Berliner Kurier 01.04.2019

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BERLIN
DER
ROTE
TEPPICH
Ehre, wemEhregebührt!
Mark Waschke
gehörtzuden
beliebtesten
„Tatort“-Stars.
Markus Majowski
Jetzt lässt er seine innere
Hildegard vonder Leine
SEITE 19
BVG-Streik:
Nur wenige Busse und die S-Bahn
sind unterwegs –viele Berliner
suchen nach einer Notlösung
Wie
Berlin – Guten Morgen, Berlin,
willkommen am Chaos-
Montag! Sind Sie heute auf
dem Weg zur Arbeit auch an
den öffentlichen Verkehrsmitteln
der Stadt gescheitert?
Wieder werden Straßenbahnen,
U-Bahnen und
Busse bestreikt – und viele
Berliner mussten auf Notlösungen
ausweichen. Die gute
Nachricht: In ein paar Stunden
ist alles überstanden!
Fragen?
Wünsche?
Tipps?
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456
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Foto: Ponizak
Erhat es geschafft. In
der Rolle eines recht
eigenwilligen Polizeiermittlers
mit Macho-Gehabe
hat Mark Waschke (47) den
Berliner „Tatort“ wieder zu
Kultstatus verholfen. Zusammen
mit seiner Schauspieler-Kollegin
Meret Becker
ist er Anfang Mai wieder
in einer Folge zu sehen,
in der es um Drogenkriminalität
in der Hauptstadt
geht.
Waschke gehört mittlerweile
zu den beliebtesten
„Tatort“-Darstellern, steht
bereits für den zehnten Fall
vor der Kamera, der im
Herbst in der ARD gezeigt
werden soll. Der Mann liebt
das Schauspielern. Waschke
trat bereits mit zehn Jahren
im Kindertheater auf,
war später sogar Sänger einer
Punk-Band. In Berlin
studierte er in den 90er-
Jahren an der Hochschule
„Ernst Busch“. Er war zusammen
mit Lars Eidinger,
Fritzi Haberland, Devid
Striesow und Nina Hoss in
einer Klasse. Einer seiner
ersten großen Erfolge:
Waschke bekam für seine
Hauptrolle im Kino-Film
„Buddenbrooks“ den Bayerischen
Filmpreis (2009).
Wenn Waschke, der auch in
der Netzflix-Serie „Dark“
zu sehen ist, nicht gerade
dreht, zeigt er sein Können
auf der Bühne der Berliner
Schaubühne.
Erst Bahn fahren,
dann laufen
„Ich kann den Streik verstehen,
generell ist die Bezahlung ja eher
schmal“, sagt AnkeGrasse(49).
Die Angestellte aus Karowhat
schon vordem Streik gemeinsam
mit ihrem Mann eine Lösung gefunden.
„Morgens fährtmich mein
Mann zur Arbeit,erarbeitet in der
Nachtschicht.Und abends laufe ich
zur S-Bahn, fahrenach Karowund
laufe 30 Minuten nach Hause.“
Umstieg auf
den E-Scooter
Dominik Probst (33) findet den
Streik nervig, weil es nicht der erste
ist.„Es wird immer öfter gestreikt.
Dazu kommen noch die vielen
Baustellen in der Stadt,dadurch
hat man ewige Fahrtzeiten“,
sagt der Angestellte aus Mitte.
„Deswegen kaufe ich mir auch
keine Monatskarte mehr.Ich fahre
E-Scooter oder nutze ein
Carsharing-Auto, das geht flott.“
Doch bis dahin dürfte es heftig
werden: Der Warnstreik bei
den Berliner Verkehrsbetrieben
ist der bislang härteste der
letzten Zeit. Straßenbahnen, U-
Bahnen und viele Buslinien stehen
heute still –nur die S-Bahnen,
die Regionalzüge, die Fähren
und einige Busse fahren.
Einige von Subunternehmern
betriebene Buslinien werden
während des Warnstreiks komplett
fahren. Das betrifft die Linien
106, 161, 162, 163, 168, 175,179,
218,234, 263, 275, 284,320,322,
334, 341, 349, 363, 365, 371, 373,
380, 399.Andere Linien sind mit
leichten Einschränkungen unterwegs:
112, 140, 184, 283, 370
und 893.Die Linie 390 ist nur in
den frühen Morgenstunden regulär
im Einsatz. Die S-Bahn will
80 zusätzliche Fahrten auf der S5
anbieten. Fahrgäste müssten
aber mit vollen Zügen rechnen,
hieß es. Zum Flughafen Tegel
setzen die Betreiber von5Uhr an
unregelmäßig Pendelbusse vom
S-Bahnhof Jungfernheideein.
Verdi und der Beamtenbund
fordern für die rund 14500 Beschäftigten
der Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG) und ihrer
Tochter Berlin Transport spürbare
Verbesserungen. Jedoch
stand zuletzt die ursprüngliche
Kernforderung nicht mehr im
Mittelpunkt, die Arbeitszeit eines
Großteils der Mitarbeiter
zu verkürzen. Stattdessen
scheinen die Gewerkschaft voll
auf eine deutliche Entgelterhöhung
zu setzen.
Die BVG-Angestellten kämpfen
für mehr Lohn und bessere
Arbeitszeiten. Die Tarifverhandlungen
waren auch in der
jüngsten Runde am Donnerstag
ohne Ergebnis geblieben. Die
BVG kritisierte, Verdi trage den
Konflikt auf dem Rücken der
Fahrgäste aus. Die Gewerkschaft
betont jedoch, da der
Ausstand schon am Donnerstag
angekündigt wurde, könnten
sich die Kunden vorbereiten.
Aber welchen Weg schlagen Sie
ein, wenn Sie zur Arbeit fahren?
KURIER fragte auf der Straße
nach.
FTH