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Kulturfenster Nr. 05|2018 - Oktober 2018

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Chorwesen<br />

Fähigkeiten eines<br />

Chorleiters<br />

Seminar für Chorleiter und Chorleiterleiterinnen<br />

„Ein Chorleiter muss bereit sein, seine ganze<br />

Energie und seine ganze Persönlichkeit in<br />

seine Tätigkeit zu legen.“ Diese Einsatzbereitschaft<br />

sei nur eine von vielen Fähigkeiten<br />

eines guten Chorleiters, betonte Heinrich<br />

Walder, der Vorsitzende des Verbandes der<br />

Kirchenchöre Südtirols beim Abschlusskonzert<br />

des ChorleiterInnenseminars des Südtiroler<br />

Chorverbandes und des Verbandes der<br />

Kirchenchöre Südtirols am 11. August. 34<br />

Chorleiter und Chorleiterinnen hatten sich<br />

vom 5. bis 11. August in der Fachschule für<br />

Landwirtschaft in Dietenheim in Dirigier- und<br />

Probentechnik weitergebildet.<br />

Es wurden vier Studios für Chorleitung,<br />

gestaffelt nach Kenntnisstand und Erfahrung<br />

der Teilnehmer, angeboten. In allen<br />

vier Kursen gab es Unterrichtsblöcke mit<br />

dirigiertechnischen Übungen – maßgeschneidert<br />

auf die Anforderungen des Repertoires<br />

und dem Fortschritt der jeweiligen<br />

Teilnehmer. Im Gruppenunterricht bereiteten<br />

die Teilnehmer die Chorproben vor,<br />

analysierten die Stücke und besprachen<br />

gemeinsam die dirigiertechnischen Mittel.<br />

Wie die letzten Jahre stand wieder ein<br />

in Dietenheim<br />

Die Teilnehmer des ChorleiterInnenseminars erarbeiteten in praktischen Übungen<br />

wichtiges handwerkliches Können.<br />

Gästesängerensemble izur Verfügung. Im<br />

Chor wurde dann das Besprochene geübt<br />

und vertieft. Außerdem wurde an Probenmethodik<br />

und Probenarbeit gefeilt, mit<br />

Tipps zum Einstudieren, zum Reagieren<br />

auf unvorhergesehene Situationen und<br />

zur Nutzung der Energie in der Gruppe.<br />

Alle Dozenten stellten sich wieder in einer<br />

Fragestunde allen Fragen rund um Chorleitung.<br />

VKS-Vorsitzender Heinrich Walder<br />

dankte beim Abshclusskonzert den Teilnehmern<br />

und den Referenten. Auch SCV-<br />

Obmann Erich Deltedesco war zum Konzert<br />

gekommen.<br />

Der Dank der Obleute galt vor allem<br />

dem Kursleiter Jan Scheerer, „der mit seinem<br />

enormen Fachwissen über alles, was<br />

Chorleitung betrifft, in klarer und verständlicher<br />

Weise an euch weitergegeben hat.<br />

von funktionaler Stimmbildung über Körperbewusstsein,<br />

von Gestik, Mimik und Körpersprache,<br />

von didaktischen und methodischen<br />

Hinweisen und Tricks bis hin zur<br />

Wirkung kleinster Nuancen von Dirigierbewegungen.“<br />

Scheerer habe nun vier Jahre<br />

die Chorleiterwoche als Hauptreferent geleitet<br />

und in dieser Zeit der Woche ihren<br />

Stempel aufgedrückt und mit seinen Kenntnissen<br />

und seinen pädagogischen Fähigkeiten<br />

viele treue Teilnehmer geprägt und<br />

positiven Einfluss ausgeübt. „Dafür sind wir<br />

Ihnen sehr dankbar, Sie haben für unsere<br />

Chorlandschaft einen wichtigen Beitrag geleistet“,<br />

sagte Walder. Sein Dank galt auch<br />

den Leitern der anderen Studios, Tor Morten<br />

Halvorsen, Ole Faurschou und Martha<br />

Basten sowie den Stimmbildnern Silke Marchfeld<br />

und Gunter Hartmann.<br />

Walder betonte in seiner Rede auch,<br />

dass sich ein Chorleiter bestimmte Kompetenzen<br />

aneignen müsse: Dazu gehörten<br />

neben einer gewissen Führungsqualität die<br />

Fähigkeit, seine musikalischen und interpretatorischen<br />

Vorstellungen weiterzugeben<br />

und die Bereitschaft, seine ganze Energie<br />

und seine ganze Persönlichkeit in<br />

seine Tätigkeit zu legen, sich zu öffnen,<br />

„sich sozusagen nach außen zu stülpen“.<br />

Ein Chorleiter müsse außerdem imstande<br />

sein, durch Gesten den Chor zu führen,<br />

Hilfestellung zu leisten. Dadurch entstehe<br />

eine nonverbale Kommunikation zwischen<br />

ihm und den Sängern. Doch auch soziale<br />

Kompetenz muss der Chorleiter beweisen,<br />

„gerade bei Laienchören ist das Charisma<br />

und der Umgang mit den Menschen besonders<br />

wichtig!“, betonte Walder. Dazu<br />

gehöre auch, sensibel zu sein und sofort<br />

auf bestimmte Situationen reagieren zu<br />

können. Schließlich muss der Chorleiter<br />

„oft auch eine dicke Haut haben, damit<br />

er nicht zum ´Chorleider´ wird.“<br />

Doch bei allen menschlichen Fähigkeiten<br />

sei die Voraussetzung zum Chorleiter<br />

aber vor allem das technische, das<br />

handwerkliche Können. „Und dies war<br />

der Inhalt der vergangenen Woche, wo<br />

hochgradige Referenten ihr Können und<br />

ihre große Erfahrung an Euch weitergegeben<br />

haben.<br />

In dieser Woche haben sie euch gezeigt,<br />

wie man mit kleinen Gesten Großes bewirken<br />

kann, wie man an ein Chorstück herangeht,<br />

wie man es sich vorbereitet und<br />

analysiert, interpretiert und letztendlich<br />

dirigiert. Diese äußerst wichtigen Tipps<br />

und Hinweise sind ein willkommenes und<br />

wichtiges Update für alle Teilnehmer dieser<br />

Woche. Die neuen Erkenntnisse könnt<br />

ihr nun bei euren Chören oder zukünftigen<br />

Chören praktizieren und damit die Qualität<br />

des Chores verbessern... ", sagte Walder<br />

und erinnerte an das Wort: „Jeder Chor<br />

ist so gut, wie sein Chorleiter."<br />

<strong>Nr</strong>. 05 | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong> 9

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