />
wurde im Jahr 1947 ausschließlich<br />
aus Ziegelschuttbeton errichtet. In den<br />
darauffolgenden Jahren fehlte es der Stadt<br />
Wien aber nicht nur an Baugründen, sondern<br />
gleichzeitig an finanziellen Mitteln. So<br />
kam es dazu, dass sich am Stadtrand hohe<br />
Wohnblöcke mit minimalistischer Fassadengestaltung<br />
häuften. In den 1970er-Jahren<br />
versuchte sich die Stadt schließlich<br />
im Bauen identitätsstiftender Bauten. Als<br />
Ergebnis davon entstand unter anderem<br />
die Wohnhausanlage am Schöpfwerk im 12.<br />
Wiener Gemeindebezirk.<br />
In den darauffolgenden Jahren gerieten<br />
die sogenannten Großwohnsiedlungen am<br />
Stadtrand aufgrund sozialer Problematik<br />
aber in Verruf. Auch die Stadt erkannte,<br />
dass sich eine derartige Konzentration großer<br />
Menschenmengen in Gegenden mit fehlender<br />
sozialer Infrastruktur negativ auf die<br />
Sicherheit auswirkte. Da ab den 1970er-Jahren<br />
zudem die Nachfrage nach Wohnungen<br />
wieder zurückging, realisierte Wien ihre<br />
kommunalen Wohnbauprojekte überwiegend<br />
in bereits bewohnten, dicht verbauten<br />
Gebieten, um Baulücken zu schließen.<br />
Karl Marx Hof<br />
© Dreizung<br />
Metzleinstaler Hof<br />
© Bezirksmuseum Margareten<br />
Lehren für die Stadt(planung)<br />
Auch wenn die Bauweise einiger Gemeindebauten<br />
nicht mehr den heutigen Standards<br />
der Architektur entspricht, darf nicht vergessen<br />
werden, wie sehr Wien durch den<br />
kommunalen Wohnbau geprägt und verändert<br />
wurde. Und die Veränderungen waren<br />
durchweg positiv – so war es mit dem<br />
Gemeindebaukonzept möglich, der Arbeiterklasse<br />
leistbare Wohnungen von guter<br />
Qualität zur Verfügung zu stellen und die<br />
Wohnungsnot einzudämmen. Vor allem mit<br />
den Wohnkomplexen der Zwischenkriegszeit<br />
schaffte es die Stadt, in ganzen Bezirksteilen<br />
identitätsstiftende Architektur zu realisieren.<br />
Jene Konzepte prägen bis heute das Ortsbild<br />
der Stadt, wobei die Wohnungen noch<br />
immer einen guten Ruf genießen – immerhin<br />
lebt heute jeder vierte Wiener in einem Gemeindebau.<br />
Zu verdanken ist die Beliebtheit<br />
der Gemeindewohnungen nicht zuletzt den<br />
Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre.<br />
2.522 kommunale Wohnbauten wurden zwischen<br />
1994 und 2005 renoviert, sodass die<br />
darin befindlichen 122.000 Wohnungen dem<br />
modernen Standard entsprechen.<br />
Allerdings muss sich der kommunale Wohnbau<br />
der Stadt heute großen Herausforderungen<br />
stellen – diese sind nicht bautechnischer,<br />
sondern vor allem politischer und<br />
damit finanzieller Natur. Die rapide ansteigenden<br />
Bau- und Grundstückskosten wirken<br />
sich auch auf die Mietpreise der Gemeindewohnungen<br />
aus – so stellt sich die<br />
Frage, ob es noch immer gerechtfertigt ist,<br />
von „sozialem Wohnbau“ zu sprechen. Da<br />
jedes Jahr noch immer an die 10.000 Gemeindewohnungen<br />
vergeben werden, ist<br />
dies eine Fragestellung, der sich Wien auf<br />
jeden Fall widmen sollte. Noch gibt es seitens<br />
der Hauptstadt diesbezüglich keine<br />
Ansätze – auch die Errichtung des bisher<br />
letzten Gemeindebaus liegt schon lange,<br />
nämlich 15 Jahre zurück.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
46<br />
Alt & Neu<br />
Alt und Neu<br />
im arabischen Raum<br />
Es ist sicher kein Zufall, dass heutzutage im arabischen Raum die meisten Landmarks<br />
entstehen und fast alle Stararchitekten und auch Newcomer dort bauen oder<br />
es wollen. Besonders die VAE sind das Mekka der Architekten, es ist (scheinbar)<br />
unbegrenzt Geld vorhanden und Gesetze, die Bauordnungen und eine menschenwürdige<br />
Bauabwicklung werden auch nicht so genau beachtet. Shitstorms sind<br />
vorprogrammiert, tun aber dem Business keinerlei Abbruch, die Spielwiese für<br />
megalomanische Eitelkeiten ist geöffnet!<br />
Text: Peter Reischer<br />
Skyline Doha<br />
© Qatar National Tourism Council
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
47<br />
Arabischer Raum<br />
© Qatar National Tourism Council<br />
Die (noch) Öl fördernden Länder der Region<br />
haben das Ende ihres Reichtums aus<br />
diesen Quellen erkannt und unternehmen<br />
vielfältige Versuche, um ein neues Standbein<br />
ihrer Wirtschaft und ihres Einkommens<br />
zu erzeugen: Kunst, Tourismus, Sport und<br />
Spektakel sind die benutzten Werkzeuge.<br />
Auf der Strecke bleiben dabei die Umwelt<br />
und auch die Werte ihrer eigenen Kultur.<br />
Jahrhunderte alte Traditionen, Bauweisen<br />
und Wissen werden zugunsten der technoiden<br />
Möglichkeiten unserer Zeit und der<br />
Sucht nach Maximierung eines Images über<br />
Bord geworfen und vergessen. Die Transformation<br />
von einer Beduinensiedlung und<br />
Karawanserei zum höchsten Gebäude der<br />
Welt, zu gigantischen Zweigstellen der weltbesten<br />
Museen, zu Vergnügungsparks und<br />
Rennstrecken im Wüstensand in wenigen<br />
Jahren geht zu schnell. Es stellt sich die<br />
Frage, ob man die Funktion von Wind türmen<br />
zur Klimatisierung von Bauten einfach durch<br />
Klimaanlagen ersetzten kann? Ob die Umwelt<br />
es verzeiht, wenn Sandstrände zu kilometergroßen<br />
Ornamenten mit Hotelburgen<br />
transformiert werden? Ob man die Vernunft<br />
und Umwelt dem Profit opfern darf?<br />
Nicht immer ist aber das Neue schlecht<br />
und es soll hier auch nicht der Eindruck<br />
von grenzenloser Kritik erweckt werden.<br />
Großartige Zeugnisse der Baukultur in diesen<br />
Ländern – sie gibt es genug – stehen<br />
nun Seite an Seite neben den hochinteressanten,<br />
architektonischen Projekten der<br />
Jetztzeit. Dieses Nebeneinanderstellen<br />
historischer Architektur der Vergangenheit<br />
mit heutigen Landmarks zeigt jedoch<br />
den Irr-, Un- oder Sinn dieser Entwicklung.<br />
Allerdings sollen in diesem Artikel nicht die<br />
„großen“, zum Teil erst in den kommenden<br />
Jahren eröffneten, Architekturen der Stars<br />
(der 830 Meter hohe Burj Khalifa, das von<br />
Zaha Hadid inspirierte Al Wakrah Stadion<br />
oder das von Jean Nouvel entworfene National<br />
Museum of Qatar) gezeigt werden,<br />
sondern eher kleinere Beispiele und architektonische<br />
Experimente.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
48<br />
Alt & Neu<br />
© Nigel Young<br />
Betrachtet man zum Beispiel die neue „Apple Dubai<br />
Mall“ von foster + partners, so erweckt die riesige<br />
„Solar Wing“ Installation, welche Schatten und<br />
Schutz für die Innenräume bietet, Erinnerungen an<br />
die filigranen Balustraden und Fensterwände von alten<br />
Bauten der Region. Die sich solar gesteuert öffnende<br />
und schließende Wand, die den Shop mit der<br />
Aussicht auf den Burj Khalifa und den Dubai Fountain<br />
verbindet oder trennt, scheint in ihrem Konzept und<br />
Schema auf die Kultur und die klimatischen Bedingungen<br />
der Emirate zu antworten. Die Installation<br />
stellt eine Neuinterpretation der traditionellen Mashrabiya<br />
(traditionelle islamische dekorative Holzgitter,<br />
die als Gitterschranken in Moscheen oder als<br />
Fenstergitter bzw. als Balkonverkleidungen in Wohnhäusern<br />
und Palästen zum Einsatz kamen) dar. Jeder<br />
der Flügel ist aus leichtgewichtigen Karbonfasern<br />
gemacht, die vielschichtigen Lagen von Stäben formieren<br />
ein dichtes Netz, das sich in seiner Konzentration<br />
nach der Stärke des Sonneneinfalls richtet.<br />
Betrachtet man allerdings die islamischen Vorbilder,<br />
so ist von deren Feingliedrigkeit und der sensiblen<br />
Ausführung nur wenig zu bemerken. Man kann eben<br />
ein System mit einer Größe von ca. 1 x 2 Meter nicht<br />
einfach auf eine Dimension von 3 x 10 Meter aufblasen.<br />
Gleichzeitig demonstriert diese Architektur die<br />
Macht und den Einfluss einer der bedeutendsten Firmen<br />
der Welt.<br />
Souq Waqif, man kann gut die Feinheit<br />
und die sorgfältige Ausarbeitung der<br />
durchbrochenen Öffnungen erkennen.<br />
© Qatar National Tourism Council
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49<br />
Arabischer Raum<br />
Außenansicht des Louvre Abu Dhabi<br />
© Mohamed Somji<br />
Louvre Abu Dhabi – Rain of light<br />
© Roland Halbe<br />
Ähnliches lässt sich zum Louvre Abu Dhabi konstatieren.<br />
Entworfen von Jean Nouvel, wurde es mit<br />
fünfjähriger Verspätung 2017 eröffnet. Zahlreiche<br />
Proteste in Frankreich, wo Petitionen gegen den<br />
Ausverkauf französischer Kultur unterzeichnet wurden,<br />
begleiteten seine Entstehung. Der Preiskampf<br />
um den Auftrag war angeblich beachtlich, eine österreichische<br />
Firma hat schließlich den Auftrag für<br />
den Stahlbau der Kuppel erhalten, sich daran aber<br />
die Zähne ausgebissen und musste (auch deswegen)<br />
Konkurs anmelden. Vorbilder in Form und Gestalt<br />
kann man in den verschiedensten Moscheen<br />
und Kuppelbauten der arabischen Welt finden. 7.850<br />
Aluminiumsterne bilden in verschiedene Größen und<br />
Schichten den flirrenden Himmel der großen Kuppel,<br />
mit 7.500 Tonnen ist sie in ihrem Stahlgewicht<br />
schwerer als der Eiffelturm.<br />
u<br />
Felsendom in Jerualem<br />
© FadiBarghouthy
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
50<br />
Alt & Neu<br />
© Luca Poian Forms<br />
Das Büro Luca Poian Forms hat einen Entwurf für<br />
eine neue Moschee, direkt an den Ufern des Dubai<br />
Creek Harbours ausgearbeitet. Er übernimmt die<br />
organisatorischen und kompositorischen Kriterien<br />
der traditionellen Moschee und erweitert sie um die<br />
Einführung doppelt gekrümmter Bögen als eine neue<br />
Topologie in diesen religiösen Strukturen. Das einfache<br />
Gewölbe ist in vielen Bauten des Islam zu finden,<br />
Poian nimmt allerdings die sogenannte Scherk-Kurve<br />
oder Fläche als Vorbild und benutzt sie sowohl in<br />
monumentaler Größe in der Gebetshalle wie auch in<br />
verkleinerter Form bei den Minaretten.<br />
© Luca Poian Forms
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51<br />
Arabischer Raum<br />
© Naab Design<br />
Ein weiterer religiöser Bau ist der Wettbewerbsentwurf<br />
für die „Spirit of Light“ - Dubai Creek Harbor<br />
Iconic Mosque von QASTIC Lab, California, USA.<br />
Die zwei Ebenen des Hauptraumes sind südwestlich<br />
gegen Qibla (die Richtung, in der die Muslime<br />
während des Gebetes blicken) gerichtet und sollen<br />
10.000 Gläubige aufnehmen. Das Licht wird hier zum<br />
Spielball zwischen innerer und äußerer Hülle, unterstützt<br />
von einem diamantförmigen Fenster, welches<br />
dramatisch in der Mitte der Öffnung in Richtung<br />
Mekka sitzt. Ein System aus GFRC-Paneelen (Glass<br />
fiber reinforced concrete) in der Hülle soll durch eine<br />
Stahlkonstruktion, entsprechend der geometrischen<br />
Harmonie, unterstützt werden. Die Architekten wagen<br />
damit eine Neudefinition der Rolle eines religiösen<br />
Baus, indem sie die Hauptrichtung der Architektur<br />
nicht vertikal, sondern in einem 45 Grad Winkel<br />
horizontal ausrichten.<br />
u<br />
© Naab Design © Naab Design
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
52<br />
Alt & Neu<br />
© Lester Ali<br />
Karawansereien dienten im Nahen und auch Fernen<br />
Osten zur Übernachtung und auch als Warenlager<br />
und Warenumschlagsstelle. Einen modernen Lagerraum,<br />
und zwar eine Galerie hat das Büro OMA in<br />
Dubais Al Qouz, dem Industriebezirk in der Alserkal<br />
Avenue adaptiert. Das 1.250 m 2 große, ehemalige<br />
Lagerhaus dient heute für Ausstellungen, Events,<br />
Performances und Modeshows. Alle Servicebereiche<br />
sind an einem Ende konzentriert, um die Eventfläche<br />
so groß wie möglich zu halten. Die originale Hauptansicht<br />
wurde durch eine Polykarbonatfassade ersetzt<br />
und hat raumhohe Türen (acht bis zehn Meter) bekommen<br />
– so kann der Hof als Fläche mitbenutzt<br />
werden. Die transluzenten Tore bringen auch eine<br />
optische Verbindung zwischen innen und außen mit<br />
sich und versorgen das Innere zusätzlich mit Tageslicht.<br />
Der Rest der Fassade ist erhalten und mit einem<br />
schwarzen Betonspritzputz versehen, darin sind kleine<br />
Glas- und Spiegelsplitter enthalten und so erregen<br />
diese Boxen Aufsehen in der Nachbarschaft.<br />
© Lester Ali<br />
© Qatar National Tourism Council
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53<br />
Arabischer Raum<br />
© Rory Gardiner<br />
Laut seiner Selbstbeschreibung will das Jameel<br />
Arts Centre die führende Galerie für zeitgenössische<br />
Kunst in den VAE, im Mittleren Osten und in<br />
der südasiatischen Region werden. Sie wurde von<br />
Serie Architects entworfen und im November 2018<br />
eröffnet. Situiert ist dieser Warenumschlagsplatz<br />
für Kunst mit 10.000 m 2 Nutzfläche an der Jaddaf<br />
Waterfront in Dubai. Die Architekten bezogen ihre<br />
Inspiration aus den frühen Emirati Sha´abi Häusern<br />
(siehe auch Architekturbiennale Venedig 2016), diese<br />
bilden eine Serie von Räumen, welche einen Hof<br />
umschließen. Ihre zweite Inspiration ist der Madinat-Stil,<br />
bei dem eine parkartig durchgrünte „Stadt<br />
in der Stadt“ äußerst aufwendig als Lagunenstadt<br />
im Stil alter arabischer Paläste mit den typischen<br />
Windtürmen gebaut wird. Das Resultat ist eine auf<br />
einer Inselform errichtete Ansammlung von weißen<br />
Kuben, umgeben von einer Säulenkolonade und mit<br />
sieben Gartenhöfen durchmischt. Struktur und Symmetrie<br />
vermisst der Betrachter. Auch die Referenz<br />
zu den zitierten Windtürmen sucht man vergeblich<br />
bei diesem Architekturensemble.<br />
© Thomas Schoch<br />
Die aufwendig und kunstvoll gestalteten<br />
"Windtürme" dienen zur Belüftung und<br />
Ventilation der Innenräume.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
54<br />
Alt & Neu<br />
Wunderland<br />
im Urwald<br />
AZULIK Uh May / Mexiko<br />
Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />
Fotos: Enchanting Transformation 2018
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
55<br />
Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />
Wenn in Österreich einem Neubau auch nur ein Baum<br />
zum Opfer fallen soll, sind sofort Bürgerinitiativen, Umweltschützer<br />
etc. zur Stelle, ketten sich an den Baum<br />
und sind sich der gewaltigen, medialen Aufregung<br />
über den Baummord und ihre Initiative sicher. In den<br />
lateinamerikanischen Urwäldern werden jährlich auf<br />
tausenden Quadratkilometern Bäume gefällt, des Profites<br />
wegen. Initiativen zur Bekämpfung dieses Raubbaus<br />
an unserer Umwelt sind nur bedingt erfolgreich.<br />
Statt zu jammern und zu reklamieren, soll nun einmal<br />
eine etwas andere Initiative beschrieben werden:<br />
Eduardo Neira (Roth), der CEO, Gründer von AZU-<br />
LIK und Präsident von Enchanting Transformation,<br />
setzt seit Jahren Taten. Seit zehn Jahren richtet er in<br />
Mexiko seine Aufmerksamkeit auf einen konstanten<br />
Dialog zwischen Einheimischen und künstlerischen<br />
Kommunitäten, um deren integrale Entwicklung zu<br />
fördern. Mit jedem seiner Projekte verstärkt er Bemühungen<br />
zum Erhalt lokaler Kultur und Landschaft<br />
und die Wiederentdeckung der längst vergessenen<br />
Werte verschiedenster Interaktionsformen beim und<br />
zum Schutz der Umwelt. Dieses, sein Interesse fokussiert<br />
sich dabei auf Forschung und Entwicklung<br />
durch Kunst als eine Reflexion über das menschliche<br />
Wesen und seinen Einfluss auf unseren Planeten. u<br />
Ein Kunst- und Lehrzentrum der besonderen Art hat<br />
Eduardo Neira, Präsident der Stiftung Enchanting<br />
Transformation im Urwald von Mexiko errichtet. Es wurde<br />
kein einziger Baum dafür auf der Baustelle gefällt,<br />
kein einziger Plan gezeichnet und die anthroposophische<br />
Architektur verbindet sich wie organisch mit der<br />
Umwelt. Natur und Architektur wachsen zusammen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
56<br />
Alt & Neu<br />
Polierte Betonflächen<br />
winden sich um Bäume<br />
herum, als ob sie auch<br />
gewachsen wären und der<br />
Natur ihre Ehrerbietung<br />
weisen würden.<br />
Sein neuestes Projekt, das AZULIK Uh May im<br />
Dschungel von Mexiko, wurde erst im November<br />
2018 eröffnet. Sein Erscheinungsbild drückt sich<br />
in nachhaltigen, biomorphen Betonvolumina und<br />
schwebenden Brücken, die völlig natürlich aus der<br />
Substanz und der Umwelt zu wachsen scheinen, aus.<br />
Er hat eine Art Wunderland in den mexikanischen<br />
Dschungel als Kunstzentrum eingepflanzt. Es befindet<br />
sich in der Nähe von Francisco Uh May im Herzen<br />
der Halbinsel Yucatan und soll nun seit seiner Eröffnung<br />
als Kunstraum und Designschule Künstler mit<br />
der örtlichen Bevölkerung der Maya in Kontakt bringen.<br />
Interessant an dem Projekt ist auch, dass das<br />
Team in Yucatan ohne detaillierte Pläne baute. Es war<br />
ein Building in Progress mit ad hoc Entscheidungen<br />
über den nächsten Schritt.<br />
u
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57<br />
Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
58<br />
Alt & Neu<br />
Polierte Zementoberflächen, welche an die anthroposophischen<br />
Architekturexperimente von Rudolf<br />
Steiner oder erste Anfänge der sogenannten Alternativ<strong>architektur</strong><br />
in der Hippiezeit in Amerika erinnern,<br />
wellen und schlingen sich hier von Ebene zu<br />
Ebene. Verbunden sind sie mit – aus dem Holz der<br />
einheimischen Bejucopflanze – geflochtenen Böden<br />
und Verbindungsstegen. Diese menschgemachten<br />
Strukturen besitzen holzähnliche Überdachungen<br />
und scheinen so natürlich und integriert, als ob sie<br />
mit dem Dschungel mitgewachsen wären. Die verschiedenen<br />
Bereiche/Räume sind durch freischwebende<br />
Brücken und Pfade, die sich durch die Bäume<br />
schlängeln, verbunden, und es wurde für das Projekt<br />
kein einziger Baum gefällt, sondern mit und um diese<br />
Bäume herumgebaut.<br />
In seinem Zentrum ist ein 16 Meter hoher Dom aus<br />
Beton und Bejucohölzern errichtet, gekrönt von der<br />
„Blume des Lebens“, einer geometrischen Form aus<br />
überlappenden, konzentrischen Kreisen in der Form<br />
eines Blütenkelches angeordnet. Die Proportionen<br />
beruhen auf einer Fibonacci-Reihe (Eine unendliche<br />
Folge von Zahlen, bei der sich die jeweils folgende<br />
Zahl durch Addition ihrer beiden vorherigen Zahlen<br />
ergibt). Die gesamte Architektur von AZULIK Uh May<br />
ist eine erfrischende und innovative Kombination aus<br />
vor Ort erhältlichen Materialien und Organik – alles<br />
dient dazu, den CO 2 Footprint zu verringern.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
59<br />
Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />
Ernesto Neto, Every Tree is a Civilizing Entity<br />
Guillaume Leblon, The innocent‘s coat<br />
Der vielschichtige Komplex beinhaltet eine Reihe<br />
von Räumen für Kreativität und Innovation, ein Labor<br />
für Mode und Design, ein modernes Aufnahmestudio<br />
und Wohnmöglichkeiten für diverse Künstler.<br />
In seinem Herzen konzentriert man sich auf die universelle<br />
Sprache der Kunst und das Handwerk, um<br />
die Maya-Bevölkerung mit Künstlern, internationalen<br />
Studenten und Schülern in Kontakt zu bringen. Eine<br />
in die Struktur eingebettete Schule versucht, westliche<br />
Medizin mit den Tausende Jahre alten Heilmethoden<br />
der Maya zu verbinden.<br />
Es ist das neueste Projekt von Eduardo Neira, der<br />
auch schon das AZULIK Luxus Resort Tulum und das<br />
danebenliegende Kunstzentrum IK LAB initiiert hat.<br />
All diese Projekte und ihre Architekturen versuchen<br />
sensibel mit der Umwelt, mit den lokalen Ökosystemen<br />
umzugehen. So umarmen die Strukturen die<br />
bestehende Vegetation, statt sie zu verdrängen oder<br />
zu ersetzen.<br />
Man kann auch hier den Versuch, Alt und Neu zu verbinden,<br />
erkennen. Denn auch die Natur des Urwalds<br />
ist viele Jahre alt und die Menschen bringen Neues<br />
mit ihr in Verbindung, aber eben nicht in Konkurrenz,<br />
sondern in einer gleichberechtigten Koexistenz. (rp)<br />
AZULIK Uh May<br />
Francisco Uh May, Mexiko<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Eduardo Neira (Roth)<br />
Eduardo Neira (Roth),<br />
Fernando Artigas und Jorge Berea<br />
Grundstücksfläche: 40.000 m 2<br />
Fertigstellung: 10/2018
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
60<br />
Alt & Neu<br />
Plugin Houses<br />
Shangwei Plugin Houses / China / People‘s Architecture Office (PAO)<br />
Fotos: People’s Architecture Office, Zhan Changheng<br />
Alte Häuser werden immer öfter renoviert statt abgerissen,<br />
mit neuen Elementen und Techniken aufgewertet<br />
und in zeitgemäße Wohn-, Lebens- und<br />
Arbeitsmöglichkeiten verwandelt. Das passiert auf<br />
der ganzen Welt in verstärktem Maße, weil Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung angesagt sind.<br />
Eine logische Entwicklung, auch wenn man an den<br />
beschränkten Platz in den Städten und urbanen Ballungsgebieten<br />
denkt.<br />
Das in Beijing beheimatete Büro People´s Architecture<br />
Office (PAO) und People´s Industrial Design<br />
Office (PIDO) gehen nun noch einen Schritt weiter in<br />
dieser Gedankenkette. Die Shangwei Plugin Houses<br />
sind kleine Wohneinheiten, die in Hunderte Jahre alte,<br />
seit Jahrzehnten verlassene und nur als Ruinen erhaltene<br />
Mauerreste einer chinesischen Siedlung eingepflanzt<br />
wurden. Der Ort Shangwei Village litt seit Jahren<br />
unter einem starken Nichtinvestment. Die rapide<br />
urbane Expansion des nahe gelegenen Shenzhen<br />
verschluckte Orte wie Shangwei und verwandelte sie<br />
in landschaftliche Inseln, umringt von Neubauten. Die<br />
Hälfte der Grundstücke dort wurde von den Bewohnern,<br />
auf der Suche nach einem „besseren“, höheren<br />
Lebensstandard verlassen – sie zogen in die benachbarten,<br />
neu errichteten Wohngegenden.<br />
Die örtliche Verwaltung, die Shangwei Village Cooperative,<br />
interessierte sich nun für neue, innovative<br />
Wege, um die Gegend wieder zu bevölkern, und<br />
wollte eine, sich selbst entwickelnde Gemeinschaft<br />
von Künstlern und Handwerkern, welche sich bereits<br />
in den alten Gemäuern niedergelassen hatte, unterstützen.<br />
So initiierte sie mit Unterstützung von der<br />
Leping Foundation und Future Plus, einer Non-Profit-Organisation,<br />
eine Zusammenarbeit mit dem People´s<br />
Architecture Office. Die Stadtverwaltung ist<br />
gesetzlich verpflichtet, unbewohnbares Eigentum,<br />
bei dem das Dach eingestürzt ist, zu renovieren. Auf<br />
jeden Fall sind diese Objekte sehr schwierig zu restaurieren,<br />
weil die geringsten Änderungen in der<br />
Struktur die nebenstehenden Gebäude beeinflussen<br />
und weitere Einstürze zur Folge haben könnten. u
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61<br />
People‘s Architecture Office (PAO)<br />
Statt abreißen oder renovieren wählte<br />
das People´s Architecture Office<br />
den Weg der Implementierung von,<br />
aus Paneelen zusammengesetzten<br />
Einheiten mitten in die verfallenen<br />
Mauern einer Siedlung bei Shenzhen.<br />
Die Bewohner erhalten einen deutlich<br />
erhöhten Wohn- und Lebensstandard<br />
und dieses Projekt richtet<br />
sich vor allem gegen die Absiedelung<br />
und Zerstörung alter Substanz.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
62<br />
Alt & Neu<br />
Um dieses Problem zu umgehen, hat sich das Architekturbüro<br />
dazu entschlossen, die jeweilige Originalstruktur<br />
unberührt zu lassen und strikt innerhalb des<br />
noch existierenden „Hauses“ – eigentlich nur Mauerreste<br />
– zu bauen. Diese Plugin Houses benutzen ein<br />
modulares System aus vorgefertigten Paneelen. Sie<br />
werden, mit wenigen Zentimetern Abstand zu den alten<br />
Mauern wie fehlende Puzzlestücke in die bereits<br />
(oder noch) bestehende Umgebung eingesetzt. Verbindungsbeschläge<br />
sind in jedem der Paneele integriert,<br />
Türen und Fenster sind aus Kunststoff oder Aluminium<br />
mit Isolierglasscheiben und so kann ein Haus<br />
innerhalb eines Tages von ungelernten Arbeitern mit<br />
minimalem Werkzeugaufwand errichtet werden. Die<br />
industrielle (Vor)Fertigung erlaubt die Verwendung<br />
von hoch qualitativen Materialien, erhöht gleichzeitig<br />
drastisch die Energieeffizienz und die ökonomischen<br />
Maßstäbe stellen sicher, dass diese Hineinstell-Häuser<br />
erschwinglich bleiben. Und obwohl die Plugin-Paneele<br />
in einer Massenproduktion hergestellt<br />
werden, wird jedes Wohnobjekt auf den Ort und die<br />
Gegebenheiten sowie Bedürfnisse der Benutzer individuell<br />
zugeschnitten und angepasst.<br />
u<br />
Die Objekte sind trotz ihrer kleinen Wohnfläche<br />
individuell an die Bedürfnisse der Bewohner<br />
anpassbar. Durch die großzügigen Fenster hat<br />
man die alten Gemäuer stets vor Augen.
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63<br />
People‘s Architecture Office (PAO)
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
64<br />
Alt & Neu<br />
Die neuen Körper sitzen<br />
perfekt in den Lücken der<br />
alten Gemäuer und maximieren<br />
so den neu geschaffenen<br />
Wohnraum. Gleichzeitig<br />
fungiert der Einbau der neuen<br />
Elemente als Stärkung der<br />
maroden Struktur.<br />
Das Huang Family Plugin House passt auf die winzige<br />
Fläche von 15 Quadratmetern. Weil ein Teil des<br />
ursprünglichen Daches noch immer bestand, funktioniert<br />
der Einbau des Hauses gleichzeitig als Unterstützung,<br />
Sicherung und Verstärkung der maroden<br />
Struktur. Es ist eine Schutzmaßnahme gegen jegliche<br />
strukturellen Probleme, die das alte Haus haben<br />
könnte. Um zusätzlichen Raum zu generieren, befindet<br />
sich der Schlafraum auf einer Mezzaninebene mit<br />
einem Eckfenster, welches über eine halbverfallene<br />
Wand hinausragt und einen Panoramaausblick über<br />
die Dächer der Siedlung bietet. Ein Dachfenster ist<br />
dort, wo das alte Dach bereits kollabiert ist und so<br />
gelangt viel Naturlicht in die Tiefe des Raumes.<br />
Das Fang Family Plugin House ist nur wenig größer<br />
als 20 Quadratmeter. Auf der rechten Seite des Gebäudes<br />
bringt ein Oberlicht in einem shedförmig ausgebildeten<br />
Dach genügend Licht in das Schlafzimmer.<br />
Auch diese Architektur scheint wie ein weißer<br />
Kristall aus den Ruinen herauszublühen. Trotz aller<br />
Beengtheit ist hier noch Platz für einen Minigarten<br />
geblieben.<br />
Bei beiden Plugin Houses wird durch effiziente<br />
Kleinst einheiten für Heizung, Kühlung und einen modernen<br />
Küchenblock ein deutlich erhöhter Lebensstandard<br />
ermöglicht. Auch ein für die Kompostierung<br />
geeignetes, off-grid Toilettensystem gehört zum<br />
Standard dieser Projekte.<br />
(rp)
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65<br />
People‘s Architecture Office (PAO)<br />
Shangwei Plugin Houses<br />
Shenzhen, China<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Guanhu Subdistrict / FuturePlus Academy<br />
He Zhe, James Shen, Zang Feng<br />
Sha Jinghai, Lin Mingkai<br />
Bebaute Fläche: 15 bzw. 20 m 2<br />
Fertigstellung: 01/2018<br />
People´s Architecture Office (PAO) / People´s Industrial Design<br />
Office (PIDO) wurden 2010 gegründet. Das Team besteht<br />
aus einer multidisziplinären Gruppe von Architekten, Ingenieuren,<br />
Designern und Stadtplanern. Die Projekte fokussieren<br />
sich auf die soziale Wirkung des Designs. PAO ist das erste<br />
Büro in Asien mit einer B Corporation-Zertifizierung.<br />
B Corp (oder auch B Lab) ist eine Zertifizierung, welche für<br />
das Erreichen sozialer Nachhaltigkeit in der Architektur und<br />
umweltbezogene Leistungen ausgestellt wird. Im August<br />
2018 gab es bereits über 2.600 zertifizierte B Corporations<br />
in 150 Firmen in 60 Ländern.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
66<br />
Alt & Neu<br />
Die Zeit – im Ziegel<br />
eingefangen<br />
Tower of Bricks / Hengshui / Interval Architects<br />
Fotos: Zhi Geng
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67<br />
Interval Architects<br />
Ausgangspunkt<br />
Das Projekt hatte seinen Ausgangspunkt bei einem<br />
halb verfallenen Hoffman-Ofen (ein Tunnelbrennofen<br />
für keramische Produkte) im Sumpfgebiet nahe der<br />
Stadt Hengshui in China. In diesem Gebiet entsorgten<br />
lange Zeit die umliegenden Industrien ihre Abwässer.<br />
Die Ziegelbrennerei war das einzige Gebäude<br />
in dem Sumpf und ihr Kamin ragte als Wahrzeichen<br />
weithin sichtbar in die Höhe. Aufgrund der neuen<br />
Umweltpolitik Chinas, die das Ziegelbrennen aus Ton<br />
aus Umweltschutzgründen verbietet, war die Anlage<br />
verlassen worden und drohte komplett einzustürzen.<br />
Einige Bauteile hatten schon das Zeitliche gesegnet.<br />
Ein neuer Plan der lokalen Verwaltung des Bezirkes<br />
sah nun vor, den Sumpf in einen botanischen Garten<br />
zu verwandeln und ein zughöriges Kunst- und Ausstellungszentrum<br />
an der Stelle der ehemaligen Ziegelbrennerei<br />
zu errichten. Die beauftragten Interval Architects<br />
beschlossen, die Erinnerung und Geschichte<br />
der demolierten Ofenanlage aufzugreifen und sich bei<br />
der neuen Architektur davon inspirieren zu lassen. So<br />
sollte auch eine Verbindung von Vergangenheit und<br />
Gegenwart in dem Projekt sichtbar werden. u<br />
Anstelle eines verfallenen und dann abgebrochenen<br />
Ziegelwerkes haben die Interval Architects<br />
in einem Sumpfgebiet in der Nähe der<br />
Stadt Hengshui, China das Botanic Art Center in<br />
einem neuen botanischen Garten errichtet. Sie<br />
bezogen sich bei ihrem Entwurf auf die Strukturen<br />
und Materialitäten der Vergangenheit und<br />
schufen so eine Verbindung zur Gegenwart.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
68<br />
Alt & Neu<br />
Die verschiedensten<br />
Verlegearten und -muster<br />
prägen die Fassaden der<br />
einzelnen Bauteile.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
69<br />
Interval Architects<br />
Konzept<br />
Das neue Botanic Art Center (BAC) ist hauptsächlich<br />
eine Galerie, die Pflanzen, Töpferwaren und florale<br />
Kunst ausstellt. Die neue Architektur sollte ein öffentlicher<br />
Bau sein, im Gegensatz zum alten Ofen, der<br />
eine introvertierte und rein auf industrielle Produktion<br />
ausgerichtete Anlage darstellte. Die Intention<br />
der Architekten war es, die räumliche Geschichte des<br />
Ortes mit den Volumina des neuen BAC in Proportion<br />
und Komposition derart zu entwerfen, dass sie<br />
zur Komposition der alten Ofenanlage eine Referenz<br />
bildete. Gleichzeitig mussten zeitgemäße Funktionen<br />
und Erlebnisbereiche eingebettet sein. Vergangenheit<br />
und Zukunft des Ortes sind somit konzeptuell<br />
verbunden.<br />
Referenzen<br />
Im Gegensatz zur alten Ofenanlage ohne öffentlichen<br />
Zugang der Produktionsstätte bietet das neue BAC<br />
den Besuchern Kulturveranstaltungen und eine Ausstellungs<strong>architektur</strong>.<br />
In seiner räumlichen Struktur<br />
bezieht es sich auf den Hoffman-Ofen mit seinen bogenförmigen,<br />
um einen zentralen Hof angeordneten<br />
Gewölben. Entlang der gewölbten, äußeren Arkaden<br />
unterbrechen mehrere Höfe den Raumfluss, sie schaffen<br />
verwischte Grenzen zwischen Landschaft und Architektur,<br />
zwischen innen und außen. Gleichzeitig verbinden<br />
sie sich mit dem zentralen Innenhof zu einem<br />
größeren Ganzen und mit dem Umraum. Die Dachterrassen<br />
und -gärten öffnen ebenfalls das Gebäude und<br />
bieten erstaunliche Ausblicke in die Gegend. Kleine,<br />
schmale Höfe sind auch zwischen dem Restaurantund<br />
Küchenbereich angeordnet, sie dienen zu einer<br />
ausreichenden Belichtung des Speisesaals. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
70<br />
Alt & Neu<br />
Licht und Schatten<br />
spielen eine große Rolle<br />
im architektonischen<br />
Konzept der Architektur.<br />
Sie tragen zur Bildung<br />
von Raumsequenzen und<br />
Abschnitten bei.<br />
Ausstellungsflächen<br />
Konträr zu den fortlaufenden Gewölben eines Hoffman-Ofens,<br />
sind hier die Arkaden als eine Serie von<br />
offenen Bögen entworfen, die eine visuelle und wahrnehmbare<br />
Beziehung der Räume zum Licht zeigen.<br />
Die sequenziellen Anordnungen der Bögen definieren<br />
verschiedene, unabhängige aber miteinander<br />
verbundene Galeriezonen für Ausstellungen und<br />
bringen den Aspekt von Raum, Licht und Schatten<br />
zum Ausdruck.<br />
Der Turm<br />
Jeder traditionelle Ofen hat einen Kamin und manche<br />
Menschen wollen einen solchen besteigen (zumindest<br />
in China). Der Turm des BAC ist eine Reminiszenz<br />
an die Vergangenheit und die vier Aussichtsplattformen<br />
bieten den Besuchern die Möglichkeit,<br />
hinaufzusteigen und von den unterschiedlichen Höhen<br />
einen Blick auf den botanischen Park zu werfen.<br />
Materialität<br />
Natürlich wurden Ziegel als Hauptbaumaterial verwendet,<br />
schließlich befindet man sich an der Stelle<br />
einer ehemaligen Ziegelproduktion und auch so wird<br />
die Erinnerung der vergangenen Textur und Materialität<br />
wachgehalten. In den Fassaden benutzte man<br />
vielfältige Verlegemuster und Anordnungen, um<br />
Transluzenz zu generieren. Diese bricht auch die<br />
Masse des Baukörpers, erlaubt Licht- und Schattenspiele<br />
und entspricht dem öffentlichen Charakter der<br />
Architektur. Speziell beim Aussichtsturm kommt dieser<br />
Anspruch klar zum Ausdruck, hier sind die Verlegemuster<br />
noch transparenter.<br />
(rp)
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
71<br />
Interval Architects<br />
0<br />
2m<br />
4m<br />
剖 面 图<br />
3-3<br />
Section 3-3<br />
0<br />
2m<br />
4m<br />
剖 面 图 2-2<br />
Section 2-2<br />
09<br />
08<br />
02<br />
10<br />
03<br />
07<br />
03 03<br />
04<br />
06<br />
03<br />
10<br />
09<br />
02<br />
01<br />
05<br />
11<br />
01 接 待 门 厅<br />
02 展 厅<br />
03 室 外 庭 院<br />
04 办 公 室<br />
05 vip 门 厅<br />
06 vip 餐 厅<br />
07 餐 厅<br />
08 餐 厅 包 厢<br />
09 卫 生 间<br />
10 厨 房<br />
11 设 备 间<br />
Tower of Bricks<br />
Hengshui, China<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Hengshui Botanic Park<br />
Interval Architects<br />
Oscar KO, Yunduan GU, Zexing YUE, Xianmei HU,<br />
Jing CHEN, Jin HUANG<br />
Bejing New Era Architeural LTD<br />
01 reception hall 07 reataurant<br />
02 exhibtion 08 restaurant cubicle<br />
03 outdoor courtyard 09 toilet<br />
04 office<br />
10 kitchen<br />
05 vip hall<br />
11 equipment room<br />
06 vip restaurant<br />
0 2m 4m<br />
N<br />
首 层 平 面 图<br />
First Floor Plan<br />
Grundstücksfläche: 19.631 m 2<br />
Bebaute Fläche: 2.065 m 2<br />
Höhe:<br />
36,5 m<br />
Planungsbeginn: 2016<br />
Bauzeit: 2016-2018<br />
Fertigstellung: 11/2018<br />
Baukosten:<br />
1,8 Mio. Euro
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
72<br />
Alt & Neu<br />
Archäologie<br />
als Entwurfskonzept<br />
Medieval Mile Museum / Kilkenny / McCullough Mulvin Architects<br />
Fotos: Christian Richters<br />
Irland ist geprägt von einer üppigen Natur mit –<br />
durch den Golfstrom begünstigten – bis zu zehn<br />
Meter hohen Oleanderbäumen und Feigenbäumen<br />
wie in Griechenland. Aber auch durch eine Vielzahl<br />
imposanter und wichtiger Kulturdenkmäler aus den<br />
vergangenen Jahrhunderten. Von den Kelten, Römern<br />
und Normannen zeugen eindrucksvolle Bauten<br />
und deren Überreste. Es war das erste Land, in dem<br />
ein totales Rauchverbot in Gaststätten erlassen wurde<br />
und kämpft momentan mit den möglichen Folgen<br />
des Brexits.<br />
In der irischen Grafschaft Kilkenny liegt in der gleichnamigen<br />
Stadt die St. Mary´s Hall – früher nannte<br />
man sie St. Mary´s Church – eine im 13. Jahrhundert<br />
gegründete Kirche. Nach ihrer Nutzung als Kirche<br />
und als Loge der örtlichen Freimaurer seit Mitte des<br />
20. Jahrhunderts kaufte sie das Kilkenny Borough<br />
Council im Jahr 2010 mit Unterstützung des Kilkenny<br />
County Council und des Department of Environment<br />
and Heritage und der örtlichen Verwaltung. Der Plan<br />
war, sie in ein Mittelaltermuseum zu konvertieren,<br />
welches zukünftig den Ausgangspunkt für die Medieval<br />
Mile, eine touristische Wanderroute entlang<br />
der vielen Monumente, über die Kilkenny als ehemalige<br />
Hauptstadt Irlands mit Wurzeln bis ins Mittelalter<br />
noch immer verfügt, darstellen sollte.<br />
u<br />
Das Medieval Mile Museum<br />
in Kilkenny enthält<br />
eine der bemerkenswertesten<br />
Sammlungen<br />
alter Grabplatten und<br />
mittelalterlicher Steinskulpturen<br />
der Renaissance<br />
in ganz Irland. Erbaut,<br />
beziehungsweise die<br />
St. Mary’s Church dazu<br />
umfunktioniert, haben<br />
es die McCullough Mulvin<br />
Architects aus Dublin. Es<br />
ist ein interessanter und<br />
ungewöhnlicher Beitrag<br />
eines sensiblen Bauens im<br />
Bestand unter Einbeziehung<br />
der Archäologie.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
73<br />
McCullough Mulvin Architects
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
74<br />
Alt & Neu<br />
Das Gebäude ist eine in Kreuzform angelegte Steinstruktur<br />
aus dem 13. Jahrhundert, der Turm an seiner<br />
Westseite stammt aus einer späteren Zeit. Der Bau<br />
befindet sich in einem mit Mauern umgrenzten Friedhof<br />
auf der rechten Seite der High Street in Kilkenny.<br />
Der Friedhof mit seinen mit Efeu umrankten Gräbern<br />
und Denkmälern aus dem 13. Jahrhundert wurde<br />
kürzlich auch für die Bevölkerung als Gartenbereich<br />
geöffnet. Die Planung des Museums, die Restaurierung<br />
des Baus sowie seine Erweiterung übernahmen<br />
und betreuten die McCullough Mulvin Architects aus<br />
Dublin. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz<br />
und Archäologen begannen sie 2010 einen langen<br />
Prozess der Grundlagenforschung und Überlegungen,<br />
der erst 2017 mit einer Bausumme von 64 Millionen<br />
Euro fertiggestellt wurde.<br />
Die Kirche hatte ursprünglich eine Raumtiefe und<br />
Komplexität von Orten, Achsen und Elementen, die<br />
in späterer Zeit teilweise abgerissen und beseitigt<br />
wurden. Der Chor war zerstört und verschiedene Zuund<br />
Einbauten wurden errichtet, alles in einem eher<br />
unsensiblen Vorgang. Im Inneren hatte man Wände<br />
und Ebenen eingezogen, um den Raum als Kirche/<br />
Versammlungsort funktionieren zu lassen.<br />
Das Konzept der Architekten sah nun vor, in dem<br />
zu errichtenden Museum einige der Interventionen<br />
aus der letzten Zeit zu erhalten, aber gleichzeitig<br />
die Komplexität und Raumtiefe des mittelalterlichen<br />
Ursprunges durch die Rekonstruktion des Nordschiffes<br />
und des Chors zu betonen. Dieser Vorgang sollte<br />
dabei die Fundamente der alten Mauern und deren<br />
Materialität – in einer nicht überdeckenden Art – als<br />
Ausgangsbasis benutzen. Die Architekten interpretierten<br />
die Fundstellen einfach neu. Der Raum des<br />
Chors mit der offenen Stirnseite überblickt heute<br />
wieder die ganze Stadt, seine Wiedererrichtung stellt<br />
somit auch eine Dominante für die Stadtlandschaft<br />
dar. Der Bereich unter ihm wurde zur Krypta, welche<br />
durch einen teilweisen Glasboden betrachtet werden<br />
kann. Der neu errichtete Chor sowie ein zweiter Zubau<br />
an der Nordseite neben dem Turm wurden mit<br />
Satteldächern versehen, beide erhielten eine Eindeckung<br />
und Wandverkleidung aus Blei und sind somit<br />
eindeutig aber doch unauffällig als Neuzufügungen<br />
erkennbar. Der Chor führt damit auch optisch den<br />
Umriss der Kirche weiter.<br />
Das mittelalterliche Gebäude benötigte einige Erweiterungen,<br />
um die Kunstwerke in einer kontrollierten<br />
Umgebung zur Schau stellen zu können: Eine ist der<br />
schon erwähnte Zubau mit Satteldach. Er dient auch<br />
als Eingang in das Museum.<br />
u
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
75<br />
McCullough Mulvin Architects<br />
Die mit Blei gedeckten<br />
und verkleideten Zu- und<br />
Neubauten treten mit der<br />
historischen Substanz<br />
in einen wohlgefälligen<br />
Kontrast.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
76<br />
Alt & Neu
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
77<br />
McCullough Mulvin Architects<br />
Das Projekt verbindet nun eine sensible Restaurierung<br />
mit zeitgemäßem Design in einer exemplarischen<br />
Qualität. Die Einbeziehung der Archäologie<br />
erwies sich als ein gelungenes Experiment, das wesentlich<br />
dazu beitrug, die endgültigen, architektonischen<br />
Lösungen zu bestimmen. (Man entdeckte<br />
dabei zum Beispiel die ursprünglichen Bodenplatten<br />
der Säulen circa 80 Zentimeter unter dem derzeitigen<br />
Boden.) Der Chor ist ein bisschen in seiner Größe<br />
reduziert, die Schiffe bekamen wieder Achsen – dazu<br />
haben die Archäologen anhand der unterirdischen<br />
Fundamente die Angaben geliefert. Im Außenbereich<br />
fand die Archäologin Claire Walsh die Grundmauern<br />
des ursprünglichen mittelalterlichen Turmes, der im<br />
19. Jahrhundert eingestürzt war.<br />
Man hat aber auch neue Elemente, welche die räumliche<br />
Komplexität betonen und eine Folge von inneren<br />
Blickachsen schaffen, hinzugefügt. Diese Additionen<br />
sind aus Holz und aus dem Material Blei, weil dessen<br />
Weiche und Geschmeidigkeit sich wie eine zusätzliche<br />
Folie zum irischen Stein und dem grauen Himmel<br />
fügt. Die Architekten arbeiteten mit der Natur<br />
des Bauwerkes, fügten einen neuen Steinboden (Kilkenny-Stone)<br />
ein, reparierten Fehlstellen und ließen<br />
einen großen Bereich des hölzernen Dachstuhls als<br />
zentralen Fokus des Innenraumes offen. Mit ähnlicher<br />
Großzügigkeit sind auch die musealen Ausstellungstücke,<br />
Grabplatten und Kreuze vor komplett<br />
weißen Flächen inszeniert. Manche lehnen einfach<br />
nur an Brüstungen, andere sind auf gitterähnlichen<br />
Strukturen aufgehängt wie Bilder in einem Lager. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
78<br />
Alt & Neu<br />
Das Team untersuchte alle Mauern auf Fresken und<br />
fand aber nur ein kleines Stück an einer Säule. Die<br />
Wandstrukturen wurden in den verschiedensten Bereichen<br />
genau analysiert, der Großteil des Verputzes<br />
in den unteren Ebenen war Gips und wurde entfernt,<br />
dabei entdeckte man Pfeiler, dekorierte Steine und<br />
vermauerte Fenster. So kam langsam die ganze, eindrucksvolle<br />
Majestätik des Raumes wieder zum Vorschein.<br />
Um diese zu unterstreichen, benutzte man<br />
die Archäologie als Ideengenerator und so entstand<br />
eine, in Irland bisher einzigartige Verbindung zwischen<br />
Alt und Neu, zwischen vergangener und neuer<br />
Architektur.<br />
(rp)
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
79<br />
McCullough Mulvin Architects<br />
Medieval Mile Museum<br />
Kilkenny, Irland<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Statik:<br />
Kilkenny County Council<br />
McCullough Mulvin Architects<br />
O‘Connor Sutton Cronin<br />
Grundstücksfläche: 654 m 2<br />
Bebaute Fläche: 654 m 2<br />
Planungsbeginn: 2010<br />
Bauzeit:<br />
18 Monate<br />
Fertigstellung: 2017<br />
Baukosten:<br />
64,1 Millionen Euro
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
80<br />
Alt & Neu<br />
Ein legendäres Haus<br />
Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen / KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />
Fotos: KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
81<br />
KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />
Vor einigen Jahren schon wurde das denkmalgeschützte<br />
„alte Gerichtsgebäude“ in St. Gallen mit<br />
viel Fingerspitzengefühl von KREINER<strong>architektur</strong> ZT<br />
GmbH zum neuen Gemeindeamt sowie dem Büro für<br />
den Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen umgebaut.<br />
2018 bekam dann das Projekt die Auszeichnung<br />
„Steirisches Wahrzeichen 2018“ verliehen.<br />
Das Gebäude Marktplatz 35 wird in der Chronik als<br />
„Pantzhaus“ bezeichnet, heute befindet sich darin<br />
das Marktgemeindeamt. Es stellt das älteste Haus<br />
des Marktes dar. Bereits 1600 prägte das „Pantzhaus“<br />
das Ortsbild von St. Gallen. Der Erbauer des<br />
Hauses war 1530 der Gewerke- und Hammermeister<br />
Wolfgang Pantz der Erste. Er begründete damit<br />
den Stammsitz der weitverzweigten und über viele<br />
Jahrhunderte im Eisenwesen tätigen Hammerherrenfamilie.<br />
Sie zählte zu den bedeutendsten in der<br />
Steiermark. Früher bestand in diesem Haus auch eine<br />
hauptgewerkschaftliche Hammerverwaltung. Das<br />
Pantz´sche Stammhaus, wie es auch genannt wurde,<br />
wurde von 1849 –1977 Sitz des St. Gallener Bezirksgerichtes<br />
und ist seither im Besitz der Marktgemeinde<br />
St. Gallen. Im Zuge eines Färbelungsplanes des<br />
Ortskernes der Gemeinde in den Jahren 1970 - 1975<br />
erhielt das Gebäude eine neue Fassadengestaltung<br />
und die grüne Farbe wurde durch eine weinrote ersetzt.<br />
Heute, nach der Renovierung erstrahlt dieses<br />
Gebäude wieder in den ursprünglichen Farben Weiß<br />
und Grau.<br />
Als sogenanntes „offenes Haus“ beherbergt es nun<br />
im Erdgeschoss das Büro des Natur- und Geoparks<br />
Steirische Eisenwurzen, die Sozialberatungsstelle<br />
sowie den Sitzungs- und Trauungssaal. Diese Räumlichkeiten<br />
werden durch ein großzügiges Foyer, das<br />
auch als Erschließungszone dient, ergänzt. Bei öffentlichen<br />
Veranstaltungen oder einer Agape nach<br />
einer Trauung wird es zudem als Aufenthaltsbereich<br />
genutzt. Die großzügigen Glasportale vermitteln<br />
schon beim Betreten des Gebäudes Offenheit und<br />
Transparenz. Auch die Gewölbe profitieren von der<br />
Helligkeit und der punktgenau geplanten Beleuchtung.<br />
Im Obergeschoss wurden die Büros des Bürgermeisters,<br />
das Melde-, Standes- und Bauamt sowie<br />
das Bürgerservice und der Sozialraum für die Mitarbeiter<br />
angesiedelt. Hier entspricht die Raumaufteilung<br />
wieder der ursprünglichen Struktur. u<br />
Ein mit viel Fingerspitzengefühl renoviertes Gebäude<br />
ist das von KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH adaptierte,<br />
ehemalige Pantzhaus in St. Gallen in der Steiermark.<br />
Heute ist es das gut funktionierende Gemeindeamt<br />
und das architektonische Projekt bekam auch 2018 die<br />
Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen“ verliehen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
82<br />
Alt & Neu
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
83<br />
KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />
Auch die denkmalgeschützte Fassade wurde behutsam<br />
restauriert und in den Originalzustand versetzt,<br />
sie verleiht dem Gemeindeamt ein insgesamt freundliches<br />
Erscheinungsbild. Im neu gestalteten Innenhof,<br />
über den auch der Zugang zum Lift gewährleistet<br />
ist, errichtete man einen Behindertenparkplatz und<br />
ermöglicht somit das barrierefreie Betreten des Gemeindeamtes.<br />
Es ist ein Projekt, bei dem man bei der<br />
Restaurierung einen sensiblen Weg gewählt hat, um<br />
Altes in die neue Zeit und die entsprechenden Anforderungen<br />
zu transformieren. Helle, weiße Räume<br />
verbinden sich mit alten Elementen, Holztüren und<br />
Gewölbebögen zu einem stimmigen Gesamtbild. u<br />
Hell, freundlich und offen zeigen sich heute, nach dem<br />
Rückbau und der Renovierung, die ursprünglichen<br />
Raumstrukturen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
84<br />
Alt & Neu<br />
Der Prozess dieser Renovierung ist ein<br />
Grund, um das Projekt etwas genauer zu<br />
betrachten und auch mit Architekt Kreiner<br />
– der in Graz Architektur studiert hat – ein<br />
Gespräch zu führen.<br />
Das Projekt des Gemeindezentrums scheint<br />
auf den ersten Blick ein etwas aus dem<br />
Rahmen ihrer sonstigen Tätigkeit fallendes<br />
Projekt zu sein?<br />
Das Thema „umfassende Sanierung“ und<br />
der Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden<br />
beschäftigt mich schon seit meiner<br />
Selbstständigkeit. Als junger Architekt durfte<br />
ich schon die Renovierung und den Rückbau<br />
der Wallfahrtskirche in Frauenberg, Stift<br />
Admont machen. Wir publizieren diesen Bereich<br />
unserer Arbeit aber eher weniger.<br />
Woher kommt Ihre Vorliebe und Hinwendung,<br />
sich mit Bauen im Bestand zu befassen?<br />
Bei Professor Riepl während des Studiums<br />
hat mich das Fach „Ländliches Siedlungswesen“<br />
sehr geprägt. Theorie und Praxis<br />
sind sehr verschieden und das Lernen, zum<br />
Beispiel am Bestand der alten Bauernhäuser<br />
der Gegend hier, ist für mich sehr wichtig.<br />
Vielleicht kommt es auch aus meiner<br />
Familie, die Großeltern hatten einen großen<br />
Bauernhof und da war das Thema immer<br />
präsent und spannend. Der Auftrag St.<br />
Gallen hat sich so ergeben, dass ich in sehr<br />
jungen Jahren hier einmal eine Dorfgestaltung<br />
machen konnte – so war der Draht zur<br />
Gemeinde schon vorhanden.<br />
Wie haben Sie die Substanz vorgefunden?<br />
Die Gemeinde hat das Pantzhaus gekauft<br />
und so die Möglichkeit des Umbaus geschaffen.<br />
Das Gebäude, das sehr schön platzbegrenzend<br />
ist, war von der Struktur her gar<br />
nicht für ein Amtsgebäude gedacht, es war<br />
teilweise als Wohngebäude genutzt. Das<br />
damalige Gemeindeamt war ebenfalls im<br />
Erdgeschoss eines anderen Wohngebäudes<br />
integriert und sollte übersiedelt werden.<br />
Wie gehen Sie an eine derartige Aufgabe heran?<br />
Das Wichtigste ist mir immer die Auseinandersetzung<br />
mit dem Bauherrn, der lange,<br />
gemeinsame Prozess des Fragenstellens,<br />
um die Anforderungen des Bauherrn gut<br />
zu verstehen. In diesem Prozess der Verständigung<br />
haben sich auch Fragen, wie<br />
gemeinschaftliche Nutzungen und zusätzliche<br />
Mieter, herauskristallisiert.<br />
Dann haben wir begonnen, den Bestand zu<br />
analysieren, gemeinsam mit dem Denkmalamt<br />
die historischen Substanzen festzustellen.<br />
Im nächsten Schritt wird ein Konzept erarbeitet<br />
und die zur Verfügung stehenden<br />
(finanziellen) Mittel werden überprüft. Da<br />
muss man manchmal mit bescheidenen<br />
Mitteln weiterkommen.<br />
Musste bei dem Projekt viel rückgebaut<br />
und bereinigt werden?<br />
Durchaus, im Obergeschoss waren kleine<br />
und in einem sehr schlechten Zustand befindliche<br />
unbewohnte Wohnungen, Sanitäreinheiten<br />
und Deckendurchbrüche. Die<br />
Decken waren teilweise durchfeuchtet, wir<br />
konnten sie aber alle erhalten – eben die<br />
üblichen Baumängel der 70er Jahre. Die<br />
schönen Raumsequenzen waren durch die<br />
kleinteilige Wohnstruktur fast zerstört.<br />
Wie sollte ein Architekt oder die heutige Architektur<br />
alte Substanz behandeln?<br />
Auf jeden Fall eine lange und intensive Auseinandersetzung<br />
mit dem Bestand! Nicht<br />
voreilig eine Struktur hineinpressen, sondern<br />
den Bestand verstehen. Möglicherweise<br />
heißt das auch, Abstriche beim Raumprogramm<br />
zu machen.<br />
Die Bauleute, Baumeister in der damaligen<br />
Zeit, im 16. Jahrhundert, besaßen ein genaues<br />
Wissen über Stellung, Ausrichtung<br />
und Art der Gebäude, die sie errichtet haben.<br />
Jeder Stein wurde überlegt gesetzt.<br />
Dieses Wissen ist uns verloren gegangen.<br />
Was halten Sie von einer derartigen Zugangsweise<br />
zur Architektur?<br />
Da komme ich ganz schnell zum alten Bauernhaus.<br />
Es gibt in der Region einige schöne<br />
Beispiele dafür. Wenn man nun in sich<br />
hineinfühlt, kann man aus der Lage dieser<br />
Architektur, warum das Haus so an diesem<br />
Ort steht, sehr viel lernen. Die Grundthemen<br />
des Ortes und des Raumes zu spüren<br />
halte ich für sehr wichtig. Wissenschaftlich<br />
setzte ich mich nicht damit auseinander,<br />
aber Fragen der Heizung in Altbauten, der<br />
Bauphysik und der Materialität beachte ich<br />
sehr wohl.<br />
Berücksichtigen Sie spezielle Wünsche von<br />
Bauherrn in dieser Richtung?<br />
Ja, natürlich. Pendeln, Erdstrahlen, Wasseradern<br />
– das ist alles spürbar in der Architektur.<br />
Ich glaube und vermeine auch<br />
Kraftorte spüren zu können.<br />
Haben Sie z.B. bei der Renovierung auf die verwendeten<br />
Materialien besonders geachtet?<br />
Wir haben die alten Gewölbe freigelegt<br />
und wieder zum Vorschein gebracht und<br />
mit einem mineralischen Putz versehen,<br />
wir haben die Mauern wieder zum Atmen<br />
gebracht, wieder Holzböden hineingelegt.<br />
Das hat schon einige Überredungskraft<br />
gebraucht – und da komme ich wieder auf<br />
den Prozess zu sprechen – dass der Bauherr<br />
bereit war, in ein öffentliches Gebäude<br />
Holzböden zu legen.<br />
Wie haben Sie die energetischen Fragen,<br />
Heizung, Klima, Lüftung gelöst?<br />
Da sind wir wieder bei der Kostenfrage: Die<br />
Heizung ist fast unverändert beibehalten<br />
worden, eine Warmwasserzentralheizung,<br />
die an eine Hackschnitzel-Nahwärme angeschlossen<br />
ist. Im Sockelbereich im Erdgeschoss<br />
haben wir eine Bauteilheizung eingestemmt,<br />
so haben wir die aufsteigende<br />
Feuchtigkeit in den Griff bekommen.<br />
Das Beleuchtungskonzept, besonders des<br />
Foyers, ist interessant: Haben Sie etwas<br />
Spezielles damit beabsichtigt? Wirkung,<br />
Atmosphäre, Wohlbefinden?<br />
Wir wollten die Gewölbe inszenieren, kein lineares,<br />
sondern ein punktuelles Licht, sodass<br />
der Raum die Hülle bildet. Dabei haben wir<br />
den Spalt zwischen Boden und Wand, in dem<br />
die Feuchtigkeit auslüften kann, für die Installation<br />
benutzt. Es wirkt sehr unscheinbar.
DATUM<br />
2018.12.17 ©<br />
kreiner<strong>architektur</strong><br />
Fliesen<br />
13.22 m²<br />
80<br />
Fliesen<br />
33.41 m²<br />
Parkett NEU<br />
18.05 m²<br />
85<br />
Parkett NEU<br />
36.26 m²<br />
100<br />
200<br />
100<br />
200<br />
FIX<br />
Naturstein<br />
61.91 m²<br />
1<br />
F 117<br />
FIX<br />
100<br />
200<br />
1.08<br />
Naturstein<br />
4.09 m²<br />
80<br />
80<br />
80<br />
200<br />
Parkett NEU<br />
52.01 m²<br />
80<br />
200<br />
Naturstein<br />
3.58 m²<br />
Naturstein<br />
4.21 m²<br />
Naturstein<br />
5.28 m²<br />
DATUM<br />
Parkett NEU<br />
17.20 m²<br />
2018.12.17 ©<br />
kreiner<strong>architektur</strong><br />
90<br />
200<br />
Gefä le lt. NORM<br />
Parkett NEU<br />
28.90 m²<br />
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
85<br />
KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />
GEMEINDEAMT ST.GALLEN<br />
1346<br />
EINREICHUNG<br />
ADAPTIERUNG GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />
ANSICHT SÜD<br />
1346<br />
EINREICHUNG<br />
1:100<br />
ADAPTIERUNG GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />
SCHNITT 1-1<br />
1:100<br />
1.12<br />
LAGER<br />
16.08 lfm<br />
2.60 m<br />
200<br />
1.01<br />
FÜRSORGE<br />
23.20 lfm<br />
2.60 m<br />
202.4<br />
118<br />
181<br />
100<br />
200<br />
120<br />
360<br />
FPH 000<br />
STUK 360<br />
1.11<br />
WC HERREN<br />
1.02<br />
KOPIEREN / BACKOFFICE<br />
17.41 lfm<br />
2.60 m<br />
± 0.00<br />
1.04<br />
FOYER<br />
40.52 lfm<br />
2.60 m<br />
200<br />
± 0.00<br />
VORRAUM WC<br />
8.43 lfm<br />
2.60 m<br />
200<br />
1.10<br />
WC BEHIND.<br />
7.58 lfm<br />
2.60 m<br />
1.09<br />
AR<br />
9.89 lfm<br />
2.60 m<br />
10.31 lfm<br />
2.60 m<br />
1.06<br />
ARCHIV / KOPIEREN<br />
16.74 lfm<br />
2.60 m<br />
± 0.00<br />
1.07<br />
VEREINE/TRAUUNG<br />
1.03<br />
NATURPARK<br />
21.48 lfm<br />
2.60 m<br />
24.70 lfm<br />
2.60 m<br />
1.05<br />
SITZUNG-/VERANSTALTUNGSSAAL<br />
28.88 lfm<br />
2.60 m<br />
± 0.00<br />
± 0.00<br />
± 0.00<br />
± 0.00<br />
EINREICHUNG<br />
Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen<br />
St. Gallen, 1346 ADAPTIERUNG Österreich<br />
GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />
DATUM<br />
2018.12.17 ©<br />
kreiner<strong>architektur</strong><br />
ERDGESCHOSS<br />
1:100<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Marktgemeinde St. Gallen<br />
KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />
Grundstücksfläche: 966 m 2<br />
Bebaute Fläche: 461,61 m 2<br />
Nutzfläche: 520,98 m 2<br />
Bauzeit: 01/2015 - 07/2015<br />
Fertigstellung: 2015<br />
In der Antike war das heutige Gebiet von St. Gallen nur eine Wildnis<br />
östlich der Pyhrnstrasse. Erst nach der Gründung des Klosters<br />
Admont im 11. Jahrhundert wurde eine Verbindung mit dem<br />
nach Norden gerichteten Teil des Ennstals angestrebt. Damals<br />
wurde die St. Gallener Gegend als „Silva Nova“ (Neuwald) bezeichnet.<br />
Gottfried Edler von Wetternfeld erbaute 1152 zu Ehren<br />
des Hl. Gallus eine Kirche, die Erhebung zur Pfarre erfolgte 1160.<br />
Angesichts des neuen Verkehrsweges wurde in St. Gallen eine<br />
Taverne zur Stärkung der Reisenden eingerichtet. Ende des 13.<br />
Jahrhunderts war in St. Gallen ein Meister Ulrich als Arzt tätig,<br />
was ein erhebliches Wachstum der Bevölkerung voraussetzt. Die<br />
Errichtung der Burg zum Schutz des Stiftseigentums im Jahr<br />
1278 lässt auch auf einen gewissen Wohlstand schließen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
86<br />
Alt & Neu<br />
Alpenhotels –<br />
Lernen aus der Geschichte<br />
Kaiser Karl der Große veranlasste die Kirchen und Klöster zur Erbauung von Hospizen,<br />
in denen Pilger und Reisende Unterkunft und Verpflegung erhielten. Neben<br />
solchen für die Verpflegung von Alten und Kranken entstanden zahlreiche Hospize<br />
entlang wichtiger Verkehrsverbindungen, wie etwa Gebirgspässen, und übernahmen<br />
dort zugleich die Funktion von Poststationen für Pferdewechsel. Viele Hotelanlagen<br />
im Hochgebirge gehen auf derartige Hospize zurück.<br />
Text: Peter Reischer<br />
„Ancien hospice du Simplon“, Ansichtskarte, 1925<br />
© SLA**<br />
Kaiser Franz Josef Haus vor Pasterze, um 1920<br />
© Archiv GROHAG*<br />
1922 begannen die ersten Überlegungen einer Verkehrsverbindung<br />
über die Hohen Tauern. Mehrere<br />
Treffen und Konferenzen fanden zu diesem Thema<br />
statt und an einem jener Treffen, 1924, nahm auch<br />
der damalige Kärntner Landesbaurat Franz Wallack<br />
teil. Er erhielt im Zuge der Gespräche den Auftrag zur<br />
„Erstellung eines generellen Projektes“ für die spätere<br />
Großglockner Hochalpenstraße (GGHAS). Hotelanlagen<br />
wurden bereits damals im Bauprogramm verankert,<br />
und zwar „eine Hotelgruppe mit 800 Betten<br />
auf der Südseite der Straße am Kasereck, ein Hotel<br />
mit 200 Betten auf der Nordseite am Piffkar und eine<br />
Schutzhütte mit 50 Betten in der Scheitelstrecke bei<br />
der Fuscherlacke. Alle Bauplätze liegen vollkommen<br />
lawinensicher“. Später kam ein vierter Bauplatz dazu<br />
und mit der Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe (FJH)<br />
wurde ein weiterer, fünfter Bauplatz gewonnen.<br />
Wallack unternahm mehrere Studienreisen über die<br />
wichtigsten Schweizer, italienischen und französischen<br />
Alpenstraßen und -pässe und erarbeitete genaue<br />
Unterlagen über Straßenbeschaffenheit, Breite,<br />
Tunnels, Begrenzungen etc. und er legte auch umfangreiche<br />
Dossiers über Hotelbauten in den Alpen<br />
an. Von 1930 - 1935 wurde die Großglockner-Hochalpenstraße<br />
mit allen Nebenanlagen nach den Plänen<br />
Wallacks und unter seiner Bauleitung errichtet. Er<br />
ließ viele seiner Untersuchungen, Aufzeichnungen<br />
und Überlegungen in das Bauprojekt einfließen. Diese<br />
erscheinen aus heutiger Sicht als Mustervorgaben<br />
einer der Nachhaltigkeit und Effizienz verpflichteten<br />
architektonischen Haltung. So meinte er zum<br />
Beispiel in Bezug auf Stromversorgung bei den angesprochenen<br />
Hotelbauplätzen: „Aus Gründen der<br />
Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie der
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
87<br />
Alpenhotels<br />
häufigen Wetterstörungen (...) ist die Anlage langer<br />
Freileitungsstrecken in diesen Höhen nicht zu empfehlen,<br />
daher eine Eigenanlage vorzuziehen.“ Ein<br />
Weitblick, der heute bei Bauprojekten oft vermisst<br />
wird. Die Wetterkapriolen hätten wir ja mit der heutigen<br />
Technik vielleicht im Griff, aber das Argument<br />
mit der Landschaft ...?<br />
In seinem ersten Technischen Bericht von 1924<br />
macht er zur Ausführung der projektierten Hotelanlagen<br />
anfangs lediglich sehr allgemeine Bemerkungen<br />
und spricht nur von der möglichsten Anpassung<br />
an den Charakter der Landschaft. In den Aufzeichnungen<br />
seiner 1925 unternommenen Studienreise<br />
wird er dann detaillierter und er erarbeitet sich Aufzeichnungen,<br />
die in ihrer Ausführlichkeit und Dichte<br />
bis dahin beispiellos sind; mit ihnen gelangt er zu<br />
wegweisenden Kriterien für das Bauen in den Alpen<br />
– von der Straße bis zum Hotel. Seine Vorgaben gliedern<br />
sich in interessante Kriterien über/für Alpenhotels:<br />
Sie gliedern sich nach Lage, Bauweise und<br />
Größe, Einrichtung und Ausstattung, Zimmerpreisen<br />
sowie Benützungsdauer und Frequenz.<br />
Ursprünglich ging man bei der Planung vom sogenannten<br />
„klassischen Sommerfrischler“ aus, dieser<br />
bleibt üblicherweise drei Wochen am selben Ort. Aus<br />
den systematischen Auswertungen seiner Fahrten<br />
kristallisierten sich jedoch die „mobilen Touristen“ heraus<br />
– die bleiben nur noch zwei Nächte und so musste<br />
für die mittlerweile fünf projektierten Bauplätze ein<br />
neuer Typ des Alpenhotels gefunden werden.<br />
Die Grundlage hierfür bildeten die 1925 von Wallack<br />
formulierten Parameter für Hotelbauten entlang der<br />
GGHAS, die später im Hotel auf der FJH baulich umgesetzt<br />
wurden und sich noch heute durch erstaunliche<br />
Aktualität auszeichnen. Doch alle seiner Kriterien und<br />
Anregungen sind heute gültig und im Lichte der stattfindenden<br />
Diskussionen über Klimawandel, Ökologie<br />
und Umweltschutz in mancher Hinsicht visionär.<br />
Seine Aufzeichnungen zur Bauweise von Alpenhotels<br />
zeugen von großem Sachverstand, Rationalität und<br />
Beobachtungsgabe: Mit wenigen Ausnahmen sind<br />
alle Hotels an Alpenstraßen Steinbauten, solide gebaut,<br />
mit hölzernem Dachstuhl und feuersicher eingedeckt.<br />
Besonders in höchsten Lagen sollten Fenster<br />
gegen Sturm, Regen und Schnee mit Holz- oder<br />
Franz Wallack, um 1930<br />
© Archiv GROHAG*<br />
Blechläden zu verschießen sein. (Natürlich gab es<br />
damals noch keine Möglichkeiten von Verglasungen<br />
in den heute üblichen Ausmaßen. Die von Wallack<br />
beobachteten Fensterläden werden für ihn jedoch<br />
ein wichtiges funktionales und ästhetisches Motiv.)<br />
Besonderes Augenmerk ist bei allen Eingängen auf<br />
Windfänge gelegt, zudem sind die Außentüren und<br />
Tore alle nach innen zu öffnen. Ebenso sind die Eingänge<br />
einen Meter (mindestens) über dem Terrain<br />
gelegen. Das für Fenster, Türen und Stöcke verwendete<br />
Holz wird mit großer Sorgfalt ausgewählt und<br />
nur langsam wachsendes Bergholz, möglichst aus der<br />
gleichen Gegend, in der das Hotel steht, verwendet.<br />
Deckenkonstruktionen sind meist aus Holz ausgeführt,<br />
nur sehr große Räume zeigen fallweise Eisenbetondecken.<br />
Das Mauerwerk ist mit glattem Verputz<br />
versehen, jeder unnötige Vorsprung und komplizierte<br />
Gesimse werden vermieden, um der Witterung möglichst<br />
wenig Angriffspunkte zu bieten. Für Keller sind<br />
keine Baugruben auszuheben, sondern Unebenheiten<br />
des Terrains zu verwenden. Es erübrigt sich, diese<br />
Aussagen zu kommentieren. Für die aktuelle Bauforschung<br />
und Architekturgeschichtsschreibung sind<br />
seine minutiösen Beschreibungen von einigen der damals<br />
bedeutendsten Hotelanlagen im Alpenraum von<br />
unschätzbarem Wert.<br />
Entwurf für ein Alpenhotel<br />
am Nassfeld an der Großglockner<br />
Hochalpenstraße,<br />
Grundriss des zweiten und<br />
dritten Obergeschosses, Hermann<br />
Stiegholzer, 1926<br />
© Archiv GROHAG*
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
88<br />
Alt & Neu<br />
„Großglockner Hochalpenstraße,<br />
Dr. Franz Rehrl<br />
Haus am Fuschertörl 2428 m“<br />
Ansichtskarte, um 1950<br />
© Archiv GROHAG*<br />
Die im Zuge der Errichtung der GGHAS projektierten<br />
Hotels wurden aus unternehmerischer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht aus dem Straßenbauprogramm<br />
ausgeschieden. Es fehlten sowohl Geldgeber für den<br />
Bau als auch Interessenten für den Betrieb. Die heutigen<br />
an der Straße liegenden Bauten gehen zum<br />
Teil auf Strukturen zurück, die schon vor dem (Aus)<br />
Bau der Straße existierten. Im Archiv der Großglockner<br />
Hochalpenstraßen AG liegen mindestens neun<br />
Entwürfe für mehr als fünf verschiedene Standorte<br />
entlang der Straße, die nicht weniger als sieben österreichische<br />
und deutsche Architekturbüros als Autoren<br />
haben und zwischen 1926 und 1940 eingereicht<br />
wurden. Die Entwürfe werden derzeit im Rahmen einer<br />
Dissertation an der TU Wien, Forschungsbereich<br />
Kunstgeschichte, untersucht. Nur eines der Projekte<br />
wurde tatsächlich ausgeführt und soll hier kurz beschrieben<br />
werden.<br />
1936 wurde ein – auf einem von Wallack vorgesehenen<br />
Bauplatz – Hotel errichtet: das Franz-Josef-Haus<br />
von Architekt Heinz Rollig (1893 - 1978). Es war eine<br />
etappenweise Erneuerung und Erweiterung einer – zur<br />
Zeit der Eröffnung der Straße – bereits vorhandenen,<br />
30 Jahre alten Schutzhütte. Der Bau wurde 1938 durch<br />
den Krieg unterbrochen und 1945 und 1948 fertiggestellt.<br />
Sämtliche Fenster ab dem ersten Geschoss verfügten<br />
über die von Wallack geforderten Fensterläden.<br />
Das endgültig fertiggestellte Franz-Josef-Haus brannte<br />
am 21. September 1997 bis auf die Grundmauern ab.<br />
Heutige Besucher erleben eine historisierende Rekonstruktion<br />
der ursprünglichen Schutzhütte.<br />
„Hotelbauplatz Franz-Josefs-Höhe“,<br />
Lageplan<br />
mit Straßenprofilen und<br />
Lichtbildern, Franz Wallack,<br />
1925<br />
© SLA, Generelles Projekt, 1925**
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
89<br />
Alpenhotels<br />
Franz-Josef-Haus, perspektivische Darstellung, Heinz Rollig,<br />
Zustand vor der Erweiterung 1938, o.J.<br />
© Archiv GROHAG*<br />
Franz-Josef-Haus mit Blick auf den Großglockner und die Pasterze, Zustand nach<br />
der Erweiterung 1938, o.J.<br />
© Archiv GROHAG*<br />
Franz-Josef-Haus an der Großglockner Hochalpenstraße, Ansicht gegen den<br />
Gletscher und Seitenansicht sowie Grundriss erstes Obergeschoss und Erdgeschoss,<br />
Heinz Rollig, 1935. Auf den Grundrissen sind das alte Unterkunftshaus<br />
und die 1935 errichtete Terrasse zu erkennen, die in den Umbau einbezogen<br />
werden mussten (aus: Das Franz-Josef-Haus am Großglockner, in: Moderne<br />
Bauformen, Jg. 36 (1937), S. 241–244).<br />
Der Begriff Hotel ist aus dem französischen entlehnt<br />
(hôtel) und wurde im 17. Jahrhundert für<br />
Beherbergungsstätte verwendet (siehe auch<br />
lateinisch „hospitale“). Der Wortstamm bezieht<br />
sich auf das lateinische „hospes“, der Gast. Das<br />
erste Hotel der Welt mit auch diesem Namen<br />
eröffnete angeblich der Friseur David Low im<br />
Londoner Covent Garden als „Grand Hotel“ am<br />
25. Januar 1774.<br />
Markus Gesierich<br />
„Hotels an der Großglockner Hochalpenstraße –<br />
Franz Wallack und das ideale Alpenhotel“<br />
144 Seiten, br, tw, 4C<br />
ISBN 978-3-903015-07-4<br />
38.- Euro
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
90<br />
Licht<br />
Nationalmuseum<br />
in neuem Licht<br />
Unter dem Motto „Nationalmuseum in a New Light“ wurde im Oktober 2018 das Schwedische<br />
Nationalmuseum – 1886 nach den Plänen von Architekt Friedrich August Stüler<br />
erbaut – nach umfangreicher Restaurierung wiedereröffnet. Kardorff Ingenieure verantworteten<br />
in diesem Bauvorhaben die Kunst- und Tageslichtplanung und haben das<br />
Projekt in Zusammenarbeit mit Wingårdhs Architekten über sieben Jahre begleitet.<br />
Text: Kardorff Ingenieure Lichtplanung Fotos: Linus Lintner<br />
Das Nationalmuseum in Stockholm ist heute<br />
mit einer Sammlung von 700.000 Objekten<br />
das größte Kunstmuseum der nordischen<br />
Länder. Es ist bereits seit seiner Eröffnung<br />
1866 ein Wahrzeichen Schwedens. Bevor<br />
der preußische Architekt damals den Auftrag<br />
für das Nationalmuseum in Schweden<br />
erhielt, wurde 1855 unter seiner Leitung<br />
das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel<br />
fertiggestellt. Auch bei dessen<br />
Restaurierung planten Kardorff Ingenieure<br />
das Kunst- und Tageslicht und waren somit<br />
bereits mit der Umgestaltung eines solchen<br />
historischen Baus zu einem hochmodernen<br />
Museum vertraut.<br />
Zu Zeiten Stülers war an elektrisches Licht<br />
noch nicht zu denken. So blieb nur eine Versorgung<br />
mit Tageslicht, um die Kunstschätze<br />
zu präsentieren und die Grundstruktur<br />
seiner Museumsbauten ist darauf ausgerichtet:<br />
Eingangshalle, Ausstellungsräume<br />
und Innenhöfe besitzen große Fenster und<br />
Glasdächer. In den vorigen Jahrzehnten<br />
verschlossen sich viele Museen, wie auch<br />
das Nationalmuseum, vor jeglichem Tageslicht.<br />
Heute sind Lichtexperten jedoch in<br />
der Lage, das Tageslicht detailliert zu berechnen,<br />
kontrolliert einzusetzen und seine<br />
großen Vorteile kombiniert mit Kunstlicht<br />
zu nutzen. Die Räume und die Kunst in natürlichem<br />
Licht zu erleben und die reizvollen<br />
Ausblicke auf die Stadt zu ermöglichen,<br />
gehörte zu den wichtigsten Zielen der Restaurierung.<br />
Der „Dialog des Gebäudes mit<br />
der Stadt“ sollte wiederhergestellt werden.<br />
Mit Hilfe von Computersimulationen wurden<br />
die Belichtungs- und Besonnungsverhältnisse<br />
des historischen Hauses analysiert,<br />
um die Potenziale des Tageslichtes<br />
einerseits und den notwendigen Schutz andererseits<br />
planen zu können. Sonnen- und<br />
Blendschutz, Glasqualitäten in Fenstern<br />
und Dächern und die künstliche Beleuchtung<br />
mussten gezielt aufeinander abgestimmt<br />
werden. Viele Bemusterungen und<br />
Tests vor Ort waren nötig, um die geeigneten<br />
Materialien herauszufinden.<br />
Das natürliche Licht dient am Tag der<br />
Grundaufhellung der Räume. Die optimale<br />
Wahrnehmung der Kunstobjekte ist aber<br />
nur durch gezielt gelenkte Lichtstrahlen mit<br />
künstlicher Beleuchtung zu erreichen. Hierzu<br />
dienen im Nationalmuseum die 1.500 Strahler<br />
mit unterschiedlichster Ausstattung. Im<br />
Durchschnitt sollen drei Viertel des Lichtvolumens<br />
von außen kommen und ein Viertel<br />
durch das Kunstlicht ergänzt werden. Der<br />
textile Behang vor den Fenstern ist flexibel.<br />
Wird er wegen zu hoher Strahlung geschlossen,<br />
so lässt er nur fünf Prozent Licht durch.<br />
Weil der Screen wegen seiner dunklen Farbe<br />
einen hohen Kontrast zu den meist helleren<br />
Oberflächen der Außenwelt besitzt, kann<br />
man dennoch sehr gut durchsehen. Ebenfalls<br />
wegen der dunklen Farbe ähneln die Fenster<br />
von außen den Glasflächen ohne Screen und<br />
das Gebäude wirkt daher nicht verschlossen.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
91<br />
Licht<br />
Die Leuchten haben die Aufgabe, die Architektur<br />
angemessen zu zeigen und alle Exponate<br />
zu inszenieren. Hierfür wurde jeder<br />
Raum einzeln betrachtet, auch um die denkmalgeschützten<br />
Wände und Decken und<br />
den architektonischen Raumeindruck möglichst<br />
wenig zu beeinträchtigen. So sind zum<br />
Beispiel in allen Kuppelsälen Stromschienen<br />
zwischen die Stützen gespannt, jedoch nur<br />
parallel zur Blickrichtung der Besucher.<br />
Die Leuchtenpositionen wurden so gewählt,<br />
dass nicht nur frei stehende und wandhängende<br />
Exponate angestrahlt werden. Die<br />
meisten Vitrinen werden von außen durch<br />
Strahler beleuchtet. Sie wirken dadurch<br />
besonders leicht und transparent. Dort, wo<br />
Lichttechnik integriert werden musste, wurde<br />
dies verdeckt und reduziert gestaltet.<br />
Einige Ausstellungsräume erforderten die<br />
Entwicklung von Sonderlösungen. Eigens<br />
für die Innenhöfe gestaltete Wandleuchten<br />
zum Beispiel beleuchten die beeindruckenden<br />
Skulpturen und dienen auch der Raumbeleuchtung<br />
für Veranstaltungen. Die wundervolle<br />
Glasdachstruktur von Wingårdhs<br />
Architekten blieb somit unberührt.<br />
Die neue LED-Technologie entwickelte sich<br />
in den letzten Jahren so vorteilhaft, dass<br />
sie nunmehr maßgeschneidert im Museum<br />
eingesetzt werden kann. Kunstwerke<br />
werden weniger geschädigt und erstrahlen<br />
sehr viel brillanter. Die Strahler, die in<br />
den Ausstellungsräumen eingesetzt sind,<br />
wurden exakt auf die Anforderungen der<br />
Ausstellung angepasst. Alle notwendigen<br />
Ausstrahlungswinkel, Lichtmengen und viele<br />
weitere Kriterien wurden vor der Produktauswahl<br />
definiert. Die gewählten Lichtkegel<br />
sind sehr homogen und tragen zu einem<br />
harmonischen Gesamtbild des Ausstellungsraumes<br />
bei. Gemeinsam mit Restauratoren<br />
und Kuratoren wurden anhand von<br />
Originalkunstwerken die Lichtqualitäten der<br />
verschiedenen Strahlertypen umfassend<br />
verglichen und bewertet.<br />
Die Farbwiedergabe beträgt über 90 Prozent.<br />
Dies kommt auch dem besonderen<br />
Farbkonzept der Ausstellungsräume zugute.<br />
Zusammen mit einem geringstmöglichen<br />
Schädigungspotenzial der Leuchtmittel sind<br />
dies wichtige Voraussetzungen für eine qualitative<br />
Beleuchtung. Die neue Lichttechnik<br />
verringert zudem drastisch den Energieaufwand<br />
für die Beleuchtung in den Räumen.<br />
Die jetzt eingesetzten LED-Leuchten besitzen<br />
auch eine vier- bis fünffach höhere Effizienz.<br />
Darüber hinaus wird die verbesserte<br />
Nutzung des Tageslichtes den Bedarf an<br />
Kunstlicht deutlich reduzieren.<br />
Den Lichtplanern war es besonders wichtig,<br />
dass die Lichtstimmungen dem Charakter<br />
der einzelnen Ausstellungsräume<br />
entsprechen und diese, je nach Wetter und<br />
Tageszeit, in leicht verändertem Gewand erscheinen.<br />
So trägt auch das Licht zu einer<br />
lebendigen Ausstellung und einem besonderen<br />
Architekturerlebnis bei.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
92<br />
Produkt News<br />
Rivington Street Studio<br />
Das Rivington Street Studio ist ein preisgekröntes Architekturbüro, das in punkto<br />
nachhaltiger Technologien von Neubauten zu den Besten gehört. Da es mit RIDI<br />
Group in einer Reihe von Projekten zusammengearbeitet hatte, hat das Studio für<br />
die Neugestaltung der eigenen Räumlichkeiten das Unternehmen RIDI kontaktiert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro erstellte man Lichtberechnungen, um<br />
sicherzustellen, dass die Designs des Kunden beleuchtungstechnisch funktionieren.<br />
Für ein klares, durchgängiges Erscheinungsbild wurde<br />
VENICE aus der Produktpalette des Herstellers<br />
gewählt und mit einer speziellen Winkelverbindung<br />
für eine homogene, schattenfreie Ausleuchtung versehen.<br />
Zudem wurden die Leuchten mit einem Indirektanteil<br />
ausgestattet, um durch das Ausleuchten<br />
der Betondecke den Kontrast abzumildern. Für den<br />
Direktanteil entschied man sich für eine weiße, opale<br />
Abdeckung, um die Blicke nicht durch die auffälligeren<br />
Details eines Rasters abzulenken.<br />
Die Pendelleuchten Stora-LK ergänzen das geradlinige<br />
Konstrukt der VENICE. In beiden Fällen sitzen<br />
die Kontrollgeräte für die modularen, ersetzbaren<br />
LED-Leisten innerhalb des Leuchtenkörpers – für<br />
eine klare, unverstellte Optik. Im Falle der Pendelleuchten<br />
mit 1,5 Meter Durchmesser wurden die<br />
Leuchten einzeln, komplett montiert in Holzkisten<br />
geliefert, zusammen mit der Drahtaufhängung und<br />
den bereits montierten Netzkabeln, für eine möglichst<br />
einfache und unkomplizierte Montage vor Ort.<br />
RIDI Leuchten GmbH<br />
T +43 (0)1 7344 210-0<br />
office@ridi.at<br />
www.ridi-group.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
93<br />
Produkt News<br />
Faszination Fassade –<br />
die richtigen Leuchten<br />
Die Fassade ist die Visitenkarte einer anspruchsvollen Architektur. Die Bedeutung<br />
eines der repräsentativsten Gebäudeteile hat in den vergangenen Jahren<br />
und Jahrzehnten stetig zugenommen. Aufwendig gestaltete Flächen bis hin zu<br />
reliefartig konzipierten Fassaden üben eine ebenso große Faszination auf den<br />
Betrachter aus wie bewusst zurückgenommen geplante Strukturen.<br />
Die Tagwirkung dieser aufwendig gestalteten<br />
Architektur in die Dunkelheit zu transferieren,<br />
dazu bedarf es spezieller Lichtwerkzeuge.<br />
BEGA Leuchten ermöglichen<br />
von der dezenten bis zur lichtgewaltigen<br />
Inszenierung die komplette Bandbreite –<br />
abgestimmt auf das jeweilige Projekt.<br />
Effiziente Lösungen für asymmetrisches<br />
Licht aus Bodennähe realisieren eine beeindruckend<br />
gleichmäßige Beleuchtung<br />
von Fassaden. Im Vordergrund steht dabei<br />
die Philosophie des Herstellers, dass sich<br />
die Leuchten als gutes Baudetail und Teil<br />
der Architektur harmonisch einfügen und<br />
ihre Aufgaben über lange Zeit erfüllen. Das<br />
Licht soll die Architektur unterstreichen,<br />
stimmungsvoll und eindrücklich in Szene<br />
setzen oder deren plastisches Erscheinungsbild<br />
bei Nacht erhalten.<br />
Die überrollbaren Bodeneinbauleuchten<br />
sowie die Bodenaufbauleuchten bieten ein<br />
breites Spektrum an Lichtstärkeverteilungen<br />
und gezielt einsetzbarer Leuchtdichte<br />
und helfen so, die Fassaden ins rechte<br />
Licht zu setzen. Dabei wird eine sehr gute<br />
Beleuchtung der Flächen bis zu einer Höhe<br />
von elf Metern realisiert.<br />
Auch verschiedene Installationsanforderungen<br />
werden durch das Angebot für gutes<br />
Licht aus Bodennähe berücksichtigt:<br />
Unterschiedliche Druckbelastungen für die<br />
Überrollbarkeit von Bodeneinbauleuchten<br />
sind verfügbar, ebenso kann die flexible<br />
„schwimmende“ Verlegung zum Beispiel in<br />
Kies, Rasenflächen, Beeten oder befestigter<br />
Fläche umgesetzt werden. Wo der Einbau<br />
in den Boden und eine Überrollbarkeit<br />
nicht erforderlich sind, kann ein Bodenaufbauscheinwerfer<br />
zur vollständig flächigen<br />
Beleuchtung von vertikalen Flächen eingesetzt<br />
werden.<br />
BEGA Leuchten GmbH<br />
Competence Center Innsbruck<br />
T +43 (0)512 343150<br />
info-austria@bega.com<br />
www.bega.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
94<br />
Produkt News<br />
Verkehrsflussgesteuerte Straßenbeleuchtung<br />
Verantwortungsvoll mit Energie und verfügbaren Ressourcen umzugehen,<br />
ist für eine innovative Stadt sehr wichtig. Straßenbeleuchtungsanlagen<br />
wirken sich direkt auf die Attraktivität einer Stadt aus. Deshalb suchen<br />
viele Verantwortliche nach der bestmöglichen Balance zwischen der Notwendigkeit,<br />
Energie, Emissionen und Geld zu sparen, sowie der Gewährleistung<br />
von Lebensqualität und öffentlicher Sicherheit.<br />
Die Stadt St. Gallen in der Schweiz hat ein<br />
Smart-Lighting-Projekt gestartet, das dank<br />
der Implementierung energieeffizienter<br />
LED-Leuchten und eines fortschrittlichen<br />
Fernsteuerungssystems bis zu 65% Strom<br />
sparen soll. Technologiepartner Osram<br />
Lighting AG, Schweiz und Paradox Engineering<br />
SA haben gemeinsam mit den St. Gallener<br />
Stadtwerken die neue Infrastruktur<br />
entworfen und entwickelt, die nun entlang<br />
der Oberstraße eingesetzt wird. Knapp 60<br />
SL20 LED-Leuchten wurden auf der Straße<br />
installiert und an die PE Smart Urban Network-Plattform<br />
zur Fernüberwachung und<br />
-steuerung angeschlossen. Diese Lösung<br />
ermöglicht es, den gesamten Bereich der<br />
Straßenbeleuchtung von einer webbasierten<br />
Konsole aus zu steuern, einzelne oder gruppierte<br />
Leuchten ein- und auszuschalten, die<br />
Lichtstärke bei Bedarf zu variieren und die<br />
Leuchtenleistung zu verfolgen.<br />
Darüber hinaus verfügt die Anlage über einen<br />
optischen Sensor, der die Verkehrsintensität<br />
erkennt und die Leuchten hinauf<br />
bzw. hinunter dimmt. Dank dieser Funktion<br />
wird die Lichtintensität jederzeit normgerecht<br />
automatisch an das Verkehrsaufkommen<br />
angepasst, sodass Energie- und<br />
Schadstoffausstoß begrenzt wird, wenn nur<br />
wenige Autos und Lastwagen vorbeifahren,<br />
wie es typischerweise nachts passiert. Die<br />
Kombination der LED-Leuchten und der<br />
Netzwerkplattform erhöht die Energieeinsparung<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Straßenbeleuchtungs<strong>architektur</strong>en um bis<br />
zu 65%. Die Investition in LED-Systeme und<br />
diese verkehrsflussgesteuerte Smart-Lighting-Lösung<br />
tragen zu einer Verbesserung<br />
der Nachhaltigkeitsleistung bei. Eine einfache<br />
Integration von Systemen von Drittanbietern<br />
wird gewährleistet und bietet der<br />
Stadt die maximale Flexibilität, um sich in<br />
ihrem eigenen Tempo und ohne Einschränkungen<br />
durch Altlasten zu entwickeln.<br />
Siteco Österreich GmbH<br />
T +43 (0)1 25024-0<br />
info@siteco.at<br />
www.siteco.com<br />
www.osram.at/ls
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
95<br />
Produkt News<br />
© Bodner<br />
Der Schritt in den Westen<br />
Der oberösterreichische Leuchtenhersteller Molto Luce, mit Firmensitz in Wels,<br />
macht sich mit einer Übersiedlung seines Vertriebsbüros innerhalb von Innsbruck<br />
fit für das geplante Wachstum im Westen Österreichs. Die ehrgeizigen Zukunftsvisionen<br />
für Tirol und Vorarlberg haben den Produzenten dazu bewegt in einen<br />
neuen, deutlich größeren Standort in Innsbruck zu investieren.<br />
Bisher agierte man in Westösterreich von<br />
einem relativ kleinen Büro aus, welches<br />
beim langjährigen Kunden und Projektpartner<br />
Hausberger Elektro untergebracht war.<br />
Einzig und allein mehr Platz und die damit<br />
einhergehende Möglichkeit, den Standort<br />
zukünftig weiter auszubauen, waren ausschlaggebend<br />
für die Veränderung und führen<br />
zum logisch nächsten Schritt. Das neue<br />
Vertriebsbüro West befindet sich ab sofort<br />
im komplett neuen Gebäudekomplex des<br />
„Orbis Offices“, welches durch seine markante<br />
Architektur rasch ins Auge fällt und nur<br />
einen Steinwurf vom bisherigen Standort<br />
entfernt zu finden ist. Die perfekte Lage, unweit<br />
der Autobahnabfahrt „Innsbruck Mitte“<br />
und die einmalige Infrastruktur haben die<br />
Entscheidung einfach gemacht. Auf rund 170<br />
Quadratmeter Bürofläche hat der Hersteller<br />
nun Platz für acht Arbeitsplätze geschaffen<br />
und verfügt zudem über großzügige Allgemeinflächen<br />
und Besprechungszonen, die<br />
ein intensives Arbeiten mit den Kunden weiter<br />
unterstützen.<br />
Das breite Sortiment an designorientierten<br />
Leuchten im technisch-architektonischen<br />
Segment, welches Molto Luce den Kunden<br />
anbietet, macht den Leuchtenspezialisten für<br />
Architekten und Planer zu einem wertvollen<br />
Projektpartner. Auch die über beinahe 40<br />
Jahre erarbeitete Erfahrung im Bereich Hotellerie<br />
& Gastronomie, im Handel sowie auch<br />
im Bereich Corporate Architecture und Office,<br />
Health & Care und dem privaten Wohnen<br />
bringen zahlreiche Vorteile in der Projektabwicklung<br />
mit sich. Selbstverständlich bietet<br />
Molto Luce auch Planungsunterstützung<br />
durch bestens ausgebildete Spezialisten an.<br />
Molto Luce Vertriebsbüro West<br />
Orbis Office, Resselstraße 33 / Top 5<br />
6020 Innsbruck<br />
T +43 (0)512 345688<br />
office.innsbruck@moltoluce.com<br />
Molto Luce GmbH<br />
T +43 (0)7242 698-0<br />
office@moltoluce.com<br />
www.moltoluce.com<br />
Power-Days <strong>2019</strong>: Halle 10 Stand 0222<br />
Fritz Eiber, Eigentümer und<br />
Geschäftsführer Molto Luce
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
96<br />
Produkt News<br />
Das perfekte SmartHome<br />
Die Power-Days <strong>2019</strong> sind für Siblik wieder DIE Plattform, um dem Fachpublikum<br />
Neuheiten und Innovationen zu präsentieren. Pioniergeist und Innovationshunger<br />
waren schon immer Eigenschaften dieser Firma. Auch heuer wird dies erneut unter<br />
Beweis gestellt und man kann auf folgende Neuheiten gespannt sein:<br />
p Die Neu-Definition des Begriffes „Lichtschalter“<br />
aus dem Hause Berker ist der<br />
beleuchtete Q.7. Er schaltet Licht nicht<br />
nur ein – er leuchtet selbst. So setzt man<br />
spannende Akzente im Raum und erspart<br />
sich zusätzliche Nachtlichter und Orientierungsleuchten.<br />
Natürlich ist er in allen Rahmenmaterialien<br />
der Designlinie erhältlich.<br />
p Die neuen LED Leuchten theLeda D mit integriertem Bewegungsmelder zur automatischen<br />
und energieeffizienten Beleuchtungssteuerung bieten Licht-Effizienz mit einem<br />
Wow-Effekt. Zahlreiche Modellvarianten, die Bedienung per App sowie die Vernetzbarkeit<br />
der Geräte über Funk setzen neue Akzente im Außenbereich.<br />
q Ein echtes Siblik SmartHome erkennt<br />
man am perfekten Zusammenspiel aller<br />
verbauten Komponenten. Nachhaltiges,<br />
energie-effizientes und komfortables Wohnen<br />
und Bauen, vom Wohn- bis hin zum Objektbau<br />
sind dank der Erfahrung in den Bereichen<br />
Gebäudetechnik und –automation,<br />
Elektromobilität und Erneuerbare Energie<br />
möglich. Im eigens gestalteten SmartHome<br />
Bereich werden die Themen Bad, Wohnzimmer,<br />
Garten und Erneuerbare Energie<br />
zu einem Erlebnis. Innovative KNX- und<br />
Funk-Lösungspakete zeigen, wie einfach<br />
die Umsetzung sein kann, wenn man das<br />
richtige Know-how und perfekt abgestimmte<br />
Komponenten besitzt.<br />
p Eine Weltneuheit von Rutenbeck ist die<br />
erste PoE-Installationslösung für Unterputzdosen.<br />
Mit dem PoE-Injector Up genügt<br />
nun eine Anschlussdose für die Versorgung<br />
eines PoE-Endgerätes mit Daten.<br />
Eine zusätzliche Steckdose für die sonst<br />
obligatorischen Netzteile entfällt.<br />
p Wo der Raum begrenzt und die Bedingungen<br />
hart sind, läuft die EverBOX Grip<br />
zur Höchstform auf und bietet einen Verteiler<br />
für alle Fälle. Das Konzept ist einfach:<br />
Höchste Qualität ausgelegt für höchste Beanspruchung.<br />
Dazu praktisch und handlich.<br />
„Alles im Griff“ ist hier keine leere Floskel.<br />
Power-Days <strong>2019</strong>:<br />
Halle 10 Stand 0334<br />
Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />
T +43 (0)1 68 006-0<br />
info@siblik.com<br />
www.siblik.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
97<br />
Produkt News<br />
Moderner Lifestyle<br />
trifft alpinen Charme<br />
Das neu eröffnete 4* Boutique-Hotel „dasMAX“ verkörpert ein gelassenes, offenes<br />
und unkompliziertes Urlauben in den Tiroler Bergen. Einzigartiges Design und<br />
moderner Lifestyle treffen hier auf alpinen Charme – ein frisches & junges Konzept<br />
inmitten des traditionellen Urlaubsortes Seefeld.<br />
Das neue Lifestylehotel in Seefeld setzt<br />
auf ein besonders frisches und modernes<br />
Gestaltungskonzept fernab vom nostalgieverklärten<br />
Klischeebild eines Tiroler<br />
Familienhotels: Als jüngstes Mitglied in der<br />
Reihe der Marcati Hotels bietet das Bed&Breakfast<br />
hohe Qualität im freundlichen<br />
und lässigen Design.<br />
Für das Interior des dasMAX haben die<br />
Architekten von Meissl Architects nichts<br />
dem Zufall überlassen, jedes Detail wurde<br />
bei der Konzeptionierung genau durchdacht<br />
und für das Hotel maßgeschneidert.<br />
So ist jedes der durchgestylten Gästezimmer<br />
in sanften Grünnuancen gehalten und<br />
begeistert mit einem hellen und geradlinigen<br />
Look. Von einem einladenden Daybed<br />
genießt man den herrlichen Ausblick auf<br />
die Tiroler Bergwelt. Im sehr zarten Farbkonzept<br />
setzen die in schwarz gehaltenen<br />
Leuchten des Tiroler Leuchtenherstellers<br />
PROLICHT dazu gekonnte Kontraste. Die<br />
kugelförmigen SNOOKER-Leuchten stellen<br />
dabei nicht nur ein einzigartiges Design-Highlight<br />
dar, sondern können außerdem<br />
– dank einer einfach zu verstellenden<br />
Aufhängungshöhe sowie Austauschbarkeit<br />
der Leuchten selbst – besonders flexibel<br />
und unkompliziert im gesamten Haus eingesetzt<br />
werden.<br />
Stylish, offen und unkompliziert sind aber<br />
auch die gemeinschaftlichen Bereiche des<br />
Boutique-Hotels: im Frühstückbereich und<br />
Bistro finden sich die selben Details wie in<br />
den Gästezimmern wieder. Neben einem<br />
trendigem Co-Working Bereich verfügt<br />
das Hotel außerdem noch über eine Boutique-Sauna,<br />
die zum Relaxen einlädt und<br />
neue Energien verspricht. Der Sonne nachempfunden<br />
sind hier wieder die Leuchten<br />
von PROLICHT, die durch individuell maßgeschneiderte<br />
Features – einer warmen indirekten<br />
Aura-Beleuchtung und einem außergewöhnlich<br />
brillanten Sparkling Secret<br />
Diffusor – eine besondere Entspannungsatmosphäre<br />
schaffen. Der Wellnessbereich<br />
besticht mit hoher Qualität aber keinem<br />
unnötigen Luxus: die stimmungsvolle Beleuchtung<br />
und ein einzigartiger 360°-Rundumblick<br />
in die umliegende Bergwelt machen<br />
das moderne und freie Lebensgefühl<br />
des dasMAX besonders spürbar.<br />
PROLICHT GmbH<br />
T +43 (0)5234 33499<br />
info@prolicht.at<br />
www.prolicht.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
98<br />
Produkt News<br />
Sinnliche Akzente in Edelstahl<br />
Designbewusste Ästheten schätzen Einrichtungselemente in Edelstahl. Der feine,<br />
matte Glanz des Materials, seine äußerste Widerstandsfähigkeit und die erstklassige<br />
Güte machen dieses Material so besonders und attraktiv. Mit Armaturen und<br />
Accessoires von KEUCO können Liebhaber von Edelstahl auch Bädern den edlen<br />
Charme dieser Materialität verleihen.<br />
Seine unverwechselbare Ästhetik ist ein<br />
Blickfang in jedem Bad. Hochwertige Armaturen<br />
aus Edelstahl mit den passenden<br />
Accessoires heben sich ab, strahlen Individualität<br />
und Exklusivität aus. Sämtliche Armaturen<br />
und Accessoires der Serien IXMO,<br />
PLAN S und PLAN sind sowohl verchromt,<br />
mit Aluminiumfinish als auch in Edelstahl<br />
bzw. Edelstahlfinish erhältlich. Das klare,<br />
geradlinige Design dieser Serien beruht<br />
auf klassischen geometrischen Formen von<br />
zeitloser Schönheit. Die Serien vereint der<br />
Zylinder als markantes Designelement.<br />
Weil es im Bad auch auf Details ankommt,<br />
sollte bei der Armaturenauswahl einmal<br />
mehr hingesehen werden. Dann lässt sich<br />
so einiges entdecken. Bei IXMO kann man<br />
es mit „Weniger kann mehr“ auf den Punkt<br />
bringen. Denn die minimalistischen Armaturen<br />
für Dusche und Wanne sind wahre<br />
Multitalente. Durch die einzigartige Bündelung<br />
von Funktionen lässt sich die Anzahl<br />
der Armaturenelemente auf der Wand auf<br />
ein Minimum reduzieren: So werden übliche<br />
Funktionen wie Schlauchanschluss, Brausehalter<br />
und Umstellfunktion in einer Einheit<br />
zusammengefasst. Die Rosetten in rund<br />
oder eckig sind mit lediglich 90 mm Durchmesser<br />
bzw. Kantenlänge beeindruckend<br />
klein und stilvoll zurückhaltend.<br />
Passend im Design ist die umfassende<br />
Möbel- und Waschtischserie X-LINE konzipiert.<br />
Sie zeigt sich geradlinig in einem<br />
eleganten Ton-in-Ton-Look. So sind die<br />
Glasfront und der Holzkorpus der Möbel<br />
sowie das optionale Fußgestell stets in einer<br />
Farbe gehalten. Als pfiffige und optisch<br />
ansprechende Lösung präsentiert sich der<br />
Hochschrank mit seitlich integriertem Regal.<br />
Ebenfalls dekorativ und gleichzeitig<br />
hoch funktional erweist sich der passende<br />
X-LINE LED-Lichtspiegel. Eingerahmt wie<br />
ein Bild stellt er einen echten Blickfang dar,<br />
gleichzeitig bietet der umlaufende Rahmen<br />
eine praktische Ablage. Auf Wunsch ist er<br />
mit einer Spiegelheizung erhältlich, um das<br />
Beschlagen des Spiegels nach dem Duschen<br />
zu verhindern. Darüber hinaus wartet<br />
er mit zwei separat schalt- und dimmbaren<br />
LED-Beleuchtungs-Quellen auf.<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 3.1, Stand A21<br />
KEUCO GmbH<br />
T +43 (0)662 45 40 56-0<br />
office@keuco.at<br />
www.keuco.com<br />
www.ixmo.de
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
99<br />
Produkt News<br />
Eine poetische Erfahrung im Badezimmer<br />
Das Projekt von Marcel Wanders für Laufen erfindet die Klassik neu. Mit einem<br />
facettenreichen und vielfältigen Konzept – The New Classic – in dem sich Unkonventionelles<br />
perfekt in ein Bild der weltoffenen Großstadt mischt und einen<br />
vielschichtigen Lebensstil andeutet. Vom Waschbecken zur Badewanne, über<br />
die Toilette werden Ausstattungselemente mit Armaturen, Möbeln, Spiegeln und<br />
Accessoires kombiniert.<br />
Gerade mit Marcel Wanders hat Saphir-<br />
Keramik erstmals die Chance, sich neuen,<br />
klassischen und ikonischen Formen anzupassen.<br />
Ein leichtes und vielseitiges, robustes<br />
und formbares Material, das im Laufe<br />
der Jahre von verschiedenen weltberühmten<br />
Designern geformt wurde, transformiert<br />
sich hin zu schlanken, leichten Kreationen<br />
von tadellosem Design, perfekt für den täglichen<br />
Gebrauch. Der Designer zeigt seine<br />
Interpretation von der Unternehmensphilosophie<br />
des Produzenten und des Umgangs<br />
mit SaphirKeramik auf eine völlig neue Art.<br />
Er präsentiert ein Produktkonzept, das einen<br />
„Hauch von Menschlichkeit” ins Design<br />
einfließen lässt.<br />
Keramik in intensivem Weiß wird mit Oberflächen<br />
und Möbeln aus Holz, Gestellen,<br />
Armaturen und einem Spiegel mit Keramikrahmen<br />
verbunden, um eine bewegende<br />
und filigrane Badumgebung zu erschaffen.<br />
Geschwungene Linien und feminine Formen<br />
sind Ausdruck einer neuen Design-Sprache,<br />
die in die Welt des Herstellers einfließt, um<br />
dessen Angebot für einen zunehmend anspruchsvollen,<br />
gebildeten und globalen<br />
Markt zu erweitern. Was in dieser Kollektion<br />
geschaffen wurde, ist ein poetisches<br />
Erlebnis. Das Badezimmer ist ein Raum der<br />
Entspannung, der Verjüngung und der wahren<br />
Ruhe. Die ganzheitliche Gestaltung in<br />
diesem intimen und privaten Bereich spielt<br />
eine essenzielle Rolle, um eine Verbindung<br />
mit dem menschlichen Geist herzustellen.<br />
Energiesparmesse Wels<br />
27. Februar bis 03. März <strong>2019</strong><br />
Halle 21, Stand A370<br />
ISH Frankfurt<br />
11. bis 15. März <strong>2019</strong><br />
Halle 3.1., Stand B51<br />
Com:bau Messe Dornbirn<br />
8. bis 10. März <strong>2019</strong><br />
Halle 13, Stand 6<br />
H.O.M.E Depot Messe im Semper<br />
Depot Wien<br />
14. bis 17. März <strong>2019</strong><br />
Ground Floor<br />
Marcel Wanders designed für Laufen<br />
LAUFEN Austria AG<br />
T +43 (0)2746 6060-0<br />
office.wi@at.laufen.com<br />
www.laufen.co.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
100<br />
Produkt News<br />
Badplanung à la Mies van der Rohe<br />
Der weltbekannte Barcelona Pavillon von 1929, geplant vom legendären deutschen<br />
Architekten Ludwig Mies van der Rohe, zählt noch heute zu den architektonischen<br />
Meisterwerken. Dieser Stil inspirierte die kreativen Planer des Fotostudios Tölle<br />
zu einer Serie von Fotoaufnahmen. Sie haben die Idee van der Rohes aufgegriffen,<br />
in die heutige Zeit übertragen und ein Bad à la Mies van der Rohe mit heutiger<br />
Technik und Materialien gestaltet.<br />
Entstanden ist ein Badezimmer mit hochwertigen<br />
Materialien und allen Raffinessen<br />
der Technik. Marmor, polierter Stahl und<br />
Glas bilden die Schwerpunkte. Die großen<br />
Glasfronten verbinden Innenbereich und<br />
Garten und machen es, nach van der Rohe,<br />
zu einem „fließenden Raum“, der Leichtigkeit<br />
und Klarheit ausstrahlt. Die Badezimmerprodukte<br />
werden in diesem Ambiente perfekt<br />
inszeniert. Klare Strukturen dominieren und<br />
der Raum ist auf das Wesentliche reduziert.<br />
Die funktionale Ausstattung ist erst auf den<br />
zweiten Blick erkennbar, da sie in ausgeklügelten<br />
Konzepten in der Wand verschwindet.<br />
Das beste Beispiel dafür ist das Dampfbad<br />
– erst in Funktion läuft es zu seiner<br />
vollen „Stärke“ auf und offenbart die komplette<br />
Wellness-Ausstattung. Mit Marmor<br />
verkleidete Wände machen die Dampfdusche<br />
zu einem Meisterwerk der Perfektion,<br />
individuell auf das Badezimmer zugeschnitten<br />
– eben Dampfbadplanung à la RepaBAD.<br />
Das Dampfbad verfolgt auch die Grundidee<br />
der Planung. Hochwertige Materialien<br />
bilden den Rahmen für ein Feuerwerk an<br />
Wellnessfunktionen wie Sole-Funktion, indirektes<br />
Licht, Aromatherapie, Musik und vieles<br />
mehr. Sie verbergen sich, auf den ersten<br />
Blick nicht sichtbar, in der Dampfdusche.<br />
Waschplatz und eine zusätzliche Dusche<br />
aus Mineralwerkstoff teilen gekonnt den<br />
Raum. Auch der Badewannensockel verbirgt<br />
ein Geheimnis. Der die Badewanne umschließende<br />
Serpentinit ist nämlich beheizt.<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Stand A21<br />
repaBAD GmbH<br />
T +43 (0)800 29 35 18<br />
info@repabad.com<br />
www.repabad.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
101<br />
Produkt News<br />
Ganz schön aufgewertet<br />
Das Dusch-WC-Angebot hat Geberit weiter ausgebaut und bringt mit dem überarbeiteten<br />
AquaClean Sela ein Modell mit vielen zusätzlichen Features und optimierten<br />
Funktionen auf den Markt. Dank einfacher und wenn nötig sogar problemlos<br />
reversibler Installation lässt sich das formschöne Dusch-WC in praktisch jede<br />
Raumsituation integrieren.<br />
Es überzeugt nicht nur mit zeitlos-puristischer Formensprache,<br />
sondern bietet jetzt noch mehr Komfort<br />
und – dank der neuerdings spülrandlosen WC-Keramik<br />
und der integrierten Entkalkungsfunktion – perfekte<br />
hygienische Voraussetzungen. Wie alle Dusch-<br />
WCs des Herstellers verfügt auch dieses über die<br />
einzigartige, patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie.<br />
Der Duschstrahl wird dabei durch eine dynamische<br />
Luftbeimischung verfeinert und ermöglicht eine<br />
angenehme und gründliche Reinigung bei geringem<br />
Wasserverbrauch. Neu ist, dass auch die besonders<br />
schonende Lady-Dusche serienmäßig integriert ist.<br />
Darüber hinaus bietet die Neuauflage des bewährten<br />
Modells weitere nützliche Features, wie etwa das Orientierungslicht<br />
für mehr Komfort in der Nacht sowie<br />
die sensorgesteuerte Benutzererkennung, die das<br />
versehentliche Auslösen des Duschstrahls verhindert.<br />
Als besonders leise und effizient erweist sich die<br />
Ausspülung. Die innovative TurboFlush-Spültechnik,<br />
über die nun auch das neue WC verfügt, basiert auf<br />
der strömungsoptimierten, spülrandlosen WC-Keramik.<br />
So lässt sich das Dusch-WC jederzeit ohne störende<br />
Geräusche spülen, was besonders in der Nacht<br />
von Vorteil ist. Und da die Spültechnik intensiver<br />
spült als eine normale Spülung, wird die WC-Bürste<br />
kaum mehr gebraucht.<br />
Schon bisher konnte das komfortable Dusch-WC<br />
mittels praktischer Fernbedienung gesteuert werden<br />
– dank der intuitiven Bedienbarkeit kinderleicht mit<br />
einer Hand. Neu ist, dass sich alle Funktionen be-<br />
quem mit der innovativen Geberit Smartphone-App<br />
bedienen lassen. Das Smartphone wird so zur Fernbedienung,<br />
mit dem sich individuelle Einstellungen<br />
speichern und sogar auf Reisen mitnehmen lassen.<br />
Es gibt kaum eine Badezimmersituation, in der sich<br />
das neue WC nicht installieren lässt. Alles, was gebraucht<br />
wird, sind ein Strom- und ein Wasseranschluss.<br />
Bei vorhandenem Aufputzspülkasten – oder<br />
wenn Zeit, Budget oder Bausubstanz es nicht zulassen,<br />
den Spülkasten unsichtbar in die Wand zu integrieren<br />
– bietet das Monolith Sanitärmodul eine innovative<br />
Alternative. Unter einer eleganten Oberfläche<br />
aus Glas befinden sich ein extraschlanker Spülkasten<br />
sowie die gesamte Sanitärtechnik. Der Monolith ist<br />
so konstruiert, dass er an die bestehenden Wasserleitungen<br />
und Abflussrohre angeschlossen werden<br />
kann. Die Komfortausführung bietet zusätzlich eine<br />
effektive Geruchsabsaugung für noch mehr Wohlgefühl<br />
am stillen Örtchen.<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 3.1, Stand B11<br />
& Halle 4, Stand A6<br />
Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand A510<br />
Geberit Vertriebs GmbH & Co. KG<br />
T +43 (0)2742 401 3010<br />
sales.at@geberit.com<br />
www.geberit.at<br />
www.geberit-aquaclean.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
Bring‘ Farbe ins Badezimmer!<br />
102<br />
Produkt News<br />
Um Lifestyle-Charakter und wohnliches Flair im Badezimmer zu betonen,<br />
präsentiert Bette auf der ISH <strong>2019</strong> seine neue Farbpalette,<br />
erweitert um aufsehenerregende Effekt-Farben und glitzernde Pigmente.<br />
Die neuen Farbvarianten lassen den glasierten Titan-Stahl<br />
je nach Farbton faszinierend schimmern oder ausdrucksstark glänzen.<br />
Da die neuen Farben im bewährten Nass-in-Nass-Email-Verfahren<br />
mit der Glasur verschmolzen werden, genießen Nutzer auch<br />
alle Vorteile, die der langlebige glasierte Titan-Stahl zu bieten hat:<br />
Eleganz, Robustheit, Hygiene, Pflegeleichtigkeit, Kratzfestigkeit<br />
und UV-Beständigkeit.<br />
Installateure finden im Technikbereich des Standes mit der neuen<br />
Installationsbox Easy Connect einen echten Problemlöser. Das<br />
Produkt sorgt für eine schnellere, sichere und einfachere Montage<br />
von Dusch- und Badewannen. Die praktische Box wird in den<br />
Estrich eingelassen und mit einer mitgelieferten Dichtmanschette<br />
normgerecht in die Verbundabdichtung integriert. Da die zusätzliche<br />
Abdichtung entfällt, spart die neue Installationsbox von Bette<br />
wertvolle Arbeitszeit, löst den Abdichtungsprozess und entspannt<br />
so den gesamten Bauablauf.<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Ebene 1, Stand C 99<br />
Bette GmbH & Co. KG<br />
T +49 (0)5250 511-0<br />
<strong>architektur</strong>@bette.de<br />
www.bette.de<br />
Smart. Connected. Innovation.<br />
Mit mehr als 25 Jahren Praxis und über 500 Millionen installierten<br />
Fittings bringt Uponor jetzt mit S-Press PLUS eine neue Fittinggeneration<br />
auf den Markt, die Planung und Verarbeitung vereinfacht.<br />
Die äußerst robusten Fittings halten starken mechanischen Kräften<br />
und auch kritischen Trinkwassereigenschaften zuverlässig stand.<br />
Gleichzeitig garantiert das strömungsoptimierte Design sehr geringe<br />
Druckverluste und einen optimierten Durchfluss ohne Toträume.<br />
Durchdachte Verarbeitungs- und Kontrollfunktionen, wie etwa die<br />
präzise Führung der Presswerkzeuge und eine wieder ablösbare,<br />
farbige Folie mit deutlicher Dimensionsangabe sorgen für eine<br />
schnelle und sichere Verarbeitung.<br />
Der wachsenden Bedeutung von intelligenter und vernetzter Haustechnik<br />
trägt das Unternehmen mit einer Erweiterung seiner Uponor<br />
Smatrix Regelungstechnik Rechnung. Das System ist nicht nur<br />
mit einer innovativen Autoabgleich-Technologie und intelligenten<br />
Analyse- sowie Komfortfunktionen ausgestattet, sondern punktet<br />
in der neuen Variante Smatrix Pulse durch seine Kompatibilität mit<br />
verschiedenen Smart-Home-Anwendungen wie Alexa Voice Control<br />
und Google Voice Assistant. Der interaktive Installationsassistent in<br />
der App führt den Fachhandwerker intuitiv durch die Installation.<br />
Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand D 320<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 5, Stand C 48<br />
Uponor Vertriebs GmbH<br />
T +43 (0)2236 23003-0<br />
info.at@uponor.com<br />
www.uponor.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
103<br />
Produkt News<br />
Umfangreiches Neuheitenprogramm<br />
Mit power #5 bringt Conform Badmöbel einen redesignten Longseller auf den<br />
Markt, der mit einem vollkommen neuen, progressiven modularen Konzept den<br />
modernen ästhetischen Ansprüchen und technischen Möglichkeiten angepasst<br />
wurde. Zu erwarten ist ein eigenständiges, äußerst vielseitiges Planungsprogramm<br />
mit neuen architektonischen Formen und praktischer Funktionalität im<br />
unteren bis mittleren Preissegment, mit klarer Linienführung – präzise, funktionell<br />
und ausdrucksstark.<br />
Stilprägend sind die neuen Keramik-Waschtische<br />
sowie ein variantenreiches Allover-Spiel<br />
mit offenen und geschlossenen Flächen. Die<br />
Waschtische bilden eine prägnante Beckenkumme,<br />
die durch einen ultradünnen Rand<br />
gefasst ist und sind in Einzel- und Doppelausführung,<br />
jeweils mit durchgängigem Becken<br />
sowie symmetrischen und asymmetrischen<br />
Formen mit großzügigen Seiten- und<br />
Mittelablagen erhältlich.<br />
Die charakteristische Formensprache zeigt<br />
sich in variantenreichen Schrankmöbeln<br />
mit offenen Seiten- und Frontregalen, die<br />
ein Maximum an Stauraum und Präsentationsfläche<br />
bieten. Dass die serientypischen<br />
Eigenschaften von Leichtigkeit, Eleganz<br />
und Variabilität auch die weitere Waschplatzausstattung<br />
kennzeichnen, zeigt sich<br />
beispielsweise an den Spiegelschränken: 15<br />
verschiedene Lösungen, symmetrische und<br />
asymmetrische Formen, klassischer Spiegelschrank<br />
oder dreidimensionaler Leuchtspiegel,<br />
mit oder ohne Regal und ein smartes<br />
Beleuchtungskonzept, das sowohl Raum als<br />
auch Regale spannungsreich illuminiert.<br />
Power #5<br />
Xanadu – der Gewinner des German<br />
Design Award Special <strong>2019</strong><br />
Das umfangreiche Neuheiten-Programm<br />
wird erstmalig von 27. Februar bis 3. März auf<br />
der Energiesparmesse Wels vorgestellt. Auf<br />
einem großen Gemeinschaftsstand mit den<br />
Traditionsunternehmen Hansgrohe und Artweger<br />
zeigt man in zehn attraktiven Kojen<br />
einen repräsentativen Querschnitt aus der<br />
Kollektion <strong>2019</strong>. Messe-Highlights werden<br />
neben der programmatischen Serie power #5<br />
auch die mehrfach prämierten Designserien<br />
Foqus, Xanadu und TiAmo sowie die Kollektion<br />
Riva Hotel sein, die nun authentische<br />
Formen mit innovativen, natürlichen Oberflächen<br />
aus Heu und Heublumen verbindet.<br />
Mit einem neuen Messekonzept, das neben<br />
dem Fachpublikum auch verstärkt den privaten<br />
Besucher einbezieht, werden vielfältige<br />
Anstrengungen unternommen, u m die<br />
bisher bereits äußerst erfolgreichen Auftritte<br />
auf Österreichs wichtigster SHK Messe<br />
zu toppen.<br />
Foqus – der Gewinner des German Design Awards <strong>2019</strong><br />
CONform Badmöbel GmbH<br />
T +43 (0)5412 63493<br />
office@conformbad.at<br />
www.conformbad.at<br />
www.conform-partnersystem.com<br />
Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand A60<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Stand B23
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
104<br />
Produkt News<br />
Smarte Systeme denken weiter<br />
Mit GEZE Cockpit schließt der Hersteller die Lücke in der Gebäudeautomation<br />
durch das erste Gebäudeautomationssystem für smarte Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik.<br />
Die einzigartige Vernetzung von Tür- und Fenstertechnologie mit<br />
smarter Software und offenen Schnittstellen eröffnet allen Planern und Betreibern<br />
völlig neue Wege der Gebäudeautomation: Für mehr Effizienz, Sicherheit und<br />
Komfort, für dynamische Sicherheits- und Brandschutzkonzepte, intelligenten<br />
Rauch- und Wärmeabzug und die gezielte Freigabe von Fluchtwegen.<br />
GEZE ist einer der Weltmarktführer und<br />
ein weltweit zuverlässiger Partner bei Produkten,<br />
Systemen und Serviceleistungen<br />
für Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik.<br />
Deshalb bringen die Produkte bereits einen<br />
hohen Grad an Automation und technischer<br />
Intelligenz mit – aus dem breiten Produktprogramm<br />
mit automatischen Türsystemen,<br />
Rauch-Wärme-Abzugslösungen, Fluchtund<br />
Rettungswegmanagement, Schlosstechnik<br />
und Zutrittskontrollsystemen entsteht<br />
über GEZE Cockpit ein einzigartiges<br />
Vernetzungsangebot.<br />
Bis zu 62 Produkte lassen sich anschließen.<br />
Anders als bei proprietären Systemen<br />
bringt man über den Kommunikationsstandard<br />
BACnet die komplette „Intelligenz“ der<br />
Produkte in die Gebäudevernetzung ein,<br />
vom Hersteller unabhängig und Gewerke<br />
übergreifend. Erst wenn Daten von anderen<br />
Teilnehmern und Teilsystemen mitgenutzt<br />
werden können, lassen sich Türen und<br />
Fenster per Software wirklich „intelligent“<br />
bedienen. So können sich zum Beispiel je<br />
nach Außentemperatur im Zusammenspiel<br />
mit Temperatursensorik und Heizsystemen<br />
die Öffnungsweiten von Türen automatisch<br />
einstellen oder Fenster entsprechend öffnen<br />
und schließen. Denn GEZE denkt nicht nur<br />
in einzelnen Produkten, sondern in übergreifenden<br />
Lösungen. Damit lassen sich die<br />
unterschiedlichsten Anforderungsszenarien<br />
der Gebäudeautomation smart meistern.<br />
GEZE Austria GmbH<br />
T +43 (0)6225 87180<br />
austria.at@geze.com<br />
www.geze.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
105<br />
Produkt News<br />
Höchste Hygieneansprüche<br />
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit rund 100 Kliniken und Instituten<br />
sowie rund 3000 Patientenbetten eine der größten Universitätskliniken in Europa.<br />
Am Campus der berühmten Charité standen Planer und Gebäudetechniker vor<br />
einer besonderen Herausforderung: der Kernsanierung eines 23-stöckigen Bettenhauses<br />
und der Neuerrichtung eines OP-Gebäudes.<br />
Um modernste Standards einhalten zu<br />
können, wurde 2014 mit umfangreichen<br />
Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am<br />
Bettenhochhaus begonnen. Das in der<br />
DDR-Zeit (1979-1982) erbaute Gebäude<br />
wurde dazu vollständig entkernt, mit einer<br />
neuen energieeffizienten Fassade ausgestattet<br />
und mit modernster Gebäudetechnik<br />
ausgerüstet. Parallel wurde der Bau<br />
eines neuen Gebäudes für OP, Intensivmedizin<br />
und die zentrale Notaufnahme mit 70<br />
Betten gestartet, welches mit einem fünfgeschossigen<br />
Verbindungsbauwerk zum<br />
Bettenhochhaus verbunden ist. Neubau<br />
und Bettenhaus bieten nun Platz für rund<br />
653 Betten. Im Dezember 2016 wurde die<br />
erste Station in Betrieb genommen.<br />
Der Gebäudetechnikspezialist TROX Austria<br />
lieferte bei diesem Großprojekt die<br />
Lüftungs- und Klimatisierungstechnik sowie<br />
den Brandschutz. Denn speziell das<br />
Thema Frischluft ist in Krankenhäusern<br />
ein sehr kritischer Punkt und saubere und<br />
zugfreie Luft ist für Patienten in den Krankenzimmern<br />
essenziell. Im Bettenhochhaus<br />
versorgt eine große Raumlufttechnik-Zentrale<br />
mit einer Gesamtzuluft- bzw. Abluft-<br />
menge von 510.000 m³/h die Patienten<br />
mit sauberer, gesunder und zugfreier Luft.<br />
Dazu dienen 18 raumlufttechnische Geräte<br />
der Serie X-CUBE. Im neuen OP-Gebäude<br />
liefern 33 Lüftungsgeräte eine Gesamtzuluft-<br />
bzw. Abluftmenge von 330.000 m³/h.<br />
In Summe wurden beim Bauvorhaben Charité<br />
also 51 RLT-Geräte X-CUBE mit einer<br />
Gesamtleistung von 840.000 m³/h verbaut.<br />
Die modular aufgebauten, großteils vormontierten<br />
Lüftungsgeräte erfüllen schon<br />
in der Grundausstattung höchste Hygieneansprüche.<br />
Dank spezieller Gehäuseform,<br />
besonders glatter Oberflächen und der Art<br />
des Komponenteneinbaus entspricht die<br />
Geräteserie den Vorgaben der VDI 6022<br />
bzw. der H6020 und zum Großteil auch den<br />
besonders hohen Hygieneanforderungen<br />
der DIN 1946/4. Für hochsensible Bereiche -<br />
wie die Operationssäle - steht eine spezielle<br />
Hygieneausführung gemäß RLT-Richtlinie<br />
01 zur Verfügung. Die passgenaue Modulbauweise<br />
senkt Montage- und Wartungskosten,<br />
da alle Arbeiten schnell und leicht<br />
ausgeführt werden können.<br />
ISH <strong>2019</strong>: Halle 8.0, Stand F69<br />
TROX Austria GmbH<br />
T +43 (0)1 25043-0<br />
trox@trox.at<br />
www.trox.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
106<br />
Produkt News<br />
Aus Klein mach Groß und umgekehrt<br />
Ein effizientes Raummanagement mit individuellen, architektonisch anspruchsvollen<br />
Lösungen ermöglichen die Trennwandsysteme von DORMA Hüppe mit über<br />
125 Jahren Firmentradition. So bietet man den Kunden auf der ganzen Welt intelligente<br />
Lösungen für ein effizientes Raummanagement. Denn gerade im Tagungsund<br />
Eventbereich des modernen Business, bei dem das vorhandene Flächenangebot<br />
multifunktionelle Nutzungen erlauben muss, ist Flexibilität gefragt.<br />
Beim Trennwandsystem Variflex 100 mit Variflex Glas<br />
stellt die Kombinierbarkeit von glas- und blickdichten<br />
Elementen neue Planungsoptionen dar. So kann eine<br />
Raumteilung mit großer Offenheit und hohem Schallschutz<br />
bis zu Rw 59 dB realisiert werden. Gleichzeitig<br />
sind störungsfreie Parallelveranstaltungen in einer<br />
hellen, großzügigen Atmosphäre im Nebenraum<br />
möglich. Alle Trennwände können wahlweise mit manueller,<br />
halb- oder vollautomatischer Bedienung ausgestattet<br />
werden. Höchsten Bedienkomfort bietet<br />
ComfortDrive, die vollautomatische Steuerung mit<br />
moderner BUS-Technologie. Sie ist kundenspezifisch<br />
individuell programmierbar und überzeugt mit einer<br />
hohen Auf- und Abbaugeschwindigkeit.<br />
DORMA Hüppe Austria GmbH<br />
T +43 (0)732 600-451<br />
office@dorma-hueppe.at<br />
www.dorma-hueppe.at<br />
Wer in Sachen Komfort und Innen<strong>architektur</strong> zusätzlich<br />
auftrumpfen will, wählt das vertikale Trennwandsystem<br />
Skyfold: Es öffnet sich platzsparend in die<br />
Decke und kommt ohne Wand- und Bodenführungen<br />
aus. Immer wieder ein großer Auftritt, wenn sich die<br />
Elemente vollautomatisch, schnell und zuverlässig<br />
nach oben bewegen!
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
107<br />
Produkt News<br />
Schwarz und minimalistisch<br />
Die Farbe Schwarz ist im Bereich des Interior Designs für Architekten, Designer<br />
und Privatpersonen die Trendfarbe schlechthin. Angefangen von schwarzen<br />
Küchenfronten, Haushalts- und Elektrogeräten bis hin zu komplett in schwarz<br />
gehaltenen Möbelstücken und Wohnräumen: Die Farbe Schwarz setzt im Wohnbereich<br />
einen neuen Akzent und reduziert optisch aufs Wesentliche. SIMONSWERK<br />
unterstützt diesen Gestaltungs- und Oberflächentrend mit verdeckt liegenden<br />
Bandsystemen der Produktfamilie TECTUS in der Oberfläche Schwarz.<br />
Die neue Trendfarbe Schwarz verleiht insbesondere in<br />
Kombination mit anderen Trendmaterialien wie Beton,<br />
hellem Eichenholz oder Stahl in Rostoptik Räumen einen<br />
kühlen und minimalistischen Touch. Der Hersteller<br />
setzt damit auf eine reduzierte und geradlinige Optik<br />
und folgt der Nachfrage nach dunklen Oberflächen.<br />
Das komplett verdeckt liegende Bandsystem, das<br />
in unterschiedlichen Modellvarianten für Objekt-,<br />
Wohnraum- und Haustüren an allen Zargenarten<br />
erhältlich ist, trägt dieser steigenden Nachfrage<br />
Rechnung und ist nun auch in der Oberflächenfarbe<br />
Tiefschwarz (RAL 9005 Tiefschwarz EP matt)<br />
erhältlich. Damit setzt man einen neuen Akzent und<br />
unterstützt ein homogenes Gesamtkonzept bei der<br />
Türgestaltung. Die bewährte Serie verfügt über ein<br />
breites Spektrum an Modellvarianten für hochwertige<br />
Objekt-, Wohnraum- und Haustüren mit hohen<br />
Belastungswerten. Ob für den Einbau von flächenversetzten<br />
und nicht sichtbaren Zargen oder für den<br />
Einbau unsichtbarer Energieübertragung für mehr<br />
Sicherheit und Komfort: Das Produktsystem bietet<br />
eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.<br />
Alle Bandsysteme der Marke TECTUS verfügen über<br />
einheitliche optische und technische Eigenschaften.<br />
Hierzu gehört auch die komfortable 3D-Verstelltechnik.<br />
Sie ermöglicht eine stufenlose Justierung<br />
von jeweils +/- 3,0 mm zur Seite und Höhe sowie die<br />
Veränderung des Andrucks von +/- 1,0 mm. Zu den<br />
weiteren technischen Vorzügen des Türbandsystems<br />
gehören der 180-Grad-Öffnungswinkel, die wartungsfreie<br />
Gleitlagertechnik und das breite Angebot<br />
an Belastungswerten von 40 kg bis 300 kg.<br />
SIMONSWERK GmbH<br />
T +49 (0)5242 413-0<br />
info@simonswerk.de<br />
www.simonswerk.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
108<br />
Produkt News<br />
Nachhaltig von Anfang an<br />
Bauen heißt, Jahre vorauszudenken. Gebäude, die wir heute planen, bestimmen,<br />
wie nachfolgende Generationen leben und arbeiten. Cradle to Cradle ist deshalb<br />
ein wesentlicher Teil des 360°-Nachhaltigkeitsansatzes von Schüco. Bei diesem<br />
bahnbrechenden Konzept der beiden Vor- und Querdenker des C2C-Prinzipes,<br />
Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough, stand die Natur Pate: Die<br />
C2C-Philosophie versteht alle Materialien als Nährstoffe in geschlossenen biologischen<br />
oder technischen Kreisläufen.<br />
Dieser Ansatz geht weit über den herkömmlichen<br />
Recyclinggedanken hinaus, denn die Materialien bleiben<br />
in ihrer stofflichen Güte erhalten und es entsteht<br />
kein Abfall. Solche Produkte und Produktionsprozesse<br />
erfordern ein grundlegend neues Denken und eine<br />
umfassende vorausschauende Planung.<br />
Um eine Zertifizierung nach dem C2C Certified Product<br />
Standard zu erreichen, werden Produkte nach<br />
fünf umfangreichen Kriterien bewertet. Alle Kriterien<br />
sind gleich gewichtet, jedoch kommt dem Kriterium<br />
Materialgesundheit eine besondere Bedeutung zu:<br />
Enthält ein Material Inhaltsstoffe aus einer sogenannten<br />
„Banned List“, wird keine Zertifizierung erteilt.<br />
1. Die Materialgesundheit der eingesetzten Inhaltsstoffe<br />
für Gesundheit und Sicherheit von Mensch<br />
und Natur muss garantiert werden.<br />
2. Die Kreislauffähigkeit des Produktes im technischen<br />
oder biologischen Kreislauf ist nötig, um eine<br />
gute Rezyklierbarkeit nachzuweisen.<br />
3. Nutzung von erneuerbaren Energien ist anzustreben.<br />
4. Verantwortungsvolles Wassermanagement soll sauberes<br />
Wasser als Menschenrecht und kostbare Ressource<br />
verantwortungsvoll verwalten.<br />
5. Bei der Einhaltung sozialer Standards sollen auf die<br />
Menschenwürde und die Unversehrtheit natürlicher<br />
Systeme geachtet werden.<br />
43 Systeme des Herstellers sind C2C-Silber zertifiziert,<br />
darunter 29 Fenstersysteme, sechs Pfosten-Riegel-Systeme,<br />
sechs Türsysteme sowie zwei Großlamellen-Sonnenschutzsysteme.<br />
Damit ist Schüco mit<br />
Abstand Vorreiter bei der Umsetzung des C2C-Prinzips<br />
im Gebäudesektor. Alle C2C zertifizierten Systeme<br />
sind standardmäßig ohne Mehrpreis erhältlich.<br />
Der Systembaukasten ist die ideale Basis, um Fenster-,<br />
Tür- und Fassadensysteme individuell zu kombinieren<br />
– und dabei gleichzeitig Kosten und Qualität<br />
genau im Griff zu haben. Die Konstruktionssoftware<br />
SchüCal bringt den Systembaukasten in die moderne<br />
Planungspraxis – und erlaubt so die C2C-Verifikation<br />
individueller Fenster-, Tür- und Fassadenkombinationen.<br />
Sie prüft, ob eine C2C konforme Konfiguration<br />
vorliegt. Das ermöglicht Fassadenplanern und Architekten<br />
volle Planungsfreiheit und -sicherheit bei der<br />
Gestaltung einer nachhaltigen Gebäudehülle.<br />
ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />
T +43 (0)1 98130-0<br />
office@alukoenigstahl.com<br />
www.alukoenigstahl.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
109<br />
Produkt News<br />
Mehr Entscheidungsspielraum für Architekten<br />
In diesem Jahr geht Warema den ersten Schritt mit<br />
seinem modular aufgebauten Fenster-Markisen-Programm,<br />
das durch seine Kombinationsmöglichkeiten<br />
für nahezu jeden Anwendungsfall die passende Lösung<br />
bietet. Ab April <strong>2019</strong> gibt es die neue einteilige<br />
Führungsschiene, die für die Führungsarten easyZIP,<br />
Schiene und Markisolette verwendet wird. Die identisch<br />
aufgebauten Führungsschienen sind für verschiedene<br />
Montagesituationen und unterschiedliche<br />
Baugrößen einsetzbar. Als Vorteil für den Architekten<br />
besteht – mit der Führungsschiene als Platzhalter –<br />
die Möglichkeit, sich bis zum Zeitpunkt der Produktbeauftragung<br />
zwischen verschiedenen Führungsarten<br />
zu entscheiden, indem variabel eines von zwei<br />
Clipprofilen eingesetzt werden kann. Die neue easy-<br />
ZIP-Technik verhindert ebenfalls lästige Lichtspalte<br />
und bildet einen fließenden Übergang zur Fassade.<br />
Dank der einfachen Montage mit Clipprofil erhöht<br />
sich die Funktionssicherheit der Fenster-Markise.<br />
Gleichzeitig reduziert sich die Montagezeit massiv<br />
bei gleichzeitiger Erhöhung der Montagesicherheit.<br />
Auch die Windstabilität wird noch einmal deutlich<br />
gesteigert. Im tiefgefahrenen Zustand halten Vorbau-Markisen<br />
mit einer Größe von drei mal drei Metern<br />
und easyZIP-Führung Windgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 150 Stundenkilometern stand.<br />
WAREMA Austria GmbH<br />
T +43 (0)662 853015-0<br />
info@warema.at<br />
www.warema.at<br />
Fensterputzen erledigt der Regen<br />
Das neue selbstreinigende Glas „Planibel Easy“ von<br />
AGC Interpane besitzt eine pyrolytische Spezialbeschichtung<br />
der Verglasung, ist äußerst langlebig und<br />
nutzt die UV-Strahlen im Tageslicht, um Schmutz in<br />
fünf bis sieben Tagen zu zersetzten – der nächste<br />
Regen spült die Rückstände einfach ab. Der Einsatz<br />
des Produktes bietet sich besonders in schwer zu<br />
erreichenden Dachverglasungen von Wintergärten,<br />
in Oberlichtern oder in großen Glasflächen an,<br />
die ansonsten nur mit viel Aufwand geputzt werden<br />
können. Die Selbstreinigungsfunktion wurde vom<br />
renommierten Fraunhofer-Institut für Schicht- und<br />
Oberflächentechnik (IST) gemäß EN1096-5 unabhängig<br />
geprüft und bestätigt. Im Regen verteilt sich<br />
das auftreffende Wasser durch die Spezialbeschichtung<br />
besonders gleichmäßig auf dem Glas und lässt<br />
es leichter ablaufen, sodass auch die Trocknung<br />
schneller erfolgt. Das Produkt ist in mehreren Produktvarianten<br />
verfügbar: Planibel Easy Clear (4mm)<br />
erreicht eine hohe Tageslichttransmission von 84<br />
Prozent, der g-Wert beträgt 82 Prozent und erlaubt<br />
somit erwünschte solare Energiegewinne in den<br />
kühleren Monaten. Planibel Easy Blue (4mm) ist die<br />
bläuliche Variante, die sich zum Beispiel zur Nutzung<br />
in der Dachverglasung von Wintergärten besonders<br />
empfiehlt. Die Tageslichttransmission beträgt hier 63<br />
Prozent, der g-Wert 58 Prozent.<br />
INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />
T +49 (0)5273 809-0<br />
info@interpane.com<br />
www.interpane.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
Einzigartig schlank<br />
Wärmegedämmte Fenster und Festverglasungen<br />
mit bisher unerreicht schlanken<br />
Ansichtsbreiten von 55 mm (Fenster-/<br />
Stulpflügel) und 23 mm für Verglasungen<br />
ermöglicht das neue Profilsystem forster<br />
unico XS. In Neubauten, wo viel Licht und<br />
Transparenz gefragt sind, lassen sich moderne<br />
großflächige Elemente mit filigranen<br />
Sprossen und schlanken Rahmen mühelos<br />
verwirklichen. Das System ist jedoch auch<br />
für die Sanierung von Altbauten und historischen<br />
Gebäuden die beste Wahl, denn es<br />
eignet sich ausgezeichnet um denkmalgeschützte<br />
Fenster möglichst originalgetreu<br />
nachzubilden. Die Stahlprofile sind äußerst<br />
vielseitig einsetzbar und bieten viel Raum<br />
für kreative Lösungen. Zusätzlich zu den<br />
bestehenden Fensteröffnungsvarianten<br />
(Dreh-, Drehkipp- und Stulpflügel) bietet<br />
man neu auch auswärts öffnende Fenster<br />
und Schwingflügel an. Mit dem vielseitigen<br />
Profilsystem lassen sich sowohl kundenspezifische<br />
und gebogene Konstruktionen<br />
als auch Füllungen bis 60 mm, zum<br />
110<br />
Beispiel für 3-fach Isolierglas, problemlos<br />
realisieren. Für eine geborgene Atmosphäre<br />
sorgen eine umliegende Verriegelung beim<br />
Fenster mit RC2 Einbruchhemmung sowie<br />
drei umlaufende Dichtungsebenen, die eine<br />
erhöhte Dichtheit garantieren. Die Bauteile<br />
erreichen hervorragende Dämmwerte (UW-<br />
Wert 0.84) und sind in der Schweiz MINER-<br />
GIE zertifiziert.<br />
Forster Profilsysteme GmbH<br />
T +43 (0)2236 677 293<br />
at@forster.ch<br />
www.forster-profile.at<br />
Produkt News<br />
Freiraum ohne Einschränkungen<br />
Auf der BAU <strong>2019</strong> in München präsentierte<br />
sich Solarlux, der Experte für bewegliche<br />
Glasfassaden, gewohnt anders als die umliegenden<br />
Messestände. Mittelpunkt des<br />
einzigartigen Konzepts: ein strahlender<br />
Kubus, der die Produkthighlights in Szene<br />
setzte. Der schwarze, unverhüllte Messeboden<br />
kombiniert mit Aluminium- und Holzelementen<br />
versprühte industriellen Charme<br />
und schaffte ein stimmiges Gesamtbild. Getreu<br />
dem Messemotto „Ideen Raum geben“<br />
traten Detailtische, Referenztafeln und die<br />
traditionelle Faltbar in den Hintergrund. So<br />
wurde der Blick auf das Highlight des Standes<br />
gelenkt: die strahlende Produktinsel.<br />
Vier großflächige Öffnungen, ausgeführt mit<br />
der Glas-Faltwand in Holz sowie in Aluminium,<br />
cero und dem neuen Ganzglas-Schiebesystem<br />
SL 23, boten maximale Transparenz<br />
und eine besondere Raumwirkung. Ein<br />
weißer Teppich im Kontrast zum schwarzen<br />
Messeboden ließ die Produktinsel zusätzlich<br />
hervorstechen. Die etwas schräge<br />
Anordnung des Exponats ermöglichte die<br />
Sicht auf die Produkte bereits vom Gang<br />
der Messehalle. Alle Exponate wurden mit<br />
einer barrierefreien Bodenschiene gezeigt.<br />
Neben den innovativen Produkten und dem<br />
originellen Standkonzept konnte man auch<br />
mit der Beratungskompetenz von der Entwurfsphase<br />
bis zur Umsetzung punkten.<br />
SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />
T +43 (0)512 209 023<br />
info@solarlux.at<br />
www.solarlux.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
111<br />
Produkt News<br />
Echte Unikate für den Eingangsbereich<br />
Mit der „Authentik“-Linie hat Kneer-Südfenster eine<br />
neue hochwertige Haustüren-Serie vorgestellt, die mit<br />
authentischen Materialien die Liebhaber des Echten,<br />
Unverfälschten und Originalen anspricht. Die Oberflächen<br />
der Holz- und Aluminium-Holz-Haustüren sind<br />
aus Eichen-Altholz und in jeder Hinsicht einzigartig.<br />
Sie werden beispielsweise aus den Eichenholzdauben<br />
alter Barrique-Rotweinfässer gefertigt, die in<br />
sorgfältiger Handarbeit aufbereitet – mosaikartig<br />
zusammengesetzt – ein ganz besonderes Bild ergeben.<br />
Daneben gibt es Haustüren, die mit gebürsteter<br />
Eiche aus dem Holz alter Scheunen eine naturnahe,<br />
lebendige Optik erzielen. Von Hand geschmiedete<br />
Türgriffe in zeitlosem Design und in höchster Qualität<br />
harmonieren perfekt mit dem markanten Eichenholz.<br />
Die geschmiedeten Griffe in Schwarzstahl-Optik, die<br />
für die Haustüren individuell gefertigt werden, unterstreichen<br />
das hochwertige Design und betonen die<br />
markanten Haustür-Oberflächen. Eine integrierte Beleuchtung<br />
akzentuiert die Maserung und das Farbenspiel<br />
des Holzes und verstärkt die hohe Wertigkeit<br />
der Haustür. Auch verschiedene Gläser bis hin zum<br />
Sonnenschutzglas sind wählbar.<br />
Aluminium-Haustüren mit Keramik- oder mit gebürsteter<br />
Edelstahl-Oberfläche runden die Reihe<br />
der Unikate mit authentischen Materialien ab. Hinter<br />
den natürlichen und ursprünglichen Oberflächen<br />
verbirgt sich modernste Haustürtechnik mit innovativer<br />
Sicherheitstechnik einschließlich intelligenter<br />
Zugangssysteme. Die Haustüren verbinden solide<br />
Handwerkskunst mit hoher Funktionalität. Sie werden<br />
mit verdeckt liegenden Bändern in verschiedenen<br />
Größen und Aufteilungen ausgestattet und<br />
bieten einen hohen Wärmeschutz (U-Wert 0,86 W/<br />
m²K) und einen hohen Sicherheitsstandard. Sie erfüllen<br />
standardmäßig einen Einbruchschutz in RC2<br />
Widerstandsklasse. Die Haustür in Eiche-Altholz hat<br />
auch die anspruchsvolle Sicherheitsprüfung gemäß<br />
Widerstandsklasse RC3 durch das ift Rosenheim problemlos<br />
bestanden.<br />
Süd-Fensterwerk GmbH<br />
& Co. Betriebs-KG<br />
T +49 (0)7950 810<br />
info@suedfenster.de<br />
www.kneer-suedfenster.de<br />
Designorientiert & brandsicher:<br />
Dielen aus Twinson für Dachterrassen<br />
Terrace Massive und Terrace Massive Pro sind als einzige WPC-Terrassensysteme<br />
B roof ( t1) zertifiziert und damit für harte Bedachung zu gelassen:<br />
Brandschutz bei gleich zeitig höchstem Designanspruch also!<br />
+ Zertifiziert gemäß EN13501-5:2016 (Widerstand gegen Flugfeuer und<br />
strahlende Wärme) als B roof ( t1)<br />
+ „Harte Bedachung“ gemäß Anforderungen der Muster bau ordnung MBO § 32<br />
+ Gesamtsystem mit Alu-Trägerprofil, Montageklips und Drehfüße<br />
+ Gebürstete Oberflächen / Dielen mit Ummantelung aus Kunststoff<br />
+ Bis zu 6 natürliche Farben<br />
+ Patentierter Biowerkstoff, zu 100 % recycelbar<br />
Inoutic / Deceuninck GmbH<br />
Bayerwaldstraße 18 / 94327 Bogen<br />
P +49 (0)9422 821-108<br />
www.inoutic.at/terrassen<br />
SPIELZEUGTAUGLICH
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
112<br />
Produkt News<br />
Von Generationen für Generationen<br />
Das Unternehmen DOMICO ist ein mittelständisches oberösterreichisches Familienunternehmen<br />
der Metall verarbeitenden Industrie und produziert hochwertige<br />
Dach-, Hallen- und Fassadensysteme für den großflächigen Industrie- und Gewerbebau<br />
sowie für Sporthallen und den sozialen Wohnbau.<br />
Die Produkte finden aber vor allem auch dort Einsatz,<br />
wo besondere Architektur einem Gebäude mehr als<br />
Wirtschaftlichkeit und Funktionalität abverlangt. Jedes<br />
Projekt wird individuell geplant und gefertigt.<br />
Die Lieferung der Produkte erfolgt ausschließlich an<br />
Fachfirmen und wird just in time auf die Baustelle geliefert.<br />
Aktuell verarbeitet man jährlich ca. 20.000 t<br />
Metall zu Dach-, Hallen- und Fassadensystemen.<br />
Technologieführerschaft, maximaler Vorfertigungsgrad,<br />
Leichtbau und durchdringungsfreie Befestigung<br />
sind die wesentlichen Merkmale der Produkte. Dank<br />
40-jähriger Erfahrung und Partnerschaft mit den<br />
Kunden, Planern und Verarbeitern gelingt es, handwerkliche<br />
Produkte ständig weiterentwickelt anzubieten.<br />
Gerade im fortschrittlichen Hallenbau mit großflächigen<br />
Elementen wurde, etwa mit der Entwicklung<br />
der Element-Halle, echte Pionierarbeit geleistet.<br />
Elementdächer sparen Zeit und Kosten. Die Dachprofile<br />
sind serienmäßig mit einer Firsthochstellung<br />
sowie einer Traufenabkantung ausgeführt. Der entscheidende<br />
Bauteil im Domitec®-Dachpaket ist das<br />
Halteprofil, welches maßgenau zur Deckbreite produziert<br />
wird und eine schnelle und unkomplizierte<br />
90° oder 45° diagonale Verlegung ermöglicht. Die<br />
Standard-Beschichtung RESISTA® 50 my, Korrosi-<br />
onsschutzklasse C4, sorgt für erhöhte mechanische<br />
Widerstandsfähigkeit und die werkseitig angebrachte<br />
Längsstoßdichtung bringt eine erhöhte Schlagregendichtheit<br />
(geprüft bis 1950 pa). Die Traufenabkantung<br />
verhindert Eintrieb und garantiert einen<br />
Wasserablauf über geschützte Traufenkanten.<br />
Variable Deckbreiten und flexible Verlegemöglichkeiten<br />
stellen einen großen wirtschaftlichen Vorteil dar.<br />
Das Konzept der projektbezogenen Vorfertigung ist<br />
ein effektiver Beitrag zu Nachhaltigkeit, denn es werden<br />
Ressourcen intelligent genutzt und Materialabfall<br />
nachweislich vermieden und der Werkstoff Metall<br />
ist zu 100% recycelbar. Seit der Gründung im Jahr<br />
1978 in Vöcklamarkt (OÖ) wurde die Produktpalette<br />
kontinuierlich erweitert und damit einhergehend<br />
wuchsen auch die Standorte auf aktuell drei Produktionsstätten<br />
in OÖ und einem Werk in Tschechien an.<br />
Darüber hinaus wird in Bayern eine eigenständige<br />
Vertriebsniederlassung für Deutschland betrieben.<br />
DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG<br />
T +43 (0)7682 2671-0<br />
office@domico.at<br />
www.domico.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
113<br />
Produkt News<br />
Oberflächenveredelung bietet Werthaltigkeit und Schutzwirkung<br />
Pulverbeschichtung und Eloxierung bieten<br />
nicht nur gestalterische Vielfalt, sondern<br />
sind essenziell für die Langlebigkeit und<br />
Werterhaltung moderner Aluminiumkonstruktionen.<br />
Für beide Verfahren gilt, dass die<br />
Einhaltung der Qualitätskette „Planung und<br />
Kontrolle – richtige Vorbehandlung – sorgfältige<br />
Lagerung von der Fertigung bis zur<br />
Montage“ sicherstellt, dass die Erwartungen<br />
des Endkunden an die jeweilige Aluminiumkonstruktion<br />
sowohl hinsichtlich Funktionalität<br />
als auch hinsichtlich der optischen<br />
Eigenschaften erfüllt werden. Aluminiumprofile<br />
erhalten durch die Oberflächenveredelung<br />
Farbe und Schutz. Es muss bereits<br />
vor der Veredelung klar definiert sein, ob<br />
die Profile für eine Innen- oder Außenanwendung<br />
vorgesehen sind und welche Vorgaben<br />
es betreffend der Farbanpassung<br />
gibt. Wesentlich für qualitativ hochwertige<br />
Oberflächenveredelung ist die fachgerechte<br />
Vorbehandlung der Aluminiumoberfläche.<br />
Die gewünschten Farben können aus standardisierten<br />
RAL- oder NCS-Farbsystemen<br />
in verschiedenen Glanzgraden und Oberflächen<br />
ausgewählt werden. Unterstützt wird<br />
der Trend zur Farb- und Strukturvielfalt<br />
durch anlagetechnische Konzepte, die einen<br />
Pulverwechsel innerhalb von wenigen Minuten<br />
ermöglichen.<br />
AFI Aluminium-Fenster-Institut<br />
T +43 (0)1 9834 205<br />
office@alufenster.at<br />
www.alufenster.at/wohnbau<br />
Die Urform des Daches<br />
Seit Anfang des Jahres <strong>2019</strong> unterstützt die<br />
Eternit GmbH als neues Mitglied die Plattform<br />
Dachkult, eine Plattform der Initiative<br />
Pro Steildach. Ziel des Ende 2017 gegründeten<br />
Zusammenschlusses ist es, bei Architekten,<br />
Planern, öffentlichen und privaten<br />
Bauherren sowie Kommunen die Vorteile<br />
geneigter Dächer wieder stärker ins Bewusstsein<br />
zu rücken und deren Bedeutung<br />
für die Städteplanung hervorzuheben. Neben<br />
seiner Funktion als Schutzhülle ist das<br />
Dach auch eines der prägendsten Gestaltungselemente<br />
für das Haus. Als Urform aller<br />
Dächer zeichnet sich das Steildach durch<br />
eine Vielfalt an möglichen Dachformen aus<br />
und bietet dabei Inspiration für modernste<br />
Dachlandschaften. Oftmals lässt sich nicht<br />
mehr eindeutig abgrenzen, wo das Dach endet<br />
und die Fassade beginnt. Das Dach wird<br />
zur fünften Fassade, wenn beide Elemente<br />
zu einer gestalterischen Einheit verschmelzen<br />
und sich die dadurch geschaffene geschlossene<br />
Oberfläche, wie aus einem Guss<br />
über den Gebäudekörper legt. Unter dem<br />
geneigten Dach lassen sich großzügige<br />
Raumerlebnisse inszenieren und atmosphärische<br />
Raumwunder entwickeln.<br />
Eternit Österreich GmbH<br />
T +43 (0)7672 707-0<br />
info@eternit.at<br />
www.eternit.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
114<br />
Produkt News<br />
Keine Chance für Feuchteschäden!<br />
Das regional verankerte Familienunternehmen Steinbacher Dämmstoffe mit Sitz in<br />
Erpfendorf (Bezirk Kitzbühel) wurde 1962 gegründet und zählt heute zu den drei<br />
führenden Dämmstoffproduzenten Österreichs. Der Problemlöser für alle Dämmfragen<br />
am Bau bietet 360°-Dämmstoffkompetenz aus einer Hand. Rund 320 Mitarbeiter<br />
am Standort garantieren maximale Qualitätsstandards quer durch alle Bereiche.<br />
Sämtliche Produkte werden zum Schutz<br />
von Klima und Umwelt nach dem neuesten<br />
Stand der Technik produziert. Mit regelmäßigen<br />
Investitionen in moderne Standorte,<br />
nachhaltigen Produktinnovationen und<br />
der Weiterbildung der Mitarbeiter hält sich<br />
Steinbacher fit für die Zukunft als vorausdenkende<br />
Dämmstofffamilie.<br />
Warmdach smart gedacht<br />
Nun hat der Dämmstoff-Spezialist mit seiner<br />
Innovation steinodur® WDO-E die perfekte<br />
Lösung für Warmdächer im Neubau<br />
entwickelt. Diese einseitig strukturierte<br />
Dämmplatte ermöglicht bei einem etwaigen<br />
Wassereintritt eine rasche, wirtschaftliche<br />
Trocknung. In Verbindung mit der Installation<br />
eines Feuchtemonitoring-Systems können<br />
Wassereintritte früh erkannt, schnell<br />
lokalisiert und behoben werden. Denn<br />
Flachdächer gehören zu den am meisten<br />
belasteten Bauteilen im Hochbau – Feuchteschäden<br />
ziehen kostenintensive Sanierungen<br />
nach sich und die Lösung für das<br />
Warmdach ist also eine smarte Dämmplatte<br />
gegen Feuchtigkeit, mit der man bereits<br />
beim Neubau vorbaut.<br />
Eine feuchte Bausubstanz bewirkt ein rasches<br />
Wachstum von Schimmelpilzen. Das<br />
Monitoring-System schützt vor solchen<br />
Schäden. Denn Feuchtigkeit wird bei Schadenseintritt<br />
sofort detektiert und kann zeitnah<br />
beseitigt werden. Somit kommt es zu<br />
keiner Kontaminierung der Bausubstanz.<br />
Folglich bleiben Langzeitschäden durch einen<br />
Wassereintritt aus – und aufgrund der<br />
Struktur der Dämmplatte verläuft die Trocknung<br />
schnell und günstig. Das Produkt ist<br />
auch bestens für genutzte Warmdächer<br />
steinodur® WDO-E mit Optidry® Feuchtemonitoring<br />
geeignet. Diese Innovation des Herstellers<br />
ist eine Investition in die Zukunft. Sie bringt<br />
Bauherrn Sicherheit und Sorgenfreiheit mit<br />
ihrem Warmdach und minimiert das Risiko<br />
für Verarbeiter.<br />
Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />
T +43 (0)5352 700-0<br />
office@steinbacher.at<br />
www.steinbacher.at/wdo-e
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
115<br />
Produkt News<br />
Effiziente Hinterfüllung<br />
Im Großarltal im Salzburger Land wurde 2018 das Hotel Edelweiss zum 5-Sterne-Resort<br />
umgebaut und erweitert. Hinter dem bestehenden Hotel entstand dabei<br />
ein achtstöckiger Neubau, der einen 5.000 Quadratmeter großen Wellnessbereich,<br />
ein großes Kinderangebot sowie 35 neue Suiten beinhaltet.<br />
Für den Neubau wurden rund 150.000 Kubikmeter<br />
des Felsgesteins entfernt, das bisher an das Hotel<br />
grenzte. Die resultierende, knapp 30 Meter hohe<br />
Steilwand wurde anschließend mit Ankern, Stahlmatten<br />
und einer Spritzbetonschicht stabilisiert. Parallel<br />
begann der Bau des neuen Gebäudes. Besondere<br />
Bedeutung kam dem zwischen 0,3 und 3,0 Meter<br />
breiten Spalt zwischen Bauwerk und Felswand zu.<br />
Er wurde zwischen August und November 2018 mit<br />
rund 3.000 Kubikmeter Liapor Ground verfüllt, die<br />
Schichthöhe lag bei bis zu 15 Meter. Die Blähtonkörnung<br />
mit ihrer Korngröße von 1-16 Millimetern weist<br />
eine Trockenschüttdichte von lediglich 500 kg/m 3<br />
(± 50) auf, bietet dafür aber eine außerordentliche<br />
Druckfestigkeit EV1 von 14 MN/m 2 . Damit ist Liapor<br />
Ground das derzeit leistungsstärkste Schüttgut speziell<br />
für die Bauwerkshinterfüllung.<br />
Entscheidend war hier jedoch der besonders schnelle<br />
und unkomplizierte Eintrag des selbstverdichtenden<br />
Schüttguts durch die spezielle Einblastechnik direkt<br />
vom Silozug aus. Dank des Eintrags per Schlauchleitung<br />
waren keine Zwischenlager oder Kräne nötig,<br />
was einen reibungslosen und wirtschaftlichen<br />
Baufortschritt gewährleistete und die übrigen Arbeiten<br />
nicht unterbrach. Damit war das Produkt die beste<br />
Wahl für die Hinterfüllung des Hotelneubaus, der<br />
im Sommer <strong>2019</strong> in Betrieb genommen wird.<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
T +43 (0)3155 2368-0<br />
info@liapor.at<br />
www.liapor.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
116<br />
Produkt News<br />
Überzeugende Argumente<br />
Das Herz des Familienbetriebes EDER aus dem oberösterreichischen Peuerbach<br />
schlägt buchstäblich für Ziegel. Mit großer Leidenschaft wird der seit Jahrhunderten<br />
bewährte Baustoff in der hauseigenen Forschung und Entwicklung fortlaufend<br />
weiterentwickelt. Der Hersteller zeichnet sich nicht nur durch optimierte<br />
Verarbeitungstechnik, sondern auch durch die Verwendung hochwertigster<br />
Rohstoffe aus und ist damit Ziegelprofi durch und durch.<br />
Der Wohn- und Gewerbebau ist mit großen und<br />
komplexen Herausforderungen konfrontiert. Baustoffe<br />
müssen in diesem Bereich immer mehr Anforderungen<br />
erfüllen und vielerlei Ansprüchen gerecht<br />
werden. Längst nicht nur die statische Festigkeit ist<br />
bedeutend, auch optimale Wärmedämmung, großer<br />
Schallkomfort und Umweltschutz müssen berücksichtigt<br />
werden. Das alles und noch mehr meistern<br />
die Vollwertziegel mit Bravour. Im modernen Wohnbau<br />
haben Umweltbewusstsein und ökologische<br />
Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren immer<br />
mehr an Bedeutung gewonnen. Auch Immobilienkäufer<br />
legen mehr denn je wert auf Umweltaspekte.<br />
Der V38 Vollwertziegel eignet sich bestens für den<br />
Objektbau und ist ein vollwertiger Planziegel. Seine<br />
spezielle Ziegelhülle ist gefüllt mit reinsten, unbrennbaren<br />
Mineralwollflocken aus Basaltgestein, die wie<br />
eine integrierte Wärmedämmung fungieren. Dadurch<br />
kann – ohne Anbringung eines zusätzlichen Vollwärmeschutzes<br />
– ein sensationeller U-Wert von U=0,16<br />
W/m 2 K erreicht werden. Das spart Instandhaltungskosten,<br />
reduziert den späteren Heizbedarf und das<br />
Material ist damit auch einzigartig natürlich. Zudem<br />
ist der V38 mit einer Wandstärke von nur 38 cm auch<br />
für kleinere Grundstücke geeignet, was ihn in Zeiten<br />
stetig steigender Grundstückspreise zum idealen<br />
„Stadtbauziegel“ macht.<br />
Ziegelwerk EDER<br />
GmbH & Co. KG<br />
T +43 (0)7276 2415-0<br />
info@eder.co.at<br />
www.eder.co.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
117<br />
Produkt News<br />
Cleveres Regenwassermanagement<br />
Ideale Lösungen, um Regenwasser auf dem<br />
eigenen Grundstück zurückzuhalten, ohne<br />
dass es zur Überflutung von Gebäuden<br />
kommt, bietet die Optigrün international<br />
AG an. Mit den Retentionsdach-Systemen<br />
für Grün- und Verkehrsdächer ist es möglich,<br />
einen vorgegebenen Maximalabfluss<br />
einzustellen und somit die Einleitbeschränkung<br />
in den Kanal zu erfüllen. Bei den Retentionsdach-Systemen<br />
wird auf dem Dach<br />
ein Wasserspeicher (Stauraum) geschaffen,<br />
über dem zusätzlich entweder eine Dachbegrünung<br />
oder eine Verkehrsfläche eingebaut<br />
wird. Das Herzstück des Systems<br />
ist die Wasserretentionsbox WRB, mit der<br />
bis zu 140 Liter Niederschlagswasser pro<br />
Quadratmeter angestaut werden kann.<br />
Sie enthält ein integriertes Kapillarsystem,<br />
welches das gespeicherte Wasser in den<br />
Begrünungsaufbau zieht und für eine permanente,<br />
erhöhte Bodenfeuchte sorgt. Je<br />
höher die Bodenfeuchte, umso höher ist<br />
auch die Verdunstungsleistung der Pflanzen.<br />
Mit dem Retentionsdach „Drossel“<br />
lässt sich zusätzlich die maximale Abflussspende<br />
einstellen und auf 1-10 Liter pro Sekunde<br />
pro Hektar drosseln.<br />
Optigrün International AG<br />
T +49 (0)7576 772-0<br />
info@optigruen.de<br />
www.optigruen.de<br />
Schneller, interaktiver, nützlicher<br />
Österreichs bekannteste Baustoffmarke Baumit ist<br />
seit Jahresbeginn mit einer neuen Website online.<br />
Das Ergebnis sind doppelt so viele Seitenaufrufe! Mit<br />
jährlich rund 750.000 Seitenaufrufen zählte man bereits<br />
zu den meistbesuchten Websites der Branche.<br />
Die neue Website punktet mit zielgruppenorientiertem<br />
Content, optimierter Suchfunktion und responsivem<br />
Design. Sowohl Professionisten als auch private<br />
Bauherren finden detaillierte Produktinformationen,<br />
Verarbeitungsrichtlinien, Ausschreibungstexte und<br />
zahlreiche inspirierende Referenzobjekte. Für wiederkehrende<br />
Besucher bietet die Startseite die<br />
Möglichkeit zur Individualisierung. Inhalte können<br />
dem persönlichen Suchverhalten angepasst werden<br />
– damit noch schneller bereitsteht, wonach regelmäßig<br />
gesucht wird. Ein besonderes Highlight ist der<br />
neue ColorDesigner für Fassaden: Die persönliche<br />
Lieblingsfarbe oder auch ganz neue Farbkreationen<br />
lassen sich digital auf Musterhäusern risikofrei<br />
testen. Mit 888 visualisierbaren Life Farben und unterschiedlichen<br />
Oberflächen wie Reib-, Spritz-, Rolloder<br />
Schwammtechniken sind der Kreativität keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Baumit GmbH<br />
T +43 (0)501 888-0<br />
www.baumit.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
118<br />
Produkt News<br />
Eins zu eins<br />
Immerhin fünf andere Standorte konnten aufgelassen werden, als die Universität<br />
für angewandte Kunst Wien nach zwei Jahren Bauzeit in ihre neue, zeitgemäß<br />
adaptierte Dependance einzog. Das Herzstück des Gebäudes ist jetzt das lichtdurchflutete,<br />
mit Glas überdachte Atrium mit offenen Rundgängen über alle<br />
Geschosse. Aus dem ehemaligen Finanzgebäude ist ein moderner, nach innen gekehrter<br />
Campus geworden. Der früher durch das Bundesministerium für Finanzen<br />
genutzte Gründerzeitbau bietet jetzt auf rund 15.000 Quadratmetern, verteilt auf<br />
sieben Etagen, Platz für die Kunst.<br />
Das neue Haus der „Angewandten“ ist nach<br />
dem Umbau mit flexibel nutzbaren Räumen<br />
ausgestattet. Im zweiten Hof wurde ein<br />
Mehrzwecksaal eingebaut; das Auditorium<br />
erstreckt sich über zwei Geschosse – darüber<br />
befindet sich ein offener Innenhof –und<br />
kann sowohl zum Atrium als auch zu den<br />
dahinterliegenden Ausstellungsflächen und<br />
Seminarräumen geöffnet werden. Insgesamt<br />
bietet das Gebäude somit Platz für bis<br />
zu 1.000 Personen.<br />
Für dieses Resultat war jedoch einiger Aufwand<br />
nötig. Zwei architektonische Querspangen,<br />
die den Hof in drei Innenhöfe<br />
geteilt hatten, wurden abgebrochen, eine<br />
neue Querspange wurde errichtet. In einem<br />
Lichthof musste – bedingt durch den Umbau<br />
– eine Wand entfernt werden. Die ambitionierte<br />
Aufgabe für Austrotherm® und<br />
den Verarbeiter, die steirische Firma Obmann:<br />
Diese Fläche sollte so rekonstruiert<br />
werden, dass sie optisch genau zu den drei<br />
anderen Flächen passt. Gemeinsam folgte<br />
man einer bewährten Vorgangsweise: Die<br />
Originalmaße der vorhandenen Profile wurden<br />
abgenommen, um sie in der Produktion<br />
in Pinkafeld eins zu eins nachzubauen.<br />
Zusätzlich wurden die Bestandsflächen<br />
vermessen und deren Daten auf die noch<br />
leere Fläche übertragen, wo dann die neuen<br />
Elemente punktgenau eingepasst wurden.<br />
In einem Innenhof wurde ebenfalls ein Teil<br />
der Fassade entfernt, und das inmitten einer<br />
großen Wandfläche. Anders als beim<br />
Lichthof verlangte das Bundesdenkmalamt<br />
jedoch, dass die benötigten Bossensteine<br />
aus Beton gefertigt würden. Austrotherm®<br />
machte es möglich: Auch hier begann man<br />
mit der Vermessung der Fassade und der<br />
entsprechenden Elemente auf der Baustelle.<br />
Im Werk wurden die Bossensteine<br />
aus Beton gegossen; die Firma Obmann<br />
übernahm die akribische Montage und die<br />
fachgerechte Überarbeitung mit Putz, um<br />
die ursprüngliche Quetschputzoptik wiederherzustellen.<br />
Die optische Täuschung<br />
gelang perfekt.<br />
Austrotherm GmbH<br />
T +43 (0)2633 401-0<br />
Fassadenprofile@austrotherm.at<br />
www.austrotherm.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
119<br />
Produkt News<br />
Flüssigkunststoff-Abdichtungen bei Fassaden<br />
Bei der Abdichtung von Balkonen, Terrassen und<br />
Laubengängen stehen besonders die aufgehenden<br />
Bauteile wie Wand- und Türanschlüsse im Fokus: Sie<br />
müssen in einen funktionstüchtigen Systemaufbau<br />
eingebunden werden, damit die Fassade vor Feuchteschäden<br />
wie bröckelnder Putz, rissige Fliesen und<br />
Ausblühungen geschützt ist. Dafür bewähren sich in<br />
der Baupraxis vliesarmierte Abdichtungssysteme auf<br />
Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA).<br />
Die Systemkomponenten einiger Hersteller bieten<br />
dabei wesentliche Vorteile, um Fehlern entgegenzuwirken,<br />
z. B. mit Produkten, die werksseitig thixotropiert<br />
sind. Somit kann das Harz selbst auf senkrech-<br />
ten Flächen appliziert werden, ohne abzugleiten. Für<br />
eine saubere und schnelle Detailabdichtung gibt es<br />
zudem bereits zugeschnittene Vlies-Formteile für die<br />
Außen- und Innenecken der Wandanschlüsse. Durch<br />
die Einarbeitung des Spezialvlieses in das flüssige<br />
Harz entsteht eine flexible Schicht, die dynamisch<br />
rissüberbrückend ist und Bewegungen der Konstruktion,<br />
die sich insbesondere bei Übergängen von Bauteilen<br />
auswirken, schadlos aufnimmt. Flüssigkunststoff-Lösungen<br />
eignen sich sowohl im Neubau als<br />
auch bei Sanierungen und können meist ganzjährig<br />
verarbeitet werden, selbst bei schlechter Witterung<br />
und kalten Temperaturen.<br />
Triflex GesmbH<br />
T +43 (0)6233 20089<br />
info@triflex.at<br />
www.triflex.at<br />
Befestigung im Porenbeton<br />
Der Innengewindeanker des FPX-I von fischer eignet<br />
sich besonders gut für Befestigungen in Mauerwerk<br />
sowie Wand- und Deckenplatten aus Porenbeton. Seine<br />
einzigartige Vierkant-Spreizhülse sorgt für eine sichere<br />
Montage ohne Mitdrehen im Bohrloch und gewährleistet<br />
hohe Zug- und Querlasten. Der Stahlanker<br />
ist der Erste weltweit, der über eine Bewertung (ETA)<br />
verfügt sowie eine Feuerwiderstandsklasse R 120. Daher<br />
kann er auch für sicherheitsrelevante Befestigungen<br />
eingesetzt werden. Nach der Bohrlocherstellung<br />
wird der Dübel per Vorsteckmontage mit ein paar<br />
Hammerschlägen bündig zur Porenbetonoberkante<br />
gesetzt. Mit einem Sechskantstift im Akkuschrauber<br />
oder in der Ratsche wird der Innengewindebolzen<br />
zum Drehen gebracht und der Konus in die Vierkant-Spreizhülse<br />
gezogen. Dadurch spreizen die vier<br />
Flügel auf und erzeugen einen Hinterschnitt. Der Porenbeton<br />
verdichtet sich an dieser Stelle. Nach der<br />
optimalen Verspreizung wird der Sechskantstift automatisch<br />
aus dem Anker ausgeklinkt. Sein metrisches<br />
Innengewinde ermöglicht die Verwendung handelsüblicher<br />
Schrauben und Gewindestangen. Der Anker<br />
ist galvanisch verzinkt und in den Durchmessern M6,<br />
M8, M10 sowie M12 inklusive passender Sechskantstifte<br />
erhältlich. Er eignet sich für Lasten bis zu 1,20 kN<br />
beziehungsweise 120 Kilogramm.<br />
Fischer Austria GmbH<br />
T +43 (0)2252 53730-0<br />
office@fischer.at<br />
www.fischer.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
120<br />
Produkt News<br />
Fotos: Saint-Gobain Rigips Austria | Martin Kruckenfellner<br />
Historischer Baubestand<br />
hinter massivem Gips<br />
Die historischen Mauern der Kunsthalle Krems waren, infolge des permanent<br />
wechselnden Ausstellungsbetriebes, von Hunderten Bohrlöchern geradezu durchsiebt.<br />
Auch hatten über 1,3 Millionen Besucher am denkmalgeschützten Bestand<br />
deutliche Spuren hinterlassen. Im Zuge der umfassenden Generalsanierung und<br />
Neugestaltung sollte die Präsentation der Ausstellungsstücke zerstörungsfrei für<br />
das Bestandsmauerwerk ermöglicht werden.<br />
Man entschied sich deshalb für Vorsatzschalen mit<br />
Rigips® Habitoplatten, die eine einfache Montage<br />
hoher Lasten ermöglichen. Alle Säulen sowie die in<br />
Trockenbauweise bekleideten Wände wurden weiß lackiert<br />
und bilden nun einen neutralen Hintergrund für<br />
die Kunst. Insgesamt wurden über 900 Quadratmeter<br />
Wände und Decken mit der robusten Platte bekleidet<br />
bzw. gänzlich neu errichtet. Sogar die Fensterfront<br />
erhielt eine Vorsatzschale mit 2 Lagen 12,5 Millimeter<br />
Gipsplatten. So werden Sonnenstrahlen ausgesperrt<br />
und die teuren Kunstwerke vor Ausbleichen geschützt.<br />
Gleichzeitig schafft die Vorsatzschale eine deutliche<br />
Reduktion von Störgeräuschen aus dem Außenbereich.<br />
Eines der unschlagbaren Argumente für den<br />
Museumsbetreiber war auch, dass ganz ohne Dübel,<br />
nur mit Schrauben auch die Aufhängung schwerster<br />
Gemälde bei größtmöglicher Sicherheit realisierbar ist.<br />
Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />
T +43 (0)3622 505-0<br />
rigips.austria@saint-gobain.com<br />
www.rigips.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
121<br />
Produkt News<br />
Die thermische Trennung von Wänden<br />
Rechtzeitig zum Jahresbeginn hat Schöck<br />
für Österreich die Produktions-, Patentund<br />
Vermarktungsrechte für das Produkt<br />
Alphadock zu 100 % erworben. Damit<br />
schließt man die letzte noch vorhandene<br />
Lücke im Produktsegment zur Vermeidung<br />
der Wärmebrücken am Bau. Das Produkt<br />
reduziert analog dem Isokorb die negative<br />
Auswirkung von Wärmebrücken – dies im<br />
anwendungstechnisch wichtigen Bauteil<br />
der Stahlbetonwände. Die Anwendung erfolgt<br />
sowohl beim Anschluss von der Wand<br />
an die Bodenplatte als auch über oder unter<br />
der Geschossdecke. Dank eines Druckpuffers<br />
aus ultrahochfestem Beton (UHPC)<br />
wird der Energieabfluss über die Wärmebrücke<br />
bis zu 90% reduziert. Durch das Prinzip<br />
eines Gelenkes werden die aufkommenden<br />
Druckkräfte so gebündelt, dass trotz stark<br />
minimierter Standfläche die Tragfähigkeit<br />
und die Erdbebensicherheit vollumfänglich<br />
gewährleistet werden. Somit baut man in<br />
Österreich die Führungsposition als Anbieter<br />
von Lösungen zur Vermeidung von<br />
Wärmebrücken bei tragenden Bauteilen im<br />
konstruktiven Hochbau weiter aus.<br />
Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />
T +43 (0)1 786 5760<br />
office@schoeck.at<br />
www.schoeck.at<br />
Akustik in mittelalterlichen Mauern<br />
© Caparol/Udo Stieglitz<br />
Da die mehr als 800 Jahre alte Burg Scharfenstein<br />
in Thüringen unter Denkmalschutz<br />
steht, galten bei der Sanierung besondere<br />
Anforderungen an die verwendeten Materialien.<br />
Ein authentischer Anstrich für das<br />
Innere der Kernburg gelang mit Histolith<br />
Innenkalk. Diese Kalkfarbe des Farbenherstellers<br />
Caparol (Muttergesellschaft der<br />
Synthesa-Gruppe in Perg) gehört zu einer<br />
speziellen Produktserie für denkmalgeschützte<br />
und historische Gebäude, ist hoch<br />
wasserdampfdurchlässig, saugfähig und<br />
mehrfach überstreichbar.<br />
Zur Burg gehört auch ein Gewölbekeller,<br />
der für Whisky-Tasting-Abende und private<br />
Veranstaltungen genutzt wird. Um in<br />
diesem Raum Unterhaltungen zu ermöglichen,<br />
waren schallabsorbierende Maßnahmen<br />
nötig. Hier haben sich die natürlichen<br />
Akustikprodukte aus nachwachsendem<br />
Hanf angeboten. Die neue Generation<br />
ökologischer Schallabsorber wird aus dem<br />
Stroh der Hanfpflanze hergestellt. Produziert<br />
wird die neuartige Akustik-Lösung mit<br />
dem Produkt-Namen Capacoustic Canapor<br />
von NAPORO Österreich. Der Nutzhanf für<br />
das Produkt wird in Österreich in regionaler<br />
Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel<br />
und synthetische Dünger angebaut. Die aus<br />
dem Stroh gewonnenen Hanffasern werden<br />
mithilfe von Druck und Wärme zu einer festen<br />
Platte gepresst, ähnlich einem Vlies. Die<br />
Platten können flächig auf der Wand oder<br />
an der Decke verklebt und neuerdings auch<br />
als Deckensegel unter der Decke abgehängt<br />
werden.<br />
Synthesa Chemie Gesellschaft m. b. H.<br />
T +43 (0)7262 560-0<br />
office@synthesa.at<br />
www.synthesa.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
122<br />
Produkt News<br />
Neu und absolut „RAW“<br />
Als führender Anbieter entwickelt, produziert und vertreibt OWA seit über 70 Jahren<br />
Unterdeckensysteme aus Mineralwolle und Metall sowie zugehörige Unterkonstruktionen<br />
und Zubehörteile. Die Odenwald Faserplattenwerk GmbH mit Hauptsitz<br />
in Amorbach beschäftigt über 500 Mitarbeiter. Ein Großteil der Produktion wird in<br />
derzeit rund 80 verschiedene Ländermärkte exportiert. In einem Team aus Architekten,<br />
Akustikern und Designern entstehen am Stammsitz Amorbach im Odenwald<br />
Lösungen, die Akustik, Design und Funktionalität miteinander verbinden.<br />
„RAW“ (roh) – einen passenderen Namen<br />
hätte der Produzent für seine neue Mineraldecke<br />
nicht wählen können. Die unterschiedlichen<br />
Oberflächenvarianten grey,<br />
structure und clay – alle mit natürlicher Materialoptik<br />
– überzeugen bei der Planung<br />
von angesagten Innenräumen im puristischen<br />
Industrie-Design.<br />
• RAW grey ist eine grau durchgefärbte Rohplatte<br />
im Industrie-Stil. Sie wird mit einer<br />
transparenten Akustiklasur versiegelt und<br />
bietet eine sehr gute Schallabsorption.<br />
• RAW structure, ebenfalls mit der gefragten<br />
Optik, ist eine grau grundierte Rohplatte.<br />
Dank ihrer Perforation bietet sie<br />
eine gute Schallabsorption.<br />
• RAW clay, eine beige durchgefärbte Rohplatte,<br />
rundet die neue Produktlinie ab.<br />
Auch diese Mineraldecke wird mit einer<br />
transparenten Akustiklasur versiegelt und<br />
bietet eine sehr gute Schallabsorption.<br />
Gemeinsam prägendes Merkmal der drei<br />
Varianten ist die Ursprünglichkeit in der<br />
Anmutung bei gleichzeitig hoher akustischer<br />
Leistungsfähigkeit. Die Produktlinie<br />
kombiniert das Rohe und Ursprüngliche<br />
von Mineraldecken mit akustischer Performance<br />
für High-End-Projekte. RAW setzt<br />
einzigartige gestalterische Akzente, folgt<br />
dem Trend hin zu natürlichen Materialien<br />
und fügt sich nahtlos in die Themenwelt<br />
modernen Industrial Designs ein.<br />
Für den Innovationsgeist der Firma sprechen<br />
auch die vielfältigen Auszeichnungen<br />
der jüngsten Zeit. In logischer Konsequenz<br />
wird die Kollektion stets weiterentwickelt.<br />
Viele Neuheiten wurden dem Fachpublikum<br />
erstmalig im Rahmen der BAU <strong>2019</strong> vorgestellt.<br />
Odenwald Faserplattenwerk GmbH<br />
T +49 (0)9373 201-0<br />
info@owa.de<br />
www.owa.de
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
123<br />
Produkt News<br />
Heizen, Entkoppeln und Abdichten<br />
Elektrische Flächenheizungen zeichnen sich durch ihren extrem dünnschichtigen<br />
Aufbau aus. Dadurch müssen keine dicken Estrichschichten aufgeheizt werden<br />
– die Bodenbeläge erreichen schnell die gewünschte Temperatur. Mit IndorTec<br />
THERM-E bringt Gutjahr von ARDEX ein durchdachtes Elektro-Flächenheizungssystem<br />
auf den Markt – das sich zudem schnell und einfach verlegen lässt. Es<br />
basiert auf einer Trägermatte, die sich an den bewährten Entkopplungssystemen<br />
orientiert. Dadurch ist das System nicht nur sehr dünnschichtig, sondern auch besonders<br />
energieeffizient und für nahezu alle Bodenbeläge im Innenraum geeignet.<br />
Das System ist so konstruiert, dass die Heizkabel<br />
vollflächig mit Kleber ummantelt werden. Dadurch<br />
wird nicht zuerst die Unterkonstruktion erwärmt,<br />
sondern der Belag. Hinzu kommt, dass durch die<br />
spezielle Geometrie der Matte 30 Prozent weniger<br />
Hohlräume aufgeheizt werden als bei vergleichbaren<br />
Systemen. Beides zusammen bedeutet: Die gleiche<br />
Heizleistung benötigt zehn Prozent weniger Energie.<br />
Als 3-in-1-System ist es aber nicht nur Heizung, sondern<br />
gleichzeitig auch Abdichtung und Entkopplung<br />
– ein entscheidender Vorteil, da Elektro-Flächenheizungen<br />
gerade bei der Sanierung von Bädern oft zum<br />
Einsatz kommen. Das System entkoppelt die Beläge<br />
vom Untergrund und gleicht Spannungen so aus<br />
– genauso effektiv wie eine „klassische“ Entkopplungsmatte.<br />
Zudem kann es in Bädern direkt als Verbundabdichtung<br />
eingesetzt werden – ein allgemein<br />
bauaufsichtliches Prüfzeugnis dafür liegt vor. Dann<br />
brauchen die Verarbeiter nur zusätzlich an den Mattenstößen,<br />
an den Fugen zu angrenzenden Bauteilen<br />
und am Endstück des Heizkabels einen Dichtkleber<br />
und passende Systemdichtbänder aufzubringen.<br />
Insgesamt ist die Verlegung denkbar einfach. Dank<br />
optimaler Planlage lässt sie sich problemlos auf dem<br />
Untergrund verkleben. Passende Heizkabel, die bei<br />
jeder Länge denselben Querschnitt haben, rasten<br />
präzise ein. Die radiale Kabelführung der Matte verhindert<br />
dabei, dass die Kabel knicken oder ein Hitzestau<br />
entsteht. Zudem ermöglicht sie aufgrund ihrer<br />
offenen Struktur ein schnelles Ausspachteln mit<br />
Fliesenkleber. Alternativ können geeignete Nivellieroder<br />
Spachtelmassen eingesetzt werden, um neben<br />
Keramik und Naturstein auch Parkett, Laminat, Teppichböden<br />
und PVC zu verlegen.<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
T +43 (0)2754 7021-0<br />
marketing@ardex.at<br />
www.ardex.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
124<br />
Produkt News<br />
Brillante Bodenkompetenz<br />
Mit der Kollektion „MyHome & Business XXI“ erweitert Brillux im Segment Bodenbeläge<br />
sein Sortiment und eröffnet bei der Raumausstattung damit noch mehr<br />
Gestaltungsvielfalt. Die Kollektion bietet im entsprechenden Beratungs-Schuber<br />
mehr als 215 Originalmuster und ist seit Dezember erhältlich.<br />
Maler und Raumausstatter sind mit der Bodenbelagskollektion<br />
bestens aufgestellt, um Gestaltungskonzepte<br />
und Anforderungen in nahezu allen Wohn- und<br />
Objektbereichen mit den passenden Bodenlösungen<br />
bedienen zu können. Im Wohnbereich nehmen<br />
neben edlen Erdtönen dezente Blau- und Grüntöne<br />
eine starke Stellung ein. Im Objektbereich setzt man<br />
auf eine bewährte Basis aus unifarbenen und melierten<br />
Blau- und Grauvarianten sowie akzentuierter<br />
All-Over-Musterung mit Streifen. Abgestimmte<br />
Fliesen- und Bahnenware inspiriert zu individuellen<br />
Kombinationen.<br />
Die neuen Teppichböden konzentrieren sich auf<br />
sechs Varianten aus soften Garnen: moderne Designschlinge,<br />
strapazierfähiges Flachgewebe, körniger<br />
Kräuselvelours, Kräuselvelours meliert, hochfloriger<br />
Shaggy und samtiger Velours sind mit Textil- bzw.<br />
Komfortrücken in 400 und 500 cm Breite und in verschiedenen<br />
Farbgebungen erhältlich. Die Teppichböden,<br />
ausgenommen die Nadelvlies-Böden, sind alle<br />
aus Solution-dyed Garn. Solution-dyed bezeichnet<br />
sogenannte spinndüsengefärbte Garne. Bereits während<br />
der Produktion der Fasern werden Pigmente<br />
zugefügt, die damit unauslösbar mit der Faser verbunden<br />
sind.<br />
Bei den originalgetreuen Optiken der Holz-, Steinund<br />
Fliesenböden stehen mit Classic 30 und Premium<br />
55 weiterhin zwei Qualitäten zur Auswahl, die<br />
sich durch ihren Einsatzbereich unterscheiden. Damit<br />
können alle Beanspruchungsklassen im privaten<br />
Wohnbereich und im Objektbereich bedient werden.<br />
Neu im Sortiment ist der PVC- und weichmacherfreie<br />
Designboden „Timber-Design MyHome & Business“<br />
als Klick-Variante zur schwimmenden Verlegung.<br />
Mit der umlaufend lackierten Fase seiner Planken in<br />
Verbindung mit der Spezialträgerplatte lässt er sich<br />
selbst von Feuchtigkeit nicht aus der Fassung bringen<br />
und eignet sich daher auch für die Verlegung in<br />
Wintergärten oder in Räumen mit Süd-Ausrichtung<br />
und bodentiefen Fenstern.<br />
Ebenfalls neu integrierter Bestandteil der Bodenkollektion<br />
sind vier naturgetreue Kunstrasen: Sie<br />
erschließen das zunehmend wichtige Thema Außenbereiche<br />
und bieten sich als echte „Grünlösungen“<br />
für Terrassen, Balkone und Laubengänge aber auch<br />
für kleinere Gartenflächen und Aktionsflächen in gewerblichen<br />
Bereichen an.<br />
Brillux Farben GmbH<br />
T +43 732 370740-0<br />
info@brillux.at<br />
www.brillux.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
125<br />
Produkt News<br />
20 Jahre Leidenschaft für Boden<br />
Im Jahr <strong>2019</strong> blickt PROJECT FLOORS auf eine 20-jährige Firmengeschichte<br />
zurück. Der Designbodenbelag hat sich vom Nischen- zu einem zentralen Bauprodukt<br />
entwickelt. Die Qualität des Produktes ist in den Jahren immer besser geworden,<br />
die Oberflächenprägungen sind heute so gut und authentisch wie niemals<br />
zuvor. Es stehen LVT Beläge für fast sämtliche Anforderungen zum Kleben, Klicken<br />
und Loselegen zur Verfügung. Während die erste Kollektion des Herstellers<br />
noch 22 Holzdekore und 29 Fliesen enthielt, bietet er heute mit über 300 Dekoren<br />
das größte Sortiment am Markt.<br />
Die beiden renommierten Kollektionen floors@home<br />
(Wohnbereich) sowie die floors@work (Objektbereich)<br />
erfahren Anfang <strong>2019</strong> ein umfangreiches Update.<br />
Beide werden um neue Dekore, neue Formate<br />
und vor allem um synchron geprägte Oberflächen<br />
bei den Holzdekoren ergänzt. Neue Musterbücher<br />
und Broschüren begleiten die neuen Kollektionen.<br />
Für beide gibt es zukünftig nur einen Displaysatz<br />
(32 Tafeln plus Infotafel), passend für die aktuellen<br />
Displayständer. Ganz neu sind die beiden Broschüren<br />
Raumwelten. Zu beiden Kollektionen gibt es jeweils<br />
eine eigene Ausführung, die Raumbilder mit sämtlichen<br />
Dekoren der jeweiligen Kollektion enthält.<br />
Bei den Sockelleisten sind 40 Holzdekore und zwei<br />
Varianten in weiß erhältlich. Alle Sockelleisten verfügen<br />
über eine „Haptronic“ Oberfläche, d. h über eine<br />
fühlbare Holzstruktur anstatt einer glatten Oberfläche.<br />
Bei den Fugenprofilen entfallen Gold und Kupfer,<br />
dafür kommen Schokoladenbraun und Zementgrau<br />
hinzu. Das zukünftige Sortiment der Designfugenprofile<br />
besteht aus je fünf Holz- und Steinoptiken,<br />
wobei die 3 mm und 30 mm entfallen.<br />
Bereits im Herbst 2018 wurde die neue CLICK COL-<br />
LECTION 2.0 präsentiert. Der steigenden Nachfrage<br />
nach schwimmend verlegten Bodenbelägen begegnet<br />
man mit der Erweiterung auf 24 Planken und acht<br />
Fliesen, jeweils erhältlich mit 0,3 mm und 0,55 mm<br />
Nutzschicht. Viele dieser 32 Dekore sind mit einer<br />
dekorsynchronen Prägung versehen.<br />
Die sehr erfolgreiche Fischgrät-Kollektion erhält<br />
ebenfalls eine Erweiterung durch sechs Dekore im<br />
französischen Fischgrät-Format (Chevron), die in einem<br />
Winkel von 60° abgeschrägt sind. So entstehen<br />
neue Verlege- und Gestaltungsmöglichkeiten, die an<br />
die Parkettböden alter Herrenhäuser des 17. Jahrhunderts<br />
erinnern. Ebenfalls neu sind sechs Dekore<br />
mit einer sogenannten Groutline bzw. Profilfase. Um<br />
den rustikalen Holzdielen einen besonderen Touch<br />
zu geben, wird die Fase dieser in drei Breiten gelieferten<br />
Planken (je 6 Planken von jeder Breite pro VE)<br />
bis in die Mittellage hineingefräst.<br />
PROJECT FLOORS GmbH<br />
T +49 (0)2233 9687-0<br />
info@project-floors.com<br />
www.project-floors.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
126<br />
Produkt News<br />
Optimaler Auftakt<br />
für das Jahr <strong>2019</strong><br />
Alle 19 Messehallen waren auf der BAU <strong>2019</strong> komplett<br />
belegt. 2.250 Aussteller waren im Januar vor Ort und<br />
mehr als 250.000 Fachbesucher an den sechs Messetagen<br />
auf dem Münchner Messegelände unterwegs.<br />
Viele Besucher fanden den Weg an den Stand von<br />
GRAPHISOFT in der Halle C5. Die neue Messehalle,<br />
welche mit der BAU <strong>2019</strong> eingeweiht wurde, bot der<br />
gesamten BAU-IT den idealen Rahmen für zahlreiche<br />
Gespräche mit Kunden und Freunden sowie interessierten<br />
Architekten, Planern und Bauherren.<br />
Einer der vielbesuchten Aussteller war in diesem Jahr<br />
erneut GRAPHISOFT, denn neben der BIM-Software<br />
ARCHICAD 22 stand vor allem der digitale Datenaustausch<br />
via IFC und OPEN BIM im Fokus der Messe.<br />
Das Unternehmen hatte insgesamt zehn komplette<br />
CAD-Arbeitsplätze am Stand eingerichtet, an denen<br />
die speziellen Fragen der Fachbesucher zu ARCHI-<br />
CAD 22 von Spezialisten umfassend und fundiert beantwortet<br />
werden konnten.<br />
Gezeigt wurden darüber hinaus Anwendungen wie<br />
das umfassende BIM-Werkzeug BIMx, das eine interaktive<br />
Projektdokumentation und -darstellung<br />
mittels Virtual Reality (VR) ermöglicht und die Teamworklösungen,<br />
die das simultane Arbeiten in einer<br />
BIM-Planung ermöglichen. Die OPEN BIM-Technologie<br />
und deren Einbettung in den BIM-Planungsprozess,<br />
über die herstelleroffene IFC-Schnittstelle,<br />
waren ebenfalls Thema am Messestand: Man stellte<br />
erste Ergebnisse eines umfassenden, noch laufenden<br />
OPEN BIM-Tests beim Zusammenspiel von ARCHI-<br />
CAD-BIM-Modell und qualitativer Mengenermittlung<br />
in AVA-Programmen vor. An dem Test nehmen bisher<br />
neun namhafte AVA-Softwareanbieter teil.<br />
GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />
Vertrieb Österreich<br />
mail@graphisoft.at<br />
www.archicad.at<br />
Mit ABK8 zur erfolgreichen<br />
Ausschreibung.<br />
ABK und BIM - Das 3D-Modell für AVA<br />
www.abk.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Das Projekt im Blick<br />
aller Baubeteiligten<br />
Noch nie war es so einfach, das 3D-Modell der Planung<br />
mit den Kunden und Geschäftspartnern zu<br />
teilen. Dank dem innovativen arconWebViewer können<br />
die 3D-Modelle der Planung auf einer Website<br />
direkt im Browser ohne zusätzliche Erweiterungen<br />
dargestellt werden. Der Link zu dieser Website kann<br />
per E-Mail verschickt werden. Der Empfänger klickt<br />
lediglich auf den Link, um sofort das 3D-Modell betrachten,<br />
drehen, zoomen und bewegen zu können.<br />
Unabhängig von Geräten oder Betriebssystemen, an<br />
jedem Ort und zu jeder Zeit.<br />
Mit ArCon +<strong>2019</strong> sind die Vermaßungen nun individuell,<br />
auch werden Vermaßungen, die nicht zwischen<br />
die Maßhilfslinien platziert werden können,<br />
automatisch nach oben bzw. unten verschoben. Eine<br />
Arbeitserleichterung ist auch die Möglichkeit, ohne<br />
Umweg, direkt im Dialog, die Makro-Türen bzw. Fenster<br />
aufzurufen. Die Makro-Fenster und Türen sind<br />
universell einsetzbar und können geändert und abgespeichert<br />
werden. Objekte wie Fensterläden, Gardinen,<br />
Rollläden oder Heizkörper können mit diesen<br />
Fenstern verknüpft werden. Ebenfalls können Sprossen<br />
bzw. fertige Sprossenbilder zu diesen Fenstern<br />
erzeugt werden. In den Projektdaten kann jetzt die<br />
Normalnull-Höhe hinterlegt werden. Für die Auswertung<br />
der Normalnull-Höhe stehen neue Typen von<br />
Höhenkoten mit Zusatztext, sowohl im Grundriss als<br />
auch im Schnitt zur Verfügung.<br />
DI Kraus & CO GmbH<br />
T +43 (0)2622 89497-13<br />
office@dikraus.at<br />
www.dikraus.at<br />
www.arcon-cad.at<br />
127<br />
Produkt News
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
128<br />
edv<br />
BAU-IT <strong>2019</strong>:<br />
Bits & Bytes unter einem Dach<br />
Mit der BAU in München schloss kürzlich auch die BAU-IT, die wichtigste Messe-Plattform<br />
für Bausoftware, ihre Tore. Was waren die IT-Trends und was war für<br />
Planer wichtig?<br />
Text: Marian Behaneck, Walter Riemenschneider<br />
Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung<br />
der BAU-Messehallen ist die BAU-IT in<br />
die neu gebaute Halle C5 umgezogen und<br />
hatte dort die gesamte Ausstellungsfläche<br />
zur Verfügung, womit sie zur größten<br />
Schau dieser Art in Europa aufgestiegen ist.<br />
Auf rund 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
erhielten Messebesucher einen<br />
Überblick über aktuelle Bausoftware-Entwicklungen<br />
von rund 200 Bausoftware-Anbietern.<br />
Einen kleinen Teil davon stellt dieser<br />
Messe-Nachbericht vor.<br />
Neues CAD für BIM<br />
Die Digitalisierung und BIM waren zentrale<br />
Messethemen – am meisten BIM boten die<br />
Hersteller von CAD-Programmen. So unterstützt<br />
die neue Version der Open BIM-Software<br />
Allplan <strong>2019</strong> von Allplan Deutschland<br />
die neue BIM-Schnittstellenversion IFC4.<br />
Das soll die Zusammenarbeit an Open<br />
BIM-Projekten verbessern, ebenso wie die<br />
cloudbasierte BIM-Plattform Allplan Bimplus<br />
für das interdisziplinäre Management von<br />
BIM-Modelldaten, Informationen, Dokumenten<br />
und Aufgaben (www.allplan.com).<br />
Autodesk hat am Gemeinschaftsstand mit<br />
seinen Partnern aufgezeigt, wie der Einsatz<br />
von BIM-Lösungen zu mehr Produktivität,<br />
Qualität und zu neuen Aufträgen führt.<br />
Darüber hinaus konnte man das nach Ausstellerangaben<br />
weltweit größte städtische<br />
BIM-Modell in der virtuellen Realität erleben<br />
(www.autodesk.at).<br />
Mit Vectorworks Architektur <strong>2019</strong> von Computerworks<br />
können Planer die Plandarstellung<br />
von 3D-Symbolen und 3D-BIM-Objekten<br />
sowie von Ansichten individuell steuern.<br />
Neben Standard-Bauteilen lassen sich nun<br />
auch Sonderbauteile individuell modellieren<br />
und mit IFC-Daten ergänzen. Auch der<br />
IFC-Export und die Mengen- und Kostenermittlung<br />
wurden erweitert (www.vectorworks<strong>2019</strong>.eu).<br />
Arcon Evo von Elecosoft vereint 2D-/3D-<br />
BAU-IT unter einem Dach: erstmals füllte die Bausoftware-Branche eine komplette BAU-Messehalle.<br />
© Behaneck<br />
CAD und Rendering in einem Produkt. Mit<br />
dem integrierten Reporting-Tool lassen sich<br />
Flächenberechnungen und Kostenschätzungen<br />
erzeugen. Mit dem arconWebViewer<br />
können Projekte betriebssystemunabhängig<br />
betrachtet werden. IFC- und STL-Schnittstellen<br />
ermöglichen Open-BIM-Planungen<br />
und 3D-Drucke (www.elecosoft.de).<br />
Archicad 22 von Graphisoft hat ein Werkzeug<br />
erhalten, mit dem Fassaden, Designs,<br />
Muster oder Profile frei gestaltet werden<br />
können. Darüber hinaus wurde eine Teamwork-Lösung<br />
präsentiert, die einen Zugriff<br />
auf Planungsdaten ermöglicht. Vorgestellt<br />
wurden auch die OPEN BIM-Analyseergebnisse<br />
zum Zusammenspiel von Archicad-BIM-Modellen<br />
und der Mengenermittlung<br />
in AVA-Programmen unterschiedlicher<br />
Hersteller. Im Vergleich zur händischen<br />
Referenzberechnung waren die Ergebnisse<br />
praktisch identisch (www.graphisoft.at).<br />
RIB Software hat neben seinen BIM-orientierten<br />
Lösungen für CAD, FEM und Tragwerksplanung<br />
auch seine strategische<br />
Kooperation mit Datengut, dem Hersteller<br />
mobiler Baustellenlösungen, vorgestellt. Im<br />
Fokus steht die Entwicklung mobiler, cloudbasierter<br />
Software für den Mittelstand, unter<br />
Anbindung an die iTWO-Technologie<br />
von RIB (www.rib-software.com, www.datengut.de)<br />
Trimble war erneut mit einer ganzen Palette<br />
an Soft- und Hardwarelösungen für<br />
Planer und Bauausführende vertreten – mit<br />
der neuen Version von SketchUp Pro für die<br />
3D-Modellierung, mit Mixed Reality-Brillen<br />
für die Präsentation, mit BIM/CAD-Lösungen<br />
für den Stahlbau und die Gebäudetechnik<br />
sowie mit 3D-Aufmaßsystemen für die Bestandserfassung<br />
(www.trimble.com). Im Rahmen<br />
von Vorträgen präsentierte das Team<br />
von Xeometric, wie ELITECAD, die BIM-/<br />
CAD- und Visualisierungssoftware für Architekten,<br />
Bauplaner und Innenarchitekten, in<br />
den Bereichen 2D-, 3D-, BIM-Planung, Rendering<br />
und VR sowie in der Umbauplanung<br />
praktisch eingesetzt wird (www.elitecad.eu).
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
129<br />
edv<br />
Im Rahmen von Präsentationen, Foren oder individuellen<br />
Gesprächen konnten sich Besucher umfassend über neueste<br />
Entwicklungen informieren. © NEVARIS Bausoftware<br />
Das „Digital Village“ bot auch eine gut besuchte Präsentationsplattform für<br />
Start-up-Unternehmen. © Messe München, Studio Loske<br />
BIM in der AVA<br />
G&W Software ermöglicht mit dem erweiterten<br />
Modul BIM2AVA von California.pro 10<br />
eine Kostenplanung in früher Planungsphase<br />
über standardisierte Raumtypen. Damit<br />
soll die Kostenplanung von Bauprojekten<br />
mit vielen Räumen gleicher Ausstattung<br />
rationalisiert werden. Für die Objektüberwachung<br />
bietet California.pro 10 neben<br />
der automatischen Prognose jetzt auch die<br />
Möglichkeit zur Erfassung individueller Prognosemengen<br />
(www.gw-software.at).<br />
Mit NEVARIS von NEVARIS Bausoftware<br />
lassen sich mobil erfasste Daten für die Bauprojektdokumentation<br />
auswerten. Erweitert<br />
wurde die Erstellung von LVs, Gesamt-LVs<br />
oder LVs aus mehreren Gewerken und Kostenelementpositionen.<br />
Neue Funktionen<br />
und Module ermöglichen das Zurückschreiben<br />
von Attributen in NEVARIS bearbeiteter<br />
3D-Bauteile in das CAD-Modell oder<br />
die BIM-basierende Erstellung von Projektstrukturplänen<br />
für das Controlling und die<br />
Terminplanung (www.nevaris.com).<br />
Nova Building IT, Anbieter cloudbasierter<br />
AVA-Software, und BIM-Softwarehersteller<br />
Graphisoft haben ihre Programme NOVA<br />
AVA BIM und ARCHICAD und mithilfe des<br />
Open BIM-Standards kompatibel gemacht.<br />
Damit steht das 3D-Modell in allen Komponenten<br />
der cloudbasierten AVA- und Baukostenmanagement-Lösung<br />
NOVA AVA<br />
BIM zur Verfügung (www.avanova.de).<br />
ORCA AVA 23 von ORCA Software unterstützt<br />
den neuen BIM-Schnittstellenstandard<br />
IFC 4. In der ORCA IFC-Mengenübernahme<br />
können CAD-Layer nun auch über<br />
Filter visualisiert werden. Bauteilattribute<br />
werden über CAD-IFC-Exporteinstellungen<br />
bestimmt und in der IFC-Mengenübernahme<br />
für jedes Bauteil nach verschiedenen<br />
Kriterien gruppiert angezeigt. Eine IFC-Diagnose<br />
protokolliert Unstimmigkeiten (www.<br />
orca-software.com).<br />
Neues fürs Büro <br />
Mit Bluebeam Revu hat Bluebeam eine cloudbasierte<br />
Software für die Optimierung von<br />
Arbeitsabläufen und der Projektkommunikation<br />
vorgestellt. Auf der Basis von PDF-Dokumenten<br />
werden Projektinformationen, darunter<br />
Metadaten, Hyperlinks, Lesezeichen,<br />
Bilder, Anhänge und 3D-Modelldaten papierlos<br />
transferiert (www.bluebeam.de).<br />
Das Baumanagement- und Kooperationswerkzeug<br />
Docu Tools vom gleichnamigen<br />
Hersteller bot smarte Funktionen für die<br />
Verwaltung und Dokumentation von Projekten<br />
und Aufgaben, beispielsweise für die<br />
Zuweisung und Kontrolle von Aufgaben, die<br />
Kooperation im Team, automatisierte Benachrichtigungen<br />
oder die Integration von<br />
Plänen (www.docu-tools.com).<br />
EDV-Software-Service orientiert sich bei<br />
der Bauphysik-Software AX3000 an der<br />
CAD-Programme<br />
bieten neben BIM<br />
beispielsweise auch<br />
Werkzeuge für die<br />
Gestaltung außergewöhnlicher<br />
Fassaden.<br />
© Graphisoft<br />
aktuellen deutschen EnEV, DIN V 18599<br />
und EEWärmG sowie der österreichischen<br />
OIB-Richtlinie 6. Die Software bietet eine<br />
CAD-Geometrieübernahme, Variantenvergleiche,<br />
normgerechte Berechnungen<br />
für Wohn- und Nichtwohngebäude sowie<br />
flexible Auswertungsmöglichkeiten (www.<br />
ax3000-group.at).<br />
Epson präsentierte Druck- und Projektionslösungen<br />
für Büros und Baustellen. Im Fokus<br />
standen dabei die neuen großformatigen<br />
SureColor SC-Tx100 und x400-Drucker, die<br />
sich aufgrund ihres kompakten Designs gut<br />
in Umgebungen mit geringem Platzangebot<br />
einfügen. Mit der EB-1795F-Serie präsentierte<br />
Epson auch kompakte, mobile Projektoren<br />
für viele Anwendungsbereiche im<br />
Bauwesen (www.epson.at).<br />
pro-Report von Gripsware kann jetzt<br />
die komplette Gebäudestruktur per<br />
IFC-Schnittstelle importieren. Räume und<br />
Mängel lassen sich auf der Baustelle dokumentieren<br />
und im Plan verorten. Baubesprechungen<br />
können erstellt, verwaltet und<br />
verteilt werden. Neu ist auch ein optionaler<br />
Web-Client, mit dem offene Reports angezeigt,<br />
dem Bauleiter als erledigt markiert<br />
und von diesem daraufhin kontrolliert werden<br />
können (www.gripsware.de).<br />
Mit BauMaster von PASit software haben<br />
Projektleiter alle Informationen auf dem Tablet<br />
stets dabei – etwa für Baubesprechungs-,<br />
Abnahme- und Mängelprotokolle. Besprechungspunkte<br />
lassen sich mit Fotos, Skizzen<br />
oder Sprachaufnahmen oder einen Planmarker<br />
ergänzen (www.bau-master.com).<br />
Die Digitalisierung und Teamorganisation im<br />
Planungsbüro steht im Mittelpunkt von Projekt<br />
Pro für die datenbankgestützte Vernetzung<br />
von Unternehmens- und Projektdaten.<br />
Am Messestand wurde unter anderem ein<br />
Konzept für ein neues, mobiles Projekt- und<br />
Baustellen-Management für Bauleiter vorgestellt<br />
(www.projektpro.com).
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
130<br />
edv<br />
Neben BIM wurden auch neue Grafik- und Konstruktionswerkzeuge<br />
präsentiert, etwa für die Treppenmodellierung<br />
© Allplan<br />
… oder die 2D/3D-Plangrafik.<br />
© Computerworks<br />
Neu in der Version 12.6 der Software für<br />
Controlling und Management untermStrich<br />
X2 von untermStrich Software sind unter<br />
anderem Kostenstellen-Arbeitspakete. Damit<br />
lassen sich komplexe Projektstrukturen<br />
verwalten. Für den Stundennachweis können<br />
nun mehrere unterschiedliche Vorlagen<br />
erstellt werden. Auch Daten-Auszüge für<br />
die DSGVO lassen sich erstellen (www.untermstrich.com).<br />
… und die Baustelle<br />
Mit der GTC 400 C Professional mischt<br />
Bosch jetzt auch im Wärmebildkamera-Sektor<br />
mit. Die in der Werkzeug-Halle C6 vorgestellte<br />
neue Wärmebildkamera verfügt<br />
über eine IR-Auflösung von 160 x 120 und<br />
eine thermische Empfindlichkeit von 50 mK.<br />
Die Wärmebilddaten lassen sich dank WiFiund<br />
App-Unterstützung nahtlos verarbeiten<br />
(www.bosch-pt.com).<br />
Die Möglichkeiten der Digitalisierung von<br />
Gebäude-Bestandsdaten präsentierte Vermessungs-Spezialist<br />
FARO. Mit FARO As-<br />
Built kann man beispielsweise den Ist-Zustand<br />
auf der Baustelle mit CAD- oder<br />
BIM-Modellen abgleichen und etwaige Abweichungen<br />
lokalisieren. Mit der Cloudlösung<br />
FARO Traceable Construction lassen<br />
sich Qualitäten und der Baufortschritt in<br />
Echtzeit verifizieren. Für Gebäudebetreiber<br />
erfasst der handgeführte Scanner FARO<br />
ScanPlan 2D-Grundrisse in wenigen Minuten<br />
(www.faro.com).<br />
Wie man zugleich millimetergenau misst<br />
und zeichnet, präsentierte Flexijet mit dem<br />
vollständig überarbeiteten 3D-Aufmaßsystem<br />
Flexijet 3D. Die neue Formgebung und<br />
das integrierte Touchdisplay sollen eine<br />
noch intuitivere Bedienung ermöglichen. Bilder<br />
der integrierten Kamera sowie Sprachnotizen<br />
lassen sich CAD-Punkten zuordnen<br />
(www.flexijet.info).<br />
Ein neuartiges 3D-Aufmaßsystem hat Hexagon<br />
mit der Leica BLK3D vorgestellt. Das<br />
aus einer kalibrierten Stereokamera bestehende,<br />
handliche Messgerät ermöglicht<br />
2D-/3D-Laseraufmaße oder 3D-Messungen<br />
im Foto. Die aufgenommenen Stereobilder<br />
lassen sich für Grundrisspläne, Angebote,<br />
Dokumentationen des Baufortschritts oder<br />
des Gebäudebestands auswerten. Mit der<br />
optionalen Desktop-Software können aus<br />
Messbildern auch 3D CAD-Modelle generiert<br />
werden (www.blk3d.at).<br />
Das 3D-Aufmaßsystem Hottscan von Hottgenroth<br />
tastet die Umgebung rasterförmig<br />
ab – ähnlich wie ein 3D-Laserscanner, allerdings<br />
mit einer geringeren Punktedichte.<br />
Aus den parallel erstellten Einzelbildern wird<br />
zusätzlich ein hochauflösendes räumliches<br />
3D-Panoramabild erstellt. Mit der dazugehörigen<br />
Fotoaufmaß-Software lassen sich<br />
am PC Räume dreidimensional modellieren<br />
(www.hottscan.de).<br />
In der Werkzeug-Halle C6 präsentierte<br />
Messgeräte-Anbieter Testo neben den<br />
Wärmebildkamera-Modellen Testo 865,<br />
868, 871 und 872 mit bis zu 320 x 240 Pixel<br />
IR-Auflösung, auch Temperatur- und<br />
Feuchtemessgeräte. Mit der Testo Smart<br />
Probes-App und den passenden Fühlern<br />
lassen sich Schimmel-Indikatoren im Vorfeld<br />
erkennen (www.testo.at).<br />
Wiedersehen auf der digitalBAU!<br />
Im Rahmen von Foren, Vorträgen und Diskussionen<br />
wurden auch aktuelle Probleme<br />
thematisiert, beispielsweise fehlende<br />
BIM-Standards, mangelnde BIM-Fachkräfte<br />
oder die Einbindung der Bauausführung<br />
oder Gebäudenutzung, die noch am Anfang<br />
steht. Diverse Initiativen, Konsortien und<br />
Verbände wie BIM4INFRA2020, BVBS, DigitalTwin,<br />
Mittelstand Digital, Planen-Bauen<br />
4.0, buildingSmart oder der VDI haben Konzepte<br />
vorgestellt, wie man diesen Herausforderungen<br />
begegnen kann. Mit dem „Digital<br />
Village“ wurde in der Bau-IT-Halle eine neue<br />
Präsentationsplattform für Start-up-Unternehmen<br />
geschaffen. Diese konnten auf<br />
200 Quadratmetern ihre Produkte und Geschäftsideen<br />
vorstellen. Mit Campo und<br />
PlanRadar wurden beispielsweise zwei<br />
Web-Lösungen für die Baudokumentation,<br />
das Mängel- und Aufgabenmanagement<br />
(www.planradar.com, www.campo.de) oder<br />
mit Plan.One eine Datenbank für das schnelle<br />
Auffinden und Vergleichen auf das jeweilige<br />
Bauvorhaben zugeschnittener Produkte<br />
vorgestellt (www.plan.one).<br />
Die nächste BAU findet vom 11. bis 16.01.2021<br />
in München statt. Ab dem nächsten Jahr<br />
soll es mit der „digitalBAU“ vom 11. bis<br />
13.02.2020 in Köln alle geraden Jahre einen<br />
BAU-IT-Ableger geben. Damit kann sich die<br />
Bau-IT-Branche nun jährlich abwechselnd<br />
auf der BAU und ditigalBAU präsentieren.<br />
Apps für die Dokumentation und das Management<br />
von Projekten und Baustellen ermöglichen<br />
unter anderem eine Planverortung von Fotos oder<br />
Daten. © Gripsware
Die Freude von uns mittragen:<br />
ARCHICAD kann das.<br />
Kilian Kresing KRESINGS, MÜNSTER/DÜSSELDORF<br />
WIR<br />
STEIGEN<br />
UM.<br />
Die Freude Archicad von kann uns mittragen:<br />
das.<br />
Büros wie KRESINGS steigen auf ARCHICAD um. Kilian Kresing:<br />
„Wir haben uns gesagt: Wenn wir einen Software-Umstieg betreiben,<br />
müssen wir die Leute mitnehmen und ihnen klarmachen: Das ist eine<br />
gute Entscheidung. Dazu haben wir eine umfassende Evaluation<br />
gemacht. ARCHICAD war der Gewinner nach Punkten.<br />
Auch deshalb, weil es unsere Philosophie mitträgt. Wir wollen Freude<br />
an dem haben, was wir tun.“<br />
Mehr über den Umstieg unter<br />
wir-steigen-um.at
Kehren Sie Stress<br />
den Rücken.<br />
ray lounge von jehs+laub.<br />
Einfach mal fallen lassen: Die geneigte Sitzposition und die gemütlich<br />
abgesenkten Sessellehnen des ray lounge lassen Sie nach einem<br />
harten Arbeitstag weich landen. Für höchste Entspannung bis in die<br />
Zehenspitzen sorgt der passende Beistellhocker mit der gleichen<br />
markanten Linienführung. Also Füße hoch – und Stresslevel runter.<br />
www.selmer.at<br />
Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich<br />
www.brunner-group.com