Berliner Kurier 10.03.2019

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6 AKTUELL BERLINER KURIER, Sonntag, 10. März2019 +++þderþfallþrebeccaþ+++þderþfallþrebeccaþ+++þder Rebecca: Das Rätsel von nebenan Eigentlich ist die Siedlung um den Britzer Maurerwegein kleines Paradies. Doch seit Wochen beherrscht hier ein Thema die Gespräche unter Nachbarn. Ein KURIER-Besuch DasGebiet südlich des Buckower Damms: Eine beschauliche Wohnsiedlung, die schon in den 30er-Jahren entstand. Viele Familien leben hier,teilweise wurden die Grundstückemit Häuschen vonGeneration zu Generation weitergereicht. VonFLORIAN THALMANN und SABINE GUDATH (Fotos) Wer wissen will, was Idylle ist, könnte in Berlin an viele Orte fahren. Zum Beispiel hierher: in den Britzer Maurerweg. Eine Straße, etwas mehr als einen Kilometer lang, östlich des Buckower Damms. Ein Paradies, vom Leben im Plattenbau sehr weit entfernt – Wohn-Türme kann man von hier aus nur in weiter Entfernung sehen. Aufgereiht links und rechts der Straße: kleine Eigenheime mit gepflegten Dächern, gestutzten Rasenflächen. Die Sonnescheint auf schickeVorgärten, umgeben von geraden Zäunen, manche aus Holzlatten gezimmert, andere schmiedeeisern. Hier und da stehen Plastik-Rutschen. In einem der Gärten gibt es sogar die „Ich habe nichts damit zu tun“, sagt eine Rentnerin erschrocken und winkt ab. bekannte, lustige Wetterstation, einen Stein an einer Schnur, dahinter ein Schild: „Stein nass: Regen. Stein trocken: Sonne. Stein unsichtbar: Nebel.“ Und zwischen den beschaulichen Häuschen, dieein bisschen so wirken, als kämen sie aus einem amerikanischen Vorstadt- Film, steht es: das Haus der Schwester der verschwundenen Rebecca (15). Die Rollläden vor den Fenstern sind heruntergelassen, die Vorhänge im Obergeschoss geschlossen, die Gartentore zu. Eine Festung, deren Bewohner sich abschotten. Ein Haus, das fremd wirkt. Fremd wie die Geschichte, die hier derzeit jeden beschäftigt. Ein Mädchen verschwindet, ihr Schwager verstrickt sich in Widersprüche und landet in Untersuchungshaft, im Auto findet die Polizei Spuren. Was ist geschehen? Nur wenige wollen über das sprechen, was hier alle bewegt. „Ich habe nichts damit zu tun“, sagt eine Rentnerin erschrocken, als wir, die Reporter, Rebeccas Verschwinden ansprechen, winkt ab und zieht weiter, den Hund an der Leine. So, als hätten die Dinge nie stattgefunden, wenn man die Augen schließt und sie ignoriert. In der Siedlung, die seit Wochen in den Schlagzeilen ist, leben vor allem Familien. Gebaut wurde die Anlage in den 30er- Jahren –die Handwerker, die sich beteiligten, bekamen die Häuschen danach im Losverfahren zugeteilt, mit Erbpachtverträgen abgesichert, geben sie sie von Generation zu Generation weiter. Die Geschichte erklärt auch die Namen der Straßen: Maurerweg, Dachdeckerweg, Steinträgerweg, Zimmererweg, Bauhüttenweg. Das ganze Areal teilt sich auf in vier Gebiete, organisiert sind sie wie Vereine, ähnlich wie Kleingärten. „Wir veranstalten auch Sommer- und Frühlingsfeste –und es gibt regelmäßige Sprechstunden“, erzählt Wolfgang, einer der Anwohner, dem KURIER. „Hier kennt man sich, die Nachbarschaft ist sehr stabil.“ Der 59-Jährige lebt seit Jahren hier, liebt das Umfeld – aber nun herrscht plötzlich Unsicherheit. „Alle sind betroffen, jeder macht sich seine Gedanken“, sagt er. „Ich bin Polizist –und habe im- „Man denkt, solche Dinge sind weit weg“, sagt Frank. „Bis sie vor der eigenen Tür passieren.“ mer gehofft, dass sich solche Fälle nicht unmittelbar vor meiner eigenen Tür abspielen.“ Nur selten gebe es hier Probleme. An einer Anschlagtafel inmitten der Siedlung warnen Aushänge vor Enkeltrick-Betrügern und Einbrechern, deren Zielgruppe die ältere Generation ist, die hier seit Jahrzehnten lebt. „Wir hatten erst einen Abzock-Fall –aber mit schlimmeren Dingen hätte niemand gerechnet.“ Doch nun ist es plötzlich da, das Grauen in der heilen Welt. Wurde ein Mädchen getötet – vielleicht sogar von einem engen Familienmitglied? „Alle wollen wissen, was passiert ist, alle verfolgen es. Meine Tochter fragt mich jeden Tag, ob es etwas Neues gibt, ob ich dieses und jenes schon im Internet gelesen habe“, sagt Wolfgang. Auch an der Bar in einem benachbarten Restaurant ist das Thema allgegenwärtig. „Man unterhält sich darüber, schließlich haben es alle mitbekommen. Die Polizei war hier, hat alles abgesucht, mit Suchhunden“, sagt die Wirtin. Auch ein Gast sagt: „Logisch, dass man darüber spricht. Ist ja gleich nebenan passiert.“ Aber was ist passiert? Darüber rätseln viele. „Irgendwas ist seltsam. Angeblich weiß die Familie, wo der Schwager unterwegs war, aber sie dürfen es nicht sagen“, sagt die Wirtin. „Aber er redet nicht. Er hat gelogen –und wenn ich eine Straftat nicht begangen habe, dann versuche ich
AKTUELL 7 þfallþrebeccaþ+++þderþfallþrebeccaþ+++þderþfallþ DasHaus von Rebeccas Schwester: So abgeschottet, dassesnicht in die Idylle passt. Wolfgang (59) zeigt die Anschlagtafel –hier wird vorBetrügern gewarnt. Frank (58) lebt seit 50 Jahren in der Siedlung, die sein Großvater mitbaute. ALLE SIND #DABEI doch, aus der U-Haft rauszukommen.“ Wenn man so im Netz guckt, sagt sie, werden die Leute langsam sauer. „Die sagen: Die Familie verhält sich unmöglich. Jetzt sind wieder 90 Beamte unterwegs und suchen –aber sie sagen einfach nichts.“ An solche Gespräche haben sich die Anwohner gewöhnt –auch daran, dass Journalisten auf der Suche nach Antworten durch die Siedlung wandern. „Fremde fallen sofort auf“, sagt Frank (58). Er bewohnt ein Haus im Maurerweg, zusammen mit seiner Mutter, und genießt die Ruhe, seit Jahren schon. „Mein Großvater war Maurer und baute die Siedlung damals mit auf, ich lebe hier seit 50 Jahren.“ Es passiere nicht viel. „Einmal wurde mein Auto aufgebrochen, aber das ist schon 20 Jahre her.“ Als er nun die Geschichte mit Rebecca mitbekam, war das ein komisches Gefühl, das Wort Maurerweg in diesem Zusammenhang zu hören. „Man denkt, solche Dinge sind weit weg“, sagt Frank. „Bis sie irgendwann vor der eigenen Haustür passieren.“ ALLE VERTRÄGE – EINPREIS: 19,95€ * mtl. •Alle MagentaMobil Verträge •Alle MagentaZuhause Verträge auch mit MagentaTV •Gilt für alle Telekom Kunden und alle, die es noch werden wollen. NUR FÜR KURZE ZEIT In Ihrem TelekomShop,unter www.telekom.de oder 0800 33 03000 *Aktion gilt bis zum 16.04.2019. MagentaZuhause (MZ) S, M, Lund XL kosten für Breitband-Neukunden in den ersten 6Monaten jeweils 19,95 €/Monat. Danach kostet MZ S34,95 €/Monat, MZ M39,95 €/Monat, MZ L44,95 €/Monat und MZ XL 54,95 €/Monat. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 69,95 €. Bei Buchung von MZ M, Loder XL erfolgt zusätzlich eine Router-Gutschrift i.H.v.100 €bei Miete eines Routers (Endgeräte-Service-Paket ab 4,95 €/Monat, 12 Monate Mindestvertragslaufzeit [MVLZ]). Der Aufpreis für MagentaTV beträgt abdem 7. Monat jeweils 9,95 €/Monat, bei MZ Sabdem 25. Monat 14,95 €/Monat (inkl. 4,95 €/Monat für den UHD-Receiver). MVLZ für MZ/MagentaTV 24Monate. MZist in fast allen Anschlussbereichen verfügbar. Individuelle Bandbreite abhängig von der Verfügbarkeit. Bestandskunden, die ein Upgrade auf MZ M, Loder XL mit neuer MVLZ beauftragen, zahlen für MZ in den ersten 3Monaten 19,95 €. Der Aufpreis für MagentaTV beträgt 9,95 €/Monat, ab dem 25. Monat14,95 €/Monat(inkl. 4,95 €/Monatfür den UHD-Receiver). Zusätzlicherfolgt eine TV-Gutschriftvon 60 €. MagentaMobil (MM) kostet für Neukunden in den ersten 3Monaten 19,95 €/Monat, danach ab19,95 €/Monat, z.B. für MM XS ohne Smartphone. Bereitstellungspreis 39,95 €. Bestandskunden, die zu einer Vertragsverlängerung berechtigt sind und gleichzeitig in einen höheren Tarif wechseln, zahlen in den ersten 3Monaten 19,95 €/Monat, danach ab36,95 €/Monat, z.B. für MM S. MVLZ jeweils 24 Monate. Ein Angebot von: Telekom Deutschland GmbH, Landgrabenweg 151, 53227 Bonn.
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