Griaß di'-Magazin Frühling 2019

Richard und Cosima Wagner mit Liszt und Hans
v. Wolzogen in ihrem Heim Wahnfried um 1880.
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„Den Künstler, um den die ganze Welt trauert, habe ich zuerst erkannt,
habe ich der Welt gerettet“, das sagte König Ludwig II., als der berühmte
Komponist Richard Wagner am 13. Februar 1883 starb. Und er hatte Recht:
Ohne den König gäbe es keinen „Ring der Nibelungen“ oder „Die Meistersänger
von Nürnberg“, vermutlich auch keine Bayreuther Festspiele.
Ludwig war Freund, Verehrer und Mäzen Wagners und seiner Opern. Doch
wer war dieser Mann, den der junge König Ludwig so vergötterte?
Richard Wagner Büste in Giardini di
Castello. 1883 verstarb er in Venedig.
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ilhelm Richard Wagner kommt am 22. Mai 1813 in Leipzig zur
Welt. Er ist das jüngste von neun Kindern. Fünf Monate nach seiner
Geburt stirbt sein Vater, der Polizist Carl Friedrich Wagner,
an Typhus – eine Folge der Völkerschlacht bei Leipzig während der napoleonischen
Kriege. Kurz nach dessen Tod heiratet Richards Mutter Johanna Rosine
Ludwig Geyer, einen langjährigen und guten Freund der Familie. „Unklar ist, ob
Ludwig Geyer wirklich nur der Stiefvater oder doch sein leiblicher
Vater war“, erzählt Claudia Knörle vom Museum der bayerischen
Könige. Jedenfalls hat ihn diese Unsicherheit, ob er ein
Wagner oder ein Geyer war, immer wieder eingeholt. Die Familie
zieht nach Dresden und der siebenjährige Wagner bekommt
seinen ersten Musikunterricht. Er fiel nicht durch seine musikalische
Begabung auf. Musiker zu werden – das stand für Wagner
damals nicht zur Diskussion. Die Entscheidung für die Musik als
Beruf trifft er erst später. Seine großen Vorbilder sind Mozart
und Beethoven. Erste eigene Kompositionen entstehen. 1831
beginnt er ein Studium der Musikwissenschaften in Leipzig. Um
den Wehrdienst zu umgehen, holt ihn sein Bruder Albert 1833
als Choreinstudierer nach Würzburg. Wagner bekommt ein Jahr
später in Magdeburg ein Arrangement als Dirigent einer Operngruppe.
Dort lernt er die Schauspielerin Minna Planer kennen,
die er 1836 heiratet. Gemeinsam gehen sie nach nach Riga.