29.03.2019 Aufrufe

4-2019

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5G und IoT<br />

5G: Wundermittel oder Utopie für IoT-Konnektivität?<br />

nur in den Versorgungsblasen<br />

bestehen. Geräte außerhalb dieser<br />

Blase benötigen eine andere<br />

Konnektivitätsoption. Die häufigste<br />

ist die 5G-Vorgängergeneration<br />

4G/LTE. Im Falle einer<br />

Roaming-Daten-Vereinbarung<br />

können IoT-Geräte weiterhin<br />

außerhalb der Grenzen eines<br />

5G-, SigFox- oder LoRa-Netzwerks<br />

betrieben werden. Viele<br />

Netzbetreiber können internationale<br />

Roaming-Datenkontakte<br />

anbieten, die es einem IoT-Gerät<br />

ermöglichen, in mehreren Ländern<br />

eingesetzt zu werden. Dies<br />

jedoch zu erheblichen Kosten!<br />

Die 4G/LTE-Abdeckung ist vielerorts<br />

bestenfalls lückenhaft.<br />

Viele Länder haben noch nicht<br />

aufgerüstet und einige haben dies<br />

noch gar nicht vor. Kombiniert<br />

man diesen Mangel mit potentiell<br />

hohen Datenkosten, wird<br />

schnell klar, dass ein 5G/4Gbasiertes<br />

IoT-Netzwerk nicht<br />

für alle geeignet ist.<br />

Wenn man nicht auf die TCP/<br />

IP-Schicht des Mobilfunknetzes<br />

zurückgreifen will, lassen sich<br />

Nachrichten über das sprachbasierte<br />

GSM-Netz (2G) senden<br />

und empfangen. Der große Vorteil<br />

hier ist die Abdeckung. 2G<br />

ist in über 190 Ländern weltweit<br />

verfügbar, in den meisten Fällen<br />

parallel zur 3G- und 4G-Kommunikation.<br />

Das Problem bei der Verwendung<br />

dieser im Wesentlichen<br />

alten Technologie ist nach Meinung<br />

von Thingstream, dass sie<br />

nicht auf Dauer verfügbar sein<br />

wird. In Ländern, in denen die<br />

Vollversorgung durch 4G/5G<br />

angeboten wird, soll 2G abge-<br />

Mit dem Aufbau des 5G-Netzes<br />

und dem wachsenden Internet<br />

der Dinge wird rund um den<br />

Globus zunehmend alles vernetzt.<br />

Dank 5G wird in nicht<br />

allzu ferner Zukunft eine Hochgeschwindigkeitsverbindung<br />

für<br />

alle verfügbar sein – außer dort,<br />

wo es keine Netzabdeckung gibt.<br />

5G verspricht Mobilfunk mit<br />

Geschwindigkeiten, die kabelgebundener<br />

Breitbandkonnektivität<br />

entsprechen und diese in<br />

vielen Fällen sogar übertreffen.<br />

Neben den offensichtlichen Vorteilen<br />

für mobile Nutzer werden<br />

die schnelle Konnektivität und<br />

erhöhte Verfügbarkeit auch dem<br />

IoT zugutekommen, sodass mehr<br />

Geräte mehr Daten senden und<br />

empfangen können.<br />

Während dies wie eine vielversprechende<br />

Vision klingt, liefert<br />

5G möglicherweise nicht alle<br />

Antworten, was das IoT betrifft.<br />

So fragt Thingstream: Wie sieht<br />

es z.B. mit der Vernetzung zwischen<br />

Städten und über Grenzen<br />

hinweg aus? Was ist für eine<br />

wirklich allgegenwärtige globale<br />

IoT-Abdeckung erforderlich und<br />

wie lassen sich die Lücken zwischen<br />

den Versorgungs-Hotspots<br />

schließen?<br />

Der Bedarf an 5G wird hauptsächlich<br />

durch den Trend zu<br />

Smart Citys getrieben. In einer<br />

wirklich intelligenten Stadt sind<br />

alle Dinge miteinander verbunden.<br />

Das bedeutet, dass Autos<br />

einen intelligenten Dialog mit<br />

Verkehrssystemen führen, Haushaltsgeräte<br />

mit Versorgungsunternehmen<br />

kommunizieren,<br />

Müllwagen direkt mit Mülltonnen<br />

kommunizieren werden<br />

und so weiter. Dies erfordert<br />

jede Menge Bandbreite – und<br />

mit einer theoretischen Download-Geschwindigkeit<br />

von<br />

10.000 Mbit/s und einer extrem<br />

niedrigen Latenzzeit bietet 5G<br />

alles, was eine Smart City an<br />

Konnektivität braucht.<br />

Doch für diejenigen, die außerhalb<br />

dieser urbanen „Versorgungsblasen“,<br />

über Grenzen<br />

hinweg oder in Gebieten tätig<br />

sind, in denen noch nicht einmal<br />

3G richtig implementiert ist,<br />

sieht die Sache anders aus. Für<br />

einen Großteil der Welt wird 5G<br />

für mehrere Jahre außer Reichweite<br />

sein.<br />

In Bezug auf die Konnektivität<br />

und angesichts des Tempos des<br />

Wandels in der Branche könnte<br />

die Fokussierung auf 5G überaus<br />

kurzsichtig sein. Denn wenn eine<br />

IoT-Lösung nur auf eine einzige<br />

Konnektivitätsmethode angewiesen<br />

ist, funktioniert sie nur<br />

an den entsprechenden Orten.<br />

Kurzfristig wird die 5G-Konnektivität<br />

in die gleiche Kategorie<br />

wie LoRa und SigFox fallen, d.h.<br />

GaN-on-Silicon-Support für den 5G-Netzausbau<br />

Macom Technology Solutions Holdings,<br />

Inc. und STMicroelectronics gaben die<br />

Erweiterung der Produktionskapazität<br />

für 150-mm-GaN-on-Silicon-Wafer in<br />

den ST-Fabs sowie abhängig vom Bedarf<br />

auch für 200-mm-Wafer bekannt. Die<br />

Aufstockung ist auf den weltweiten Ausbau<br />

der 5G-Telekommunikationsnetze<br />

ausgerichtet. Es wird erwartet, dass der<br />

weltweite Rollout von 5G-Netzwerken<br />

und die Umstellung auf Massive-MIMO-<br />

Antennenkonfigurationen die Nachfrage<br />

nach HF-Leistungsbausteinen gravierend<br />

ankurbeln werden. Macom schätzt im Einzelnen,<br />

dass der Bedarf an Leistungsverstärkern<br />

um den Faktor 32 bis 64 steigen<br />

wird. Dies sollte das Volumen der Investitionen<br />

in 5G-Infrastrukturen in fünf Jahren<br />

mehr als verdreifachen und damit zu einer<br />

geschätzten Senkung des Preises pro Verstärker<br />

um den Faktor 10 bis 20 führen.<br />

■ Macom Technology Solutions<br />

Holdings, Inc.<br />

www.macom.com<br />

hf-praxis 4/<strong>2019</strong> 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!