Berliner Kurier 25.03.2019
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BERLINER KURIER, Montag, 25. März2019<br />
Von<br />
ALEXANDER SCHMALZ<br />
Ein kleiner Streit, ein falscher<br />
Blick – und das<br />
Messer wird gezogen. Die<br />
Hemmschwelle, jemanden abzustechen,<br />
sinkt in Berlin immer<br />
weiter. Allein am Sonnabend<br />
wurden in elf Stunden fünf Männer<br />
mit zum Teil lebensbedrohlichen<br />
Stichverletzungen in Kliniken<br />
eingeliefert. Die Taten sind<br />
nach Angaben eines Ermittlers<br />
symptomatisch für das brutale<br />
Verhalten bei Auseinandersetzungen.<br />
„Messer sitzen heutzutage viel<br />
zu locker. Bei jeder kleinsten<br />
Schlägerei werden sie eingesetzt“,<br />
erklärte ein Ermittler dem<br />
KURIER. Dabei schrecken die<br />
Täter auch nicht vor Zeugen zurück.<br />
Die meisten Messerangriffe<br />
passieren in der Öffentlichkeit.<br />
Auf einem Flohmarkt in Wedding<br />
beispielsweise rammte ein<br />
Unbekannter am Sonnabendvormittag<br />
eine spitze Klinge in den<br />
Hals seines Kontrahenten, obwohl<br />
er von Zeugen umringt<br />
war. Zu der Tat kam es um 10.15<br />
Uhr am Leopoldplatz. Die Männer<br />
hatten sich gestritten. Dann<br />
stach der Täter zu und rannte<br />
weg. Das Opfer (29) verfolgteihn<br />
noch wenige Meter, dann brach<br />
er blutüberströmt zusammen.<br />
Eine Notoperation rettete ihm<br />
das Leben. Eine Mordkommission<br />
übernahm die Ermittlungen.<br />
Die Hintergründe der Tat seien<br />
noch völlig unklar.<br />
Nur vier Stunden später kam es<br />
zu einer erneuten Messerstecherei<br />
im Görlitzer Park. Erst vier<br />
Tage zuvor hatte sich dort ein<br />
20-Jähriger mit einem 18-Jährigen<br />
gestritten. Daraufhin zog der<br />
Ältere ein Messer und stach es<br />
dem 18-Jährigen in den Oberkörper.<br />
Dieser überlebte schwer<br />
verletzt.<br />
Ein ähnlicher Vorfall dann am<br />
Sonnabend, ebenfalls im Görli:<br />
Um 16.10 Uhr stach ein Mann aus<br />
Gambia (20) auf einen Marokkaner<br />
(22) und einen Algerier (23)<br />
ein. Beide Nordafrikaner erlitten<br />
Stichwunden an den Armen und<br />
Beinen. Aufgebrachte Zeugen<br />
hielten den Messerstecher fest.<br />
Als sie ihn auf eine Bank setzten,<br />
kam ein 22-Jähriger und warf<br />
ihm aus kurzer Distanz einen<br />
Kleinpflasterstein ins Gesicht.<br />
Am Sonnabend wurde auf einem<br />
Flohmarkt ein Mann niedergestochen.<br />
Dadurch erlitt er eine Platzwunde<br />
an der Lippe und verlor einen<br />
Zahn. Beide Männer wurden<br />
festgenommen.<br />
Noch am gleichen Abend gipfelte<br />
in Spandau ein Streit in eine<br />
blutige Messerstecherei. Zwei<br />
<strong>Berliner</strong> wurden etwa zur gleichen<br />
Zeit mit Stich- und Schnittwunden<br />
in zwei unterschiedliche<br />
Krankenhäuser gebracht.<br />
Der eine Verletzte (42) wurde<br />
um 20.50 Uhr in die Notaufnahme<br />
einer Spandauer Klinik gebracht.<br />
Der andere (31) nur wenige<br />
Minuten später in ein Krankenhaus<br />
in Westend. Die Polizei<br />
vermutet deshalb, dass sie kurz<br />
zuvor im Bereich der Daumstraße/Ecke<br />
Goldbeckweg aufeinander<br />
eingestochen hatten. Dort<br />
hatten Zeugen zwei Männer beobachtet,<br />
die mit Messern<br />
kämpften.<br />
Vor allem die Einlieferung des<br />
älteren sorgte für massive Probleme.<br />
„Weil viele Bekannte und<br />
Verwandte des 42-Jährigen zum<br />
Krankenhaus eilten, musste der<br />
Haupteingangs- bereich des<br />
Krankenhauses und die Rettungsstelle<br />
für mehr als zwei<br />
Stunden gesperrt werden“, erklärt<br />
ein Polizeisprecher.<br />
Ermittler vermuten, dass der<br />
Mann einem kriminellen Umfeld<br />
Fotos: vonHoff, Getty Images<br />
zuzuordnen ist. Zu einem der<br />
großen kriminellen Clans gehöre<br />
er aber nicht, hieß es. Gegenüber<br />
der Polizei schwieg der Mann.<br />
Auch der zweite Schwerverletzte<br />
in Westend wollte sich gegenüber<br />
den Beamten nicht äußern.<br />
Der schnelle Griff zum Messer<br />
ist ein Trend, der sich auch in<br />
den Zahlen der <strong>Berliner</strong> Kriminalstatistik<br />
niederschlägt. In der<br />
Hauptstadt kommt es demnach<br />
siebenmal am Tag zu einer Messerattacke.<br />
2017 wurde bei mehr<br />
als 2737 Straftaten ein Messer benutzt,<br />
200-mal öfter als im Jahr<br />
zuvor. In 560 Fällen waren die<br />
Tatverdächtigen unter 21 Jahre<br />
alt. In 80 Fällen waren Kinder<br />
unter den mutmaßlichen Tätern.<br />
Das geht aus der Antwort der Innenverwaltung<br />
auf eine Anfrage<br />
des CDU-Abgeordneten Peter<br />
Trapp hervor.<br />
Trapp fordert, dass an <strong>Berliner</strong><br />
Schulen mehr Präventionsarbeit<br />
stattfinden muss. Außerdem<br />
sollten Messerangriffe als Tötungsversuche<br />
und nicht nur als<br />
gefährliche Körperverletzung<br />
eingestuft werden, so Trapp. Ein<br />
Stich in den Oberschenkel sei lebensgefährlich,<br />
wenn er die Arterie<br />
treffe.<br />
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