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Berliner Zeitung 11.03.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 58 · M ontag, 11. März 2019 – S eite 23<br />

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Feuilleton<br />

Peter Uehlings Nachruf<br />

auf den Dirigenten<br />

Michael Giehlen<br />

Seite 25<br />

„Hallo? Das ist ein Missverständnis, wir sind gar nicht selbstzufrieden. “<br />

Ulrich Seidler fühlt sich von Yael Ronens Nahost-Slapstick „Third Generation, Next Generation“ angesprochen Seite 25<br />

Alkohol<br />

Dramaturgie<br />

der Drinks<br />

Ulrich Seidler<br />

kriegt Sodbrennen beim<br />

Lesen vonRichard Yates.<br />

Der Frauentagsstreik des weiblichen<br />

Gorki-Ensembles, dessentwegen<br />

die Yael-Ronen-Premiere<br />

auf Sonnabend verschoben wurde<br />

(Bericht S. 23), machte es möglich,<br />

dass der Kritiker die kürzlich von<br />

Jette Steckel im Deutschen Theater<br />

herausgebrachte Richard-Yates-<br />

Adaption „Zeiten des Aufruhrs“<br />

nachsitzen konnte. Das hatte frauentagshalber<br />

eine gewisse Ironie,<br />

weil der amerikanische Roman aus<br />

den 60er-Jahren von schon damals<br />

kritisierten Geschlechterklischees<br />

handelt: Da kann der Gatte Frank,<br />

weil es ihm besser in die Lebensplanung<br />

passt, noch mit Weiblichkeitsdefiziten<br />

und Penisneid argumentieren,<br />

weil die in der Vorstadthölle erstickende<br />

Gattin April Abtreibungspläne<br />

hegt. Entsprechend reserviert<br />

wurde der Abend von der Kritik aufgenommen.<br />

Wir aber raten zum Besuch<br />

dieser, inihrer dritten Aufführung<br />

um eine Viertelstunde gekürzten,<br />

intensiv gespielten, dabei aber<br />

coolen Inszenierung −gerade wegen<br />

der gesellschaftlichen Verschiebungen<br />

und den verlagerten zwischenmenschlichen<br />

Nöten. Dasdazu.<br />

Wassich seit den Fünfzigernauch<br />

veränderthat, ist der Umgang mit Alkohol,<br />

der in dem Buch durchgehend<br />

und −von heute aus gesehen −inUnmengen<br />

fließt, aber dramaturgisch<br />

sehr subtil dosiert wird, gerade so<br />

oberhalb der Erwähnungsgrenze. Es<br />

scheint fast, als fände der Autor selbst<br />

es auch normal, dass man in der Mittagspause<br />

nach dem dritten Aperitiv<br />

noch das eine oder andereBier zischt.<br />

Ein Dialog ohne Drink scheint nicht<br />

recht ins Rollen zu kommen, und ein<br />

Streit, der ohne leergesoffene<br />

Schnapsflasche neben dem Bett endet,<br />

hätte offenbar nicht produktiv<br />

genug den Konflikt vorangetrieben.<br />

Einbisschen Statistik<br />

Bei einer abendlichen Kanne zunehmend<br />

abgestandenen Kräutertees<br />

(Lavendel, Fenchel, Kamille) sind wir<br />

einmal statistisch an die Sache herangegangen:<br />

Im Text finden in der Übersetzung<br />

vonHans Ulrich Wolf „Whiskey“,<br />

„Sherry“ und „Bier“ jeweils<br />

zwölfmal Erwähnung. Es folgen jeweils<br />

sieben Nennungen von „Martini“<br />

und „Brandy“, drei von „Wein“<br />

und „Bourbon“ (letzterer wärenatürlich<br />

auch unter „Whiskey“ rubrizierbar)<br />

sowie jeweils eine von„Cognac“<br />

und „Gin Tonic“. Demgegenüber stehen<br />

immerhin 27 Mal„Kaffee“, elfmal<br />

„Tee“, fünfmal „Wasser“ und sechsmal„Eistee“<br />

(wobei letzterer eine verhängnisvolle<br />

Wirkung zeitigt). Es ist<br />

also kein Wunder, wenn sich April<br />

wiederholt darüber beklagt, dass das<br />

Leben an ihr„vorbeirauscht“. Könnte<br />

es eine Lösung sein, einfach mal die<br />

Hausbar abzuschließen und die Sache<br />

nüchternzubetrachten?Wirwarnen!<br />

DasPaar hätte vielleicht die Kurve<br />

gekriegt. Aber als es zur finalen, in<br />

der Katastrophe endenden Auseinandersetzung<br />

kommt, hat April weder<br />

Sherrynoch Bier besorgt, sodass<br />

sich Frank erst mit einem Glas Eistee<br />

in der zitternden Hand wiederfindet<br />

und dann −nachdem er ins Schlafzimmer<br />

stürmt, die Tür abschließt<br />

und feststellt, dass er die Whiskey-<br />

Flasche draußen vergessen hat −die<br />

Nerven ganz verliert.<br />

Geschworene ohne Vereidigung<br />

Michael Jackson, R. Kelly,Annegret Kramp-Karrenbauer und die Lust an moralischen Schnellverfahren<br />

VonHarry Nutt<br />

In dieser Woche soll im US-<br />

Fernsehen ein Interview mit<br />

dem Musiker R. Kelly ausgestrahlt<br />

werden, das in Ausschnitten<br />

bereits vorabzusehen war.<br />

Der wegen sexuellen Missbrauchs<br />

angeklagte Sänger nimmt darin zu<br />

den Vorwürfen Stellung. Was zunächst<br />

den Anschein einer öffentlichen<br />

Therapiesitzung erweckt,<br />

mündet schließlich in einen dramatischen<br />

Gefühlsausbruch. Hatte R.<br />

Kelly die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen<br />

zunächst in aller<br />

Ruhe als unwahr bezeichnet, lässt<br />

ihn eine Nachfrage der Moderatorin<br />

schließlich die Fassung verlieren. Er<br />

springt erregt auf und ringt um<br />

Worte:„Das bin ich nicht. Ichkämpfe<br />

um mein verdammtes Leben.“<br />

Die Szene lässt mindestens zwei<br />

Lesarten zu, die beide nicht gerade<br />

zu Gunsten vonR.Kelly ausfallen. In<br />

der einen erweist er sich als jemand,<br />

der eine Schuld zurückweist, ohne<br />

dadurch seine Unschuld beweisen<br />

zu können. In der anderen Lesarterscheint<br />

er als verzweifelter Mann,<br />

der gerade durch die Impulsivität,<br />

die er im Kampf um seine Glaubwürdigkeit<br />

an den Taglegt, den Verdacht<br />

erweckt, sehr wohl zu den ihm vorgeworfenen<br />

Gewalttaten fähig zu<br />

sein. Wie esaussieht, war es keine<br />

gute Idee des Musikers, sich derart<br />

der allgemeinen Beobachtung ausgesetzt<br />

zu haben. Noch im Versuch<br />

einer öffentlichen Verteidigung<br />

scheint ihm kaum mehr zu gelingen,<br />

als sich selbst ein denkbar schlechtes<br />

Zeugnis auszustellen.<br />

DieTV-Ausschnitte wie das später<br />

ausgestrahlte vollständige Interview<br />

richten sich an ein Publikum, das<br />

längst damit vertraut ist, schnelle Bewertungen<br />

abzugeben. Vor der Ermittlung<br />

einer Schuld im juristischen<br />

Sinne ist das moralische Urteil oft bereits<br />

gefallen. Die Intensität solcher<br />

Bilder lässt nun einmal kaum jemanden<br />

kalt. Als Mediennutzer gerät man<br />

immer häufiger in die Rolle eines Geschworenen,<br />

auf dessen Vereidigung<br />

man großzügig verzichtet hat.<br />

Das ist auch im Fall des 2009 verstorbenen<br />

Superstars Michael Jackson<br />

nicht anders, der unter größtmöglicher<br />

Anrufung des kollektiven<br />

Gedächtnisses erneut leidenschaftlich<br />

verhandelt wird. Anfang April<br />

werden auch die deutschen Fernsehzuschauer<br />

Gelegenheit erhalten,<br />

die vierstündige Dokumentation<br />

„Leaving Neverland“ zu sehen (zur<br />

besten Sendezeit auf Pro7), in der<br />

zahlreiche Indizien ausgebreitet<br />

werden, die nahelegen, dass Jackson<br />

vielfachen sexuellen Missbrauch gegenüber<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

verübt hat. Es geht dabei nicht nur<br />

um eine kriminalistische Beweisführung,<br />

sondernauchumein komplexes<br />

Psychogramm.<br />

DieVorwürfe gegen MichaelJackson<br />

sind keineswegs neu. In den<br />

90er-Jahren war er nach einem spektakulären<br />

Gerichtsprozess freigesprochen<br />

worden, nicht zuletzt, weil<br />

mehrere mutmaßlich betroffene Jugendliche<br />

zu seinen Gunsten ausgesagt<br />

hatten. Jacksonhatte sich später<br />

vor allem auch als Justizopfer präsentiert.<br />

Der Film „Leaving Neverland“<br />

hat nach seiner Ausstrahlung<br />

in den USA insbesondere deshalb<br />

die Gemüter erhitzt, weil zwei der<br />

damaligen Zeugen, die zum Zeitpunkt<br />

des Prozesses Teenager waren,<br />

ihreAussagen jetzt widerrufen.<br />

Michael Jackson sei nun einmal<br />

ihr Idol gewesen, „wie Gott“. Den<br />

Michael Jackson und Sohn 2002 auf dem Balkon des Hotels „Adlon“<br />

Der unwiderstehliche Sog,<br />

der von der moralischen Urteilsbildung<br />

ausgeht, tendiert allzu oft<br />

ins Monströse.<br />

Zeugen wird nun wiederum unterstellt,<br />

sich erst zu Interviews für „Leaving<br />

Neverland“ bereiterklärt zu<br />

haben, nachdem sie sich mit dem<br />

Jackson-Clan überworfen hätten.<br />

Noch bevor sich die Zuschauer ein<br />

eigenes Bild von dem Film machen<br />

konnten, entbrannte in vielen Ländern<br />

eine Diskussion, ob man Michael<br />

Jacksons Lieder fortan noch<br />

spielen dürfe. Auf einer etwas elaborierteren<br />

Ebene wurde diskutiert, ob<br />

man die Biografie eines Künstlers mit<br />

all seinen menschlichen Schwächen<br />

und Vergehen nicht vom Werk trennen<br />

müsse. Sogleich werden reihenweise<br />

große Namen aufgerufen:<br />

Woody Allen, Roman Polanski, RichardWagner.You<br />

name it. Aus dem<br />

Feuilleton der Welt erging der Aufruf<br />

an die Kunsthalle Bonn, eine geplante<br />

Ausstellung über die Kunstfigur Michael<br />

Jackson abzusagen. Die öffentliche<br />

Erregung über Michael Jackson<br />

bringt viele Spielarten hervor.<br />

GETTY IMAGES<br />

DieSüddeutsche <strong>Zeitung</strong> mochte<br />

es kürzlich nicht bei einer Auseinandersetzung<br />

mit Jackson und seinem<br />

Werk belassen. BerndGraff diagnostizierte<br />

im Feuilleton der <strong>Zeitung</strong><br />

vielmehr eine Art Kollektivschuld,<br />

die sich seine Anhänger, aber auch<br />

die professionellen Beobachter aufgebürdet<br />

hätten, seit sie bereits vor<br />

vielen Jahren über Jacksons mutmaßliche<br />

Pädophile und die daraus<br />

resultierenden Straftaten hinweggegangen<br />

seien. ZurVerstärkung seines<br />

Arguments konstruiert Graff ein allgemeines<br />

„man“, das die Ikone Jackson<br />

bereitwillig in Schutz genommen<br />

hätte.„Denn selbst das skandalöseste<br />

öffentliche Gebaren des Superstars<br />

–erhielt in Berlin einmal sein<br />

Baby über die Brüstung eines Hotelbalkons<br />

–wurde zu seinen Lebzeiten<br />

notiert, aber auch schnell als<br />

Schrulle, Spleen verbucht. Superstar-Allüren<br />

halt. Alles war egal,<br />

wurde ihm schnell verziehen, solange<br />

seine immer atemberaubende<br />

Show stimmte. (...) Ja, man war damals<br />

so besoffen von der Michaelmania,<br />

dass man bereitwilligst über<br />

das Offensichtliche hinwegsah.“<br />

Richtig ist daran, dass die Einwände,die<br />

gegen den merkwürdigen<br />

Herrn Jackson erhoben wurden, der<br />

Michaelmania kaum etwas anzuhaben<br />

vermochten. Zur vollständigen<br />

Geschichte gehört aber wohl auch,<br />

dass weit weniger junge Leute einer<br />

solchen Michaelmania verfallen waren,<br />

als heute in saloppen kulturellen<br />

Diagnosen unterstellt wird. Trotz allen<br />

Ruhmes ist Michael Jackson<br />

doch auch das Produkt einer begrenzten<br />

generationellen Prägung.<br />

Tatsächlich ist das Peter-Pan-Syndrom,<br />

in dessen Zeichen die Inszenierungen<br />

Jacksons beschrieben<br />

worden waren, schon sehr früh auch<br />

mit pädophilen Neigungen in Verbindung<br />

gebracht worden. Wenn die<br />

Süddeutsche <strong>Zeitung</strong> fragt: „Warum<br />

ächtet ihn die Weltöffentlichkeit erst<br />

jetzt?“ setzt sie implizit auf eine Gerichtsbarkeit,<br />

deren Urteilsfähigkeit<br />

sie ein paar Sätze zuvor gerade in<br />

Frage gestellt hat. Wobei Ächtung ja<br />

gerade nicht zu den Instrumenten<br />

der Rechtsprechung gehören sollte.<br />

Natürlich ist die Diskussion über einen<br />

kulturellen Bann immer auch<br />

schon Teil einer solchen Ächtung,<br />

die keineswegs nur auf die Popkultur<br />

beschränkt ist.<br />

Die neue Lust am moralischen<br />

Schnellverfahren hat zuletzt auch<br />

die CDU-Vorsitzende Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer ereilt. Semantisch<br />

betrachtet richtete sich ihre<br />

umstrittene Karnevalsrede nicht gegen<br />

die gesellschaftliche Minderheit<br />

des sogenannten dritten Geschlechts.Vielmehr<br />

zielte ihr gewiss<br />

etwas schlichter Witz auf <strong>Berliner</strong><br />

Lokalpolitiker,die dabei sind, öffentliche<br />

Toiletten für Angehörige des<br />

dritten Geschlechts einzurichten.<br />

Kramp-Karrenbauers Rede, die<br />

zugegebenermaßen zu Missverständnissen<br />

einlud, wetterte genau<br />

genommen gegen eine identitätspolitische<br />

Symbolpolitik, gegen die öffentlicher<br />

Widerspruch doch möglich<br />

sein sollte. Das Nachdenken<br />

über ihren Witz und dessen Wirkung<br />

hielt sie wenig später aber nicht davon<br />

ab, ihren Karnevalsauftritt mit<br />

dem Verdacht auf eine kollektive<br />

Neurose zu legitimieren. Wir Deutsche,<br />

polterte Kramp-Karrenbauer<br />

zurück, seien das „verkrampfteste<br />

Volk der Welt“. Durch inspirierende<br />

Gelassenheit war sie zuvor allerdings<br />

auch nicht gerade aufgefallen.<br />

Ob ein missratener Witz oder der<br />

Vorwurf sexueller Gewalt: In all diesen<br />

Beispielen geht es kaum noch<br />

um die Rekonstruktion eines tatsächlichen<br />

Geschehens oder die<br />

(Selbst-)Überprüfung einer sprachlichen<br />

Formulierung. Der unwiderstehliche<br />

Sog, der von der moralischen<br />

Urteilsbildung ausgeht, tendiert<br />

allzu oft ins Monströse. Während<br />

man über das kulturelle<br />

Phänomen der zwanghaften Meinungsbildung<br />

die Nase rümpfen<br />

mag, sollten dieSchwierigkeiten, die<br />

daraus längst auch der juristischen<br />

Urteilsbildung erwachsen, nicht einfach<br />

nur hingenommen werden. Sie<br />

wiegen schwerer als die Frage, ob<br />

Michael Jackson im Radio erklingen<br />

darf oder lieber nicht<br />

HarryNutt<br />

misstraut der zwanghaften<br />

Meinungsbildung<br />

NACHRICHTEN<br />

Sprachforscher:Keine<br />

Gefahr durch soziale Medien<br />

EinSprachforscher bricht eine Lanze<br />

für die sozialen Medien: Anders als<br />

vonkonservativen Sprachkritikern<br />

behauptet, könnten die Menschen<br />

auch auf Facebook &Co. sehr wohl<br />

differenzieren, sagte Henning Lobin,<br />

der Direktor des Instituts für Deutsche<br />

Sprache (IDS) der Deutschen<br />

Presse-Agentur in Mannheim. „Von<br />

einem Verlotternder Sprache kann<br />

keine Rede sein.“ So zeigten Studien,<br />

dass Sprache je nach Anlass oder Adressat<br />

mehr oder weniger lax benutzt<br />

werde. Eine formelle Mail, etwa eine<br />

Bewerbung, werdeinStil und Orthografie<br />

ganz anders abgefasst als eine<br />

an einen Freund, in der beispielsweise<br />

auf Kommas gänzlich verzichtet<br />

werde. Doch dieser achtlosere<br />

Gebrauch der Sprache schleife sich<br />

gerade nicht ein. DerSprachgebrauch<br />

sei noch nie so vielfältig wie<br />

heute gewesen. Soziale Medien und<br />

ihreAuswirkungen auf die Sprache<br />

stehen auch bei der 55. Jahrestagung<br />

des IDS im Mittelpunkt. Zu dem<br />

Treffen werden ab Dienstag rund 400<br />

Germanisten aus 25 Ländernin<br />

Mannheim erwartet. Thema ist<br />

„Deutsch in Sozialen Medien –interaktiv,multimodal,<br />

vielfältig“. (dpa)<br />

Serebrennikow inszeniert<br />

aus Hausarrest „Nabucco“<br />

DieNeuinszenierung vonGiuseppe<br />

Verdis „Nabucco“ an der Staatsoper<br />

Hamburg(PremiereSonntag) wird<br />

mit besonderer Spannung erwartet.<br />

Für Regie,Bühnenbild und Kostüme<br />

zeichnet Kirill<br />

Serebrennikow<br />

verantwortlich,<br />

der seit August<br />

2017 in Moskau<br />

unter Hausarrest<br />

steht. Während<br />

DPA/BERND WEISSBROT<br />

Kyrill<br />

Serebrennikow<br />

der gesamten<br />

Produktionszeit<br />

war er kein einziges<br />

Malanwesend.<br />

Serebrennikowsoll<br />

staatliche Fördergelder in<br />

Millionenhöhe veruntreut haben.<br />

Seit November 2018 läuft der Prozess<br />

gegen den Künstler,der das renommierte<br />

Gogol-Zentrum in Moskau<br />

leitet. Da Serebrennikowkaum Kontakt<br />

zur Außenwelt haben und insbesonderedas<br />

Internet nicht nutzen<br />

darf, läuft die Regiearbeit über aufgezeichnete<br />

Videobotschaften. Die<br />

Handlung der Oper verlegt Serebrennikowvom<br />

alttestamentarischen<br />

Jerusalem und Babylon in den<br />

UN-Sicherheitsrat. (dpa)<br />

Marburger Kamerapreis für<br />

Thomas Mauch<br />

DerMarburger Kamerapreis 2019 ist<br />

am Sonnabend an Thomas Mauch<br />

verliehen worden. DieJuryhatte den<br />

81-Jährigen für die Auszeichnung ausgewählt,<br />

weil sich seine Arbeit„niemals<br />

dem Massengeschmack angebiedertund<br />

auch keinen aktuellen<br />

Moden blind gefolgt ist“. Mauchs<br />

Filmografie umfasse bislang mehr als<br />

70 abendfüllende Filme sowie zahlreiche<br />

Kurzfilme und Fernsehprojekte,<br />

wie die Stadt und Universität Marburg<br />

mitteilten, die gemeinsam den Preis<br />

verleihen. Er drehte unter anderem<br />

mit RegisseurWerner Herzog und<br />

standfür„Aguirre, der Zorn Gottes“<br />

(1972) oder„Fitzcarraldo“ (1982) hinter<br />

der Kamera. DieAuszeichnung<br />

würdigt herausragende Bildgestaltung<br />

in Film und Fernsehen. (dpa)

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