akzent März '19 BO
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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INTRO<br />
HOCH HINAUS AM SEE<br />
Zeit für neue Perspektiven – schließlich sind wir das Magazin für die Großstadt Bodensee!<br />
Als wir diesen Claim vor rund zwanzig Jahre einführten, um zu ver(sinn)bildlichen, dass wir für<br />
das gemeinsame Ganze sowie die Urbanität am See und in der Region stehen, kamen sofort<br />
Bedenkenträger, die unkten, „Großstadt“ impliziere ja auch „Wolkenkratzer“, und das wolle<br />
man doch wohl keinesfalls?<br />
Äh. Nee. Damals lag das so fern wie die Vorstellung, Windräder würden dereinst das Seeufer<br />
vom Hinterland aus panoramabeglücken. Doch der „Wind of Change“ sorgt mancherorts<br />
für Rücken-, andernorts für Gegenwind. Und frischer Wind weht bekanntlich oben am heftigsten,<br />
was mich zum eigentlichen Thema bringt: Baut endlich mehr Hochhäuser, und wenn<br />
möglich aus Holz!<br />
Derzeit ist weltweit in angesagten Metropolen (London, Amsterdam, Hamburg) der Wettkampf<br />
um das „höchste Holzhaus der Welt“ eröffnet. Im Windschatten der wirklichen Skyscraper<br />
entstehen 300 Meter hohe Wohn- und Bürotürme aus warmem, CO 2<br />
-neutralem, modernem,<br />
regenerativem, oft regionalem Holz. Modern verarbeitetes Holz ist übrigens auch in<br />
Sachen Brandgefahr deutlich besser als Stahl, drum stützen sich Lagerhallen der höchsten<br />
Brennstoffgefährdung zwingend auf Holzpfeilern. Also: Viele Vorbehalte gegen Holzhochhäuser<br />
– wenig dran.<br />
Okay. Aber die hohen Dinger stehen dann in der schönen Landschaft rum? Da wäre der<br />
Aspekt der Zersiedelung: Viele kleine Bauklötzle machen auch keine tolle Gegend. Höhe versus<br />
Landschaftsverbrauch – ein breites Diskussionsfeld. Lang und breit lässt sich auch über<br />
Höhe streiten: „echte“ Hochhäuser beginnen erst ab rund 25 Metern – was spräche gegen<br />
vergleichsweise niedrige Acht- oder Zehngeschösser, wenn man denn schon keinen „richtigen<br />
Skyscraper“ mit 300 Metern wünscht? In Dornbirn steht der „acht“bare LifeCycle-Tower von<br />
Rhomberg als Vorzeigeprojekt, angenehmst eingebunden in ein ansonsten recht unattraktives<br />
Gewerbegebiet. Könnte übrigens auch 20 Geschosse problemlos erreichen, denn das Hybrid-<br />
Holz-Betongebäude ist günstiger, schneller und schlauer erstellt als vergleichbare<br />
Gebäude. Architekten mögen es aber nicht besonders, weil es deren<br />
Job extrem vereinfacht: die Vorfertigung spart Zeit und Geld und<br />
reduziert auch Kreativität (ergo die Rechnung). Die Ingenieure in<br />
Vorarlberg haben allerdings ein so hohes Know-how, dass sie<br />
weltweit bei den Vorzeige-Projekten gebucht werden. Know-how<br />
von hier. Holz von hier.<br />
TRAURING EVENT<br />
30. MÄRZ 2019<br />
Wäre neben dem Hegautower in Singen nicht noch Platz für<br />
vier oder fünf weitere wirklich gut gemachte Hochhäuser, die<br />
im „Gewerbegebiet“ den Hohentwiel modern kontrapunktieren?<br />
Sowas geht in Tuttlingen, Ravensburg,<br />
St. Gallen ebenso problemlos. Und würde der Skyline<br />
von Friedrichshafen ein wenig Chicago nicht<br />
besser zu Gesichte stehen als das, was es jetzt<br />
ist? Wo sonst ließen sich Urbanität, Modernität<br />
und Ökologie nebst Ökonomie besser<br />
verSINNbildlichen, als an diesem urbanen<br />
Sonnenufer?<br />
Holzhochhäuser passen gut gemacht<br />
auch woanders hinein. Nur nicht in viele<br />
Holzköpfe …<br />
www.meisterschmuck.de/radolfzell<br />
MARKUS HOTZ<br />
HERAUSGEBER<br />
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