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LEUTE<br />
BERLINER KURIER, Freitag, 22. Februar 2019<br />
2018: HerbertKöfer mit<br />
Timothy Peach beim<br />
„Jedermann“ in der<br />
Nikolaikirche Potsdam.<br />
Köfer ist doch nicht<br />
Jedermann!<br />
Darf der das? Festspiel-Produzent „kürzt“ Schauspieler einfach aus dem Stück<br />
Der <strong>Berliner</strong><br />
Schauspieler<br />
Nicolai Tegeler:<br />
Seiner „Streich-<br />
Kunst“ fiel Köfer<br />
jetzt zum Opfer.<br />
Von<br />
NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />
Jedermann kennt Herbert<br />
Köfer (98). Fast jedermann<br />
weiß auch, dass der Star seit<br />
2007 als „Armer Nachbar“<br />
quasi Stammgast beim „Jedermann“-Spektakel<br />
ist –erst<br />
in Berlin, nun in Potsdam.<br />
Dieses Jahr wird er erstmals<br />
bei dem Festspiel in der Brandenburger<br />
Landeshauptstadt<br />
fehlen. Initiator und Schauspieler<br />
Nicolai Tegeler (41)<br />
gesteht: Er hat Köfers Rolle<br />
aus dem Stück von Hugo von<br />
Hofmannsthal einfach herausgekürzt.<br />
Weil „Jedermann“ nach28Jahren<br />
nicht mehr in Berlin zu sehen<br />
ist, holte Tegeler mit der<br />
Volksbühne Michendorf das<br />
große Festspiel vergangenes<br />
Jahr nach Potsdam. Mit Erfolg.<br />
Acht ausverkaufte Vorstellungen<br />
gab es in der St. Nikolaikirche.<br />
Insgesamt sahen über 4600<br />
Zuschauer darin auch Herbert<br />
Köfer, der in der Rolle des „Armen<br />
Nachbarn“ auf der Bühne<br />
stand. Auch dieses Jahr sollte<br />
der Schauspieler wieder bei<br />
dem Potsdamer „Jedermann“-<br />
Spektakel (17. bis 30. Oktober,<br />
Vorverkauf hat begonnen) zu<br />
sehen sein. So war es jedenfalls<br />
geplant.<br />
„Allerdings ist ein Missgeschick<br />
passiert“, sagt Tegeler.<br />
„Um dem Publikum nicht die<br />
gleiche Aufführung wie 2018 zu<br />
präsentieren, haben wir das<br />
Stück moderner inszeniert, es<br />
am Anfang sehr gestrafft –von<br />
zwei auf anderthalb Stunden.<br />
Dabei fiel aus Versehen der ,Arme<br />
Nachbar’ heraus.“<br />
Damit ist nun auch Köfers Rolle<br />
weg. „Ich schätze den Schauspieler<br />
sehr, verehreihn. Ich finde<br />
auch, er müsste eine viel größere<br />
Rolle als den Nachbarn<br />
spielen, weil diese seiner wahren<br />
Schauspielkunst nicht gerecht<br />
wird. Denn damit hat er<br />
bei ’Jedermann’nur einen Kurzauftritt“,<br />
sagtTegeler.<br />
Das Dumme nur: Tegeler kann<br />
Köfer aber jetzt auch keine andere<br />
und vor allemkeine größere<br />
Rolle anbieten.Die Besetzungen<br />
standen schon fest, bevor<br />
das Stück „eingekürzt“ wurde.<br />
So spielt TV-Star Timothy<br />
Peach wieder die Hauptrolle.<br />
TV-Entertainer Max Schautzer<br />
ist als „Gott“ und „Glaube“ dabei.<br />
DDR-Star Dorit Gäbler<br />
spielt die „Mutter“. Entertainer<br />
Ralph Morgenstern ist erstmals<br />
Fotos: Promo/Böttinger,zVg,imago<br />
als „Mammon“dabei. „Ich weiß,<br />
’Jedermann’ ohne Köferist einfach<br />
undenkbar“, sagt Tegeler.<br />
„Aber was soll ich machen? Die<br />
einzige Rolle, die nochoffen ist,<br />
ist die der Buhlschaft.“ Die kann<br />
Köfer verständlicherweise nicht<br />
spielen. Tegeler gesteht: „Herbert<br />
war nicht sehr begeistert,<br />
als wir mitteilten, dass er dieses<br />
Jahr bei ’Jedermann’ nicht dabei<br />
ist.“<br />
Justizministerin Barley und eine mutige Frau<br />
Filmgala mit Katarina Barley.<br />
Die Bundesjustizministerin<br />
(SPD, F. Mitte) war prominenter<br />
Gast bei der Vorführung<br />
des Biopics „Die Berufung“<br />
im International. Der<br />
Streifen (ab 7.3. in deutschen<br />
Kinos) erzählt vom emanzipatorischen<br />
Kampf der US-<br />
Richterin Ruth Bader Ginsburg,<br />
die an Gerechtigkeit<br />
glaubt und gegen scheinbar<br />
unbelehrbare Justizkollegen<br />
zu Felde zieht. Barley debattierte<br />
im Anschluss an die<br />
Vorführung mit weiteren Juristinnen<br />
über Frauenrechte.<br />
Unter den Gästen war auch<br />
Ex-Justizsenatorin Lore Maria<br />
Peschel-Gutzeit (li.).<br />
Foto: aim-pr/zVg<br />
Falk-Willy WILDERT im feinen Steigenberger<br />
Stil und Prominenz sollen<br />
künftig im Steigenberger am<br />
Kanzleramt nicht nur auf Fotos<br />
wie diesem eine Einheit<br />
bilden. Die zurückhaltende<br />
Eleganz des feinen Passantenhotels<br />
nahe dem Hauptbahnhof<br />
(339 Zimmer inkl. 24 Suiten)<br />
hat bisher nicht übermäßig<br />
zu einer hohen Promidichte<br />
beigetragen. Mit Gabriele<br />
Maessen(F.) wird dasanders.<br />
Sie führt als AreaGeneralManager<br />
Ost das Haus seit April<br />
2018 und feierte jetzt den<br />
Kick-off eines neuen Veranstaltungssaals.<br />
Ehrengast<br />
Falk-Willy Wild (F.) voll des<br />
Lobes: „Kann man prima für<br />
Filmpremieren nutzen!“ KM<br />
Foto: Mahmoud