Heidi

Aktives
56
Eine wahrlich „Schöne Aussicht“
Der 30 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-
Turm wurde 1910 im Auftrag der
Stadt zu Ehren des deutschen Kaisers
errichtet. Da der Turm auf einer Anhöhe
steht, ergibt sich eine Gesamthöhe
von zirka 211 Metern über NN.
Der 104-stufige Aufstieg zur Aussichtsplattform
lohnt, denn der Gast
genießt eine wirklich schöne Aussicht
in alle Himmelsrichtungen. Über die
Wipfel der hohen Bäume des umliegenden
Waldes schaut man auf Bad
Schmiedeberg. Bei äußerst guter
Fernsicht sind sogar Pretzsch und
Wittenberg in nördlicher Richtung
zu sehen. Schaut man gen Süden,
sind das Völkerschlachtdenkmal und
der Uni-Riese von Leipzig am Horizont
auszumachen. Der Turm vom
Reinharzer Schloss liegt wiederum
in Richtung Westen. Auf der Plattformbrüstung
sind diese Angaben
ausgeschildert.
Sanierung des Objekts
Der Kaiser-Wilhelm-Turm wurde
bereits 2006 grundlegend saniert.
In den zurückliegenden Monaten
erfuhr das historische Bauwerk –
ebenso wie der Gaststättenbereich
– eine weitere Sanierung mit brandschutztechnischer
Ertüchtigung. Im
Außenbereich wurden die Fassade,
die Dacheindeckung und die Dachentwässerung
erneuert. Innen wurden
die Treppenstufen ausgebessert,
teilweise neue Fenster und Türen
eingebaut, Sanitärobjekte modernisiert,
die Elektroinstallation überarbeitet,
Heizkörper ausgetauscht
und Fliesenbeläge ausgebessert. Um
die Anzahl der Personen zu zählen,
die den Turm besteigen, wurde ein
Drehkreuz als Zugangskontrolle
installiert. Im Freien gibt es einen
neuen Feuerlöschteich. Auch das
Nebengebäude erfuhr Dank der Initiative
des neuen Pächters eine Sanierung
im Innenbereich. Die Baumaßnahmen
wurden mit Mitteln des
ELER und des Landes Sachsen-Anhalt
gefördert werden.
Der Moritz-Hauswald-Brunnen
an der großen überdachten Hütte. Es
dauert nicht lange und ein Schwanenpaar
lässt sich blicken.
Welchen der ausgeschilderten Wege
man nun zurück zur „Schönen Aussicht“
wählt, sei jedem selbst überlassen
(siehe Wegweiser, z.B. Terrainkurweg
Nr. 5). Unweit des
Vitriolteichs gibt es jedenfalls noch
ein Baumtheater, in dem 21 Bäume
ihre Geschichte „erzählen“. Entweder
man liest die jeweiligen Zeilen
auf den angebrachten Schildern
oder man nimmt ein Smartphone zur
Hand, scannt den jeweils abgebilde-
Die junge Birkenallee führt direkt zum Moorlager.
ten QR-Code ein und hört zu, was
gesprochen wird.
Zurück an der „Schönen Aussicht“
lohnen die Einkehr und die Turmbesteigung.
Das Restaurant bietet 35
und das Nebengebäude 70 Plätze. Bei
gutem Wetter sitzt es sich hervorragend
im großen Biergarten. Wer nun
noch Lust hat, kann das nahegelegene
Jungferngrab besuchen, das Bad
Schmiedeberger Freunde liebevoll
pflegen. Das ebenfalls sagenumwobene
Zigeunergrab liegt
etwas über zwei Kilometer
entfernt.
Text und Fotos: Heike Nyari