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Kulturfenster Nr. 05|2018 - Oktober 2018

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27.01-10.11.<strong>2018</strong><br />

VSM-Motiviert<br />

und fit?<br />

www.vsm.bz.it/2017/12/12/<br />

motiviert-und-fit/<br />

Schätze des Blasmusik-Repertoires<br />

„Amsterdam<br />

Pictures“ von Kees Vlak<br />

Vom Erwachen der Großstadt im Morgennebel bis<br />

hin zur hektischen Betriebsamkeit<br />

Auf der Suche nach einem weiteren Schatz<br />

des Blasmusik-Repertoires ist unser Mitarbeiter<br />

Joachim Buch auf einen auch hierzulande<br />

„alten Bekannten“ der Blasmusik<br />

gestoßen und stellt nun eines seiner wichtigen<br />

Werke vor.<br />

Spätestens seit den frühen neunziger<br />

Jahren, als seine Werke auch bei Verlagen<br />

wie Rundel erschienen sind, kennt<br />

fast jeder Blasmusiker auch in Mitteleuropa<br />

die Werke von Kees (Cornelis) Vlak.<br />

Am 30. September 1938 hätte der gebürtige<br />

Amsterdamer, der im September<br />

2014 einer kurzen schweren Krankheit erlegen<br />

ist, seinen 80. Geburtstag gefeiert.<br />

Als Kind spielte er Trompete in einem<br />

Fanfare-Orchester und studierte danach<br />

in Amsterdam Klavier, Trompete und Blasorchester-Direktion.<br />

Während seines Studiums<br />

spielte er in verschiedenen Gruppen<br />

und Orchestern, musste aber wegen<br />

einer chronischen Hirnhautentzündung<br />

schon mit 25 Jahren das Trompetenspiel<br />

beenden. Er nutzte die freigewordene Zeit<br />

zum Komponieren. Sein erstes Werk für<br />

Blasorchester war die 1967 erschienene<br />

Suite „Paso Cabaio“.<br />

In Vlaks Schaffen tauchten immer wieder<br />

einige von der Konzeption her recht<br />

außergewöhnliche Stücke auf. Vor ihm hat<br />

in der Blasmusik noch nie jemand Musik<br />

für einen - imaginären - Film („Music for a<br />

Movie Picture“) geschrieben - noch bevor<br />

mit „Moment for Morricone“ die bearbeitete<br />

Filmmusik Einzug ins Blasmusik-Repertoire<br />

hielt. Auch gab es beispielsweise<br />

bis zu Vlaks „Halloween Night“ noch kein<br />

Solowerk für Synthesizer. Aber er blieb seinem<br />

Grundsatz „Musik ist ein Kommunikationsmittel“<br />

treu: sowohl in eher konventionellen<br />

folkloristischen Rhapsodien<br />

als auch mit zahlreichen Beinahe-Zitaten<br />

aus klassischen Werken. Dies nannte er<br />

in seiner Muttersprache „feest der herkenning“<br />

(Freude des Wiedererkennens).<br />

Jederzeit erkennbar bleibt auch die „Geschichte“,<br />

die hinter der Mitte der achtziger<br />

Jahre entstandenen Komposition „Amsterdam<br />

Pictures“ steht. Das Stück war erstmals<br />

beim Bundesmusikfest des Bundes<br />

Deutscher Blasmusikverbände an Pfingsten<br />

1986 in Freiburg als Pflichtstück in<br />

der Oberstufe (Stufe C) vorgesehen.<br />

Es ist grob in zwei Teile gegliedert:<br />

• Erwachen der Großstadt im Morgennebel<br />

• hektische Betriebsamkeit in den Straßen<br />

Eingeleitet wird „Amsterdam Pictures“<br />

von einem „bluesigen“ Thema in Flöte<br />

und Altsaxophon, begleitet von ruhigen<br />

46<br />

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