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28 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 10. März2019<br />
Christopher Trimmel fordert mehr Mut<br />
Unions Kapitän vermisst bei seinem Team<br />
beim 2:0 gegen Ingolstadt die Balance<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin – Entschuldigen muss<br />
sich Union nicht für die drei<br />
Punkte. Die nimmt man humorlos<br />
mit. Alle wichtig im<br />
Aufstiegskampf. Und über<br />
das Wie redet in ein paar Wochen<br />
keiner mehr. Doch jedem<br />
in Köpenick ist bewusst,<br />
dass das Matchglück nicht<br />
immer so auf Seiten der<br />
Hausherren stehen wird wie<br />
beim 2:0 (1:0) gegen am Ende<br />
nur noch neun Ingolstädter.<br />
Positiv: Das ist jedem der Kicker<br />
von Urs Fischer bewusst.<br />
„In der ersten Halbzeit, so ehrlich<br />
muss man sein, sind wir unverdient<br />
in Führung gegangen.<br />
Wir hatten auch in einigen Situationen<br />
Glück. Da haben einige<br />
Dinge nicht gepasst.<br />
Schlechtes Anlaufen,<br />
taktisch haben wir einige<br />
Dinge falsch gemacht.<br />
Die war schlecht,<br />
die erste Halbzeit“, gab<br />
Kapitän Christopher Trimmel<br />
denn auch unumwunden zu.<br />
Warum Union nur eine Woche<br />
nach der blitzsauberen<br />
Vorstellung in Kiel (2:0) so unerwartet<br />
wenig bot, war nicht<br />
so einfach zu klären. „Der Boden<br />
spielte heute auch eine Rolle.<br />
Man will da lieber kein Risiko<br />
eingehen“, gab Trimmel zumindest<br />
einen Hinweis auf die<br />
unzähligen schnell verlorenen<br />
Bälle und wurde zum Mahner:<br />
„Wir müssen mehr mit Köpfchen<br />
spielen. Es bringt nichts,<br />
dass du da hintenraus direkt<br />
spielst. Da springt ein Ball blöd<br />
auf und du läufst in einen Konter.<br />
Wir müssen wieder die Balance<br />
finden. Mutiger draufgehen,<br />
die Mittelfeldspieler weiter<br />
vorschieben, dann<br />
wird es einfacher.“<br />
Würde vor allem<br />
auch einem<br />
Sebastian Andersson<br />
helfen. Der sah sich zuweilen<br />
völlig alleine der Ingolstädter<br />
Hintermannschaft gegenübergestellt.<br />
Ohne Unterstützung<br />
kann da nicht so viel rauskommen.<br />
„Er hat seine Sache gut gemacht<br />
da vorne. Er hat die Innenverteidiger<br />
auf die Seite gelenkt,<br />
da hätten wir reagieren<br />
müssen auf der anderen Seite,<br />
mehr dazwischenstehen. Wenn<br />
sie dann verlagern, hätten wir<br />
mehr Druck machen können<br />
auf sie“, so der Spielführer.<br />
Immerhin wurde durch den<br />
Sieg der Druck auf die Konkurrenz<br />
trotzdem erhöht: „Das<br />
wollen wir natürlich. Aber ich<br />
bin erst mal froh, dass wir gewonnen<br />
haben. Dass wir auch<br />
Spiele gewinnen, in denen wir<br />
nicht gut drauf sind“, meinte<br />
der gebürtige Burgenländer.<br />
Also, abhaken. Weitermachen.<br />
„Wir fokussieren uns<br />
weiter auf uns. Und ich bin<br />
stolz auf unsere Defensivleistung<br />
insgesamt“, so der Verteidiger.<br />
Wieder zu null. Das elfte<br />
Mal schon! Womit Torwart Rafal<br />
Gikiewicz übrigens HSV-<br />
Schlussmann Julian Pollersbeck<br />
überflügelt hat. Der kann<br />
aber heute am Millerntor<br />
gleichziehen. Besser aber wäre<br />
für Union, wenn nicht ...<br />
ZWEITE LIGA<br />
Bochum–Heidenheim • •••••••••••••••••••••<br />
1:0<br />
1. FC Union–Ingolstadt ••••••••••••••••••••<br />
2:0<br />
1. FC Köln–Bielefeld •••••••••••••••••••••••••<br />
5:1<br />
Regensburg–Duisburg ••••••••••••••••••••••<br />
1:1<br />
Darmstadt–Kiel ••••••••••••••••••••••••••••••<br />
3:2<br />
Erzgeb. Aue–Paderborn ••••••••••••••••••••<br />
2:1<br />
St.Pauli–Hamburg • ••••••••••••<br />
heute, 13.30<br />
Gr.Fürth–Dresden ••••••••••••••<br />
heute, 13.30<br />
Magdeburg–Sandhausen • ••••<br />
heute, 13.30<br />
1. 1. FC Köln 25 64:31 51<br />
2. 1. FC Union 25 41:21 47<br />
3. Hamburg 24 32:26 47<br />
4. St.Pauli 24 38:32 43<br />
5. Kiel 25 46:36 39<br />
6. Heidenheim 25 38:31 39<br />
7. Paderborn 25 55:39 38<br />
8. Regensburg 25 38:36 37<br />
9. Bochum 25 36:36 34<br />
10. Erzgeb. Aue 25 32:30 32<br />
11. Bielefeld 25 35:40 31<br />
12. Darmstadt 25 34:43 29<br />
13. Gr.Fürth 24 24:41 29<br />
14. Dresden 24 28:37 27<br />
15. Magdeburg 24 27:39 22<br />
16. Duisburg 25 24:42 21<br />
17. Ingolstadt 25 24:42 19<br />
18. Sandhausen 24 24:38 17<br />
Christopher Trimmel (l.)<br />
in einem Zweikampf mit<br />
Ingolstadts Almog Cohen.<br />
Foto: Imago<br />
Union verurteilt antisemitischen Twitter-Vorfall<br />
BossZingler entschuldigt sich, Manager Ruhnertentsetzt,Strafanzeige gestellt,Staatsschutz ermittelt<br />
Berlin –Eswar der Aufreger<br />
des Abends. Und dazu gibt es<br />
zum Glück keine zwei Meinungen.<br />
Der widerliche antisemitische<br />
Tweet, mit dem Ingolstadts<br />
Rot-Sünder Almog Cohen aufs<br />
Übelste beleidigt wurde, hat juristische<br />
Folgen.<br />
Union entschuldigte sich für<br />
den vermeintlichen Union-Fan,<br />
stellteStrafanzeige und schaltete<br />
den Staatsschutzein. In einer<br />
am Sonnabend verbreiteten Erklärung<br />
verurteilte Präsident<br />
Dirk Zingler den Vorfall mit eindeutigen<br />
Worten.<br />
Auch Manager Oliver Ruhnert<br />
distanzierte sich klar: „Es ist<br />
schlimm, dass ein solches Gedankengut<br />
bei Menschen überhaupt<br />
vorhanden ist. Es gibt ja<br />
das Sprichwort: ,Idiotensterben<br />
nie aus.‘ Das ist ja nicht zu ertragen,<br />
wenn man das so liest.“<br />
Die Anonymität des Internets<br />
nutzen manche eben zu den<br />
übelsten Dingen. Sollte der Hetzer<br />
überführt werden, wird Union<br />
ihn auch aus dem Verein ausschließen,<br />
falls er Mitglied ist,<br />
und ein Stadionverbot verhängen.<br />
Foto: Imago<br />
Unions Manager Oliver Ruhnertfand<br />
deutliche Wortezudem Hass-Tweet.