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architektur Ausgabe 1 2019

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FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

01<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Alt & Neu<br />

<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

01 <strong>2019</strong><br />

Februar <strong>2019</strong><br />

Alt & Neu


NEU<br />

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Showroom Wien Gumpendorfer Straße 15 / 9 1060 Wien<br />

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Editorial<br />

Für unsere Zukunft<br />

Zukunft hängt immer mit Vergangenheit zusammen. Deshalb<br />

sollte man das Oeuvre von Architekten danach beurteilen,<br />

ob sie durch ihre Architekturen für unsere Kinder<br />

und Kindeskinder eine bessere, lebenswerte Umwelt produzieren<br />

und zurücklassen. Es macht keinen Sinn (mehr),<br />

Selbstdarstellungen und Eigenwerbung zu betreiben, zu<br />

sehr ist die Geschichte der Architektur bereits verfahren<br />

– sie bedarf einer dringenden Korrektur.<br />

Der Beruf des Architekten, wie er seit Jahrhunderten üblich<br />

war, ist an seinem Ende angelangt. Der Architekt muss sich<br />

– im Hinblick auf Klimawandel, soziale und ökologische Probleme<br />

– neu definieren und sich klar werden, ob er verlängerter<br />

Arm der Industrie und des Kapitalmarktes ist und bleibt, oder<br />

ob er der Bedeutung des Wortes wieder entsprechen und ein<br />

„architékton“ sein will.<br />

Egal, ob man einer Architektur gegenüber positiv oder negativ<br />

eingestellt ist, Kritik (von krínein, [unter-]scheiden) im Sinne<br />

des „sich Auseinandersetzens“ ist wichtig. Und die Antonyme<br />

„alt und neu“ sind in der Architektur immer anregend und gut<br />

für Diskussionen. Das lässt sich auch an den in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

präsentierten Projekten ablesen. Eine kleine Gegenüberstellung<br />

von Beispielen von alten und neuen Architekturen aus<br />

dem arabischen Raum mag zum Nachdenken anregen. Hotels<br />

in den Alpen werden ständig und überall gebaut – worauf man<br />

dabei achten kann oder sollte, ergibt sich aus einer ausführlichen<br />

Buchbesprechung. Ein Kunstzentrum im Dschungel von<br />

Mexiko demonstriert einen anderen Weg der Architektur, einen,<br />

der im völligen Einklang mit der Natur steht. Auch aus<br />

dem Fernen Osten bringt ein Projekt einen unkonventionellen<br />

Zugang zum Thema „Alt und Neu“ im Hinblick auf Nachhaltigkeit.<br />

Ein anderes Projekt zeigt die fast ausschließliche<br />

(Wieder)Verwendung von Ziegel zur Integration in einen<br />

räumlichen und historischen Kontext. In Irland hat ein Architekturbüro<br />

eine alte Kirche in ein Museum verwandelt, ohne<br />

jedoch den geistigen Boden des Ortes zu zerstören. Und ein<br />

Beispiel samt Architekteninterview aus Österreich zeigt, wie<br />

sensibel man auch hier mit alter Substanz umgehen kann.<br />

Natürlich finden Sie auch in der ersten <strong>Ausgabe</strong> des heurigen<br />

Jahres wieder internationale Magazinbeiträge, die Kolumnen<br />

und die Produkt News, Messevor- und Nachberichte und auch<br />

der Start des Heftes befasst sich bereits mit einem interessanten<br />

Weg, in einer Architektur en miniature mit Vergangenem<br />

umzugehen.<br />

Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen<br />

Peter Reischer<br />

Coverbild:<br />

Medieval Mile Museum<br />

© Christian Richters<br />

Gute Ideen<br />

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vermindern den Erddruck dank seiner geringen<br />

Trockenschüttdichte deutlich. Die Schüttung<br />

ist formstabil und nahezu selbstverdichtend. Der<br />

Eintrag kann auch in schmalste Spalten erfolgen,<br />

zusätzliche Rüttler oder Verdichter sind nicht erforderlich.<br />

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Anteile und der Ton<br />

bläht sich auf. Gewicht,<br />

Größe und Festigkeit des<br />

luftporendurchsetzten<br />

Materials lassen sich im<br />

technisch ausgereiften Produktionsverfahren<br />

exakt<br />

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Hochleistungsbaustoff mit<br />

besten Eigenschaften bei<br />

sehr geringem Gewicht.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Editorial 03<br />

Start 06<br />

Architektur en miniature<br />

Magazin 12<br />

Bau & Recht 42<br />

Architekturszene 44<br />

Das Rote Wien –<br />

eine Ideologie der Architektur<br />

Alt und Neu 46<br />

im arabischen Raum<br />

Wunderland im Urwald 54<br />

AZULIK Uh May / Mexiko<br />

Eduardo Neira (Roth),<br />

Fernando Artigas und Jorge Berea<br />

Plugin Houses 60<br />

Shangwei Plugin Houses / China<br />

People‘s Architecture Office<br />

Die Zeit – im Ziegel 66<br />

eingefangen<br />

Tower of Bricks / Hengshui<br />

Interval Architects<br />

Archäologie 72<br />

als Entwurfskonzept<br />

Medieval Mile Museum / Kilkenny<br />

McCullough Mulvin Architects<br />

Ein legendäres Haus 80<br />

Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen<br />

KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

Alpenhotels – 86<br />

Lernen aus der Geschichte<br />

Licht 90<br />

Nationalmuseum in neuem Licht<br />

Produkt News 92<br />

edv 128<br />

BAU-IT <strong>2019</strong><br />

54 60<br />

66<br />

56<br />

72<br />

84<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at), Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer n MITARBEITER Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Walter Riemenschneider, Dolores Stuttner, Mag. Matthias Nödl<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 56,- / Ausland: € 83,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied der<br />

Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ:<br />

Geschäftsführer: Silvia Laser Gegenstand des Unternehmens: Der Verlag und die Herausgabe von periodischen Druckschriften aller Art, insbesondere von Zeitungen und Zeitschriften;<br />

Gesellschafter: Silvia Laser mit einer Beteiligung von 50%. Ing. Walter Laser mit einer Beteiligung von 50%; Richtung der Zeitschrift: Architektur Fachmagazin mit aktuellen Informationen über die Architekturszene<br />

in Österreich und international, sowohl den Hochbau als auch die Innen<strong>architektur</strong>, das Design und die Haus- und Bautechnik betreffend.


ISH<br />

Halle 3.1, Stand B51<br />

Energiesparmesse Wels<br />

Halle 21, Stand A370


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

6<br />

Start<br />

Architektur<br />

en miniature<br />

Schon um 1800 fertigte der Hofkonditormeister und Baurat Carl May (1747 -<br />

1822) Korkmodelle antiker römischer Bauten für seinen vornehmen Herrn, den<br />

Fürstbischof Karl Theodor von Dalberg, als Tafelaufsätze und Lehrmodelle<br />

an. In den 1980er Jahren verschob sich die Diskussion um Architektur in der<br />

modellhaften Darstellung von einer theoretischen, konzeptuellen Ebene in eine<br />

ikonische Ebene. Modelle fingen an, von Bildern abgelöst zu werden. In der<br />

Postmoderne gelangte das Bild (Image) dann zu einer Bedeutung, die bis heute<br />

ungebrochen, wenn auch längst nicht mehr der eigentlichen Absicht entspricht.<br />

Das Bild oder Abbild zwingt jedoch durch seine besonderen Eigenschaften den<br />

Raum in die Zweidimensionalität, wodurch der eigentliche Raumsinn und -eindruck<br />

verloren geht.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: Matt Simmonds<br />

Matt Simmonds scheint nun durch seine<br />

Architekturminiaturen einen Weg gefunden<br />

zu haben – oder versucht zumindest ihn<br />

zu finden – Architektur abseits der bildhaften<br />

Verkleinerung wieder dreidimensional<br />

entstehen zu lassen. Von Kindheit an<br />

entwickelte er ein großes Interesse für alte<br />

Stein<strong>architektur</strong> und studierte auch Kunstgeschichte<br />

an der Universität, spezialisiert<br />

auf mittelalterliche Kunst. 1989 besuchte<br />

er in der Chichester Cathedral in England<br />

eine fotografische Ausstellung über die Arbeiten<br />

der dortigen Steinmetze und wusste<br />

augenblicklich, dass das seine Zukunft sein<br />

würde. Ursprünglich wollte er sich dann bei<br />

Restaurierungen und der Konservierung<br />

historischer Dokumente einbringen und arbeitete<br />

auch an mehreren, historischen Kirchenbauten<br />

in England. 1996 ging er nach<br />

Italien, nach Pietrasanta (eine kleine Stadt<br />

bei Carrara mit einer langen Tradition in der<br />

Bearbeitung von Marmor) und spezialisier-<br />

te sich auf klassisches Ornament aus Marmor.<br />

Er bekam Kontakt zu diversen Künstlern<br />

und versuchte von da an seine eigene<br />

künstlerische Art und Ausdrucksweise zu<br />

finden. 1999 gewann er den 1. Preis beim<br />

Verona International Sculpture Symposium<br />

mit seiner Arbeit „Hidden Landscape“. Hier<br />

verwirklichte er zum ersten Mal das Thema<br />

der Innenräume in der Architektur, etwas<br />

das ihn schon lange beschäftigt hatte. u


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7<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Start<br />

Seine Arbeiten sind von Gebäuden, die das Erbe und<br />

den Wert einer Vergangenheit ausdrücken, inspiriert.<br />

Teilweise befasst er sich mit religiöser Architektur und<br />

deren Gebrauch des Lichtes, um eine symbolische<br />

Spiritualität und Offenbarung zu symbolisieren. Zeitweise<br />

arbeitet er mit bestimmten historischen Orten<br />

und Gebäuden, dann bewegt er sich auch von idiosynkratischen<br />

zu eskapistischen, zu mehr abstrakten<br />

Auffassungen über die Verwendung von Raum und<br />

Licht in der Architektur und im Allgemeinen hin. Eines<br />

seiner Hauptkriterien ist aber, den Prozess des Hinwegnehmens,<br />

des Entfernens von Material aus dem<br />

Stein sichtbar zu machen. Niemals wird bei seinen<br />

Skulpturen ein Teil nachträglich hinzugefügt. Sie sind<br />

alle aus dem Soliden herausgemeißelt. Auch diese<br />

handwerkliche Fähigkeit ist schon eine Kunst. Inspirieren<br />

lässt er sich schon von der ursprünglichen rohen<br />

Form eines gefundene Steinbrocken.<br />

Wenn man seine Skulpturen betrachtet, sind es eigentlich<br />

die Negativräume, die Volumina, die vom<br />

architektonischen Innenraum einer Kirche zum Beispiel<br />

in das Irgendwo (Unendliche) reichen, die so<br />

faszinieren. Die Frage nach den Grenzen eines Raumes<br />

drängt ins Bewusstsein. Wo hört Raum auf, wo<br />

beginnt er? Die Differenz zwischen der Rhetorik der<br />

bekannten, realen Architekturen und diesen dreidimensionalen<br />

Negativskulpturen regt auch einen Prozess<br />

des Nachdenkens über die Erfahrung von Raum<br />

und Baukultur an. Es reizt ihn, in den Stein eine innere<br />

Welt oder ein Fragment davon, einzukerben, zu meißeln.<br />

Diese sind in ihrer Essenz durchaus von der Außenwelt<br />

verschieden. Aber das Monumentale in der<br />

Verkleinerung bleibt. So gesehen sind seine Skulpturen<br />

Erinnerungen und Mahnmale für das unausweichliche<br />

Vergehen von Architekturen und Zivilisationen.<br />

Simmonds bringt den umbauten Leerraum (fast) bis<br />

zum Angreifen in die Sichtbarkeit. Denn ein Modell<br />

derselben Kirche mit Außenwand ist nie so räumlich,<br />

wie deren Innenraum als negative Skulptur. Er<br />

macht den Leerraum zum eigentlichen Körper, zum<br />

eigentlich Wichtigen einer Architektur, die sonst nur<br />

immer von der Hülle, also vom Abbild charakterisiert<br />

wird. Es sind manchmal mystische, fast unheimliche<br />

Räume und dieser Eindruck entsteht auch durch das<br />

für uns völlig ungewohnte Wahrnehmen des eigentlichen<br />

Raumes, losgelöst von der Hülle, abseits der<br />

ikonografischen Wirkung der Landmark. Wir sehen<br />

einen Raum, den wir niemals betreten können und<br />

das trägt zur Imagination des Raumgefühls bei. Es<br />

sind stille Architekturen, in die der Betrachter eintauchen<br />

kann, sich verlieren kann. Trotz der teilweisen<br />

Mystik und Düsterheit bleibt aber der spielerische<br />

Charakter dieses Konzeptes erhalten.


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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Fotos. ISH Messe Frankfurt, Pietro Sutera<br />

Ein Bad zum Leben<br />

Die endgültige Verwandlung des Bads in ein Lifestyle-Zimmer ist in diesem Jahr der<br />

stärkste Trend auf der ISH. Das von der Messe Frankfurt und der Vereinigung Deutscher<br />

Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) veranstaltete Trendforum Pop up my Bathroom<br />

zeigt mit der Inszenierung „Colour Selection“, welche Möglichkeiten sich mit aktuellen<br />

Farbtrends im Interiordesign für den Sanitärbereich eröffnen.<br />

Farbe ist im gesamten Interiorbereich ein<br />

zentrales Thema – das Spektrum der Farbvariationen<br />

reicht dabei von Einfarbigkeit<br />

hin zu dominanten Mustern. Das Bad ist<br />

zu einem Zimmer geworden, das wohnlich<br />

und persönlich gestaltet werden möchte.<br />

Der aktuelle Bestand hat immer noch einen<br />

sehr hohen Anteil an der Farbe Weiß.<br />

Im Zweifel entscheidet sich der Bauherr für<br />

eine neutrale Farbgebung, weil die Gefahr<br />

besteht, sich an einer Farbe schnell sattzusehen.<br />

Hinzu kommt, dass das Badezimmer<br />

sicherlich der letzte Raum ist, der häufiger<br />

umdekoriert oder renoviert wird. Doch heute<br />

lebt die Vielfalt, das Mix and Match. Die<br />

Kunst wird nun sein, eine Balance zwischen<br />

der Aktualität und der Langlebigkeit von<br />

Farbmilieus zu finden. Diese Vielfalt zeigt<br />

sich außerdem in den verfügbaren Dekoren,<br />

Oberflächen und Materialien. Badplaner,<br />

Architekten, Interiordesigner oder auch<br />

Handwerker können aus dieser Vielfalt ein<br />

stimmiges Gesamtkonzept für die Kunden<br />

erstellen. Mit dieser Zielsetzung kommt automatisch<br />

Farbe ins Bad.<br />

Neben der Küche verlangt das Badezimmer<br />

wohl die komplexeste Planungs- und<br />

Umsetzungsleistung in der Wohnung. Es<br />

müssen verschiedene Handwerker koordiniert<br />

und wasserführende Produkte fest<br />

eingebaut werden. Der Badplaner muss<br />

sich zunehmend mit dem Lifestyle-Aspekt<br />

beschäftigen, also mit Farben, Materialien,<br />

Design und natürlich auch mit Lichtplanung.<br />

Denn das Licht spielt im Alltag eine große<br />

Rolle – vor allem für das Wohlbefinden. Für<br />

die unterschiedlichen Nutzungsphasen –<br />

am Morgen soll es schnell gehen, der Abend<br />

gestaltet sich vielleicht zeitintensiver im<br />

Bad und in der Nacht sucht man lediglich<br />

die Toilette auf – wird jeweils eine andere<br />

Beleuchtungssituation benötigt.<br />

Der Badbau steht sicherlich vor enormen<br />

Veränderungen, sei es durch zunehmend<br />

komplexere Produkte und Systeme vor und<br />

hinter der Wand, die Digitalisierung oder<br />

durch den kreativen Aspekt. Ein Handwerker,<br />

der sowohl eine Lifestyle-orientierte<br />

Badplanung als auch ihre Umsetzung<br />

anbietet, ist ein Held. Er muss sich stetig<br />

weiterbilden, um auf dem aktuellen Wissensstand<br />

zu bleiben. Die ISH – und damit<br />

Pop up my Bathroom − bietet komprimiert<br />

die Möglichkeit, sich über zukunftweisende,<br />

individuelle Badgestaltung und aktuelle<br />

Trends zu informieren und sich dieses Wissen<br />

zunutze zu machen.<br />

Die Veranstalter haben zwölf aktuelle Farbtrends<br />

identifiziert, die in der Pop up my<br />

Bathroom-Trendausstellung thematisiert<br />

und beschrieben werden. Die wichtigste<br />

Erkenntnis: Wenn Farbe als Gestaltungselement<br />

in einem Lifestyle-Badezimmer<br />

eine wichtige Rolle spielt, muss ein Grundton<br />

oder eine Farbkombination die Führung<br />

übernehmen. Es entsteht eine Farbcollage<br />

– und alle anderen Materialien und Oberflächen<br />

müssen auf dieses Grundthema einzahlen<br />

und miteinander harmonieren.<br />

ISH Frankfurt: Mo. 11. – Fr. 15. März <strong>2019</strong>


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NEU<br />

13<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Zeit sich zu informieren<br />

Klassische Lebensstile werden bunter, individueller,<br />

mobiler und vernetzter. Wohnbereiche<br />

haben sich erweitert: Die Küche<br />

ist vollwertiger Lebensraum geworden, das<br />

Bad längst mehr als eine Nasszelle, während<br />

wir zunehmend auch mit öffentlichen<br />

Orten wie Büros Wohnlichkeit verbinden.<br />

Gleichzeitig gewinnt das Wohnen auf kleinem<br />

Raum angesichts weltweit wachsender<br />

Megastädte an Bedeutung. Digitale Technologien<br />

fließen immer mehr in den Alltag<br />

ein und verändern die Wohn- und Arbeitsweisen.<br />

Mit dem Wandel unserer Wohn- und<br />

Arbeitswelten ändert sich auch die Einrichtung.<br />

Wer sich über Trends und Neuheiten<br />

für zukünftige Lebensräume informieren<br />

möchte, dem bietet die kommende interzum<br />

vielfältige Impulse. Vom 21. bis zum 24. Mai<br />

<strong>2019</strong> zeigt die internationale Leitmesse in<br />

Köln neue Möglichkeiten für die Gestaltung<br />

von Möbeln und Innenräumen. Zukunftsweisende<br />

Materialien und innovative Werkstoffe<br />

stehen dabei ebenso im Fokus der Aussteller<br />

wie neue Technologien. Mit diversen<br />

Sonderschauen blickt die Messe außerdem<br />

auf globale Megatrends wie Individualisie-<br />

Digitale Gebäudeplanung mit<br />

„intelligenten“ Baustoffen<br />

Die Zukunft des Bauens heißt BIM<br />

(Building Information Modeling). BIM<br />

braucht man nicht mehr zu erklären,<br />

jeder kennt den digitalen Zwilling<br />

bereits. Er bietet große Vorteile hinsichtlich<br />

Nachhaltigkeit, Effizienz und<br />

Transparenz bei Baumaterialien. Denn<br />

die Menschen wollen heute zunehmend<br />

wissen, womit ihr Haus gebaut wurde<br />

bzw. wo sie genau leben und arbeiten.<br />

Als neues Planungstool wurde deshalb<br />

vor Kurzem eine intelligente Baumaterial-Datenbank<br />

ins Leben gerufen.<br />

14<br />

rung, Wohnen auf kleinem Raum, Mobilität<br />

oder Digitalisierung. Damit ist die führende<br />

Branchenplattform zugleich eine wichtige<br />

Inspirationsquelle für Designer, Architekten,<br />

Produktentwickler und andere Planer.<br />

interzum <strong>2019</strong>: 21.–24.05.<strong>2019</strong><br />

www.koelnmesse.de<br />

Magazin<br />

© Koelnmesse GmbH<br />

Um mehr Transparenz um die Beschaffenheit<br />

von Baustoffen zu schaffen, hat Drees<br />

& Sommer gemeinsam mit der ÖGNI für<br />

die zukünftige BIM-Gebäude-Planung den<br />

sogenannten „Building Material Scout“ ins<br />

Leben gerufen: Eine Datenbank mit mehr<br />

als 10.500 erfassten Baumaterialien, die<br />

künftig BIM-Planern, Bauherren, Architekten<br />

und Investoren zur Verfügung steht. Es<br />

ist ein digitales Baumaterial-Buch für Nachhaltigkeit,<br />

Planung und Zertifizierungen,<br />

in dem alle relevanten Informationen von<br />

Baustoffen über deren gesamten Lebens-<br />

Sie präsentierten neue Erkenntnisse rund um die digitale Gebäudeplanung: Marc Guido Höhne<br />

(Associate Partner Drees & Sommer Österreich), Peter Engert (ÖGNI-Geschäftsführer), Nadja<br />

Pröwer (Mitglied der Geschäftsführung Drees & Sommer Österreich), Michal Rontsinsky<br />

(BIM-Manager Drees & Sommer Österreich)<br />

© Drees & Sommer<br />

zyklus enthalten sind. Das System soll es<br />

Anwendern ermöglichen, bei der aktuellen<br />

Vielzahl an Produktmarken, Gebäudezertifikaten<br />

und Materialdeklarationen den<br />

Durchblick zu bewahren. Auf diese Weise<br />

können Anwender gezielter nach geeigneten<br />

Materialien suchen: zum Beispiel für<br />

eine sogenannte „Green Building Zertifizierung“,<br />

also einen ausgewiesen nachhaltigen<br />

Baustandard. So kann Architektur schon<br />

im Planungsstadium mit nachhaltigen Baustoffen<br />

erfolgen und simuliert werden.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Magazin<br />

EINFACH HEISS!<br />

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3 in 1: Flächenheizung, Verbundentkopplung<br />

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in jeder Länge – erleichtert die Montage


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Magazin<br />

Strom für Indien<br />

Das Architekturbüro Spark hat auf den ersten Blick immer lustige, interessante Ideen,<br />

innovative Projekte und setzt diese auch um. Die in Singapur, Shanghai und London<br />

arbeitenden Forscher, Stadtplaner, Architekten und Designer denken ökologisch,<br />

sozial, umweltbewusst und versuchen gar nicht, durch Landmarks aufzufallen. Sie haben<br />

nun ein Konzept für eine leicht transportierbare, im 3D-Druck produzierte Toilette<br />

erdacht, mit der menschlicher Abfall in elektrische Energie verwandelt werden kann.<br />

Visualisierungen: Spark*<br />

Das Modul ist speziell für Indien entwickelt, weil hier<br />

die UN versuchen, die großen Sanitär- und Gesundheitsprobleme,<br />

welche durch fehlende Toilettenanlagen<br />

und die Kotabscheidung in der freien Natur<br />

entstehen, zu bekämpfen. Dieser Sanitätsmangel ist<br />

einer der Hauptgründe für immer wieder auftretende<br />

Epidemien. Die Toiletten sollen in den entlegenen<br />

Gebieten Indiens zum Einsatz kommen.<br />

Der Produktname lautet sinnigerweise „Big Arse“<br />

und die Einheiten sollen direkt im Land aus den fast<br />

überall vorhandenen Bambusfasern gemischt mit<br />

Polymerharzen gedruckt werden. Im Prinzip handelt<br />

es sich um eine Neuinterpretation einer Biogasanlage,<br />

welche in der Erde vergraben wird. Die Kuppel<br />

mit einer Größe/Fassungsvermögen für zehn Jahre<br />

dient zur Lagerung und der daraus entstehenden<br />

Gasproduktion menschlicher und auch tierischer<br />

Ausscheidungen. Das entstehende Biogas wird über<br />

eine kleine CHP-Einheit (Combined Heat Power =<br />

Kraft-Wärme-Kopplung) in elektrische Energie verwandelt.<br />

So wird aus menschlichem Abfall „freie“<br />

Energie zum Verbrauchen. Das Gas kann aber auch<br />

direkt zum Kochen oder Heizen verwendet werden.<br />

Die vorfabrizierte, gedruckte Hülle soll leicht genug<br />

sein, um auch mittels Drohnen an den Aufstellungsort<br />

transportiert zu werden. Sie besteht aus einem<br />

Stück und wird komplett mit WC-Sitz produziert. Ihre<br />

Außenseite kann beliebig und der Umgebung entsprechend<br />

dekoriert oder gestaltet werden.


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17<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

18<br />

Magazin<br />

Keine Angst<br />

vor alten Mauern<br />

Muttenz in der Schweiz beauftragte OAD Europe mit dem Entwurf einer neuen<br />

Trinkwasseraufbereitungsanlage am Rhein. Sie liegt zwischen einem geschützten<br />

Waldgebiet und dem nahen Industriepark an einer sehr sensiblen Stelle. Es<br />

ist nicht nur ein Modell für Nachhaltigkeit, sondern enthält auch einen pädagogischen<br />

Bereich mit Erklärungen über die Vorgänge der Wasserreinigung und die<br />

Wichtigkeit dieses Elements. Die Architektur stellt eine neue Landmark in der<br />

Umgebung von Basel dar und drückt in ihrem Erscheinungsbild auch die Wichtigkeit<br />

und Bedeutung des Aufbereitungsvorganges aus.<br />

Fotos. Börje Müller<br />

Der kontrastierende Kontext, Natur und Industrie, ist<br />

Ausdruck der architektonischen Gestaltung. Das maschinengetriebene<br />

Innenleben definiert die Form und<br />

Hülle der Architektur. Die Hülle schmiegt sich stark an<br />

das Innere an und dadurch sind die Rohre, Leitungen,<br />

Pumpen und Maschinen sozusagen abstrakt durch<br />

die Fassade lesbar. Das Resultat ist eine expressive<br />

Erscheinung, ein „objet trouvé“ in seinem natürlichen<br />

Umraum, reduziert auf Materialität und Form. Innen<br />

sorgt eine dreistufige, State-of-the-Art-Aufbereitung<br />

für das hoch qualitative Wasser der Gemeinde Muttenz.<br />

Im öffentlichen Bereich können Besucher den<br />

komplexen Prozess transparent miterleben und verfolgen.<br />

Das Wasser ist hier mit allen Sinnen erlebbar.<br />

Die Fassade ist mit einem Spritzbeton mit Beimengungen<br />

eines örtlichen Tons bedeckt. Es entstand eine<br />

poröse, raue Oberfläche, an der das Wasser vom Dach<br />

herunterrinnen kann, Moos und Flechten werden sich<br />

ansiedeln und im Lauf der Jahre wird der Körper komplett<br />

mit der Natur verschmelzen. Erhaltungsmaßnahmen<br />

sind kaum notwendig. Das Gebäude ist ein Dialog<br />

mit der Landschaft, gebaut mit der Natur.


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19<br />

Magazin<br />

© WIEN MITTE The Mall<br />

„Urban Jungle“ in Wien<br />

Endlich passiert das, was in anderen<br />

Großstädten bereits Usus ist, auch in<br />

Wien: Aus singulären Infrastrukturobjekten,<br />

wie aus dem Asphalt ragenden<br />

Lüftungstürmen, werden Kunstwerke<br />

des öffentlichen Raumes. Der Wiener<br />

Künstler Emanuel Jesse, Absolvent der<br />

Universität für angewandte Kunst in<br />

Wien, gestaltete die Lüftungstürme von<br />

WIEN MITTE The Mall.<br />

Florale Motive, Vögel, fließende Muster – das<br />

alles in feinen Details mit zarten Strichen<br />

ausgeführt macht auf den gemeinsam genutzten<br />

Lebensraum von Mensch und Tier<br />

in einer urbanen Landschaft aufmerksam.<br />

Zu sehen sind tierische Stadtbewohner, die<br />

in unmittelbarer Nähe ihren Lebensraum<br />

haben. Etwa Fische aus dem Wienfluss, die<br />

den Zufluss in den Donaukanal als Laichplatz<br />

nutzen. Oder Tauben, die aus dem<br />

Stadtbild ohnedies nicht mehr wegzudenken<br />

sind. Aber auch Tiere, die eher im Verborgenen<br />

leben, wie Igel aus dem Stadtpark<br />

oder Fledermäuse, die dort nachts ihre Kreise<br />

ziehen, finden auf den Kühltürmen ihren<br />

Platz. Die überdimensionale Darstellung<br />

der Tiere lenkt die Aufmerksamkeit nicht<br />

nur auf den gemeinsamen Lebensraum,<br />

sondern auch auf die städtische Natur, die<br />

es zu entdecken gilt. Die floralen Elemente,<br />

die die Tiere umgeben, sind an Büropflanzen<br />

angelehnt und dienen durch ihre organische<br />

Form einerseits als Kontrast zum<br />

harten Beton, andererseits verbinden sie<br />

die einzelnen Tierillustrationen zu einem<br />

zusammenhängenden Werk.<br />

Norea<br />

Dome<br />

Eine<br />

Norea<br />

klare Linienführung, ein filigraner Rahmen und dazwischen die gleichmäßig<br />

Dome<br />

leuchtende Fläche und ein leichter Indirektanteil, der die Norea an der Wand oder<br />

Design trifft Licht<br />

Design trifft Licht<br />

Decke schwebend erscheinen lässt, zeichnen die Leuchtenfamilie aus.<br />

Der hochwertige Materialmix aus satiniertem Kunstglas und eloxiertem Aluminiumprofil,<br />

filigraner das die Rahmen Scheibe und ohne dazwischen sichtbaren die Übergang gleichmäßig einfasst, ermöglicht den Einsatz in<br />

Eine klare Linienführung, ein<br />

leuchtende Fläche und ein leichter den verschiedensten Indirektanteil, Räumen der die Norea mit unterschiedlichen an der Wand oder Nutzungen.<br />

Decke schwebend erscheinen Als lässt, Einzelleuchte zeichnen die in runder Leuchtenfamilie oder quadratischer aus. Bauform für Verkehrsflächen und<br />

Der hochwertige Materialmix Aufenthaltsräume aus satiniertem Kunstglas oder als Lichtdecke und eloxiertem mit feiner Aluminiumprofil,<br />

das die Scheibe ohne stellungshallen sichtbaren Übergang besticht einfasst, sie durch ermöglicht das unverwechselbare den Einsatz in und klare Erscheinungsbild<br />

Gliederung in Empfangs- oder Aus-<br />

den verschiedensten Räumen mit unterschiedlichen Nutzungen.<br />

Als Einzelleuchte in runder oder quadratischer Bauform für Verkehrsflächen und<br />

Aufenthaltsräume oder als Lichtdecke mit feiner Gliederung in Empfangs- oder Ausstellungshallen<br />

besticht sie durch das unverwechselbare und klare Erscheinungsbild<br />

Besuchen Sie uns auf den<br />

MESSE SALZBURG<br />

13. - 15. März <strong>2019</strong><br />

Stand 0123<br />

Part of the RIDI Group<br />

Besuchen Sie uns auf den<br />

MESSE SALZBURG<br />

13. - 15. März <strong>2019</strong><br />

Stand 0123<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Magazin<br />

Die Scheune<br />

bei Verona<br />

Einen sowohl räumlichen wie auch materiellen Dialog zwischen Geschichte und Modernität<br />

haben die Planer vom studio wok bei einem Wohngebäude in der Nähe des Flusses<br />

Adige bei Verona erzielt. Es ging um den Ausbau einer Scheune eines landwirtschaftlichen<br />

Guts für Wohnzwecke, unter Beachtung größtmöglicher Nachhaltigkeit. Deshalb ist das<br />

Projekt auch von einer großen Sorgfalt und Liebe in Bezug auf seine Einfügung in den<br />

Umraum charakterisiert. Trotzdem muss der Auftraggeber nicht auf Energieeffizienz und<br />

eine zeitgemäße technische und auch moderne Ausstattung verzichten.<br />

Fotos: Simone Bossi


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21<br />

Magazin<br />

Auf den Außenwänden wurde der Putz abgeschlagen,<br />

um die Flusskiesel, welche der Hauptbestandteil der<br />

Struktur der lastabtragenden Mauern sind, wieder<br />

sichtbar zu machen. Alle Fassaden sind traditionell<br />

unverputzt gehalten, nur die Fensterumrahmungen<br />

bestehen aus Biancone, einem Stein der Gegend und<br />

sie umrahmen die Fenster aus Lärchenholz. An der<br />

Gartenseite wurde ein großer Torbogen geöffnet und<br />

sichtbar gemacht, sozusagen als Reminiszenz an die<br />

landwirtschaftliche Vergangenheit des Hauses. Der<br />

Wohnraum dahinter, mit einem Boden aus Vicenzamarmor,<br />

wird zum Angelpunkt und Ausgangspunkt<br />

der inneren Erschließung der Räume. Die in der Bogenöffnung<br />

versetzte, rechteckige Türe und Verglasung<br />

stellen wiederum ein Element des Dialoges zwischen<br />

Innenraum und Garten dar. Die Anordnung der<br />

Kämpfer und Steher in der Glaswand ist auch eine<br />

Zitation der typischen Konstruktion solcher landwirtschaftlicher<br />

Scheunen und Höfe. Alle weiteren<br />

Räume der drei Ebenen des Hauses stehen mit dem<br />

Luftraum über dem Wohnraum in Verbindung, wobei<br />

die Schlafzimmer als hölzerne Volumina von der Decke<br />

abgehängt sind. Naturbelassene Sperrholzverkleidungen<br />

geben den Innenräumen in diesem historischen<br />

Bau einen modernen Touch.<br />

Im Zusammenhang mit dem Gebäude wurde auch<br />

der umliegende Garten neu gestaltet und ist nun ein<br />

integraler Bestandteil der Anlage. Ein zentrales Element<br />

des Gartens ist ein Magnolienbaum, den die<br />

Besitzer erhalten wollten. Er steht in einem schwarz<br />

umrandeten, quadratischen Blumenbeet auf einem<br />

weißen Rechteck aus Stein vor der Hauptfassade,<br />

neben dem rechteckigen Pool und ist DER Protagonist<br />

des Außenraumes. Sein Schatten fällt bei Sonnenaufgang<br />

auf die Fassade aus Stein und er ist von<br />

allen Innenräumen aus sichtbar.


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22<br />

Magazin<br />

Die Ewige Stadt<br />

und der Fluss der Zeit<br />

Passend zu dem Eindruck Roms als großes Museum, als ein Ort des Aufeinandertreffens<br />

von Geschichte und Leben, hat Architekt Jean Nouvel 24 Appartements<br />

im Palazzo Rhinoceros eingerichtet.<br />

Fotos: Fondazione Alda Fendi - Esperimenti, Roland Halbe<br />

Sie sind alle möbliert und in den unterschiedlichsten<br />

Größen (vom Studio bis zum Superior Appartement)<br />

und Ausführungen buchbar. Dieses „Rooms of Rome“-Projekt<br />

stellt ein neues Hotelkonzept im Herzen<br />

der italienischen Hauptstadt dar. Die Räume in dem<br />

historischen Palast bieten eine stark personalisier-<br />

te Umgebung für Nutzer, die ein Faible für Design<br />

und eine gewisse morbide Romantik haben. Gäste<br />

können beim Buchen alles, vom Duft in den Räumen<br />

über die Polsterqualität bis zu allfälligen Wellnessbehandlungen,<br />

auswählen.


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23<br />

Magazin<br />

Der Architekt hat die Räume als Stahlboxen geplant,<br />

die in die historische Architektur eingebaut wurden.<br />

Im starken Kontrast zur Umgebung enthalten diese<br />

öffenbaren Boxen Küche, Bad, WC und Abstellraum.<br />

Nouvel hat die Inneneinrichtungen mit einer<br />

ausgesuchten Selektion von polierten Möbeln ausgestattet,<br />

diese harmonieren mit den besonderen<br />

Oberflächen. Spezielle Materialien sind in die Wände<br />

eingelassen und kontrastieren in ihrer Glätte mit den<br />

abgeschabten, freskoähnlichen alten Wänden. Die<br />

Bäder werden jeweils durch Stahlplatten abgeschlossen.<br />

In jedem Zimmer agiert ein wandhoher Spiegel<br />

als Trompe l’oeil, er imaginiert den Blick in einen<br />

Raum, der gar nicht existiert. Ein holistisches Architekturexperiment.<br />

Über vier Geschosse verteilt, bietet jedes Appartement<br />

einen besonderen Ausblick auf die Ewige Stadt.<br />

Das fünfte und sechste Geschoss und die Dachterrasse<br />

beinhalten ein russisch inspiriertes Restaurant<br />

mit dem Namen „Caviar Kaspia Roma“ (was sonst!).<br />

Die Location bietet drei Panoramaterrassen mit Ausblick<br />

auf den historischen Kern der Stadt.


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24<br />

Magazin<br />

Theater in<br />

alten Mauern<br />

Das Bristol Old Vic ist das älteste, ununterbrochen in Betrieb stehende Theater im<br />

angloamerikanischen Raum. 1972 wurde es vom bekannten britischen Architekten<br />

Peter Moro mit einem neuen Foyer versehen. Sein Konzept verband es mit der benachbarten<br />

Coopers´ Hall und benutzte diese als Haupteingang und Erschließungsfläche.<br />

Das Auditorium und die Bereiche im hinteren Teil des Hauses wurden dann<br />

2012 von Architekt Andrzej Blonski renoviert. Also gab es bereits eine Menge von<br />

Eingriffen in der 252 Jahre dauernden Geschichte des Hauses.<br />

Fotos: Philip Vile, Fred Howarth<br />

Dieses Denkmal wurde nun von Architekt Haworth<br />

Tompkins renoviert und mit einem neuen, öffentlichen<br />

Foyer samt Studiotheater ausgestattet. Als Resultat<br />

einer fünf Jahre andauernden, intensiven Studie<br />

für das Design und die Konstruktion öffnet sich<br />

nun die Front des Hauses zu einem breiteren und<br />

mehr diversen Publikum und bringt Theater in das<br />

Herz der Stadt Bristol. Das neue Foyer präsentiert<br />

sich als eine zwanglose Erweiterung des Straßenraumes,<br />

als gedeckter öffentlicher Bereich und auch als<br />

ein diskretes Bauwerk. Sein Bereich ist gerahmt und<br />

auch gedeckt durch eine Holzkonstruktion und Glas,<br />

um das Tageslicht eindringen zu lassen.


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25<br />

Magazin<br />

Das Herzstück ist die vielfach veränderte Fassade<br />

des gregorianischen Auditoriums, die nun zum ersten<br />

Mal von der Straße aus sichtbar wird. Sie wird durch<br />

große Oberlichten belichtet und ihre historischen<br />

Veränderungen von mehreren neuen Durchbrüchen<br />

überschrieben. Zwischenebenen, hölzerne Verbindungsstiegen<br />

und Aussichtsplattformen ermöglichen<br />

ihre Begehung als gesellschaftliche Ebene vor und<br />

nach Aufführungen. Für die Öffentlichkeit bietet sich<br />

das Foyer untertags als Café, Bar und Treffpunkt an.<br />

Die Südfassade wurde als öffentliches Kunstwerk konzipiert,<br />

sie besteht aus beweglichen Sonnenblenden<br />

und Jalousien, diese werden von Hand bewegt und<br />

tragen Texte des Grußwortes, welches bei der Eröffnung<br />

1766 vom ehemaligen Stadtdichter Miles Chambers<br />

geschrieben worden war. Dieser Text betont die<br />

lange Historie des Theaters und spielt auch auf das<br />

Leben der heutigen und der zukünftigen Stadt an.<br />

Im Anschluss an das Foyer besetzt ein neues Studiotheater<br />

den Raum des ehemaligen Fasshandels der<br />

Coopers´ Hall im Erdgeschoss und Keller. Es schreibt<br />

sich in die alten Mauerflächen ein und bekommt sein<br />

Licht von den eisernen Fenstern auf der Straßenseite.<br />

Der ursprüngliche erste Stock der Coopers´ Hall<br />

wurde in einen großen Veranstaltungsraum rückgebaut<br />

und dient als Erweiterung des Foyers.


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26<br />

Magazin<br />

Janus House<br />

aus Gummi<br />

Der aus der römischen Mythologie stammende, doppelgesichtige Gott Janus<br />

gab den Namen für den Zubau eines kleinen, gerade 20 Quadratmeter umfassenden<br />

Baukörpers an ein aus dem späten 18. Jahrhundert stammendes Eigenheim<br />

in London. Die Hausbesitzer beauftragten das Office S&M mit dem Zubau und<br />

verlangten eine Architektur, die sowohl ganz verschieden vom Ziegelbau, als auch<br />

in den Proportionen doch an diesen angepasst sein sollte. Eine Küche und ein Bad<br />

waren darin unterzubringen, beide sollten den Garten überblicken.<br />

Fotos: FRENCH+TYE<br />

Die Architekten machten das Beste aus den<br />

beengten Platzvorgaben und teilten den Zubau<br />

diagonal mit einer Lager/Schrankwand<br />

im Grundriss auf: Die Wand vermeidet den<br />

Platz für eigene Verkehrswege, verbirgt die<br />

gesamte Badezimmereinrichtung und rahmt<br />

gleichzeitig den Ausblick in den Garten. In<br />

der Küche ergibt sich ein fantastischer, von<br />

Tageslicht beleuchteter Raum und im Bad<br />

ein Ausblick durch ein Bullauge. Die Zweigesichtigkeit<br />

des Entwurfes drückt sich auch<br />

in den Öffnungen nach außen aus. Das Bad<br />

mit dem erwähnten Bullauge steht im Kontrast<br />

zur Küche mit einer rechteckigen Öffnung.<br />

Diese Motive wiederholen sich in den<br />

Beschlägen und Einrichtungsgegenständen<br />

für die beiden Räume. Auch Tür- und Kastengriffe<br />

spiegeln den Gedanken wider. Die<br />

Küche hat außerdem ein rechteckiges und<br />

das Bad ein rundes Oberlicht.


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27<br />

Magazin<br />

Der Zubau vor der alten Ziegelfassade ist mit<br />

einer Beschichtung aus Polyurea (Hotspraycoating)<br />

in einen monolithischen, schwarzen<br />

Körper verwandelt worden. Dieses gummiähnliche<br />

Beschichtungsmaterial wird normalerweise<br />

auf Ölförderplattformen verwendet<br />

und ist wasserdicht, verwitterungssicher<br />

und mit einer Lebenszeit von ca. 60 Jahren<br />

ausgezeichnet. Komplementär zur Gummischicht<br />

sind auch die im Inneren verwendeten,<br />

industriellen Materialien: ein polierter<br />

Betonboden, Zinkoberflächen, enkaustische<br />

Fliesen. Um den stolzen Preis von 120.000<br />

Euro wurde dieses Schmuckstück der Materialkunde<br />

im Mai 2018 fertiggestellt.


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28<br />

Magazin<br />

Ein Haus zum<br />

Wegwerfen<br />

Kork ist nachhaltig und ökologisch – darum hat das Studio Bark ein Haus daraus<br />

errichtet, das komplett biologisch abbaubar und rezyklierbar ist. Die Architekten<br />

sind der Meinung, dass der größte Fehler der Architekturindustrie in der ungesunden,<br />

nur einmaligen Verwendung von Materialien liegt. Also demonstrierten sie,<br />

wie ein umweltfreundliches Material für eine komplette Gebäudehülle verwendet<br />

werden kann und entwickelten mit dem Kork-Studio ein Gartenhaus, das zu 100 %<br />

kompostier- oder auch weiterverwendbar ist.<br />

Fotos: Lenny Codd<br />

Das Gebäude wurde aus ausgeschiedenen Teilen einer<br />

Korkstoppelproduktion für Weinflaschen errichtet.<br />

Die Teile wurden unter Hitze (dadurch dehnen sie<br />

sich aus und die natürlichen Harze entweichen) zu<br />

großen Blöcken gepresst. Dann schnitt man die benötigten<br />

Teile und Platten aus und setzte sie vor Ort<br />

zusammen. Es gibt keine Verkleidung, Fundamentierung,<br />

Grundplatten und dergleichen – nur eine einzige<br />

Korkstärke, welche die Funktion der Wasserdichtheit,<br />

Akustik, Feuerschutz, Luftdichte, Ästhetik und<br />

alle strukturellen, statischen Anforderungen erfüllt.<br />

Aufgrund seiner thermischen Eigenschaften liegt am<br />

Boden ein eher leichter, poröser Kork. Man ersparte<br />

sich alle Dampfsperren und Dichtungsmaßnahmen.<br />

Derselbe Kork bildet ein Flachdach zusammen mit ein<br />

paar Holzträgern, welche die Statik und die Steifigkeit<br />

unterstützen. Gegen die seitlichen Windlasten hat<br />

man höher verdichteten Kork für die Wände benutzt,<br />

verbunden mit rezyklierbaren Isolierschrauben.


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29<br />

Magazin<br />

Jede Oberfläche des Studios ist natürlich, ohne toxische<br />

Beschichtungen oder Lacke. Ein bereits an Ort<br />

und Stelle gewachsener Baum ist in die Architektur<br />

ohne Beschädigung integriert worden. Am Dach hat<br />

er eine Gummimanschette, sodass Regenwasser den<br />

Stamm hinabrinnen kann und für die Bewässerung<br />

sorgt. Das Kork-Studio besitzt eine Sperrholztüre,<br />

rezyklierbare Polykarbonatfenster mit inneren Fensterläden<br />

zur besseren Isolierung und Kontrolle des<br />

Tageslichtes. Der Preis für die Hülle liegt unter 500<br />

Euro/m 2 , innerhalb von zwei Tagen war es aufgebaut<br />

und nach sieben Tagen bewohnbar.<br />

Das Besondere<br />

realisieren.<br />

Mit WAREMA Sonnenschutzlösungen<br />

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30<br />

Magazin<br />

Indisches<br />

Lagerhaus<br />

In der Okhla Industrial Area von New Delhi hat das Studio Bipolar eine 550 m 2<br />

große Bürofläche in einem alten pharmazeutischen Lagerhaus für ein Filmstudio<br />

und eine Kreativagentur mit dem Namen „WhiteBalance“ errichtet. Die<br />

existierende Struktur hatte mit ihren offen liegenden Stahlträgern und den Ziegelwänden<br />

bereits ihre Schönheit. Mit der Absicht, einen einzigen Raum ohne<br />

Sichtbehinderungen zu erzeugen, wurden einige Zwischenwände und Ebenen<br />

entfernt. Seitlich liegende Hallen wurden durch bogenförmige Öffnungen mit<br />

dem Hauptraum verbunden, um einen Arbeitsraum für das Schneideteam zu<br />

schaffen. Eine kleine Schlafinsel entstand für diejenigen, die bis spät in die<br />

Nacht arbeiten wollten.<br />

Fotos: Suryan//Dang


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31<br />

Magazin<br />

Der Besprechungsbereich folgt ebenfalls dem Einraumprinzip<br />

und duckt sich unter eine Zwischenebene.<br />

Seine Türen sind aus Glas und lassen sich<br />

beiseite schieben, um den Raum größer zu machen<br />

und doch auch – wenn nötig – Privatheit zu bieten.<br />

Die Mezzaninebene setzt sich durch bogenförmige<br />

Öffnungen in die Nachbarhalle fort, bietet hier eine<br />

Galerie oder zusätzlichen Arbeitsbereich. 4,5 Meter<br />

hohe, von Ziegel umrahmte Fenster bringen jede<br />

Menge Tageslicht ins Innere. Die Tische aus Holz<br />

sind bis ins kleinste Detail genau überlegt und entworfen,<br />

um zusammen mit den gepolsterten Aluminiumarmstühlen<br />

dem industriellen Design und Touch<br />

zu entsprechen.<br />

Interessant ist die Beleuchtung der Räume: Überall<br />

erscheint sie improvisiert zu sein, entspricht aber<br />

der indischen Handfertigkeit, aus einem Nichts<br />

kreative Beleuchtungsobjekte zu erzeugen. Pendelleuchten,<br />

Neonröhren, Hängeleuchter und Spots<br />

ergeben ein stimmiges Ganzes. Und überall die typischen,<br />

aus der Kolonialzeit stammenden Ventilatoren.<br />

So soll dieses Projekt auch eine Anregung für<br />

die vielen weiteren Architekturen sein, die im Dornröschenschlaf<br />

dahindämmern.


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32<br />

Magazin<br />

Parasite<br />

architecture<br />

Wie Parasiten auf einem fremden Körper logieren alte Schiffscontainer auf einer<br />

verwahrlosten Architektur. Ausgangspunkt dafür war eine Initiative vom Architekturteam<br />

des Pico Colectivo, eine während der Straßenproteste verwüstete bauliche<br />

Struktur in Guácara, Venezuela, zu einem Zentrum der urbanen Erneuerung und<br />

experimenteller Wirtschaftsversuche zu transformieren.<br />

Fotos: José Alberto Bastidas<br />

Dieses Containerzentrum mit den insgesamt 550<br />

Quadratmetern nutzbarer Fläche wurde 2016 errichtet.<br />

Eine Serie von Initiativen von Künstlern und<br />

lokalen Gemeinschaften hat dazu geführt, dass dieser<br />

dringend notwendige Ort für Gemeinschaft und<br />

Erneuerung geschaffen werden konnte. Das Projekt<br />

erhielt sogar einen staatlichen Zuschuss für sein<br />

Vorhaben und konnte damit die notwendigen technischen<br />

Ausrüstungen und die paar alten, ausgedienten<br />

Schiffcontainer erwerben. Die angewandte<br />

Strategie ist, die kaputte Substanz mit diesen Interventionen<br />

zu einer multiplen Struktur aufzuwerten,<br />

ein komplexeres System zu schaffen, wie eben<br />

Parasiten es benutzen, wenn sie einen Fremdkörper<br />

bewohnen. Durch den Aufbau der Container auf die<br />

(noch) bestehende Substruktur entstand eine ganze<br />

Serie von Räumen und Funktionen, welche als hybride<br />

Metastruktur die Stadt und die Gemeinschaft<br />

bereichert: Stadtgarten, Kaffeehaus, Studios für Musik<br />

und Video, Galerie und eine Sendestation für die<br />

Telefonversorgung der Stadt.


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Magazin<br />

kneer-suedfenster.de<br />

Komfort und Sicherheit<br />

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34<br />

Magazin<br />

Kühlende Gehsteige<br />

in Nizza<br />

Schon die Römer verwendeten im Straßenbau Steine und Marmor. Kunstvoll<br />

behauen verliefen römische, mit Steinen gepflasterte Wege über die Alpen nach<br />

Mittel- und Nordeuropa. Aber andere Zeiten verlangen andere Techniken. So hat<br />

das Büro Josep Lluís Mateo – mateoarquitectura 2018 in Nizza einen multimodalen<br />

Verkehrsknotenpunkt für Straßenbahnen, Busse, Fahrradfahrer und Fußgänger<br />

mit einer Größe von 21.200 m 2 fertiggestellt.<br />

Fotos: Aldo Amoretti und Adrià Goula


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35<br />

Magazin<br />

WARMDACH<br />

SMART GEDACHT:<br />

STEINODUR ® WDO-E!<br />

Die feuchtigkeitsunempfindliche,<br />

formgeschäumte Dämmplatte beugt<br />

Feuchteschäden vor und reduziert<br />

Sanierungskosten im Schadensfall<br />

auf ein Minimum.<br />

Er bietet eine Besonderheit: Zum ersten Mal in Europa<br />

wurde hier eine größere Anstrengung für die Kühlung<br />

der Erdoberfläche an heißen Tagen unternommen. In<br />

den Bereichen der größten Akkumulation von Fußgängerbewegungen<br />

(Bushaltestellen und Gehsteige)<br />

versuchte man, durch im Boden integriert liegende<br />

Kühleinrichtungen den klimatischen Hotspot in den<br />

Sommermonaten zu entschärfen. Hier liegt ein unterirdisches<br />

Bewässerungssystem, kontrolliert und<br />

gesteuert durch Sensoren, welches spezielle „atmende“<br />

Pflastersteine kühlt. Diese sind experimentell aus<br />

Muschelschalen gefertigt worden. Auch die Vegetation<br />

soll zur Kühlung beitragen – große Bäume auf den<br />

Gehsteigen, Kletterpflanzen an den Seitenwänden<br />

und ein kleiner Park am Ende der Strecke.<br />

EIGENSCHAFTEN & VORTEILE:<br />

• Geringste Feuchtigkeitsaufnahme<br />

• Optimierter Arbeitsablauf –<br />

Verlegung auch bei Regen möglich<br />

• Schnelle technische Trocknung im<br />

Schadensfall<br />

• Geringere Auswirkungen bei<br />

Feuchte schäden<br />

• Optimierte Nutzung in Verbindung<br />

mit Feuchtemonitoring<br />

• Auch für genutzte Warmdächer<br />

geeignet<br />

www.steinbacher.at/wdo-e<br />

FÜR<br />

WEITER-<br />

DENKER<br />

Natürlich sind an besonders exponierten Stellen<br />

(zwischen den Tramgleisen zum Beispiel) Beton- und<br />

Granitsteine verlegt. Aber alles zusammen formt einen<br />

eher uniformen Teppich mit leichten Höhenunterschieden<br />

um die Fußgängerströme zu leiten und<br />

ihnen Sicherheit zu bieten. Dieser Überzug mit Linien<br />

und Einkerbungen aus künstlichen und natürlichen<br />

Steinen bietet trotzdem den Grund für die Vegetation<br />

und stellt durch seine mineralische Basis einen<br />

dialektischen Zusammenhang mit den menschlichen<br />

Bewegungen dar.<br />

Und unter all dem liegt das Meer ...


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36<br />

Magazin<br />

Autarke Grüninsel<br />

in der Stadt<br />

Alle reden über Klimaschutz und in Brno in der Tschechischen Republik hat die<br />

Forschungsplattform NEXT Institute eine kleine Intervention, den City Cell Prototyp<br />

(CCP), für die Verbesserung des Mikroklimas im urbanen Raum entwickelt.<br />

Fotos: Jakub Skokan and Martin Tůma<br />

Er ist speziell für Brno entworfen und soll die Nachfrage<br />

der Stadt nach einer Erweiterung ihrer grün-blauen<br />

Struktur und dem Regenwassermanagement exemplarisch<br />

befriedigen. Dieser Prototyp stammt vom<br />

Architekturbüro KOOGA, ist begrünt und sammelt<br />

Daten über das Regenwasser und den Einfluss von<br />

Grünbereichen in der Stadt. Er ist mit Sitzgelegenheiten,<br />

einer Nachtbeleuchtung und Schattenzonen für<br />

untertags ausgerüstet und fügt sich als Stadtmöblierung<br />

in den öffentlichen Raum ein. Von zwei Seiten<br />

ist er offen und zugänglich, sammelt mit seinen Dach-<br />

flächen Wasser, speichert es in kleinen Tanks und<br />

pumpt es zur Bewässerung der an ihm angebrachten<br />

Pflanzen in einen Kreislauf. Der notwendige Strom<br />

kommt von zwei Solarpaneelen am Dach und somit<br />

ist er auch energieeffizient. Durch seine vertikale Begrünung<br />

ermöglicht er eine Verdunstung und damit<br />

eine Kühlung des umgebenden Mikroklimas. Die Konstruktion<br />

ist aus vorgetrocknetem Fichtenholz, ohne<br />

jegliche Oberflächenbehandlung und sie kann jederzeit<br />

wieder abgebaut werden.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

37<br />

Magazin<br />

Fotos: Filippo Poli<br />

VIELSEITIGE<br />

DACH-<br />

ABDICHTUNG.<br />

MAXIMALE<br />

PLANUNGS-<br />

SICHERHEIT.<br />

Eleganter Seiteneingang<br />

Die Kirche San Francesco d´Assis im historischen Zentrum<br />

von Comiso, Italien hatte ein Problem: Man betrat<br />

sie seitlich über drei Steinstufen, die einen barrierefreien<br />

Zugang zur Kirche verhinderten.<br />

Also erdachten die Architekten Nunzio Gabriele Sciveres und<br />

Giuseppe Gurrieri einen Vorschlag, der einerseits diese Barriere<br />

überwinden sollte und andererseits ein neues architektonisches<br />

Element in den historischen Kontext einführte. Eine<br />

Rampe gleicht das Gefälle des Kirchenplatzes aus, sodass man<br />

eben in die Kirche gelangen kann und an deren Ende kann man<br />

über vier Stufen wieder den Erdboden betreten. Diese Rampe<br />

besteht aus Cortenstahl, die Gehfläche wurde aus soliden<br />

Stahlplatten erzeugt, während die Geländer aus perforierten<br />

Stahlblechen bestehen. Diese Materialwahl resultiert aus zweierlei<br />

Gründen: Erstens stellt sie einen sichtbaren Kontrast zur<br />

bestehenden Architektur dar, während die Rampe aber auch<br />

die historische Materialität respektiert und nur „davor“ steht.<br />

Zweitens ist die gesamte Konstruktion so errichtet, dass sie jederzeit<br />

– entsprechend den musealen Vorgaben – wieder entfernt<br />

werden kann. Dann kommen die alten drei Steinstufen, die<br />

jetzt nur überdeckt sind, wieder zum Vorschein.<br />

Unsere Dachabdichtungssysteme<br />

basieren auf Flüssigkunststoff.<br />

Sie eignen sich für einfache, detailreiche oder komplizierte<br />

Dachkonstruktionen, sind flexibel einsetzbar, dichten<br />

die Bausubstanz dauerhaft ab und bieten vielfältige<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie erfüllen dabei alle<br />

Anforderungen der Flachdachrichtlinie. Vor allem aber<br />

lösen wir Projekte immer gemeinsam.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Magazin<br />

Naturmaterial und<br />

modernes Design<br />

Bambus ist ein absolut faszinierendes Material für den Bau und dazu nachhaltig,<br />

weil schnell nachwachsend. Die Chiangmai Life Architects haben für die Panyaden<br />

International School eine Sporthalle aus Bambus errichtet, dabei ein modernes,<br />

organisches Design und die Technik des 21. Jahrhunderts verwendet.<br />

Fotos: Markus Roselieb, Alberto Cosi<br />

Die Schule steht in Thailand und deshalb ist auch die<br />

Lotusblüte der Ausgangspunkt des Entwurfes gewesen.<br />

Die Aufgabe bestand darin, eine Halle mit einem<br />

Fassungsvermögen von 300 Personen zu konstruieren,<br />

aber sie sollte auch mit den bereits bestehenden,<br />

aus Erde/Lehm errichteten Schulgebäuden harmonieren<br />

und auch mit der hügeligen Landschaft der<br />

Umgebung verschmelzen. Weiters sollte ausschließlich<br />

Bambus verwendet werden, um der Mission dieser<br />

„grünen Schule“ gerecht zu werden.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Magazin<br />

Die Halle bedeckt 782 Quadratmeter und enthält<br />

Hallenfußball-, Basketball-, Volleyball- und Badmintonfelder<br />

sowie eine erhöhte Bühnenplattform. Deren<br />

Rückwand verbirgt einen Lagerraum für diverse<br />

Sportgeräte, an den beiden Längsseiten sind Balkone<br />

für Zuschauer. Der Entwurf und das Material sichern<br />

durch die natürliche Belüftung und Zirkulation über<br />

das ganze Jahr eine kühle und angenehme Atmosphäre.<br />

Gleichzeitig sind das Material Bambus und<br />

dessen Verarbeitung ein Fest für die Augen und auch<br />

Beweis einer ausgezeichneten Handwerkskunst. Die<br />

Halle ist so konstruiert, dass sie den Stürmen der Region<br />

widerstehen kann, sie ist erdbebensicher und<br />

entspricht allen, modernen Sicherheitsvorschriften.<br />

Es wurden vorfabrizierte Bambusträger ohne Stahl<br />

oder sonstige Verstärkungen verwendet, ihre Spannweite<br />

beträgt 17 Meter. Sie wurden vor Ort hergestellt<br />

und mittels Kran an ihre Position gebracht.<br />

Der CO 2 -Fußabdruck dieser Halle ist null. Bambus<br />

absorbiert wesentlich mehr CO 2 , als der Transport,<br />

die Verarbeitung und der Aufbau der Konstruktion<br />

benötigten. Er wurde nur mit Borax behandelt, keine<br />

chemischen Gifte kamen zum Einsatz und die Lebenszeit<br />

der Sporthalle wird 50 Jahre betragen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Magazin<br />

Kompromisslos<br />

symmetrisch<br />

<strong>architektur</strong> sprach mit Johann Scheuringer, dem Geschäftsführer von<br />

Josko über die neue Designlinie ONE.<br />

Fotos. Josko<br />

Sie sind nicht nur Geschäftsführer von Josko,<br />

sondern prägen als Designer auch maßgeblich<br />

den Produktentwicklungsprozess und<br />

die Entwicklung von neuen, visionären Produkten<br />

wie ONE. Wie definieren Sie Design?<br />

Und was bedeutet Design für Sie persönlich?<br />

Design hat mich schon früh in meinem Leben<br />

fasziniert. Alles, was Menschen erfinden<br />

oder erzeugen, ist letztlich Design. Für mich<br />

geht es dabei um die zentrale Frage: Warum<br />

eigentlich sieht ein Gegenstand so aus,<br />

wie er aussieht – und nicht anders? Weshalb<br />

funktioniert er auf eine bestimmte Weise –<br />

und nicht vielleicht auch anders? Und was<br />

kann man womöglich daran besser machen,<br />

konsequenter zu Ende denken als bisher?<br />

Sie bezeichnen ONE als revolutionäres Produkt,<br />

das die Sichtweise, wie wir Fenster<br />

und Türen in Zukunft sehen werden, grundlegend<br />

verändert. Was war der Anlass für<br />

diese Revolution?<br />

Ich bin ein Mensch, dem Ästhetik sehr wichtig<br />

ist. Deshalb hat mich schon seit Langem<br />

die Frage beschäftigt, weshalb die meisten<br />

Fenster, die man heute üblicherweise sieht,<br />

so unschön und unproportioniert sind. In<br />

früheren Zeiten hatten Fensterrahmen eine<br />

ganz andere Ästhetik, sie waren schlanker<br />

und proportionierter. Dann kam das Zeitalter<br />

der Isolierverglasung mit immer dickerer<br />

und schwererer Verglasung – und damit<br />

auch mit immer breiteren und asymmetrischen<br />

Fensterrahmen. Das Resultat: gute<br />

Wärmedämmung, aber oft hässliche Optik.<br />

Wie entstand aus dieser grundsätzlichen<br />

Frage die Idee für ein völlig neues Fensterund<br />

Türsystem?<br />

Die Vision zu ONE entstand aus dem<br />

Grundgedanken, ein komplettes Fenster-,<br />

Türen- und Schiebetürsystem zu entwickeln,<br />

das beides kann: optimale Wärme-<br />

dämmung, verbunden mit der schlanken,<br />

eleganten Rahmenoptik früherer Architekturepochen.<br />

Damit schlägt ONE auf neue<br />

Weise eine Brücke zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft: mit konsequenter Ästhetik,<br />

die von der Eleganz früherer Zeiten inspiriert<br />

ist. Und mit konsequenter Technologie<br />

und Funktionalität, die den modernsten Erfordernissen<br />

von heute gerecht wird.<br />

Gab es eine besondere Inspiration oder Ideenquelle<br />

für die Entwicklung des Konzepts<br />

von ONE?<br />

Die Inspiration zu ONE war ein Bilderrahmen.<br />

Ein Bilderrahmen ist meist schlank, symmetrisch<br />

und zurückhaltend: Er drängt sich<br />

nicht in den Vordergrund und stiehlt dem<br />

Bild nicht die Show. Deshalb stellte ich mir<br />

die Frage: Weshalb kann es nicht auch ein<br />

Fenster geben, das die Architektur in ihrer<br />

ästhetischen Aussage genauso wirkungsvoll<br />

unterstützt wie ein Bilderrahmen ein<br />

Bild? Da es ein solches Fenstersystem bisher<br />

noch nicht gab, war für mich von Anfang<br />

an klar: ONE würde eine echte Revolution im<br />

Fensterbau bedeuten. Mit völlig neuen Möglichkeiten,<br />

wie Fenster und Schiebetüren mit<br />

der Architektur harmonieren – und auch mit<br />

der Innenraumgestaltung.<br />

ONE ist nicht nur eine Neudefinition des<br />

Fensters, sondern zugleich auch ein entscheidender<br />

Schritt in der Weiterentwicklung<br />

des Systemgedankens von Josko. Was<br />

steckt hier im Detail dahinter?<br />

Bei Josko leben wir eine Philosophie, die immer<br />

in großen Zusammenhängen denkt. Wir<br />

entwickeln nicht nur ein Fenster, sondern<br />

denken immer in vollständigen Systemfamilien<br />

und Produktgenerationen, inklusive Schiebetüren,<br />

Terrassentüren, Fixteilen, Zubehör<br />

und sämtlichen notwendigen Variationen<br />

dazu. Bei ONE haben wir diesen Systemgedanken<br />

gemeinsam mit dem Ziel optimaler<br />

Symmetrie bis in die letzte Konsequenz ausgereizt:<br />

Sämtliche Elemente wie Fenster, Terrassentüren,<br />

Fixteile und Schiebeelemente<br />

haben eine extrem schmale sichtbare Rahmenbreite<br />

von nur fünf Zentimetern – und<br />

das an allen vier Seiten. Hinzu kommen eigens<br />

für ONE entwickelte Ausstattungsdetails<br />

wie Griff, Fensterbank, Bodenschwelle<br />

oder Insektenschutz, die den System- und<br />

Symmetriegedanken noch weiter optimieren.<br />

Welche Eigenschaften machen ONE als<br />

Produkt und als System so besonders?<br />

Die Bilderrahmen sind rundherum bei allen<br />

vier Rahmenteilen immer gleich breit. Der<br />

zweite revolutionäre Punkt bei ONE ist die<br />

elegante Schlankheit des Designs – sämtliche<br />

Elemente weisen genau die gleiche<br />

superschlanke Ansichtsbreite auf. Und der<br />

dritte revolutionäre Punkt bei ONE: die maximale<br />

Freiheit bei der Gestaltung und Materialoptik<br />

im Innenbereich. ONE setzt hier<br />

völlig neue Maßstäbe in Form von eingefassten<br />

Applikationen, die in unterschiedlichen<br />

Materialien und Farben erhältlich sind,<br />

in verschiedenen Holzarten ebenso wie in<br />

Aluminium, Glas, Stahl und Betonoptik.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

41<br />

Magazin<br />

ONE ist also nicht nur ein innovatives Fenster-<br />

und Schiebetürsystem, sondern auch<br />

ein Element der Inneneinrichtung?<br />

Das war eine der wichtigsten Überlegungen<br />

bei ONE. Denn ONE macht das Fenster<br />

nicht nur zum architektonischen Gestaltungselement,<br />

sondern auch zum Einrichtungsgegenstand.<br />

ONE schafft eine völlig<br />

neue Dimension der Innenraumgestaltung,<br />

die es zuvor noch nicht gab. Damit setzt<br />

ONE nicht nur neue Trends, sondern kann<br />

zusätzlich auch auf neue Wohntrends flexibel<br />

und maßgeschneidert nach Kundenwunsch<br />

reagieren – eine Eigenschaft, die<br />

bisher bei Fenster- und Schiebetürsystemen<br />

absolut einzigartig ist.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Bau & Recht<br />

Das Urheberrecht<br />

des Architekten<br />

In der Praxis wird vielfach unter Berufung auf vermeintliche Leitentscheidungen<br />

des Obersten Gerichtshofes die Meinung vertreten, das Werk eines Architekten sei<br />

jedenfalls urheberrechtlich geschützt. Dies ist in vielen Fällen ein Irrglaube.<br />

Text: Mag. Matthias Nödl<br />

Nach dem Urheberrechtsgesetz (UrhG)<br />

genießen nur Werke urheberrechtlichen<br />

Schutz, die eine eigentümliche geistige<br />

Schöpfung auf den Gebieten der Literatur,<br />

der Tonkunst, der bildenden Kunst und<br />

der Filmkunst darstellen. Zu den Werken<br />

der bildenden Künste zählen ausdrücklich<br />

auch Werke der Baukunst. Allerdings – und<br />

da scheiden sich in der Praxis die Geister –<br />

ist nicht jedes Werk eines Architekten ein<br />

Werk der Baukunst!<br />

Insbesondere aus zwei Entscheidungen des<br />

Obersten Gerichtshofes, die als „Flughafen<br />

Wien“-Entscheidung und als „Hundertwasserhaus“-Entscheidung<br />

bekannt sind, hat<br />

die Praxis vielfach die Schlussfolgerung gezogen,<br />

dem Werk eines Architekten käme<br />

jedenfalls Urheberrechtsschutz zu. Diese<br />

Schlussfolgerung ist rechtlich verfehlt und<br />

auf eine glatte Fehlinterpretation dieser beiden<br />

Entscheidungen zurückzuführen. Dabei<br />

wird nämlich unberücksichtigt gelassen,<br />

dass sich die „Flughafen Wien“-Entscheidung<br />

gar nicht auf das Urheberrecht des<br />

Architekten beruft. Und bei der „Hundertwasserhaus“-Entscheidung<br />

steht augenscheinlich<br />

die Baukunst, also die richtungsweisende,<br />

einzigartige und exemplarische<br />

Gebäudegestaltung im Vordergrund.<br />

Wo Baukunst beginnt und wo sie aufhört,<br />

lässt sich nicht so ohne Weiteres beurteilen.<br />

Lehre und Rechtsprechung liefern dafür nur<br />

unbestimmte Anhaltspunkte, die aber zumindest<br />

eine gewisse Indikation in die eine<br />

oder andere Richtung ermöglichen. Besteht<br />

die Aufgabe des Architekten nur darin,<br />

Vorgaben und Erfordernisse der Bautechnik<br />

zeichnerisch/planerisch zweckmäßig<br />

umzusetzen, ohne dabei künstlerisch tätig<br />

zu werden, wird das daraus resultierende<br />

Bauwerk eher nicht als Werk der Baukunst,<br />

sondern eher als Werk der Bautechnik zu<br />

werten sein.<br />

Ein Werk der Baukunst liegt erst dann vor,<br />

wenn der Architekt das von ihm zu planende<br />

Bauwerk über die bloß zweckbezogene<br />

technische Konstruktion hinaus kreativ<br />

und künstlerisch gestaltet – das Bauwerk<br />

muss also eine gewisse Einzigartigkeit hinsichtlich<br />

Gestaltung und/oder technischer<br />

Innovation aufweisen, andernfalls ist das<br />

Bauwerk als „Massenprodukt“, als Werk der<br />

Bautechnik, nicht aber als urheberrechtlich<br />

geschütztes Werk der Baukunst zu werten;<br />

dies setzt insbesondere voraus, dass der<br />

Architekt die an ihn gestellte Planungsaufgabe<br />

überhaupt auf technisch verschiedene<br />

Art und Weise lösen kann.<br />

Bauwerke haben grundsätzlich immer technische<br />

Vorgaben bzw. einen bestimmten<br />

Zweck zu erfüllen. Der Gestaltungsspielraum<br />

des Architekten ist deshalb von vornherein<br />

beschränkt. Ob im jeweiligen Einzelfall Baukunst<br />

vorliegt oder nicht, ist davon abhängig,<br />

ob und inwieweit der Architekt den ihm,<br />

aufgrund der technischen Vorgaben, zur<br />

Verfügung stehenden Gestaltungsspielraum<br />

künstlerisch bzw. kreativ ausnützt.<br />

Dies kann auch dazu führen, dass nur ein<br />

Teil eines Bauwerkes urheberrechtlich geschütztes<br />

Werk der Baukunst ist. Dies ist<br />

etwa der Fall, wenn das Bauwerk grundsätzlich<br />

keinen künstlerischen/kreativen Fokus<br />

hat, sondern sich Form und Funktion allein<br />

an bautechnisch zweckmäßigen Gegebenheiten<br />

orientieren, aber z. B. eine originelle<br />

Fassadengestaltung, einen künstlerischen<br />

Torbogen, einen einzigartig gestalteten<br />

Treppenaufgang etc. aufweist. Geschützt<br />

ist diesfalls nicht das gesamte Bauwerk,<br />

sondern nur die Fassadengestaltung, der<br />

Torbogen bzw. der Treppenaufgang.<br />

Liegt tatsächlich ein Werk der Baukunst<br />

vor, ist grundsätzlich nicht nur das Bauwerk<br />

selbst urheberrechtlich geschützt. Vielmehr<br />

fallen dann auch die Pläne, Modelle, Zeichnungen,<br />

Ansichten und Nutzungskonzepte<br />

unter den Urheberrechtsschutz, wenn sich<br />

darin bereits der Charakter bzw. die individuellen<br />

Züge des Bauwerks zeigen. Selbst<br />

die vom Architekten erstellte Leistungsbeschreibung<br />

ist unter diesem Gesichtspunkt<br />

geschützt. Die Idee als solche ist nicht geschützt.<br />

Vielmehr muss sich die Idee nach<br />

außen hin, z. B. in einem Entwurf, manifestieren.<br />

Auch der Stil des entworfenen Bauwerks<br />

ist nicht schutzfähig. Schutz genießt<br />

nur der Gegenstand, der den Stil prägt.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Das Urheberrecht des Architekten ist – anders als<br />

jenes eines sonstigen bildenden Künstlers – stark<br />

eingeschränkt. Bei Werken der Baukunst steht das<br />

Urheberpersönlichkeitsrecht im Vordergrund, also<br />

das Recht des Architekten, als Urheber des jeweiligen<br />

Bauwerks genannt zu werden (z. B. via Hinweistafel<br />

am Bauwerk, durch entsprechende Beschriftung<br />

der Pläne, Modelle etc.). So kann der Architekt<br />

etwa den Nachbau seines Werks (oder von Teilen<br />

davon) oder die Verwendung seiner Pläne, Modelle<br />

etc. durch Dritte nicht verhindern. Er kann dafür aber<br />

ein angemessenes Entgelt verlangen. Auch kann er<br />

verlangen, dass der Errichter und Eigentümer des<br />

nachgebauten Bauwerks eine Urheberbezeichnung<br />

am Bauwerk anbringt.<br />

Das Urheberrecht ist im Übrigen als solches nicht<br />

übertragbar, weil der Schwerpunkt des Urheberrechts<br />

auf dem personenrechtlichen Inhalt (Urheberpersönlichkeitsrecht)<br />

liegt. Allerdings kann ein<br />

Architekt einzelne vermögenswerte Rechte aus dem<br />

Urheberrecht (sog. Werknutzungsrechte) an Dritte<br />

übertragen. Dabei stehen in der Praxis das Recht,<br />

das Gebäude nachzubauen, und das Recht, die Planunterlagen<br />

– allenfalls für weitere Bauvorhaben – zu<br />

verwenden und zu verwerten, im Vordergrund. Diese<br />

Rechte werden regelmäßig an Auftraggeber übertragen.<br />

Das Urheberrecht ist zudem vererblich. Es<br />

ist daher legitim, dass Erben oder sonstige Rechtsnachfolger<br />

nach dem Tod eines Architekten dessen<br />

Urheberrechte gegen den Errichter bzw. Eigentümer<br />

des Bauwerks (z. B. im Falle der Änderung oder des<br />

Nachbaus eines Bauwerks) geltend machen.<br />

Zu beachten ist, dass der Urheberrechtsschutz des<br />

Architekten einer Veränderung des Bauwerks nicht<br />

entgegensteht. Ein Architekt kann als Urheber eines<br />

Bauwerks weder eine Änderung des Bauwerks untersagen<br />

noch verlangen, dass das geänderte Bauwerk<br />

abgetragen, umgebaut oder ihm überlassen wird.<br />

Vielmehr kann der Architekt bei Änderung des Bauwerks<br />

vom Errichter und Eigentümer des Bauwerkes<br />

nur die Beschilderung des Bauwerks dahin gehend<br />

verlangen, dass die Änderung des Bauwerks nicht<br />

vom Urheber des Werkes herrührt und dass eine darauf<br />

befindliche Urheberbezeichnung beseitigt oder<br />

berichtigt wird.<br />

Angesichts der unklaren Rechtslage zur Frage, wann<br />

überhaupt ein Werk der Baukunst vorliegt, und der<br />

eingeschränkten gesetzlichen Urheberrechte des Architekten<br />

kann man für die Praxis nur empfehlen, die<br />

Rechte für den jeweiligen Planungsauftrag möglichst<br />

klar und umfassend vertraglich zu regeln, insbesondere<br />

betreffend:<br />

• die vom Architekten erstellten Pläne, Modelle etc.<br />

und deren Verwendung<br />

• den Nachbau und/oder die Veränderung des Bauwerks<br />

• die Urheberbezeichnung am Bauwerk bzw. auf den<br />

Plänen, Modellen etc. sowie<br />

• die Rechtsfolgen im Falle des Zuwiderhandelns für<br />

den jeweiligen Planungsauftrag möglichst klar und<br />

umfassend vertraglich zu regeln.<br />

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Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

44<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Das Rote Wien –<br />

eine Ideologie der Architektur<br />

„Wenn wir einmal nicht mehr sind, werden die Steine für uns sprechen.“ Karl Seitz<br />

Ideologien spiegeln sich häufig in der Architektur wider. Auch die Stadt Wien ist Trägerin<br />

eines wichtigen politischen Erbes. Bereits 100 Jahre liegt die Geburtsstunde des<br />

Sozialismus in der Bundeshauptstadt zurück. Das Rote Wien ist nicht nur eine politische,<br />

sondern vielmehr eine gesellschaftliche und architektonische Ideologie.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Eine der bedeutendsten Errungenschaften<br />

aus der damaligen Zeit sind die kommunalen<br />

Wohnbauten, die auch heute noch das Ortsbild<br />

der Bundeshauptstadt prägen. Alleine<br />

in der Ersten Republik errichtete die Stadt<br />

Wien 382 Gemeindebauten. Geplant wurden<br />

diese von 199 Architekten. Doch trotz der<br />

großen Zahl an Planern setzte sich beim sozialen<br />

Wohnbau der Zwischenkriegszeit ein<br />

unverkennbarer Stil durch. So sind die Bauten<br />

der Zwischenkriegszeit auch heute noch<br />

auf den ersten Blick erkennbar.<br />

Insgesamt besitzt die Stadt Wien 220.000<br />

Gemeindewohnungen – dies macht sie<br />

zur größten Hausverwaltung Europas. Die<br />

Bauten sind in den Wiener Bezirken unterschiedlich<br />

stark vertreten. In den dicht<br />

verbauten Stadtteilen Mariahilf, Josefstadt<br />

und Neubau ließen sich mit den kommunalen<br />

Wohnbauten nur wenige Lücken<br />

füllen. Dagegen weisen der 5. und der 12.<br />

Wiener Gemeindebezirk eine im Vergleich<br />

zu ihrer Fläche sehr hohe Zahl der weitläufigen<br />

Wohnanlagen auf. Zu verdanken<br />

ist dies den Grundstücksankäufen entlang<br />

des heutigen Margareten- und Meidlinger<br />

Gürtels. In der Inneren Stadt errichtete man<br />

in der Ersten Republik keine kommunalen<br />

Wohnbauten.<br />

Ein soziales Konzept stiftet Identität<br />

Unzumutbare Verhältnisse prägten zum<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts die Wohnsituation<br />

der Arbeiterschicht. Erste Ansätze<br />

eines kommunalen Wohnbaus entstanden<br />

um die Jahrhundertwende – in der Anfangszeit<br />

bestand die Hauptmotivation in<br />

der Linderung der Wohnungsnot. Die Idee<br />

nahm schließlich in Form von Werkswohnungen,<br />

die durch die Floridsdorfer Loko-<br />

Karl Seitz Hof<br />

© Bwag<br />

motivfabrik, die Firma Breviller & Urban<br />

sowie karitative Vereine errichtet wurden,<br />

Gestalt an. Trotzdem besserten sich die<br />

Lebensumstände der Wiener Arbeiterklasse<br />

nur langsam – so kamen im Bezirk Ottakring<br />

im Jahr 1910 auf 177.000 Einwohner<br />

lediglich 40.000 Wohnungen. Die politische<br />

Voraussetzung für den sozialen Wohnbau<br />

wurde schließlich erst 1917 und obendrein<br />

ungewollt geschaffen.<br />

Nach Protesten seitens der Bevölkerung<br />

sah sich die Regierung dazu gezwungen,<br />

eine Mietschutzverordnung ins Leben zu<br />

rufen. Sie war ursprünglich Familien von<br />

Soldaten vorbehalten und sollte diese vor<br />

dem Verlust ihrer Wohnung bewahren. Aus<br />

diesem Konzept heraus entwickelte sich<br />

1919 – als die Stadt zum ersten Mal unter<br />

sozialdemokratischer Verwaltung stand –<br />

die Idee zur Errichtung gemeindeeigener<br />

Großwohnanlagen, deren Wohnungen erschwinglich<br />

sein sollten. Die sogenannten<br />

„Superblocks“ sollten aber nicht nur Wohnraum,<br />

sondern auch soziale Infrastruktur<br />

zur Verfügung stellen. So wurden in den<br />

Erdgeschosszonen der Gemeindewohnbauten<br />

Kindergärten, Volksbibliotheken,<br />

Werkstätten, Veranstaltungs- und Versammlungssäle,<br />

Geschäftslokale und Mutterberatungsstellen<br />

angesiedelt – all jene<br />

Einrichtungen standen den Bewohnern zur<br />

kollektiven Nutzung zur Verfügung. Der<br />

erste soziale Wohnbau, der Metzleinstaler<br />

Hof im 5. Wiener Gemeindebezirk, war<br />

schließlich 1925 bezugsfertig.<br />

Möglich wurde der kommunale Wohnbau<br />

aber nicht alleine durch den politischen<br />

Umbruch, sondern auch durch den zunehmenden<br />

Besitz von Bauland durch die Stadt<br />

Wien. Bereits 1924 war die Bundeshauptstadt<br />

mit 2,6 Millionen Quadratmetern Bauland<br />

größter Grundbesitzer in Österreich.<br />

Der Stadt war es dadurch auch möglich,<br />

Bodenspekulation einzudämmen.


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45<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Architektur als politischer Spiegel<br />

Nicht nur schön anzusehen, sondern vor<br />

allem lebenswert sollte der kommunale<br />

Wohnbau sein. Den „verlogenen Scheinfassaden“<br />

der Zinshäuser des Jugendstils<br />

sagte die sogenannte „Architektur des Proletariats“<br />

in der Ersten Republik den Kampf<br />

an. Dies tat sie, ohne in eine stilistische<br />

Eintönigkeit zu verfallen. In den Gemeindebauten<br />

sind nicht nur Sachlichkeit, sondern<br />

gleichzeitig historische Einflüsse des Klassizismus<br />

und des Wiener Sezessionismus<br />

zu finden – schließlich befanden sich unter<br />

den zuständigen Architekten viele Schüler<br />

Otto Wagners. Der unverkennbare Stil<br />

setzte sich in Wien durch und ist heute fixer<br />

Bestandteil des Stadtbildes. Die einprägsame<br />

Ästhetik hatte dabei zusätzlich sozialen<br />

Nutzen. So dienten die weitläufigen und oft<br />

begrünten Höfe der Wohnanlagen als Aufenthalts-<br />

und Naherholungszonen, soziale<br />

Treffpunkte und Kinderspielflächen.<br />

Leider setzte sich der Baustil nur bis in die<br />

1930er-Jahre durch. In der Nachkriegszeit<br />

kam bei der Realisierung sozialer Wohnbauten<br />

ein anderer, weitaus schlichterer<br />

Ansatz zum Tragen. Grund war eine große<br />

Nachfrage nach Wohnungen bei knappen<br />

Baugründen. Aus dem Bestreben heraus,<br />

in kurzer Zeit viele Wohnungen zu errichten,<br />

entstand die Per-Albin-Hansson-Siedlung<br />

West im 10. Wiener Gemeindebezirk.<br />

Der erste kommunale Wohnbau der Nachkriegszeit<br />

wurde im Jahr 1947 ausschließlich<br />

aus Ziegelschuttbeton errichtet. In den<br />

darauffolgenden Jahren fehlte es der Stadt<br />

Wien aber nicht nur an Baugründen, sondern<br />

gleichzeitig an finanziellen Mitteln. So<br />

kam es dazu, dass sich am Stadtrand hohe<br />

Wohnblöcke mit minimalistischer Fassadengestaltung<br />

häuften. In den 1970er-Jahren<br />

versuchte sich die Stadt schließlich<br />

im Bauen identitätsstiftender Bauten. Als<br />

Ergebnis davon entstand unter anderem<br />

die Wohnhausanlage am Schöpfwerk im 12.<br />

Wiener Gemeindebezirk.<br />

In den darauffolgenden Jahren gerieten<br />

die sogenannten Großwohnsiedlungen am<br />

Stadtrand aufgrund sozialer Problematik<br />

aber in Verruf. Auch die Stadt erkannte,<br />

dass sich eine derartige Konzentration großer<br />

Menschenmengen in Gegenden mit fehlender<br />

sozialer Infrastruktur negativ auf die<br />

Sicherheit auswirkte. Da ab den 1970er-Jahren<br />

zudem die Nachfrage nach Wohnungen<br />

wieder zurückging, realisierte Wien ihre<br />

kommunalen Wohnbauprojekte überwiegend<br />

in bereits bewohnten, dicht verbauten<br />

Gebieten, um Baulücken zu schließen.<br />

Karl Marx Hof<br />

© Dreizung<br />

Metzleinstaler Hof<br />

© Bezirksmuseum Margareten<br />

Lehren für die Stadt(planung)<br />

Auch wenn die Bauweise einiger Gemeindebauten<br />

nicht mehr den heutigen Standards<br />

der Architektur entspricht, darf nicht vergessen<br />

werden, wie sehr Wien durch den<br />

kommunalen Wohnbau geprägt und verändert<br />

wurde. Und die Veränderungen waren<br />

durchweg positiv – so war es mit dem<br />

Gemeindebaukonzept möglich, der Arbeiterklasse<br />

leistbare Wohnungen von guter<br />

Qualität zur Verfügung zu stellen und die<br />

Wohnungsnot einzudämmen. Vor allem mit<br />

den Wohnkomplexen der Zwischenkriegszeit<br />

schaffte es die Stadt, in ganzen Bezirksteilen<br />

identitätsstiftende Architektur zu realisieren.<br />

Jene Konzepte prägen bis heute das Ortsbild<br />

der Stadt, wobei die Wohnungen noch<br />

immer einen guten Ruf genießen – immerhin<br />

lebt heute jeder vierte Wiener in einem Gemeindebau.<br />

Zu verdanken ist die Beliebtheit<br />

der Gemeindewohnungen nicht zuletzt den<br />

Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre.<br />

2.522 kommunale Wohnbauten wurden zwischen<br />

1994 und 2005 renoviert, sodass die<br />

darin befindlichen 122.000 Wohnungen dem<br />

modernen Standard entsprechen.<br />

Allerdings muss sich der kommunale Wohnbau<br />

der Stadt heute großen Herausforderungen<br />

stellen – diese sind nicht bautechnischer,<br />

sondern vor allem politischer und<br />

damit finanzieller Natur. Die rapide ansteigenden<br />

Bau- und Grundstückskosten wirken<br />

sich auch auf die Mietpreise der Gemeindewohnungen<br />

aus – so stellt sich die<br />

Frage, ob es noch immer gerechtfertigt ist,<br />

von „sozialem Wohnbau“ zu sprechen. Da<br />

jedes Jahr noch immer an die 10.000 Gemeindewohnungen<br />

vergeben werden, ist<br />

dies eine Fragestellung, der sich Wien auf<br />

jeden Fall widmen sollte. Noch gibt es seitens<br />

der Hauptstadt diesbezüglich keine<br />

Ansätze – auch die Errichtung des bisher<br />

letzten Gemeindebaus liegt schon lange,<br />

nämlich 15 Jahre zurück.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

Alt & Neu<br />

Alt und Neu<br />

im arabischen Raum<br />

Es ist sicher kein Zufall, dass heutzutage im arabischen Raum die meisten Landmarks<br />

entstehen und fast alle Stararchitekten und auch Newcomer dort bauen oder<br />

es wollen. Besonders die VAE sind das Mekka der Architekten, es ist (scheinbar)<br />

unbegrenzt Geld vorhanden und Gesetze, die Bauordnungen und eine menschenwürdige<br />

Bauabwicklung werden auch nicht so genau beachtet. Shitstorms sind<br />

vorprogrammiert, tun aber dem Business keinerlei Abbruch, die Spielwiese für<br />

megalomanische Eitelkeiten ist geöffnet!<br />

Text: Peter Reischer<br />

Skyline Doha<br />

© Qatar National Tourism Council


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47<br />

Arabischer Raum<br />

© Qatar National Tourism Council<br />

Die (noch) Öl fördernden Länder der Region<br />

haben das Ende ihres Reichtums aus<br />

diesen Quellen erkannt und unternehmen<br />

vielfältige Versuche, um ein neues Standbein<br />

ihrer Wirtschaft und ihres Einkommens<br />

zu erzeugen: Kunst, Tourismus, Sport und<br />

Spektakel sind die benutzten Werkzeuge.<br />

Auf der Strecke bleiben dabei die Umwelt<br />

und auch die Werte ihrer eigenen Kultur.<br />

Jahrhunderte alte Traditionen, Bauweisen<br />

und Wissen werden zugunsten der technoiden<br />

Möglichkeiten unserer Zeit und der<br />

Sucht nach Maximierung eines Images über<br />

Bord geworfen und vergessen. Die Transformation<br />

von einer Beduinensiedlung und<br />

Karawanserei zum höchsten Gebäude der<br />

Welt, zu gigantischen Zweigstellen der weltbesten<br />

Museen, zu Vergnügungsparks und<br />

Rennstrecken im Wüstensand in wenigen<br />

Jahren geht zu schnell. Es stellt sich die<br />

Frage, ob man die Funktion von Wind türmen<br />

zur Klimatisierung von Bauten einfach durch<br />

Klimaanlagen ersetzten kann? Ob die Umwelt<br />

es verzeiht, wenn Sandstrände zu kilometergroßen<br />

Ornamenten mit Hotelburgen<br />

transformiert werden? Ob man die Vernunft<br />

und Umwelt dem Profit opfern darf?<br />

Nicht immer ist aber das Neue schlecht<br />

und es soll hier auch nicht der Eindruck<br />

von grenzenloser Kritik erweckt werden.<br />

Großartige Zeugnisse der Baukultur in diesen<br />

Ländern – sie gibt es genug – stehen<br />

nun Seite an Seite neben den hochinteressanten,<br />

architektonischen Projekten der<br />

Jetztzeit. Dieses Nebeneinanderstellen<br />

historischer Architektur der Vergangenheit<br />

mit heutigen Landmarks zeigt jedoch<br />

den Irr-, Un- oder Sinn dieser Entwicklung.<br />

Allerdings sollen in diesem Artikel nicht die<br />

„großen“, zum Teil erst in den kommenden<br />

Jahren eröffneten, Architekturen der Stars<br />

(der 830 Meter hohe Burj Khalifa, das von<br />

Zaha Hadid inspirierte Al Wakrah Stadion<br />

oder das von Jean Nouvel entworfene National<br />

Museum of Qatar) gezeigt werden,<br />

sondern eher kleinere Beispiele und architektonische<br />

Experimente.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

48<br />

Alt & Neu<br />

© Nigel Young<br />

Betrachtet man zum Beispiel die neue „Apple Dubai<br />

Mall“ von foster + partners, so erweckt die riesige<br />

„Solar Wing“ Installation, welche Schatten und<br />

Schutz für die Innenräume bietet, Erinnerungen an<br />

die filigranen Balustraden und Fensterwände von alten<br />

Bauten der Region. Die sich solar gesteuert öffnende<br />

und schließende Wand, die den Shop mit der<br />

Aussicht auf den Burj Khalifa und den Dubai Fountain<br />

verbindet oder trennt, scheint in ihrem Konzept und<br />

Schema auf die Kultur und die klimatischen Bedingungen<br />

der Emirate zu antworten. Die Installation<br />

stellt eine Neuinterpretation der traditionellen Mashrabiya<br />

(traditionelle islamische dekorative Holzgitter,<br />

die als Gitterschranken in Moscheen oder als<br />

Fenstergitter bzw. als Balkonverkleidungen in Wohnhäusern<br />

und Palästen zum Einsatz kamen) dar. Jeder<br />

der Flügel ist aus leichtgewichtigen Karbonfasern<br />

gemacht, die vielschichtigen Lagen von Stäben formieren<br />

ein dichtes Netz, das sich in seiner Konzentration<br />

nach der Stärke des Sonneneinfalls richtet.<br />

Betrachtet man allerdings die islamischen Vorbilder,<br />

so ist von deren Feingliedrigkeit und der sensiblen<br />

Ausführung nur wenig zu bemerken. Man kann eben<br />

ein System mit einer Größe von ca. 1 x 2 Meter nicht<br />

einfach auf eine Dimension von 3 x 10 Meter aufblasen.<br />

Gleichzeitig demonstriert diese Architektur die<br />

Macht und den Einfluss einer der bedeutendsten Firmen<br />

der Welt.<br />

Souq Waqif, man kann gut die Feinheit<br />

und die sorgfältige Ausarbeitung der<br />

durchbrochenen Öffnungen erkennen.<br />

© Qatar National Tourism Council


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49<br />

Arabischer Raum<br />

Außenansicht des Louvre Abu Dhabi<br />

© Mohamed Somji<br />

Louvre Abu Dhabi – Rain of light<br />

© Roland Halbe<br />

Ähnliches lässt sich zum Louvre Abu Dhabi konstatieren.<br />

Entworfen von Jean Nouvel, wurde es mit<br />

fünfjähriger Verspätung 2017 eröffnet. Zahlreiche<br />

Proteste in Frankreich, wo Petitionen gegen den<br />

Ausverkauf französischer Kultur unterzeichnet wurden,<br />

begleiteten seine Entstehung. Der Preiskampf<br />

um den Auftrag war angeblich beachtlich, eine österreichische<br />

Firma hat schließlich den Auftrag für<br />

den Stahlbau der Kuppel erhalten, sich daran aber<br />

die Zähne ausgebissen und musste (auch deswegen)<br />

Konkurs anmelden. Vorbilder in Form und Gestalt<br />

kann man in den verschiedensten Moscheen<br />

und Kuppelbauten der arabischen Welt finden. 7.850<br />

Aluminiumsterne bilden in verschiedene Größen und<br />

Schichten den flirrenden Himmel der großen Kuppel,<br />

mit 7.500 Tonnen ist sie in ihrem Stahlgewicht<br />

schwerer als der Eiffelturm.<br />

u<br />

Felsendom in Jerualem<br />

© FadiBarghouthy


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

50<br />

Alt & Neu<br />

© Luca Poian Forms<br />

Das Büro Luca Poian Forms hat einen Entwurf für<br />

eine neue Moschee, direkt an den Ufern des Dubai<br />

Creek Harbours ausgearbeitet. Er übernimmt die<br />

organisatorischen und kompositorischen Kriterien<br />

der traditionellen Moschee und erweitert sie um die<br />

Einführung doppelt gekrümmter Bögen als eine neue<br />

Topologie in diesen religiösen Strukturen. Das einfache<br />

Gewölbe ist in vielen Bauten des Islam zu finden,<br />

Poian nimmt allerdings die sogenannte Scherk-Kurve<br />

oder Fläche als Vorbild und benutzt sie sowohl in<br />

monumentaler Größe in der Gebetshalle wie auch in<br />

verkleinerter Form bei den Minaretten.<br />

© Luca Poian Forms


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51<br />

Arabischer Raum<br />

© Naab Design<br />

Ein weiterer religiöser Bau ist der Wettbewerbsentwurf<br />

für die „Spirit of Light“ - Dubai Creek Harbor<br />

Iconic Mosque von QASTIC Lab, California, USA.<br />

Die zwei Ebenen des Hauptraumes sind südwestlich<br />

gegen Qibla (die Richtung, in der die Muslime<br />

während des Gebetes blicken) gerichtet und sollen<br />

10.000 Gläubige aufnehmen. Das Licht wird hier zum<br />

Spielball zwischen innerer und äußerer Hülle, unterstützt<br />

von einem diamantförmigen Fenster, welches<br />

dramatisch in der Mitte der Öffnung in Richtung<br />

Mekka sitzt. Ein System aus GFRC-Paneelen (Glass<br />

fiber reinforced concrete) in der Hülle soll durch eine<br />

Stahlkonstruktion, entsprechend der geometrischen<br />

Harmonie, unterstützt werden. Die Architekten wagen<br />

damit eine Neudefinition der Rolle eines religiösen<br />

Baus, indem sie die Hauptrichtung der Architektur<br />

nicht vertikal, sondern in einem 45 Grad Winkel<br />

horizontal ausrichten.<br />

u<br />

© Naab Design © Naab Design


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

52<br />

Alt & Neu<br />

© Lester Ali<br />

Karawansereien dienten im Nahen und auch Fernen<br />

Osten zur Übernachtung und auch als Warenlager<br />

und Warenumschlagsstelle. Einen modernen Lagerraum,<br />

und zwar eine Galerie hat das Büro OMA in<br />

Dubais Al Qouz, dem Industriebezirk in der Alserkal<br />

Avenue adaptiert. Das 1.250 m 2 große, ehemalige<br />

Lagerhaus dient heute für Ausstellungen, Events,<br />

Performances und Modeshows. Alle Servicebereiche<br />

sind an einem Ende konzentriert, um die Eventfläche<br />

so groß wie möglich zu halten. Die originale Hauptansicht<br />

wurde durch eine Polykarbonatfassade ersetzt<br />

und hat raumhohe Türen (acht bis zehn Meter) bekommen<br />

– so kann der Hof als Fläche mitbenutzt<br />

werden. Die transluzenten Tore bringen auch eine<br />

optische Verbindung zwischen innen und außen mit<br />

sich und versorgen das Innere zusätzlich mit Tageslicht.<br />

Der Rest der Fassade ist erhalten und mit einem<br />

schwarzen Betonspritzputz versehen, darin sind kleine<br />

Glas- und Spiegelsplitter enthalten und so erregen<br />

diese Boxen Aufsehen in der Nachbarschaft.<br />

© Lester Ali<br />

© Qatar National Tourism Council


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53<br />

Arabischer Raum<br />

© Rory Gardiner<br />

Laut seiner Selbstbeschreibung will das Jameel<br />

Arts Centre die führende Galerie für zeitgenössische<br />

Kunst in den VAE, im Mittleren Osten und in<br />

der südasiatischen Region werden. Sie wurde von<br />

Serie Architects entworfen und im November 2018<br />

eröffnet. Situiert ist dieser Warenumschlagsplatz<br />

für Kunst mit 10.000 m 2 Nutzfläche an der Jaddaf<br />

Waterfront in Dubai. Die Architekten bezogen ihre<br />

Inspiration aus den frühen Emirati Sha´abi Häusern<br />

(siehe auch Architekturbiennale Venedig 2016), diese<br />

bilden eine Serie von Räumen, welche einen Hof<br />

umschließen. Ihre zweite Inspiration ist der Madinat-Stil,<br />

bei dem eine parkartig durchgrünte „Stadt<br />

in der Stadt“ äußerst aufwendig als Lagunenstadt<br />

im Stil alter arabischer Paläste mit den typischen<br />

Windtürmen gebaut wird. Das Resultat ist eine auf<br />

einer Inselform errichtete Ansammlung von weißen<br />

Kuben, umgeben von einer Säulenkolonade und mit<br />

sieben Gartenhöfen durchmischt. Struktur und Symmetrie<br />

vermisst der Betrachter. Auch die Referenz<br />

zu den zitierten Windtürmen sucht man vergeblich<br />

bei diesem Architekturensemble.<br />

© Thomas Schoch<br />

Die aufwendig und kunstvoll gestalteten<br />

"Windtürme" dienen zur Belüftung und<br />

Ventilation der Innenräume.


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54<br />

Alt & Neu<br />

Wunderland<br />

im Urwald<br />

AZULIK Uh May / Mexiko<br />

Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />

Fotos: Enchanting Transformation 2018


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55<br />

Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />

Wenn in Österreich einem Neubau auch nur ein Baum<br />

zum Opfer fallen soll, sind sofort Bürgerinitiativen, Umweltschützer<br />

etc. zur Stelle, ketten sich an den Baum<br />

und sind sich der gewaltigen, medialen Aufregung<br />

über den Baummord und ihre Initiative sicher. In den<br />

lateinamerikanischen Urwäldern werden jährlich auf<br />

tausenden Quadratkilometern Bäume gefällt, des Profites<br />

wegen. Initiativen zur Bekämpfung dieses Raubbaus<br />

an unserer Umwelt sind nur bedingt erfolgreich.<br />

Statt zu jammern und zu reklamieren, soll nun einmal<br />

eine etwas andere Initiative beschrieben werden:<br />

Eduardo Neira (Roth), der CEO, Gründer von AZU-<br />

LIK und Präsident von Enchanting Transformation,<br />

setzt seit Jahren Taten. Seit zehn Jahren richtet er in<br />

Mexiko seine Aufmerksamkeit auf einen konstanten<br />

Dialog zwischen Einheimischen und künstlerischen<br />

Kommunitäten, um deren integrale Entwicklung zu<br />

fördern. Mit jedem seiner Projekte verstärkt er Bemühungen<br />

zum Erhalt lokaler Kultur und Landschaft<br />

und die Wiederentdeckung der längst vergessenen<br />

Werte verschiedenster Interaktionsformen beim und<br />

zum Schutz der Umwelt. Dieses, sein Interesse fokussiert<br />

sich dabei auf Forschung und Entwicklung<br />

durch Kunst als eine Reflexion über das menschliche<br />

Wesen und seinen Einfluss auf unseren Planeten. u<br />

Ein Kunst- und Lehrzentrum der besonderen Art hat<br />

Eduardo Neira, Präsident der Stiftung Enchanting<br />

Transformation im Urwald von Mexiko errichtet. Es wurde<br />

kein einziger Baum dafür auf der Baustelle gefällt,<br />

kein einziger Plan gezeichnet und die anthroposophische<br />

Architektur verbindet sich wie organisch mit der<br />

Umwelt. Natur und Architektur wachsen zusammen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

56<br />

Alt & Neu<br />

Polierte Betonflächen<br />

winden sich um Bäume<br />

herum, als ob sie auch<br />

gewachsen wären und der<br />

Natur ihre Ehrerbietung<br />

weisen würden.<br />

Sein neuestes Projekt, das AZULIK Uh May im<br />

Dschungel von Mexiko, wurde erst im November<br />

2018 eröffnet. Sein Erscheinungsbild drückt sich<br />

in nachhaltigen, biomorphen Betonvolumina und<br />

schwebenden Brücken, die völlig natürlich aus der<br />

Substanz und der Umwelt zu wachsen scheinen, aus.<br />

Er hat eine Art Wunderland in den mexikanischen<br />

Dschungel als Kunstzentrum eingepflanzt. Es befindet<br />

sich in der Nähe von Francisco Uh May im Herzen<br />

der Halbinsel Yucatan und soll nun seit seiner Eröffnung<br />

als Kunstraum und Designschule Künstler mit<br />

der örtlichen Bevölkerung der Maya in Kontakt bringen.<br />

Interessant an dem Projekt ist auch, dass das<br />

Team in Yucatan ohne detaillierte Pläne baute. Es war<br />

ein Building in Progress mit ad hoc Entscheidungen<br />

über den nächsten Schritt.<br />

u


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57<br />

Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

58<br />

Alt & Neu<br />

Polierte Zementoberflächen, welche an die anthroposophischen<br />

Architekturexperimente von Rudolf<br />

Steiner oder erste Anfänge der sogenannten Alternativ<strong>architektur</strong><br />

in der Hippiezeit in Amerika erinnern,<br />

wellen und schlingen sich hier von Ebene zu<br />

Ebene. Verbunden sind sie mit – aus dem Holz der<br />

einheimischen Bejucopflanze – geflochtenen Böden<br />

und Verbindungsstegen. Diese menschgemachten<br />

Strukturen besitzen holzähnliche Überdachungen<br />

und scheinen so natürlich und integriert, als ob sie<br />

mit dem Dschungel mitgewachsen wären. Die verschiedenen<br />

Bereiche/Räume sind durch freischwebende<br />

Brücken und Pfade, die sich durch die Bäume<br />

schlängeln, verbunden, und es wurde für das Projekt<br />

kein einziger Baum gefällt, sondern mit und um diese<br />

Bäume herumgebaut.<br />

In seinem Zentrum ist ein 16 Meter hoher Dom aus<br />

Beton und Bejucohölzern errichtet, gekrönt von der<br />

„Blume des Lebens“, einer geometrischen Form aus<br />

überlappenden, konzentrischen Kreisen in der Form<br />

eines Blütenkelches angeordnet. Die Proportionen<br />

beruhen auf einer Fibonacci-Reihe (Eine unendliche<br />

Folge von Zahlen, bei der sich die jeweils folgende<br />

Zahl durch Addition ihrer beiden vorherigen Zahlen<br />

ergibt). Die gesamte Architektur von AZULIK Uh May<br />

ist eine erfrischende und innovative Kombination aus<br />

vor Ort erhältlichen Materialien und Organik – alles<br />

dient dazu, den CO 2 Footprint zu verringern.


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59<br />

Eduardo Neira (Roth), Fernando Artigas und Jorge Berea<br />

Ernesto Neto, Every Tree is a Civilizing Entity<br />

Guillaume Leblon, The innocent‘s coat<br />

Der vielschichtige Komplex beinhaltet eine Reihe<br />

von Räumen für Kreativität und Innovation, ein Labor<br />

für Mode und Design, ein modernes Aufnahmestudio<br />

und Wohnmöglichkeiten für diverse Künstler.<br />

In seinem Herzen konzentriert man sich auf die universelle<br />

Sprache der Kunst und das Handwerk, um<br />

die Maya-Bevölkerung mit Künstlern, internationalen<br />

Studenten und Schülern in Kontakt zu bringen. Eine<br />

in die Struktur eingebettete Schule versucht, westliche<br />

Medizin mit den Tausende Jahre alten Heilmethoden<br />

der Maya zu verbinden.<br />

Es ist das neueste Projekt von Eduardo Neira, der<br />

auch schon das AZULIK Luxus Resort Tulum und das<br />

danebenliegende Kunstzentrum IK LAB initiiert hat.<br />

All diese Projekte und ihre Architekturen versuchen<br />

sensibel mit der Umwelt, mit den lokalen Ökosystemen<br />

umzugehen. So umarmen die Strukturen die<br />

bestehende Vegetation, statt sie zu verdrängen oder<br />

zu ersetzen.<br />

Man kann auch hier den Versuch, Alt und Neu zu verbinden,<br />

erkennen. Denn auch die Natur des Urwalds<br />

ist viele Jahre alt und die Menschen bringen Neues<br />

mit ihr in Verbindung, aber eben nicht in Konkurrenz,<br />

sondern in einer gleichberechtigten Koexistenz. (rp)<br />

AZULIK Uh May<br />

Francisco Uh May, Mexiko<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Eduardo Neira (Roth)<br />

Eduardo Neira (Roth),<br />

Fernando Artigas und Jorge Berea<br />

Grundstücksfläche: 40.000 m 2<br />

Fertigstellung: 10/2018


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60<br />

Alt & Neu<br />

Plugin Houses<br />

Shangwei Plugin Houses / China / People‘s Architecture Office (PAO)<br />

Fotos: People’s Architecture Office, Zhan Changheng<br />

Alte Häuser werden immer öfter renoviert statt abgerissen,<br />

mit neuen Elementen und Techniken aufgewertet<br />

und in zeitgemäße Wohn-, Lebens- und<br />

Arbeitsmöglichkeiten verwandelt. Das passiert auf<br />

der ganzen Welt in verstärktem Maße, weil Nachhaltigkeit<br />

und Ressourcenschonung angesagt sind.<br />

Eine logische Entwicklung, auch wenn man an den<br />

beschränkten Platz in den Städten und urbanen Ballungsgebieten<br />

denkt.<br />

Das in Beijing beheimatete Büro People´s Architecture<br />

Office (PAO) und People´s Industrial Design<br />

Office (PIDO) gehen nun noch einen Schritt weiter in<br />

dieser Gedankenkette. Die Shangwei Plugin Houses<br />

sind kleine Wohneinheiten, die in Hunderte Jahre alte,<br />

seit Jahrzehnten verlassene und nur als Ruinen erhaltene<br />

Mauerreste einer chinesischen Siedlung eingepflanzt<br />

wurden. Der Ort Shangwei Village litt seit Jahren<br />

unter einem starken Nichtinvestment. Die rapide<br />

urbane Expansion des nahe gelegenen Shenzhen<br />

verschluckte Orte wie Shangwei und verwandelte sie<br />

in landschaftliche Inseln, umringt von Neubauten. Die<br />

Hälfte der Grundstücke dort wurde von den Bewohnern,<br />

auf der Suche nach einem „besseren“, höheren<br />

Lebensstandard verlassen – sie zogen in die benachbarten,<br />

neu errichteten Wohngegenden.<br />

Die örtliche Verwaltung, die Shangwei Village Cooperative,<br />

interessierte sich nun für neue, innovative<br />

Wege, um die Gegend wieder zu bevölkern, und<br />

wollte eine, sich selbst entwickelnde Gemeinschaft<br />

von Künstlern und Handwerkern, welche sich bereits<br />

in den alten Gemäuern niedergelassen hatte, unterstützen.<br />

So initiierte sie mit Unterstützung von der<br />

Leping Foundation und Future Plus, einer Non-Profit-Organisation,<br />

eine Zusammenarbeit mit dem People´s<br />

Architecture Office. Die Stadtverwaltung ist<br />

gesetzlich verpflichtet, unbewohnbares Eigentum,<br />

bei dem das Dach eingestürzt ist, zu renovieren. Auf<br />

jeden Fall sind diese Objekte sehr schwierig zu restaurieren,<br />

weil die geringsten Änderungen in der<br />

Struktur die nebenstehenden Gebäude beeinflussen<br />

und weitere Einstürze zur Folge haben könnten. u


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61<br />

People‘s Architecture Office (PAO)<br />

Statt abreißen oder renovieren wählte<br />

das People´s Architecture Office<br />

den Weg der Implementierung von,<br />

aus Paneelen zusammengesetzten<br />

Einheiten mitten in die verfallenen<br />

Mauern einer Siedlung bei Shenzhen.<br />

Die Bewohner erhalten einen deutlich<br />

erhöhten Wohn- und Lebensstandard<br />

und dieses Projekt richtet<br />

sich vor allem gegen die Absiedelung<br />

und Zerstörung alter Substanz.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

62<br />

Alt & Neu<br />

Um dieses Problem zu umgehen, hat sich das Architekturbüro<br />

dazu entschlossen, die jeweilige Originalstruktur<br />

unberührt zu lassen und strikt innerhalb des<br />

noch existierenden „Hauses“ – eigentlich nur Mauerreste<br />

– zu bauen. Diese Plugin Houses benutzen ein<br />

modulares System aus vorgefertigten Paneelen. Sie<br />

werden, mit wenigen Zentimetern Abstand zu den alten<br />

Mauern wie fehlende Puzzlestücke in die bereits<br />

(oder noch) bestehende Umgebung eingesetzt. Verbindungsbeschläge<br />

sind in jedem der Paneele integriert,<br />

Türen und Fenster sind aus Kunststoff oder Aluminium<br />

mit Isolierglasscheiben und so kann ein Haus<br />

innerhalb eines Tages von ungelernten Arbeitern mit<br />

minimalem Werkzeugaufwand errichtet werden. Die<br />

industrielle (Vor)Fertigung erlaubt die Verwendung<br />

von hoch qualitativen Materialien, erhöht gleichzeitig<br />

drastisch die Energieeffizienz und die ökonomischen<br />

Maßstäbe stellen sicher, dass diese Hineinstell-Häuser<br />

erschwinglich bleiben. Und obwohl die Plugin-Paneele<br />

in einer Massenproduktion hergestellt<br />

werden, wird jedes Wohnobjekt auf den Ort und die<br />

Gegebenheiten sowie Bedürfnisse der Benutzer individuell<br />

zugeschnitten und angepasst.<br />

u<br />

Die Objekte sind trotz ihrer kleinen Wohnfläche<br />

individuell an die Bedürfnisse der Bewohner<br />

anpassbar. Durch die großzügigen Fenster hat<br />

man die alten Gemäuer stets vor Augen.


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63<br />

People‘s Architecture Office (PAO)


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

64<br />

Alt & Neu<br />

Die neuen Körper sitzen<br />

perfekt in den Lücken der<br />

alten Gemäuer und maximieren<br />

so den neu geschaffenen<br />

Wohnraum. Gleichzeitig<br />

fungiert der Einbau der neuen<br />

Elemente als Stärkung der<br />

maroden Struktur.<br />

Das Huang Family Plugin House passt auf die winzige<br />

Fläche von 15 Quadratmetern. Weil ein Teil des<br />

ursprünglichen Daches noch immer bestand, funktioniert<br />

der Einbau des Hauses gleichzeitig als Unterstützung,<br />

Sicherung und Verstärkung der maroden<br />

Struktur. Es ist eine Schutzmaßnahme gegen jegliche<br />

strukturellen Probleme, die das alte Haus haben<br />

könnte. Um zusätzlichen Raum zu generieren, befindet<br />

sich der Schlafraum auf einer Mezzaninebene mit<br />

einem Eckfenster, welches über eine halbverfallene<br />

Wand hinausragt und einen Panoramaausblick über<br />

die Dächer der Siedlung bietet. Ein Dachfenster ist<br />

dort, wo das alte Dach bereits kollabiert ist und so<br />

gelangt viel Naturlicht in die Tiefe des Raumes.<br />

Das Fang Family Plugin House ist nur wenig größer<br />

als 20 Quadratmeter. Auf der rechten Seite des Gebäudes<br />

bringt ein Oberlicht in einem shedförmig ausgebildeten<br />

Dach genügend Licht in das Schlafzimmer.<br />

Auch diese Architektur scheint wie ein weißer<br />

Kristall aus den Ruinen herauszublühen. Trotz aller<br />

Beengtheit ist hier noch Platz für einen Minigarten<br />

geblieben.<br />

Bei beiden Plugin Houses wird durch effiziente<br />

Kleinst einheiten für Heizung, Kühlung und einen modernen<br />

Küchenblock ein deutlich erhöhter Lebensstandard<br />

ermöglicht. Auch ein für die Kompostierung<br />

geeignetes, off-grid Toilettensystem gehört zum<br />

Standard dieser Projekte.<br />

(rp)


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65<br />

People‘s Architecture Office (PAO)<br />

Shangwei Plugin Houses<br />

Shenzhen, China<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Guanhu Subdistrict / FuturePlus Academy<br />

He Zhe, James Shen, Zang Feng<br />

Sha Jinghai, Lin Mingkai<br />

Bebaute Fläche: 15 bzw. 20 m 2<br />

Fertigstellung: 01/2018<br />

People´s Architecture Office (PAO) / People´s Industrial Design<br />

Office (PIDO) wurden 2010 gegründet. Das Team besteht<br />

aus einer multidisziplinären Gruppe von Architekten, Ingenieuren,<br />

Designern und Stadtplanern. Die Projekte fokussieren<br />

sich auf die soziale Wirkung des Designs. PAO ist das erste<br />

Büro in Asien mit einer B Corporation-Zertifizierung.<br />

B Corp (oder auch B Lab) ist eine Zertifizierung, welche für<br />

das Erreichen sozialer Nachhaltigkeit in der Architektur und<br />

umweltbezogene Leistungen ausgestellt wird. Im August<br />

2018 gab es bereits über 2.600 zertifizierte B Corporations<br />

in 150 Firmen in 60 Ländern.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

66<br />

Alt & Neu<br />

Die Zeit – im Ziegel<br />

eingefangen<br />

Tower of Bricks / Hengshui / Interval Architects<br />

Fotos: Zhi Geng


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67<br />

Interval Architects<br />

Ausgangspunkt<br />

Das Projekt hatte seinen Ausgangspunkt bei einem<br />

halb verfallenen Hoffman-Ofen (ein Tunnelbrennofen<br />

für keramische Produkte) im Sumpfgebiet nahe der<br />

Stadt Hengshui in China. In diesem Gebiet entsorgten<br />

lange Zeit die umliegenden Industrien ihre Abwässer.<br />

Die Ziegelbrennerei war das einzige Gebäude<br />

in dem Sumpf und ihr Kamin ragte als Wahrzeichen<br />

weithin sichtbar in die Höhe. Aufgrund der neuen<br />

Umweltpolitik Chinas, die das Ziegelbrennen aus Ton<br />

aus Umweltschutzgründen verbietet, war die Anlage<br />

verlassen worden und drohte komplett einzustürzen.<br />

Einige Bauteile hatten schon das Zeitliche gesegnet.<br />

Ein neuer Plan der lokalen Verwaltung des Bezirkes<br />

sah nun vor, den Sumpf in einen botanischen Garten<br />

zu verwandeln und ein zughöriges Kunst- und Ausstellungszentrum<br />

an der Stelle der ehemaligen Ziegelbrennerei<br />

zu errichten. Die beauftragten Interval Architects<br />

beschlossen, die Erinnerung und Geschichte<br />

der demolierten Ofenanlage aufzugreifen und sich bei<br />

der neuen Architektur davon inspirieren zu lassen. So<br />

sollte auch eine Verbindung von Vergangenheit und<br />

Gegenwart in dem Projekt sichtbar werden. u<br />

Anstelle eines verfallenen und dann abgebrochenen<br />

Ziegelwerkes haben die Interval Architects<br />

in einem Sumpfgebiet in der Nähe der<br />

Stadt Hengshui, China das Botanic Art Center in<br />

einem neuen botanischen Garten errichtet. Sie<br />

bezogen sich bei ihrem Entwurf auf die Strukturen<br />

und Materialitäten der Vergangenheit und<br />

schufen so eine Verbindung zur Gegenwart.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Alt & Neu<br />

Die verschiedensten<br />

Verlegearten und -muster<br />

prägen die Fassaden der<br />

einzelnen Bauteile.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

69<br />

Interval Architects<br />

Konzept<br />

Das neue Botanic Art Center (BAC) ist hauptsächlich<br />

eine Galerie, die Pflanzen, Töpferwaren und florale<br />

Kunst ausstellt. Die neue Architektur sollte ein öffentlicher<br />

Bau sein, im Gegensatz zum alten Ofen, der<br />

eine introvertierte und rein auf industrielle Produktion<br />

ausgerichtete Anlage darstellte. Die Intention<br />

der Architekten war es, die räumliche Geschichte des<br />

Ortes mit den Volumina des neuen BAC in Proportion<br />

und Komposition derart zu entwerfen, dass sie<br />

zur Komposition der alten Ofenanlage eine Referenz<br />

bildete. Gleichzeitig mussten zeitgemäße Funktionen<br />

und Erlebnisbereiche eingebettet sein. Vergangenheit<br />

und Zukunft des Ortes sind somit konzeptuell<br />

verbunden.<br />

Referenzen<br />

Im Gegensatz zur alten Ofenanlage ohne öffentlichen<br />

Zugang der Produktionsstätte bietet das neue BAC<br />

den Besuchern Kulturveranstaltungen und eine Ausstellungs<strong>architektur</strong>.<br />

In seiner räumlichen Struktur<br />

bezieht es sich auf den Hoffman-Ofen mit seinen bogenförmigen,<br />

um einen zentralen Hof angeordneten<br />

Gewölben. Entlang der gewölbten, äußeren Arkaden<br />

unterbrechen mehrere Höfe den Raumfluss, sie schaffen<br />

verwischte Grenzen zwischen Landschaft und Architektur,<br />

zwischen innen und außen. Gleichzeitig verbinden<br />

sie sich mit dem zentralen Innenhof zu einem<br />

größeren Ganzen und mit dem Umraum. Die Dachterrassen<br />

und -gärten öffnen ebenfalls das Gebäude und<br />

bieten erstaunliche Ausblicke in die Gegend. Kleine,<br />

schmale Höfe sind auch zwischen dem Restaurantund<br />

Küchenbereich angeordnet, sie dienen zu einer<br />

ausreichenden Belichtung des Speisesaals. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

Alt & Neu<br />

Licht und Schatten<br />

spielen eine große Rolle<br />

im architektonischen<br />

Konzept der Architektur.<br />

Sie tragen zur Bildung<br />

von Raumsequenzen und<br />

Abschnitten bei.<br />

Ausstellungsflächen<br />

Konträr zu den fortlaufenden Gewölben eines Hoffman-Ofens,<br />

sind hier die Arkaden als eine Serie von<br />

offenen Bögen entworfen, die eine visuelle und wahrnehmbare<br />

Beziehung der Räume zum Licht zeigen.<br />

Die sequenziellen Anordnungen der Bögen definieren<br />

verschiedene, unabhängige aber miteinander<br />

verbundene Galeriezonen für Ausstellungen und<br />

bringen den Aspekt von Raum, Licht und Schatten<br />

zum Ausdruck.<br />

Der Turm<br />

Jeder traditionelle Ofen hat einen Kamin und manche<br />

Menschen wollen einen solchen besteigen (zumindest<br />

in China). Der Turm des BAC ist eine Reminiszenz<br />

an die Vergangenheit und die vier Aussichtsplattformen<br />

bieten den Besuchern die Möglichkeit,<br />

hinaufzusteigen und von den unterschiedlichen Höhen<br />

einen Blick auf den botanischen Park zu werfen.<br />

Materialität<br />

Natürlich wurden Ziegel als Hauptbaumaterial verwendet,<br />

schließlich befindet man sich an der Stelle<br />

einer ehemaligen Ziegelproduktion und auch so wird<br />

die Erinnerung der vergangenen Textur und Materialität<br />

wachgehalten. In den Fassaden benutzte man<br />

vielfältige Verlegemuster und Anordnungen, um<br />

Transluzenz zu generieren. Diese bricht auch die<br />

Masse des Baukörpers, erlaubt Licht- und Schattenspiele<br />

und entspricht dem öffentlichen Charakter der<br />

Architektur. Speziell beim Aussichtsturm kommt dieser<br />

Anspruch klar zum Ausdruck, hier sind die Verlegemuster<br />

noch transparenter.<br />

(rp)


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

71<br />

Interval Architects<br />

0<br />

2m<br />

4m<br />

剖 面 图<br />

3-3<br />

Section 3-3<br />

0<br />

2m<br />

4m<br />

剖 面 图 2-2<br />

Section 2-2<br />

09<br />

08<br />

02<br />

10<br />

03<br />

07<br />

03 03<br />

04<br />

06<br />

03<br />

10<br />

09<br />

02<br />

01<br />

05<br />

11<br />

01 接 待 门 厅<br />

02 展 厅<br />

03 室 外 庭 院<br />

04 办 公 室<br />

05 vip 门 厅<br />

06 vip 餐 厅<br />

07 餐 厅<br />

08 餐 厅 包 厢<br />

09 卫 生 间<br />

10 厨 房<br />

11 设 备 间<br />

Tower of Bricks<br />

Hengshui, China<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Hengshui Botanic Park<br />

Interval Architects<br />

Oscar KO, Yunduan GU, Zexing YUE, Xianmei HU,<br />

Jing CHEN, Jin HUANG<br />

Bejing New Era Architeural LTD<br />

01 reception hall 07 reataurant<br />

02 exhibtion 08 restaurant cubicle<br />

03 outdoor courtyard 09 toilet<br />

04 office<br />

10 kitchen<br />

05 vip hall<br />

11 equipment room<br />

06 vip restaurant<br />

0 2m 4m<br />

N<br />

首 层 平 面 图<br />

First Floor Plan<br />

Grundstücksfläche: 19.631 m 2<br />

Bebaute Fläche: 2.065 m 2<br />

Höhe:<br />

36,5 m<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 2016-2018<br />

Fertigstellung: 11/2018<br />

Baukosten:<br />

1,8 Mio. Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

Alt & Neu<br />

Archäologie<br />

als Entwurfskonzept<br />

Medieval Mile Museum / Kilkenny / McCullough Mulvin Architects<br />

Fotos: Christian Richters<br />

Irland ist geprägt von einer üppigen Natur mit –<br />

durch den Golfstrom begünstigten – bis zu zehn<br />

Meter hohen Oleanderbäumen und Feigenbäumen<br />

wie in Griechenland. Aber auch durch eine Vielzahl<br />

imposanter und wichtiger Kulturdenkmäler aus den<br />

vergangenen Jahrhunderten. Von den Kelten, Römern<br />

und Normannen zeugen eindrucksvolle Bauten<br />

und deren Überreste. Es war das erste Land, in dem<br />

ein totales Rauchverbot in Gaststätten erlassen wurde<br />

und kämpft momentan mit den möglichen Folgen<br />

des Brexits.<br />

In der irischen Grafschaft Kilkenny liegt in der gleichnamigen<br />

Stadt die St. Mary´s Hall – früher nannte<br />

man sie St. Mary´s Church – eine im 13. Jahrhundert<br />

gegründete Kirche. Nach ihrer Nutzung als Kirche<br />

und als Loge der örtlichen Freimaurer seit Mitte des<br />

20. Jahrhunderts kaufte sie das Kilkenny Borough<br />

Council im Jahr 2010 mit Unterstützung des Kilkenny<br />

County Council und des Department of Environment<br />

and Heritage und der örtlichen Verwaltung. Der Plan<br />

war, sie in ein Mittelaltermuseum zu konvertieren,<br />

welches zukünftig den Ausgangspunkt für die Medieval<br />

Mile, eine touristische Wanderroute entlang<br />

der vielen Monumente, über die Kilkenny als ehemalige<br />

Hauptstadt Irlands mit Wurzeln bis ins Mittelalter<br />

noch immer verfügt, darstellen sollte.<br />

u<br />

Das Medieval Mile Museum<br />

in Kilkenny enthält<br />

eine der bemerkenswertesten<br />

Sammlungen<br />

alter Grabplatten und<br />

mittelalterlicher Steinskulpturen<br />

der Renaissance<br />

in ganz Irland. Erbaut,<br />

beziehungsweise die<br />

St. Mary’s Church dazu<br />

umfunktioniert, haben<br />

es die McCullough Mulvin<br />

Architects aus Dublin. Es<br />

ist ein interessanter und<br />

ungewöhnlicher Beitrag<br />

eines sensiblen Bauens im<br />

Bestand unter Einbeziehung<br />

der Archäologie.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

73<br />

McCullough Mulvin Architects


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

Alt & Neu<br />

Das Gebäude ist eine in Kreuzform angelegte Steinstruktur<br />

aus dem 13. Jahrhundert, der Turm an seiner<br />

Westseite stammt aus einer späteren Zeit. Der Bau<br />

befindet sich in einem mit Mauern umgrenzten Friedhof<br />

auf der rechten Seite der High Street in Kilkenny.<br />

Der Friedhof mit seinen mit Efeu umrankten Gräbern<br />

und Denkmälern aus dem 13. Jahrhundert wurde<br />

kürzlich auch für die Bevölkerung als Gartenbereich<br />

geöffnet. Die Planung des Museums, die Restaurierung<br />

des Baus sowie seine Erweiterung übernahmen<br />

und betreuten die McCullough Mulvin Architects aus<br />

Dublin. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz<br />

und Archäologen begannen sie 2010 einen langen<br />

Prozess der Grundlagenforschung und Überlegungen,<br />

der erst 2017 mit einer Bausumme von 64 Millionen<br />

Euro fertiggestellt wurde.<br />

Die Kirche hatte ursprünglich eine Raumtiefe und<br />

Komplexität von Orten, Achsen und Elementen, die<br />

in späterer Zeit teilweise abgerissen und beseitigt<br />

wurden. Der Chor war zerstört und verschiedene Zuund<br />

Einbauten wurden errichtet, alles in einem eher<br />

unsensiblen Vorgang. Im Inneren hatte man Wände<br />

und Ebenen eingezogen, um den Raum als Kirche/<br />

Versammlungsort funktionieren zu lassen.<br />

Das Konzept der Architekten sah nun vor, in dem<br />

zu errichtenden Museum einige der Interventionen<br />

aus der letzten Zeit zu erhalten, aber gleichzeitig<br />

die Komplexität und Raumtiefe des mittelalterlichen<br />

Ursprunges durch die Rekonstruktion des Nordschiffes<br />

und des Chors zu betonen. Dieser Vorgang sollte<br />

dabei die Fundamente der alten Mauern und deren<br />

Materialität – in einer nicht überdeckenden Art – als<br />

Ausgangsbasis benutzen. Die Architekten interpretierten<br />

die Fundstellen einfach neu. Der Raum des<br />

Chors mit der offenen Stirnseite überblickt heute<br />

wieder die ganze Stadt, seine Wiedererrichtung stellt<br />

somit auch eine Dominante für die Stadtlandschaft<br />

dar. Der Bereich unter ihm wurde zur Krypta, welche<br />

durch einen teilweisen Glasboden betrachtet werden<br />

kann. Der neu errichtete Chor sowie ein zweiter Zubau<br />

an der Nordseite neben dem Turm wurden mit<br />

Satteldächern versehen, beide erhielten eine Eindeckung<br />

und Wandverkleidung aus Blei und sind somit<br />

eindeutig aber doch unauffällig als Neuzufügungen<br />

erkennbar. Der Chor führt damit auch optisch den<br />

Umriss der Kirche weiter.<br />

Das mittelalterliche Gebäude benötigte einige Erweiterungen,<br />

um die Kunstwerke in einer kontrollierten<br />

Umgebung zur Schau stellen zu können: Eine ist der<br />

schon erwähnte Zubau mit Satteldach. Er dient auch<br />

als Eingang in das Museum.<br />

u


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75<br />

McCullough Mulvin Architects<br />

Die mit Blei gedeckten<br />

und verkleideten Zu- und<br />

Neubauten treten mit der<br />

historischen Substanz<br />

in einen wohlgefälligen<br />

Kontrast.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

Alt & Neu


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77<br />

McCullough Mulvin Architects<br />

Das Projekt verbindet nun eine sensible Restaurierung<br />

mit zeitgemäßem Design in einer exemplarischen<br />

Qualität. Die Einbeziehung der Archäologie<br />

erwies sich als ein gelungenes Experiment, das wesentlich<br />

dazu beitrug, die endgültigen, architektonischen<br />

Lösungen zu bestimmen. (Man entdeckte<br />

dabei zum Beispiel die ursprünglichen Bodenplatten<br />

der Säulen circa 80 Zentimeter unter dem derzeitigen<br />

Boden.) Der Chor ist ein bisschen in seiner Größe<br />

reduziert, die Schiffe bekamen wieder Achsen – dazu<br />

haben die Archäologen anhand der unterirdischen<br />

Fundamente die Angaben geliefert. Im Außenbereich<br />

fand die Archäologin Claire Walsh die Grundmauern<br />

des ursprünglichen mittelalterlichen Turmes, der im<br />

19. Jahrhundert eingestürzt war.<br />

Man hat aber auch neue Elemente, welche die räumliche<br />

Komplexität betonen und eine Folge von inneren<br />

Blickachsen schaffen, hinzugefügt. Diese Additionen<br />

sind aus Holz und aus dem Material Blei, weil dessen<br />

Weiche und Geschmeidigkeit sich wie eine zusätzliche<br />

Folie zum irischen Stein und dem grauen Himmel<br />

fügt. Die Architekten arbeiteten mit der Natur<br />

des Bauwerkes, fügten einen neuen Steinboden (Kilkenny-Stone)<br />

ein, reparierten Fehlstellen und ließen<br />

einen großen Bereich des hölzernen Dachstuhls als<br />

zentralen Fokus des Innenraumes offen. Mit ähnlicher<br />

Großzügigkeit sind auch die musealen Ausstellungstücke,<br />

Grabplatten und Kreuze vor komplett<br />

weißen Flächen inszeniert. Manche lehnen einfach<br />

nur an Brüstungen, andere sind auf gitterähnlichen<br />

Strukturen aufgehängt wie Bilder in einem Lager. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

Alt & Neu<br />

Das Team untersuchte alle Mauern auf Fresken und<br />

fand aber nur ein kleines Stück an einer Säule. Die<br />

Wandstrukturen wurden in den verschiedensten Bereichen<br />

genau analysiert, der Großteil des Verputzes<br />

in den unteren Ebenen war Gips und wurde entfernt,<br />

dabei entdeckte man Pfeiler, dekorierte Steine und<br />

vermauerte Fenster. So kam langsam die ganze, eindrucksvolle<br />

Majestätik des Raumes wieder zum Vorschein.<br />

Um diese zu unterstreichen, benutzte man<br />

die Archäologie als Ideengenerator und so entstand<br />

eine, in Irland bisher einzigartige Verbindung zwischen<br />

Alt und Neu, zwischen vergangener und neuer<br />

Architektur.<br />

(rp)


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79<br />

McCullough Mulvin Architects<br />

Medieval Mile Museum<br />

Kilkenny, Irland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Kilkenny County Council<br />

McCullough Mulvin Architects<br />

O‘Connor Sutton Cronin<br />

Grundstücksfläche: 654 m 2<br />

Bebaute Fläche: 654 m 2<br />

Planungsbeginn: 2010<br />

Bauzeit:<br />

18 Monate<br />

Fertigstellung: 2017<br />

Baukosten:<br />

64,1 Millionen Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Alt & Neu<br />

Ein legendäres Haus<br />

Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen / KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

Fotos: KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

81<br />

KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

Vor einigen Jahren schon wurde das denkmalgeschützte<br />

„alte Gerichtsgebäude“ in St. Gallen mit<br />

viel Fingerspitzengefühl von KREINER<strong>architektur</strong> ZT<br />

GmbH zum neuen Gemeindeamt sowie dem Büro für<br />

den Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen umgebaut.<br />

2018 bekam dann das Projekt die Auszeichnung<br />

„Steirisches Wahrzeichen 2018“ verliehen.<br />

Das Gebäude Marktplatz 35 wird in der Chronik als<br />

„Pantzhaus“ bezeichnet, heute befindet sich darin<br />

das Marktgemeindeamt. Es stellt das älteste Haus<br />

des Marktes dar. Bereits 1600 prägte das „Pantzhaus“<br />

das Ortsbild von St. Gallen. Der Erbauer des<br />

Hauses war 1530 der Gewerke- und Hammermeister<br />

Wolfgang Pantz der Erste. Er begründete damit<br />

den Stammsitz der weitverzweigten und über viele<br />

Jahrhunderte im Eisenwesen tätigen Hammerherrenfamilie.<br />

Sie zählte zu den bedeutendsten in der<br />

Steiermark. Früher bestand in diesem Haus auch eine<br />

hauptgewerkschaftliche Hammerverwaltung. Das<br />

Pantz´sche Stammhaus, wie es auch genannt wurde,<br />

wurde von 1849 –1977 Sitz des St. Gallener Bezirksgerichtes<br />

und ist seither im Besitz der Marktgemeinde<br />

St. Gallen. Im Zuge eines Färbelungsplanes des<br />

Ortskernes der Gemeinde in den Jahren 1970 - 1975<br />

erhielt das Gebäude eine neue Fassadengestaltung<br />

und die grüne Farbe wurde durch eine weinrote ersetzt.<br />

Heute, nach der Renovierung erstrahlt dieses<br />

Gebäude wieder in den ursprünglichen Farben Weiß<br />

und Grau.<br />

Als sogenanntes „offenes Haus“ beherbergt es nun<br />

im Erdgeschoss das Büro des Natur- und Geoparks<br />

Steirische Eisenwurzen, die Sozialberatungsstelle<br />

sowie den Sitzungs- und Trauungssaal. Diese Räumlichkeiten<br />

werden durch ein großzügiges Foyer, das<br />

auch als Erschließungszone dient, ergänzt. Bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen oder einer Agape nach<br />

einer Trauung wird es zudem als Aufenthaltsbereich<br />

genutzt. Die großzügigen Glasportale vermitteln<br />

schon beim Betreten des Gebäudes Offenheit und<br />

Transparenz. Auch die Gewölbe profitieren von der<br />

Helligkeit und der punktgenau geplanten Beleuchtung.<br />

Im Obergeschoss wurden die Büros des Bürgermeisters,<br />

das Melde-, Standes- und Bauamt sowie<br />

das Bürgerservice und der Sozialraum für die Mitarbeiter<br />

angesiedelt. Hier entspricht die Raumaufteilung<br />

wieder der ursprünglichen Struktur. u<br />

Ein mit viel Fingerspitzengefühl renoviertes Gebäude<br />

ist das von KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH adaptierte,<br />

ehemalige Pantzhaus in St. Gallen in der Steiermark.<br />

Heute ist es das gut funktionierende Gemeindeamt<br />

und das architektonische Projekt bekam auch 2018 die<br />

Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen“ verliehen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

82<br />

Alt & Neu


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

83<br />

KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

Auch die denkmalgeschützte Fassade wurde behutsam<br />

restauriert und in den Originalzustand versetzt,<br />

sie verleiht dem Gemeindeamt ein insgesamt freundliches<br />

Erscheinungsbild. Im neu gestalteten Innenhof,<br />

über den auch der Zugang zum Lift gewährleistet<br />

ist, errichtete man einen Behindertenparkplatz und<br />

ermöglicht somit das barrierefreie Betreten des Gemeindeamtes.<br />

Es ist ein Projekt, bei dem man bei der<br />

Restaurierung einen sensiblen Weg gewählt hat, um<br />

Altes in die neue Zeit und die entsprechenden Anforderungen<br />

zu transformieren. Helle, weiße Räume<br />

verbinden sich mit alten Elementen, Holztüren und<br />

Gewölbebögen zu einem stimmigen Gesamtbild. u<br />

Hell, freundlich und offen zeigen sich heute, nach dem<br />

Rückbau und der Renovierung, die ursprünglichen<br />

Raumstrukturen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

84<br />

Alt & Neu<br />

Der Prozess dieser Renovierung ist ein<br />

Grund, um das Projekt etwas genauer zu<br />

betrachten und auch mit Architekt Kreiner<br />

– der in Graz Architektur studiert hat – ein<br />

Gespräch zu führen.<br />

Das Projekt des Gemeindezentrums scheint<br />

auf den ersten Blick ein etwas aus dem<br />

Rahmen ihrer sonstigen Tätigkeit fallendes<br />

Projekt zu sein?<br />

Das Thema „umfassende Sanierung“ und<br />

der Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden<br />

beschäftigt mich schon seit meiner<br />

Selbstständigkeit. Als junger Architekt durfte<br />

ich schon die Renovierung und den Rückbau<br />

der Wallfahrtskirche in Frauenberg, Stift<br />

Admont machen. Wir publizieren diesen Bereich<br />

unserer Arbeit aber eher weniger.<br />

Woher kommt Ihre Vorliebe und Hinwendung,<br />

sich mit Bauen im Bestand zu befassen?<br />

Bei Professor Riepl während des Studiums<br />

hat mich das Fach „Ländliches Siedlungswesen“<br />

sehr geprägt. Theorie und Praxis<br />

sind sehr verschieden und das Lernen, zum<br />

Beispiel am Bestand der alten Bauernhäuser<br />

der Gegend hier, ist für mich sehr wichtig.<br />

Vielleicht kommt es auch aus meiner<br />

Familie, die Großeltern hatten einen großen<br />

Bauernhof und da war das Thema immer<br />

präsent und spannend. Der Auftrag St.<br />

Gallen hat sich so ergeben, dass ich in sehr<br />

jungen Jahren hier einmal eine Dorfgestaltung<br />

machen konnte – so war der Draht zur<br />

Gemeinde schon vorhanden.<br />

Wie haben Sie die Substanz vorgefunden?<br />

Die Gemeinde hat das Pantzhaus gekauft<br />

und so die Möglichkeit des Umbaus geschaffen.<br />

Das Gebäude, das sehr schön platzbegrenzend<br />

ist, war von der Struktur her gar<br />

nicht für ein Amtsgebäude gedacht, es war<br />

teilweise als Wohngebäude genutzt. Das<br />

damalige Gemeindeamt war ebenfalls im<br />

Erdgeschoss eines anderen Wohngebäudes<br />

integriert und sollte übersiedelt werden.<br />

Wie gehen Sie an eine derartige Aufgabe heran?<br />

Das Wichtigste ist mir immer die Auseinandersetzung<br />

mit dem Bauherrn, der lange,<br />

gemeinsame Prozess des Fragenstellens,<br />

um die Anforderungen des Bauherrn gut<br />

zu verstehen. In diesem Prozess der Verständigung<br />

haben sich auch Fragen, wie<br />

gemeinschaftliche Nutzungen und zusätzliche<br />

Mieter, herauskristallisiert.<br />

Dann haben wir begonnen, den Bestand zu<br />

analysieren, gemeinsam mit dem Denkmalamt<br />

die historischen Substanzen festzustellen.<br />

Im nächsten Schritt wird ein Konzept erarbeitet<br />

und die zur Verfügung stehenden<br />

(finanziellen) Mittel werden überprüft. Da<br />

muss man manchmal mit bescheidenen<br />

Mitteln weiterkommen.<br />

Musste bei dem Projekt viel rückgebaut<br />

und bereinigt werden?<br />

Durchaus, im Obergeschoss waren kleine<br />

und in einem sehr schlechten Zustand befindliche<br />

unbewohnte Wohnungen, Sanitäreinheiten<br />

und Deckendurchbrüche. Die<br />

Decken waren teilweise durchfeuchtet, wir<br />

konnten sie aber alle erhalten – eben die<br />

üblichen Baumängel der 70er Jahre. Die<br />

schönen Raumsequenzen waren durch die<br />

kleinteilige Wohnstruktur fast zerstört.<br />

Wie sollte ein Architekt oder die heutige Architektur<br />

alte Substanz behandeln?<br />

Auf jeden Fall eine lange und intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Bestand! Nicht<br />

voreilig eine Struktur hineinpressen, sondern<br />

den Bestand verstehen. Möglicherweise<br />

heißt das auch, Abstriche beim Raumprogramm<br />

zu machen.<br />

Die Bauleute, Baumeister in der damaligen<br />

Zeit, im 16. Jahrhundert, besaßen ein genaues<br />

Wissen über Stellung, Ausrichtung<br />

und Art der Gebäude, die sie errichtet haben.<br />

Jeder Stein wurde überlegt gesetzt.<br />

Dieses Wissen ist uns verloren gegangen.<br />

Was halten Sie von einer derartigen Zugangsweise<br />

zur Architektur?<br />

Da komme ich ganz schnell zum alten Bauernhaus.<br />

Es gibt in der Region einige schöne<br />

Beispiele dafür. Wenn man nun in sich<br />

hineinfühlt, kann man aus der Lage dieser<br />

Architektur, warum das Haus so an diesem<br />

Ort steht, sehr viel lernen. Die Grundthemen<br />

des Ortes und des Raumes zu spüren<br />

halte ich für sehr wichtig. Wissenschaftlich<br />

setzte ich mich nicht damit auseinander,<br />

aber Fragen der Heizung in Altbauten, der<br />

Bauphysik und der Materialität beachte ich<br />

sehr wohl.<br />

Berücksichtigen Sie spezielle Wünsche von<br />

Bauherrn in dieser Richtung?<br />

Ja, natürlich. Pendeln, Erdstrahlen, Wasseradern<br />

– das ist alles spürbar in der Architektur.<br />

Ich glaube und vermeine auch<br />

Kraftorte spüren zu können.<br />

Haben Sie z.B. bei der Renovierung auf die verwendeten<br />

Materialien besonders geachtet?<br />

Wir haben die alten Gewölbe freigelegt<br />

und wieder zum Vorschein gebracht und<br />

mit einem mineralischen Putz versehen,<br />

wir haben die Mauern wieder zum Atmen<br />

gebracht, wieder Holzböden hineingelegt.<br />

Das hat schon einige Überredungskraft<br />

gebraucht – und da komme ich wieder auf<br />

den Prozess zu sprechen – dass der Bauherr<br />

bereit war, in ein öffentliches Gebäude<br />

Holzböden zu legen.<br />

Wie haben Sie die energetischen Fragen,<br />

Heizung, Klima, Lüftung gelöst?<br />

Da sind wir wieder bei der Kostenfrage: Die<br />

Heizung ist fast unverändert beibehalten<br />

worden, eine Warmwasserzentralheizung,<br />

die an eine Hackschnitzel-Nahwärme angeschlossen<br />

ist. Im Sockelbereich im Erdgeschoss<br />

haben wir eine Bauteilheizung eingestemmt,<br />

so haben wir die aufsteigende<br />

Feuchtigkeit in den Griff bekommen.<br />

Das Beleuchtungskonzept, besonders des<br />

Foyers, ist interessant: Haben Sie etwas<br />

Spezielles damit beabsichtigt? Wirkung,<br />

Atmosphäre, Wohlbefinden?<br />

Wir wollten die Gewölbe inszenieren, kein lineares,<br />

sondern ein punktuelles Licht, sodass<br />

der Raum die Hülle bildet. Dabei haben wir<br />

den Spalt zwischen Boden und Wand, in dem<br />

die Feuchtigkeit auslüften kann, für die Installation<br />

benutzt. Es wirkt sehr unscheinbar.


DATUM<br />

2018.12.17 ©<br />

kreiner<strong>architektur</strong><br />

Fliesen<br />

13.22 m²<br />

80<br />

Fliesen<br />

33.41 m²<br />

Parkett NEU<br />

18.05 m²<br />

85<br />

Parkett NEU<br />

36.26 m²<br />

100<br />

200<br />

100<br />

200<br />

FIX<br />

Naturstein<br />

61.91 m²<br />

1<br />

F 117<br />

FIX<br />

100<br />

200<br />

1.08<br />

Naturstein<br />

4.09 m²<br />

80<br />

80<br />

80<br />

200<br />

Parkett NEU<br />

52.01 m²<br />

80<br />

200<br />

Naturstein<br />

3.58 m²<br />

Naturstein<br />

4.21 m²<br />

Naturstein<br />

5.28 m²<br />

DATUM<br />

Parkett NEU<br />

17.20 m²<br />

2018.12.17 ©<br />

kreiner<strong>architektur</strong><br />

90<br />

200<br />

Gefä le lt. NORM<br />

Parkett NEU<br />

28.90 m²<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

85<br />

KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

GEMEINDEAMT ST.GALLEN<br />

1346<br />

EINREICHUNG<br />

ADAPTIERUNG GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />

ANSICHT SÜD<br />

1346<br />

EINREICHUNG<br />

1:100<br />

ADAPTIERUNG GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />

SCHNITT 1-1<br />

1:100<br />

1.12<br />

LAGER<br />

16.08 lfm<br />

2.60 m<br />

200<br />

1.01<br />

FÜRSORGE<br />

23.20 lfm<br />

2.60 m<br />

202.4<br />

118<br />

181<br />

100<br />

200<br />

120<br />

360<br />

FPH 000<br />

STUK 360<br />

1.11<br />

WC HERREN<br />

1.02<br />

KOPIEREN / BACKOFFICE<br />

17.41 lfm<br />

2.60 m<br />

± 0.00<br />

1.04<br />

FOYER<br />

40.52 lfm<br />

2.60 m<br />

200<br />

± 0.00<br />

VORRAUM WC<br />

8.43 lfm<br />

2.60 m<br />

200<br />

1.10<br />

WC BEHIND.<br />

7.58 lfm<br />

2.60 m<br />

1.09<br />

AR<br />

9.89 lfm<br />

2.60 m<br />

10.31 lfm<br />

2.60 m<br />

1.06<br />

ARCHIV / KOPIEREN<br />

16.74 lfm<br />

2.60 m<br />

± 0.00<br />

1.07<br />

VEREINE/TRAUUNG<br />

1.03<br />

NATURPARK<br />

21.48 lfm<br />

2.60 m<br />

24.70 lfm<br />

2.60 m<br />

1.05<br />

SITZUNG-/VERANSTALTUNGSSAAL<br />

28.88 lfm<br />

2.60 m<br />

± 0.00<br />

± 0.00<br />

± 0.00<br />

± 0.00<br />

EINREICHUNG<br />

Adaptierung Gemeindeamt St. Gallen<br />

St. Gallen, 1346 ADAPTIERUNG Österreich<br />

GEMEINDEAMT ST. GALLEN<br />

DATUM<br />

2018.12.17 ©<br />

kreiner<strong>architektur</strong><br />

ERDGESCHOSS<br />

1:100<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Marktgemeinde St. Gallen<br />

KREINER<strong>architektur</strong> ZT GmbH<br />

Grundstücksfläche: 966 m 2<br />

Bebaute Fläche: 461,61 m 2<br />

Nutzfläche: 520,98 m 2<br />

Bauzeit: 01/2015 - 07/2015<br />

Fertigstellung: 2015<br />

In der Antike war das heutige Gebiet von St. Gallen nur eine Wildnis<br />

östlich der Pyhrnstrasse. Erst nach der Gründung des Klosters<br />

Admont im 11. Jahrhundert wurde eine Verbindung mit dem<br />

nach Norden gerichteten Teil des Ennstals angestrebt. Damals<br />

wurde die St. Gallener Gegend als „Silva Nova“ (Neuwald) bezeichnet.<br />

Gottfried Edler von Wetternfeld erbaute 1152 zu Ehren<br />

des Hl. Gallus eine Kirche, die Erhebung zur Pfarre erfolgte 1160.<br />

Angesichts des neuen Verkehrsweges wurde in St. Gallen eine<br />

Taverne zur Stärkung der Reisenden eingerichtet. Ende des 13.<br />

Jahrhunderts war in St. Gallen ein Meister Ulrich als Arzt tätig,<br />

was ein erhebliches Wachstum der Bevölkerung voraussetzt. Die<br />

Errichtung der Burg zum Schutz des Stiftseigentums im Jahr<br />

1278 lässt auch auf einen gewissen Wohlstand schließen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

86<br />

Alt & Neu<br />

Alpenhotels –<br />

Lernen aus der Geschichte<br />

Kaiser Karl der Große veranlasste die Kirchen und Klöster zur Erbauung von Hospizen,<br />

in denen Pilger und Reisende Unterkunft und Verpflegung erhielten. Neben<br />

solchen für die Verpflegung von Alten und Kranken entstanden zahlreiche Hospize<br />

entlang wichtiger Verkehrsverbindungen, wie etwa Gebirgspässen, und übernahmen<br />

dort zugleich die Funktion von Poststationen für Pferdewechsel. Viele Hotelanlagen<br />

im Hochgebirge gehen auf derartige Hospize zurück.<br />

Text: Peter Reischer<br />

„Ancien hospice du Simplon“, Ansichtskarte, 1925<br />

© SLA**<br />

Kaiser Franz Josef Haus vor Pasterze, um 1920<br />

© Archiv GROHAG*<br />

1922 begannen die ersten Überlegungen einer Verkehrsverbindung<br />

über die Hohen Tauern. Mehrere<br />

Treffen und Konferenzen fanden zu diesem Thema<br />

statt und an einem jener Treffen, 1924, nahm auch<br />

der damalige Kärntner Landesbaurat Franz Wallack<br />

teil. Er erhielt im Zuge der Gespräche den Auftrag zur<br />

„Erstellung eines generellen Projektes“ für die spätere<br />

Großglockner Hochalpenstraße (GGHAS). Hotelanlagen<br />

wurden bereits damals im Bauprogramm verankert,<br />

und zwar „eine Hotelgruppe mit 800 Betten<br />

auf der Südseite der Straße am Kasereck, ein Hotel<br />

mit 200 Betten auf der Nordseite am Piffkar und eine<br />

Schutzhütte mit 50 Betten in der Scheitelstrecke bei<br />

der Fuscherlacke. Alle Bauplätze liegen vollkommen<br />

lawinensicher“. Später kam ein vierter Bauplatz dazu<br />

und mit der Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe (FJH)<br />

wurde ein weiterer, fünfter Bauplatz gewonnen.<br />

Wallack unternahm mehrere Studienreisen über die<br />

wichtigsten Schweizer, italienischen und französischen<br />

Alpenstraßen und -pässe und erarbeitete genaue<br />

Unterlagen über Straßenbeschaffenheit, Breite,<br />

Tunnels, Begrenzungen etc. und er legte auch umfangreiche<br />

Dossiers über Hotelbauten in den Alpen<br />

an. Von 1930 - 1935 wurde die Großglockner-Hochalpenstraße<br />

mit allen Nebenanlagen nach den Plänen<br />

Wallacks und unter seiner Bauleitung errichtet. Er<br />

ließ viele seiner Untersuchungen, Aufzeichnungen<br />

und Überlegungen in das Bauprojekt einfließen. Diese<br />

erscheinen aus heutiger Sicht als Mustervorgaben<br />

einer der Nachhaltigkeit und Effizienz verpflichteten<br />

architektonischen Haltung. So meinte er zum<br />

Beispiel in Bezug auf Stromversorgung bei den angesprochenen<br />

Hotelbauplätzen: „Aus Gründen der<br />

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie der


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Alpenhotels<br />

häufigen Wetterstörungen (...) ist die Anlage langer<br />

Freileitungsstrecken in diesen Höhen nicht zu empfehlen,<br />

daher eine Eigenanlage vorzuziehen.“ Ein<br />

Weitblick, der heute bei Bauprojekten oft vermisst<br />

wird. Die Wetterkapriolen hätten wir ja mit der heutigen<br />

Technik vielleicht im Griff, aber das Argument<br />

mit der Landschaft ...?<br />

In seinem ersten Technischen Bericht von 1924<br />

macht er zur Ausführung der projektierten Hotelanlagen<br />

anfangs lediglich sehr allgemeine Bemerkungen<br />

und spricht nur von der möglichsten Anpassung<br />

an den Charakter der Landschaft. In den Aufzeichnungen<br />

seiner 1925 unternommenen Studienreise<br />

wird er dann detaillierter und er erarbeitet sich Aufzeichnungen,<br />

die in ihrer Ausführlichkeit und Dichte<br />

bis dahin beispiellos sind; mit ihnen gelangt er zu<br />

wegweisenden Kriterien für das Bauen in den Alpen<br />

– von der Straße bis zum Hotel. Seine Vorgaben gliedern<br />

sich in interessante Kriterien über/für Alpenhotels:<br />

Sie gliedern sich nach Lage, Bauweise und<br />

Größe, Einrichtung und Ausstattung, Zimmerpreisen<br />

sowie Benützungsdauer und Frequenz.<br />

Ursprünglich ging man bei der Planung vom sogenannten<br />

„klassischen Sommerfrischler“ aus, dieser<br />

bleibt üblicherweise drei Wochen am selben Ort. Aus<br />

den systematischen Auswertungen seiner Fahrten<br />

kristallisierten sich jedoch die „mobilen Touristen“ heraus<br />

– die bleiben nur noch zwei Nächte und so musste<br />

für die mittlerweile fünf projektierten Bauplätze ein<br />

neuer Typ des Alpenhotels gefunden werden.<br />

Die Grundlage hierfür bildeten die 1925 von Wallack<br />

formulierten Parameter für Hotelbauten entlang der<br />

GGHAS, die später im Hotel auf der FJH baulich umgesetzt<br />

wurden und sich noch heute durch erstaunliche<br />

Aktualität auszeichnen. Doch alle seiner Kriterien und<br />

Anregungen sind heute gültig und im Lichte der stattfindenden<br />

Diskussionen über Klimawandel, Ökologie<br />

und Umweltschutz in mancher Hinsicht visionär.<br />

Seine Aufzeichnungen zur Bauweise von Alpenhotels<br />

zeugen von großem Sachverstand, Rationalität und<br />

Beobachtungsgabe: Mit wenigen Ausnahmen sind<br />

alle Hotels an Alpenstraßen Steinbauten, solide gebaut,<br />

mit hölzernem Dachstuhl und feuersicher eingedeckt.<br />

Besonders in höchsten Lagen sollten Fenster<br />

gegen Sturm, Regen und Schnee mit Holz- oder<br />

Franz Wallack, um 1930<br />

© Archiv GROHAG*<br />

Blechläden zu verschießen sein. (Natürlich gab es<br />

damals noch keine Möglichkeiten von Verglasungen<br />

in den heute üblichen Ausmaßen. Die von Wallack<br />

beobachteten Fensterläden werden für ihn jedoch<br />

ein wichtiges funktionales und ästhetisches Motiv.)<br />

Besonderes Augenmerk ist bei allen Eingängen auf<br />

Windfänge gelegt, zudem sind die Außentüren und<br />

Tore alle nach innen zu öffnen. Ebenso sind die Eingänge<br />

einen Meter (mindestens) über dem Terrain<br />

gelegen. Das für Fenster, Türen und Stöcke verwendete<br />

Holz wird mit großer Sorgfalt ausgewählt und<br />

nur langsam wachsendes Bergholz, möglichst aus der<br />

gleichen Gegend, in der das Hotel steht, verwendet.<br />

Deckenkonstruktionen sind meist aus Holz ausgeführt,<br />

nur sehr große Räume zeigen fallweise Eisenbetondecken.<br />

Das Mauerwerk ist mit glattem Verputz<br />

versehen, jeder unnötige Vorsprung und komplizierte<br />

Gesimse werden vermieden, um der Witterung möglichst<br />

wenig Angriffspunkte zu bieten. Für Keller sind<br />

keine Baugruben auszuheben, sondern Unebenheiten<br />

des Terrains zu verwenden. Es erübrigt sich, diese<br />

Aussagen zu kommentieren. Für die aktuelle Bauforschung<br />

und Architekturgeschichtsschreibung sind<br />

seine minutiösen Beschreibungen von einigen der damals<br />

bedeutendsten Hotelanlagen im Alpenraum von<br />

unschätzbarem Wert.<br />

Entwurf für ein Alpenhotel<br />

am Nassfeld an der Großglockner<br />

Hochalpenstraße,<br />

Grundriss des zweiten und<br />

dritten Obergeschosses, Hermann<br />

Stiegholzer, 1926<br />

© Archiv GROHAG*


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

88<br />

Alt & Neu<br />

„Großglockner Hochalpenstraße,<br />

Dr. Franz Rehrl<br />

Haus am Fuschertörl 2428 m“<br />

Ansichtskarte, um 1950<br />

© Archiv GROHAG*<br />

Die im Zuge der Errichtung der GGHAS projektierten<br />

Hotels wurden aus unternehmerischer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht aus dem Straßenbauprogramm<br />

ausgeschieden. Es fehlten sowohl Geldgeber für den<br />

Bau als auch Interessenten für den Betrieb. Die heutigen<br />

an der Straße liegenden Bauten gehen zum<br />

Teil auf Strukturen zurück, die schon vor dem (Aus)<br />

Bau der Straße existierten. Im Archiv der Großglockner<br />

Hochalpenstraßen AG liegen mindestens neun<br />

Entwürfe für mehr als fünf verschiedene Standorte<br />

entlang der Straße, die nicht weniger als sieben österreichische<br />

und deutsche Architekturbüros als Autoren<br />

haben und zwischen 1926 und 1940 eingereicht<br />

wurden. Die Entwürfe werden derzeit im Rahmen einer<br />

Dissertation an der TU Wien, Forschungsbereich<br />

Kunstgeschichte, untersucht. Nur eines der Projekte<br />

wurde tatsächlich ausgeführt und soll hier kurz beschrieben<br />

werden.<br />

1936 wurde ein – auf einem von Wallack vorgesehenen<br />

Bauplatz – Hotel errichtet: das Franz-Josef-Haus<br />

von Architekt Heinz Rollig (1893 - 1978). Es war eine<br />

etappenweise Erneuerung und Erweiterung einer – zur<br />

Zeit der Eröffnung der Straße – bereits vorhandenen,<br />

30 Jahre alten Schutzhütte. Der Bau wurde 1938 durch<br />

den Krieg unterbrochen und 1945 und 1948 fertiggestellt.<br />

Sämtliche Fenster ab dem ersten Geschoss verfügten<br />

über die von Wallack geforderten Fensterläden.<br />

Das endgültig fertiggestellte Franz-Josef-Haus brannte<br />

am 21. September 1997 bis auf die Grundmauern ab.<br />

Heutige Besucher erleben eine historisierende Rekonstruktion<br />

der ursprünglichen Schutzhütte.<br />

„Hotelbauplatz Franz-Josefs-Höhe“,<br />

Lageplan<br />

mit Straßenprofilen und<br />

Lichtbildern, Franz Wallack,<br />

1925<br />

© SLA, Generelles Projekt, 1925**


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89<br />

Alpenhotels<br />

Franz-Josef-Haus, perspektivische Darstellung, Heinz Rollig,<br />

Zustand vor der Erweiterung 1938, o.J.<br />

© Archiv GROHAG*<br />

Franz-Josef-Haus mit Blick auf den Großglockner und die Pasterze, Zustand nach<br />

der Erweiterung 1938, o.J.<br />

© Archiv GROHAG*<br />

Franz-Josef-Haus an der Großglockner Hochalpenstraße, Ansicht gegen den<br />

Gletscher und Seitenansicht sowie Grundriss erstes Obergeschoss und Erdgeschoss,<br />

Heinz Rollig, 1935. Auf den Grundrissen sind das alte Unterkunftshaus<br />

und die 1935 errichtete Terrasse zu erkennen, die in den Umbau einbezogen<br />

werden mussten (aus: Das Franz-Josef-Haus am Großglockner, in: Moderne<br />

Bauformen, Jg. 36 (1937), S. 241–244).<br />

Der Begriff Hotel ist aus dem französischen entlehnt<br />

(hôtel) und wurde im 17. Jahrhundert für<br />

Beherbergungsstätte verwendet (siehe auch<br />

lateinisch „hospitale“). Der Wortstamm bezieht<br />

sich auf das lateinische „hospes“, der Gast. Das<br />

erste Hotel der Welt mit auch diesem Namen<br />

eröffnete angeblich der Friseur David Low im<br />

Londoner Covent Garden als „Grand Hotel“ am<br />

25. Januar 1774.<br />

Markus Gesierich<br />

„Hotels an der Großglockner Hochalpenstraße –<br />

Franz Wallack und das ideale Alpenhotel“<br />

144 Seiten, br, tw, 4C<br />

ISBN 978-3-903015-07-4<br />

38.- Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

Licht<br />

Nationalmuseum<br />

in neuem Licht<br />

Unter dem Motto „Nationalmuseum in a New Light“ wurde im Oktober 2018 das Schwedische<br />

Nationalmuseum – 1886 nach den Plänen von Architekt Friedrich August Stüler<br />

erbaut – nach umfangreicher Restaurierung wiedereröffnet. Kardorff Ingenieure verantworteten<br />

in diesem Bauvorhaben die Kunst- und Tageslichtplanung und haben das<br />

Projekt in Zusammenarbeit mit Wingårdhs Architekten über sieben Jahre begleitet.<br />

Text: Kardorff Ingenieure Lichtplanung Fotos: Linus Lintner<br />

Das Nationalmuseum in Stockholm ist heute<br />

mit einer Sammlung von 700.000 Objekten<br />

das größte Kunstmuseum der nordischen<br />

Länder. Es ist bereits seit seiner Eröffnung<br />

1866 ein Wahrzeichen Schwedens. Bevor<br />

der preußische Architekt damals den Auftrag<br />

für das Nationalmuseum in Schweden<br />

erhielt, wurde 1855 unter seiner Leitung<br />

das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel<br />

fertiggestellt. Auch bei dessen<br />

Restaurierung planten Kardorff Ingenieure<br />

das Kunst- und Tageslicht und waren somit<br />

bereits mit der Umgestaltung eines solchen<br />

historischen Baus zu einem hochmodernen<br />

Museum vertraut.<br />

Zu Zeiten Stülers war an elektrisches Licht<br />

noch nicht zu denken. So blieb nur eine Versorgung<br />

mit Tageslicht, um die Kunstschätze<br />

zu präsentieren und die Grundstruktur<br />

seiner Museumsbauten ist darauf ausgerichtet:<br />

Eingangshalle, Ausstellungsräume<br />

und Innenhöfe besitzen große Fenster und<br />

Glasdächer. In den vorigen Jahrzehnten<br />

verschlossen sich viele Museen, wie auch<br />

das Nationalmuseum, vor jeglichem Tageslicht.<br />

Heute sind Lichtexperten jedoch in<br />

der Lage, das Tageslicht detailliert zu berechnen,<br />

kontrolliert einzusetzen und seine<br />

großen Vorteile kombiniert mit Kunstlicht<br />

zu nutzen. Die Räume und die Kunst in natürlichem<br />

Licht zu erleben und die reizvollen<br />

Ausblicke auf die Stadt zu ermöglichen,<br />

gehörte zu den wichtigsten Zielen der Restaurierung.<br />

Der „Dialog des Gebäudes mit<br />

der Stadt“ sollte wiederhergestellt werden.<br />

Mit Hilfe von Computersimulationen wurden<br />

die Belichtungs- und Besonnungsverhältnisse<br />

des historischen Hauses analysiert,<br />

um die Potenziale des Tageslichtes<br />

einerseits und den notwendigen Schutz andererseits<br />

planen zu können. Sonnen- und<br />

Blendschutz, Glasqualitäten in Fenstern<br />

und Dächern und die künstliche Beleuchtung<br />

mussten gezielt aufeinander abgestimmt<br />

werden. Viele Bemusterungen und<br />

Tests vor Ort waren nötig, um die geeigneten<br />

Materialien herauszufinden.<br />

Das natürliche Licht dient am Tag der<br />

Grundaufhellung der Räume. Die optimale<br />

Wahrnehmung der Kunstobjekte ist aber<br />

nur durch gezielt gelenkte Lichtstrahlen mit<br />

künstlicher Beleuchtung zu erreichen. Hierzu<br />

dienen im Nationalmuseum die 1.500 Strahler<br />

mit unterschiedlichster Ausstattung. Im<br />

Durchschnitt sollen drei Viertel des Lichtvolumens<br />

von außen kommen und ein Viertel<br />

durch das Kunstlicht ergänzt werden. Der<br />

textile Behang vor den Fenstern ist flexibel.<br />

Wird er wegen zu hoher Strahlung geschlossen,<br />

so lässt er nur fünf Prozent Licht durch.<br />

Weil der Screen wegen seiner dunklen Farbe<br />

einen hohen Kontrast zu den meist helleren<br />

Oberflächen der Außenwelt besitzt, kann<br />

man dennoch sehr gut durchsehen. Ebenfalls<br />

wegen der dunklen Farbe ähneln die Fenster<br />

von außen den Glasflächen ohne Screen und<br />

das Gebäude wirkt daher nicht verschlossen.


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91<br />

Licht<br />

Die Leuchten haben die Aufgabe, die Architektur<br />

angemessen zu zeigen und alle Exponate<br />

zu inszenieren. Hierfür wurde jeder<br />

Raum einzeln betrachtet, auch um die denkmalgeschützten<br />

Wände und Decken und<br />

den architektonischen Raumeindruck möglichst<br />

wenig zu beeinträchtigen. So sind zum<br />

Beispiel in allen Kuppelsälen Stromschienen<br />

zwischen die Stützen gespannt, jedoch nur<br />

parallel zur Blickrichtung der Besucher.<br />

Die Leuchtenpositionen wurden so gewählt,<br />

dass nicht nur frei stehende und wandhängende<br />

Exponate angestrahlt werden. Die<br />

meisten Vitrinen werden von außen durch<br />

Strahler beleuchtet. Sie wirken dadurch<br />

besonders leicht und transparent. Dort, wo<br />

Lichttechnik integriert werden musste, wurde<br />

dies verdeckt und reduziert gestaltet.<br />

Einige Ausstellungsräume erforderten die<br />

Entwicklung von Sonderlösungen. Eigens<br />

für die Innenhöfe gestaltete Wandleuchten<br />

zum Beispiel beleuchten die beeindruckenden<br />

Skulpturen und dienen auch der Raumbeleuchtung<br />

für Veranstaltungen. Die wundervolle<br />

Glasdachstruktur von Wingårdhs<br />

Architekten blieb somit unberührt.<br />

Die neue LED-Technologie entwickelte sich<br />

in den letzten Jahren so vorteilhaft, dass<br />

sie nunmehr maßgeschneidert im Museum<br />

eingesetzt werden kann. Kunstwerke<br />

werden weniger geschädigt und erstrahlen<br />

sehr viel brillanter. Die Strahler, die in<br />

den Ausstellungsräumen eingesetzt sind,<br />

wurden exakt auf die Anforderungen der<br />

Ausstellung angepasst. Alle notwendigen<br />

Ausstrahlungswinkel, Lichtmengen und viele<br />

weitere Kriterien wurden vor der Produktauswahl<br />

definiert. Die gewählten Lichtkegel<br />

sind sehr homogen und tragen zu einem<br />

harmonischen Gesamtbild des Ausstellungsraumes<br />

bei. Gemeinsam mit Restauratoren<br />

und Kuratoren wurden anhand von<br />

Originalkunstwerken die Lichtqualitäten der<br />

verschiedenen Strahlertypen umfassend<br />

verglichen und bewertet.<br />

Die Farbwiedergabe beträgt über 90 Prozent.<br />

Dies kommt auch dem besonderen<br />

Farbkonzept der Ausstellungsräume zugute.<br />

Zusammen mit einem geringstmöglichen<br />

Schädigungspotenzial der Leuchtmittel sind<br />

dies wichtige Voraussetzungen für eine qualitative<br />

Beleuchtung. Die neue Lichttechnik<br />

verringert zudem drastisch den Energieaufwand<br />

für die Beleuchtung in den Räumen.<br />

Die jetzt eingesetzten LED-Leuchten besitzen<br />

auch eine vier- bis fünffach höhere Effizienz.<br />

Darüber hinaus wird die verbesserte<br />

Nutzung des Tageslichtes den Bedarf an<br />

Kunstlicht deutlich reduzieren.<br />

Den Lichtplanern war es besonders wichtig,<br />

dass die Lichtstimmungen dem Charakter<br />

der einzelnen Ausstellungsräume<br />

entsprechen und diese, je nach Wetter und<br />

Tageszeit, in leicht verändertem Gewand erscheinen.<br />

So trägt auch das Licht zu einer<br />

lebendigen Ausstellung und einem besonderen<br />

Architekturerlebnis bei.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

Rivington Street Studio<br />

Das Rivington Street Studio ist ein preisgekröntes Architekturbüro, das in punkto<br />

nachhaltiger Technologien von Neubauten zu den Besten gehört. Da es mit RIDI<br />

Group in einer Reihe von Projekten zusammengearbeitet hatte, hat das Studio für<br />

die Neugestaltung der eigenen Räumlichkeiten das Unternehmen RIDI kontaktiert.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro erstellte man Lichtberechnungen, um<br />

sicherzustellen, dass die Designs des Kunden beleuchtungstechnisch funktionieren.<br />

Für ein klares, durchgängiges Erscheinungsbild wurde<br />

VENICE aus der Produktpalette des Herstellers<br />

gewählt und mit einer speziellen Winkelverbindung<br />

für eine homogene, schattenfreie Ausleuchtung versehen.<br />

Zudem wurden die Leuchten mit einem Indirektanteil<br />

ausgestattet, um durch das Ausleuchten<br />

der Betondecke den Kontrast abzumildern. Für den<br />

Direktanteil entschied man sich für eine weiße, opale<br />

Abdeckung, um die Blicke nicht durch die auffälligeren<br />

Details eines Rasters abzulenken.<br />

Die Pendelleuchten Stora-LK ergänzen das geradlinige<br />

Konstrukt der VENICE. In beiden Fällen sitzen<br />

die Kontrollgeräte für die modularen, ersetzbaren<br />

LED-Leisten innerhalb des Leuchtenkörpers – für<br />

eine klare, unverstellte Optik. Im Falle der Pendelleuchten<br />

mit 1,5 Meter Durchmesser wurden die<br />

Leuchten einzeln, komplett montiert in Holzkisten<br />

geliefert, zusammen mit der Drahtaufhängung und<br />

den bereits montierten Netzkabeln, für eine möglichst<br />

einfache und unkomplizierte Montage vor Ort.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com


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93<br />

Produkt News<br />

Faszination Fassade –<br />

die richtigen Leuchten<br />

Die Fassade ist die Visitenkarte einer anspruchsvollen Architektur. Die Bedeutung<br />

eines der repräsentativsten Gebäudeteile hat in den vergangenen Jahren<br />

und Jahrzehnten stetig zugenommen. Aufwendig gestaltete Flächen bis hin zu<br />

reliefartig konzipierten Fassaden üben eine ebenso große Faszination auf den<br />

Betrachter aus wie bewusst zurückgenommen geplante Strukturen.<br />

Die Tagwirkung dieser aufwendig gestalteten<br />

Architektur in die Dunkelheit zu transferieren,<br />

dazu bedarf es spezieller Lichtwerkzeuge.<br />

BEGA Leuchten ermöglichen<br />

von der dezenten bis zur lichtgewaltigen<br />

Inszenierung die komplette Bandbreite –<br />

abgestimmt auf das jeweilige Projekt.<br />

Effiziente Lösungen für asymmetrisches<br />

Licht aus Bodennähe realisieren eine beeindruckend<br />

gleichmäßige Beleuchtung<br />

von Fassaden. Im Vordergrund steht dabei<br />

die Philosophie des Herstellers, dass sich<br />

die Leuchten als gutes Baudetail und Teil<br />

der Architektur harmonisch einfügen und<br />

ihre Aufgaben über lange Zeit erfüllen. Das<br />

Licht soll die Architektur unterstreichen,<br />

stimmungsvoll und eindrücklich in Szene<br />

setzen oder deren plastisches Erscheinungsbild<br />

bei Nacht erhalten.<br />

Die überrollbaren Bodeneinbauleuchten<br />

sowie die Bodenaufbauleuchten bieten ein<br />

breites Spektrum an Lichtstärkeverteilungen<br />

und gezielt einsetzbarer Leuchtdichte<br />

und helfen so, die Fassaden ins rechte<br />

Licht zu setzen. Dabei wird eine sehr gute<br />

Beleuchtung der Flächen bis zu einer Höhe<br />

von elf Metern realisiert.<br />

Auch verschiedene Installationsanforderungen<br />

werden durch das Angebot für gutes<br />

Licht aus Bodennähe berücksichtigt:<br />

Unterschiedliche Druckbelastungen für die<br />

Überrollbarkeit von Bodeneinbauleuchten<br />

sind verfügbar, ebenso kann die flexible<br />

„schwimmende“ Verlegung zum Beispiel in<br />

Kies, Rasenflächen, Beeten oder befestigter<br />

Fläche umgesetzt werden. Wo der Einbau<br />

in den Boden und eine Überrollbarkeit<br />

nicht erforderlich sind, kann ein Bodenaufbauscheinwerfer<br />

zur vollständig flächigen<br />

Beleuchtung von vertikalen Flächen eingesetzt<br />

werden.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

Competence Center Innsbruck<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

94<br />

Produkt News<br />

Verkehrsflussgesteuerte Straßenbeleuchtung<br />

Verantwortungsvoll mit Energie und verfügbaren Ressourcen umzugehen,<br />

ist für eine innovative Stadt sehr wichtig. Straßenbeleuchtungsanlagen<br />

wirken sich direkt auf die Attraktivität einer Stadt aus. Deshalb suchen<br />

viele Verantwortliche nach der bestmöglichen Balance zwischen der Notwendigkeit,<br />

Energie, Emissionen und Geld zu sparen, sowie der Gewährleistung<br />

von Lebensqualität und öffentlicher Sicherheit.<br />

Die Stadt St. Gallen in der Schweiz hat ein<br />

Smart-Lighting-Projekt gestartet, das dank<br />

der Implementierung energieeffizienter<br />

LED-Leuchten und eines fortschrittlichen<br />

Fernsteuerungssystems bis zu 65% Strom<br />

sparen soll. Technologiepartner Osram<br />

Lighting AG, Schweiz und Paradox Engineering<br />

SA haben gemeinsam mit den St. Gallener<br />

Stadtwerken die neue Infrastruktur<br />

entworfen und entwickelt, die nun entlang<br />

der Oberstraße eingesetzt wird. Knapp 60<br />

SL20 LED-Leuchten wurden auf der Straße<br />

installiert und an die PE Smart Urban Network-Plattform<br />

zur Fernüberwachung und<br />

-steuerung angeschlossen. Diese Lösung<br />

ermöglicht es, den gesamten Bereich der<br />

Straßenbeleuchtung von einer webbasierten<br />

Konsole aus zu steuern, einzelne oder gruppierte<br />

Leuchten ein- und auszuschalten, die<br />

Lichtstärke bei Bedarf zu variieren und die<br />

Leuchtenleistung zu verfolgen.<br />

Darüber hinaus verfügt die Anlage über einen<br />

optischen Sensor, der die Verkehrsintensität<br />

erkennt und die Leuchten hinauf<br />

bzw. hinunter dimmt. Dank dieser Funktion<br />

wird die Lichtintensität jederzeit normgerecht<br />

automatisch an das Verkehrsaufkommen<br />

angepasst, sodass Energie- und<br />

Schadstoffausstoß begrenzt wird, wenn nur<br />

wenige Autos und Lastwagen vorbeifahren,<br />

wie es typischerweise nachts passiert. Die<br />

Kombination der LED-Leuchten und der<br />

Netzwerkplattform erhöht die Energieeinsparung<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Straßenbeleuchtungs<strong>architektur</strong>en um bis<br />

zu 65%. Die Investition in LED-Systeme und<br />

diese verkehrsflussgesteuerte Smart-Lighting-Lösung<br />

tragen zu einer Verbesserung<br />

der Nachhaltigkeitsleistung bei. Eine einfache<br />

Integration von Systemen von Drittanbietern<br />

wird gewährleistet und bietet der<br />

Stadt die maximale Flexibilität, um sich in<br />

ihrem eigenen Tempo und ohne Einschränkungen<br />

durch Altlasten zu entwickeln.<br />

Siteco Österreich GmbH<br />

T +43 (0)1 25024-0<br />

info@siteco.at<br />

www.siteco.com<br />

www.osram.at/ls


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

© Bodner<br />

Der Schritt in den Westen<br />

Der oberösterreichische Leuchtenhersteller Molto Luce, mit Firmensitz in Wels,<br />

macht sich mit einer Übersiedlung seines Vertriebsbüros innerhalb von Innsbruck<br />

fit für das geplante Wachstum im Westen Österreichs. Die ehrgeizigen Zukunftsvisionen<br />

für Tirol und Vorarlberg haben den Produzenten dazu bewegt in einen<br />

neuen, deutlich größeren Standort in Innsbruck zu investieren.<br />

Bisher agierte man in Westösterreich von<br />

einem relativ kleinen Büro aus, welches<br />

beim langjährigen Kunden und Projektpartner<br />

Hausberger Elektro untergebracht war.<br />

Einzig und allein mehr Platz und die damit<br />

einhergehende Möglichkeit, den Standort<br />

zukünftig weiter auszubauen, waren ausschlaggebend<br />

für die Veränderung und führen<br />

zum logisch nächsten Schritt. Das neue<br />

Vertriebsbüro West befindet sich ab sofort<br />

im komplett neuen Gebäudekomplex des<br />

„Orbis Offices“, welches durch seine markante<br />

Architektur rasch ins Auge fällt und nur<br />

einen Steinwurf vom bisherigen Standort<br />

entfernt zu finden ist. Die perfekte Lage, unweit<br />

der Autobahnabfahrt „Innsbruck Mitte“<br />

und die einmalige Infrastruktur haben die<br />

Entscheidung einfach gemacht. Auf rund 170<br />

Quadratmeter Bürofläche hat der Hersteller<br />

nun Platz für acht Arbeitsplätze geschaffen<br />

und verfügt zudem über großzügige Allgemeinflächen<br />

und Besprechungszonen, die<br />

ein intensives Arbeiten mit den Kunden weiter<br />

unterstützen.<br />

Das breite Sortiment an designorientierten<br />

Leuchten im technisch-architektonischen<br />

Segment, welches Molto Luce den Kunden<br />

anbietet, macht den Leuchtenspezialisten für<br />

Architekten und Planer zu einem wertvollen<br />

Projektpartner. Auch die über beinahe 40<br />

Jahre erarbeitete Erfahrung im Bereich Hotellerie<br />

& Gastronomie, im Handel sowie auch<br />

im Bereich Corporate Architecture und Office,<br />

Health & Care und dem privaten Wohnen<br />

bringen zahlreiche Vorteile in der Projektabwicklung<br />

mit sich. Selbstverständlich bietet<br />

Molto Luce auch Planungsunterstützung<br />

durch bestens ausgebildete Spezialisten an.<br />

Molto Luce Vertriebsbüro West<br />

Orbis Office, Resselstraße 33 / Top 5<br />

6020 Innsbruck<br />

T +43 (0)512 345688<br />

office.innsbruck@moltoluce.com<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

Power-Days <strong>2019</strong>: Halle 10 Stand 0222<br />

Fritz Eiber, Eigentümer und<br />

Geschäftsführer Molto Luce


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

96<br />

Produkt News<br />

Das perfekte SmartHome<br />

Die Power-Days <strong>2019</strong> sind für Siblik wieder DIE Plattform, um dem Fachpublikum<br />

Neuheiten und Innovationen zu präsentieren. Pioniergeist und Innovationshunger<br />

waren schon immer Eigenschaften dieser Firma. Auch heuer wird dies erneut unter<br />

Beweis gestellt und man kann auf folgende Neuheiten gespannt sein:<br />

p Die Neu-Definition des Begriffes „Lichtschalter“<br />

aus dem Hause Berker ist der<br />

beleuchtete Q.7. Er schaltet Licht nicht<br />

nur ein – er leuchtet selbst. So setzt man<br />

spannende Akzente im Raum und erspart<br />

sich zusätzliche Nachtlichter und Orientierungsleuchten.<br />

Natürlich ist er in allen Rahmenmaterialien<br />

der Designlinie erhältlich.<br />

p Die neuen LED Leuchten theLeda D mit integriertem Bewegungsmelder zur automatischen<br />

und energieeffizienten Beleuchtungssteuerung bieten Licht-Effizienz mit einem<br />

Wow-Effekt. Zahlreiche Modellvarianten, die Bedienung per App sowie die Vernetzbarkeit<br />

der Geräte über Funk setzen neue Akzente im Außenbereich.<br />

q Ein echtes Siblik SmartHome erkennt<br />

man am perfekten Zusammenspiel aller<br />

verbauten Komponenten. Nachhaltiges,<br />

energie-effizientes und komfortables Wohnen<br />

und Bauen, vom Wohn- bis hin zum Objektbau<br />

sind dank der Erfahrung in den Bereichen<br />

Gebäudetechnik und –automation,<br />

Elektromobilität und Erneuerbare Energie<br />

möglich. Im eigens gestalteten SmartHome<br />

Bereich werden die Themen Bad, Wohnzimmer,<br />

Garten und Erneuerbare Energie<br />

zu einem Erlebnis. Innovative KNX- und<br />

Funk-Lösungspakete zeigen, wie einfach<br />

die Umsetzung sein kann, wenn man das<br />

richtige Know-how und perfekt abgestimmte<br />

Komponenten besitzt.<br />

p Eine Weltneuheit von Rutenbeck ist die<br />

erste PoE-Installationslösung für Unterputzdosen.<br />

Mit dem PoE-Injector Up genügt<br />

nun eine Anschlussdose für die Versorgung<br />

eines PoE-Endgerätes mit Daten.<br />

Eine zusätzliche Steckdose für die sonst<br />

obligatorischen Netzteile entfällt.<br />

p Wo der Raum begrenzt und die Bedingungen<br />

hart sind, läuft die EverBOX Grip<br />

zur Höchstform auf und bietet einen Verteiler<br />

für alle Fälle. Das Konzept ist einfach:<br />

Höchste Qualität ausgelegt für höchste Beanspruchung.<br />

Dazu praktisch und handlich.<br />

„Alles im Griff“ ist hier keine leere Floskel.<br />

Power-Days <strong>2019</strong>:<br />

Halle 10 Stand 0334<br />

Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 68 006-0<br />

info@siblik.com<br />

www.siblik.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

Moderner Lifestyle<br />

trifft alpinen Charme<br />

Das neu eröffnete 4* Boutique-Hotel „dasMAX“ verkörpert ein gelassenes, offenes<br />

und unkompliziertes Urlauben in den Tiroler Bergen. Einzigartiges Design und<br />

moderner Lifestyle treffen hier auf alpinen Charme – ein frisches & junges Konzept<br />

inmitten des traditionellen Urlaubsortes Seefeld.<br />

Das neue Lifestylehotel in Seefeld setzt<br />

auf ein besonders frisches und modernes<br />

Gestaltungskonzept fernab vom nostalgieverklärten<br />

Klischeebild eines Tiroler<br />

Familienhotels: Als jüngstes Mitglied in der<br />

Reihe der Marcati Hotels bietet das Bed&Breakfast<br />

hohe Qualität im freundlichen<br />

und lässigen Design.<br />

Für das Interior des dasMAX haben die<br />

Architekten von Meissl Architects nichts<br />

dem Zufall überlassen, jedes Detail wurde<br />

bei der Konzeptionierung genau durchdacht<br />

und für das Hotel maßgeschneidert.<br />

So ist jedes der durchgestylten Gästezimmer<br />

in sanften Grünnuancen gehalten und<br />

begeistert mit einem hellen und geradlinigen<br />

Look. Von einem einladenden Daybed<br />

genießt man den herrlichen Ausblick auf<br />

die Tiroler Bergwelt. Im sehr zarten Farbkonzept<br />

setzen die in schwarz gehaltenen<br />

Leuchten des Tiroler Leuchtenherstellers<br />

PROLICHT dazu gekonnte Kontraste. Die<br />

kugelförmigen SNOOKER-Leuchten stellen<br />

dabei nicht nur ein einzigartiges Design-Highlight<br />

dar, sondern können außerdem<br />

– dank einer einfach zu verstellenden<br />

Aufhängungshöhe sowie Austauschbarkeit<br />

der Leuchten selbst – besonders flexibel<br />

und unkompliziert im gesamten Haus eingesetzt<br />

werden.<br />

Stylish, offen und unkompliziert sind aber<br />

auch die gemeinschaftlichen Bereiche des<br />

Boutique-Hotels: im Frühstückbereich und<br />

Bistro finden sich die selben Details wie in<br />

den Gästezimmern wieder. Neben einem<br />

trendigem Co-Working Bereich verfügt<br />

das Hotel außerdem noch über eine Boutique-Sauna,<br />

die zum Relaxen einlädt und<br />

neue Energien verspricht. Der Sonne nachempfunden<br />

sind hier wieder die Leuchten<br />

von PROLICHT, die durch individuell maßgeschneiderte<br />

Features – einer warmen indirekten<br />

Aura-Beleuchtung und einem außergewöhnlich<br />

brillanten Sparkling Secret<br />

Diffusor – eine besondere Entspannungsatmosphäre<br />

schaffen. Der Wellnessbereich<br />

besticht mit hoher Qualität aber keinem<br />

unnötigen Luxus: die stimmungsvolle Beleuchtung<br />

und ein einzigartiger 360°-Rundumblick<br />

in die umliegende Bergwelt machen<br />

das moderne und freie Lebensgefühl<br />

des dasMAX besonders spürbar.<br />

PROLICHT GmbH<br />

T +43 (0)5234 33499<br />

info@prolicht.at<br />

www.prolicht.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

98<br />

Produkt News<br />

Sinnliche Akzente in Edelstahl<br />

Designbewusste Ästheten schätzen Einrichtungselemente in Edelstahl. Der feine,<br />

matte Glanz des Materials, seine äußerste Widerstandsfähigkeit und die erstklassige<br />

Güte machen dieses Material so besonders und attraktiv. Mit Armaturen und<br />

Accessoires von KEUCO können Liebhaber von Edelstahl auch Bädern den edlen<br />

Charme dieser Materialität verleihen.<br />

Seine unverwechselbare Ästhetik ist ein<br />

Blickfang in jedem Bad. Hochwertige Armaturen<br />

aus Edelstahl mit den passenden<br />

Accessoires heben sich ab, strahlen Individualität<br />

und Exklusivität aus. Sämtliche Armaturen<br />

und Accessoires der Serien IXMO,<br />

PLAN S und PLAN sind sowohl verchromt,<br />

mit Aluminiumfinish als auch in Edelstahl<br />

bzw. Edelstahlfinish erhältlich. Das klare,<br />

geradlinige Design dieser Serien beruht<br />

auf klassischen geometrischen Formen von<br />

zeitloser Schönheit. Die Serien vereint der<br />

Zylinder als markantes Designelement.<br />

Weil es im Bad auch auf Details ankommt,<br />

sollte bei der Armaturenauswahl einmal<br />

mehr hingesehen werden. Dann lässt sich<br />

so einiges entdecken. Bei IXMO kann man<br />

es mit „Weniger kann mehr“ auf den Punkt<br />

bringen. Denn die minimalistischen Armaturen<br />

für Dusche und Wanne sind wahre<br />

Multitalente. Durch die einzigartige Bündelung<br />

von Funktionen lässt sich die Anzahl<br />

der Armaturenelemente auf der Wand auf<br />

ein Minimum reduzieren: So werden übliche<br />

Funktionen wie Schlauchanschluss, Brausehalter<br />

und Umstellfunktion in einer Einheit<br />

zusammengefasst. Die Rosetten in rund<br />

oder eckig sind mit lediglich 90 mm Durchmesser<br />

bzw. Kantenlänge beeindruckend<br />

klein und stilvoll zurückhaltend.<br />

Passend im Design ist die umfassende<br />

Möbel- und Waschtischserie X-LINE konzipiert.<br />

Sie zeigt sich geradlinig in einem<br />

eleganten Ton-in-Ton-Look. So sind die<br />

Glasfront und der Holzkorpus der Möbel<br />

sowie das optionale Fußgestell stets in einer<br />

Farbe gehalten. Als pfiffige und optisch<br />

ansprechende Lösung präsentiert sich der<br />

Hochschrank mit seitlich integriertem Regal.<br />

Ebenfalls dekorativ und gleichzeitig<br />

hoch funktional erweist sich der passende<br />

X-LINE LED-Lichtspiegel. Eingerahmt wie<br />

ein Bild stellt er einen echten Blickfang dar,<br />

gleichzeitig bietet der umlaufende Rahmen<br />

eine praktische Ablage. Auf Wunsch ist er<br />

mit einer Spiegelheizung erhältlich, um das<br />

Beschlagen des Spiegels nach dem Duschen<br />

zu verhindern. Darüber hinaus wartet<br />

er mit zwei separat schalt- und dimmbaren<br />

LED-Beleuchtungs-Quellen auf.<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 3.1, Stand A21<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com<br />

www.ixmo.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Eine poetische Erfahrung im Badezimmer<br />

Das Projekt von Marcel Wanders für Laufen erfindet die Klassik neu. Mit einem<br />

facettenreichen und vielfältigen Konzept – The New Classic – in dem sich Unkonventionelles<br />

perfekt in ein Bild der weltoffenen Großstadt mischt und einen<br />

vielschichtigen Lebensstil andeutet. Vom Waschbecken zur Badewanne, über<br />

die Toilette werden Ausstattungselemente mit Armaturen, Möbeln, Spiegeln und<br />

Accessoires kombiniert.<br />

Gerade mit Marcel Wanders hat Saphir-<br />

Keramik erstmals die Chance, sich neuen,<br />

klassischen und ikonischen Formen anzupassen.<br />

Ein leichtes und vielseitiges, robustes<br />

und formbares Material, das im Laufe<br />

der Jahre von verschiedenen weltberühmten<br />

Designern geformt wurde, transformiert<br />

sich hin zu schlanken, leichten Kreationen<br />

von tadellosem Design, perfekt für den täglichen<br />

Gebrauch. Der Designer zeigt seine<br />

Interpretation von der Unternehmensphilosophie<br />

des Produzenten und des Umgangs<br />

mit SaphirKeramik auf eine völlig neue Art.<br />

Er präsentiert ein Produktkonzept, das einen<br />

„Hauch von Menschlichkeit” ins Design<br />

einfließen lässt.<br />

Keramik in intensivem Weiß wird mit Oberflächen<br />

und Möbeln aus Holz, Gestellen,<br />

Armaturen und einem Spiegel mit Keramikrahmen<br />

verbunden, um eine bewegende<br />

und filigrane Badumgebung zu erschaffen.<br />

Geschwungene Linien und feminine Formen<br />

sind Ausdruck einer neuen Design-Sprache,<br />

die in die Welt des Herstellers einfließt, um<br />

dessen Angebot für einen zunehmend anspruchsvollen,<br />

gebildeten und globalen<br />

Markt zu erweitern. Was in dieser Kollektion<br />

geschaffen wurde, ist ein poetisches<br />

Erlebnis. Das Badezimmer ist ein Raum der<br />

Entspannung, der Verjüngung und der wahren<br />

Ruhe. Die ganzheitliche Gestaltung in<br />

diesem intimen und privaten Bereich spielt<br />

eine essenzielle Rolle, um eine Verbindung<br />

mit dem menschlichen Geist herzustellen.<br />

Energiesparmesse Wels<br />

27. Februar bis 03. März <strong>2019</strong><br />

Halle 21, Stand A370<br />

ISH Frankfurt<br />

11. bis 15. März <strong>2019</strong><br />

Halle 3.1., Stand B51<br />

Com:bau Messe Dornbirn<br />

8. bis 10. März <strong>2019</strong><br />

Halle 13, Stand 6<br />

H.O.M.E Depot Messe im Semper<br />

Depot Wien<br />

14. bis 17. März <strong>2019</strong><br />

Ground Floor<br />

Marcel Wanders designed für Laufen<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office.wi@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

100<br />

Produkt News<br />

Badplanung à la Mies van der Rohe<br />

Der weltbekannte Barcelona Pavillon von 1929, geplant vom legendären deutschen<br />

Architekten Ludwig Mies van der Rohe, zählt noch heute zu den architektonischen<br />

Meisterwerken. Dieser Stil inspirierte die kreativen Planer des Fotostudios Tölle<br />

zu einer Serie von Fotoaufnahmen. Sie haben die Idee van der Rohes aufgegriffen,<br />

in die heutige Zeit übertragen und ein Bad à la Mies van der Rohe mit heutiger<br />

Technik und Materialien gestaltet.<br />

Entstanden ist ein Badezimmer mit hochwertigen<br />

Materialien und allen Raffinessen<br />

der Technik. Marmor, polierter Stahl und<br />

Glas bilden die Schwerpunkte. Die großen<br />

Glasfronten verbinden Innenbereich und<br />

Garten und machen es, nach van der Rohe,<br />

zu einem „fließenden Raum“, der Leichtigkeit<br />

und Klarheit ausstrahlt. Die Badezimmerprodukte<br />

werden in diesem Ambiente perfekt<br />

inszeniert. Klare Strukturen dominieren und<br />

der Raum ist auf das Wesentliche reduziert.<br />

Die funktionale Ausstattung ist erst auf den<br />

zweiten Blick erkennbar, da sie in ausgeklügelten<br />

Konzepten in der Wand verschwindet.<br />

Das beste Beispiel dafür ist das Dampfbad<br />

– erst in Funktion läuft es zu seiner<br />

vollen „Stärke“ auf und offenbart die komplette<br />

Wellness-Ausstattung. Mit Marmor<br />

verkleidete Wände machen die Dampfdusche<br />

zu einem Meisterwerk der Perfektion,<br />

individuell auf das Badezimmer zugeschnitten<br />

– eben Dampfbadplanung à la RepaBAD.<br />

Das Dampfbad verfolgt auch die Grundidee<br />

der Planung. Hochwertige Materialien<br />

bilden den Rahmen für ein Feuerwerk an<br />

Wellnessfunktionen wie Sole-Funktion, indirektes<br />

Licht, Aromatherapie, Musik und vieles<br />

mehr. Sie verbergen sich, auf den ersten<br />

Blick nicht sichtbar, in der Dampfdusche.<br />

Waschplatz und eine zusätzliche Dusche<br />

aus Mineralwerkstoff teilen gekonnt den<br />

Raum. Auch der Badewannensockel verbirgt<br />

ein Geheimnis. Der die Badewanne umschließende<br />

Serpentinit ist nämlich beheizt.<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Stand A21<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

Ganz schön aufgewertet<br />

Das Dusch-WC-Angebot hat Geberit weiter ausgebaut und bringt mit dem überarbeiteten<br />

AquaClean Sela ein Modell mit vielen zusätzlichen Features und optimierten<br />

Funktionen auf den Markt. Dank einfacher und wenn nötig sogar problemlos<br />

reversibler Installation lässt sich das formschöne Dusch-WC in praktisch jede<br />

Raumsituation integrieren.<br />

Es überzeugt nicht nur mit zeitlos-puristischer Formensprache,<br />

sondern bietet jetzt noch mehr Komfort<br />

und – dank der neuerdings spülrandlosen WC-Keramik<br />

und der integrierten Entkalkungsfunktion – perfekte<br />

hygienische Voraussetzungen. Wie alle Dusch-<br />

WCs des Herstellers verfügt auch dieses über die<br />

einzigartige, patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie.<br />

Der Duschstrahl wird dabei durch eine dynamische<br />

Luftbeimischung verfeinert und ermöglicht eine<br />

angenehme und gründliche Reinigung bei geringem<br />

Wasserverbrauch. Neu ist, dass auch die besonders<br />

schonende Lady-Dusche serienmäßig integriert ist.<br />

Darüber hinaus bietet die Neuauflage des bewährten<br />

Modells weitere nützliche Features, wie etwa das Orientierungslicht<br />

für mehr Komfort in der Nacht sowie<br />

die sensorgesteuerte Benutzererkennung, die das<br />

versehentliche Auslösen des Duschstrahls verhindert.<br />

Als besonders leise und effizient erweist sich die<br />

Ausspülung. Die innovative TurboFlush-Spültechnik,<br />

über die nun auch das neue WC verfügt, basiert auf<br />

der strömungsoptimierten, spülrandlosen WC-Keramik.<br />

So lässt sich das Dusch-WC jederzeit ohne störende<br />

Geräusche spülen, was besonders in der Nacht<br />

von Vorteil ist. Und da die Spültechnik intensiver<br />

spült als eine normale Spülung, wird die WC-Bürste<br />

kaum mehr gebraucht.<br />

Schon bisher konnte das komfortable Dusch-WC<br />

mittels praktischer Fernbedienung gesteuert werden<br />

– dank der intuitiven Bedienbarkeit kinderleicht mit<br />

einer Hand. Neu ist, dass sich alle Funktionen be-<br />

quem mit der innovativen Geberit Smartphone-App<br />

bedienen lassen. Das Smartphone wird so zur Fernbedienung,<br />

mit dem sich individuelle Einstellungen<br />

speichern und sogar auf Reisen mitnehmen lassen.<br />

Es gibt kaum eine Badezimmersituation, in der sich<br />

das neue WC nicht installieren lässt. Alles, was gebraucht<br />

wird, sind ein Strom- und ein Wasseranschluss.<br />

Bei vorhandenem Aufputzspülkasten – oder<br />

wenn Zeit, Budget oder Bausubstanz es nicht zulassen,<br />

den Spülkasten unsichtbar in die Wand zu integrieren<br />

– bietet das Monolith Sanitärmodul eine innovative<br />

Alternative. Unter einer eleganten Oberfläche<br />

aus Glas befinden sich ein extraschlanker Spülkasten<br />

sowie die gesamte Sanitärtechnik. Der Monolith ist<br />

so konstruiert, dass er an die bestehenden Wasserleitungen<br />

und Abflussrohre angeschlossen werden<br />

kann. Die Komfortausführung bietet zusätzlich eine<br />

effektive Geruchsabsaugung für noch mehr Wohlgefühl<br />

am stillen Örtchen.<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 3.1, Stand B11<br />

& Halle 4, Stand A6<br />

Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand A510<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)2742 401 3010<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at<br />

www.geberit-aquaclean.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Bring‘ Farbe ins Badezimmer!<br />

102<br />

Produkt News<br />

Um Lifestyle-Charakter und wohnliches Flair im Badezimmer zu betonen,<br />

präsentiert Bette auf der ISH <strong>2019</strong> seine neue Farbpalette,<br />

erweitert um aufsehenerregende Effekt-Farben und glitzernde Pigmente.<br />

Die neuen Farbvarianten lassen den glasierten Titan-Stahl<br />

je nach Farbton faszinierend schimmern oder ausdrucksstark glänzen.<br />

Da die neuen Farben im bewährten Nass-in-Nass-Email-Verfahren<br />

mit der Glasur verschmolzen werden, genießen Nutzer auch<br />

alle Vorteile, die der langlebige glasierte Titan-Stahl zu bieten hat:<br />

Eleganz, Robustheit, Hygiene, Pflegeleichtigkeit, Kratzfestigkeit<br />

und UV-Beständigkeit.<br />

Installateure finden im Technikbereich des Standes mit der neuen<br />

Installationsbox Easy Connect einen echten Problemlöser. Das<br />

Produkt sorgt für eine schnellere, sichere und einfachere Montage<br />

von Dusch- und Badewannen. Die praktische Box wird in den<br />

Estrich eingelassen und mit einer mitgelieferten Dichtmanschette<br />

normgerecht in die Verbundabdichtung integriert. Da die zusätzliche<br />

Abdichtung entfällt, spart die neue Installationsbox von Bette<br />

wertvolle Arbeitszeit, löst den Abdichtungsprozess und entspannt<br />

so den gesamten Bauablauf.<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Ebene 1, Stand C 99<br />

Bette GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)5250 511-0<br />

<strong>architektur</strong>@bette.de<br />

www.bette.de<br />

Smart. Connected. Innovation.<br />

Mit mehr als 25 Jahren Praxis und über 500 Millionen installierten<br />

Fittings bringt Uponor jetzt mit S-Press PLUS eine neue Fittinggeneration<br />

auf den Markt, die Planung und Verarbeitung vereinfacht.<br />

Die äußerst robusten Fittings halten starken mechanischen Kräften<br />

und auch kritischen Trinkwassereigenschaften zuverlässig stand.<br />

Gleichzeitig garantiert das strömungsoptimierte Design sehr geringe<br />

Druckverluste und einen optimierten Durchfluss ohne Toträume.<br />

Durchdachte Verarbeitungs- und Kontrollfunktionen, wie etwa die<br />

präzise Führung der Presswerkzeuge und eine wieder ablösbare,<br />

farbige Folie mit deutlicher Dimensionsangabe sorgen für eine<br />

schnelle und sichere Verarbeitung.<br />

Der wachsenden Bedeutung von intelligenter und vernetzter Haustechnik<br />

trägt das Unternehmen mit einer Erweiterung seiner Uponor<br />

Smatrix Regelungstechnik Rechnung. Das System ist nicht nur<br />

mit einer innovativen Autoabgleich-Technologie und intelligenten<br />

Analyse- sowie Komfortfunktionen ausgestattet, sondern punktet<br />

in der neuen Variante Smatrix Pulse durch seine Kompatibilität mit<br />

verschiedenen Smart-Home-Anwendungen wie Alexa Voice Control<br />

und Google Voice Assistant. Der interaktive Installationsassistent in<br />

der App führt den Fachhandwerker intuitiv durch die Installation.<br />

Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand D 320<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 5, Stand C 48<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Umfangreiches Neuheitenprogramm<br />

Mit power #5 bringt Conform Badmöbel einen redesignten Longseller auf den<br />

Markt, der mit einem vollkommen neuen, progressiven modularen Konzept den<br />

modernen ästhetischen Ansprüchen und technischen Möglichkeiten angepasst<br />

wurde. Zu erwarten ist ein eigenständiges, äußerst vielseitiges Planungsprogramm<br />

mit neuen architektonischen Formen und praktischer Funktionalität im<br />

unteren bis mittleren Preissegment, mit klarer Linienführung – präzise, funktionell<br />

und ausdrucksstark.<br />

Stilprägend sind die neuen Keramik-Waschtische<br />

sowie ein variantenreiches Allover-Spiel<br />

mit offenen und geschlossenen Flächen. Die<br />

Waschtische bilden eine prägnante Beckenkumme,<br />

die durch einen ultradünnen Rand<br />

gefasst ist und sind in Einzel- und Doppelausführung,<br />

jeweils mit durchgängigem Becken<br />

sowie symmetrischen und asymmetrischen<br />

Formen mit großzügigen Seiten- und<br />

Mittelablagen erhältlich.<br />

Die charakteristische Formensprache zeigt<br />

sich in variantenreichen Schrankmöbeln<br />

mit offenen Seiten- und Frontregalen, die<br />

ein Maximum an Stauraum und Präsentationsfläche<br />

bieten. Dass die serientypischen<br />

Eigenschaften von Leichtigkeit, Eleganz<br />

und Variabilität auch die weitere Waschplatzausstattung<br />

kennzeichnen, zeigt sich<br />

beispielsweise an den Spiegelschränken: 15<br />

verschiedene Lösungen, symmetrische und<br />

asymmetrische Formen, klassischer Spiegelschrank<br />

oder dreidimensionaler Leuchtspiegel,<br />

mit oder ohne Regal und ein smartes<br />

Beleuchtungskonzept, das sowohl Raum als<br />

auch Regale spannungsreich illuminiert.<br />

Power #5<br />

Xanadu – der Gewinner des German<br />

Design Award Special <strong>2019</strong><br />

Das umfangreiche Neuheiten-Programm<br />

wird erstmalig von 27. Februar bis 3. März auf<br />

der Energiesparmesse Wels vorgestellt. Auf<br />

einem großen Gemeinschaftsstand mit den<br />

Traditionsunternehmen Hansgrohe und Artweger<br />

zeigt man in zehn attraktiven Kojen<br />

einen repräsentativen Querschnitt aus der<br />

Kollektion <strong>2019</strong>. Messe-Highlights werden<br />

neben der programmatischen Serie power #5<br />

auch die mehrfach prämierten Designserien<br />

Foqus, Xanadu und TiAmo sowie die Kollektion<br />

Riva Hotel sein, die nun authentische<br />

Formen mit innovativen, natürlichen Oberflächen<br />

aus Heu und Heublumen verbindet.<br />

Mit einem neuen Messekonzept, das neben<br />

dem Fachpublikum auch verstärkt den privaten<br />

Besucher einbezieht, werden vielfältige<br />

Anstrengungen unternommen, u m die<br />

bisher bereits äußerst erfolgreichen Auftritte<br />

auf Österreichs wichtigster SHK Messe<br />

zu toppen.<br />

Foqus – der Gewinner des German Design Awards <strong>2019</strong><br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com<br />

Energiesparmesse Wels: Halle 21, Stand A60<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 3, Stand B23


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

104<br />

Produkt News<br />

Smarte Systeme denken weiter<br />

Mit GEZE Cockpit schließt der Hersteller die Lücke in der Gebäudeautomation<br />

durch das erste Gebäudeautomationssystem für smarte Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik.<br />

Die einzigartige Vernetzung von Tür- und Fenstertechnologie mit<br />

smarter Software und offenen Schnittstellen eröffnet allen Planern und Betreibern<br />

völlig neue Wege der Gebäudeautomation: Für mehr Effizienz, Sicherheit und<br />

Komfort, für dynamische Sicherheits- und Brandschutzkonzepte, intelligenten<br />

Rauch- und Wärmeabzug und die gezielte Freigabe von Fluchtwegen.<br />

GEZE ist einer der Weltmarktführer und<br />

ein weltweit zuverlässiger Partner bei Produkten,<br />

Systemen und Serviceleistungen<br />

für Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik.<br />

Deshalb bringen die Produkte bereits einen<br />

hohen Grad an Automation und technischer<br />

Intelligenz mit – aus dem breiten Produktprogramm<br />

mit automatischen Türsystemen,<br />

Rauch-Wärme-Abzugslösungen, Fluchtund<br />

Rettungswegmanagement, Schlosstechnik<br />

und Zutrittskontrollsystemen entsteht<br />

über GEZE Cockpit ein einzigartiges<br />

Vernetzungsangebot.<br />

Bis zu 62 Produkte lassen sich anschließen.<br />

Anders als bei proprietären Systemen<br />

bringt man über den Kommunikationsstandard<br />

BACnet die komplette „Intelligenz“ der<br />

Produkte in die Gebäudevernetzung ein,<br />

vom Hersteller unabhängig und Gewerke<br />

übergreifend. Erst wenn Daten von anderen<br />

Teilnehmern und Teilsystemen mitgenutzt<br />

werden können, lassen sich Türen und<br />

Fenster per Software wirklich „intelligent“<br />

bedienen. So können sich zum Beispiel je<br />

nach Außentemperatur im Zusammenspiel<br />

mit Temperatursensorik und Heizsystemen<br />

die Öffnungsweiten von Türen automatisch<br />

einstellen oder Fenster entsprechend öffnen<br />

und schließen. Denn GEZE denkt nicht nur<br />

in einzelnen Produkten, sondern in übergreifenden<br />

Lösungen. Damit lassen sich die<br />

unterschiedlichsten Anforderungsszenarien<br />

der Gebäudeautomation smart meistern.<br />

GEZE Austria GmbH<br />

T +43 (0)6225 87180<br />

austria.at@geze.com<br />

www.geze.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Produkt News<br />

Höchste Hygieneansprüche<br />

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit rund 100 Kliniken und Instituten<br />

sowie rund 3000 Patientenbetten eine der größten Universitätskliniken in Europa.<br />

Am Campus der berühmten Charité standen Planer und Gebäudetechniker vor<br />

einer besonderen Herausforderung: der Kernsanierung eines 23-stöckigen Bettenhauses<br />

und der Neuerrichtung eines OP-Gebäudes.<br />

Um modernste Standards einhalten zu<br />

können, wurde 2014 mit umfangreichen<br />

Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am<br />

Bettenhochhaus begonnen. Das in der<br />

DDR-Zeit (1979-1982) erbaute Gebäude<br />

wurde dazu vollständig entkernt, mit einer<br />

neuen energieeffizienten Fassade ausgestattet<br />

und mit modernster Gebäudetechnik<br />

ausgerüstet. Parallel wurde der Bau<br />

eines neuen Gebäudes für OP, Intensivmedizin<br />

und die zentrale Notaufnahme mit 70<br />

Betten gestartet, welches mit einem fünfgeschossigen<br />

Verbindungsbauwerk zum<br />

Bettenhochhaus verbunden ist. Neubau<br />

und Bettenhaus bieten nun Platz für rund<br />

653 Betten. Im Dezember 2016 wurde die<br />

erste Station in Betrieb genommen.<br />

Der Gebäudetechnikspezialist TROX Austria<br />

lieferte bei diesem Großprojekt die<br />

Lüftungs- und Klimatisierungstechnik sowie<br />

den Brandschutz. Denn speziell das<br />

Thema Frischluft ist in Krankenhäusern<br />

ein sehr kritischer Punkt und saubere und<br />

zugfreie Luft ist für Patienten in den Krankenzimmern<br />

essenziell. Im Bettenhochhaus<br />

versorgt eine große Raumlufttechnik-Zentrale<br />

mit einer Gesamtzuluft- bzw. Abluft-<br />

menge von 510.000 m³/h die Patienten<br />

mit sauberer, gesunder und zugfreier Luft.<br />

Dazu dienen 18 raumlufttechnische Geräte<br />

der Serie X-CUBE. Im neuen OP-Gebäude<br />

liefern 33 Lüftungsgeräte eine Gesamtzuluft-<br />

bzw. Abluftmenge von 330.000 m³/h.<br />

In Summe wurden beim Bauvorhaben Charité<br />

also 51 RLT-Geräte X-CUBE mit einer<br />

Gesamtleistung von 840.000 m³/h verbaut.<br />

Die modular aufgebauten, großteils vormontierten<br />

Lüftungsgeräte erfüllen schon<br />

in der Grundausstattung höchste Hygieneansprüche.<br />

Dank spezieller Gehäuseform,<br />

besonders glatter Oberflächen und der Art<br />

des Komponenteneinbaus entspricht die<br />

Geräteserie den Vorgaben der VDI 6022<br />

bzw. der H6020 und zum Großteil auch den<br />

besonders hohen Hygieneanforderungen<br />

der DIN 1946/4. Für hochsensible Bereiche -<br />

wie die Operationssäle - steht eine spezielle<br />

Hygieneausführung gemäß RLT-Richtlinie<br />

01 zur Verfügung. Die passgenaue Modulbauweise<br />

senkt Montage- und Wartungskosten,<br />

da alle Arbeiten schnell und leicht<br />

ausgeführt werden können.<br />

ISH <strong>2019</strong>: Halle 8.0, Stand F69<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox@trox.at<br />

www.trox.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Aus Klein mach Groß und umgekehrt<br />

Ein effizientes Raummanagement mit individuellen, architektonisch anspruchsvollen<br />

Lösungen ermöglichen die Trennwandsysteme von DORMA Hüppe mit über<br />

125 Jahren Firmentradition. So bietet man den Kunden auf der ganzen Welt intelligente<br />

Lösungen für ein effizientes Raummanagement. Denn gerade im Tagungsund<br />

Eventbereich des modernen Business, bei dem das vorhandene Flächenangebot<br />

multifunktionelle Nutzungen erlauben muss, ist Flexibilität gefragt.<br />

Beim Trennwandsystem Variflex 100 mit Variflex Glas<br />

stellt die Kombinierbarkeit von glas- und blickdichten<br />

Elementen neue Planungsoptionen dar. So kann eine<br />

Raumteilung mit großer Offenheit und hohem Schallschutz<br />

bis zu Rw 59 dB realisiert werden. Gleichzeitig<br />

sind störungsfreie Parallelveranstaltungen in einer<br />

hellen, großzügigen Atmosphäre im Nebenraum<br />

möglich. Alle Trennwände können wahlweise mit manueller,<br />

halb- oder vollautomatischer Bedienung ausgestattet<br />

werden. Höchsten Bedienkomfort bietet<br />

ComfortDrive, die vollautomatische Steuerung mit<br />

moderner BUS-Technologie. Sie ist kundenspezifisch<br />

individuell programmierbar und überzeugt mit einer<br />

hohen Auf- und Abbaugeschwindigkeit.<br />

DORMA Hüppe Austria GmbH<br />

T +43 (0)732 600-451<br />

office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at<br />

Wer in Sachen Komfort und Innen<strong>architektur</strong> zusätzlich<br />

auftrumpfen will, wählt das vertikale Trennwandsystem<br />

Skyfold: Es öffnet sich platzsparend in die<br />

Decke und kommt ohne Wand- und Bodenführungen<br />

aus. Immer wieder ein großer Auftritt, wenn sich die<br />

Elemente vollautomatisch, schnell und zuverlässig<br />

nach oben bewegen!


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

Schwarz und minimalistisch<br />

Die Farbe Schwarz ist im Bereich des Interior Designs für Architekten, Designer<br />

und Privatpersonen die Trendfarbe schlechthin. Angefangen von schwarzen<br />

Küchenfronten, Haushalts- und Elektrogeräten bis hin zu komplett in schwarz<br />

gehaltenen Möbelstücken und Wohnräumen: Die Farbe Schwarz setzt im Wohnbereich<br />

einen neuen Akzent und reduziert optisch aufs Wesentliche. SIMONSWERK<br />

unterstützt diesen Gestaltungs- und Oberflächentrend mit verdeckt liegenden<br />

Bandsystemen der Produktfamilie TECTUS in der Oberfläche Schwarz.<br />

Die neue Trendfarbe Schwarz verleiht insbesondere in<br />

Kombination mit anderen Trendmaterialien wie Beton,<br />

hellem Eichenholz oder Stahl in Rostoptik Räumen einen<br />

kühlen und minimalistischen Touch. Der Hersteller<br />

setzt damit auf eine reduzierte und geradlinige Optik<br />

und folgt der Nachfrage nach dunklen Oberflächen.<br />

Das komplett verdeckt liegende Bandsystem, das<br />

in unterschiedlichen Modellvarianten für Objekt-,<br />

Wohnraum- und Haustüren an allen Zargenarten<br />

erhältlich ist, trägt dieser steigenden Nachfrage<br />

Rechnung und ist nun auch in der Oberflächenfarbe<br />

Tiefschwarz (RAL 9005 Tiefschwarz EP matt)<br />

erhältlich. Damit setzt man einen neuen Akzent und<br />

unterstützt ein homogenes Gesamtkonzept bei der<br />

Türgestaltung. Die bewährte Serie verfügt über ein<br />

breites Spektrum an Modellvarianten für hochwertige<br />

Objekt-, Wohnraum- und Haustüren mit hohen<br />

Belastungswerten. Ob für den Einbau von flächenversetzten<br />

und nicht sichtbaren Zargen oder für den<br />

Einbau unsichtbarer Energieübertragung für mehr<br />

Sicherheit und Komfort: Das Produktsystem bietet<br />

eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.<br />

Alle Bandsysteme der Marke TECTUS verfügen über<br />

einheitliche optische und technische Eigenschaften.<br />

Hierzu gehört auch die komfortable 3D-Verstelltechnik.<br />

Sie ermöglicht eine stufenlose Justierung<br />

von jeweils +/- 3,0 mm zur Seite und Höhe sowie die<br />

Veränderung des Andrucks von +/- 1,0 mm. Zu den<br />

weiteren technischen Vorzügen des Türbandsystems<br />

gehören der 180-Grad-Öffnungswinkel, die wartungsfreie<br />

Gleitlagertechnik und das breite Angebot<br />

an Belastungswerten von 40 kg bis 300 kg.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Nachhaltig von Anfang an<br />

Bauen heißt, Jahre vorauszudenken. Gebäude, die wir heute planen, bestimmen,<br />

wie nachfolgende Generationen leben und arbeiten. Cradle to Cradle ist deshalb<br />

ein wesentlicher Teil des 360°-Nachhaltigkeitsansatzes von Schüco. Bei diesem<br />

bahnbrechenden Konzept der beiden Vor- und Querdenker des C2C-Prinzipes,<br />

Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough, stand die Natur Pate: Die<br />

C2C-Philosophie versteht alle Materialien als Nährstoffe in geschlossenen biologischen<br />

oder technischen Kreisläufen.<br />

Dieser Ansatz geht weit über den herkömmlichen<br />

Recyclinggedanken hinaus, denn die Materialien bleiben<br />

in ihrer stofflichen Güte erhalten und es entsteht<br />

kein Abfall. Solche Produkte und Produktionsprozesse<br />

erfordern ein grundlegend neues Denken und eine<br />

umfassende vorausschauende Planung.<br />

Um eine Zertifizierung nach dem C2C Certified Product<br />

Standard zu erreichen, werden Produkte nach<br />

fünf umfangreichen Kriterien bewertet. Alle Kriterien<br />

sind gleich gewichtet, jedoch kommt dem Kriterium<br />

Materialgesundheit eine besondere Bedeutung zu:<br />

Enthält ein Material Inhaltsstoffe aus einer sogenannten<br />

„Banned List“, wird keine Zertifizierung erteilt.<br />

1. Die Materialgesundheit der eingesetzten Inhaltsstoffe<br />

für Gesundheit und Sicherheit von Mensch<br />

und Natur muss garantiert werden.<br />

2. Die Kreislauffähigkeit des Produktes im technischen<br />

oder biologischen Kreislauf ist nötig, um eine<br />

gute Rezyklierbarkeit nachzuweisen.<br />

3. Nutzung von erneuerbaren Energien ist anzustreben.<br />

4. Verantwortungsvolles Wassermanagement soll sauberes<br />

Wasser als Menschenrecht und kostbare Ressource<br />

verantwortungsvoll verwalten.<br />

5. Bei der Einhaltung sozialer Standards sollen auf die<br />

Menschenwürde und die Unversehrtheit natürlicher<br />

Systeme geachtet werden.<br />

43 Systeme des Herstellers sind C2C-Silber zertifiziert,<br />

darunter 29 Fenstersysteme, sechs Pfosten-Riegel-Systeme,<br />

sechs Türsysteme sowie zwei Großlamellen-Sonnenschutzsysteme.<br />

Damit ist Schüco mit<br />

Abstand Vorreiter bei der Umsetzung des C2C-Prinzips<br />

im Gebäudesektor. Alle C2C zertifizierten Systeme<br />

sind standardmäßig ohne Mehrpreis erhältlich.<br />

Der Systembaukasten ist die ideale Basis, um Fenster-,<br />

Tür- und Fassadensysteme individuell zu kombinieren<br />

– und dabei gleichzeitig Kosten und Qualität<br />

genau im Griff zu haben. Die Konstruktionssoftware<br />

SchüCal bringt den Systembaukasten in die moderne<br />

Planungspraxis – und erlaubt so die C2C-Verifikation<br />

individueller Fenster-, Tür- und Fassadenkombinationen.<br />

Sie prüft, ob eine C2C konforme Konfiguration<br />

vorliegt. Das ermöglicht Fassadenplanern und Architekten<br />

volle Planungsfreiheit und -sicherheit bei der<br />

Gestaltung einer nachhaltigen Gebäudehülle.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T +43 (0)1 98130-0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukoenigstahl.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

Mehr Entscheidungsspielraum für Architekten<br />

In diesem Jahr geht Warema den ersten Schritt mit<br />

seinem modular aufgebauten Fenster-Markisen-Programm,<br />

das durch seine Kombinationsmöglichkeiten<br />

für nahezu jeden Anwendungsfall die passende Lösung<br />

bietet. Ab April <strong>2019</strong> gibt es die neue einteilige<br />

Führungsschiene, die für die Führungsarten easyZIP,<br />

Schiene und Markisolette verwendet wird. Die identisch<br />

aufgebauten Führungsschienen sind für verschiedene<br />

Montagesituationen und unterschiedliche<br />

Baugrößen einsetzbar. Als Vorteil für den Architekten<br />

besteht – mit der Führungsschiene als Platzhalter –<br />

die Möglichkeit, sich bis zum Zeitpunkt der Produktbeauftragung<br />

zwischen verschiedenen Führungsarten<br />

zu entscheiden, indem variabel eines von zwei<br />

Clipprofilen eingesetzt werden kann. Die neue easy-<br />

ZIP-Technik verhindert ebenfalls lästige Lichtspalte<br />

und bildet einen fließenden Übergang zur Fassade.<br />

Dank der einfachen Montage mit Clipprofil erhöht<br />

sich die Funktionssicherheit der Fenster-Markise.<br />

Gleichzeitig reduziert sich die Montagezeit massiv<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung der Montagesicherheit.<br />

Auch die Windstabilität wird noch einmal deutlich<br />

gesteigert. Im tiefgefahrenen Zustand halten Vorbau-Markisen<br />

mit einer Größe von drei mal drei Metern<br />

und easyZIP-Führung Windgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 150 Stundenkilometern stand.<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at<br />

Fensterputzen erledigt der Regen<br />

Das neue selbstreinigende Glas „Planibel Easy“ von<br />

AGC Interpane besitzt eine pyrolytische Spezialbeschichtung<br />

der Verglasung, ist äußerst langlebig und<br />

nutzt die UV-Strahlen im Tageslicht, um Schmutz in<br />

fünf bis sieben Tagen zu zersetzten – der nächste<br />

Regen spült die Rückstände einfach ab. Der Einsatz<br />

des Produktes bietet sich besonders in schwer zu<br />

erreichenden Dachverglasungen von Wintergärten,<br />

in Oberlichtern oder in großen Glasflächen an,<br />

die ansonsten nur mit viel Aufwand geputzt werden<br />

können. Die Selbstreinigungsfunktion wurde vom<br />

renommierten Fraunhofer-Institut für Schicht- und<br />

Oberflächentechnik (IST) gemäß EN1096-5 unabhängig<br />

geprüft und bestätigt. Im Regen verteilt sich<br />

das auftreffende Wasser durch die Spezialbeschichtung<br />

besonders gleichmäßig auf dem Glas und lässt<br />

es leichter ablaufen, sodass auch die Trocknung<br />

schneller erfolgt. Das Produkt ist in mehreren Produktvarianten<br />

verfügbar: Planibel Easy Clear (4mm)<br />

erreicht eine hohe Tageslichttransmission von 84<br />

Prozent, der g-Wert beträgt 82 Prozent und erlaubt<br />

somit erwünschte solare Energiegewinne in den<br />

kühleren Monaten. Planibel Easy Blue (4mm) ist die<br />

bläuliche Variante, die sich zum Beispiel zur Nutzung<br />

in der Dachverglasung von Wintergärten besonders<br />

empfiehlt. Die Tageslichttransmission beträgt hier 63<br />

Prozent, der g-Wert 58 Prozent.<br />

INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />

T +49 (0)5273 809-0<br />

info@interpane.com<br />

www.interpane.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Einzigartig schlank<br />

Wärmegedämmte Fenster und Festverglasungen<br />

mit bisher unerreicht schlanken<br />

Ansichtsbreiten von 55 mm (Fenster-/<br />

Stulpflügel) und 23 mm für Verglasungen<br />

ermöglicht das neue Profilsystem forster<br />

unico XS. In Neubauten, wo viel Licht und<br />

Transparenz gefragt sind, lassen sich moderne<br />

großflächige Elemente mit filigranen<br />

Sprossen und schlanken Rahmen mühelos<br />

verwirklichen. Das System ist jedoch auch<br />

für die Sanierung von Altbauten und historischen<br />

Gebäuden die beste Wahl, denn es<br />

eignet sich ausgezeichnet um denkmalgeschützte<br />

Fenster möglichst originalgetreu<br />

nachzubilden. Die Stahlprofile sind äußerst<br />

vielseitig einsetzbar und bieten viel Raum<br />

für kreative Lösungen. Zusätzlich zu den<br />

bestehenden Fensteröffnungsvarianten<br />

(Dreh-, Drehkipp- und Stulpflügel) bietet<br />

man neu auch auswärts öffnende Fenster<br />

und Schwingflügel an. Mit dem vielseitigen<br />

Profilsystem lassen sich sowohl kundenspezifische<br />

und gebogene Konstruktionen<br />

als auch Füllungen bis 60 mm, zum<br />

110<br />

Beispiel für 3-fach Isolierglas, problemlos<br />

realisieren. Für eine geborgene Atmosphäre<br />

sorgen eine umliegende Verriegelung beim<br />

Fenster mit RC2 Einbruchhemmung sowie<br />

drei umlaufende Dichtungsebenen, die eine<br />

erhöhte Dichtheit garantieren. Die Bauteile<br />

erreichen hervorragende Dämmwerte (UW-<br />

Wert 0.84) und sind in der Schweiz MINER-<br />

GIE zertifiziert.<br />

Forster Profilsysteme GmbH<br />

T +43 (0)2236 677 293<br />

at@forster.ch<br />

www.forster-profile.at<br />

Produkt News<br />

Freiraum ohne Einschränkungen<br />

Auf der BAU <strong>2019</strong> in München präsentierte<br />

sich Solarlux, der Experte für bewegliche<br />

Glasfassaden, gewohnt anders als die umliegenden<br />

Messestände. Mittelpunkt des<br />

einzigartigen Konzepts: ein strahlender<br />

Kubus, der die Produkthighlights in Szene<br />

setzte. Der schwarze, unverhüllte Messeboden<br />

kombiniert mit Aluminium- und Holzelementen<br />

versprühte industriellen Charme<br />

und schaffte ein stimmiges Gesamtbild. Getreu<br />

dem Messemotto „Ideen Raum geben“<br />

traten Detailtische, Referenztafeln und die<br />

traditionelle Faltbar in den Hintergrund. So<br />

wurde der Blick auf das Highlight des Standes<br />

gelenkt: die strahlende Produktinsel.<br />

Vier großflächige Öffnungen, ausgeführt mit<br />

der Glas-Faltwand in Holz sowie in Aluminium,<br />

cero und dem neuen Ganzglas-Schiebesystem<br />

SL 23, boten maximale Transparenz<br />

und eine besondere Raumwirkung. Ein<br />

weißer Teppich im Kontrast zum schwarzen<br />

Messeboden ließ die Produktinsel zusätzlich<br />

hervorstechen. Die etwas schräge<br />

Anordnung des Exponats ermöglichte die<br />

Sicht auf die Produkte bereits vom Gang<br />

der Messehalle. Alle Exponate wurden mit<br />

einer barrierefreien Bodenschiene gezeigt.<br />

Neben den innovativen Produkten und dem<br />

originellen Standkonzept konnte man auch<br />

mit der Beratungskompetenz von der Entwurfsphase<br />

bis zur Umsetzung punkten.<br />

SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info@solarlux.at<br />

www.solarlux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

Produkt News<br />

Echte Unikate für den Eingangsbereich<br />

Mit der „Authentik“-Linie hat Kneer-Südfenster eine<br />

neue hochwertige Haustüren-Serie vorgestellt, die mit<br />

authentischen Materialien die Liebhaber des Echten,<br />

Unverfälschten und Originalen anspricht. Die Oberflächen<br />

der Holz- und Aluminium-Holz-Haustüren sind<br />

aus Eichen-Altholz und in jeder Hinsicht einzigartig.<br />

Sie werden beispielsweise aus den Eichenholzdauben<br />

alter Barrique-Rotweinfässer gefertigt, die in<br />

sorgfältiger Handarbeit aufbereitet – mosaikartig<br />

zusammengesetzt – ein ganz besonderes Bild ergeben.<br />

Daneben gibt es Haustüren, die mit gebürsteter<br />

Eiche aus dem Holz alter Scheunen eine naturnahe,<br />

lebendige Optik erzielen. Von Hand geschmiedete<br />

Türgriffe in zeitlosem Design und in höchster Qualität<br />

harmonieren perfekt mit dem markanten Eichenholz.<br />

Die geschmiedeten Griffe in Schwarzstahl-Optik, die<br />

für die Haustüren individuell gefertigt werden, unterstreichen<br />

das hochwertige Design und betonen die<br />

markanten Haustür-Oberflächen. Eine integrierte Beleuchtung<br />

akzentuiert die Maserung und das Farbenspiel<br />

des Holzes und verstärkt die hohe Wertigkeit<br />

der Haustür. Auch verschiedene Gläser bis hin zum<br />

Sonnenschutzglas sind wählbar.<br />

Aluminium-Haustüren mit Keramik- oder mit gebürsteter<br />

Edelstahl-Oberfläche runden die Reihe<br />

der Unikate mit authentischen Materialien ab. Hinter<br />

den natürlichen und ursprünglichen Oberflächen<br />

verbirgt sich modernste Haustürtechnik mit innovativer<br />

Sicherheitstechnik einschließlich intelligenter<br />

Zugangssysteme. Die Haustüren verbinden solide<br />

Handwerkskunst mit hoher Funktionalität. Sie werden<br />

mit verdeckt liegenden Bändern in verschiedenen<br />

Größen und Aufteilungen ausgestattet und<br />

bieten einen hohen Wärmeschutz (U-Wert 0,86 W/<br />

m²K) und einen hohen Sicherheitsstandard. Sie erfüllen<br />

standardmäßig einen Einbruchschutz in RC2<br />

Widerstandsklasse. Die Haustür in Eiche-Altholz hat<br />

auch die anspruchsvolle Sicherheitsprüfung gemäß<br />

Widerstandsklasse RC3 durch das ift Rosenheim problemlos<br />

bestanden.<br />

Süd-Fensterwerk GmbH<br />

& Co. Betriebs-KG<br />

T +49 (0)7950 810<br />

info@suedfenster.de<br />

www.kneer-suedfenster.de<br />

Designorientiert & brandsicher:<br />

Dielen aus Twinson für Dachterrassen<br />

Terrace Massive und Terrace Massive Pro sind als einzige WPC-Terrassensysteme<br />

B roof ( t1) zertifiziert und damit für harte Bedachung zu gelassen:<br />

Brandschutz bei gleich zeitig höchstem Designanspruch also!<br />

+ Zertifiziert gemäß EN13501-5:2016 (Widerstand gegen Flugfeuer und<br />

strahlende Wärme) als B roof ( t1)<br />

+ „Harte Bedachung“ gemäß Anforderungen der Muster bau ordnung MBO § 32<br />

+ Gesamtsystem mit Alu-Trägerprofil, Montageklips und Drehfüße<br />

+ Gebürstete Oberflächen / Dielen mit Ummantelung aus Kunststoff<br />

+ Bis zu 6 natürliche Farben<br />

+ Patentierter Biowerkstoff, zu 100 % recycelbar<br />

Inoutic / Deceuninck GmbH<br />

Bayerwaldstraße 18 / 94327 Bogen<br />

P +49 (0)9422 821-108<br />

www.inoutic.at/terrassen<br />

SPIELZEUGTAUGLICH


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

Produkt News<br />

Von Generationen für Generationen<br />

Das Unternehmen DOMICO ist ein mittelständisches oberösterreichisches Familienunternehmen<br />

der Metall verarbeitenden Industrie und produziert hochwertige<br />

Dach-, Hallen- und Fassadensysteme für den großflächigen Industrie- und Gewerbebau<br />

sowie für Sporthallen und den sozialen Wohnbau.<br />

Die Produkte finden aber vor allem auch dort Einsatz,<br />

wo besondere Architektur einem Gebäude mehr als<br />

Wirtschaftlichkeit und Funktionalität abverlangt. Jedes<br />

Projekt wird individuell geplant und gefertigt.<br />

Die Lieferung der Produkte erfolgt ausschließlich an<br />

Fachfirmen und wird just in time auf die Baustelle geliefert.<br />

Aktuell verarbeitet man jährlich ca. 20.000 t<br />

Metall zu Dach-, Hallen- und Fassadensystemen.<br />

Technologieführerschaft, maximaler Vorfertigungsgrad,<br />

Leichtbau und durchdringungsfreie Befestigung<br />

sind die wesentlichen Merkmale der Produkte. Dank<br />

40-jähriger Erfahrung und Partnerschaft mit den<br />

Kunden, Planern und Verarbeitern gelingt es, handwerkliche<br />

Produkte ständig weiterentwickelt anzubieten.<br />

Gerade im fortschrittlichen Hallenbau mit großflächigen<br />

Elementen wurde, etwa mit der Entwicklung<br />

der Element-Halle, echte Pionierarbeit geleistet.<br />

Elementdächer sparen Zeit und Kosten. Die Dachprofile<br />

sind serienmäßig mit einer Firsthochstellung<br />

sowie einer Traufenabkantung ausgeführt. Der entscheidende<br />

Bauteil im Domitec®-Dachpaket ist das<br />

Halteprofil, welches maßgenau zur Deckbreite produziert<br />

wird und eine schnelle und unkomplizierte<br />

90° oder 45° diagonale Verlegung ermöglicht. Die<br />

Standard-Beschichtung RESISTA® 50 my, Korrosi-<br />

onsschutzklasse C4, sorgt für erhöhte mechanische<br />

Widerstandsfähigkeit und die werkseitig angebrachte<br />

Längsstoßdichtung bringt eine erhöhte Schlagregendichtheit<br />

(geprüft bis 1950 pa). Die Traufenabkantung<br />

verhindert Eintrieb und garantiert einen<br />

Wasserablauf über geschützte Traufenkanten.<br />

Variable Deckbreiten und flexible Verlegemöglichkeiten<br />

stellen einen großen wirtschaftlichen Vorteil dar.<br />

Das Konzept der projektbezogenen Vorfertigung ist<br />

ein effektiver Beitrag zu Nachhaltigkeit, denn es werden<br />

Ressourcen intelligent genutzt und Materialabfall<br />

nachweislich vermieden und der Werkstoff Metall<br />

ist zu 100% recycelbar. Seit der Gründung im Jahr<br />

1978 in Vöcklamarkt (OÖ) wurde die Produktpalette<br />

kontinuierlich erweitert und damit einhergehend<br />

wuchsen auch die Standorte auf aktuell drei Produktionsstätten<br />

in OÖ und einem Werk in Tschechien an.<br />

Darüber hinaus wird in Bayern eine eigenständige<br />

Vertriebsniederlassung für Deutschland betrieben.<br />

DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG<br />

T +43 (0)7682 2671-0<br />

office@domico.at<br />

www.domico.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Produkt News<br />

Oberflächenveredelung bietet Werthaltigkeit und Schutzwirkung<br />

Pulverbeschichtung und Eloxierung bieten<br />

nicht nur gestalterische Vielfalt, sondern<br />

sind essenziell für die Langlebigkeit und<br />

Werterhaltung moderner Aluminiumkonstruktionen.<br />

Für beide Verfahren gilt, dass die<br />

Einhaltung der Qualitätskette „Planung und<br />

Kontrolle – richtige Vorbehandlung – sorgfältige<br />

Lagerung von der Fertigung bis zur<br />

Montage“ sicherstellt, dass die Erwartungen<br />

des Endkunden an die jeweilige Aluminiumkonstruktion<br />

sowohl hinsichtlich Funktionalität<br />

als auch hinsichtlich der optischen<br />

Eigenschaften erfüllt werden. Aluminiumprofile<br />

erhalten durch die Oberflächenveredelung<br />

Farbe und Schutz. Es muss bereits<br />

vor der Veredelung klar definiert sein, ob<br />

die Profile für eine Innen- oder Außenanwendung<br />

vorgesehen sind und welche Vorgaben<br />

es betreffend der Farbanpassung<br />

gibt. Wesentlich für qualitativ hochwertige<br />

Oberflächenveredelung ist die fachgerechte<br />

Vorbehandlung der Aluminiumoberfläche.<br />

Die gewünschten Farben können aus standardisierten<br />

RAL- oder NCS-Farbsystemen<br />

in verschiedenen Glanzgraden und Oberflächen<br />

ausgewählt werden. Unterstützt wird<br />

der Trend zur Farb- und Strukturvielfalt<br />

durch anlagetechnische Konzepte, die einen<br />

Pulverwechsel innerhalb von wenigen Minuten<br />

ermöglichen.<br />

AFI Aluminium-Fenster-Institut<br />

T +43 (0)1 9834 205<br />

office@alufenster.at<br />

www.alufenster.at/wohnbau<br />

Die Urform des Daches<br />

Seit Anfang des Jahres <strong>2019</strong> unterstützt die<br />

Eternit GmbH als neues Mitglied die Plattform<br />

Dachkult, eine Plattform der Initiative<br />

Pro Steildach. Ziel des Ende 2017 gegründeten<br />

Zusammenschlusses ist es, bei Architekten,<br />

Planern, öffentlichen und privaten<br />

Bauherren sowie Kommunen die Vorteile<br />

geneigter Dächer wieder stärker ins Bewusstsein<br />

zu rücken und deren Bedeutung<br />

für die Städteplanung hervorzuheben. Neben<br />

seiner Funktion als Schutzhülle ist das<br />

Dach auch eines der prägendsten Gestaltungselemente<br />

für das Haus. Als Urform aller<br />

Dächer zeichnet sich das Steildach durch<br />

eine Vielfalt an möglichen Dachformen aus<br />

und bietet dabei Inspiration für modernste<br />

Dachlandschaften. Oftmals lässt sich nicht<br />

mehr eindeutig abgrenzen, wo das Dach endet<br />

und die Fassade beginnt. Das Dach wird<br />

zur fünften Fassade, wenn beide Elemente<br />

zu einer gestalterischen Einheit verschmelzen<br />

und sich die dadurch geschaffene geschlossene<br />

Oberfläche, wie aus einem Guss<br />

über den Gebäudekörper legt. Unter dem<br />

geneigten Dach lassen sich großzügige<br />

Raumerlebnisse inszenieren und atmosphärische<br />

Raumwunder entwickeln.<br />

Eternit Österreich GmbH<br />

T +43 (0)7672 707-0<br />

info@eternit.at<br />

www.eternit.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

114<br />

Produkt News<br />

Keine Chance für Feuchteschäden!<br />

Das regional verankerte Familienunternehmen Steinbacher Dämmstoffe mit Sitz in<br />

Erpfendorf (Bezirk Kitzbühel) wurde 1962 gegründet und zählt heute zu den drei<br />

führenden Dämmstoffproduzenten Österreichs. Der Problemlöser für alle Dämmfragen<br />

am Bau bietet 360°-Dämmstoffkompetenz aus einer Hand. Rund 320 Mitarbeiter<br />

am Standort garantieren maximale Qualitätsstandards quer durch alle Bereiche.<br />

Sämtliche Produkte werden zum Schutz<br />

von Klima und Umwelt nach dem neuesten<br />

Stand der Technik produziert. Mit regelmäßigen<br />

Investitionen in moderne Standorte,<br />

nachhaltigen Produktinnovationen und<br />

der Weiterbildung der Mitarbeiter hält sich<br />

Steinbacher fit für die Zukunft als vorausdenkende<br />

Dämmstofffamilie.<br />

Warmdach smart gedacht<br />

Nun hat der Dämmstoff-Spezialist mit seiner<br />

Innovation steinodur® WDO-E die perfekte<br />

Lösung für Warmdächer im Neubau<br />

entwickelt. Diese einseitig strukturierte<br />

Dämmplatte ermöglicht bei einem etwaigen<br />

Wassereintritt eine rasche, wirtschaftliche<br />

Trocknung. In Verbindung mit der Installation<br />

eines Feuchtemonitoring-Systems können<br />

Wassereintritte früh erkannt, schnell<br />

lokalisiert und behoben werden. Denn<br />

Flachdächer gehören zu den am meisten<br />

belasteten Bauteilen im Hochbau – Feuchteschäden<br />

ziehen kostenintensive Sanierungen<br />

nach sich und die Lösung für das<br />

Warmdach ist also eine smarte Dämmplatte<br />

gegen Feuchtigkeit, mit der man bereits<br />

beim Neubau vorbaut.<br />

Eine feuchte Bausubstanz bewirkt ein rasches<br />

Wachstum von Schimmelpilzen. Das<br />

Monitoring-System schützt vor solchen<br />

Schäden. Denn Feuchtigkeit wird bei Schadenseintritt<br />

sofort detektiert und kann zeitnah<br />

beseitigt werden. Somit kommt es zu<br />

keiner Kontaminierung der Bausubstanz.<br />

Folglich bleiben Langzeitschäden durch einen<br />

Wassereintritt aus – und aufgrund der<br />

Struktur der Dämmplatte verläuft die Trocknung<br />

schnell und günstig. Das Produkt ist<br />

auch bestens für genutzte Warmdächer<br />

steinodur® WDO-E mit Optidry® Feuchtemonitoring<br />

geeignet. Diese Innovation des Herstellers<br />

ist eine Investition in die Zukunft. Sie bringt<br />

Bauherrn Sicherheit und Sorgenfreiheit mit<br />

ihrem Warmdach und minimiert das Risiko<br />

für Verarbeiter.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at/wdo-e


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

115<br />

Produkt News<br />

Effiziente Hinterfüllung<br />

Im Großarltal im Salzburger Land wurde 2018 das Hotel Edelweiss zum 5-Sterne-Resort<br />

umgebaut und erweitert. Hinter dem bestehenden Hotel entstand dabei<br />

ein achtstöckiger Neubau, der einen 5.000 Quadratmeter großen Wellnessbereich,<br />

ein großes Kinderangebot sowie 35 neue Suiten beinhaltet.<br />

Für den Neubau wurden rund 150.000 Kubikmeter<br />

des Felsgesteins entfernt, das bisher an das Hotel<br />

grenzte. Die resultierende, knapp 30 Meter hohe<br />

Steilwand wurde anschließend mit Ankern, Stahlmatten<br />

und einer Spritzbetonschicht stabilisiert. Parallel<br />

begann der Bau des neuen Gebäudes. Besondere<br />

Bedeutung kam dem zwischen 0,3 und 3,0 Meter<br />

breiten Spalt zwischen Bauwerk und Felswand zu.<br />

Er wurde zwischen August und November 2018 mit<br />

rund 3.000 Kubikmeter Liapor Ground verfüllt, die<br />

Schichthöhe lag bei bis zu 15 Meter. Die Blähtonkörnung<br />

mit ihrer Korngröße von 1-16 Millimetern weist<br />

eine Trockenschüttdichte von lediglich 500 kg/m 3<br />

(± 50) auf, bietet dafür aber eine außerordentliche<br />

Druckfestigkeit EV1 von 14 MN/m 2 . Damit ist Liapor<br />

Ground das derzeit leistungsstärkste Schüttgut speziell<br />

für die Bauwerkshinterfüllung.<br />

Entscheidend war hier jedoch der besonders schnelle<br />

und unkomplizierte Eintrag des selbstverdichtenden<br />

Schüttguts durch die spezielle Einblastechnik direkt<br />

vom Silozug aus. Dank des Eintrags per Schlauchleitung<br />

waren keine Zwischenlager oder Kräne nötig,<br />

was einen reibungslosen und wirtschaftlichen<br />

Baufortschritt gewährleistete und die übrigen Arbeiten<br />

nicht unterbrach. Damit war das Produkt die beste<br />

Wahl für die Hinterfüllung des Hotelneubaus, der<br />

im Sommer <strong>2019</strong> in Betrieb genommen wird.<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

T +43 (0)3155 2368-0<br />

info@liapor.at<br />

www.liapor.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

116<br />

Produkt News<br />

Überzeugende Argumente<br />

Das Herz des Familienbetriebes EDER aus dem oberösterreichischen Peuerbach<br />

schlägt buchstäblich für Ziegel. Mit großer Leidenschaft wird der seit Jahrhunderten<br />

bewährte Baustoff in der hauseigenen Forschung und Entwicklung fortlaufend<br />

weiterentwickelt. Der Hersteller zeichnet sich nicht nur durch optimierte<br />

Verarbeitungstechnik, sondern auch durch die Verwendung hochwertigster<br />

Rohstoffe aus und ist damit Ziegelprofi durch und durch.<br />

Der Wohn- und Gewerbebau ist mit großen und<br />

komplexen Herausforderungen konfrontiert. Baustoffe<br />

müssen in diesem Bereich immer mehr Anforderungen<br />

erfüllen und vielerlei Ansprüchen gerecht<br />

werden. Längst nicht nur die statische Festigkeit ist<br />

bedeutend, auch optimale Wärmedämmung, großer<br />

Schallkomfort und Umweltschutz müssen berücksichtigt<br />

werden. Das alles und noch mehr meistern<br />

die Vollwertziegel mit Bravour. Im modernen Wohnbau<br />

haben Umweltbewusstsein und ökologische<br />

Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren immer<br />

mehr an Bedeutung gewonnen. Auch Immobilienkäufer<br />

legen mehr denn je wert auf Umweltaspekte.<br />

Der V38 Vollwertziegel eignet sich bestens für den<br />

Objektbau und ist ein vollwertiger Planziegel. Seine<br />

spezielle Ziegelhülle ist gefüllt mit reinsten, unbrennbaren<br />

Mineralwollflocken aus Basaltgestein, die wie<br />

eine integrierte Wärmedämmung fungieren. Dadurch<br />

kann – ohne Anbringung eines zusätzlichen Vollwärmeschutzes<br />

– ein sensationeller U-Wert von U=0,16<br />

W/m 2 K erreicht werden. Das spart Instandhaltungskosten,<br />

reduziert den späteren Heizbedarf und das<br />

Material ist damit auch einzigartig natürlich. Zudem<br />

ist der V38 mit einer Wandstärke von nur 38 cm auch<br />

für kleinere Grundstücke geeignet, was ihn in Zeiten<br />

stetig steigender Grundstückspreise zum idealen<br />

„Stadtbauziegel“ macht.<br />

Ziegelwerk EDER<br />

GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)7276 2415-0<br />

info@eder.co.at<br />

www.eder.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

117<br />

Produkt News<br />

Cleveres Regenwassermanagement<br />

Ideale Lösungen, um Regenwasser auf dem<br />

eigenen Grundstück zurückzuhalten, ohne<br />

dass es zur Überflutung von Gebäuden<br />

kommt, bietet die Optigrün international<br />

AG an. Mit den Retentionsdach-Systemen<br />

für Grün- und Verkehrsdächer ist es möglich,<br />

einen vorgegebenen Maximalabfluss<br />

einzustellen und somit die Einleitbeschränkung<br />

in den Kanal zu erfüllen. Bei den Retentionsdach-Systemen<br />

wird auf dem Dach<br />

ein Wasserspeicher (Stauraum) geschaffen,<br />

über dem zusätzlich entweder eine Dachbegrünung<br />

oder eine Verkehrsfläche eingebaut<br />

wird. Das Herzstück des Systems<br />

ist die Wasserretentionsbox WRB, mit der<br />

bis zu 140 Liter Niederschlagswasser pro<br />

Quadratmeter angestaut werden kann.<br />

Sie enthält ein integriertes Kapillarsystem,<br />

welches das gespeicherte Wasser in den<br />

Begrünungsaufbau zieht und für eine permanente,<br />

erhöhte Bodenfeuchte sorgt. Je<br />

höher die Bodenfeuchte, umso höher ist<br />

auch die Verdunstungsleistung der Pflanzen.<br />

Mit dem Retentionsdach „Drossel“<br />

lässt sich zusätzlich die maximale Abflussspende<br />

einstellen und auf 1-10 Liter pro Sekunde<br />

pro Hektar drosseln.<br />

Optigrün International AG<br />

T +49 (0)7576 772-0<br />

info@optigruen.de<br />

www.optigruen.de<br />

Schneller, interaktiver, nützlicher<br />

Österreichs bekannteste Baustoffmarke Baumit ist<br />

seit Jahresbeginn mit einer neuen Website online.<br />

Das Ergebnis sind doppelt so viele Seitenaufrufe! Mit<br />

jährlich rund 750.000 Seitenaufrufen zählte man bereits<br />

zu den meistbesuchten Websites der Branche.<br />

Die neue Website punktet mit zielgruppenorientiertem<br />

Content, optimierter Suchfunktion und responsivem<br />

Design. Sowohl Professionisten als auch private<br />

Bauherren finden detaillierte Produktinformationen,<br />

Verarbeitungsrichtlinien, Ausschreibungstexte und<br />

zahlreiche inspirierende Referenzobjekte. Für wiederkehrende<br />

Besucher bietet die Startseite die<br />

Möglichkeit zur Individualisierung. Inhalte können<br />

dem persönlichen Suchverhalten angepasst werden<br />

– damit noch schneller bereitsteht, wonach regelmäßig<br />

gesucht wird. Ein besonderes Highlight ist der<br />

neue ColorDesigner für Fassaden: Die persönliche<br />

Lieblingsfarbe oder auch ganz neue Farbkreationen<br />

lassen sich digital auf Musterhäusern risikofrei<br />

testen. Mit 888 visualisierbaren Life Farben und unterschiedlichen<br />

Oberflächen wie Reib-, Spritz-, Rolloder<br />

Schwammtechniken sind der Kreativität keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

118<br />

Produkt News<br />

Eins zu eins<br />

Immerhin fünf andere Standorte konnten aufgelassen werden, als die Universität<br />

für angewandte Kunst Wien nach zwei Jahren Bauzeit in ihre neue, zeitgemäß<br />

adaptierte Dependance einzog. Das Herzstück des Gebäudes ist jetzt das lichtdurchflutete,<br />

mit Glas überdachte Atrium mit offenen Rundgängen über alle<br />

Geschosse. Aus dem ehemaligen Finanzgebäude ist ein moderner, nach innen gekehrter<br />

Campus geworden. Der früher durch das Bundesministerium für Finanzen<br />

genutzte Gründerzeitbau bietet jetzt auf rund 15.000 Quadratmetern, verteilt auf<br />

sieben Etagen, Platz für die Kunst.<br />

Das neue Haus der „Angewandten“ ist nach<br />

dem Umbau mit flexibel nutzbaren Räumen<br />

ausgestattet. Im zweiten Hof wurde ein<br />

Mehrzwecksaal eingebaut; das Auditorium<br />

erstreckt sich über zwei Geschosse – darüber<br />

befindet sich ein offener Innenhof –und<br />

kann sowohl zum Atrium als auch zu den<br />

dahinterliegenden Ausstellungsflächen und<br />

Seminarräumen geöffnet werden. Insgesamt<br />

bietet das Gebäude somit Platz für bis<br />

zu 1.000 Personen.<br />

Für dieses Resultat war jedoch einiger Aufwand<br />

nötig. Zwei architektonische Querspangen,<br />

die den Hof in drei Innenhöfe<br />

geteilt hatten, wurden abgebrochen, eine<br />

neue Querspange wurde errichtet. In einem<br />

Lichthof musste – bedingt durch den Umbau<br />

– eine Wand entfernt werden. Die ambitionierte<br />

Aufgabe für Austrotherm® und<br />

den Verarbeiter, die steirische Firma Obmann:<br />

Diese Fläche sollte so rekonstruiert<br />

werden, dass sie optisch genau zu den drei<br />

anderen Flächen passt. Gemeinsam folgte<br />

man einer bewährten Vorgangsweise: Die<br />

Originalmaße der vorhandenen Profile wurden<br />

abgenommen, um sie in der Produktion<br />

in Pinkafeld eins zu eins nachzubauen.<br />

Zusätzlich wurden die Bestandsflächen<br />

vermessen und deren Daten auf die noch<br />

leere Fläche übertragen, wo dann die neuen<br />

Elemente punktgenau eingepasst wurden.<br />

In einem Innenhof wurde ebenfalls ein Teil<br />

der Fassade entfernt, und das inmitten einer<br />

großen Wandfläche. Anders als beim<br />

Lichthof verlangte das Bundesdenkmalamt<br />

jedoch, dass die benötigten Bossensteine<br />

aus Beton gefertigt würden. Austrotherm®<br />

machte es möglich: Auch hier begann man<br />

mit der Vermessung der Fassade und der<br />

entsprechenden Elemente auf der Baustelle.<br />

Im Werk wurden die Bossensteine<br />

aus Beton gegossen; die Firma Obmann<br />

übernahm die akribische Montage und die<br />

fachgerechte Überarbeitung mit Putz, um<br />

die ursprüngliche Quetschputzoptik wiederherzustellen.<br />

Die optische Täuschung<br />

gelang perfekt.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

Fassadenprofile@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

Produkt News<br />

Flüssigkunststoff-Abdichtungen bei Fassaden<br />

Bei der Abdichtung von Balkonen, Terrassen und<br />

Laubengängen stehen besonders die aufgehenden<br />

Bauteile wie Wand- und Türanschlüsse im Fokus: Sie<br />

müssen in einen funktionstüchtigen Systemaufbau<br />

eingebunden werden, damit die Fassade vor Feuchteschäden<br />

wie bröckelnder Putz, rissige Fliesen und<br />

Ausblühungen geschützt ist. Dafür bewähren sich in<br />

der Baupraxis vliesarmierte Abdichtungssysteme auf<br />

Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA).<br />

Die Systemkomponenten einiger Hersteller bieten<br />

dabei wesentliche Vorteile, um Fehlern entgegenzuwirken,<br />

z. B. mit Produkten, die werksseitig thixotropiert<br />

sind. Somit kann das Harz selbst auf senkrech-<br />

ten Flächen appliziert werden, ohne abzugleiten. Für<br />

eine saubere und schnelle Detailabdichtung gibt es<br />

zudem bereits zugeschnittene Vlies-Formteile für die<br />

Außen- und Innenecken der Wandanschlüsse. Durch<br />

die Einarbeitung des Spezialvlieses in das flüssige<br />

Harz entsteht eine flexible Schicht, die dynamisch<br />

rissüberbrückend ist und Bewegungen der Konstruktion,<br />

die sich insbesondere bei Übergängen von Bauteilen<br />

auswirken, schadlos aufnimmt. Flüssigkunststoff-Lösungen<br />

eignen sich sowohl im Neubau als<br />

auch bei Sanierungen und können meist ganzjährig<br />

verarbeitet werden, selbst bei schlechter Witterung<br />

und kalten Temperaturen.<br />

Triflex GesmbH<br />

T +43 (0)6233 20089<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at<br />

Befestigung im Porenbeton<br />

Der Innengewindeanker des FPX-I von fischer eignet<br />

sich besonders gut für Befestigungen in Mauerwerk<br />

sowie Wand- und Deckenplatten aus Porenbeton. Seine<br />

einzigartige Vierkant-Spreizhülse sorgt für eine sichere<br />

Montage ohne Mitdrehen im Bohrloch und gewährleistet<br />

hohe Zug- und Querlasten. Der Stahlanker<br />

ist der Erste weltweit, der über eine Bewertung (ETA)<br />

verfügt sowie eine Feuerwiderstandsklasse R 120. Daher<br />

kann er auch für sicherheitsrelevante Befestigungen<br />

eingesetzt werden. Nach der Bohrlocherstellung<br />

wird der Dübel per Vorsteckmontage mit ein paar<br />

Hammerschlägen bündig zur Porenbetonoberkante<br />

gesetzt. Mit einem Sechskantstift im Akkuschrauber<br />

oder in der Ratsche wird der Innengewindebolzen<br />

zum Drehen gebracht und der Konus in die Vierkant-Spreizhülse<br />

gezogen. Dadurch spreizen die vier<br />

Flügel auf und erzeugen einen Hinterschnitt. Der Porenbeton<br />

verdichtet sich an dieser Stelle. Nach der<br />

optimalen Verspreizung wird der Sechskantstift automatisch<br />

aus dem Anker ausgeklinkt. Sein metrisches<br />

Innengewinde ermöglicht die Verwendung handelsüblicher<br />

Schrauben und Gewindestangen. Der Anker<br />

ist galvanisch verzinkt und in den Durchmessern M6,<br />

M8, M10 sowie M12 inklusive passender Sechskantstifte<br />

erhältlich. Er eignet sich für Lasten bis zu 1,20 kN<br />

beziehungsweise 120 Kilogramm.<br />

Fischer Austria GmbH<br />

T +43 (0)2252 53730-0<br />

office@fischer.at<br />

www.fischer.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

120<br />

Produkt News<br />

Fotos: Saint-Gobain Rigips Austria | Martin Kruckenfellner<br />

Historischer Baubestand<br />

hinter massivem Gips<br />

Die historischen Mauern der Kunsthalle Krems waren, infolge des permanent<br />

wechselnden Ausstellungsbetriebes, von Hunderten Bohrlöchern geradezu durchsiebt.<br />

Auch hatten über 1,3 Millionen Besucher am denkmalgeschützten Bestand<br />

deutliche Spuren hinterlassen. Im Zuge der umfassenden Generalsanierung und<br />

Neugestaltung sollte die Präsentation der Ausstellungsstücke zerstörungsfrei für<br />

das Bestandsmauerwerk ermöglicht werden.<br />

Man entschied sich deshalb für Vorsatzschalen mit<br />

Rigips® Habitoplatten, die eine einfache Montage<br />

hoher Lasten ermöglichen. Alle Säulen sowie die in<br />

Trockenbauweise bekleideten Wände wurden weiß lackiert<br />

und bilden nun einen neutralen Hintergrund für<br />

die Kunst. Insgesamt wurden über 900 Quadratmeter<br />

Wände und Decken mit der robusten Platte bekleidet<br />

bzw. gänzlich neu errichtet. Sogar die Fensterfront<br />

erhielt eine Vorsatzschale mit 2 Lagen 12,5 Millimeter<br />

Gipsplatten. So werden Sonnenstrahlen ausgesperrt<br />

und die teuren Kunstwerke vor Ausbleichen geschützt.<br />

Gleichzeitig schafft die Vorsatzschale eine deutliche<br />

Reduktion von Störgeräuschen aus dem Außenbereich.<br />

Eines der unschlagbaren Argumente für den<br />

Museumsbetreiber war auch, dass ganz ohne Dübel,<br />

nur mit Schrauben auch die Aufhängung schwerster<br />

Gemälde bei größtmöglicher Sicherheit realisierbar ist.<br />

Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

Produkt News<br />

Die thermische Trennung von Wänden<br />

Rechtzeitig zum Jahresbeginn hat Schöck<br />

für Österreich die Produktions-, Patentund<br />

Vermarktungsrechte für das Produkt<br />

Alphadock zu 100 % erworben. Damit<br />

schließt man die letzte noch vorhandene<br />

Lücke im Produktsegment zur Vermeidung<br />

der Wärmebrücken am Bau. Das Produkt<br />

reduziert analog dem Isokorb die negative<br />

Auswirkung von Wärmebrücken – dies im<br />

anwendungstechnisch wichtigen Bauteil<br />

der Stahlbetonwände. Die Anwendung erfolgt<br />

sowohl beim Anschluss von der Wand<br />

an die Bodenplatte als auch über oder unter<br />

der Geschossdecke. Dank eines Druckpuffers<br />

aus ultrahochfestem Beton (UHPC)<br />

wird der Energieabfluss über die Wärmebrücke<br />

bis zu 90% reduziert. Durch das Prinzip<br />

eines Gelenkes werden die aufkommenden<br />

Druckkräfte so gebündelt, dass trotz stark<br />

minimierter Standfläche die Tragfähigkeit<br />

und die Erdbebensicherheit vollumfänglich<br />

gewährleistet werden. Somit baut man in<br />

Österreich die Führungsposition als Anbieter<br />

von Lösungen zur Vermeidung von<br />

Wärmebrücken bei tragenden Bauteilen im<br />

konstruktiven Hochbau weiter aus.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office@schoeck.at<br />

www.schoeck.at<br />

Akustik in mittelalterlichen Mauern<br />

© Caparol/Udo Stieglitz<br />

Da die mehr als 800 Jahre alte Burg Scharfenstein<br />

in Thüringen unter Denkmalschutz<br />

steht, galten bei der Sanierung besondere<br />

Anforderungen an die verwendeten Materialien.<br />

Ein authentischer Anstrich für das<br />

Innere der Kernburg gelang mit Histolith<br />

Innenkalk. Diese Kalkfarbe des Farbenherstellers<br />

Caparol (Muttergesellschaft der<br />

Synthesa-Gruppe in Perg) gehört zu einer<br />

speziellen Produktserie für denkmalgeschützte<br />

und historische Gebäude, ist hoch<br />

wasserdampfdurchlässig, saugfähig und<br />

mehrfach überstreichbar.<br />

Zur Burg gehört auch ein Gewölbekeller,<br />

der für Whisky-Tasting-Abende und private<br />

Veranstaltungen genutzt wird. Um in<br />

diesem Raum Unterhaltungen zu ermöglichen,<br />

waren schallabsorbierende Maßnahmen<br />

nötig. Hier haben sich die natürlichen<br />

Akustikprodukte aus nachwachsendem<br />

Hanf angeboten. Die neue Generation<br />

ökologischer Schallabsorber wird aus dem<br />

Stroh der Hanfpflanze hergestellt. Produziert<br />

wird die neuartige Akustik-Lösung mit<br />

dem Produkt-Namen Capacoustic Canapor<br />

von NAPORO Österreich. Der Nutzhanf für<br />

das Produkt wird in Österreich in regionaler<br />

Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel<br />

und synthetische Dünger angebaut. Die aus<br />

dem Stroh gewonnenen Hanffasern werden<br />

mithilfe von Druck und Wärme zu einer festen<br />

Platte gepresst, ähnlich einem Vlies. Die<br />

Platten können flächig auf der Wand oder<br />

an der Decke verklebt und neuerdings auch<br />

als Deckensegel unter der Decke abgehängt<br />

werden.<br />

Synthesa Chemie Gesellschaft m. b. H.<br />

T +43 (0)7262 560-0<br />

office@synthesa.at<br />

www.synthesa.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

122<br />

Produkt News<br />

Neu und absolut „RAW“<br />

Als führender Anbieter entwickelt, produziert und vertreibt OWA seit über 70 Jahren<br />

Unterdeckensysteme aus Mineralwolle und Metall sowie zugehörige Unterkonstruktionen<br />

und Zubehörteile. Die Odenwald Faserplattenwerk GmbH mit Hauptsitz<br />

in Amorbach beschäftigt über 500 Mitarbeiter. Ein Großteil der Produktion wird in<br />

derzeit rund 80 verschiedene Ländermärkte exportiert. In einem Team aus Architekten,<br />

Akustikern und Designern entstehen am Stammsitz Amorbach im Odenwald<br />

Lösungen, die Akustik, Design und Funktionalität miteinander verbinden.<br />

„RAW“ (roh) – einen passenderen Namen<br />

hätte der Produzent für seine neue Mineraldecke<br />

nicht wählen können. Die unterschiedlichen<br />

Oberflächenvarianten grey,<br />

structure und clay – alle mit natürlicher Materialoptik<br />

– überzeugen bei der Planung<br />

von angesagten Innenräumen im puristischen<br />

Industrie-Design.<br />

• RAW grey ist eine grau durchgefärbte Rohplatte<br />

im Industrie-Stil. Sie wird mit einer<br />

transparenten Akustiklasur versiegelt und<br />

bietet eine sehr gute Schallabsorption.<br />

• RAW structure, ebenfalls mit der gefragten<br />

Optik, ist eine grau grundierte Rohplatte.<br />

Dank ihrer Perforation bietet sie<br />

eine gute Schallabsorption.<br />

• RAW clay, eine beige durchgefärbte Rohplatte,<br />

rundet die neue Produktlinie ab.<br />

Auch diese Mineraldecke wird mit einer<br />

transparenten Akustiklasur versiegelt und<br />

bietet eine sehr gute Schallabsorption.<br />

Gemeinsam prägendes Merkmal der drei<br />

Varianten ist die Ursprünglichkeit in der<br />

Anmutung bei gleichzeitig hoher akustischer<br />

Leistungsfähigkeit. Die Produktlinie<br />

kombiniert das Rohe und Ursprüngliche<br />

von Mineraldecken mit akustischer Performance<br />

für High-End-Projekte. RAW setzt<br />

einzigartige gestalterische Akzente, folgt<br />

dem Trend hin zu natürlichen Materialien<br />

und fügt sich nahtlos in die Themenwelt<br />

modernen Industrial Designs ein.<br />

Für den Innovationsgeist der Firma sprechen<br />

auch die vielfältigen Auszeichnungen<br />

der jüngsten Zeit. In logischer Konsequenz<br />

wird die Kollektion stets weiterentwickelt.<br />

Viele Neuheiten wurden dem Fachpublikum<br />

erstmalig im Rahmen der BAU <strong>2019</strong> vorgestellt.<br />

Odenwald Faserplattenwerk GmbH<br />

T +49 (0)9373 201-0<br />

info@owa.de<br />

www.owa.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

123<br />

Produkt News<br />

Heizen, Entkoppeln und Abdichten<br />

Elektrische Flächenheizungen zeichnen sich durch ihren extrem dünnschichtigen<br />

Aufbau aus. Dadurch müssen keine dicken Estrichschichten aufgeheizt werden<br />

– die Bodenbeläge erreichen schnell die gewünschte Temperatur. Mit IndorTec<br />

THERM-E bringt Gutjahr von ARDEX ein durchdachtes Elektro-Flächenheizungssystem<br />

auf den Markt – das sich zudem schnell und einfach verlegen lässt. Es<br />

basiert auf einer Trägermatte, die sich an den bewährten Entkopplungssystemen<br />

orientiert. Dadurch ist das System nicht nur sehr dünnschichtig, sondern auch besonders<br />

energieeffizient und für nahezu alle Bodenbeläge im Innenraum geeignet.<br />

Das System ist so konstruiert, dass die Heizkabel<br />

vollflächig mit Kleber ummantelt werden. Dadurch<br />

wird nicht zuerst die Unterkonstruktion erwärmt,<br />

sondern der Belag. Hinzu kommt, dass durch die<br />

spezielle Geometrie der Matte 30 Prozent weniger<br />

Hohlräume aufgeheizt werden als bei vergleichbaren<br />

Systemen. Beides zusammen bedeutet: Die gleiche<br />

Heizleistung benötigt zehn Prozent weniger Energie.<br />

Als 3-in-1-System ist es aber nicht nur Heizung, sondern<br />

gleichzeitig auch Abdichtung und Entkopplung<br />

– ein entscheidender Vorteil, da Elektro-Flächenheizungen<br />

gerade bei der Sanierung von Bädern oft zum<br />

Einsatz kommen. Das System entkoppelt die Beläge<br />

vom Untergrund und gleicht Spannungen so aus<br />

– genauso effektiv wie eine „klassische“ Entkopplungsmatte.<br />

Zudem kann es in Bädern direkt als Verbundabdichtung<br />

eingesetzt werden – ein allgemein<br />

bauaufsichtliches Prüfzeugnis dafür liegt vor. Dann<br />

brauchen die Verarbeiter nur zusätzlich an den Mattenstößen,<br />

an den Fugen zu angrenzenden Bauteilen<br />

und am Endstück des Heizkabels einen Dichtkleber<br />

und passende Systemdichtbänder aufzubringen.<br />

Insgesamt ist die Verlegung denkbar einfach. Dank<br />

optimaler Planlage lässt sie sich problemlos auf dem<br />

Untergrund verkleben. Passende Heizkabel, die bei<br />

jeder Länge denselben Querschnitt haben, rasten<br />

präzise ein. Die radiale Kabelführung der Matte verhindert<br />

dabei, dass die Kabel knicken oder ein Hitzestau<br />

entsteht. Zudem ermöglicht sie aufgrund ihrer<br />

offenen Struktur ein schnelles Ausspachteln mit<br />

Fliesenkleber. Alternativ können geeignete Nivellieroder<br />

Spachtelmassen eingesetzt werden, um neben<br />

Keramik und Naturstein auch Parkett, Laminat, Teppichböden<br />

und PVC zu verlegen.<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

T +43 (0)2754 7021-0<br />

marketing@ardex.at<br />

www.ardex.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

124<br />

Produkt News<br />

Brillante Bodenkompetenz<br />

Mit der Kollektion „MyHome & Business XXI“ erweitert Brillux im Segment Bodenbeläge<br />

sein Sortiment und eröffnet bei der Raumausstattung damit noch mehr<br />

Gestaltungsvielfalt. Die Kollektion bietet im entsprechenden Beratungs-Schuber<br />

mehr als 215 Originalmuster und ist seit Dezember erhältlich.<br />

Maler und Raumausstatter sind mit der Bodenbelagskollektion<br />

bestens aufgestellt, um Gestaltungskonzepte<br />

und Anforderungen in nahezu allen Wohn- und<br />

Objektbereichen mit den passenden Bodenlösungen<br />

bedienen zu können. Im Wohnbereich nehmen<br />

neben edlen Erdtönen dezente Blau- und Grüntöne<br />

eine starke Stellung ein. Im Objektbereich setzt man<br />

auf eine bewährte Basis aus unifarbenen und melierten<br />

Blau- und Grauvarianten sowie akzentuierter<br />

All-Over-Musterung mit Streifen. Abgestimmte<br />

Fliesen- und Bahnenware inspiriert zu individuellen<br />

Kombinationen.<br />

Die neuen Teppichböden konzentrieren sich auf<br />

sechs Varianten aus soften Garnen: moderne Designschlinge,<br />

strapazierfähiges Flachgewebe, körniger<br />

Kräuselvelours, Kräuselvelours meliert, hochfloriger<br />

Shaggy und samtiger Velours sind mit Textil- bzw.<br />

Komfortrücken in 400 und 500 cm Breite und in verschiedenen<br />

Farbgebungen erhältlich. Die Teppichböden,<br />

ausgenommen die Nadelvlies-Böden, sind alle<br />

aus Solution-dyed Garn. Solution-dyed bezeichnet<br />

sogenannte spinndüsengefärbte Garne. Bereits während<br />

der Produktion der Fasern werden Pigmente<br />

zugefügt, die damit unauslösbar mit der Faser verbunden<br />

sind.<br />

Bei den originalgetreuen Optiken der Holz-, Steinund<br />

Fliesenböden stehen mit Classic 30 und Premium<br />

55 weiterhin zwei Qualitäten zur Auswahl, die<br />

sich durch ihren Einsatzbereich unterscheiden. Damit<br />

können alle Beanspruchungsklassen im privaten<br />

Wohnbereich und im Objektbereich bedient werden.<br />

Neu im Sortiment ist der PVC- und weichmacherfreie<br />

Designboden „Timber-Design MyHome & Business“<br />

als Klick-Variante zur schwimmenden Verlegung.<br />

Mit der umlaufend lackierten Fase seiner Planken in<br />

Verbindung mit der Spezialträgerplatte lässt er sich<br />

selbst von Feuchtigkeit nicht aus der Fassung bringen<br />

und eignet sich daher auch für die Verlegung in<br />

Wintergärten oder in Räumen mit Süd-Ausrichtung<br />

und bodentiefen Fenstern.<br />

Ebenfalls neu integrierter Bestandteil der Bodenkollektion<br />

sind vier naturgetreue Kunstrasen: Sie<br />

erschließen das zunehmend wichtige Thema Außenbereiche<br />

und bieten sich als echte „Grünlösungen“<br />

für Terrassen, Balkone und Laubengänge aber auch<br />

für kleinere Gartenflächen und Aktionsflächen in gewerblichen<br />

Bereichen an.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

125<br />

Produkt News<br />

20 Jahre Leidenschaft für Boden<br />

Im Jahr <strong>2019</strong> blickt PROJECT FLOORS auf eine 20-jährige Firmengeschichte<br />

zurück. Der Designbodenbelag hat sich vom Nischen- zu einem zentralen Bauprodukt<br />

entwickelt. Die Qualität des Produktes ist in den Jahren immer besser geworden,<br />

die Oberflächenprägungen sind heute so gut und authentisch wie niemals<br />

zuvor. Es stehen LVT Beläge für fast sämtliche Anforderungen zum Kleben, Klicken<br />

und Loselegen zur Verfügung. Während die erste Kollektion des Herstellers<br />

noch 22 Holzdekore und 29 Fliesen enthielt, bietet er heute mit über 300 Dekoren<br />

das größte Sortiment am Markt.<br />

Die beiden renommierten Kollektionen floors@home<br />

(Wohnbereich) sowie die floors@work (Objektbereich)<br />

erfahren Anfang <strong>2019</strong> ein umfangreiches Update.<br />

Beide werden um neue Dekore, neue Formate<br />

und vor allem um synchron geprägte Oberflächen<br />

bei den Holzdekoren ergänzt. Neue Musterbücher<br />

und Broschüren begleiten die neuen Kollektionen.<br />

Für beide gibt es zukünftig nur einen Displaysatz<br />

(32 Tafeln plus Infotafel), passend für die aktuellen<br />

Displayständer. Ganz neu sind die beiden Broschüren<br />

Raumwelten. Zu beiden Kollektionen gibt es jeweils<br />

eine eigene Ausführung, die Raumbilder mit sämtlichen<br />

Dekoren der jeweiligen Kollektion enthält.<br />

Bei den Sockelleisten sind 40 Holzdekore und zwei<br />

Varianten in weiß erhältlich. Alle Sockelleisten verfügen<br />

über eine „Haptronic“ Oberfläche, d. h über eine<br />

fühlbare Holzstruktur anstatt einer glatten Oberfläche.<br />

Bei den Fugenprofilen entfallen Gold und Kupfer,<br />

dafür kommen Schokoladenbraun und Zementgrau<br />

hinzu. Das zukünftige Sortiment der Designfugenprofile<br />

besteht aus je fünf Holz- und Steinoptiken,<br />

wobei die 3 mm und 30 mm entfallen.<br />

Bereits im Herbst 2018 wurde die neue CLICK COL-<br />

LECTION 2.0 präsentiert. Der steigenden Nachfrage<br />

nach schwimmend verlegten Bodenbelägen begegnet<br />

man mit der Erweiterung auf 24 Planken und acht<br />

Fliesen, jeweils erhältlich mit 0,3 mm und 0,55 mm<br />

Nutzschicht. Viele dieser 32 Dekore sind mit einer<br />

dekorsynchronen Prägung versehen.<br />

Die sehr erfolgreiche Fischgrät-Kollektion erhält<br />

ebenfalls eine Erweiterung durch sechs Dekore im<br />

französischen Fischgrät-Format (Chevron), die in einem<br />

Winkel von 60° abgeschrägt sind. So entstehen<br />

neue Verlege- und Gestaltungsmöglichkeiten, die an<br />

die Parkettböden alter Herrenhäuser des 17. Jahrhunderts<br />

erinnern. Ebenfalls neu sind sechs Dekore<br />

mit einer sogenannten Groutline bzw. Profilfase. Um<br />

den rustikalen Holzdielen einen besonderen Touch<br />

zu geben, wird die Fase dieser in drei Breiten gelieferten<br />

Planken (je 6 Planken von jeder Breite pro VE)<br />

bis in die Mittellage hineingefräst.<br />

PROJECT FLOORS GmbH<br />

T +49 (0)2233 9687-0<br />

info@project-floors.com<br />

www.project-floors.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

126<br />

Produkt News<br />

Optimaler Auftakt<br />

für das Jahr <strong>2019</strong><br />

Alle 19 Messehallen waren auf der BAU <strong>2019</strong> komplett<br />

belegt. 2.250 Aussteller waren im Januar vor Ort und<br />

mehr als 250.000 Fachbesucher an den sechs Messetagen<br />

auf dem Münchner Messegelände unterwegs.<br />

Viele Besucher fanden den Weg an den Stand von<br />

GRAPHISOFT in der Halle C5. Die neue Messehalle,<br />

welche mit der BAU <strong>2019</strong> eingeweiht wurde, bot der<br />

gesamten BAU-IT den idealen Rahmen für zahlreiche<br />

Gespräche mit Kunden und Freunden sowie interessierten<br />

Architekten, Planern und Bauherren.<br />

Einer der vielbesuchten Aussteller war in diesem Jahr<br />

erneut GRAPHISOFT, denn neben der BIM-Software<br />

ARCHICAD 22 stand vor allem der digitale Datenaustausch<br />

via IFC und OPEN BIM im Fokus der Messe.<br />

Das Unternehmen hatte insgesamt zehn komplette<br />

CAD-Arbeitsplätze am Stand eingerichtet, an denen<br />

die speziellen Fragen der Fachbesucher zu ARCHI-<br />

CAD 22 von Spezialisten umfassend und fundiert beantwortet<br />

werden konnten.<br />

Gezeigt wurden darüber hinaus Anwendungen wie<br />

das umfassende BIM-Werkzeug BIMx, das eine interaktive<br />

Projektdokumentation und -darstellung<br />

mittels Virtual Reality (VR) ermöglicht und die Teamworklösungen,<br />

die das simultane Arbeiten in einer<br />

BIM-Planung ermöglichen. Die OPEN BIM-Technologie<br />

und deren Einbettung in den BIM-Planungsprozess,<br />

über die herstelleroffene IFC-Schnittstelle,<br />

waren ebenfalls Thema am Messestand: Man stellte<br />

erste Ergebnisse eines umfassenden, noch laufenden<br />

OPEN BIM-Tests beim Zusammenspiel von ARCHI-<br />

CAD-BIM-Modell und qualitativer Mengenermittlung<br />

in AVA-Programmen vor. An dem Test nehmen bisher<br />

neun namhafte AVA-Softwareanbieter teil.<br />

GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at<br />

Mit ABK8 zur erfolgreichen<br />

Ausschreibung.<br />

ABK und BIM - Das 3D-Modell für AVA<br />

www.abk.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Das Projekt im Blick<br />

aller Baubeteiligten<br />

Noch nie war es so einfach, das 3D-Modell der Planung<br />

mit den Kunden und Geschäftspartnern zu<br />

teilen. Dank dem innovativen arconWebViewer können<br />

die 3D-Modelle der Planung auf einer Website<br />

direkt im Browser ohne zusätzliche Erweiterungen<br />

dargestellt werden. Der Link zu dieser Website kann<br />

per E-Mail verschickt werden. Der Empfänger klickt<br />

lediglich auf den Link, um sofort das 3D-Modell betrachten,<br />

drehen, zoomen und bewegen zu können.<br />

Unabhängig von Geräten oder Betriebssystemen, an<br />

jedem Ort und zu jeder Zeit.<br />

Mit ArCon +<strong>2019</strong> sind die Vermaßungen nun individuell,<br />

auch werden Vermaßungen, die nicht zwischen<br />

die Maßhilfslinien platziert werden können,<br />

automatisch nach oben bzw. unten verschoben. Eine<br />

Arbeitserleichterung ist auch die Möglichkeit, ohne<br />

Umweg, direkt im Dialog, die Makro-Türen bzw. Fenster<br />

aufzurufen. Die Makro-Fenster und Türen sind<br />

universell einsetzbar und können geändert und abgespeichert<br />

werden. Objekte wie Fensterläden, Gardinen,<br />

Rollläden oder Heizkörper können mit diesen<br />

Fenstern verknüpft werden. Ebenfalls können Sprossen<br />

bzw. fertige Sprossenbilder zu diesen Fenstern<br />

erzeugt werden. In den Projektdaten kann jetzt die<br />

Normalnull-Höhe hinterlegt werden. Für die Auswertung<br />

der Normalnull-Höhe stehen neue Typen von<br />

Höhenkoten mit Zusatztext, sowohl im Grundriss als<br />

auch im Schnitt zur Verfügung.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43 (0)2622 89497-13<br />

office@dikraus.at<br />

www.dikraus.at<br />

www.arcon-cad.at<br />

127<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

128<br />

edv<br />

BAU-IT <strong>2019</strong>:<br />

Bits & Bytes unter einem Dach<br />

Mit der BAU in München schloss kürzlich auch die BAU-IT, die wichtigste Messe-Plattform<br />

für Bausoftware, ihre Tore. Was waren die IT-Trends und was war für<br />

Planer wichtig?<br />

Text: Marian Behaneck, Walter Riemenschneider<br />

Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung<br />

der BAU-Messehallen ist die BAU-IT in<br />

die neu gebaute Halle C5 umgezogen und<br />

hatte dort die gesamte Ausstellungsfläche<br />

zur Verfügung, womit sie zur größten<br />

Schau dieser Art in Europa aufgestiegen ist.<br />

Auf rund 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

erhielten Messebesucher einen<br />

Überblick über aktuelle Bausoftware-Entwicklungen<br />

von rund 200 Bausoftware-Anbietern.<br />

Einen kleinen Teil davon stellt dieser<br />

Messe-Nachbericht vor.<br />

Neues CAD für BIM<br />

Die Digitalisierung und BIM waren zentrale<br />

Messethemen – am meisten BIM boten die<br />

Hersteller von CAD-Programmen. So unterstützt<br />

die neue Version der Open BIM-Software<br />

Allplan <strong>2019</strong> von Allplan Deutschland<br />

die neue BIM-Schnittstellenversion IFC4.<br />

Das soll die Zusammenarbeit an Open<br />

BIM-Projekten verbessern, ebenso wie die<br />

cloudbasierte BIM-Plattform Allplan Bimplus<br />

für das interdisziplinäre Management von<br />

BIM-Modelldaten, Informationen, Dokumenten<br />

und Aufgaben (www.allplan.com).<br />

Autodesk hat am Gemeinschaftsstand mit<br />

seinen Partnern aufgezeigt, wie der Einsatz<br />

von BIM-Lösungen zu mehr Produktivität,<br />

Qualität und zu neuen Aufträgen führt.<br />

Darüber hinaus konnte man das nach Ausstellerangaben<br />

weltweit größte städtische<br />

BIM-Modell in der virtuellen Realität erleben<br />

(www.autodesk.at).<br />

Mit Vectorworks Architektur <strong>2019</strong> von Computerworks<br />

können Planer die Plandarstellung<br />

von 3D-Symbolen und 3D-BIM-Objekten<br />

sowie von Ansichten individuell steuern.<br />

Neben Standard-Bauteilen lassen sich nun<br />

auch Sonderbauteile individuell modellieren<br />

und mit IFC-Daten ergänzen. Auch der<br />

IFC-Export und die Mengen- und Kostenermittlung<br />

wurden erweitert (www.vectorworks<strong>2019</strong>.eu).<br />

Arcon Evo von Elecosoft vereint 2D-/3D-<br />

BAU-IT unter einem Dach: erstmals füllte die Bausoftware-Branche eine komplette BAU-Messehalle.<br />

© Behaneck<br />

CAD und Rendering in einem Produkt. Mit<br />

dem integrierten Reporting-Tool lassen sich<br />

Flächenberechnungen und Kostenschätzungen<br />

erzeugen. Mit dem arconWebViewer<br />

können Projekte betriebssystemunabhängig<br />

betrachtet werden. IFC- und STL-Schnittstellen<br />

ermöglichen Open-BIM-Planungen<br />

und 3D-Drucke (www.elecosoft.de).<br />

Archicad 22 von Graphisoft hat ein Werkzeug<br />

erhalten, mit dem Fassaden, Designs,<br />

Muster oder Profile frei gestaltet werden<br />

können. Darüber hinaus wurde eine Teamwork-Lösung<br />

präsentiert, die einen Zugriff<br />

auf Planungsdaten ermöglicht. Vorgestellt<br />

wurden auch die OPEN BIM-Analyseergebnisse<br />

zum Zusammenspiel von Archicad-BIM-Modellen<br />

und der Mengenermittlung<br />

in AVA-Programmen unterschiedlicher<br />

Hersteller. Im Vergleich zur händischen<br />

Referenzberechnung waren die Ergebnisse<br />

praktisch identisch (www.graphisoft.at).<br />

RIB Software hat neben seinen BIM-orientierten<br />

Lösungen für CAD, FEM und Tragwerksplanung<br />

auch seine strategische<br />

Kooperation mit Datengut, dem Hersteller<br />

mobiler Baustellenlösungen, vorgestellt. Im<br />

Fokus steht die Entwicklung mobiler, cloudbasierter<br />

Software für den Mittelstand, unter<br />

Anbindung an die iTWO-Technologie<br />

von RIB (www.rib-software.com, www.datengut.de)<br />

Trimble war erneut mit einer ganzen Palette<br />

an Soft- und Hardwarelösungen für<br />

Planer und Bauausführende vertreten – mit<br />

der neuen Version von SketchUp Pro für die<br />

3D-Modellierung, mit Mixed Reality-Brillen<br />

für die Präsentation, mit BIM/CAD-Lösungen<br />

für den Stahlbau und die Gebäudetechnik<br />

sowie mit 3D-Aufmaßsystemen für die Bestandserfassung<br />

(www.trimble.com). Im Rahmen<br />

von Vorträgen präsentierte das Team<br />

von Xeometric, wie ELITECAD, die BIM-/<br />

CAD- und Visualisierungssoftware für Architekten,<br />

Bauplaner und Innenarchitekten, in<br />

den Bereichen 2D-, 3D-, BIM-Planung, Rendering<br />

und VR sowie in der Umbauplanung<br />

praktisch eingesetzt wird (www.elitecad.eu).


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

129<br />

edv<br />

Im Rahmen von Präsentationen, Foren oder individuellen<br />

Gesprächen konnten sich Besucher umfassend über neueste<br />

Entwicklungen informieren. © NEVARIS Bausoftware<br />

Das „Digital Village“ bot auch eine gut besuchte Präsentationsplattform für<br />

Start-up-Unternehmen. © Messe München, Studio Loske<br />

BIM in der AVA<br />

G&W Software ermöglicht mit dem erweiterten<br />

Modul BIM2AVA von California.pro 10<br />

eine Kostenplanung in früher Planungsphase<br />

über standardisierte Raumtypen. Damit<br />

soll die Kostenplanung von Bauprojekten<br />

mit vielen Räumen gleicher Ausstattung<br />

rationalisiert werden. Für die Objektüberwachung<br />

bietet California.pro 10 neben<br />

der automatischen Prognose jetzt auch die<br />

Möglichkeit zur Erfassung individueller Prognosemengen<br />

(www.gw-software.at).<br />

Mit NEVARIS von NEVARIS Bausoftware<br />

lassen sich mobil erfasste Daten für die Bauprojektdokumentation<br />

auswerten. Erweitert<br />

wurde die Erstellung von LVs, Gesamt-LVs<br />

oder LVs aus mehreren Gewerken und Kostenelementpositionen.<br />

Neue Funktionen<br />

und Module ermöglichen das Zurückschreiben<br />

von Attributen in NEVARIS bearbeiteter<br />

3D-Bauteile in das CAD-Modell oder<br />

die BIM-basierende Erstellung von Projektstrukturplänen<br />

für das Controlling und die<br />

Terminplanung (www.nevaris.com).<br />

Nova Building IT, Anbieter cloudbasierter<br />

AVA-Software, und BIM-Softwarehersteller<br />

Graphisoft haben ihre Programme NOVA<br />

AVA BIM und ARCHICAD und mithilfe des<br />

Open BIM-Standards kompatibel gemacht.<br />

Damit steht das 3D-Modell in allen Komponenten<br />

der cloudbasierten AVA- und Baukostenmanagement-Lösung<br />

NOVA AVA<br />

BIM zur Verfügung (www.avanova.de).<br />

ORCA AVA 23 von ORCA Software unterstützt<br />

den neuen BIM-Schnittstellenstandard<br />

IFC 4. In der ORCA IFC-Mengenübernahme<br />

können CAD-Layer nun auch über<br />

Filter visualisiert werden. Bauteilattribute<br />

werden über CAD-IFC-Exporteinstellungen<br />

bestimmt und in der IFC-Mengenübernahme<br />

für jedes Bauteil nach verschiedenen<br />

Kriterien gruppiert angezeigt. Eine IFC-Diagnose<br />

protokolliert Unstimmigkeiten (www.<br />

orca-software.com).<br />

Neues fürs Büro <br />

Mit Bluebeam Revu hat Bluebeam eine cloudbasierte<br />

Software für die Optimierung von<br />

Arbeitsabläufen und der Projektkommunikation<br />

vorgestellt. Auf der Basis von PDF-Dokumenten<br />

werden Projektinformationen, darunter<br />

Metadaten, Hyperlinks, Lesezeichen,<br />

Bilder, Anhänge und 3D-Modelldaten papierlos<br />

transferiert (www.bluebeam.de).<br />

Das Baumanagement- und Kooperationswerkzeug<br />

Docu Tools vom gleichnamigen<br />

Hersteller bot smarte Funktionen für die<br />

Verwaltung und Dokumentation von Projekten<br />

und Aufgaben, beispielsweise für die<br />

Zuweisung und Kontrolle von Aufgaben, die<br />

Kooperation im Team, automatisierte Benachrichtigungen<br />

oder die Integration von<br />

Plänen (www.docu-tools.com).<br />

EDV-Software-Service orientiert sich bei<br />

der Bauphysik-Software AX3000 an der<br />

CAD-Programme<br />

bieten neben BIM<br />

beispielsweise auch<br />

Werkzeuge für die<br />

Gestaltung außergewöhnlicher<br />

Fassaden.<br />

© Graphisoft<br />

aktuellen deutschen EnEV, DIN V 18599<br />

und EEWärmG sowie der österreichischen<br />

OIB-Richtlinie 6. Die Software bietet eine<br />

CAD-Geometrieübernahme, Variantenvergleiche,<br />

normgerechte Berechnungen<br />

für Wohn- und Nichtwohngebäude sowie<br />

flexible Auswertungsmöglichkeiten (www.<br />

ax3000-group.at).<br />

Epson präsentierte Druck- und Projektionslösungen<br />

für Büros und Baustellen. Im Fokus<br />

standen dabei die neuen großformatigen<br />

SureColor SC-Tx100 und x400-Drucker, die<br />

sich aufgrund ihres kompakten Designs gut<br />

in Umgebungen mit geringem Platzangebot<br />

einfügen. Mit der EB-1795F-Serie präsentierte<br />

Epson auch kompakte, mobile Projektoren<br />

für viele Anwendungsbereiche im<br />

Bauwesen (www.epson.at).<br />

pro-Report von Gripsware kann jetzt<br />

die komplette Gebäudestruktur per<br />

IFC-Schnittstelle importieren. Räume und<br />

Mängel lassen sich auf der Baustelle dokumentieren<br />

und im Plan verorten. Baubesprechungen<br />

können erstellt, verwaltet und<br />

verteilt werden. Neu ist auch ein optionaler<br />

Web-Client, mit dem offene Reports angezeigt,<br />

dem Bauleiter als erledigt markiert<br />

und von diesem daraufhin kontrolliert werden<br />

können (www.gripsware.de).<br />

Mit BauMaster von PASit software haben<br />

Projektleiter alle Informationen auf dem Tablet<br />

stets dabei – etwa für Baubesprechungs-,<br />

Abnahme- und Mängelprotokolle. Besprechungspunkte<br />

lassen sich mit Fotos, Skizzen<br />

oder Sprachaufnahmen oder einen Planmarker<br />

ergänzen (www.bau-master.com).<br />

Die Digitalisierung und Teamorganisation im<br />

Planungsbüro steht im Mittelpunkt von Projekt<br />

Pro für die datenbankgestützte Vernetzung<br />

von Unternehmens- und Projektdaten.<br />

Am Messestand wurde unter anderem ein<br />

Konzept für ein neues, mobiles Projekt- und<br />

Baustellen-Management für Bauleiter vorgestellt<br />

(www.projektpro.com).


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

130<br />

edv<br />

Neben BIM wurden auch neue Grafik- und Konstruktionswerkzeuge<br />

präsentiert, etwa für die Treppenmodellierung<br />

© Allplan<br />

… oder die 2D/3D-Plangrafik.<br />

© Computerworks<br />

Neu in der Version 12.6 der Software für<br />

Controlling und Management untermStrich<br />

X2 von untermStrich Software sind unter<br />

anderem Kostenstellen-Arbeitspakete. Damit<br />

lassen sich komplexe Projektstrukturen<br />

verwalten. Für den Stundennachweis können<br />

nun mehrere unterschiedliche Vorlagen<br />

erstellt werden. Auch Daten-Auszüge für<br />

die DSGVO lassen sich erstellen (www.untermstrich.com).<br />

… und die Baustelle<br />

Mit der GTC 400 C Professional mischt<br />

Bosch jetzt auch im Wärmebildkamera-Sektor<br />

mit. Die in der Werkzeug-Halle C6 vorgestellte<br />

neue Wärmebildkamera verfügt<br />

über eine IR-Auflösung von 160 x 120 und<br />

eine thermische Empfindlichkeit von 50 mK.<br />

Die Wärmebilddaten lassen sich dank WiFiund<br />

App-Unterstützung nahtlos verarbeiten<br />

(www.bosch-pt.com).<br />

Die Möglichkeiten der Digitalisierung von<br />

Gebäude-Bestandsdaten präsentierte Vermessungs-Spezialist<br />

FARO. Mit FARO As-<br />

Built kann man beispielsweise den Ist-Zustand<br />

auf der Baustelle mit CAD- oder<br />

BIM-Modellen abgleichen und etwaige Abweichungen<br />

lokalisieren. Mit der Cloudlösung<br />

FARO Traceable Construction lassen<br />

sich Qualitäten und der Baufortschritt in<br />

Echtzeit verifizieren. Für Gebäudebetreiber<br />

erfasst der handgeführte Scanner FARO<br />

ScanPlan 2D-Grundrisse in wenigen Minuten<br />

(www.faro.com).<br />

Wie man zugleich millimetergenau misst<br />

und zeichnet, präsentierte Flexijet mit dem<br />

vollständig überarbeiteten 3D-Aufmaßsystem<br />

Flexijet 3D. Die neue Formgebung und<br />

das integrierte Touchdisplay sollen eine<br />

noch intuitivere Bedienung ermöglichen. Bilder<br />

der integrierten Kamera sowie Sprachnotizen<br />

lassen sich CAD-Punkten zuordnen<br />

(www.flexijet.info).<br />

Ein neuartiges 3D-Aufmaßsystem hat Hexagon<br />

mit der Leica BLK3D vorgestellt. Das<br />

aus einer kalibrierten Stereokamera bestehende,<br />

handliche Messgerät ermöglicht<br />

2D-/3D-Laseraufmaße oder 3D-Messungen<br />

im Foto. Die aufgenommenen Stereobilder<br />

lassen sich für Grundrisspläne, Angebote,<br />

Dokumentationen des Baufortschritts oder<br />

des Gebäudebestands auswerten. Mit der<br />

optionalen Desktop-Software können aus<br />

Messbildern auch 3D CAD-Modelle generiert<br />

werden (www.blk3d.at).<br />

Das 3D-Aufmaßsystem Hottscan von Hottgenroth<br />

tastet die Umgebung rasterförmig<br />

ab – ähnlich wie ein 3D-Laserscanner, allerdings<br />

mit einer geringeren Punktedichte.<br />

Aus den parallel erstellten Einzelbildern wird<br />

zusätzlich ein hochauflösendes räumliches<br />

3D-Panoramabild erstellt. Mit der dazugehörigen<br />

Fotoaufmaß-Software lassen sich<br />

am PC Räume dreidimensional modellieren<br />

(www.hottscan.de).<br />

In der Werkzeug-Halle C6 präsentierte<br />

Messgeräte-Anbieter Testo neben den<br />

Wärmebildkamera-Modellen Testo 865,<br />

868, 871 und 872 mit bis zu 320 x 240 Pixel<br />

IR-Auflösung, auch Temperatur- und<br />

Feuchtemessgeräte. Mit der Testo Smart<br />

Probes-App und den passenden Fühlern<br />

lassen sich Schimmel-Indikatoren im Vorfeld<br />

erkennen (www.testo.at).<br />

Wiedersehen auf der digitalBAU!<br />

Im Rahmen von Foren, Vorträgen und Diskussionen<br />

wurden auch aktuelle Probleme<br />

thematisiert, beispielsweise fehlende<br />

BIM-Standards, mangelnde BIM-Fachkräfte<br />

oder die Einbindung der Bauausführung<br />

oder Gebäudenutzung, die noch am Anfang<br />

steht. Diverse Initiativen, Konsortien und<br />

Verbände wie BIM4INFRA2020, BVBS, DigitalTwin,<br />

Mittelstand Digital, Planen-Bauen<br />

4.0, buildingSmart oder der VDI haben Konzepte<br />

vorgestellt, wie man diesen Herausforderungen<br />

begegnen kann. Mit dem „Digital<br />

Village“ wurde in der Bau-IT-Halle eine neue<br />

Präsentationsplattform für Start-up-Unternehmen<br />

geschaffen. Diese konnten auf<br />

200 Quadratmetern ihre Produkte und Geschäftsideen<br />

vorstellen. Mit Campo und<br />

PlanRadar wurden beispielsweise zwei<br />

Web-Lösungen für die Baudokumentation,<br />

das Mängel- und Aufgabenmanagement<br />

(www.planradar.com, www.campo.de) oder<br />

mit Plan.One eine Datenbank für das schnelle<br />

Auffinden und Vergleichen auf das jeweilige<br />

Bauvorhaben zugeschnittener Produkte<br />

vorgestellt (www.plan.one).<br />

Die nächste BAU findet vom 11. bis 16.01.2021<br />

in München statt. Ab dem nächsten Jahr<br />

soll es mit der „digitalBAU“ vom 11. bis<br />

13.02.2020 in Köln alle geraden Jahre einen<br />

BAU-IT-Ableger geben. Damit kann sich die<br />

Bau-IT-Branche nun jährlich abwechselnd<br />

auf der BAU und ditigalBAU präsentieren.<br />

Apps für die Dokumentation und das Management<br />

von Projekten und Baustellen ermöglichen<br />

unter anderem eine Planverortung von Fotos oder<br />

Daten. © Gripsware


Die Freude von uns mittragen:<br />

ARCHICAD kann das.<br />

Kilian Kresing KRESINGS, MÜNSTER/DÜSSELDORF<br />

WIR<br />

STEIGEN<br />

UM.<br />

Die Freude Archicad von kann uns mittragen:<br />

das.<br />

Büros wie KRESINGS steigen auf ARCHICAD um. Kilian Kresing:<br />

„Wir haben uns gesagt: Wenn wir einen Software-Umstieg betreiben,<br />

müssen wir die Leute mitnehmen und ihnen klarmachen: Das ist eine<br />

gute Entscheidung. Dazu haben wir eine umfassende Evaluation<br />

gemacht. ARCHICAD war der Gewinner nach Punkten.<br />

Auch deshalb, weil es unsere Philosophie mitträgt. Wir wollen Freude<br />

an dem haben, was wir tun.“<br />

Mehr über den Umstieg unter<br />

wir-steigen-um.at


Kehren Sie Stress<br />

den Rücken.<br />

ray lounge von jehs+laub.<br />

Einfach mal fallen lassen: Die geneigte Sitzposition und die gemütlich<br />

abgesenkten Sessellehnen des ray lounge lassen Sie nach einem<br />

harten Arbeitstag weich landen. Für höchste Entspannung bis in die<br />

Zehenspitzen sorgt der passende Beistellhocker mit der gleichen<br />

markanten Linienführung. Also Füße hoch – und Stresslevel runter.<br />

www.selmer.at<br />

Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich<br />

www.brunner-group.com

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