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Bahnsport 04/2019

Rock ’n’ roll on ice...wir begrüßen Sie herzlich zu unserer April-Aus-gabe. Und ich kann Ihnen versichern, es ist und war mal wieder viel los. So verläuft die aktuelle Eis-Saison spannend und voller Turbulenzen. Zu Redaktionsschluss befinden wir uns gerade unmittelbar vor dem Finale und bis dato ist noch alles offen den WM-Titel betreffend. Hee-renveen verspricht also Spannung pur...

Rock ’n’ roll on ice...wir begrüßen Sie herzlich zu unserer April-Aus-gabe. Und ich kann Ihnen versichern, es ist und war mal wieder viel los. So verläuft die aktuelle Eis-Saison spannend und voller Turbulenzen. Zu Redaktionsschluss befinden wir uns gerade unmittelbar vor dem Finale und bis dato ist noch alles offen den WM-Titel betreffend. Hee-renveen verspricht also Spannung pur...

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Dumm gelaufen: Max Niedermaier (1) und<br />

„Eishans“ Weber (15); dahinter Matti Isoaho<br />

Starke Leistung: Franz Zorn<br />

vor Teamkollege Charly Ebner<br />

und Stefan Pletschacher<br />

16 BAHNSPORT AKTUELL April '19<br />

Super: Martin Haarahiltunen vor<br />

Daniil Iwanow und Dimitri Koltakow<br />

halten zu können. Ich bedauere den Punktverlust<br />

gegen Kasachstan sehr (Pletschi kam hinter<br />

Tscheblakow als Dritter ins Ziel, Anm. der Red.).<br />

Ich werde trotzdem kämpfen, um der Mannschaft<br />

zu helfen. Platz 3 ist noch drinnen“, ließ Pletschacher<br />

nach dem ersten Renntag wissen.<br />

Auch am Sonntag lief es für die Deutschen nicht<br />

ganz nach Plan. In Heat 25 griff Weber den an<br />

2. Stelle liegenden Finnen Matti Isoaho an,<br />

stürzte jedoch dabei und wurde vom polnischen<br />

Schiedsrichter Piotr Lis disqualifiziert. In der<br />

Wiederholung rettete Niedermaier ein Unentschieden.<br />

Im nächsten Rennen holte Deutschland<br />

gegen Kasachstan erneut ein 3:3. Niedermaier<br />

schrieb 3 Punkte, aber der gesundheitlich<br />

angeschlagene Pletschacher konnte keine Punkte<br />

schreiben. Es folgten zwei Niederlagen gegen<br />

Russland und Schweden. Damit hatte das deutsche<br />

Team keine Chance mehr, die Österreicher<br />

einzuholen. Da halfen auch zwei Doppelsiege in<br />

der Rennendphase nichts mehr. Zuerst schlugen<br />

Niedermaier und Weber das tschechische Duo<br />

und dann bezwangen Pletschacher und Niedermaier<br />

auch Österreich, wobei Josef Böhm beschloss,<br />

in diesem Rennen Zorn zu schonen. Am<br />

Ende musste sich Deutschland mit dem 4. Gesamtrang<br />

begnügen. Man hatte 4 Zähler weniger<br />

als die Piloten aus der Alpenrepublik. Niedermaier<br />

bestritt im Stepanow-Stadion alle zwölf<br />

Heats und errang insgesamt 21 Punkte. Pletschacher<br />

fuhr siebenmal und kam auf 7 Zähler. Weber<br />

rollte sechsmal ans Startband und erkämpfte<br />

6 Punkte, musste jedoch dabei auch zwei Stürze<br />

und Disqualifikationen hinnehmen. Im Duell gegen<br />

Russland lag Pletschacher überraschend in<br />

Führung, wurde jedoch in der Kurve von Koltakow<br />

hart attackiert und stürzte. Da es zwischen<br />

den Fahrern zu keinem Kontakt kam, gab der Unparteiische<br />

dem Bayern die Schuld.<br />

Gesamtrang 5 sicherten sich die Finnen, die insgesamt<br />

24 Punkte einheimsten. Ihr bester Mann<br />

Matti Isoaho verzeichnete am Sonnabend zwei<br />

Laufsiege und erzielte insgesamt 14 Zähler. Zum<br />

ersten Mal seit 1997 war Kasachstan wieder dabei.<br />

Diesmal bestand die Mannschaft ausschließlich<br />

aus eigenen Fahrern. Das Team kam<br />

auf insgesamt 22 Zähler. Sein bester Mann war<br />

der 58-jährige Wladimir Tscheblakow. Er erzielte<br />

15 Punkte. Die Tschechen traten in Togliatti ohne<br />

Jan Klatovsky und Lukas Hutla an. Ohne ihre besten<br />

Fahrer hatten sie letztendlich einen Punkt<br />

weniger auf dem Konto als Kasachstan und belegten<br />

den letzten Platz.<br />

Die Abwertung der <strong>Bahnsport</strong>-Teamwettbewerbe<br />

setzt sich fort. Nachdem die Speedway-Team-<br />

WM seit dem letzten Jahr nur noch den wenig<br />

aussagekräftigen Namen „Speedway der Nationen“<br />

(Speedway of Nations) trägt, beschloss die<br />

FIM-<strong>Bahnsport</strong>kommission CCP unter der Leitung<br />

von Armando Castagna, auch die Eisspeedway-Team-WM<br />

in „Eisspeedway der Nationen“<br />

(Ice Speedway of Nations) umzunennen. Keiner<br />

der Funktionäre kann logisch erklären, warum<br />

und auf welche Weise diese Namen sich positiver<br />

auf die Entwicklung der Wettbewerbe auswirken<br />

sollten. Es gibt nämlich keine passendere Bezeichnung<br />

als „Weltmeisterschaft“ für Prädikate,<br />

an denen die besten Teams der Welt teilnehmen.<br />

Und das Argument, dass im Motocross der Teamwettbewerb<br />

auch „Motocross der Nationen“<br />

heißt, ist schlicht und einfach lächerlich. Jeder<br />

junge Fahrer träumt am Anfang seiner sportlichen<br />

Laufbahn davon, einmal Weltmeister zu<br />

werden. Ich bezweifle stark, dass er Sieger des<br />

Speedway/Eisspeedway der Nationen werden<br />

möchte. Man weiß jedoch nicht, wovon Castagna<br />

als junger Mann geträumt hat.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: David Reygondeau

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