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architektur Ausgabe 1 2019

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Magazin<br />

Parasite<br />

architecture<br />

Wie Parasiten auf einem fremden Körper logieren alte Schiffscontainer auf einer<br />

verwahrlosten Architektur. Ausgangspunkt dafür war eine Initiative vom Architekturteam<br />

des Pico Colectivo, eine während der Straßenproteste verwüstete bauliche<br />

Struktur in Guácara, Venezuela, zu einem Zentrum der urbanen Erneuerung und<br />

experimenteller Wirtschaftsversuche zu transformieren.<br />

Fotos: José Alberto Bastidas<br />

Dieses Containerzentrum mit den insgesamt 550<br />

Quadratmetern nutzbarer Fläche wurde 2016 errichtet.<br />

Eine Serie von Initiativen von Künstlern und<br />

lokalen Gemeinschaften hat dazu geführt, dass dieser<br />

dringend notwendige Ort für Gemeinschaft und<br />

Erneuerung geschaffen werden konnte. Das Projekt<br />

erhielt sogar einen staatlichen Zuschuss für sein<br />

Vorhaben und konnte damit die notwendigen technischen<br />

Ausrüstungen und die paar alten, ausgedienten<br />

Schiffcontainer erwerben. Die angewandte<br />

Strategie ist, die kaputte Substanz mit diesen Interventionen<br />

zu einer multiplen Struktur aufzuwerten,<br />

ein komplexeres System zu schaffen, wie eben<br />

Parasiten es benutzen, wenn sie einen Fremdkörper<br />

bewohnen. Durch den Aufbau der Container auf die<br />

(noch) bestehende Substruktur entstand eine ganze<br />

Serie von Räumen und Funktionen, welche als hybride<br />

Metastruktur die Stadt und die Gemeinschaft<br />

bereichert: Stadtgarten, Kaffeehaus, Studios für Musik<br />

und Video, Galerie und eine Sendestation für die<br />

Telefonversorgung der Stadt.

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