4-2019
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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5G und IoT<br />
5G: Wundermittel oder Utopie für IoT-Konnektivität?<br />
nur in den Versorgungsblasen<br />
bestehen. Geräte außerhalb dieser<br />
Blase benötigen eine andere<br />
Konnektivitätsoption. Die häufigste<br />
ist die 5G-Vorgängergeneration<br />
4G/LTE. Im Falle einer<br />
Roaming-Daten-Vereinbarung<br />
können IoT-Geräte weiterhin<br />
außerhalb der Grenzen eines<br />
5G-, SigFox- oder LoRa-Netzwerks<br />
betrieben werden. Viele<br />
Netzbetreiber können internationale<br />
Roaming-Datenkontakte<br />
anbieten, die es einem IoT-Gerät<br />
ermöglichen, in mehreren Ländern<br />
eingesetzt zu werden. Dies<br />
jedoch zu erheblichen Kosten!<br />
Die 4G/LTE-Abdeckung ist vielerorts<br />
bestenfalls lückenhaft.<br />
Viele Länder haben noch nicht<br />
aufgerüstet und einige haben dies<br />
noch gar nicht vor. Kombiniert<br />
man diesen Mangel mit potentiell<br />
hohen Datenkosten, wird<br />
schnell klar, dass ein 5G/4Gbasiertes<br />
IoT-Netzwerk nicht<br />
für alle geeignet ist.<br />
Wenn man nicht auf die TCP/<br />
IP-Schicht des Mobilfunknetzes<br />
zurückgreifen will, lassen sich<br />
Nachrichten über das sprachbasierte<br />
GSM-Netz (2G) senden<br />
und empfangen. Der große Vorteil<br />
hier ist die Abdeckung. 2G<br />
ist in über 190 Ländern weltweit<br />
verfügbar, in den meisten Fällen<br />
parallel zur 3G- und 4G-Kommunikation.<br />
Das Problem bei der Verwendung<br />
dieser im Wesentlichen<br />
alten Technologie ist nach Meinung<br />
von Thingstream, dass sie<br />
nicht auf Dauer verfügbar sein<br />
wird. In Ländern, in denen die<br />
Vollversorgung durch 4G/5G<br />
angeboten wird, soll 2G abge-<br />
Mit dem Aufbau des 5G-Netzes<br />
und dem wachsenden Internet<br />
der Dinge wird rund um den<br />
Globus zunehmend alles vernetzt.<br />
Dank 5G wird in nicht<br />
allzu ferner Zukunft eine Hochgeschwindigkeitsverbindung<br />
für<br />
alle verfügbar sein – außer dort,<br />
wo es keine Netzabdeckung gibt.<br />
5G verspricht Mobilfunk mit<br />
Geschwindigkeiten, die kabelgebundener<br />
Breitbandkonnektivität<br />
entsprechen und diese in<br />
vielen Fällen sogar übertreffen.<br />
Neben den offensichtlichen Vorteilen<br />
für mobile Nutzer werden<br />
die schnelle Konnektivität und<br />
erhöhte Verfügbarkeit auch dem<br />
IoT zugutekommen, sodass mehr<br />
Geräte mehr Daten senden und<br />
empfangen können.<br />
Während dies wie eine vielversprechende<br />
Vision klingt, liefert<br />
5G möglicherweise nicht alle<br />
Antworten, was das IoT betrifft.<br />
So fragt Thingstream: Wie sieht<br />
es z.B. mit der Vernetzung zwischen<br />
Städten und über Grenzen<br />
hinweg aus? Was ist für eine<br />
wirklich allgegenwärtige globale<br />
IoT-Abdeckung erforderlich und<br />
wie lassen sich die Lücken zwischen<br />
den Versorgungs-Hotspots<br />
schließen?<br />
Der Bedarf an 5G wird hauptsächlich<br />
durch den Trend zu<br />
Smart Citys getrieben. In einer<br />
wirklich intelligenten Stadt sind<br />
alle Dinge miteinander verbunden.<br />
Das bedeutet, dass Autos<br />
einen intelligenten Dialog mit<br />
Verkehrssystemen führen, Haushaltsgeräte<br />
mit Versorgungsunternehmen<br />
kommunizieren,<br />
Müllwagen direkt mit Mülltonnen<br />
kommunizieren werden<br />
und so weiter. Dies erfordert<br />
jede Menge Bandbreite – und<br />
mit einer theoretischen Download-Geschwindigkeit<br />
von<br />
10.000 Mbit/s und einer extrem<br />
niedrigen Latenzzeit bietet 5G<br />
alles, was eine Smart City an<br />
Konnektivität braucht.<br />
Doch für diejenigen, die außerhalb<br />
dieser urbanen „Versorgungsblasen“,<br />
über Grenzen<br />
hinweg oder in Gebieten tätig<br />
sind, in denen noch nicht einmal<br />
3G richtig implementiert ist,<br />
sieht die Sache anders aus. Für<br />
einen Großteil der Welt wird 5G<br />
für mehrere Jahre außer Reichweite<br />
sein.<br />
In Bezug auf die Konnektivität<br />
und angesichts des Tempos des<br />
Wandels in der Branche könnte<br />
die Fokussierung auf 5G überaus<br />
kurzsichtig sein. Denn wenn eine<br />
IoT-Lösung nur auf eine einzige<br />
Konnektivitätsmethode angewiesen<br />
ist, funktioniert sie nur<br />
an den entsprechenden Orten.<br />
Kurzfristig wird die 5G-Konnektivität<br />
in die gleiche Kategorie<br />
wie LoRa und SigFox fallen, d.h.<br />
GaN-on-Silicon-Support für den 5G-Netzausbau<br />
Macom Technology Solutions Holdings,<br />
Inc. und STMicroelectronics gaben die<br />
Erweiterung der Produktionskapazität<br />
für 150-mm-GaN-on-Silicon-Wafer in<br />
den ST-Fabs sowie abhängig vom Bedarf<br />
auch für 200-mm-Wafer bekannt. Die<br />
Aufstockung ist auf den weltweiten Ausbau<br />
der 5G-Telekommunikationsnetze<br />
ausgerichtet. Es wird erwartet, dass der<br />
weltweite Rollout von 5G-Netzwerken<br />
und die Umstellung auf Massive-MIMO-<br />
Antennenkonfigurationen die Nachfrage<br />
nach HF-Leistungsbausteinen gravierend<br />
ankurbeln werden. Macom schätzt im Einzelnen,<br />
dass der Bedarf an Leistungsverstärkern<br />
um den Faktor 32 bis 64 steigen<br />
wird. Dies sollte das Volumen der Investitionen<br />
in 5G-Infrastrukturen in fünf Jahren<br />
mehr als verdreifachen und damit zu einer<br />
geschätzten Senkung des Preises pro Verstärker<br />
um den Faktor 10 bis 20 führen.<br />
■ Macom Technology Solutions<br />
Holdings, Inc.<br />
www.macom.com<br />
hf-praxis 4/<strong>2019</strong> 43