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Leseprobe: LÄUFT. März/April 2019

LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!

LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!

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› BEI NERVOSITÄT UND VERSAGENSANGST ‹<br />

—<br />

FREUDE HILFT<br />

—<br />

GESAS<br />

KOLUMNE<br />

↦ Gesa Krause ist die wohl populärste<br />

deutsche Läuferin. Vergangenen<br />

Sommer begeisterte sie das<br />

Publikum mit ihrem Sieg über 3000<br />

Meter Hindernis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

in Berlin.<br />

In <strong>LÄUFT</strong>. gibt die 26-Jährige ganz<br />

persönliche Einblicke in ihren sportlichen<br />

Alltag. Hier schreibt sie über<br />

Nervosität, die auch Athleten ihrer<br />

Leistungsklasse vor jedem Wettkampf<br />

und hartem Training spüren.<br />

Sie erklärt, warum gute Leistungen<br />

ohne Nervosität kaum möglich sind.<br />

Kennst du das Gefühl vor einem Wettkampf<br />

oder einer Prüfung, etwas unbedingt<br />

schaffen zu wollen und gleichzeitig<br />

Angst zu haben, an der Aufgabe zu<br />

scheitern? Ich habe mich früher auch oft<br />

gefragt, warum ich vor manchen Rennen<br />

lieber weggelaufen wäre, als mich an<br />

den Start zu stellen und einen schnellen<br />

Wettkampf zu machen. Im letzten<br />

Training war ich noch guten Mutes, aber<br />

am Tag X waren urplötzlich alle positiven<br />

Gedanken, der unbändige Ehrgeiz und<br />

das ganze Selbstvertrauen verschwunden.<br />

Statt innerer Freude war da nur noch<br />

enormer Druck.<br />

Als ich meinen Trainer fragte, wann dieses<br />

Gefühl endlich aufhöre, meinte der:<br />

„Wenn dieses Gefühl verschwindet, ist<br />

es Zeit, den Leistungssport zu beenden.“<br />

Für mich war diese Aussage anfangs eher<br />

unverständlich, denn ich konnte mir nicht<br />

vorstellen, dass diese enorme Nervosität<br />

von Nutzen sein könnte – auch wenn sie<br />

immer verflogen war, sobald der Startschuss<br />

fiel. Mittlerweile weiß ich, dass ich<br />

vor dem Start nervös bin, weil mir etwas<br />

daran liegt, ein gutes Resultat zu erzielen.<br />

Und dass ohne Nervosität die nötige<br />

innere Spannung für die bevorstehende<br />

Aufgabe fehlt.<br />

Wenn allerdings Anspannung und Nervosität<br />

zu groß werden, können sie auch<br />

hemmen. Wer Erfolg haben will, muss<br />

steuern können, dass aus leistungsfördernder<br />

Nervosität keine Versagensangst<br />

wird. Der griechische Arzt Hippokrates<br />

sagte vor über 2000 Jahren schon den<br />

tollen Satz: „Das menschliche Herz<br />

erweitert sich bei Freude, bei Angst zieht<br />

es sich zusammen.“ Als Läufer sollten wir<br />

immer mit Freude an die bevorstehenden<br />

Aufgaben gehen. Dann werden wir sie<br />

auch lösen. Dabei muss ich immer an Haile<br />

Gebreselassie denken. Die Lauflegende<br />

aus Äthiopien stand immer mit einem Lächeln<br />

am Start. Trotzdem war Haile mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein<br />

wenig aufgeregt, angespannt oder einfach<br />

konzentriert. Aber: Er ist mit Freude ins<br />

Rennen gegangen und hat riesige Erfolge<br />

gefeiert.<br />

Wenn es schwerfällt, auch große Aufgaben<br />

mit Freude anzugehen, sollten wir<br />

uns fragen, wovor wir überhaupt Angst<br />

haben. Oft ist es die Angst, zu versagen<br />

oder ein schlechtes Resultat zu erzielen.<br />

Aber was heißt das schon? Jeder hat mal<br />

einen schlechten Tag. Sich der Herausforderung<br />

gestellt zu haben, ist immer<br />

eine größere Leistung, als sich davor zu<br />

drücken. Und wir sollten uns immer vor<br />

Augen halten, dass in jeder Herausforderung,<br />

die wir annehmen, die Chance liegt,<br />

alles zu gewinnen. Sollten wir doch mal<br />

scheitern, kann uns das auch weiterhelfen.<br />

Ein schlechtes Resultat kann wachrütteln<br />

und dafür sorgen, dass wir Fehler<br />

nicht wiederholen. Scheitern bedeutet,<br />

Erfahrungen zu machen. Scheitern ist ein<br />

Teil auf dem Weg zum Erfolg. Wichtig ist,<br />

dass man sich nicht unterkriegen lässt.<br />

Wer öfter von Versagensangst gehemmt<br />

wird, sollte versuchen, sein Denken zu<br />

ändern. Sich selbst gut zusprechen, die<br />

bevorstehende Aufgabe bestmöglich und<br />

mit allem Engagement zu lösen. Mehr<br />

können wir nicht von uns erwarten. Also:<br />

Wir sollten aufhören, Angst davor zu<br />

haben, etwas nicht gut genug zu machen.<br />

Nervös zu sein bedeutet, dass uns etwas<br />

wichtig ist. Sei positiv. Nimm die Herausforderung<br />

an und sage dir den Satz: „Ich<br />

kann das, denn ich bin gut genug, es zu<br />

schaffen.“<br />

Gesa Krause<br />

Gesa Felicitas Krause wurde viermal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />

Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />

sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />

gesa-krause.de<br />

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