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MEDIZIN<br />
Der große<br />
KURIER-Ratgeber<br />
SEITE17<br />
BERLINER KURIER, Mittwoch, 20. März2019<br />
DIE PROFIS<br />
Dr.Thorsten<br />
Riethmann,<br />
Facharzt für<br />
Neurochirurgie<br />
Unser Körper<br />
vergisst nichts<br />
Was ist das Schmerzgedächtnis?<br />
Oft fällt derBegriff<br />
Schmerzgedächtnis, denn<br />
der Mensch kann sich nicht<br />
an Schmerzen gewöhnen.<br />
Vielmehr verursacht anhaltender<br />
Schmerz eine erhöhte<br />
Empfindlichkeit der Nervenzellen<br />
des Rückenmarks<br />
und des Gehirns. Folglich<br />
sprechen sie bereits auf minimale<br />
Reize, wie sanfter<br />
Druck, an und melden dem<br />
Gehirn das Signal<br />
„Schmerz“. Es kommt sogar<br />
vor, dass empfindliche Nervenzellen<br />
Schmerzsignale<br />
an das Gehirn senden, obwohl<br />
die Ursache beseitigt<br />
wurde. Diese Überempfindlichkeit<br />
stellt also eine Fehlanpassung<br />
des Körpersdar.<br />
Experten am<br />
Lesertelefon<br />
Wann sollte ich mit allergischen<br />
Beschwerden zum<br />
Arzt gehen? Wie kann eine<br />
Pollenallergie behandelt<br />
werden? Mein Kind hat eine<br />
Allergie –wie schütze<br />
ich es vor dem Asthma-Risiko?<br />
Was sind erste Anzeichen<br />
für ein allergisches<br />
Asthma? Ist ein allergisches<br />
Asthma heilbar?<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
stehen zur Verfügung?<br />
Wie setze ich meine<br />
Asthma-Medikamente<br />
richtig ein? Ist mein Asthma<br />
ausreichend gut behandelt?<br />
Alle Fragen rund um<br />
die Themen Pollenallergie<br />
und allergisches Asthma<br />
beantworten die Experten<br />
am Lesertelefon des Deutschen<br />
Allergie- und Asthmabunds<br />
(DAAB). Rufen<br />
Sie an! Am Donnerstag,<br />
den 21. März zwischen 16<br />
und 19 Uhr. Der Anruf<br />
unter Tel. 0800/2 811 811<br />
ist aus allen deutschen<br />
Netzen gebührenfrei.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Tel. 030/63 33 11-456<br />
(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />
E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />
Foto: Imago/Florian Gärtner<br />
Ein harmloser<br />
Heuschnupfen<br />
kann sich schnell<br />
zum Asthma<br />
entwickeln.<br />
Sprechen Sie mit<br />
Experten über<br />
Maßnahmen.<br />
Erst der Heuschnupfen,<br />
dann das Asthma?<br />
TELEFONAKTION Fragen Sie unsereExperten, wie man sich gegen eine Pollenallergie wehrt<br />
Frühlingsanfang – endlich!<br />
Die Sonne lässt sichöfterund<br />
länger sehen, die Temperaturen<br />
steigen, es grünt und<br />
blüht, wohin man schaut.<br />
Doch genau da liegt für Menschen<br />
mit einer Pollenallergie<br />
das Problem.<br />
Mit den steigenden Temperaturen<br />
nimmt die Belastung<br />
durch Pollenflug zu. Vor allem<br />
die so genannten windblütigen<br />
Bäume wie Hasel, Erle, Birke,<br />
Esche, aber auch Gräser und<br />
Kräuter machen Pollenallergikern<br />
das Leben schwer.<br />
Dabei geht esummehr als<br />
den sprichwörtlichen Heuschnupfen:<br />
Wer an einer Pollenallergie<br />
leidet, lebt mit einem<br />
deutlich erhöhten Risiko,<br />
ein allergisches Asthma zu entwickeln<br />
–das gilt besonders für<br />
Kinder. Diesen „Etagenwechsel“<br />
zu verhindern, sollte Ziel<br />
einer konsequenten Behandlung<br />
der Pollenallergie sein.<br />
Doch auch wenn sich bereits<br />
ein allergisches Asthma entwickelt<br />
hat, können die passende<br />
Therapie und der informierte<br />
Umgang mit der Erkrankung<br />
die Lebensqualität entscheidend<br />
verbessern.<br />
Juckende und tränende Augen,<br />
häufiges Niesen und eine<br />
laufende Nase gehören in der<br />
Pollenflugzeit nach Angaben<br />
des Deutschen Allergie- und<br />
Asthmabunds (DAAB) für 16<br />
Prozent der Bevölkerung zum<br />
Alltag. Grund dafür ist ein „Irrtum“<br />
des körpereigenen Immunsystems,<br />
das auf die an sich<br />
harmlosen Pollen mit einer<br />
überschießenden Immunantwort<br />
reagiert.<br />
Dabei kommt es zunächst zu<br />
allergischen Entzündungsreaktionen<br />
der oberen Atemwege<br />
–dem klassischen Heuschnupfen.<br />
Und der tritt mittlerweile<br />
nicht mehr nur im Sommer auf.<br />
Bedingt durch ein milderes Klima<br />
fliegen Gräserpollen bis in<br />
den November hinein, die ersten<br />
Haselnusspollen schon ab<br />
Dezember. Bei sechs von zehn<br />
Menschen mit einer Pollenallergie<br />
kommt ein weiterer Faktor<br />
hinzu: Sie reagieren mit einer<br />
sogenannten Kreuzallergie<br />
auch auf Nahrungsmittel allergisch.Die<br />
Folgen sind eine zeitliche<br />
Ausdehnung und Verstärkung<br />
der Symptome.<br />
Je nach Ausprägung der Beschwerden<br />
kanneine Pollenallergie<br />
zu mehr oder weniger<br />
starken Einschränkungen der<br />
Lebensqualität und Leistungsfähigkeit<br />
in Alltag, Schule und<br />
Beruf führen. Doch damit nicht<br />
genug: Weitet sich die allergische<br />
Reaktion auf die unteren<br />
Atemwege aus –der so genannte<br />
Etagenwechsel –können Betroffene<br />
ein allergisches Asthma<br />
bronchiale entwickeln. Bei<br />
vier von zehn Menschen mit<br />
Heuschnupfen kommt es innerhalb<br />
von zehn Jahren zu<br />
chronischen asthmatischen<br />
Beschwerden, bei dreißig Prozent<br />
der betroffenen Kinder<br />
dauertessogarnur zwei Jahre,<br />
bis sie ein Asthma entwickeln.<br />
Die Ausweitung der allergischen<br />
Entzündungsreaktion<br />
auf die unteren Atemwege verursacht<br />
eine dauerhafte Entzündung<br />
der Bronchialschleimhaut,<br />
eine vermehrte<br />
Sekretbildung und eine Verengung<br />
der Bronchien. Bei einem<br />
akuten Asthmaanfall verkrampft<br />
sich zudem die Bronchialmuskulatur<br />
und es kommt<br />
zu Problemen vor allem beim<br />
Ausatmen. Meist macht Asthma<br />
sich durch einen ständigen<br />
Hustenreiz, eine pfeifende Atmung,<br />
zähen Schleim und ein<br />
Engegefühl in der Brust bemerkbar,<br />
bei einem Anfall auch<br />
durch Atemnot. KK<br />
Alle Fragen rund um Heuschnupfen,<br />
Bronchitis und Asthma beantworten<br />
morgen unsere Experten. Wie<br />
Sie diese am Telefon erreichen, lesen<br />
Sie links im Kasten.