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46 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 10. März2019<br />
Der Schrecken in der „Villa Germania“<br />
Frankfurt – Eine Frau aus<br />
Frankfurt/Main hat nach Polizeiangaben<br />
maßgeblich dazu<br />
beigetragen, dass das „Horrorheim“<br />
in Spanien aufgeflogen<br />
ist. Sie war die frühere Nachbarin<br />
von Maria B., die im Horrorhaus<br />
lebte und im Alter von 101<br />
Jahren unter ungeklärten Umständen<br />
starb. Die Frau war<br />
misstrauisch geworden und<br />
hatte B. als vermisst gemeldet,<br />
wie der Sprecher der Frankfurter<br />
Polizei sagte. Ein deutscher<br />
Rentner und eine Niederländerin<br />
konnten so im Süden Spaniens<br />
aus einem privaten Pflegeheim<br />
befreit werden, das nach<br />
Angaben der spanischen Polizei<br />
einem „Horrorhaus“ glich.<br />
In dem privaten Pflegeheim<br />
und einem weiterenHaus sollen<br />
ausländische Senioren eingesperrt,unter<br />
Drogen gesetzt, mit<br />
Magensonden ernährt und um<br />
ihr Erspartes gebracht worden<br />
sein. Über mehrereJahre sollen<br />
sie ältere Menschen um mehr<br />
als 1,8 Millionen Euro betrogen<br />
haben. Verdächtigt wird ein<br />
deutsch-kubanisches Paar, vier<br />
weitere Menschen sitzen in U-<br />
Haft. „Sie können schlecht vorgehabt<br />
haben, sich um Maria zu<br />
kümmern“, sagt Guardia-Civil-<br />
Sprecher Manuel Ramírez. „In<br />
ihrem Haus fanden wir Flugtickets<br />
nach Kuba –und eine Reservierung<br />
für ein Luxushotel.“<br />
Foto: dpa<br />
DasSeniorenheim „Villa Germania“ im spanischen Chiclana de la Frontera<br />
Damit niemand denkt,sie sei entlaufen, trägt<br />
die Araberstute Jenny ein Schild.<br />
Da läuft ein Pferd<br />
durch die Flur<br />
Allein läuft die Araberstute Jenny durch den<br />
Frankfurter Stadtteil Fechenheim. Neben einer<br />
kurzen Stärkung am Rosenbusch wird eine Bahn<br />
beschnuppert, die am Bahnsteig hält.<br />
Besitzer Werner<br />
Weischedel<br />
Fotos: dpa<br />
Frankfurt –Ein weißes Pferd allein<br />
am Mainufer in Frankfurt –immer<br />
wieder bekommt die Polizei deswegen<br />
Anrufe. Doch die Beamten bleiben<br />
gelassen: Jenny ist inzwischen<br />
weit über die Stadt hinaus bekannt.<br />
Ein seit 14 Jahren alleine durch einen<br />
Frankfurter Stadtteil spazierendes<br />
Pferd hat im Internet Berühmtheit<br />
erlangt. Die weiße Araberstute<br />
Jenny laufe im Stadtteil Fechenheim<br />
alleine von ihrem Stall auf ein<br />
Feld und zurück, sagte ihr Besitzer<br />
Werner Weischedel. Passanten grüßen<br />
das Pferd, auch den Straßenbahnfahrern<br />
ist es bekannt. Auf ihrer<br />
täglichen Route legt Jenny laut<br />
ihrem Besitzer bis zu 20 Kilometer<br />
zurück. „Es ist noch nie was passiert“,<br />
sagte der 79-Jährige.<br />
Bei der Frankfurter Polizei ist<br />
Jenny zwar bekannt, aber nicht wegen<br />
etwaiger Einsätze: „Wir mussten<br />
noch nie tätig werden“, sagte<br />
Sprecherin Isabell Neumann. Das<br />
Tier trägt zudem einen Zettel am<br />
Halfter mit dem Text: „Ich heiße<br />
Jenny, bin nicht weggelaufen, gehe<br />
nur spazieren. Danke.“<br />
Dass die Spazierstrecke der Stute<br />
an den Straßenbahngleisen entlangführt,<br />
ist laut Halter Weischedel<br />
kein Problem. Passiert sei in 14 Jahren<br />
noch nie etwas. Die Straßenbahnfahrer<br />
kennen sie und machen<br />
extra langsam. Einer habe sie laut ihrem<br />
Besitzer sogar einmal über den<br />
Außenlautsprecher begrüßt: „Jenny,<br />
machst du uns mal bissche’<br />
Platz?“ Eine Straße muss Jenny auf<br />
ihren kilometerlangen Wanderungen<br />
nicht überqueren.<br />
Den Kontakt mit anderen Tieren<br />
und Menschen genießt die 22 Jahre<br />
alte Stute. Besonders seit Charly, ihre<br />
langjährige Weggefährtin und<br />
früher das zweite Pferd in Weischedels<br />
Stall, vor einem halben Jahr an<br />
Krebs gestorben ist. Nur einmal habe<br />
es einen Zwischenfall mit einem<br />
freilaufenden Schäferhund gegeben,<br />
sagt der 79-jährige Pferdebesitzer.<br />
„Der wollte ihr an die Hinterbeine<br />
gehen, da hat sie ihm eine geflammt,<br />
der ist geflogen bis in die Brombeerhecke.“<br />
Vom Wetter lässt sich Jenny<br />
nicht abschrecken. Mit der richtigen<br />
Decke ausgerüstet geht es auch bei<br />
Regen nach draußen. Nach Hause<br />
kommt sie am Nachmittag von ganz<br />
alleine: „Sie weiß, dann ist ihr Futter<br />
im Trog“, erklärt Weischedel.<br />
Videos über das wandernde Pferd<br />
wurden im Internet schon hunderttausendfach<br />
angeklickt. Die Kommentare<br />
im Netz sind allerdings<br />
nicht nur positiv. Tierschützer kritisieren,<br />
dass Jenny ohne Artgenossen<br />
unterwegs ist und für sich und andere<br />
möglicherweise eine Gefahr darstelle.