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Berliner Zeitung 13.04.2019

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Eigentum verpflichtet –Robert Habeck über die Enteignungs-Frage – Politik Seite 5<br />

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Sonnabend/Sonntag,13./14. April 2019<br />

Nr.87HA-75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Wielange?<br />

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Im Magazin:<br />

Venedig sehen<br />

UweKockisch und die Lebensrollen<br />

Seiten 2und 3<br />

Elternwerden<br />

Zwei verheiratete Frauen wollen ein Kind<br />

Seite 4und 5<br />

Werhören will<br />

Im ältesten Vinyl-Laden Berlins<br />

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Polter rettet<br />

Union ein Remis<br />

SportSeite 23<br />

Fast alle Schüler und Schülerinnen haben heute ein Smartphone. Und in fast allen<br />

Familien und Schulen gibt es Streit darüber.Doch das muss nicht sein. Berlin Seiten 10 und 11<br />

GETTY/MARCEL TER BEKKE<br />

Ines Geipel: „Der<br />

Osten ist nervös“<br />

Feuilleton Seiten 26 und 27<br />

Nur anderthalb Jahrenoch,<br />

dann soll der BER öffnen.<br />

Im Oktober 2020 sollen<br />

dort erstmals Flugzeuge<br />

abheben. Das hat Flughafenchef EngelbertLütke<br />

Daldrup erneut bekräftigt.<br />

„Die Baufertigstellung entwickelt<br />

sich so,wie wir es Ende 2017 gemeinsam<br />

mit dem TÜV, den Projektsteuerern<br />

und externen Experten angenommen<br />

haben“, sagte er am Freitag<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Doch weiterhin gibt es Zweifel, ob<br />

der Albtraum für Planer und Politiker<br />

dann tatsächlich zu Ende geht. Inzwischen<br />

wächst auch in der rot-rotgrünen<br />

Koalition die Skepsis, ob<br />

Lütke Daldrup und seine Leute es<br />

wirklich schaffen, ihr Versprechen<br />

einzuhalten. 18 Monate –das ist gemessen<br />

an der jahrelangen Pannengeschichte<br />

dieses Milliardenprojekts<br />

eine beängstigend kurze Zeit.<br />

Post vonLütke Daldrups Anwalt<br />

Harald Moritz wirkt ziemlich aufgebracht.<br />

Nein, er habe kein Vertrauen<br />

mehr in die Flughafengesellschaft<br />

FBB, sagte der Grünen-Verkehrsexperte<br />

am Freitag. Er habe den Eindruck,<br />

dass die FBB die Baustelle<br />

„nicht im Griff hat“. Moritz ahnt,<br />

warum von dort seit Monaten kaum<br />

noch positive Nachrichten kommen.<br />

Stattdessen gelangen immer neue Hiobsbotschaften<br />

an die Öffentlichkeit.<br />

So bestätigte Flughafensprecher<br />

Hannes Hönemann am Freitag, dass<br />

der TÜV in seinem jüngsten Statusbericht<br />

zum BER vomMärzauf zahlreiche<br />

Mängel hinweist. Der Tagesspiegel<br />

hatte berichtet, dass sich deren<br />

Zahl allein bei der Sicherheitsstromversorgung<br />

und der<br />

Sicherheitsbeleuchtung im Terminal<br />

auf über 11 500 summiere. DerEröffnungstermin<br />

Oktober 2020 sei „aufgrund<br />

des unfertigen Anlagenzustands<br />

starkgefährdet“, so die Prüfer.<br />

„Wir stehen ernsthaft vor der<br />

Frage, obder BER nicht zu einer Investitionsruine<br />

wird“, sagte der<br />

CDU-Politiker Christian Gräff am<br />

Freitag. „Ist der Standort Schönefeld<br />

noch zu retten? Da bin ich sehr skeptisch.“<br />

Seit zwei Wochen bekäme er<br />

täglich Informationen, die ihn „in<br />

Ohnmacht“ fallen ließen. „Das sind<br />

schlechte Tage für Deutschland.“<br />

Für ihn sei der jüngste Bericht ein<br />

„klares Signal, dass eine Eröffnung<br />

2020 nicht nur schwierig, sondern<br />

fast unmöglich bis unmöglich wird“,<br />

sagte FDP-Fraktionschef Sebastian<br />

Czaja. Er forderte, schnellstmöglich<br />

einen Plan Bzuerarbeiten, der den<br />

Weiterbetrieb des Flughafens Tegel<br />

umfasst. Zudem müsse der Senat dafür<br />

sorgen, dass die Tegel-Anwohner<br />

den ihnen ab 2020 zustehenden<br />

Lärmschutz erhalten. Gemeinsam<br />

mit der CDU werde seine Fraktion<br />

beantragen, den Auftrag des Untersuchungsausschusses<br />

zu erweitern,<br />

damit er auch aktuelle BER-Themen<br />

aufklären kann. Czaja griff den Vorsitzenden<br />

der FBB-Geschäftsführung<br />

verbal an. „Flughafen-Chef<br />

Lüdke Daldrup hat sich als notorischer<br />

Lügner erwiesen, von dem die<br />

Verlängerung<br />

für Tegel?<br />

Je näher der BER-Eröffnungstermin<br />

rückt, desto unwahrscheinlicher wird er.<br />

Auch in der <strong>Berliner</strong> Regierungskoalition<br />

gibt es jetzt Zweifel an der Führung der<br />

Flughafengesellschaft<br />

VonPeter Neumann<br />

„Wir stehen ernsthaft vor der Frage, obder<br />

BER nicht zu einer Investitionsruine wird.<br />

Ist der Standort Schönefeld noch zu retten?<br />

Da bin ich sehr skeptisch.“<br />

Christian Gräff, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />

und Mitglied des Untersuchungsausschusses BER<br />

Steuerzahler keine Wahrheit über<br />

den BER erwarten können“, sagte er.<br />

Die Antwort kam kurz darauf.<br />

Dies sei eine „unzutreffende Tatsachenbehauptung,<br />

die zugleich beleidigenden<br />

Charakter hat“, entgegnete<br />

der vom Flughafenchef beauftragte<br />

Rechtsanwalt Gernot Lehr von<br />

der Sozietät Redeker Sellner Dahs<br />

dem FDP-Fraktionschef. Czaja solle<br />

Sachverhalte mitteilen, aus denen<br />

sich „die Richtigkeit der von Ihnen<br />

aufgestellten Behauptungen ergibt“<br />

oder aber eine Unterlassungsverpflichtungserklärung<br />

unterzeichnen.<br />

Falls nicht, werdeerempfehlen,<br />

die „erforderlichen gerichtlichen<br />

Schritte einzuleiten“, so der Anwalt.<br />

In den vergangenen Monaten<br />

wurde am BER viel geschafft, sagte<br />

Lütke Daldrup. „Seitdem haben wir<br />

die Sicherheitstüren fertig bekommen,<br />

die Probleme mit der Sprinkleranlage<br />

gelöst und die Entrauchungssteuerung<br />

funktionsfähig gemacht.<br />

Aktuell haben wir noch zwei<br />

kritische Gewerke.“ Bosch und weitere<br />

Firmen müssen die letzten Arbeiten<br />

an der Brandmeldeanlage in<br />

den nächsten Wochen abschließen<br />

und die Firma ROM mit ihren Partnern<br />

die Mängelbeseitigung bei den<br />

Kabeln forcieren. Lütke Daldrup:<br />

„Alle arbeiten mit Hochdruck“ –damit<br />

die dreimonatige Wirkprinzipprüfung<br />

im Sommer beginnen kann.<br />

DieArbeiten an der Brandmeldeanlage<br />

seien weitgehend abgeschlossen.<br />

„Jetzt geht es um die<br />

Frage, was der TÜV von der Arbeit<br />

hält. Es wird sicher noch einige Wochen<br />

dauern, bis die Brandmeldeanlage<br />

abgenommen ist“, sagte er.<br />

Er äußerte sich auch zu Darstellungen,<br />

wonach im Terminal montierte<br />

Dübel möglicherweise brandschutztechnischen<br />

Anforderungen<br />

nicht entsprächen. Für einige Dübelarten<br />

soll beim Landesamt für Bauen<br />

und Verkehr (LBV) eine „vorhabenbezogene<br />

Bauartgenehmigung“ beantragt<br />

werden, hieß es.„Solche und<br />

ähnliche Genehmigungen für einzelne<br />

Bauteile des BER gibt es schon<br />

weit über 100. Wirbereiten die Unterlagen<br />

gerade vor und reichen sie in<br />

den kommenden Wochen ein“, erklärte<br />

Lütke Daldrup. „Das LBV<br />

braucht ausreichend Zeit, um sich<br />

mit dem Thema intensiv zu beschäftigen.<br />

Da wollen wir nicht drängeln.“<br />

Es gehe um einen„sehr geringen Teil“<br />

der Dübel im Flughafenterminal.<br />

Eine Fifty-fifty-Chance<br />

Am 7. Juni soll der Regierende Bürgermeister<br />

Michael Müller (SPD)<br />

dem Untersuchungsausschuss Rede<br />

und Antwort stehen. Jörg Stroedter,<br />

Obmann der SPD in dem Gremium,<br />

sieht den Skandal stattdessen bei einigen<br />

Baufirmen. Siewürden vereinbarte<br />

Leistungen nicht ordnungsgemäß<br />

und zu spät erbringen, sagte er<br />

am Freitag. „Herr Lütke Daldrup<br />

macht einen guten Job, ich habe vollesVertrauen<br />

zu ihm.“ Stroedtersieht<br />

weiterhin eine Chance von 50zu50,<br />

dass der BER im Oktober2020 öffnet:<br />

„Das ist immer noch möglich.“<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />

Redaktion: (030) 63 33 11-457 (Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499<br />

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des Roten Rathauses.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />

Landesamt für Gesundheit und Soziales –Integrationsamt<br />

Frau Nelli Stanko –IICÖA∙Darwinstraße 15 ∙10589 Berlin ·Telefon: 030/90229-3307<br />

Bewerbungsschluss: 31.07.2019 · Näheres im Internet: www.berlin.de/inklusionspreis<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Nelli Stanko –IICÖA<br />

V.i.S.d.P.: Silvia Kostner –ZPress


2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Report<br />

Bunt auf schwarz liegt jetzt<br />

vor, werich bin, und gerne<br />

darf jeder den Herkunftsmix<br />

einer Mitteleuropäerin<br />

betrachten: 51 Prozent Deutschland,<br />

Niederlande, Belgien und Luxemburg,<br />

39 Prozent Osteuropa und<br />

Russland, dazu zehn Prozent Schweden.<br />

So sieht das unspektakuläreErgebnis<br />

eines DNA-Tests aus, das das<br />

Ahnen- und Genanalyseportal Ancestry<br />

aus meiner eingeschickten<br />

Speichelprobe herausanalysierthat.<br />

Gute Mischung, es ist viel dabei<br />

von dem, was Europa ausmacht:<br />

eine kräftige Portion Osten und Südosten,<br />

ein bisschen Norden, eine<br />

große Dosis Westmitteleuropa.<br />

Den letzten Anstoß, einen inzwischen<br />

weniger als 100 Euro teuren<br />

Gentest machen zu lassen, gab mir<br />

eine Leserbriefschreiberin: Sie<br />

sprach mir das Recht ab, eine Meinung<br />

zum Thema Zuwanderung zu<br />

äußern, weil ich ja bloß eine „Passdeutsche“<br />

sei. Dies schlussfolgerte<br />

sie aus meinem Nachnamen, der tatsächlich<br />

von meinem slowenischen<br />

Opa stammt (der später noch eine<br />

Rolle spielen soll).<br />

Die Schreiberin meinte das mit<br />

der Passdeutschen nicht freundlich;<br />

sie sonderte mich auf diese Weise<br />

aus dem „deutschen Volkskörper“<br />

aus.Das klingt heutzutage einerseits<br />

nach modriger Rassentheorie aus<br />

dem vergangenen Jahrhundert, aber<br />

ebenso –frisch aufgegossen –nach<br />

den Sprüchen biologistisch gestimmter<br />

Volksgemeinschaftsfreunde<br />

und Umvolkungspropheten<br />

aus der AfD.<br />

Ostisch und dinarisch<br />

DieLeserbriefschreiberin kann nicht<br />

wissen, dass ich mit dem Begriff<br />

Passdeutsche höchst positive Erinnerungen<br />

verbinde –und zwar an<br />

den Moment, als ich im Spätsommer<br />

1978 als DDR-Bürgerin meinen ersten<br />

Pass in die Hand bekam –und<br />

also zur Passdeutschen wurde. Er<br />

trug einen Stempel zur Ausreise in<br />

das Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet<br />

(NSW), nach Angola, zum<br />

Dolmetschereinsatz bei den Freundschaftsbrigaden<br />

der FDJ.<br />

Heute brauche ich meinen EU-<br />

Pass nur noch selten. Freies Reisen<br />

quer durch den Kontinent ist innerhalb<br />

einer Generation zum Normalzustand<br />

geworden.<br />

Derzweite Impuls,inmein genetisches<br />

Erbe zu blicken, rührt aus<br />

Dokumenten, die meine Großeltern<br />

väterlicherseits betreffen, die ich<br />

vor etwa 20 Jahren im Steirischen<br />

Landesarchiv Graz aufgestöbert<br />

habe und seither in einem Pappkarton<br />

voller Ahnen-Sammelsurien<br />

verwahre. Die mit Hakenkreuzstempel<br />

versehenen Schriftstücke<br />

informieren über die Ergebnisse einer<br />

Rasseprüfung des<br />

Reichssippenamtes, durchgeführt<br />

im Jahr 1939 an Frida und Martin<br />

Tkalec und deren Söhnen.<br />

Wasdasteht, klingt skurril. Martin<br />

sortierte man in die Kategorie<br />

„überwiegend dinarisch“, was sich<br />

auf das Dinarische Gebirge auf dem<br />

Balkan bezieht. Frida landete in der<br />

Schublade „überwiegend ostisch“.<br />

Beiden schrieb man die Qualitätsstufe<br />

„rassisch dem deutschen Volke<br />

ähnlich“ zu. Vollends absurd gerät<br />

das Urteil im Fall des ältesten Sohnes:<br />

„nordisch“!<br />

Wie das auf Äußerlichkeiten –<br />

Schädelform, Haar-und Augenfarbe<br />

etc. – basierende Rassegetue vor<br />

hundert Jahren begründet wurde,<br />

kann man unter anderem in den seinerzeit<br />

hochpopulären Schriften<br />

vonHans F. K. Günther,auch Rassen-<br />

Günther genannt, nachlesen, zum<br />

Beispiel in seinem Werk „Rassenkunde<br />

des Deutschen Volkes“, das<br />

1922 erschien und 1933 in 16. Auflage<br />

vorlag. Seine Theorien wurden<br />

zeitweise zur maßgeblichen ideologischen<br />

Grundlage der nationalsozialistischen<br />

Rassenpolitik.<br />

Meiner „ostischen“ Oma dichtete<br />

Rassen-Günther „Verschlossenheit“,<br />

„Geduld“ und „Fleiß“ an;<br />

ihr überwiegend im Südwesten des<br />

deutschen Sprachraums lebender<br />

Volkstyp sei „empfänglich für Leitung<br />

und Führung“ sowie „bequem“<br />

und damit „fügsam als Untertan“.<br />

Zudem habe diese Sorte<br />

Leute eine besondere„Anhänglichkeit<br />

an Familie und Örtlichkeit“.<br />

Betrachtungen einer<br />

Passdeutschen<br />

Wasunsere Gene über uns verraten –und womitsie nichts zu tun haben:<br />

Die Bestandsaufnahme einer Mitteleuropäerin führt einen Kontinent ohne Grenzen vor Augen.<br />

Diese Persönlichkeitsbeschreibung<br />

ergibt ein mutmaßlich braves Element<br />

eines „Arbeitsvolkes“.<br />

Der „dinarische“ Opa wiederum<br />

zeichnete sich, wie Rassen-Günther<br />

wusste, durch einen „besonderen<br />

Sinn für Ehre“ aus und habe „überall<br />

eine stark vaterländische, besser:<br />

heimatliche Gesinnung“. Besonders<br />

bemerkenswert an dieser Rasse<br />

seien „Verlässlichkeit, Tapferkeit und<br />

Stolz“. Sie habe eine „gewisse händlerische<br />

und kaufmännische Begabung“<br />

und neige „zu leichter Erregbarkeit<br />

sowie zu schnellem Aufbrausen,<br />

ja zum Jähzornund zu besonderer<br />

Rauflust“. Die dinarische Rasse<br />

sei darüber hinaus „gutmütig, derb,<br />

rohund sentimental“.<br />

Günther hatte in seinen Vergleichen<br />

die „nordische Rasse“ als<br />

höchstentwickelte, aber auch als<br />

am stärksten bestandsgefährdete<br />

dargestellt.<br />

Es wäre ein Wunder, wenn vor<br />

diesem Hintergrund Gentests, die<br />

nach der Herkunft des Individuums<br />

schauen, hierzulande mit der gleichen<br />

Unbefangenheit betrachtet<br />

würden, wie es in den USA geschieht.<br />

Dorthaben Millionen –allesamt<br />

Nachkommen freiwilliger oder<br />

per Sklavenschiff in die Neue Welt<br />

gezwungener Einwanderer – ihre<br />

DNA untersuchen lassen. Afroamerikaner<br />

konnten so erfahren, ob ihre<br />

Vorfahren aus dem heutigen Nigeria,<br />

Ghana oder Angola kamen.<br />

Doch was sagt ein solcher Test<br />

über Europäer, von denen noch immer<br />

manche glauben, sie seien<br />

schon immer da gewesen, wo ihre<br />

Familie gerade wohnt, und daraus<br />

bestimmte Vorrechte ableiten?<br />

Ancestry, ein kommerzieller Anbieter<br />

solcher DNA-Tests wie auch<br />

MyHeritage oder 23andme und nach<br />

eigenen Angaben weltweit größte<br />

Online-Plattform für Ahnenforschung<br />

und Verbraucher-Genomik,<br />

extrahiert aus der Speichelprobe<br />

DNA und analysiert sie robotergestützt<br />

in eigenen Laboren auf 700 000<br />

genetische Marker. Die Ergebnisse<br />

werden in Form einer Datei ausgegeben,<br />

die Ancestrys firmeneigene Algorithmen<br />

durchläuft und zwei Resultate<br />

liefert: Zumeinen gibt sie die<br />

Einschätzung der Abstammungsmischung,<br />

die Daten aus mehr als 500<br />

ethnischen Regionen heranzieht.<br />

DasOhrschmalz-Rätsel<br />

Zum anderen weist sie Verbindungen<br />

zu lebenden Verwandten nach –<br />

Menschen, die in der unternehmenseigenen<br />

DNA-Verbraucherdatenbank<br />

gespeichertsind. Es soll die<br />

weltweit größte ihrer Art sein. Das<br />

heißt, meine Daten wurden mit denen<br />

von Menschen verglichen, die<br />

Ancestry bereits in den eigenen<br />

DNA-Datenbanken hat. Findet sich<br />

hohe Übereinstimmung mit der<br />

DNA eines Ancestry-Kunden, darf<br />

von gemeinsamer Herkunft ausgegangen<br />

werden. Ich habe auf diese<br />

Weise von28Cousins und Cousinen<br />

4. Grades erfahren, kenne ihre Be-<br />

Und ein DNA-Test führt zu unbekannten Verwandten.<br />

Die Gen-Forschung erklärt zwar skurrile Unterschiede<br />

zwischen Menschen –aberRassen findet sie nicht<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Frida und Martin Tkalec wurden 1936 einer Rasseprüfung unterzogen.<br />

Das amtliche Resultat für Martin Tkalec (unten): „vorwiegend dinarisch“<br />

und „rassisch dem deutschen Volk ähnlich“.<br />

TKALEC, PRIVAT<br />

nutzernamen, nicht aber ihre<br />

Adresse. Die müsste ich auf andere<br />

Weise suchen. Manche haben Porträts<br />

eingestellt, manchenicht.<br />

Noch vor15Jahren wäre eine solche<br />

genomische Untersuchung für<br />

den normalen Menschen undenkbar<br />

gewesen –viel zu kompliziert,<br />

viel zuteuer. Als 1990 mehr als tausendWissenschaftler<br />

aus40Ländern<br />

das Human Genom Project zur Entschlüsselung<br />

desgesamten menschlichen<br />

Erbguts in Angriff nahmen,<br />

kostetedas etwa drei MilliardenDollar.<br />

Dreizehn Jahrevergingen, bisdie<br />

Mission als erfüllt gemeldet werden<br />

konnte: Das menschliche Genom<br />

mit seinen mehr als drei Milliarden<br />

Basenpaaren war vollständig entschlüsselt.<br />

Eines der überraschenden<br />

Ergebnisse: Es enthält nur etwa<br />

20 000 bis 25 000 Gene –nur doppelt<br />

so viel wie zum Beispiel eine Fliege!<br />

Etwa 100 000 hatten dieForscher erwartet.<br />

Seither hat die Genforschung<br />

eine wahreRevolution erlebt und einen<br />

gigantischen Wissenszuwachs –<br />

in teilweise witzigen Details und hinsichtlich<br />

umfassender Erkenntnisse.<br />

Rechtbekannt ist die europäische<br />

Besonderheit der Laktoseverträglichkeit<br />

im Erwachsenenalter, eine<br />

recht junge genetische Neuerung.<br />

Der Gletschermann Ötzi, der vor<br />

etwa 5000 Jahren lebte,vertrug noch<br />

keine Kuhmilch. Weniger bekannt ist<br />

das Ohrschmalz-Rätsel: Europäer<br />

und Afrikaner produzieren eine<br />

feucht-klebrige Substanz, Ostasiaten<br />

eine krümelig-trockene. Das liegt an<br />

einer winzigen Veränderung auf<br />

Chromosom 16.<br />

Warum inAfrika und Europa die<br />

feuchte Variante dominiert, die in<br />

Südkorea praktisch gar nicht vorkommt,<br />

bedeutet für die jeweiligen<br />

Menschen gar nichts –weder für Gesundheit,<br />

noch sonst für sein Leben.<br />

Weder ein evolutionärer Vor- noch<br />

ein Nachteil istnachweisbar.<br />

Offenbar entstanden die Varianten<br />

zufällig, und die trockene ist<br />

durch ebenso zufällige Gendrift gen<br />

Osten gewandert. Vermutet wird ein<br />

Zusammenhang mit dem Achselschweiß<br />

und seiner schwächeren<br />

Duftentfaltung bei den Asiaten. Ob<br />

das ein Vorteil ist?<br />

Ein weiteres Detail ist die unterschiedliche<br />

Pigmentierung der Haut.<br />

–intropischen Zonen schützt starke<br />

Pigmentierung vor UV-Strahlen. Für<br />

alles andere amMenschen ist mehr<br />

oder weniger Oberflächenfärbung<br />

ebenso belanglos wie der Ohrschmalz-Schmelz.<br />

Bloß weil mehr<br />

Melanin sichtbar ist, neigen Menschen<br />

dazu, die Hautfarbe zur Unterscheidung<br />

heranzuziehen. Wer die<br />

Ursache kennt, wird es lächerlich<br />

finden, irgendetwas daraus abzuleiten<br />

oder hineinzuinterpretieren.<br />

DerUr-Europäer war schwarz<br />

Über die Entdeckung, dass der Ur-<br />

Europäer,der als Jäger und Sammler<br />

über den Kontinent streifende<br />

Homo sapiens, dunkelhäutig war,<br />

kann man sagen: nett zu wissen. Vor<br />

etwa 40 000 Jahren waren diese modernen<br />

Menschen, ausgestattet mit<br />

bis heute unveränderter Statur und<br />

Gehirnausbildung, aus Afrika über<br />

den Nahen Osten eingewandert.<br />

Über Jahrtausende teilten sie sich<br />

Europa mit Neandertalern, zeugten<br />

gelegentlich mit diesen fruchtbare<br />

Nachkommen.<br />

Wie diese Wanderung aus Afrika<br />

nach Europa und darüber hinaus<br />

ungefähr vonstattenging, konnten<br />

Archäologen und Paläoanthropologen<br />

inzwischen nachweisen. DieGenetik<br />

zeigt, dass durchschnittlich 20<br />

Prozent unserer Gene auf diese<br />

Gruppe zurückführen sind. Ein<br />

schwarzerUr-Europäer,der als Jäger<br />

und Sammler umherstreifte? Passt<br />

nicht sorecht zum Fantasiebild des<br />

weißennordischen Typs.<br />

Die eindrucksvollen, in jüngster<br />

Zeit erlangten Ergebnisse der Genforschung<br />

über zwei nachfolgende<br />

große Migrationswellen – eine vor<br />

8000, die nächste vor 5000 Jahren –<br />

entziehen völkischen Reinheitsfantasien<br />

vollends den Boden. Man<br />

weiß nun: Das Gesicht der heutigen<br />

Populationen Europas wurde vor<br />

Jahrtausenden geprägt. Was heute<br />

sichtbar ist, sind kulturelle und<br />

sprachliche Unterschiede, doch<br />

diese haben mit Genen nichts zu<br />

tun. Vielmehr könnte man sagen:<br />

Die Europäische Gen-Union entstand<br />

nicht lange nach der jüngsten<br />

Eiszeit. Das am26. Mai neu zu wählende<br />

gemeinsame Europa-Parlament,<br />

dessen Fraktionen sich nicht<br />

nach Nationen ordnen, entspricht<br />

im Grunde der „inneren Ordnung“<br />

derBewohner des Kontinents.<br />

Dievor 8000 Jahren einwandernden<br />

Menschen aus dem fruchtbaren<br />

Halbmond – der Region zwischen<br />

Persischem Golf, Anatolien undIsrael<br />

–brachtenauf ihrerWanderungRichtung<br />

Norden nicht nur ihreGene mit,<br />

sondern auch eine revolutionäre<br />

Wirtschaftsform, die sie schließlich in<br />

ganz Europa etablierten: Ackerbau<br />

und Viehzucht. So trägt auch Alexander<br />

Gauland, derdie ehemalige Bundesintegrationsbeauftragte<br />

Aydan<br />

Özoguz, eine Deutsche mit Wurzeln<br />

in Anatolien, dortselbst „entsorgen“<br />

wollte, ein hübsches DNA-Set aus<br />

Anatolien in sich.<br />

Das genetische Erbe der Ackerbauern<br />

bildet den Hauptteil unserer<br />

Grundausstattung, er übertrifft den<br />

20-Prozent-Anteil der Jäger und<br />

Sammler deutlich. „50 Prozent der<br />

heutigen Gene der Zentraleuropäer<br />

sind eigentlich asiatisch“, sagt Johannes<br />

Krause, Direktor des Max-<br />

Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte<br />

in Jena.<br />

Die restlichen 30 Prozent trugen<br />

dann jene Gruppen bei, die voretwa<br />

5000 Jahren aus dem russischen<br />

Grasland nördlich des Kaukasus zuwanderten.<br />

Die Spezialität dieser<br />

Nomaden aus der Pontischen<br />

Steppe war die Pferdezucht. Sie<br />

kannten Rad wie Wagen und lieferten<br />

eine Grundzutat für die europäische<br />

Kultur: Aus ihrer Sprache, die<br />

wir heute indoeuropäisch nennen,<br />

haben sich Griechisch und Latein<br />

sowie alle daraus erwachsenen Sprachen<br />

wie Italienisch, Französisch<br />

oder Rumänisch ebenso entwickelt<br />

wie das Englische, Deutsche, Armenische,<br />

Keltische –auch die slawischen<br />

Sprachen gehören dazu.<br />

Diese Leute trugen die Gen-Ausstattung<br />

mit sich, die unsere helle<br />

Hautfarbe erzeugt. Auch dieses angeblich<br />

urig-nordische Merkmal ist<br />

also ein migrantisches Mitbringsel,<br />

das sich in sonnenarmen europäischen<br />

Breiten als vorteilhaft für die<br />

Produktion vonVitamin Derwies.<br />

Nicht überall in Europa gilt exakt<br />

das Mischungsverhältnis 20-50-30,<br />

mal gibt es im Individuum mehr von<br />

diesem, mal von jenem. Einen Sonderfall<br />

entdeckten die Genforscher<br />

auf Sardinien: Die Ackerbauern und<br />

Viehzüchter,die vor8 000 Jahren aus<br />

demNahen Ostenaufgebrochen waren,<br />

besiedelten auch diese Mittelmeerinsel<br />

undblieben über Jahrtausendeunter<br />

sich. Dank derInsellage<br />

bewahrten sie ihre ursprüngliche<br />

Genstruktur.Für dasDasein derSarden<br />

bedeutet sie nichts – man<br />

wusste ja bis vor kurzem nichts von<br />

derBesonderheit.<br />

Wenn ich meinen Herkunfts-Mix<br />

betrachte, rührt sich weder slawisches<br />

Blut noch germanisches Brausen.<br />

Andere Menschen werden von<br />

solchen Emotionen heimgesucht.<br />

Ein Beispiel: Vor zwei Jahren besuchte<br />

ich am 9. Maidas sowjetische<br />

Ehrenmal in Treptow. Tausende<br />

Leute aus den Staaten der ehemaligen<br />

Sowjetunion gedachten dortder<br />

Gefallenen, oft aus den eigenen Familien.<br />

Am Fußdes Ehrenmals lagen<br />

Kränze, einer davon aus einem kleinen<br />

Ortander Oder.Ein Russefragte<br />

mich, warum der Bürgermeister<br />

wohl diesen Kranz niedergelegt<br />

habe. Ich sagte ihm, inder Gegend<br />

habe es sicherlich harte Kämpfe gegeben.<br />

Aha, mutmaßte der Mann,<br />

das müsse Slawengebiet sein (er<br />

meinte Sorben) und der Kranz spreche<br />

zweifelsfrei fürdie unauslöschliche,blutsmäßige<br />

Verbundenheit der<br />

slawischen Völker. Wenn der Mann<br />

meinen slawischen Nachnamen gekannt<br />

hätte –erwäremir womöglich<br />

um denHalsgefallen.<br />

Der Populationsgenetiker und<br />

Evolutionsbiologe Benjamin Peter<br />

blickt dagegen ganz rational aufmeinenGen-Mix:„Derist<br />

einigermaßen<br />

typisch in Mitteleuropa, zumal,


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 3· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Report<br />

Haplogruppen* (Y-Chromosom)<br />

Gruppen<br />

R1b<br />

R1a<br />

I1a<br />

I2a<br />

I1c<br />

E1B1<br />

J<br />

G<br />

N<br />

Q<br />

PORTUGAL<br />

Verbreitung<br />

dominant in Westeuropa<br />

dominant östlich der Elbe<br />

hauptsächlich Skandinavien<br />

stark auf dem Balkan<br />

vor allem Deutschland, Niederlande<br />

stark in Griechenland, Türkei, Portugal<br />

Griechenland, Türkei, Israel<br />

Schweiz, Frankreich, Spuren überall<br />

Finnland, Baltikum, Russland<br />

Ungarn, Rumänien, Ukraine<br />

*Damit werden typische Muster auf einem Chromosom im Genom eines Menschen beschrieben. Mit deren<br />

Hilfe kann man genetisch verwandte Personengruppen innerhalb der Bevölkerungen definieren.<br />

IRLAND<br />

Die Verteilung von Haplogruppen<br />

in Europa ist das Ergebnis von<br />

Vermischung.Europäer,Afrikaner und<br />

Asiaten ähneln sich genetisch so<br />

sehr,dass sie nicht sinnvoll in klar<br />

umrissene Großgruppen eingeteilt<br />

werden können. Neue Forschungsergebnisse<br />

können die hier gezeigten<br />

Daten jeweils leicht verschieben.<br />

Auch erfolgen gelegentlich Neubezeichnungen<br />

von (Unter-)Gruppen.<br />

SPANIEN<br />

Herkunft<br />

Asien<br />

Asien<br />

vermutlich Balkan, Iberische Halbinsel<br />

Mittlerer Osten<br />

Balkanhalbinsel, Schwarzes Meer<br />

Nordafrika, Westasien<br />

Nahost<br />

Kleinasien<br />

Südostasien<br />

Zentralasien<br />

WALES<br />

SCHOTTLAND<br />

ENGLAND<br />

FRANKREICH<br />

Die Europa-Karte zeigt den<br />

Gen-Mix in den verschiedenen<br />

Regionen: Die Herkunftsbestandteile<br />

sind<br />

überall dieselben, nur sind<br />

sie unterschiedlich proportioniert.<br />

Deutschland hat von<br />

allem eine Menge.<br />

NIEDERLANDE<br />

BELGIEN<br />

SCHWEIZ<br />

TYPISCH MITTELEUROPA<br />

Die individuelle Karte von<br />

MarittaTkalec, erstelltvom<br />

Ahnenforschungsportal Ancestry,passt<br />

ins Muster.<br />

Übersetzt in die Farben der<br />

Europakarte würden Rot,<br />

Dunkelgrün und Gelbplus etwas<br />

Dunkelblau dominieren.<br />

ISLAND<br />

DÄNEMARK<br />

NORWEGEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

ITALIEN<br />

Der DNA-Test vonAncestry<br />

kostet 89 Euro. Das Test-Set<br />

wird online bestellt (ancestry.de/dna/activate).<br />

Das zugesandte Päckchen<br />

beinhaltet das Röhrchen für<br />

die Speichelprobe und die<br />

Anleitung für das Vorgehen.<br />

TSCHECHIEN<br />

KROATIEN<br />

SCHWEDEN<br />

POLEN<br />

SLOWAKEI<br />

UNGARN<br />

SERBIEN<br />

ALBANIEN<br />

FINNLAND<br />

ESTLAND<br />

LITAUEN<br />

GRIECHENLAND<br />

LETTLAND<br />

RUMÄNIEN<br />

BULGARIEN<br />

wenn unter den vier Großeltern solche<br />

mit Wurzeln auf dem Balkan<br />

oder in Polen sind.“ Dergroße grüne,<br />

bis zum Baikal reichende Fleck auf<br />

der Ancestry-Herkunftskarte bezeichne<br />

eher die Region, in der heute<br />

slawische Sprachen gesprochen<br />

werden, nicht die Herkunftsgebiete<br />

der genetischen Vorfahren. Immerhin:<br />

In der grünen Zone liegt auch<br />

die Steppenregion, aus der die Leute<br />

mit Pferd, Rad und Wagen kamen –<br />

die ur-indoeuropäische Sprache im<br />

geistigen Gepäck.<br />

Peters, Forschungsgruppenleiter<br />

am Max-Planck-Institut für Evolutionäre<br />

Anthropologie, gibt einen<br />

entscheidenden Hinweis für dasVerständnis<br />

der Herkunftskarte und der<br />

Genanalysen generell: „Nur 0,4 Prozent<br />

der individuellen Varianz kann<br />

durch Herkunft erklärt werden. Zu<br />

99,6 Prozent ist die genetische Ausstattung<br />

aller Europäer gleich, beziehungsweise<br />

in Teilen unerklärt.“<br />

Die Labore solcher Unternehmen<br />

wie Ancestryschauen Benjamin Peter<br />

zufolge von den drei Milliarden Positionen<br />

der Basenpaare etwa 700 000<br />

Positionen an, die sogenannten<br />

SNPs. Auf diesen Positionen liegen<br />

die Unterschiede, sagt Peter. „Wenn<br />

man so viele SNPs anschaut, kann<br />

man auch lokalisierte Aussagen treffen.“<br />

Für ihn signalisiert die Forschung<br />

eindeutig: „Die Gene kennen<br />

keine Grenzen. Es gibt nicht den typischen<br />

Deutschen, Schweizer oder<br />

Schweden. Alle hundert Kilometer<br />

ändertsich irgendwas.“<br />

WEISS-<br />

RUSSLAND<br />

RUSSLAND<br />

UKRAINE<br />

TÜRKEI<br />

Landesgrenzen, Nationalstaaten<br />

oder ähnliche junge Konstrukte<br />

spielen also keine Rolle.Die abgebildete<br />

Karte führt esvor Augen: Das<br />

Europa-Allerlei besteht hier wie da<br />

aus denselben Zutaten –bloß in unterschiedlicher<br />

Dosierung. Die Abstufungen<br />

verschwimmen ausgerechnet<br />

dort, wo sich vermeintlich<br />

unterschiedliche Völker ihr jeweils<br />

„Besonderes“ zugutehalten:<br />

Schauen Sie nur auf die Törtchen<br />

Griechenlands, Albaniens und der<br />

Türkei. Oder die Frankreichs und<br />

Deutschlands. Europa kennt keine<br />

genetischen Grenzen, Ländergrenzensind<br />

genetisch nicht erklärbar.<br />

Rasse ist ein soziales Konstrukt.<br />

Rasse und genetische Herkunft sind<br />

nicht identisch –daran zweifelt kein<br />

BLZ/GALANTY<br />

ernst zu nehmender Forscher. Der<br />

US-amerikanische Genetiker RichardLewontin<br />

schlussfolgerte nach<br />

jahrzehntelanger Forschung zu Themen<br />

wie Mutation und Evolution:<br />

„Rasse geht nicht unter die Haut.“<br />

Obwohl das Rasse-Konzept genetisch-biologisch<br />

längst keine Rolle<br />

mehr spielt: Gesellschaftlich tut es<br />

das –inneuem Kleide –sehr wohl.<br />

Der Hobby-Volkskundler und AfD-<br />

Politiker Björn Höcke zum Beispiel<br />

hat dazu eigene Erkenntnisse. Die<br />

Propagierung eines „völkischen<br />

Reinheitsideals“ nennt er zwar Unfug,<br />

denn zur„germanischen Grundsubstanz“<br />

seien ja andereAnteile gekommen.<br />

Gleichwohl reklamiert er<br />

ein„angestammtes Siedlungsgebiet“<br />

der Deutschen, wer auch immer<br />

diese Deutschen angesichts der<br />

bunten Herkunftsmischung gewesen<br />

sein sollen. Ansonsten träumt er<br />

davon, dass Kulturen jeweils in möglichst<br />

homogenen Räumen verbleiben<br />

und sich untereinander nicht<br />

vermischen sollen.<br />

Daswäreetwas ganz Neues in der<br />

Geschichte der Menschheit, aber<br />

kleiner macht Höcke es nicht, denn<br />

schließlich wiederholt er immer wieder,<br />

die AfD sei die „letzte evolutionäre<br />

Chance“ für Deutschland. DieserMann<br />

hat Visionen!<br />

Geil und mobil<br />

Genug davon und zurück zur Wissenschaft.<br />

In bester Manier erzählt<br />

der britische Genetiker Adam Rutherford<br />

indem kürzlich erschienenen<br />

Buch „Eine kurze Geschichte<br />

von jedem, der jemals gelebt hat“,<br />

wie unsere Vorfahren „geil und mobil“<br />

durch den Kontinent zogen und<br />

die Durchmischung fortwährend in<br />

Gang hielten. Man kann das heute<br />

mit dem neuem Wissen und den<br />

Möglichkeiten vonGenetik und Molekularbiologie<br />

erzählen, weil die<br />

untersuchte DNA vonMenschen aus<br />

allen möglichen Zeitalternunzählige<br />

Fährten auf deren Wegen ans Licht<br />

holt und nachverfolgbar macht.<br />

Leipziger Forscher extrahierten<br />

DNA aus Backenzähnen eines Individuums,<br />

das vor 40000 Jahren in<br />

der Denisova-Höhle im Altai lebte.<br />

Seine Fähigkeit, in großer Höhe mit<br />

wenig Luftsauerstoff auszukommen,<br />

existiertinden Genen heutiger Tibeter<br />

weiter. Die menschliche Erbsubstanz<br />

ist zur unschätzbar wertvollen<br />

historischen Quelle geworden, und<br />

die Genetiker sind zu Historikerngeworden,<br />

die Teile der Menschheitsgeschichte<br />

neu schreiben. Und das<br />

alles fängt erst an!<br />

Ganz nebenbei haben sie die biologistischen<br />

Rassenkonzepte, die<br />

nichts vonGenetik verstanden, diese<br />

aber umso hemmungsloser missbrauchten,<br />

vom Tisch gewischt. Rutherfordschreibt:<br />

„Es geht nicht länger<br />

um ‚Blut‘, das mithilfe zahlloser<br />

Mythen Dynastien und Völker definieren<br />

soll, sondern umGene, also<br />

um real fassbare, chemische Komponenten<br />

allen Lebens, die das Erstaunlichste<br />

zustande bringen: dass<br />

man die Menschheit als Gemeinschaft<br />

erkennt und zugleich jeden<br />

Einzelnen als unverwechselbares,<br />

einzigartiges Individuum.“<br />

Überholt ist auch die Vorstellung,<br />

es gebe Stammbäume, die quasi linear<br />

die Folge vonVorfahren aufzeigen.Vielmehr<br />

zeigt sich der Baum als<br />

dichtes Gestrüpp, weil sich Linien<br />

unzählige Male kreuzen. Johannes<br />

Krause,einer der weltweit führenden<br />

Genforscher, hat eine kurze Antwort<br />

auf die Frage, wer wir sind: „An der<br />

Mixtur erkennt man, dass der Europäer<br />

ein Europäer ist.“<br />

Maritta Tkalec<br />

blickt in die Tiefen ihrer DNA<br />

und findet lauter Verwandte.<br />

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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

SPD offen für Zwang zur<br />

Passwort-Herausgabe<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) bekommt aus der SPD Unterstützung<br />

für seine Pläne,mit teilweise<br />

drastischen Methoden die<br />

Aufklärung vonStraftaten im Internet<br />

zu erleichtern. Im Gesetzentwurf<br />

für ein „IT-Sicherheitsgesetz 2.0“ ist<br />

unter anderem vorgesehen, dass die<br />

Ermittlungsbehörden Verdächtige<br />

zwingen können, die Passwörter ihrerAccounts<br />

herauszugeben. Bei<br />

Weigerung kann zur Erzwingung ein<br />

Ordnungsgeld oder sogar Beugehaft<br />

vonbis zu sechs Monaten angeordnet<br />

werden. DerSPD-Innenpolitiker<br />

BurkhardLischka sagte: „Bei<br />

schwersten Straftaten wie Kinderpornografie<br />

und Tötungsdelikten ist<br />

die gesetzliche Verpflichtung zur<br />

Herausgabe eines Passwortes durchaus<br />

eine Option.“ (tms.)<br />

Abgeordnete fordern<br />

europäische Seenotrettung<br />

Mehr als 200 Bundestagsabgeordnete<br />

fordernangesichts massenweise ertrinkender<br />

Flüchtlinge im Mittelmeer<br />

„den Aufbau eines europäisch organisierten<br />

und finanzierten zivilen<br />

Seenotrettungssystems“. Derfraktionsübergreifende„Osterappell“<br />

wurde bis Freitag von211 Parlamentariernvon<br />

Grünen, Linkspartei, FDP,<br />

CDU und SPD unterzeichnet. Nur<br />

CSU und AfD fehlten. (AFP)<br />

Bayern-AfD attackiert<br />

Weidel und Meuthen<br />

DieSpitzen der AfD Bayern haben<br />

den Bundesvorsitzenden JörgMeuthen<br />

und Fraktionsvorsitzende Alice<br />

Weidel scharfattackiert. In einer Resolution<br />

schreiben die AfD-Kader aus<br />

dem Freistaat, ihrePartei müsse dafür<br />

stehen, dass„Mandatsträger und<br />

Kandidaten, die vonSpenden oder<br />

externer Unterstützung persönlich<br />

profitieren, für finanzielle Schäden,<br />

die der Partei dadurch entstehen, persönlich<br />

aufkommen.“ BayernsLandesvize,<br />

der Bundestagsabgeordnete<br />

Gerold Otten, bestätigte die Echtheit<br />

des Aufrufs. (jps.)<br />

John Moore gewinnt World<br />

Press Photo Award<br />

Im Polizeiwagen: Julian Assange am Donnerstag auf dem Wegzum Westminster-Amtsgericht.<br />

Wenige Freunde in den USA<br />

Republikaner und Demokraten unterstützen ein Auslieferungsgesuch gegen Julian Assange<br />

VonKarlDoemens, Washington<br />

Hillary Clinton verbarg ihren<br />

Groll hinter einem<br />

trockenen Scherz. „Es<br />

entbehrtnicht der Ironie,<br />

dass Assange der einzige Ausländer<br />

ist, den diese Regierung in den USA<br />

willkommen heißen würde“, kommentierte<br />

die einstige Präsidentschaftskandidatin<br />

der Demokraten<br />

die Festnahme des Wikileaks-Gründers<br />

in London. Ihren Kontrahenten<br />

Donald Trump hingegen befiel am<br />

Donnerstag ein plötzlicher Gedächtnisschwund:<br />

„Ich weiß nichts über<br />

Wikileaks“, behauptete der US-Präsident,<br />

obwohl er die EnthüllungsplattformimWahlkampf<br />

2016 mindestens<br />

145 Malzitierthatte.<br />

Noch ist offen, ob Großbritannien<br />

dem amerikanischen Auslieferungsantrag<br />

für Julian Assange nachkommt.<br />

Jeremy Corbyn, Chef der britischen<br />

Labour-Partei, hat sich gegen<br />

eine Auslieferung ausgesprochen.<br />

WasAssange an die Öffentlichkeit gebracht<br />

habe – Gräueltaten im Irak<br />

und Afghanistan –sei im öffentlichen<br />

Interesse gewesen. Die französische<br />

Regierung erklärte am Freitag, sie<br />

werde über politisches Asyl für Assange<br />

nachdenken, wenn er darum<br />

bitte.InDeutschland hielten sich die<br />

Politiker bislang bedeckt, nur Linken-<br />

Politikerin Sahra Wagenknecht äußerte<br />

sich konkret: Die Bundesregierung<br />

müsse alles dafür tun, zu verhindern,<br />

dass Großbritannien Julian Assange<br />

an die USA ausliefere, wo ihm<br />

die Todesstrafe drohe.„Angela Merkel<br />

muss ihm jetzt in Deutschland politisches<br />

Asyl anbieten.“<br />

Die E-Mail-AffäreumClinton<br />

Die US-Justiz wirft dem 47-jährigen<br />

Assange eine Verschwörung mit der<br />

Whistleblowerin Chelsea Manning<br />

zum Eindringen in die Pentagon-<br />

Computer 2010 vor. Doch politisch<br />

wesentlich brisanter ist inzwischen<br />

Assanges Rolle bei der Veröffentlichung<br />

vertraulicher E-Mails der Clinton-Kampagne<br />

sechs Jahre später.<br />

Die Festnahme des Wikileaks-Gründers<br />

könnte möglicherweise „ein<br />

Schlüssel zur Aufklärung der verbliebenen<br />

Geheimnisse um die Russen,<br />

die Trump-Kampagne und eine Verschwörung<br />

zur Wahlmanipulation“<br />

sein, meint die NewYorkTimes.<br />

Im Juni 2016 hatte Assange die<br />

Veröffentlichung geheimer E-Mails<br />

aus dem Umfeld von Hillary Clinton<br />

angekündigt und sich gebrüstet:<br />

„Wikileaks hat ein sehr großes Jahr<br />

vor sich.“ Tatsächlich wurden Tausende<br />

Nachrichten nach Erkenntnissen<br />

amerikanischer Behörden<br />

von russischen Geheimdienstoffizieren<br />

gestohlen, die dazu in die<br />

Rechner der Demokratischen Partei<br />

und das persönliche Postfach von<br />

Clintons Kampagnenmanager John<br />

Podesta eindrangen. Am selben Tag,<br />

als Trumps Äußerung, er müsse<br />

Frauen nur zwischen die Beine fassen,<br />

für Empörung sorgte,veröffentlichte<br />

Wikileaks die heiklen E-Mails<br />

von Podesta. „Ich liebe Wikileaks“,<br />

schwärmte Trump damals: „Wikileaks<br />

ist eine wahreFundgrube!“<br />

Inzwischen ist bekannt, dass sowohl<br />

Trumps Sohn Donald Jr. wie<br />

auch sein langjähriger Vertrauter Roger<br />

Stone direkten Kontakt zu Assange<br />

hatten. Allerdings ist unklar,ob<br />

der Wikileaks-Gründer als Verbindungsmann<br />

zu den Russen wirkte.<br />

EineVerschwörung konnte Sonderermittler<br />

Robert Mueller nicht nachweisen,<br />

doch könnten in dem bislang<br />

unveröffentlichten Bericht weitere<br />

Details schlummern, die Assange zu<br />

einem hochinteressanten Zeugen<br />

machen würden. „Assange muss erklären,<br />

was er gemacht hat“, forderte<br />

HillaryClinton am Donnerstag.<br />

In dem Auslieferungsverfahren<br />

spielen diese Fragenkeine Rolle.Das<br />

US-Justizministerium wirft Assange<br />

keine Veröffentlichung, sondern die<br />

Beihilfe zumKnacken desPentagon-<br />

Computers vor. Dank dieserHilfe gelangte<br />

Manning an Hunderttausende<br />

geheime Militärdokumente,<br />

dieunter anderem Menschenrechtsverletzungen<br />

der US-Armee in Afghanistan<br />

enthüllten.<br />

BiszufünfJahre Haft<br />

GETTY IMAGES/JACK TAYLOR<br />

Republikaner wie Demokraten unterstützen<br />

in den USA das Auslieferungsgesuch.<br />

Assange und Wikileaks<br />

hätten jahrelang als „verlängerter<br />

Armdes russischen Geheimdienstes<br />

gewirkt“, sagte Richard Burr, der republikanische<br />

Vorsitzende des Geheimdienstausschusses<br />

des Senats.<br />

Sein demokratischer Stellvertreter<br />

Mark Warner pflichtete ihm bei: Assange<br />

habe hohe Ideale und moralische<br />

Überlegenheit zur Schau gestellt,<br />

sich aber an Russlands Bemühungen<br />

beteiligt, den Westen zu untergraben.<br />

Bei einer Verurteilung<br />

drohen Assange bis zu fünf Jahre<br />

Haft. (mitcb.)<br />

Diskussion um<br />

Impfpflicht in<br />

der Kita<br />

Länder äußern sich zu<br />

Brandenburgs Vorstoß<br />

VonTies Brock und Thoralf Cleven<br />

Bundesfamilienministerin<br />

Franziska<br />

Giffey (SPD) unterstützt<br />

den Vorstoß Brandenburgs für eine<br />

Masern-Impfpflicht in Kitas.„Es geht<br />

darum, Kinder vor einer lebensgefährlichen<br />

Krankheit zu schützen.<br />

DieGesundheit der gesamten Bevölkerung<br />

setzt dabei der individuellen<br />

Freiheit Grenzen“, sagte Giffey der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland).<br />

In Brandenburg soll es nach dem<br />

Willen des Landtags künftig eine Masern-Impfpflicht<br />

für Kinder in Kitas<br />

geben. Das Parlament beschloss am<br />

Donnerstagabend in Potsdam mit<br />

breiter Mehrheit einen Antrag der<br />

rot-roten Koalitionsfraktionen sowie<br />

der CDU-Opposition. Darinwirddie<br />

rot-rote Landesregierung aufgefordert,<br />

die Rahmenbedingungen dafür<br />

zu schaffen, dass es bis zu einer möglichen<br />

bundesrechtlichen Lösung<br />

eine Impfung für den Besuch vonKitas<br />

und Tagespflege als verpflichtende<br />

Voraussetzung gibt. Zugleich<br />

soll die Landesregierung eine Bundesrats-Initiativeeinbringen.<br />

DieMedizinerorganisation „Ärzte<br />

für individuelle Impfentscheidung<br />

e.V.“kritisiert die Entscheidung des<br />

Brandenburger Landtags. Der Verein,<br />

in dem auch Kinder- und Jugendärzte<br />

organisiert sind, zweifelt<br />

an der Verfassungsmäßigkeit einer<br />

Impfpflicht für Deutschland. Die in<br />

Brandenburg gewählte Form stehe<br />

im Widerspruch zum Rechtsanspruch<br />

von Eltern auf einen Kinderbetreuungsplatz,<br />

sagte Vereinssprecher<br />

Steffen Rabe der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

(RND).<br />

Berlin sieht weiter keinen Bedarf, eine Impfpflicht<br />

für Kinder einzuführen. IMAGO IMAGES<br />

„Crying Girlonthe Border“ wurde am 12.<br />

Juni 2018 aufgenommen. GETTY IMAGES/MOORE<br />

DasFoto eines weinenden Flüchtlingsmädchens<br />

bei einer Festnahme<br />

an der US-mexikanischen Grenzeist<br />

zum Welt-Pressefoto gekürtworden.<br />

DieAufnahme des Fotografen John<br />

Moorewurde am Donnerstagabend<br />

in Amsterdam als bestes Pressefoto<br />

des Jahres mit dem World Press<br />

Photo Awardausgezeichnet. Dasim<br />

Juni 2018 aufgenommene Bild zeigt,<br />

wie die Honduranerin SandraSancheznach<br />

ihrer Festnahme durch<br />

den US-Grenzschutz abgetastet<br />

wird. Vorihr steht ihrekleine Tochter<br />

Yanela und weint. (dpa)<br />

Chef des Militärrats im<br />

Sudan verkündet Rücktritt<br />

DerChef des neuen Militärrats im<br />

Sudan ist am Freitag zurückgetreten.<br />

Dasteilte Awad Ibnuf in einer im<br />

Staatsfernsehen übertragenen Ansprache<br />

mit. Ibnuf hatte am Donnerstag„den<br />

Sturzdes Regimes“ und<br />

die Inhaftierung des langjährigen sudanesischen<br />

Staatschefs Omar al-<br />

Baschir verkündet und war im Anschluss<br />

als Chef des Militärrats vereidigt<br />

worden. (AFP)<br />

Liebe Anja,<br />

ich fürchte, der Taxifahrer, der dich<br />

zum Hotel gefahren hat, hatte recht.<br />

Wäre ich vor zwei Wochen mit ihm<br />

gefahren, hätte ich ihm gesagt, ich<br />

wüsste,was er meinte,esgebe Antisemitismus,<br />

aber nicht in einem Ausmaß,<br />

das mich davon abhalten<br />

würde, hier zu wohnen. Aber gerade<br />

diese Woche habe ich eine Geschichte<br />

aus erster Hand gehört, die<br />

meine Sicherheit erschüttert und<br />

mich befürchten lässt, deinTaxifahrer<br />

könnte etwas erkannt haben, was ich<br />

zu ignorieren versuche.<br />

Wir hatten zum letzten Schabbat-<br />

Abendessen Freunde eingeladen, alle<br />

Israelis. Als wir gegen Ende des<br />

Abends satt und weinselig im Wohnzimmer<br />

saßen, berichtete Michael<br />

(ein guter Freund), was er in seinem<br />

Wohnhaus in Pankow, wo er mit Frau<br />

und Sohn wohnt, erlebt hat.<br />

Letzte Woche, erzählte Michael,<br />

habe er morgens beim Verlassen des<br />

Hauses ein Hakenkreuz an der Haustür<br />

gesehen. Im ersten Moment sei er<br />

nicht wirklich geschockt gewesen,<br />

habe es für einen dummen Jungenstreich<br />

gehalten und gemeint, einer<br />

der deutschen Mitbewohner werde<br />

die Schmiererei beseitigen. Fünf Tage<br />

vergingen, und keiner rührte einen<br />

Finger oder sprach ihn darauf an,<br />

wenn man sich im Haus begegnete.<br />

Michael hatte gedacht, wenn er ein<br />

Deutscher wäre und entdeckt hätte,<br />

dass jemand ein Hakenkreuz auf sein<br />

Haus gesprayt hatte,hätte er es sofort<br />

Dein Taxifahrer<br />

hatte recht<br />

Berlin –Tel Aviv<br />

Yael Nachshon<br />

beschämt entfernt. Aber nichts geschah.<br />

Nach fünf Tagen schrieb Michael<br />

einen scharfen Brief an die<br />

Hausverwaltung, in dem er die Situation<br />

schilderte und auch die Geschichte<br />

seiner Familie erwähnte,die<br />

größtenteils im Holocaust ermordet<br />

wurde.Amnächsten Tagwar das Hakenkreuz<br />

weg.<br />

Der beängstigende Teil der Geschichte<br />

kam jedoch noch: Keine 24<br />

Stunden später prangte die Schmierereierneut<br />

an der Tür.Das war selbst<br />

für den sonst so bedächtigen Michael<br />

zu viel. Er will jetzt umziehen, in einen<br />

anderen Stadtteil, nach Kreuzbergoder<br />

Mitte,woMenschen aus aller<br />

Welt, nicht nur Deutsche wohnen<br />

und Englisch sprechen, wann und<br />

wie es ihnen beliebt. Er sagte,erhabe<br />

genug vondem Bemühen, sich in ein<br />

deutsches Wohnviertel einzufügen<br />

und sich ständig fremd zu fühlen. Ich<br />

hätte sicher genauso gehandelt.<br />

Als alle gegangen waren, dachte<br />

ich an das Gefühl, das Michael geschildert<br />

hatte, dass wir uns für unser<br />

Hiersein entschuldigen müssen,<br />

darauf bedacht, ja nicht anzuecken,<br />

nicht zu laut zu sein, nicht so anders,<br />

keine Fremdsprache zu sprechen,<br />

uns anzupassen und nicht zu stören.<br />

Ich kenne dieses Gefühl, ich verdränge<br />

es meist, aber jetzt fragte ich<br />

mich: Warum sind wir so vorsichtig?<br />

Wir leben hier, ganz legal (Michael<br />

hat, wie Aharon, einen deutschen<br />

Pass), unsere Großeltern wurden<br />

hier ermordet oder in alle Welt vertrieben<br />

und ihres Eigentums beraubt,<br />

sodass wir gezwungen waren,<br />

in einer von Meer und Feindstaaten<br />

umgebenen Wüstenei einen eigenen<br />

Staat zu gründen. Und dann sollen<br />

wir uns noch entschuldigen? Bemühen?<br />

Genügt es nicht, freundlich zu<br />

den anderen zu sein, so wie wir sind?<br />

Und im selben Atemzug: Gerade<br />

wurde in Israel gewählt. Leider<br />

konnte ich nicht hinfliegen, aber ich<br />

hatte so sehr auf ein Wunder gehofft,<br />

dass der Linksblock gestärkt hervorgeht,<br />

Bibi endlich von seinem morschen<br />

Thron abtritt und ein Licht am<br />

Ende des Tunnels aufschimmert, damit<br />

wir Lust auf Heimkehr nach Israel<br />

bekommen. Aber jetzt sind die<br />

Ergebnisse bekannt. Aharon und ich<br />

haben uns nur angesehen, enttäuscht<br />

und desillusioniert.<br />

DeineYael<br />

Übersetzung: Ruth Achlama<br />

DieVorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz<br />

(GMK) der Länder,<br />

Sachsens Sozialministerin Barbara<br />

Klepsch (CDU), sieht dieses<br />

Problem auch. „Laut Sozialgesetzbuch<br />

hat jedes Kind einen Anspruch<br />

auf einen Kita-Platz, das ist nicht an<br />

Bedingungen gebunden. Da die Masernerkrankungen<br />

ein bundesweites<br />

Thema sind, brauchen wir auch ein<br />

einheitliches Vorgehen“, sagte<br />

Klepsch, die sich grundsätzlich für<br />

eine Einführung der Impfpflicht gegen<br />

Masern in Kitas ausspricht.<br />

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek<br />

Kolat (SPD) sieht derzeit keinen<br />

Bedarf, eine Impfpflicht auf Landesebene<br />

einzuführen. Vielmehr sei es<br />

das Ziel, bei den Einschulungsuntersuchungen<br />

neben einer Impfberatung<br />

auch gleich die bereits entstandenen<br />

Impflücken zu schließen indem<br />

aufWunsch vorOrt die fehlende<br />

Impfung nachgeholt wird. So könne<br />

eine versäumte zweite Masernimpfung<br />

ohne einen erneuten Kinderarzttermin<br />

erfolgen. Wenn sie bundesweit<br />

komme, werde man aber<br />

selbstverständlich eine Impfpflicht<br />

umsetzen, hieß es.<br />

„Eine Impfpflicht erscheint nur<br />

als bundesweite Lösung sinnvoll“,<br />

sagte auch die Thüringer Gesundheitsministerin<br />

Heike Werner<br />

(Linke). In Niedersachsen lehnt Gesundheitsministerin<br />

Carola Reimann<br />

eine nationale Impfpflicht<br />

vorerst ab. Auch Hessen hält dies<br />

nicht für verhältnismäßig. Schleswig-Holstein<br />

und Nordrhein-Westfalen<br />

befürworten hingegen eine<br />

Impfpflicht. (mit elm.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 5 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Politik<br />

„Wir haben verlernt, dass Eigentum Verpflichtung bedeutet“<br />

Grünen-Chef Robert Habeck über hohe Mieten, mögliche Enteignungen und die soziale Marktwirtschaft im Geiste Ludwig Erhards<br />

Robert Habeck wirkt entspannt,<br />

als wir uns zum Interview<br />

treffen. Mit seinen<br />

jüngsten Äußerungen zum<br />

Thema Mieten und Wohnen hat er<br />

für Debatten gesorgt. Einem Grünen-Parteichef<br />

kann Schlimmeres<br />

passieren.<br />

Herr Habeck, Siesind seit Januar 2018<br />

Grünen-Vorsitzender.War es schwer für<br />

Sie, in Berlin eineWohnung zu finden?<br />

Normal schwierig, würde ich<br />

sagen.<br />

Weil es für andere sehr schwierig ist<br />

und wieder andere ihre Wohnungen<br />

verlassen müssen, haben Sie Enteignungen<br />

von Immobilienkonzernen<br />

ins Spiel gebracht. Können Sie noch<br />

mal genau sagen, warum?<br />

Ins Gespräch gebracht hat das<br />

eine Bürgerinitiative, die in Berlin<br />

Unterschriften sammelt für ein entsprechendes<br />

Gesetz. Als ich danach<br />

gefragt wurde,habe ich geantwortet,<br />

das sei eine denkbare Möglichkeit,<br />

wenn alle anderen Mittel versagen.<br />

Dass das so eine Welle ausgelöst hat,<br />

zeigt mir, dass die Geduld vieler<br />

Menschen mit den bisherigen Maßnahmen<br />

der Politik erschöpft ist.<br />

Inwiefern?<br />

Der exorbitante Anstieg der Mieten<br />

wurde durch die Politik nicht<br />

hinreichend gebremst. Also müssen<br />

wir uns neue Maßnahmen überlegen,<br />

die die Renditeerwartungen des<br />

Mietmarkts einhegen. Sonst leben in<br />

den Innenstädten bald nur noch die<br />

Reichen, und alle anderen, die sich<br />

das nicht leisten können, sind in die<br />

Peripherie verbannt. Nichts tun ist<br />

jedenfalls keine Alternative. Ich bin<br />

mir bewusst, dass das Wort „Enteignungen“<br />

auch böse Konnotationen<br />

auslöst. Aber es hat dazu beigetragen,<br />

dass über das Thema jetzt breit diskutiertwird.<br />

Unddas ist überfällig.<br />

Dasheißt, die Lage ist aus Ihrer Sicht<br />

heute so exorbitant anders, dass man<br />

mit Begriffen operieren kann, die vor<br />

zehn Jahren noch unter Sozialismusverdacht<br />

fielen.<br />

Siefielen vorzehn Jahren unter Sozialismusverdacht,<br />

vor60Jahren aber<br />

nicht. Denn wir haben verlernt, dass<br />

soziale Marktwirtschaft bedeutet: sozial<br />

gesteuerte Märkte zu haben. Und<br />

dass Eigentum auch Verpflichtung<br />

bedeutet. In einer Marktwirtschaft<br />

sollte das Leistungsprinzip gelten.<br />

Die großen Wohnungsgesellschaften<br />

profitieren aber gerade nicht von eigener<br />

Leistung, sondern davon, dass<br />

mehr Menschen in Städten leben<br />

wollen, und die Politik –wie in Berlin<br />

unter Rot-Rot –die öffentlichenWohnungen<br />

für Niedrigstpreise verscherbelt<br />

hat. Das wiederum führt dazu,<br />

dass sich manche Menschen Mieterhöhungen<br />

von 50Euro nicht mehr<br />

leisten können, während die Deutsche<br />

Wohnen und Vonovia Gewinne<br />

in Milliardenhöhe ausweisen. Da<br />

muss die Politik wach werden.<br />

ZUR PERSON<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

RobertHabeck, geboren 1969 in Lübeck, studierte Philosophie, Germanistik und Philologie<br />

und wurde im Jahr 2000 promoviert. Seit 2002 ist er Grünen-Mitglied. In Schleswig-Holstein<br />

war Habeck stellvertretender Ministerpräsident und Umweltminister.Seit dem 27. Januar<br />

2018 ist er Bundesvorsitzender der Grünen (mit Annalena Baerbock).<br />

FDP-Chef Christian Lindner sagt, Ihr<br />

Enteignungsvorstoß sei „brandgefährliche<br />

Klassenkampfrhetorik“. Andere,<br />

etwa Winfried Kretschmann, sagen,<br />

bei Enteignungen würden gigantische<br />

Entschädigungen fällig, sie brächten<br />

aber keine neuenWohnungen.<br />

Wenn man Debatten wie Christian<br />

Lindner ideologisch führt, kommt<br />

man in der Sache nicht weiter. Ich<br />

verweise dagegen auf den Oberbürgermeister<br />

von Tübingen, Boris Palmer,der<br />

in diesem Punkt so denkt wie<br />

ich und entsprechend agiert. In Tübingen<br />

ist die Dimension anders,weil<br />

es nur um einzelne Grundstücke<br />

geht. Es ist in der Logik aber das Gleiche.<br />

Ergreift ins Eigentumsrecht ein.<br />

Im Übrigen geht es gar nicht um normalen<br />

Privatwohnungsbesitz. Es geht<br />

einzig und allein um große, häufig<br />

börsennotierte Unternehmen, und<br />

nur wenn diese nicht anders zu sozialerem<br />

Verhalten gebracht werden<br />

können. Also als letztes Mittel.<br />

Haben Sienoch andereIdeen, um der<br />

Wohnungsnot zu begegnen?<br />

Wohnungseigentümer, die sich<br />

verpflichten, Wohnraum für Menschen<br />

mit niedrigem Einkommen zu<br />

schaffen, sollten gefördert werden.<br />

Regionale Mietobergrenzen oder ein<br />

Moratorium bei Mieterhöhungen<br />

würden die Mietenexplosion stoppen.<br />

Wir brauchen außerdem mehr<br />

Transparenz, wem Wohnungen eigentlich<br />

gehören. Denn in den Immobiliensektor<br />

ist viel illegales Geld<br />

geflossen. Um eine ArtSchwarzmarkt<br />

beim Wohnungsverkauf zu verhindern,<br />

brauchen wir ein einsehbares<br />

Register, welcher Eigentümer sich<br />

hinter der anonymen Gesellschaft,<br />

die im Grundbuch steht, wirklich verbirgt.<br />

Undschließlich leben zum Beispiel<br />

viele alte Leute in zu großen<br />

Wohnungen, die sie nur deshalb<br />

nicht verlassen, weil eine kleinere<br />

Wohnung bei einer Neuvermietung<br />

teurer wäre. Wie wäre esdenn, wenn<br />

die Rentnerin ihren Mietvertrag mit<br />

der jungen Familie tauschen und<br />

man in den Mietvertrag eines anderen<br />

eintreten könnte? Auch dann<br />

hätte man eine enorme Bremswirkung<br />

bei Mietpreissteigerungen. Das<br />

ist überdies eine Idee,die sehr nah an<br />

der Lebenswelt von Menschen ist<br />

und den Gemeinsinn stärkt.<br />

Unterm Strich sagen Sie: Weil Wohnungen<br />

ein besonderes Gutsind, können<br />

nicht die vollen marktwirtschaftlichen<br />

Regeln gelten.<br />

Ohne politischen Rahmen können<br />

die nirgends gelten, weil dann irgendwann<br />

kein Marktmehr existiert,<br />

sondern Wildwest und Anarchie.<br />

Was wir vorschlagen, ist auf der<br />

Ebene von Ludwig Erhard, Konrad<br />

Adenauer und Theodor Heuss bürgerlich<br />

im besten Sinne. ImGrundgesetz<br />

steht: „Eigentum verpflichtet.“<br />

Daswieder einzufordern, ist soziale<br />

Marktwirtschaft.<br />

DasGespräch führte Markus Decker.<br />

Umstrittene<br />

Waffengeschäfte<br />

©GEPA-pictures<br />

Ein türkisch-russischer Militärdeal erzürnt die USA<br />

VonFrank Nordhausen<br />

ImStreit um den Erwerb des russischen<br />

S-400-Raketenabwehrsystems<br />

riskiertdie Türkei eine schwere<br />

Krise mit den USA und der Nato.<br />

Während der türkische Staatspräsident<br />

Recep Tayyip Erdogan das umstrittene<br />

Waffengeschäft mit Russland<br />

weiterhin strikt verteidigt, erhöht<br />

Washington den Druck auf den<br />

Nato-Partner. Führende US-Senatoren<br />

drohten der Türkei diese Woche<br />

in einem beispiellosen Appell mit<br />

wirtschaftlichen Sanktionen, sollte<br />

das Land an dem Deal festhalten.<br />

„Das ist unser Souveränitätsrecht.<br />

Niemand kann<br />

verlangen, dass wir<br />

darauf verzichten.“<br />

Recep Tayyip Erdogan,<br />

Präsident der Türkei<br />

Zugleich wurde im US-Senat ein<br />

Gesetz eingebracht, das Visa-Sperren<br />

und das Einfrieren von Vermögenswerten<br />

türkischer Staatsfunktionäre<br />

vorsieht, die „für unrechtmäßige<br />

Festnahmen von US-Bürgern<br />

und -Angestellten verantwortlich“<br />

seien. Unterdessen meldeten türkische<br />

Medien, dass Ankara erwäge,<br />

außer den für umgerechnet 2,2 Milliarden<br />

Euro bereits bestellten Einheiten<br />

des Waffensystems noch weitere<br />

vonMoskau zu kaufen.<br />

DieUSA halten den gleichzeitigen<br />

Erwerb und Betrieb des amerikanischen<br />

Tarnkappenflugzeugs F-35 für<br />

unvereinbar. Sie sind besorgt, dass<br />

Russland bei einem Einsatz der hochmodernen<br />

S-400-Raketenabwehr in<br />

der Türkei geheime technische Daten<br />

der Nato-Flugzeuge erhält und erfährt,<br />

wie man diese erkennen, verfol-<br />

gen und abschießen kann. DieTürkei<br />

müsse sich daher zwischen dem US-<br />

Kampfjet und dem mit Nato-Anlagen<br />

inkompatiblen russischen S-400-System<br />

entscheiden, schrieben vier Senatoren<br />

beider Kongressparteien in<br />

einem am Dienstag veröffentlichten<br />

Gastbeitrag für die New York Times.<br />

„Sie wirdnicht beides bekommen.“<br />

Die Unterzeichner Jim Inhofe<br />

und Jim Risch sind die republikanischen<br />

Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses<br />

und des Auswärtigen<br />

Ausschusses im Senat, Jack<br />

Reed und Bob Menendez die hochrangigsten<br />

Demokraten in den beiden<br />

Gremien. „Sanktionen werden<br />

die türkische Wirtschaft schwer treffen“,<br />

warnen sie. Das Pentagon hat<br />

bereits die Abnahme türkischer Produktionskomponenten<br />

ausgesetzt<br />

und die geplante Auslieferung von<br />

drei F-35-Maschinen der Firma<br />

Lockheed an Ankaragestoppt.<br />

Nachdem Erdogan auf einem<br />

Moskau-Besuch am Montag erklärt<br />

hatte, der Kauf der vier S-400-Abwehrsysteme<br />

sei ein „abgeschlossener<br />

Deal, wir sind jetzt bei der Lieferung“,<br />

zitierten ihn türkische <strong>Zeitung</strong>en<br />

inzwischen mit den Worten, er<br />

erwäge sogar, den für Juli geplanten<br />

Transportder Waffen vorzuziehen.<br />

Tatsächlich würde der Kauf des<br />

Raketenabwehrsystems den Beginn<br />

einer strategischen Militärpartnerschaft<br />

der Türkei mit Russland bedeuten<br />

und sogar die US-Flugzeuge<br />

bedrohen, die vonder Nato-Luftwaffenbasis<br />

Incirlik in der Türkei starten,<br />

was Washington aufs Höchste<br />

alarmiert. Die Türkei steckt in einer<br />

Zwickmühle: Falls sie sich in letzter<br />

Minute doch noch aus dem Geschäft<br />

zurückzieht, werden erhebliche<br />

Kompensationszahlungen an Moskau<br />

fällig. Erdogan würde damit<br />

auch riskieren, dass der Kreml die<br />

nur aufgeschobene Bombardierung<br />

Türkei-naher Dschihadisten in der<br />

syrischen Provinz Idlib beginnt.<br />

Noch scheint es, als ob alle Seiten<br />

darauf setzen, dass ihr Gegenüber<br />

blufft –das aber könnte sich als gefährlicher<br />

Fehler erweisen.<br />

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

14.1.19<br />

14.1.19<br />

MÄRKTE<br />

▲ 11999,93 (+0,54 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

14.1.19<br />

Stand der Daten: 12.04.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

12.4.19<br />

▲ 71,48 (+0,70 %)<br />

12.4.19<br />

▲ 1,1321 (+0,51 %)<br />

Quelle<br />

12.4.19<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de - 0,61 0,66<br />

DenizBank **<br />

denizbank.de 0,45 0,55 0,75<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,50 0,50 0,75<br />

GarantiBank **<br />

garantibank.de 0,45 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,70<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,05 0,20<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

030/2542270 0,10 0,20 0,30<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,05 0,05 0,10<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,20 0,26 0,40<br />

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ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredi<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld(Freitag),Baudarlehen(Sams<br />

tag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung<br />

Bayer: Nach zwei Niederlagen in den<br />

Prozessen um Krebsrisiken vonProdukten<br />

der Tochter Monsanto in den<br />

USA soll der ChemiekonzernBayer<br />

nach demWillen eines Richters nun<br />

nach einer gütlichen Einigung mit<br />

Klägernsuchen. Derzuständige US-<br />

Richter Vince Chhabria, bei dem<br />

mehrereHundertKlagen vonVerbraucherngebündelt<br />

sind, forderte<br />

BayerKläger in einer Anweisung auf,<br />

einen Mediator einzuschalten. Sollten<br />

sich die beiden Seiten nicht einigen,<br />

werdeein Mediator gerichtlich<br />

bestellt. (dpa)<br />

Uberist weit davon entfernt, mitdem Personentransportper AppGewinne zu machen.<br />

Uber fährt aufs Parkett<br />

Fahrdienstvermittler will an der Börse zehn Milliarden Dollar bei Investoren einsammeln<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Das muss man erst einmal<br />

hinbekommen. Uber hat<br />

2018 einen gigantischen<br />

Verlust mit seiner betrieblichen<br />

Tätigkeit eingefahren –<br />

rund drei Milliarden Dollar.Zugleich<br />

will das Management nun Investoren<br />

davon überzeugen, dass sie Aktien<br />

dieser Firma kaufen sollen: Der US-<br />

Fahrdienstvermittler bringt seinen<br />

lang erwarteten Börsengang auf den<br />

Weg. Wann das Uber-Papier erstmals<br />

in New York gehandelt wird, ist aber<br />

noch nicht klar.<br />

Uber gilt als eines der erfolgreichsten<br />

Start-ups überhaupt. Der<br />

Wert wird auf 100 Milliarden Dollar<br />

taxiert, was aktuell 88 Milliarden<br />

Euro entspricht. Volkswagen kommt<br />

als weltgrößter Autobauer nur auf<br />

79 Milliarden Euro. Die Zahlen zeigen,<br />

wie hoch die Erwartungen sind.<br />

Das Unternehmen wurde maßgeblich<br />

vonInvestmentbankerngroßgemacht.<br />

Die haben es geschafft, dass<br />

vorallem auf die Potenziale geschaut<br />

wird, nicht auf die aktuellen Zahlen.<br />

So ist im Werbeprospekt für den<br />

Börsengang die Bezeichnung „Plattform“<br />

das Schlüsselwort. Es signalisiert,<br />

dass Uber viel mehr sein will als<br />

eine App, die Fahrgäste an Fahrer vermittelt.<br />

Es geht um eine Plattform,<br />

die über das Internet so ziemlich alles<br />

organisieren will, was mit dem Transport<br />

von Gütern und der Beförderung<br />

von Personen zu tun hat. Von<br />

Europa ist anders: In den<br />

USA veränderten Uber und<br />

der Konkurrent Lyft den<br />

Transportmarkt, indem sie<br />

per App auch Privatleute mit<br />

ihren eigenen Autos Fahrgäste<br />

befördernließen. In<br />

Europa versuchte Uber das<br />

auch, scheiterte aber an<br />

rechtlichen Hürden, sodass<br />

die App heute nur Mietwagenmit<br />

Chauffeur und Taxis<br />

vermittelt.<br />

DER TRANSPORTMARKT VERÄNDERT SICH<br />

der Kurzzeitvermietung vonElektrofahrrädern<br />

und -rollern über einen<br />

Lieferdienst für Essen, die Frachtvermittlung<br />

für Lastwagenfahrer bis zu<br />

Flugtaxis sowie autonom fahrenden<br />

Roboterautos und -taxis.<br />

Der Begriff Plattform wurde von<br />

den Verfassern des Börsenprospekts<br />

wohl bewusst gewählt, um an eine<br />

andere erfolgreiche Plattform zuerinnern:<br />

Amazon kümmert sich um<br />

alles, dass mit Einzelhandel zu tun<br />

hatundhatvieleJahreVerlusteeingefahren,<br />

bevor der Onlinehändler zur<br />

Geldmaschine wurde.<br />

Auch Uber-Chef Dara Khosrowshahi<br />

geht die Sache global an. Uber<br />

Die Debatte läuft: In der<br />

Bundesregierung gibt es<br />

aber inzwischen auch Überlegungen,<br />

die Einschränkungenfür<br />

Mietwagen zu lockern.<br />

Dazu gehörtzum Beispiel<br />

die sogenannte Rückkehrpflicht,<br />

die besagt, dass<br />

das Fahrzeug zumindest auf<br />

dem Rückweg zu seinem<br />

Standortsein muss, um<br />

einen neuen Auftrag annehmen<br />

zu können.<br />

Uber denkt weiter: Stattliche<br />

Erlöse von165 Millionen<br />

Dollar kamen im<br />

Schlussquartal 2018 von<br />

Uber Eats, dem Essen-auf-<br />

Rädern-Dienst. In den vergangenen<br />

drei Jahren haben<br />

sich die Einnahmen mehr als<br />

verzehnfacht. Insgesamt<br />

ging es auch mit der Zahl der<br />

Nutzer der Uber-Plattform<br />

bergauf. Sie lag Ende 2018<br />

bei weltweit 91 Millionen.<br />

FOTO: IMAGO/ZUMA PRESS<br />

ist in Nord- und Lateinamerika, in<br />

Australien und in Europa aktiv.Allerdings<br />

hat das Unternehmen auf dem<br />

Alten Kontinent keinen guten Stand.<br />

Nach einer stürmischen Expansion –<br />

unterMissachtungnationalerRegeln<br />

zur Personenbeförderung und viel<br />

Ärger mit Justizbehörden – haben<br />

sich die Amerikaner in einigen Ländern<br />

wieder weitgehend zurückgezogen.<br />

In Deutschland ist Uber nur in<br />

Berlin und München und seit Donnerstag<br />

auch in Köln präsent.<br />

Gleichwohl sieht Barrett Daniels<br />

vom Beratungsunternehmen<br />

Deloitte gerade in der starken Wahrnehmung<br />

der Marke Uber den entscheidenden<br />

Faktor für den Wert des<br />

Unternehmens. Der geplante Börsengang<br />

sei deshalb ein höchst spannendes<br />

Unterfangen, sagte er dem<br />

Finanzdienst „Bloomberg“.<br />

Immerhin kann Uber für 2018<br />

unterm Strich einen Gewinn von<br />

knapp einer Milliarde Dollar ausweisen.<br />

Derenorme Fehlbetrag im operativen<br />

Geschäft wird mehr als ausgeglichen<br />

durch die Erträge aus dem<br />

Verkauf von Unternehmensteilen in<br />

Asien und Russland. Der wichtigste<br />

Deal war die Veräußerung des chinesischen<br />

Ablegers an den dortigen<br />

Mobilitätsgiganten Didi Chuxing, an<br />

dem Uber jetzt beteiligt ist.<br />

Es waren also einmalige Einnahmen.<br />

Deshalb stellt sich die Frage,<br />

wann das Unternehmen mit dem<br />

eigenen operativen Geschäft endlich<br />

Gewinne einfahren kann. Zumal<br />

Uber im vierten Quartal 2018 vom<br />

Gesamtumsatz von 2,54 Milliarden<br />

Dollar ganze 2,31 Milliarden mit der<br />

klassischen Fahrdienstvermittlung<br />

gemacht hat. Waszugleich eine Stagnation<br />

im Vergleich zu den beiden<br />

Vorquartalen bedeutet. DieDynamik<br />

hatauch deshalb nachgelassen, weil<br />

zuletzt kaum noch neue Länder für<br />

den Fahrdienst gefunden wurden.<br />

Viele Details des Börsengangs stehen<br />

noch aus. Auch über das Volumen<br />

wird noch spekuliert. Laut<br />

Bloomberg sollen zehn Milliarden<br />

Dollar bei Investoren eingesammelt<br />

werden. Es wäre eines der größten<br />

Börsendebüts überhaupt.<br />

Google muss<br />

50 Millionen<br />

zahlen<br />

Aufseher setzen<br />

Datenschutz durch<br />

Von Thomas Magenheim<br />

Die Aufsichtsbehörden nehmen<br />

die neue Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO) ernst. „Ihre verstärkteAktivität<br />

hat uns überrascht“,<br />

räumt Benjamin Wübbelt ein. Der<br />

Rechtsanwalt der Düsseldorfer<br />

Kanzlei Bird &Birdist auf Internetkriminalität<br />

spezialisiert und blickt auf<br />

ein Jahr DSGVOzurück.<br />

Vor deren Inkrafttreten im Mai<br />

2018 habe es ein EU-weites Vollzugsdefizit<br />

gegeben. „Das ändert sich,<br />

und Deutschland macht da keine<br />

Ausnahme“, sagt der Jurist. Die Behörden<br />

hätten überall mehr Personal<br />

eingestellt. Nach neun Monaten seien<br />

EU-weit mehr als 206000 Verstöße<br />

geahndet worden. Dabei wurde Bußgeld<br />

in Höhe von rund 56Millionen<br />

Euro verhängt. „Die Behörden haben<br />

den Finger am Abzug“, betont Wübbelt.<br />

Das Gros des Bußgelds entfällt<br />

allerdings auf nur ein Unternehmen.<br />

Allein 50 Millionen Euro hat die französische<br />

Aufsichtsbehörde CNIL gegen<br />

den US-InternetkonzernGoogle<br />

verhängt.<br />

Maximumist nunmeist die Regel<br />

Vor Mai 2018 war nur Bußgeld bis<br />

300000 Euro möglich gewesen. In<br />

vielen EU-Ländernist das alte Maximum<br />

nun eher die Regel. Die neuen<br />

Höchstgrenzen liegen bei 20 Millionen<br />

Euro und in Sonderfällen wie bei<br />

Google noch höher. Speziell in<br />

Deutschland würden sich die Behörden<br />

allerdings noch mit niedrigeren<br />

Summen begnügen, so Wübbelt. Das<br />

höchste Bußgeld habe der badenwürttembergische<br />

Datenschutzbeauftragte<br />

mit 80000 Euro verhängt.<br />

Wübbelt rechnet aber auch hierzulande<br />

mit steigenden Summen.<br />

Der Hauptverstoß sei mangelnde<br />

Sicherheit von Kundendaten. Offenkundig<br />

wird das spätestens, wenn<br />

solche Unternehmen gehackt werden.<br />

Vor allem so wird mangelnde<br />

Datensicherheit bei Unternehmen<br />

immer noch aufgedeckt. Gehackte<br />

Firmen haben 72 Stunden Zeit, um<br />

einen Vorfall zu melden. Wurden<br />

Daten nicht nach dem Stand der<br />

Technik geschützt, wird das Unternehmen<br />

datenrechtlich schnell vom<br />

Opfer zum Täter.<br />

Nicht bestätigt hätten sich Befürchtungen,<br />

die DSGVO würde Abmahnwellen<br />

auslösen. „Das ist nicht<br />

zu beobachten“, sagt Wübbelt. Es gebe<br />

nur Einzelfälle.Träger des Datenschutzgedankens<br />

seien klar die Aufsichtsbehörden,<br />

was die DSGVO-Initiatoren<br />

auch im Sinn hatten.<br />

DEMOKRATIE<br />

2019<br />

AKTIONSTAGE<br />

DEMOKRATIE<br />

Freier Eintritt<br />

12.+13. April<br />

2019


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 7 *<br />

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Wirtschaft<br />

Holpriger Start<br />

für den<br />

neuen Golf<br />

Probleme mit<br />

Software und Elektronik<br />

Von Stefan Winter<br />

VWwill mit dem nächsten Golf<br />

Maßstäbe in der Elektronik setzen.<br />

Die Aufgabe hat der Konzern<br />

aber offenbar unterschätzt: Es gebe<br />

„massive Schwierigkeiten“ mit Software<br />

und Elektronik des neuen Modells,hieß<br />

es am Freitag in Konzernkreisen.Die<br />

Produktion werde zwar<br />

wie vorgesehen im Sommer beginnen,<br />

aber deutlich langsamer als geplant.<br />

Im Herbst soll das Auto öffentlich<br />

präsentiert werden. Aber nur<br />

rund 12000 Golf der achten Generation<br />

dürften in der zweiten Jahreshälfte<br />

vonden Bändernrollen.<br />

Für Wolfsburger Verhältnisse seien<br />

das „lächerliche Stückzahlen“,<br />

sagt ein Insider. Nach einem Bericht<br />

des „Spiegels“ waren für den Rest des<br />

Jahres eigentlich 80000 Autos geplant,<br />

auf dem Höhepunkt des Modellzyklus<br />

werden in Wolfsburg<br />

400000 Golf proJahr gebaut.<br />

Schon im März hatte Ralf Brandstätter,der<br />

bei der MarkeVWfür das<br />

Tagesgeschäft zuständig ist, erklärt,<br />

dass nicht alles rund laufe und die<br />

Produktion langsamer als üblich<br />

hochgefahren werde. DerGolf 8wird<br />

sich optisch kaum von seinem aktuellen<br />

Vorgänger unterscheiden, und<br />

in der Wolfsburger Fabrik heißt es,<br />

dass die eigentliche Fertigung kein<br />

Problem wäre. Doch unterm Blech<br />

und in der Bedienung plane VW<br />

einen „Riesensprung“. Wegen mehrererHybridvarianten<br />

wirddas Bordnetz<br />

48 Volt statt bisher zwölf Volt<br />

Spannung haben, auch Software-<br />

Updates per Funk sollen möglich<br />

sein, sagt ein Insider:„Dasalles ist offenbar<br />

schwieriger als gedacht.“<br />

In denersten Monaten werdeVW<br />

deshalb Autos mit abgespeckter<br />

Technik bringen, berichtet der „Spiegel“.<br />

Viele elektronische Funktionen<br />

werdeeserst später geben. VW habe<br />

auf Anfrage „eine Priorisierung der<br />

Fahrzeugfunktionen“ eingeräumt.<br />

DemBericht zufolge werden in internen<br />

VW-Papieren Tausende ungelöste<br />

Probleme aufgelistet. Mitden Verzögerungen<br />

beim Golf wackelt auch<br />

der Zeitplan für ein noch größeres<br />

Projekt. Denn die Elektronik, die jetzt<br />

Schwierigkeiten macht, ist auch<br />

Kernstück der neuen Elektromodelle,deren<br />

erstes,der ID Neo, ebenfalls<br />

im Herbst präsentiert wird. Für das<br />

Infotainmentsystem mit Navi,<br />

Smartphone-Integration, Spracherkennung<br />

und anderen Funktionen<br />

entwickelt VW einen eigenen Baukasten,<br />

der konzernweit in Millionen<br />

Autos genutzt werden soll.<br />

Zum Nachteil der Nachbarn<br />

Bundesgerichtshof:Miteigentümer einer Wohnanlage könnenVermietung an Feriengäste nicht verbieten<br />

Von Anja Semmelroch<br />

Nicht jeder wünscht sich in<br />

der Nachbarschaft wechselnde<br />

Feriengäste –<br />

trotzdem können Kurzzeitvermietungen<br />

einem Wohnungsbesitzer<br />

nicht von den Miteigentümern<br />

der Wohnanlage untersagt<br />

werden. Dashat der Bundesgerichtshof<br />

(BGH) am Freitag entschieden<br />

(Az. VZR112/18).<br />

Im niedersächsischen Papenburg<br />

an der Ems will eine Frau ihre Wohnung<br />

als Urlaubsunterkunft anbieten.<br />

DieEigentümer der übrigen sieben<br />

Wohnungen sind geschlossen<br />

dagegen, sie fühlen sich durch die<br />

vielen Wechsel im Haus gestört. Auf<br />

einer Eigentümerversammlung 2017<br />

wird abgestimmt. Die Ferienwohnungsgegner<br />

setzen sich mit Dreiviertelmehrheit<br />

durch, dass in Zukunft<br />

nicht mehr auf kurze Zeit vermietet<br />

werden darf –über den Kopf<br />

der betroffenen Eigentümerin hinweg.<br />

Dieser Beschluss ist laut BGH<br />

rechtswidrig, weil dem Verbot nicht<br />

alle zugestimmt haben. Jeder Eigentümer<br />

müsse sich darauf verlassen<br />

können, dass die Nutzung seiner<br />

Wohnung nicht ohne sein Zutun eingeschränkt<br />

wird, sagte die Vorsitzende<br />

Richterin Christina Stresemann<br />

bei der Urteilsverkündung in Karlsruhe.<br />

Grundsätze desMiteinanders<br />

In einem ähnlichen Streit aus Berlin<br />

hatte der BGH schon 2010 entschieden,<br />

dass das kurzzeitige Vermieten<br />

von Eigentumswohnungen als<br />

Wohnnutzung zählt und damit prinzipiell<br />

erlaubt ist. Schließlich diene<br />

die Wohnung auch den Feriengästen<br />

als Unterkunft. Sind Urlauber im<br />

Haus nicht erwünscht, können die<br />

Eigentümer laut dem Urteil aber in<br />

der Teilungserklärung eine restriktivere<br />

Vereinbarung treffen.<br />

Dasist das Dokument, dasin einer<br />

Eigentümergemeinschaft die<br />

Grundsätze des Miteinanders regelt.<br />

Die Teilungserklärung ist so fundamental,<br />

dass sie eigentlich nur mit<br />

den Stimmen sämtlicher Eigentümer<br />

geändertwerden kann.<br />

Für mehr Flexibilität sind heute<br />

aber oft Öffnungsklauseln vorgesehen,<br />

die bestimmte Änderungen per<br />

Mehrheitsbeschluss gestatten. So<br />

eine Öffnungsklausel hatten sich die<br />

Papenburger Ferienwohnungsgegner<br />

bei ihrem Beschluss zunutze gemacht.<br />

Eine Mehrheitsentscheidung in<br />

der Eigentümerversammlung ist<br />

aber nicht automatisch bindend, nur<br />

weil die Stimmenzahl stimmt, sagte<br />

Stresemann. „Es sind auch inhaltliche<br />

Schranken zu beachten.“<br />

Schlüsseleiner FerienwohnunginBerlin.<br />

Österreich: Die rechtskonservativeRegierung<br />

in Österreich hat die Einführung einer<br />

nationalen Digitalsteuer beschlossen. Internet-Unternehmen<br />

mit einem weltweiten Jahresumsatz<br />

von750 Millionen Euro sollen in<br />

Österreich künftig fünf Prozent Steuernauf<br />

online erzielten Werbegewinn zahlen.<br />

AIRBNB SOLL HAFTEN<br />

FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA<br />

Umsatzsteuer: Zudem müssen Vermittlungsplattformen<br />

wie Airbnb künftig alle Buchungenund<br />

Umsätze melden. Sollten Anbieter<br />

vonWohnungen ihre Umsätze nicht versteuern,<br />

wird die PlattforminÖsterreich künftig<br />

zur Haftung herangezogen, so die Ankündigung<br />

der Regierung.<br />

Diese Schranken sollen den<br />

obersten Zivilrichtern zufolge die<br />

Minderheit schützen. Zu den„mehrheitsfesten“<br />

Rechten gehöre insbesondere<br />

die Zweckbestimmung des<br />

Eigentums. Denn davon hänge entscheidend<br />

ab,wie viel eine Wohnung<br />

wert sei. Als fiktives Beispiel nannte<br />

Stresemann einen Eigentümer,der in<br />

einer Wohnanlage eine Gaststätte<br />

betreibt. Ihn könnten die anderen<br />

nicht einfach überstimmen und festlegen,<br />

dass dortnur noch ein Büroerlaubt<br />

ist.<br />

Auch ein Vermietungsverbot<br />

muss deshalb vonsämtlichen Eigentümern<br />

gemeinsam beschlossen<br />

werden –und zwar unabhängig davon,<br />

ob für ein paar Tage oder auf Jahre<br />

vermietet wird, wie der Senat des<br />

Bundesgerichtshofs in Karlsruhe<br />

urteilte. Eine Differenzierung sei<br />

schwierig: Denn wo will man die<br />

Grenzeziehen?<br />

Der BGH-Anwalt der Ferienwohnungsgegner<br />

hatte in der Verhandlung<br />

Mitte Februar an die Richter appelliert,<br />

angesichts aktueller Entwicklungen<br />

auch die Interessen der<br />

anderen Eigentümer zu bedenken.<br />

Durch Unterkunftsvermittler im<br />

Internet wie zum Beispiel Airbnb sei<br />

eingigantischerMarktfürkurzzeitige<br />

Privatvermietungen entstanden, so<br />

der Anwalt.<br />

Unterlassungsansprüche<br />

DieRechte deranderen blieben nicht<br />

außer Acht, entgegnete nun der Senat.<br />

Die Richter räumen zwar ein,<br />

dass es speziell in größeren Wohnanlagen<br />

schwierig sein dürfte, alle für<br />

ein Verbot zu gewinnen. Sollten die<br />

Feriengäste großen Lärm machen<br />

oder solltensie ständig gegen die jeweilige<br />

Hausordnung verstoßen, gebe<br />

es aber Unterlassungsansprüche<br />

gegen den verantwortlichen Eigentümer.<br />

Derartige Beschwerden hatte es<br />

aus Papenburg nicht gegeben. Dass<br />

unbekannte Leute im Haus wohnen,<br />

stelle für sich genommen noch keine<br />

Störung dar,stellte Stresemann klar.<br />

Der Eigentümerverband Haus &<br />

Grund Deutschland wertete das<br />

höchstrichterliche Urteil am Freitag<br />

als „Stärkung der Eigentumsposition“.<br />

„Der Wohnungseigentümer<br />

muss selbst entscheiden können, wie<br />

er sein Sondereigentum nutzt“, sagte<br />

Präsident KaiWarnecke,der sich zuvorbereits<br />

ähnlich geäußerthatte.<br />

Völlig unabhängig davon gelten in<br />

etlichen Kommunen mit Wohnungsnot<br />

sogenannte Zweckentfremdungsverbote.Sie<br />

sollen verhindern,<br />

dass die Kurzzeitvermietungen überhandnehmen.<br />

Wer zum Beispiel in<br />

Berlin an Feriengäste vermieten will,<br />

braucht dafür eine besondere Genehmigung.<br />

(dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Möbelhändler XXXLutz<br />

will Ikea überholen<br />

Dieösterreichische Möbelhauskette<br />

XXXLutz will in Deutschland an<br />

Marktführer Ikea vorbeiziehen. „Wir<br />

wollen die Nummer eins werden“,<br />

sagte Mitinhaber und GeschäftsführerAndreas<br />

Seifertder „Frankfurter<br />

Allgemeinen <strong>Zeitung</strong>“. Derzeit seien<br />

neue Möbelhäuser in Bayreuth, Gera,Hagenund<br />

Heidelberggeplant.<br />

Nachgedacht werdeauch über<br />

Standorte in innerstädtischen Lagen.<br />

In Deutschland betreibt das<br />

Unternehmen 48 XXXLutz-Häuser<br />

und 41 Mömax-Mitnahmemärkte.<br />

Zudem wurde 2018 der Möbeldiscounter<br />

Poco übernommen. Ikea<br />

hat bisher in seinem weltweit wichtigsten<br />

MarktDeutschlandmit Abstand<br />

die Nase vorn. (dpa)<br />

Vormittags ist<br />

Sprit am teuersten<br />

Werabends tankt und vorher das<br />

Internet zu Hilfe zieht, kann einem<br />

Bericht zufolge viel Geld sparen.<br />

Denn die Spritpreise an deutschen<br />

Zapfsäulen sind weiterhin hohen<br />

Schwankungen unterworfen –innerhalb<br />

einer Stadt unterschieden<br />

sie sich an einem Tagumbis zu<br />

20 Cent proLiter,heißt es im Bericht<br />

der Markttransparenzstelle zu den<br />

Tankpreisen 2018. DieStelle ist eine<br />

Einrichtung des Bundeskartellamts<br />

in Bonn. Am billigsten sind Benzin<br />

oder Diesel an den Tankstellen in<br />

der Regel am späteren Abend und<br />

am teuersten am Vormittag –auf<br />

Internetseiten und Apps sind die<br />

Preise an Tankstellen inzwischen<br />

transparent einsehbar.Besonders<br />

teuer wirdesübrigensfür Tankkunden,<br />

die Autobahntankstellen nutzen.<br />

Dort kostet der SpritimSchnitt<br />

15 Cent mehr. (dpa)<br />

Mitarbeiter von Coca-Cola<br />

bekommen mehr Geld<br />

Die8000 Coca-Cola-Mitarbeiter in<br />

Deutschland bekommen nach einer<br />

Einigung in der vierten Tarifrunde<br />

mehr Lohn. 2019 sollen sie 120 Euro<br />

monatlich zusätzlich erhalten, im<br />

Jahr darauf noch einmal 90 Euro im<br />

Monat mehr,wie Coca-Cola European<br />

Partners Deutschland mitteilte.Der<br />

mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

ausgehandelte<br />

Abschluss gilt für zwei Jahre.<br />

DieEinigung sieht zudem Verbesserungen<br />

bei der Ausbildungsvergütung<br />

sowie die vorzeitige Verlängerung<br />

vonTarifverträgen zur Arbeitszeit<br />

und Altersteilzeit bis Ende 2020<br />

vor. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft<br />

eine Erhöhung der Entgelte<br />

um 180 Euro gefordert. (dpa)<br />

SANTTU-MATIAS<br />

ROUVALI<br />

Simone Rubino Schlagzeug<br />

SIBELIUS ›Karelia‹-Suite<br />

MACMILLAN ›Veni, veni, Emmanuel‹ –Schlagzeugkonzert<br />

SCHOSTAKOWITSCH Symphonie Nr. 12 ›Das Jahr 1917‹<br />

Sa 20.04.<br />

20 Uhr |Philharmonie<br />

SIR ROGER<br />

NORRINGTON<br />

MOZART Symphonie Nr. 36 ›Linzer‹<br />

MARTINŮ Symphonie Nr.2<br />

Sa 27.04.<br />

20 Uhr |Philharmonie<br />

dso-berlin.de


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Meinung<br />

CDU-Personalien<br />

AUSLESE<br />

Klares<br />

Zeichen<br />

Die Zukunft hat<br />

keine Chance<br />

Elmar Schütze<br />

kann sich die CDU künftig als ernsthafte<br />

Opposition vorstellen.<br />

Was war nicht alles vermutet worden,<br />

als KaiWegner vor dreiWochen ankündigte,<br />

Monika Grütters vom, na ja,<br />

Thrönchen der <strong>Berliner</strong> CDU zu stoßen –<br />

und Grütters aus Einsicht in die eigene<br />

Chancenlosigkeit ihre Kandidatur zurückzog.<br />

Mit dem erwarteten Sieg von<br />

Wegner auf dem Parteitag am 18. Mai<br />

setzesich in Berlins größter Oppositionspartei<br />

biederer Kleingärtnergeist gegen<br />

bürgerliche Weltoffenheit durch. Wegner<br />

werdeGrütters’Leute aus den Spitzenämtern<br />

vertreiben und diese durch eigenes,<br />

maximal durchschnittliches Personal ersetzen.<br />

Innerparteilicher Streit sei garantiert.<br />

DieCDU setzedamit leichtfertig die<br />

Gelegenheit aufs Spiel, verschüttete Wählerschichten<br />

freizulegen und Rot-Rot-<br />

Grün ernsthaft zu gefährden.<br />

Jetzt, drei Wochen nach Wegners Ankündigung,<br />

verzieht sich der erste Nebel.<br />

Erkennbar wird, dass die Dinge vielleicht<br />

nicht so einfach liegen. Mit seiner Entscheidung,<br />

Stefan Evers als Generalsekretär<br />

im Amt zu belassen, hat Wegner ein<br />

klares Zeichen gesetzt. Grütters hatte<br />

Evers bei ihrer Wahl vor zwei Jahren zum<br />

Generalsekretär gemacht –und wäre damit<br />

fast gescheitert. Damals war das ein<br />

klares Zeichen der Warnung der Partei an<br />

die neue Chefin. Jetzt ist die Personalie<br />

Evers ein klares Zeichen der Versöhnung.<br />

Über Inhalte ist mit dieser Entscheidung<br />

freilich wenig gesagt. Tatsächlich<br />

muss die CDU ihr Profil schärfen –und<br />

damit ist nicht Verbalradikalismus und<br />

Fundamentalopposition gemeint. Bisher<br />

ist nur schemenhaft zu erkennen, wie sich<br />

die Partei den Zukunftsfragen einer wachsenden<br />

Stadt (Verkehr, Wohnen, Sicherung<br />

der Daseinsvorsorge) stellen will. Da<br />

hat Rot-Rot-Grün, bei allen Schwächen,<br />

einen erklecklichen Vorsprung.<br />

Familiengesetz<br />

Halbherzige<br />

Reform<br />

Rasmus Buchsteiner<br />

findet es gut, dass geringverdienende<br />

Elternunterstützt werden.<br />

Leistung muss sich lohnen. UndKinder<br />

dürfen kein Armutsrisiko sein. Zwei<br />

Sätze, die immer Teil von Politiker-Sonntagsreden<br />

gewesen sind. Nur, dass zwischen<br />

Anspruch undWirklichkeit eine riesige<br />

Lücke klaffte. Mit der nun auch vom<br />

Bundesrat verabschiedeten Reform, die<br />

von der Regierung als „Starke-Familien-<br />

Gesetz“ gefeiertwird, wirdsie verkleinert.<br />

Künftig wird sich Leistung für mehr<br />

Geringverdiener lohnen. Siewerden nicht<br />

mehr vom Hartz-IV-System abhängig<br />

sein. Dabei geht es um Eltern, darunter<br />

viele Alleinerziehende, die mit ihrem geringen<br />

Lohn zwar für sich selbst sorgen<br />

konnten, nicht aber für ihreKinder.<br />

Der Staat stärkt mit Ausweitung und<br />

Erhöhung des Kinderzuschlags all jene,<br />

die trotz vergleichsweise schlechter Bezahlung<br />

arbeiten. Die Reform korrigiert<br />

auch Fehlanreize des Sozialstaats: Nun<br />

wirdessich für mehr Arbeitnehmer finanziell<br />

rechnen, länger zu arbeiten oder in<br />

einen besser bezahlten Jobzuwechseln.<br />

Anders verhält es sich mit dem Teil der<br />

Reform, bei der es um Leistungen für<br />

Schüler aus Geringverdiener-Familien<br />

geht. Für sie soll es mehr Geld für Hefte,<br />

Bücher und Stifte geben, Fahrkarten und<br />

ein kostenfreies Mittagsessen in der<br />

Schule. Die vergangenen Jahre haben gezeigt,<br />

dass die Hilfen bei vielen nicht angekommen<br />

sind, wegen fehlender Informationen<br />

oder übermäßiger Bürokratie.<br />

Die Regierung scheint selbst nicht davon<br />

auszugehen, dass sich daran viel ändern<br />

wird. Viel klüger wäreesdaher,die Hartz-<br />

IV-Regelsätze für Kinder zu erhöhen und<br />

dabei die Kosten für Schulmaterial, Fahrkarten<br />

und Verpflegung am Mittag stärker<br />

zu berücksichtigen. Dazu aber fehlt der<br />

GroKo offenbar die Entschlossenheit.<br />

Das Bollwerk<br />

Wie oft mag Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel auf den bedrohlich<br />

hoch sich auftürmenden<br />

Wellenkamm auf<br />

dem Gemälde „Brecher“ von Emil Nolde in<br />

ihrem Arbeitszimmer im Kanzleramt geschaut<br />

haben? Wardarin nicht ein Ausdruck<br />

genau jener Gefahren zu erkennen, durch<br />

die sie politisch in ihrer Amtszeit zu navigieren<br />

hatte? Finanzkrise, Flüchtlingsdrama,<br />

Brexit. Nun aber geht das Unbehagen von<br />

dem Bild selbst und der in solcher Ausführlichkeit<br />

noch nicht erzählten beschämenden<br />

Geschichte seines Malers Emil Nolde aus.<br />

Angela Merkel möchte das Bild aus dem<br />

Besitz der Staatlichen Museen, das sie zunächst<br />

in Form einer Art Amtshilfe als Leihgabe<br />

in die Aufsehen erregende Nolde-Ausstellung<br />

in den Hamburger Bahnhof gegeben<br />

hatte,nicht mehr zurückhaben. DasBild<br />

des Malers, der sich dem NS-Staat auf perfide<br />

Weise angedient und sich später als dessen<br />

verfemtes Opfer stilisierthat, ist in politischer<br />

Hinsicht kontaminiert. Mitihm ist kein<br />

Staat mehr zu machen.<br />

Aus Merkels Sicht ist das verständlich. Es<br />

ist eine späte Einsicht, man hätte sie vermutlich<br />

sehr viel früher haben können. DieBundeskanzlerin<br />

reagiert wie jemand, der dabei<br />

ertappt worden ist, ein, wie sich nun herausstellt,<br />

historisch prekäres Kunstwerk als<br />

schmückenden Dekor verwendet zu haben.<br />

Ihre Haltung des „Lieber nicht“ sollte aber<br />

nicht die einer aufgeklärten Öffentlichkeit<br />

sein, die zuletzt allzu oft in verdruckste Verbots-<br />

und Vermeidungsdiskurse verwickelt<br />

worden ist. Etwa durch die Frage, obman<br />

Michael Jacksons Musik noch im Radio spielen<br />

dürfe, seit glaubwürdig dargestellt worden<br />

ist, dass er über viele Jahre Kinder im<br />

Schulalter systematisch sexuell missbraucht<br />

Ich war als Kind nie im Palast der Republik<br />

gewesen, aber neulich, als Erwachsene,<br />

habe ich ihn besucht. Der Palast der Republik<br />

stand nicht Unter den Linden, sondern<br />

im tiefsten Westen der Stadt, in Berlin-Wilmersdorf.<br />

Als ich ankam, entstieg dem Palast<br />

Rauch, drumherum hielten geschmackvoll<br />

angezogene Menschen ihre Smartphones in<br />

die Luft. Zumdreißigsten Jubiläum des Mauerfalls<br />

hatten die Initiatoren das Haus der<br />

<strong>Berliner</strong> Festspiele zum Palast der Republik<br />

umgebaut. Es war ein Kunstprojekt, eine der<br />

vielen Veranstaltungen, die an das Mauerfalljubiläum<br />

erinnernsollen.<br />

Drinnen in einer Ecke standen Holzstühle<br />

mit roten Bezügen, darauf saßen einst die<br />

Teilnehmer des Zentralen Runden Tisches,<br />

der Ende 1989/Anfang 1990 im Schloss<br />

Schönhausen in Pankow getagt hatte. Die<br />

Stühle hatten viele Jahrelang in einem Depot<br />

gestanden, dazwischen hatten sich Spinnweben<br />

gebildet. Ich machte ein Bild von der<br />

Skulptur,die mir wie ein Symbol erschien für<br />

die Ideen vonfrüher.<br />

Im großen Saal hielt eine marxistische<br />

Historikerin den Eröffnungsvortrag. Die<br />

Wende erschien als globales Event. Wenn ich<br />

mich richtig erinnere, sagte sie,dass das,was<br />

1989 passiertist, Teil einer linkenWeltrevolution<br />

gewesen sei, die leider durch die Maueröffnung<br />

und deutsche Einheit beendet<br />

wurde. Sie sagte, dass die Sowjetunion vielleicht<br />

weiter gekommen wäre, wenn sie sich<br />

wirtschaftlich nicht so starkamKapitalismus<br />

orientierthätte und mehr in Solarzellen statt<br />

Emil Nolde<br />

Vergiftete<br />

Kunst<br />

Harry Nutt<br />

betrachtet die neuen Erkenntnisse über Künstler in der NS-Zeit<br />

als Anspornfür weitere Auseinandersetzungen.<br />

hat. Der Ruf nach Verboten ist oft auch ein<br />

Ausdruck vonDenkfaulheit und des Bedürfnisses<br />

nach moralischer Reinheit.<br />

Die Ausstellungen über Emil Nolde und<br />

eine weitere über die Künstler der berühmten<br />

Brücke-Vereinigung stellen eine Herausforderung,<br />

aber auch einen Glücksfall dar für<br />

eine Gesellschaft, der Kunst nach wie vorein<br />

wichtiger Schlüssel zur Erklärung der Welt in<br />

all ihren Widersprüchen ist.<br />

DieEnthüllungen zur Biografie Emil Noldes<br />

sind deshalb so verstörend, weil man<br />

sich scheinbar bereits damit zufriedengegeben<br />

hatte,ihn als eigenwillige Künstlernatur<br />

einer längst befriedeten Kunstrichtung wie<br />

den Expressionismus zu betrachten. In einem<br />

Weltbild einfacher Gegensätze standen<br />

KOLUMNE<br />

Die Wende<br />

als<br />

Ossi-Woodstock<br />

Sabine Rennefanz<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

expressionistische Künstler im Widerspruch<br />

zur nationalsozialistischen Ideologie und<br />

deren herrschenden Chargen. Noldes Erfolg<br />

in der Nachkriegszeit beruhte wohl auch auf<br />

der Fiktion, dass er neben den Opfern des<br />

Systems der Massenvernichtung einer deutschen<br />

Leidensgeschichte eine Gestalt verlieh.<br />

Seit einiger Zeit aber sind Kenner der<br />

Kunstgeschichte dabei, die Biografie Noldes<br />

und wie er sie selbst erzählt hat als großes<br />

Fälschungswerkzuenttarnen.<br />

Emil Nolde taugt nicht mehr zur bloßen<br />

Bebilderung rauer Landschaftsgefühle. Als<br />

Geschichte einer fatalen Verstrickung einer<br />

künstlerischen Begabung in den niederträchtigen<br />

Kampf um Anerkennung, die zur<br />

rassistischen Verbohrtheit führte, wird das<br />

Beispiel Nolde nun zu einer ergiebigen Fallstudie.<br />

Dasbloße Abhängen vonBildernund deren<br />

Verbannung ins Depot ist allerdings<br />

keine Lösung. Der Fall Nolde zeigt vielmehr,<br />

wie wichtig es ist, Kunstwerke und deren<br />

Entstehungsgeschichte immer wieder neu<br />

zu befragen. Das gilt insbesondere auch für<br />

die Biografien von Künstlern, erst recht<br />

wenn sich in Brief- und Textdokumenten,<br />

wie versteckt auch immer,menschenverachtende,antisemitische<br />

oder homophobe Einstellungen<br />

finden lassen. Dabei wird esdarauf<br />

ankommen, nicht streberhaft nach<br />

schlimmen Stellen zu fahnden, sondern<br />

diese,wenn man sie gefunden hat, behutsam<br />

in ihrem jeweiligen Kontext zu analysieren.<br />

Kunst bietet häufig Gelegenheit zur Bewunderung.<br />

Sieist nicht nur das,was gefällt,<br />

sondernerschafft immer wieder auch Neues.<br />

Und manchmal bringt sie Unverstandenes<br />

und Unbearbeitetes zurück. Sieregt dazu an,<br />

das Bedrohliche nicht zu verbannen, sonderneszuergründen.<br />

in Staudämme investiert hätte. Ich schaute<br />

mich um, ich war mir nicht sicher,woich gelandet<br />

war.War das ein Witz? Solarzellen?<br />

Die Historikerin warf zum Schluss ihre<br />

Prinzipien der Revolution per Projektor an<br />

dieWand, eine davon lautete:„Don’t fetishize<br />

the law“. Das könnte man übersetzen mit:<br />

„Nehmen Sie das Gesetz nicht so wichtig.“<br />

DieZuschauer,die meisten unter 50, applaudierten,<br />

einige machten Fotos,umsie bei Facebook<br />

zu posten. DieRevolution war offenbar<br />

in vollem Gange.<br />

Beiden bisherigen Jubiläen zum Mauerfall<br />

wurde dieWende meist als Befreiung aus dem<br />

DDR-Knast gefeiert, aber das ist jetzt ein bisschen<br />

Old School, neuerdings gilt die Wende<br />

als Ossi-Woodstock. Als eine ArtVorläufer für<br />

alle möglichen Kämpfe der Gegenwart, Feminismus,<br />

Minderheiten, Black Lives Matter.<br />

DieZeit1989/1990 sei eine Zeit der Möglichkeiten<br />

gewesen, voller emanzipativer Elemente,<br />

schwärmte eine junge Gender-Professorin<br />

am vergangenen Dienstag bei einerVeranstaltung<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die<br />

Frau,die zurWendezeit ein Schulkind war,rief<br />

dazu auf, sich die Ideen anzuschauen, Visionen<br />

für die Zukunft zu entwickeln. Ichwar gespannt:<br />

Was sollten diese ominösen Ideen<br />

sein, die dreißig Jahre später bei der Bewältigung<br />

des Klimawandels helfen?<br />

Icherinneremichanein Gespräch mit einem<br />

Aktivisten, derfür einen besseren Sozialismus<br />

gekämpft hatte. „Wir waren Außenseiter“,<br />

sagte derMann, derheute fürBündnis<br />

90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus<br />

sitzt. Die Mehrheit der DDR-Bürger wollte<br />

keinen dritten, vierten oder fünften Weg, sie<br />

wollten die D-Mark, Reisen, Jakobs Kaffee.<br />

Beider Volkskammerwahl am 18. März 1990<br />

kam die „Allianz für Deutschland“, die mit<br />

dem Slogan „Freiheit und Wohlstand –Nie<br />

wieder Sozialismus“ angetreten war, auf 48<br />

Prozentder Stimmen. Bündnis 90 erhielt 2,9<br />

Prozent. Die Revolution hatte schon damals<br />

Spinnweben angesetzt.<br />

Der Titel der deutschen Ausgabe des<br />

Buches ist der Titel der englischen:<br />

Losing Earth. Die Erde verlieren. Richs<br />

Buch ist nicht der zweitausendeinhundertsiebenundachtzigste<br />

Versuch, uns<br />

davon zu überzeugen, dass wir uns auf<br />

eine vonMenschen gemachte Klimakatastrophe<br />

zubewegen. Richs Buch zeigt uns,<br />

dass wir das offenen Auges tun. Wir wissen<br />

seit langem Bescheid.<br />

Wir wissen<br />

auch, was zu tun wäre.<br />

Wirtun es aber nicht.<br />

Warum? Weil wir<br />

dazu in einen Krieg ziehen<br />

müssten gegen die<br />

Klimakiller. Wir ziehen<br />

es vor, uns ihnen auszuliefern.<br />

Je größer die<br />

Katastrophe wird,<br />

desto mehr unterwerfen<br />

wir uns ihnen. Als<br />

die US-Bürger im Jahr<br />

Nathaniel Rich:<br />

Losing Earth<br />

Rowohlt,<br />

237 Seiten,<br />

22 Euro.<br />

2000 die Wahl zwischen Al Gore und<br />

GeorgeW. Bush hatten, stimmten sie zwar<br />

in ihrer Mehrheit für Al Gore. Bush aber<br />

wurde Präsident, weil er die Mehrheit der<br />

Wahlmänner hatte.<br />

Aber davon spricht Nathaniel Rich<br />

nicht mehr. Erzeigt, was zwischen 1979<br />

und 1989 versäumt wurde.„Eine dramatische<br />

Reportage über ein Menschheitsversagen“,<br />

heißt es auf dem Klappentext. Das<br />

stimmt und stimmt nicht. DasBuch zeigt,<br />

dass es die Menschheit nicht gibt.<br />

Es gibt die Wissenschaft, die seit 1979<br />

weiß und es jedem sagt, der es hören und<br />

nicht hören will, dass wir dank unseres<br />

CO 2 -Ausstoßes die Erderwärmung gefährlich<br />

in die Höhe treiben und so unsereLebensgrundlagen<br />

zerstören. Es gibt die Firmen,<br />

deren Geschäfte nur mit CO 2 blühen.<br />

Es gibt die Politiker,die sich dafür interessieren,<br />

werihrenWahlkampf bezahlt,<br />

und es gibt uns,das dicke,breite Uns, das<br />

lieber nicht aufsteht und in den Krieg<br />

zieht gegen die Klimakiller.<br />

Nathaniel Richs Buch zeigt, dass die<br />

Zukunft keine Chance hat gegen die Gegenwart.<br />

Aber er schrieb es,umwiderlegt<br />

zu werden. Es ist nicht fünf vor zwölf. Es<br />

ist schon zwei nach zwölf. 1979 hätten wir<br />

noch mit kleinen Maßnahmen das<br />

Schlimmste verhindern können. Inzwischen<br />

stecken wir schon in der Katastrophe.Aus<br />

ihrherauszukommen wirdjeden<br />

Tag schwieriger, ja unwahrscheinlicher.<br />

Wir hatten unsere Chance.Wir haben sie<br />

verspielt. Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

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Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

30 Jahre danach:<br />

Moskauer DDR-Schau<br />

in Potsdam zu sehen<br />

Seite 15<br />

Knotenpunkt: Erster Mobility-Hub der Stadt in Kreuzberg eröffnet Seite 13<br />

Streitwert: Grüne wollen Vermummungsverbot aufheben Seite 14<br />

Der Gegensatz könnte<br />

kaum größer sein: In der<br />

Nähe der Karl-Marx-Allee<br />

in Friedrichshain<br />

sind viele Bäume schon frühlingshaft<br />

grün, und wie überall in der<br />

Stadt leuchten knallige Blüten. Aber<br />

an diesem Morgen sind es nur fünf<br />

Grad über Null. Die Leute tragen<br />

Winterjacken und Mützen, manche<br />

auch Handschuhe.<br />

Alle haben es eilig, nur nicht der<br />

ältere Mann mit weißem Haar. Geduldig<br />

trägt er einen weißen Fünf-Liter-Kanister<br />

mit Wasser nach dem<br />

anderen auf die Wiese vor seinem<br />

Plattenbau und gießt die drei Kastanien.<br />

Dieser Mann ist ein Held des<br />

Alltags –ein treuer Helfer der Natur.<br />

Denn die Natur hat derzeit tatsächlich<br />

Hilfe nötig. Denn sie beendet<br />

nun ihre große Winterruhe, und<br />

überall zeigt sich das erste Grün.<br />

„Das, was da jetzt passiert, ist für<br />

Laubbäume ein ungeheurer Kraftakt“,<br />

sagt Marc Franusch, der Sprecher<br />

der <strong>Berliner</strong> Forsten. „Die<br />

Bäume investieren nun richtig viel<br />

Energie,damit das frische Grün austreiben<br />

kann.“ Das Wichtigste, was<br />

Laubbäume dafür benötigen, ist<br />

Wasser. Deswegen ist das, was der<br />

Mann mit dem Kanister macht, eine<br />

große Hilfe.<br />

Die Liebe zum Baum<br />

Jetzt geht’slos<br />

Der Frühlingsaustrieb beginnt nun erst richtig. Für die Bäume ist das ein<br />

ungeheurer Kraftakt–leider mangelt es wieder mal am Kraftstoff: dem Wasser<br />

Hierzulande ist die Liebe zu Bäumen<br />

sehr ausgeprägt. Das wird vielen<br />

meist erst bewusst, wenn sie sehen,<br />

wie sich die düsteren winterlichen<br />

Baumskelette mit den kahlen Ästen<br />

im Frühling in mächtige sattgrüne<br />

Baumkronen verwandeln.<br />

Dass Bäume bei den Deutschen<br />

so beliebt sind, liegt auch daran, dass<br />

sie als das Symbol der Natur gelten.<br />

Wenn hier jemand gefragt wird:„Was<br />

ist für dich Natur?“, lautet die Antwort<br />

meist nicht: ein Gebirge, eine<br />

weite Steppe oder ein Strand am<br />

Meer,sondern: einWald und Bäume.<br />

Auch deshalb war in Deutschland<br />

das Baumsterben in den 80er-Jahren<br />

die Initialzündung für das sich entwickelnde<br />

Umweltbewusstsein.<br />

Auch deshalb schleppten Tausende<br />

<strong>Berliner</strong> im Dürresommer 2018 jeden<br />

Tageimerweise Wasser vor ihre<br />

Häuser,umdie Bäume vordem Verdursten<br />

zu retten.<br />

Solche Stadtbäume zu erhalten,<br />

ist in Zeiten des Klimawandels<br />

durchaus ein Kraftakt. Denn in Berlin<br />

gibt es 430 000 Straßenbäume –<br />

die oft einzeln stehen und viel stärker<br />

der Sonne ausgesetzt sind als<br />

Bäume im Wald. Seit 2012 wurden<br />

9000 neue Stadtbäume mithilfe von<br />

Spenden neu gepflanzt. Jede einzelne<br />

Pflanzung und die Pflege für<br />

die ersten drei Jahre kostet beachtliche<br />

2000 Euro. Indiesem Frühjahr<br />

sollen 600 neue Stadtbäume in den<br />

Boden kommen. Seit 2017 bekamen<br />

die Bezirke vomSenat fast 14 Millionen<br />

Euro als Sondermittel, um im<br />

ersten Jahr die massiven Sturmschäden<br />

zu beseitigen und im nächsten<br />

Jahr bei der Dürregießen zu können.<br />

Der Senat hat bereits weitere Millionen<br />

im Haushalt vorgesehen, um<br />

von nun an viel schneller auf extremes<br />

Wetter reagieren zu können.<br />

Die Schäden des Dürrejahres<br />

2018 werden erst im Sommer zu se-<br />

VonJens Blankennagel<br />

hen sein, wenn klar ist, wie viele<br />

Bäume oder Äste abgestorben sind.<br />

VorOstern erreicht nun der Austrieb<br />

der Blätter irgendwann seinen<br />

Höhepunkt. Das wundert viele<br />

Laien, denn Berlin wirkt schon jetzt<br />

ziemlich grün. „Aber das ist alles<br />

noch in der Entwicklung“, sagt Forstfachmann<br />

Franusch.„Sorichtig grün<br />

und im vollen Saft sind die Blätter<br />

noch an keiner Baumart.“<br />

Die Birken sind längst fertig mit<br />

dem Blühen, nun zeigen sich zarte<br />

gelblich-grüne Blätter. Auch der<br />

Spitzahorn steht bereits im Grün,<br />

aber das sind keine Blätter, sondern<br />

die grünen Blüten dieses Baumes.<br />

Aber warum machen die Bäume<br />

eigentlich solch eine ArtWinterruhe?<br />

Ganz einfach: Heimische Bäume<br />

sind an die früheren Witterungsverhältnisse<br />

gewöhnt –also an bittere<br />

Kälte im Winter. Bei gefrorenem Boden<br />

wäreesnicht sicher,obsie genügend<br />

Wasser und gelöste Nährstoffen<br />

aufnehmen könnten. Eine Dauerversorgung<br />

mit Nährstoffen ist nur<br />

im tropischen Regenwald möglich.<br />

IMAGO-IMAGES<br />

Im Herbst zieht der Baum hierzulande<br />

also möglichst viele Nährstoffe<br />

aus den Blättern inden Stamm zurück<br />

und lagertsie dortein, um Kraft<br />

zu speichern für das nächste Frühjahr,<br />

wenn die Blätter und Blüten<br />

wieder austreiben sollen. Durchden<br />

Entzug der Nährstoffe verfärben sich<br />

die Blätter im Herbst bunt und fallen<br />

zu Boden. Dortbilden sie dann wertvollen<br />

Humus,der den Bäumen wiederum<br />

Nährstoffe liefert.<br />

Die kahlen Bäume fallen in eine<br />

Winterruhe und fahren ihren Stoffwechsel<br />

auf das Allernötigste zurück.<br />

Auch immergrüne Nadelbäume minimieren<br />

in dieser Regenerationspause<br />

ihren Stoffwechsel.<br />

Doch sobald es zehn Tage lang<br />

wärmer als zehn Grad ist, erwachen<br />

die ersten Bäume, dann werden die<br />

harten Triebe an den Ästen weich<br />

und platzen auf. Bei den Kirschen<br />

zeigen sich zuerst die schlohweißen<br />

oder rosafarbenen Blüten, erst später<br />

öffnen sich die Blatttriebe.<br />

Trockene Böden<br />

Für Laubbäume ist der aktuelle Kälteeinbruch<br />

nicht so dramatisch, sagt<br />

Forstfachmann Franusch. „Der zarte<br />

Frost macht ein paar Blüten kaputt.<br />

Problematisch ist aber, dass dieses<br />

Frühjahr genau wie der vergangene<br />

Sommer deutlich zu trocken ist.“<br />

Das Baumjahr beginnt also<br />

schlecht, und den Bäumen fehlt bereits<br />

beim kräftezehrenden Austrieb<br />

der Kraftstoff Wasser. Einige Leute<br />

behaupten bereits, dass dieses Jahr<br />

auch wieder heiß wird. „Laubbäume<br />

bekommen echte Schwierigkeiten,<br />

wenn es nicht bald auskömmlich<br />

regnet“, sagt Franusch.<br />

Weil die Böden so trocken sind<br />

und dortkaum frisches Grün wächst,<br />

ist die Waldbrandgefahr schon im<br />

April hoch. Besonders im Nachbarland<br />

Brandenburg. Dort wird die<br />

Zahl der Bäume auf knapp unter<br />

eine Milliarde geschätzt.<br />

Jens Blankennagel<br />

ist als Kind am liebsten<br />

in Kirschbäume geklettert.<br />

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2


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Hertha, du<br />

Flauschtapsi!<br />

Torsten Harmsen<br />

lässt die Ente Uschi<br />

über Tiernamen reden.<br />

Wie kommen Tiere eigentlich zu<br />

ihren oft seltsamen Namen?<br />

Bei der Eisbärin Hertha im Tierpark<br />

haben wir es live mitverfolgen können.<br />

Sie heißt so, weil sich der Fußballclub<br />

gleichen Namens mit seiner<br />

Bewerbung als Pate durchsetzte.<br />

Der Schwan bei mir um die Ecke<br />

dagegen heißt Günter.Erkam zu dieser<br />

Ehre, weil er sich nicht wie ein<br />

normaler Schwan verhielt. Er fiel dadurch<br />

auf, dass er imWinter tagelang<br />

mitten auf dem Gehweg neben unserem<br />

Flüsschen lag. Irgendwann<br />

pappte jemand die Nachricht an den<br />

Baum, dass er Günter heiße und mit<br />

gekochten Kartoffeln gefüttert werden<br />

sollte.Heute lebt er immer noch<br />

am Ufer. Nichts stört ihn – kein<br />

Mensch, kein Hund, kein Fahrrad.<br />

Und indieser Woche erst haben<br />

wir über die Ente Uschi geschrieben.<br />

Die Stockente brütet bereits im dritten<br />

Jahr auf dem Balkon einer Leserin,<br />

vonder sie auch den Namen bekam<br />

–„weil, fand ick toll“, so die Leserin.<br />

Nehmen wir mal an, Uschi, Hertha<br />

und Günter kämen zusammen,<br />

um über ihreNamen zu diskutieren.<br />

Uschi hat vielleicht über ihre Nähe<br />

zum Menschen Zugang zum Internet<br />

bekommen und ist ein Ur-<strong>Berliner</strong><br />

Wundertier, das beim stundenlangen<br />

Hocken auf den Eiern über<br />

die Welt nachdenkt. Ich finde solche<br />

Geschichten toll. Viele alte Fabeln<br />

und Sagen beruhen darauf.<br />

„Jüntaaa!“, ruft die Ente Uschi und<br />

reckt ihren Schnabel in Richtung<br />

Schwan, „wie kann man nur Jüntaaa<br />

heißen?“ Sie erklärt, der Name<br />

komme von„Gundheri“. Im Germanischen<br />

bedeute „gund“ Kampf und<br />

„heri“ Heer,und Kampfheer sei eben<br />

kein Name für einen Schwan. „Meen<br />

hübscher Langhals-Dschigolo“,<br />

schnattert die Ente, „ick würde dir<br />

nich Jünta nennen, sondernvielleicht<br />

Ciggi. Uff Lateinisch heißt der<br />

Schwan nämlich Cygnus,nag, nag.“<br />

Ich muss Uschi recht geben.<br />

Denn was tun wir Menschen? Wir<br />

entscheiden ganz willkürlich, ohne<br />

die Zusammenhänge zu bedenken.<br />

Früher nannten die <strong>Berliner</strong> zum<br />

Beispiel einen berühmten Zoo-Elefanten<br />

Mampe – nach einer<br />

Schnapsfirma. Ichwünsche niemandem,<br />

in die Nähe eines besoffenen<br />

Elefanten zu geraten. Und welches<br />

Selbstwertgefühl sollen Flusspferde<br />

entwickeln, die man Knautschke,<br />

Schwabbel und Bulette ruft?<br />

Sicher würden Tiere den Menschen<br />

gleich viel passendereNamen<br />

geben.„Kiek ma, da kommt Plattfuß-<br />

Dickwanst, der uns immer die Nester<br />

kaputtmacht.“ – „Ach, Goldhändchen<br />

ist wieder da. Sie stellt uns im<br />

Winter immer das Futterhäuschen<br />

auf.“<br />

„He, du weißer Flauschtapsi“,<br />

schnattertdie Ente weiter,diesmal in<br />

Richtung des armen Eisbärenmädchens.„Hertha?<br />

Ditisjajar keen richtijer<br />

Name. Korrekt hieße dit Nertha.<br />

Wie ick jehört habe, isHertha überhaupt<br />

erst entstanden, weil irjendeen<br />

Bekloppta vor mehr als hundert Jahren<br />

den Namen vom Jermanenjott<br />

Nerthus falsch jelesen hat.“<br />

Die Ente Uschi flattert umher.<br />

„Und außadem, nag, nag. Eijentlich<br />

müsstest ja du Uschi heißen und<br />

nich icke! Uschi is nämlich die Koseform<br />

von Ursula, wat kleene Bärin<br />

heißt. Ick dajejen müsste Anna heißen,<br />

denn mein lateinischer Name<br />

lautet Anas platyrhynchos, dette’t<br />

mal weeßt, nag, nag“.<br />

Noch eines wurmt die Ente. Dass<br />

sie genau so heißt wie eine Ente Uschi<br />

aus Düsseldorf, über die man im Internet<br />

lesen kann. „Die hat sich nämlich<br />

im Nest jeirrt und Jänseküken<br />

ausjebrütet statt ihre eijenen. So wat<br />

blödet. Wahrscheinlich hatte se jrade<br />

de Brille nich uff, nag-nag. Dit kann<br />

mir uff meen Balkon nich passiern.“<br />

Fast jeder Schüler hat heutzutage<br />

ein Smartphone,<br />

schon Zehnjährige sind mit<br />

ihrem Handy ständig online<br />

und schreiben Nachrichten. Die<br />

wenigsten Eltern wissen, was ihre<br />

Kinder mit den Smartphones so alles<br />

anstellen. Eine Privatschule in Pankow,<br />

die Schule Eins, direkt am S-<br />

und U-Bahnhof gelegen, bietet nun<br />

schon Fünftklässlern einen selbstentwickelten<br />

„Smartphone-Führerschein“<br />

an. Es gibt in der 5. Klasse<br />

eine Extrastunde mehr pro Woche,<br />

um die Schüler möglichst frühzeitig<br />

über ihren oft besten Freund, das eigene<br />

Smartphone, zu informieren.<br />

Am Ende steht eine schriftliche Prüfung<br />

sowie ein Praxisteil.<br />

An diesem Taghat die Klasse 5b<br />

Medienunterricht bei Lehrerin Antje<br />

Reuter.Fast jeder der Schüler verfügt<br />

über ein Smartphone, meist neuere<br />

Apple-Modelle. Ein Junge ist übernächtigt,<br />

weil er bis nach Mitternacht<br />

heimlich ein Computerspiel<br />

am Handy gespielt hat. Das Smartphone<br />

war auch Thema der Hausaufgabe.Antje<br />

Reuter fragt nach.<br />

LEHRERIN: Ihr hattet die Hausaufgabe,<br />

Tipps gegen den Stress am<br />

Handy zu entwickeln. Was könnte<br />

man tun?<br />

BENDIX: Handy stummschalten.<br />

EDGAR: Handy ausschalten.<br />

DAMIAN: Das Handy für kurze Zeit<br />

mal in einen anderen Raum legen.<br />

LEHRERIN: Sehr gut!<br />

BENDIX: Das Handy bei der Mutter<br />

abgeben.<br />

PAUL: Flugmoduseinschalten!<br />

Antje Reuter erklärt noch einmal<br />

für alle, was Flugmodus genau bedeutet.<br />

In der letzten Stunde hatten<br />

die Schüler auch etwas über den sogenannten<br />

Sägeblatt-Effekt gelernt.<br />

„Wer kann das noch einmal zusammenfassen?“,<br />

fragt die Lehrerin.<br />

Fünftklässler Bendix antwortet: „An<br />

der Stelle, wodas Sägeblatt spitz ist,<br />

haben wir eine hohe Konzentration.<br />

Dann bekommen wir eine Sprachnachricht,<br />

und unsereKonzentration<br />

sinkt schlagartig. Wir brauchen dann<br />

eine Weile, bis unsere Konzentration<br />

wieder steigt.“ Ein anderer Schüler<br />

sagt:„Es geht eine Nachricht ein, man<br />

liest sie am Handy und tritt in die<br />

Hundekacke.“ DieSchüler lachen.<br />

An der Schule Eins gehört eszur<br />

schriftlichen Prüfung für den Smartphone-Führerschein,<br />

den Sägeblatt-<br />

Effekt zu erklären. Weitere Fragen<br />

betreffen das Urheberrecht („Darf<br />

ich das Logo meines Lieblingsvereins<br />

als mein Profilbild verwenden?“)<br />

oder Empfehlungen zum<br />

Umgang mit Kettenbriefen. Die<br />

Schüler werden auch gefragt, welche<br />

Funktionen sie an ihrem Handy ausschalten<br />

müssen, damit kein Dienst<br />

ihr Bewegungsprofil erstellen kann.<br />

Konzipiert hat diese etwas andere<br />

Führerscheinprüfung der 39-jährige<br />

Tipps gegen den<br />

Handy-Stress<br />

Leistungsfähige Mobiltelefone gehören zu den ständigen<br />

Begleitern von Kindern und Jugendlichen. In Pankow müssen<br />

Schüler nun einen „Smartphone-Führerschein“ machen<br />

VonMartin Klesmann und Hannah Spät<br />

Medienpädagoge SandroBrandl, der<br />

an der Schule Eins den Fachbereich<br />

Medienbildung leitet, gemeinsam<br />

mit seinen Kollegen.<br />

„Wir leben in einer immer digitaler<br />

werdenden Welt. Deshalb wollen wir<br />

den Kindern die Chance geben, die<br />

Geräte, die sie umgeben, zu durchschauen“,<br />

sagt Sandro Brandl. Heute<br />

sei es ja so, dass die Schüler ein<br />

iPhone 5sofort von einem iPhone 7<br />

unterscheiden können.„Aber das Blatt<br />

einer Buche können sie kaum noch<br />

dem richtigen Baum zuordnen.“ An<br />

staatlichen Schulen werde der Informationstechnische<br />

Grundkurs meist<br />

erst ab der 8. Klasse unterrichtet. Das<br />

seiaus seiner Sichtzuspät. Allerdings<br />

sollen an staatlichen Schulen alle LehrerMedienbildung<br />

irgendwie in ihren<br />

Unterricht einbauen. An der Schule<br />

Eins läuft das verbindlich bereits ab<br />

der ersten Klasse.Und in der 6. Klasse<br />

folgt der „Social-Media-Führerschein“.<br />

In der Klasse 5b dürfen die Schüler<br />

ihreHandys heute auch im Unterricht<br />

benutzen. Einen Klassenchat auf<br />

WhatsApp haben sie längst. Doch einige<br />

sind schon wieder ausgestiegen.<br />

„Ich habe dortzuletzt 400Nachrichten<br />

am Tagerhalten, das war mir echt zu<br />

viel“, sagt Bendix. Hörtman sich in der<br />

Klasse um, erfüllt das Nutzerverhalten<br />

weitgehend gängige Geschlechterklischees:<br />

Die Jungs lieben Games wie<br />

Fortnite, einige Mädchen interessieren<br />

sich eher für Stylingtipps oder<br />

Empfehlungen zur Pferdepflege.<br />

Einpaar Minuten später geht es in<br />

der 5b um die Frage, wie das Smartphone<br />

für die Schule genutzt werden<br />

kann.<br />

LEHRERIN: Wie könnte das Smartphone<br />

sinnvoll für die Hausaufgaben<br />

eingesetzt werden?<br />

EDGAR: Mit dem Taschenrechner<br />

gucken, ob man die Hausaufgabe<br />

richtiggerechnet hat.<br />

DAMIAN: Für Englisch den Google-<br />

Translator benutzen.<br />

LEHRERIN: Im Internet könnt ihr<br />

auch recherchieren, zum Beispiel,<br />

was die Steinzeit ist. Da ist Google<br />

dann der beste Freund.<br />

DAMIAN: Ichkann WhatsApp für die<br />

Hausaufgaben nutzen, indem ich einen<br />

Mitschüler frage, obermir mal<br />

die Englisch-Hausaufgaben erklären<br />

kann.<br />

Lehrerin Antje Reuter und Medienpädagoge<br />

Sandro Brandl BERLINZER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Später will die Lehrerin noch wissen,<br />

welche Apps die Schüler auf ihren<br />

Handys haben. Edgar liefert die<br />

Definition: „App kommt vom englischen<br />

Wort Application, so heißen<br />

die kleinen Programme,die auf dem<br />

Smartphone installiert werden können.<br />

Sie dienen der Navigation, geben<br />

Auskunft oder spielen Musikab.<br />

Es geht um Lernsoftware, Messengerdienste<br />

und natürlich um Videos<br />

und Spiele.“ DieLehrerin mahnt zur<br />

Vorsicht. „Manche Apps habenauch<br />

höherePreise“ ,ruftsie in die Klasse.<br />

Einer der Schüler erzählt schließlich,<br />

dass er einmal innerhalb weniger<br />

Tage 125 Euro für Spiele-Apps ausgegeben<br />

hat. Da seidas ganzeGeld, das<br />

er vonGroßeltern, Onkel und Tanten<br />

zu Weihnachten erhalten habe, weg<br />

gewesen.<br />

Einige Eltern erlauben ihren Kindern<br />

nur feste Handyzeiten. So darf<br />

ein Schüler aus der 5b nur eine halbe<br />

Stunde täglich am Smartphone sein,<br />

Bendix (l.) und Jonathan aus der 5a<br />

der Schule Eins in Pankow dürfen im<br />

Unterricht manchmal auch mit ihren<br />

Smartphones arbeiten. BLZ/WÄCHTER<br />

richteter. „Sie fordernvon denSchulen<br />

oft Handy-Verbote, was sie sich<br />

zu Hausenicht trauen würden.“ Tatsächlich<br />

haben viele Schulen inzwischen<br />

ein mehr oder weniger striktes<br />

Handy-Verbot ausgesprochen. Die<br />

oberste Schülervertretung Berlins,<br />

der Landesschülerausschuss, hat<br />

daraufhin einen Beschluss gegen<br />

Handy-Verbote an Schulen gefasst.<br />

Ein etwas anderer Generationenkonflikt.<br />

Ältere Schüler stellen fest, dass<br />

sich ihr Kommunikationsverhalten<br />

in den vergangen Jahren deutlich<br />

verändert hat. „Direkter Kontakt<br />

wird häufig gemieden“, erzählt eine<br />

Abiturientin.„UmVerabredungen zu<br />

klären, wird nicht schnell mal angerufen<br />

und das Wichtigste in drei Minuten<br />

besprochen.“ Stattdessen<br />

ein anderer eine Stunde, andere Eltern<br />

lassen ihre Kinder einfach gewähren.<br />

Sandro Brandl ist in Sachen Elternarbeit<br />

hartnäckig. Er kommt<br />

jetzt immer als Überraschungsgast,<br />

wenn eingut besuchter Elternabend<br />

zurKlassenfahrtansteht. „Zum Infoabend<br />

rund um den Smartphone-<br />

Gebrauch würde nur die Hälfte der<br />

Eltern kommen“, erzählt er.Ererlebt<br />

dann, was für ein Reizthema das<br />

Smartphone unter Eltern ist. Jüngst<br />

warnte eine Pankower Mutter dort<br />

eindringlich vor schädlichen elektromagnetischen<br />

Handy-Strahlen.<br />

Julian Kulasza leitet das Pankower<br />

Medienzentrum, bietet dortauch Elternkurse<br />

an. „Viele Eltern versuchen<br />

über die Schulen die eigene<br />

Unsicherheit im Umgang mit dem<br />

Handy in den Griff zukriegen“, bewürden<br />

Nachrichten hin und her geschickt.<br />

„Dann antwortet eine Person<br />

aus den verschiedensten Gründen<br />

nicht schnell genug –und am<br />

Ende ärgern sich alle, weil der Tag<br />

ohne Verabredung zu Ende geht.“<br />

Die Leute würden Nachrichten<br />

schreiben, weil dasmehroder weniger<br />

jederzeit möglich ist, erzählt die<br />

Abiturientin. Nebenbei kann die Serie<br />

auf einem anderen Bildschirm<br />

weiterlaufen. Selbst wenn ein Junge<br />

ein Mädchen attraktiv findet, sende<br />

er bisweilen lieber eine Nachricht<br />

auf Instagram oder WhatsApp, statt<br />

es direkt auf dem Schulhof anzusprechen.<br />

„Vielen fällt es so leichter,<br />

einen ersten Kontakt zu knüpfen“,<br />

sagt die Abiturientin.<br />

Manche Jugendliche schreiben<br />

im Prinzip den ganzen Tagmiteinander,<br />

schicken Fotos und Emojis<br />

hin und her. Sie geben viel von sich<br />

preis und erfahren oft viel vom Gegenüber.<br />

Doch häufig fürchte man<br />

sich dann vordem direkten Kontakt<br />

mit den Personen, über die man<br />

doch eigentlich schon so viel weiß.<br />

Für die Fotos, die man letztendlich<br />

vonsichselbstversendet, habe man<br />

so viele Versuche, wie man möchte,<br />

kann sie vielleicht sogar noch mit<br />

einem Filter bearbeiten. Bei einer<br />

echten Begegnung sei das nicht<br />

möglich.<br />

Klar ist: Schüler jeglichen Alters<br />

haben jeweils eine ganz besondere<br />

Beziehung zu ihremSmartphone.<br />

Für den Smartphone-Führerschein<br />

müssen die Fünftklässler<br />

auch lernen, was alles in ihren Handys<br />

drinsteckt. Ohne Coltan aus dem<br />

Kongo kann derzeit kaum einSmartphone<br />

hergestellt werden. Bewaffnete<br />

Banden kontrollieren dort den<br />

Abbau. Und dann sind da die riesigen<br />

Datenmengen, die irgendwo gespeichertwerdenmüssen.„Die<br />

Speicherkapazität<br />

verdoppelt sich alle<br />

zwei Jahre“, erzählt Sandro Brandl.<br />

„Die Datenmenge aber, die wir im<br />

gleichen Zeitraum generieren, liegt<br />

um ein Vielfaches höher.“ Schon<br />

jetzt entstehen große Fabrikanlagen,<br />

in denen hektarweise Server stehen,<br />

die gekühlt werden müssen. „All<br />

diese Videos, WhatsApp-Nachrichten,<br />

Dating-Fotos und Audiodateien<br />

verbrauchen Unmengen an Strom“,<br />

erzähltBrandl.<br />

Seine Linie im Umgang mit dem<br />

Smartphone ist dabei klar.„Wir sollten<br />

die Chancen nutzen und über<br />

die Risiken aufklären.“<br />

Erstmals hat jetzt eine Zehntklässlerin<br />

ihrePräsentationsprüfung<br />

für den Mittleren Schulabschluss<br />

komplett vonihrem Privathandy abgespielt<br />

und den Beamer damit koordiniert.<br />

Das sei für sie die naheliegende<br />

Vorgehensweise gewesen,<br />

weil sie, immer wenn ihr etwas einfiel,<br />

es sofort in ihr Handy tippen<br />

konnte. „Das ist kompetente Mediennutzung,<br />

so soll es sein“, sagt<br />

SandroBrandl.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 11<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Internetnutzung<br />

täglich in Stunden<br />

nach Alter<br />

14-19 Jahre<br />

14-29 Jahre<br />

30-49 Jahre<br />

50-69 Jahre<br />

2:03<br />

ab 70 Jahren<br />

0:37<br />

4:18<br />

5:44<br />

5:53<br />

Internetnutzung<br />

täglich in Stunden<br />

Gesamt<br />

Frauen<br />

Männer<br />

2:59<br />

3:16<br />

3:35<br />

Nutzungsdauern konkreter Tätigkeiten täglich in Minuten<br />

nach Alter in Jahren: 14-19 14-29 30-49 50-69<br />

Sendungen in Mediatheken/<br />

YouTube gesehen<br />

9 9 8 3<br />

Filme/Videos bei Netflix, Maxdome,<br />

Amazon usw. gesehen<br />

Filme/Videos bei YouTube,<br />

MyVideo etc. gesehen<br />

Videos bei Facebook/<br />

Nachrichtenportalen gesehen<br />

Podcasts oder Radiosendungen<br />

zeitversetzt gehört<br />

Musik bei Spotify/YouTube gehört<br />

Artikel/Berichte digital im<br />

Internet gelesen<br />

Chatten, E-Mail, Messenger,<br />

WhatsApp<br />

etwas im Internet erledigt/eingekauft<br />

Onlinespiele gespielt<br />

kurz im Internet informiert,<br />

schnelle Suche<br />

im Internet gesurft<br />

57 44 21 4<br />

33 26 6 1<br />

9 7 2 1<br />

1 2 12 4<br />

68 67 17 3<br />

49 52 39 19<br />

125 152 118 57<br />

2 10 12 10<br />

34 28 21 10<br />

36 58 69 31<br />

18 20 17 10<br />

Besitz Internetelektronik<br />

in Prozent<br />

Computer/Laptop<br />

Tablet (z. B. iPad)<br />

Handy/Smartphone<br />

23<br />

29<br />

44<br />

7<br />

10 10<br />

2 5 7 7 7<br />

51<br />

31<br />

21<br />

14 14<br />

Regelmäßig<br />

im Internet<br />

täglich<br />

in Minuten 82<br />

45<br />

2017<br />

2018<br />

6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Alter in Jahren<br />

71<br />

82<br />

51<br />

90<br />

59<br />

20 23<br />

93<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: ARD-ZDF-ONLINESTUDIE, KINDER-MEDIEN-STUDIE<br />

Berlin ist<br />

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„Die Gefahr der Sucht“<br />

Eltern<br />

Norman Heise,<br />

Elternvertreter<br />

PRIVAT<br />

Als die französische Regierung vor<br />

einigen Monaten ein generelles<br />

Handyverbot für Schulen verhängte,<br />

sah der <strong>Berliner</strong> Landeselternausschuss<br />

dies äußerst kritisch. „Ein generelles<br />

Verbot von Smartphones an<br />

Schulen und im Unterricht lehnen<br />

wir ab“, sagt Heise,Vorsitzender des<br />

Landeselternausschusses.<br />

Berlins Schulen seien vom Prinzip<br />

her eigenverantwortlich und sollten<br />

mit allen Beteiligten sinnvolle<br />

und praxisnahe Regelungen treffen.<br />

Mit Smartphones komme<br />

morgens die moderne<br />

Technik in die Schule. Die<br />

Schüler seien technisch<br />

oft viel besser ausgestattet<br />

als die Schulen. Und das<br />

sollte man durchaus nutzen,<br />

meint der Elternvertreter.<br />

„Wer als Schüler im<br />

Kunstunterricht ein Werk<br />

erstellt und dabei gern<br />

Musik hören möchte, soll<br />

das meinetwegen auch<br />

tun können“, sagt der Vater zweier<br />

Kinder. Natürlich nur ohne andere<br />

zu stören. „Wer bei Unterrichtsausfall,<br />

in der Pause oder während Freistunden<br />

das Smartphone nutzen<br />

möchte,soll es tun können.“ Besorgniserregend<br />

findet der 41-jährige<br />

Heise es allerdings, dass die Handy-<br />

Nutzer immer jünger werden. Das<br />

belegen auch einschlägige Studien.<br />

„Hier müssen wir aufpassen“, sagte<br />

er.Esbestehe die Gefahr,dass bereits<br />

Kinder viel zu viel spielten, dass sie<br />

süchtig danach würden und sich sozial<br />

abkapseln. Eltern können<br />

Handypausen vereinbaren, im Gespräch<br />

sollte das Smartphone beiseite<br />

gelegt werden. Heise findet es<br />

auch in Ordnung, wenn Eltern sich<br />

die Chatverläufe im Handy der Kinder<br />

anschauen. „Zumindest bei<br />

Grundschulkindern sollte das drin<br />

sein“, meint er. Später in der Pubertät<br />

könnten sich Eltern das nicht<br />

mehr erlauben, weil die Kinder größer<br />

seien und auf ihre Privatsphäre<br />

achten. Cybermobbing und Beschimpfungen<br />

im Internet<br />

finden aber heute<br />

schon in der Grundschule<br />

statt. Auf jüngere<br />

Kinder könnten Eltern<br />

noch besonders gut einwirken<br />

und Grenzen setzen.<br />

Generell sollten sich<br />

Eltern und Schule einig<br />

sein, wie sie auf Cybermobbing<br />

reagieren und<br />

wie sie es präventiv angehen<br />

wollen, fordertHeise.<br />

„Eltern dürfen nicht erwarten,<br />

dass sie ihr Kind mit dem<br />

Smartphone und allen Risiken und<br />

Nebenwirkungen ausstatten – und<br />

die Schule den Schülern dann den<br />

angemessenen Umgang damit beibringt“,<br />

sagt der Marzahner.<br />

Zumal viele soziale Netzwerke<br />

wie WhatsApp erst für Jugendliche<br />

ab 16 Jahren zugelassen sind, die Eltern<br />

ihren Kindern den Gebrauch<br />

aber meist viel früher erlauben. Heises<br />

Credo: „Die Regeln, die in der<br />

analogen Welt gelten, müssen genauso<br />

in der digitalen Welt gelten.“<br />

„Kinder belügen Eltern“<br />

Klaus Seifried, langjähriger Schulpsychologe,<br />

belegt den Kulturwandel,<br />

der mit der Digitalisierung<br />

einhergeht, mit Zahlen aus einer<br />

Studie der DAK. Nur14Prozent aller<br />

12- bis 17-Jährigen verbringt weniger<br />

als eine Stunde täglich am Smartphone<br />

oder Computer, alle anderen<br />

mehr, ein Viertel sogar mehr als vier<br />

Stunden. „Der Blick zum Smartphone<br />

gehört zum Alltag, auch der<br />

Erwachsenen“, sagt er. „Diese Zeit<br />

fehlt für andere Dinge: Gespräche,<br />

Pausen, Nachdenken, Entspannen.“<br />

Und die neueste<br />

JIM-Studie aus dem Jahr<br />

2018 zeigt, dass 97 Prozent<br />

der Jugendlichen ein Smartphone<br />

besitzen. Viele Kinder<br />

und Jugendliche entwickeln<br />

deshalb eine besondere<br />

Kompetenz im Umgang<br />

mit digitalen Geräten<br />

und Informationen. „Deshalb<br />

ist es wichtig, diese<br />

Kompetenzen im Unterricht<br />

zu nutzen und fortzuentwickeln“,<br />

fordert Seifried, der auch im<br />

Berufsverband Deutscher Psychologinnen<br />

und Psychologen aktiv ist. Er<br />

sagt: „Medienkompetenz, Informationen<br />

über Möglichkeiten und Gefahren<br />

sozialer Medien, die Nutzungsmöglichkeiten<br />

von digitalen<br />

Medien, aber auch Computersucht<br />

und weitere Aspekte sollten stärker<br />

in Schulen unterrichtet werden.“<br />

Untereinander kommunizieren<br />

Jugendliche laut DAK-Studie am<br />

liebsten über WhatsApp (66 Prozent),<br />

Instagram (14 Prozent) oder<br />

Psychologe<br />

SnapChat (neun Prozent). Dabei<br />

spielt die Selbstinszenierung eine<br />

große Rolle –oft auch über bearbeitete<br />

Fotos. Oft setzen sich Kinder<br />

oder Jugendliche dabei gegenseitig<br />

unter Druck.<br />

Seifried sagt: „Das Chatten und<br />

das Spielen wird immer wichtiger,<br />

die Kinder denken überwiegend<br />

daran.“ Sorge bereitet ihm auch die<br />

Spielsucht. Laut DAK-Studie zeigen<br />

immerhin 18 Prozent der Jungen<br />

und neun Prozent der Mädchen Anzeichen<br />

von Suchtverhalten.<br />

„Eltern sollten<br />

sich beraten lassen,<br />

wenn sie solche Anzeichen<br />

bei ihren Kindern<br />

feststellen“, sagt der 68-<br />

Jährige. Sie sollten auf-<br />

Klaus Seifried<br />

ist Psychologe<br />

BLZ/WÄCHTER<br />

merksam werden,<br />

wenn ihre Kinder die<br />

Schule, ihre Hobbys<br />

und soziale Kontakte<br />

vernachlässigen. „Oder<br />

die Schulnoten rapide<br />

schlechter werden.“ Als<br />

langjähriger Schulpsychologe hat er<br />

viele solche Fälle erlebt. Oft waren<br />

diese Schüler zuerst durch Schwänzenaufgefallen.<br />

Negative Erlebnisse und Gefühle<br />

würden Kinder und Jugendliche<br />

heute oft nicht mehr in einem Gespräch<br />

klären, sondern durch das<br />

Spiel kompensieren –umdiese zu<br />

vergessen. Klaus Seifried mahnt Eltern<br />

zur Vorsicht: „Die Kinder belügen<br />

ihreElternund leugnen das zeitliche<br />

Ausmaß des Spielens oder<br />

Chattens.“<br />

„Eine Frage der Dosis“<br />

Smartphones sind an öffentlichen<br />

<strong>Berliner</strong> Schulen nicht direkt Unterrichtsthema.<br />

Im Rahmenlehrplan<br />

für die Sekundarstufe I, also die Klassen<br />

7 bis 10, ist „Smartphone-Gebrauch“<br />

kein eigenständiges Unterrichtsthema,<br />

bestätigte die Bildungsverwaltung<br />

auf Anfrage. Aber<br />

es gebe etliche Themenfelder, die<br />

damit in Zusammenhang stünden.<br />

Im Rahmenlehrplan für das Wahlpflichtfach<br />

Informatik, der auch die<br />

Inhalte des ITG-Unterrichts in der<br />

8. Klasse beschreibt, gibt es<br />

demnach die Themenfelder<br />

„Wechselwirkungen zwischen<br />

Informatiksystemen,<br />

Mensch und Gesellschaft<br />

beurteilen“ und „Kommunizieren<br />

und Kooperieren“.<br />

Über die konkreten Inhalte<br />

und Beispiele entscheidet<br />

die jeweilige Lehrkraft. Dabei<br />

sollten Lehrer mit ihrem<br />

Unterrichtsangebot möglichst<br />

an die Lebenswelt der<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

anknüpfen: Also liege das Thema<br />

„mobile Kommunikation/Smartphone“<br />

sehr nahe.„Es ist wie bei anderen<br />

Themen immer eine Frage der<br />

richtigen Dosis“, sagt Bildungssenatorin<br />

Sandra Scheeres (SPD). „Deshalb<br />

können bei uns die Schulen die<br />

Regeln auch selbst aufstellen, weil<br />

sie die Situation vor Ort am besten<br />

kennen.“ Die Medienbildung ist in<br />

den neuen Rahmenlehrplänen für<br />

Berlin und Brandenburg zudem eines<br />

von etwa 20 Themen, die fachübergreifend<br />

immer wieder behan-<br />

Politik<br />

Senatorin<br />

Scheeres.<br />

delt werden sollen. Wie auch Demokratie-<br />

oder Gesundheitserziehung.<br />

Genutzt wird oft das Unterrichtsmaterial<br />

der Initiative klicksafe.de,<br />

darunter zum Beispiel der Baustein 3<br />

„Was wir lieben: Mobiles Internet,<br />

Kommunikation und Spiele“. Empfohlen<br />

wird dort für 10- bis 13-Jährige<br />

eine verhandelbareInternetnutzungsdauer<br />

von einer Stunde pro<br />

Tag. Mit zunehmendem Alter kann<br />

das auf neun bis zwölf Stunden pro<br />

Woche ausgeweitet werden. Mediengutscheine<br />

können<br />

helfen, das zu kontrollieren.<br />

Auch zwischen<br />

14 und 17 Jahren sollen<br />

Eltern laut Klicksafe.de<br />

noch Nutzungszeiten<br />

absprechen, um exzes-<br />

BLZ/PONIZAK<br />

sivem Onlinekonsum<br />

vorzubeugen. Das sei<br />

aber schwierig zu kontrollieren.<br />

Elternsollten<br />

dennoch prüfen, ob genug<br />

Zeit für Schule,<br />

Ausbildung und Hobbysbleibe.„Wichtig<br />

ist in jedem Fall,<br />

dass sich Schüler im Unterricht mit<br />

den Risiken und Gefahren des Internets<br />

beschäftigen“, sagt Scheeres.<br />

Zum Beispiel mit Cybermobbing<br />

und dem Umgang mit persönlichen<br />

Daten. „Das gehört für mich zwingend<br />

zur digitalen Bildung.“<br />

Derzeit werden die Schulen mit<br />

Breitbandanschlüssen ausgestattet.<br />

Begonnen wirdmit den Oberstufenzentren,<br />

danach sind zunächst die<br />

Neuköllner Schulen dran. Dann soll<br />

dortauch das WLAN funktionieren.


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

NACHRICHTEN<br />

Hunderte Demonstranten<br />

bei „Fridays for Future“<br />

In Berlin sind am Freitag erneut Hunderte<br />

junge Leute für mehr Klimaschutz<br />

auf die Straße gegangen.„Wir<br />

sind eine ganz gemischte Gruppe,<br />

viele Schülerinnen und Schüler,aber<br />

es kommen auch immer Studierende“,<br />

sagte eine Sprecherin. Sie<br />

schätzte die Teilnehmerzahl am InvalidenparkinMitte<br />

auf 1500. (dpa)<br />

Drei Freibäder starten am<br />

Karfreitag in die Saison<br />

Auch wenn es die aktuellen Temperaturen<br />

kaum vermuten lassen, so<br />

starten in der kommenden Woche<br />

drei Freibäder in die Saison. Am Karfreitag<br />

öffnen das Strandbad Wannsee,das<br />

Sommerbad Wilmersdorf<br />

und mindestens ein Becken des<br />

Kreuzberger Prinzenbades.Am<br />

27. Aprilist das Sommerbad Olympiastadion<br />

an der Reihe. (dpa)<br />

Grundsteuereinnahmen<br />

in Berlin steigen<br />

<strong>Berliner</strong> Grundstückseigentümer<br />

haben im vergangenen Jahr 1,5 Prozent<br />

mehr Grundsteuer bezahlt:<br />

Rund 816,7 Millionen Euro nahm<br />

Berlin mit der Steuer ein, teilte das<br />

Amt für Statistik Berlin-BrandenburgamFreitag<br />

mit. Daswaren 11,9<br />

Millionen Euro mehr als 2017. (dpa)<br />

Engelsfiguren im Pankower<br />

Bürgerparkzerstört<br />

Randalierer haben im Bürgerpark<br />

Pankowunter anderem zwei Engels-<br />

Skulpturen zerstörtund einen Gesamtschaden<br />

von50000 Euro verursacht.<br />

Außerdem schlugen sie auf<br />

Sandsteinsäulen ein und demolierten<br />

eine Futterraufe im Kleintierzoo<br />

und Parkbänke. (dpa)<br />

Immobilien und Mobile<br />

Die <strong>Berliner</strong> Sparkasse verdient kräftig. Weil Online-Banking immerbeliebter wird, schließen weitereFilialen<br />

VonJochen Knoblach<br />

Weniger Filialen, mehr<br />

Gewinn. Darauf lässt<br />

sich die Geschäftsentwicklung<br />

der <strong>Berliner</strong><br />

Sparkasse im vergangenen Jahr destillieren.„Wir<br />

haben wichtige Erfolge<br />

erzielt und unsere Position im Markt<br />

behauptet“, kommentierte Sparkassenchef<br />

Johannes Evers am Freitag<br />

die vorgelegten Zahlen. Demnach<br />

verdiente der regionale Marktführer<br />

2018 insgesamt 103 Millionen Euro,<br />

also 17 Millionen Euro mehr als im<br />

Jahr zuvor.Allerdings sind darin auch<br />

sogenannte Einmaleffekte enthalten.<br />

Zusammen 42 Millionen Euro,die der<br />

Verkauf von Unternehmensanteilen<br />

in die Kasse spülte. Evers bleibt dennoch<br />

dabei:„Ein solides Ergebnis.“<br />

Dazu trug trotz einer gewachsenen<br />

Zahl an Konkurrenzunternehmen<br />

insbesondere die Immobilienfinanzierung<br />

bei. So stieg allein die<br />

Kreditvergabe für private Bauvorhaben<br />

von 664 auf 792 Millionen Euro.<br />

Unter dem Strich habe die <strong>Berliner</strong><br />

Sparkasse aber 2500 <strong>Berliner</strong>innen<br />

und <strong>Berliner</strong> auf dem Wegzuden eigenen<br />

vierWänden begleitet.<br />

Viele neue Firmenkunden<br />

In der gewerblichen Immobilienfinanzierung<br />

legte das Neugeschäft sogar<br />

um 330 Millionen auf 3,12 Milliarden<br />

Euro zu. Nicht ganz so gut lief es<br />

im Firmenkundenbereich. Dort ging<br />

das Kreditneugeschäft leicht von4,77<br />

auf 4,46 Milliarden Euro zurück. Dennoch<br />

stieg die Anzahl der Firmenkunden<br />

um 1100 auf 86 600 Kunden.<br />

Im Kerngeschäft der <strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

blieb die Zahl der Privatgirokunden<br />

im vergangenen Jahr konstant<br />

bei rund 1,3 Millionen. Zwar gelang<br />

es der Sparkasse 2018 einerseits<br />

60 000 neue Kunden für Girokonten<br />

zu gewinnen, zugleich lösten aber<br />

ebenso viele Kunden ihr Konto bei<br />

der Sparkasse auf. Insofern konnte<br />

Großer Arbeitgeber:Die <strong>Berliner</strong> Sparkasse beschäftigt 3700 Mitarbeiter.<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse in Zahlen<br />

Filialen<br />

118<br />

89<br />

Onlinebanking-Nutzer<br />

600 000<br />

Geldautomaten<br />

654 000 626 615<br />

2015 2018 2015 2018 2015 2018<br />

IMAGO STOCK<br />

BLZ/HECHER; QUELLE: BERLINER SPARKASSE<br />

die Sparkasse zumindest in diesem<br />

Punkt offenbar nicht vonder jährlich<br />

um 40 000 bis 50 000 Einwohner<br />

wachsenden Stadt profitieren. Zweifelsfrei<br />

dokumentiert sich darin aber<br />

auch die wachsende digitale Konkurrenz,<br />

bei der sich ein oft sogar kostenfreies<br />

Girokonto nicht selten in wenigen<br />

Minuten eröffnen lässt.Wielange<br />

das bei der Sparkasse dauert, könne<br />

man nicht genau beziffern, aber Evers<br />

hat das Problem erkannt: „Wir müssen<br />

schneller und einfacher werden.“<br />

Kontaktaufnahme per Bus<br />

Wer indes ein Girokonto bei der<br />

Sparkasse hat, nutzt es zunehmend<br />

online. 654 000 aktive Nutzer zählte<br />

das Geldinstitut im vergangenen<br />

Jahr und dünnte andererseits das eigene<br />

Filialnetz weiter aus. War die<br />

Zahl der Sparkassen-Zweigstellen in<br />

der Stadt bereits 2017 von107 auf 98<br />

Filialen geschrumpft, so machten im<br />

vergangenen Jahr weitereneun Filialen<br />

dicht. Und dabei wird esnicht<br />

bleiben. „Auch in diesem Jahr werden<br />

wir fünf bis zehn Standorte<br />

schließen“, so der <strong>Berliner</strong> Sparkassenchef.<br />

Weniger Kontaktpunkte<br />

zum Kunden habe man deshalb aber<br />

nicht, sondern betreibe zunehmend<br />

mobile Standorte etwa in Seniorenheimen.<br />

Davon gibt es inzwischen<br />

zehn. Zudem ist ein Sparkassenbus<br />

als rollende Filiale in der Stadt unterwegs.<br />

Im Mai soll ein weiterer in<br />

Dienst gestellt werden.<br />

Neben der analogen Flanke will<br />

die <strong>Berliner</strong> Sparkasse ihre mobilen<br />

und digitalen Kanäle weiter ausbauen.<br />

Evers sieht darin das Erfolgsrezept.<br />

„Unsere Kombination aus digitaler<br />

Kompetenz und persönlicher<br />

Nähe wirkt“, sagt er und erwartet für<br />

2019 ebenfalls ein Ergebnis in Höhe<br />

vonrund 100 Millionen Euro.Für ihn<br />

persönlich haben sich die Bezüge im<br />

vergangenen Jahr übrigens nicht verändert.<br />

Sein Fixgehalt betrug wie<br />

schon im Jahr zuvor 860 000 Euro.<br />

Staatsanwalt<br />

ermittelt wegen<br />

Wohnungsdeals<br />

Deutsche Wohnen und<br />

Predac unter Verdacht<br />

Der Verkauf Hunderter Wohnungen<br />

in der Karl-Marx-Allee an<br />

die Deutsche Wohnen beschäftigt<br />

die Staatsanwaltschaft. Gegen Verantwortliche<br />

der Firma Predac als<br />

Verkäufer sowie einer Deutsche-<br />

Wohnen-Tochter als Käufer wirdwegen<br />

Verdachts des Betrugs ermittelt.<br />

Das teilte ein Sprecher der Behörde<br />

am Freitag nach einer Vorabmeldung<br />

des Spiegels mit. DerVorwurf:<br />

Die Beteiligten sollen Wohnungen,<br />

deren Bewohner ein Vorkaufsrecht<br />

hatten, verteuert haben, während<br />

leere Wohnungen und Gewerbeeinheiten<br />

billiger verkauft worden<br />

seien. Mieter,die schließlich ihr Vorkaufsrecht<br />

ausübten, hätten der<br />

Deutschen Wohnen so den Erwerb<br />

der anderen Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

mitfinanziert. Die Anwältin<br />

einer Bewohnerin erstattete Anzeige<br />

und untersetzte diese mit einem<br />

Rechtsgutachten.<br />

Die Predac hatte im Vorjahr 675<br />

Wohnungen, die in den 90er-Jahren<br />

privatisiert worden waren, an die<br />

Deutsche Wohnen verkauft. Bestimmte<br />

Mieter hatten auf Grundlage<br />

der Altverträge aber ein Vorkaufsrecht,<br />

vondem weit mehr als 300 Gebrauch<br />

machten. Die meisten kauften<br />

ihre Wohnungen mithilfe eines<br />

vom Senat unterstützten Modells<br />

und reichten sie unmittelbar an die<br />

kommunale Gewobag weiter.Andere<br />

erwarben ihre Wohnung mithilfe<br />

zinsgünstiger Darlehen der landeseigenen<br />

Investitionsbank für sich. Sollten<br />

die Kaufpreise überhöht gewesen<br />

sein, wären also private Käufer<br />

ebenso geschädigt wie die öffentliche<br />

Hand. Die Deutsche Wohnen hatte<br />

entsprechende Vorwürfe schon früher<br />

zurückgewiesen. Am Freitag äußerte<br />

sich der Konzernnicht. (dpa)<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

Die Tür aufmachen für die Liebe!<br />

Bin eine bodenständige, attrakt.<br />

Frau, 74/164, war Krankenhaus-Leiterin,<br />

genieße das<br />

Leben, Vertrauen u. Achtsamkeit<br />

sind mir wichtig für eine<br />

tiefe Beziehung. Wünsche mir<br />

einen Mann (Alter unwichtig),<br />

der mit mir noch das Leben<br />

auskosten will. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Dana, 64, verw., eigentlich sehr<br />

fröhl. u. sehr kuschlig, ehem.<br />

Pflegeberuf. Ihr tut d. Einsamk.<br />

nach Schicksalsschlag sehr<br />

weh, darum su. sie einen Mann,<br />

der sich hinein versetzen kann,<br />

oder dem es genauso geht, um<br />

wieder glücklich zu werden. PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Claudia, 52 J., attraktive, charm.<br />

Persönlichkeit, die durch eine<br />

besondere Mischung aus Klugheit,<br />

Stil u. selbstbewusster<br />

Weiblichkeit sehr anziehend ist,<br />

sucht den Partner bis ca. 65 J.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Herzenswunsch! Julia, 50, eine<br />

hübsche Frau mit natürl. Eleganz,<br />

im öffentl. D. tätig, mag<br />

Rad, Garten, Ostsee sucht den<br />

klugen Mann mit Herz und<br />

Charme. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Frau, 52J., 1,70, selbstst., natürl.,<br />

ortsgeb. su. Begegnung auf Augenhöhe<br />

m. e. humorv. finanz.<br />

unabh. Mann o ZU4000111714<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Elke, 60+, zierlich, unternehmungslustig,<br />

schönes Haus, seit<br />

1 Jahr allein, sucht Mann,<br />

Freund, Partner.<br />

Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Helga, 75,schöneWitwe, Akadem.,<br />

mag Klassik, Theater, Malerei,<br />

su. netten Herrn für alles, was<br />

zu zweit mehr Freude macht.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Inge, 66/1,60 aus Köpenick,<br />

sportl., einfülsam, NR su. Ihn f.<br />

Freizeit u. mehr, Rad, Segeln,<br />

Ski, o ZU4000111383 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Sie(53/1,60): attr., schlk., studiert<br />

su. Ihn (bis 60, NR): sympath.,<br />

vorzeigbar, niveauvoll. BmB.<br />

angi6753@gmail.com<br />

Attraktive Frauen aus Polen suchen<br />

Männer. VHzH, Tel.:<br />

0355/ 791792 o. 0173 3962453<br />

Asiatischer Traum in der Wirklichkeit,<br />

55/164, eine zurückhaltende,<br />

intelligente Frau, die<br />

in berufl. guter Position ist, hat<br />

schöne lange, glänzendschwarze<br />

Haare, braune sprechende<br />

Augen, schlanke Figur,<br />

tanzt gern, liebt Garten u. Blumen,<br />

su. keinen Versorger, sondern<br />

ehrl. Mann bis 65 J. Partnertreff<br />

t 89 04 94 51<br />

Aparte u. temperamentvolle Power-Frau,<br />

62, blond, schlank,<br />

stilsicher, modisch, Top-Beruf,<br />

finanziell unabhängig su. ein<br />

Miteinander mit einem humorvollen<br />

u. herzensfesten Mann,<br />

der Wärme, Gefühle u. die<br />

Schönheiten des Lebens teilen<br />

möchte. Partnertreff<br />

t 89 04 94 51<br />

Jugendl. Witwe, 71/164, Lehrerin<br />

a.D. Ich vermisse es miteinander<br />

zu lachen, zu reden, füreinandner<br />

da zu sein u. Zärtlichkeiten<br />

auszutauschen. Welcher<br />

zuverlässige Mann sehnt sich<br />

ebenfalls wieder nach einer<br />

harm. u. beständigen Zweisamkeit?<br />

Agt. 60 plus, t 89 04 94 51<br />

Neugierig, jugendl. 57, guter Beruf,<br />

schlank, vielseitig su. dich,<br />

um das Leben u. das was es liebenswert<br />

macht, gemeinsam zu<br />

genießen. Du mußt nicht studiert<br />

sein, aber unbedingt mit<br />

Geist, Esprit u. die Fähigkeit,<br />

über sich selbst lachen zu können.<br />

Partnertreff t 89 04 94 51<br />

Lady sucht Gentleman! Bin 69 J.,<br />

leider verwitwet, liebe das mediterrane<br />

Flair (Meer, Fisch,<br />

Wein)... kein Oma-Typ, habe<br />

noch eine schöne Figur. Wü.<br />

mir mehr Lebensfreude zu<br />

zweit und warte mit jugendlichem<br />

Mut auf einen Anrufer!<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Einsame Uschi, 73J., klein aber<br />

oho, liebevoll, verw. Hausfrau,<br />

vermisse ab u. zu ein liebes<br />

Wort, Reden, Lachen, Kuscheln,<br />

bitte geben Sie uns eine Chance,<br />

uns mal zu verabreden, nur<br />

Mut! “Duo65+” t 030/23970163<br />

Thi, 64, rassige Asiatin, perfektes<br />

Deutsch, fröhl. Wesen, sucht<br />

ehrliche Beziehung mit verlässlichem<br />

Partner bis ca. 73 J. zum<br />

Glücklich machen. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Agnes, 65, verw., Pkw, gute Köchin,<br />

anpassungsfähig, weibl.<br />

Rundungen, ruhig, sucht treuen<br />

Mann, gern älter. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Anna, 58/1.65, verw. Mädchenfrau<br />

mit Herz, samtbraunen Augen,<br />

fährt Pkw, finanz. o. Sorgen,<br />

möchte nicht allein bleiben.<br />

Sucht Ihn mit lieben Ecken<br />

und Kanten, Herz u. Gefühl.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Wennnicht jetzt wann dann? Eine<br />

Frau mit Klasse, 54/172, das Leben<br />

ist ausgefüllt, privat bin ich<br />

ganz u. gar Frau, gepaart mit<br />

Humor u. fröhl. Naturell., d.<br />

u.v.m. ich gern m. ihm teilen<br />

mö. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Hübsche kleine Hobbygärtnerin<br />

Ruth, 66J., sehr liebev., zärtlich,<br />

weiblich, bin nicht einsam -<br />

aber jedoch allein, möchte wieder<br />

mit einem Mann gemeinsam<br />

frühstücken. Wäre das<br />

nicht schön? “Duo 65+”<br />

t 030/23970163<br />

Gemeins.keit, Lachen, Gespräche,<br />

Kuscheln u. gemeins. Fernsehabende<br />

bei Wein u. Kerzen<br />

wü. sich Brigitte, 70, verw., mit<br />

schöner Figur, möchte den<br />

Tisch wieder für „zwei decken“ !<br />

Bist Du auch so einsam? “Duo<br />

65+” t 030/23970163<br />

Charmante Krankenschwester,<br />

59/1.62, sehr sanft aber auch<br />

unkompliziert in ihrer Art, die<br />

in der Liebe ganz u. gar Frau<br />

sein kann, von schöner, schlanker<br />

weibl. Figur su. einfühlsamen<br />

Partner. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Klassefrau!Daniela, 46 J, sehr attraktiv,<br />

unkompliziert, kreativ,<br />

im öfftl. D. tätig, neu in Berlin,<br />

su. "Ihn" mit lieben Ecken u.<br />

Kanten, Herz u. Gefühl, bis ca.<br />

56 J. Glücksbote: t 27596611<br />

Zu zweit ist es schöner! Martina,<br />

68/1.64, schöne Figur, su. verlässl.<br />

Mann z. Liebhaben, der es<br />

ehrl. meint, sich zu jung fühlt,<br />

Glücks-<br />

um allein zu bleiben.<br />

bote: t 27596611<br />

Dagmar,64, sehr sympathisch, als<br />

Bau-Ing. steht sie ganz ihren<br />

Mann. Bei dir möchte ich mich<br />

aber fallen lassen können.<br />

Fängst du mich auf? Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

STOP! Du hast mich gefunden!<br />

Stefanie, 53, lebenslustig u.<br />

hübsch, lg. blondes Haar, sucht<br />

das ganz normale Glück zum<br />

Lieben u. Leben.<br />

t 27596611<br />

Glücksbote:<br />

Marianne, 71, verw. OP-Schwester,<br />

schöne weibl. Figur, häuslich,<br />

kocht gut und gern, Garten<br />

-intr., sucht Lebensgefährten.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Edith, 77, kleine verw. Mädchenfrau<br />

mit Herz, samtbraunen<br />

Augen, ruhiges Wesen, fährt<br />

Pkw, eine Ärztin i. R., möchte<br />

nicht allein bleiben. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

er sucht sie<br />

Bringe mein Herz wieder zum Lachen!!<br />

Dieter, 70+, 1.85, Pens.,<br />

verw., junggebl., mit warmen<br />

Augen u. Pkw, mag Ausflüge,<br />

Reisen, Essen gehen, wü. eine<br />

Frau, die zwar allein, aber noch<br />

nicht “tot” ist, denn gemeins.<br />

etwas machen ist viel l(i)ebenswerter!<br />

“Duo 65+”<br />

t 030/23970163<br />

Dynamische 60, gut aussehend in<br />

Anzug aber auch in Jeans, ist<br />

auch im Haushalt zu gebrauchen,<br />

beruflich erfolgreich,<br />

fahndet nach einer richtig, netten<br />

Partnerin. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Gartenfreund Axel, 71/1.81, e.<br />

stattlich jg. gebl. Witwer, aktiv,<br />

vital, Dipl.-Kaufmann,NR, PKW,<br />

su. warmherzige, gern lachende<br />

Partnerin, (getrenntes Wohnen<br />

angenehm.) HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 28098992<br />

Großer gepfl. Optimist! Dieter,<br />

73/1.79, Akad., vital, humorvoll,<br />

liebt die Ostsee, fährt Rad<br />

u. Auto, lache, tanze, reise gern,<br />

freut sich auf ein Kennenlernen.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Geschäftsmann, 65/1,73/76kg,<br />

sportlicher, jungenhafter Typ,<br />

vital, großzügig, vorzeigbar,<br />

Naturfreund sucht attraktive<br />

Partnerin. o ZU4000112200<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Pensionär, dynam. 80 J., verw.,<br />

natur- u. kulturinteressiert,<br />

hofft auf ein Echo, wünscht sich<br />

ab und zu ein liebes Wort.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Suche schöne Radfahrerin um die<br />

50 für Fahrradurlaub im August<br />

in Südfrankreich, Elsass oder?<br />

Kontaktadresse ist:<br />

fahrradurlaub2019@web.de<br />

Junggebl. 80er, mit leichter Sehbehind.<br />

su. Begleiterin f. Freizeitaktivitäten.<br />

030/88661344<br />

Es istnicht immer einfach im Alter<br />

nochmals einem Mann zu begegnen,<br />

wie es einmal war. Jedoch<br />

hier kommt Ihnen ein<br />

Gentleman entgegen, die große<br />

8spielt wenig die Rolle. Er war<br />

in gehobener Position in Staatsdiensten,<br />

sehr geplant, äußerst<br />

gepflegt, mod. (Maßanzüge), intelligent<br />

u. belesen mit gehobenem<br />

Background. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Gern lade ich Sie zu einem Frühlingsspaziergang<br />

ein, wir kehren<br />

in ein Lokal am See ein, fangen<br />

an, uns über unser vergangenes<br />

Leben zu unterhalten<br />

und werden uns vertrauter, immer<br />

vertrauter. Es erwartet Sie<br />

ein seriöser Witwer, 79/180,<br />

vielseitig interessiert, solide u.<br />

bodenständig. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Charmanter Unternehmer, Dipl.-<br />

Kaufmann, 66/189, verw.,<br />

warmherzig, sympath., reiselustig,<br />

mehrsprachig, gutaussehend<br />

u. natürlich, mit inniger<br />

Liebe zur Natur u. Kultur. Ich<br />

freue mich schon sehr auf die<br />

Zukunft mit einer sportl., niveauv.<br />

Frau. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Anständiger Kerl, 52/181, Ing., attrakt.<br />

,steht im Leben, meint, es<br />

wird höchste Zeit für Veränderungen!<br />

Wünsche mir eine…<br />

nette Frau, die mein Herz erobert.<br />

Möchte voller Freude<br />

und Neugier den Frühling mit<br />

Dir genießen! PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Zu zweitist alles schöner! Bernd ,<br />

69/1.80, volles Haar, verw.<br />

Handwerks.-Mst., will nicht im<br />

Internet suchen, mag Ausflüge<br />

Müggelsee, Tierpark, sucht ein<br />

behutsames Kennenlernen mit<br />

gepfl. Frau bis ca. 71 J. ohne Gewohntes<br />

(Wohnung) aufzugeben.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Gestandenes Mannsbild in interessante<br />

Männlichkeit verpackt!<br />

Andreas, 62/1.84, Techn.<br />

Leiter, angen. Äußeres, lebensfroh<br />

u. tierlieb, möchte dem Zufall<br />

etwas nachhelfen, su, Partnerin,<br />

gern weibl. u. familiär, für<br />

die vielen schönen Seiten des<br />

Lebens. Glücksbote: t 27596611<br />

Er, 75/180, NR, stud. Int. f. Kultur<br />

Reisen,Garten, sportl. aktiv, zuverl.<br />

u. anpassungsf. su. Dich,<br />

schl., intell. u. herzl. f. immer<br />

o ZU4000111959 BLZ, PF, 11509<br />

BLN<br />

Sehnsucht nach Geborgenheit<br />

hab ich auch noch mit 73J!! Bin<br />

Witwer, Dipl.-Ing., 178 cm, suche<br />

das Schwierigste von allem<br />

–eine liebe "Sie" für gemeins.<br />

Freizeit bei getr. Wohnen!<br />

Sonst habe ich alles. Auch gute<br />

Ideen! “Duo 65+”<br />

t 030/23970163<br />

JedesSchlechte hat auch was Gutes…..<br />

Ich kann jetzt nach<br />

Neuem suchen u. finden…<br />

Klaus, 68, 1,85, optimistisch u.<br />

realistisch, gelassen u. humorv.<br />

Allein, aber zuversichtlich das<br />

zu ändern. Su. Dich, lebenslustig<br />

und neugierig,nicht zu jung!<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Humor u.Lachfalten inklusive ...<br />

Sympath. Akademiker, 64,<br />

schlank, gepflegt su. jugendl.<br />

Partnerin, die gemeinsam mit<br />

ihm lachen, reisen u. genießen<br />

möchte. Das Herz sowie die<br />

Sympathie entscheiden. Agt.<br />

60 plus, t 89 04 94 51<br />

Seriöser Witwer Klaus, 76/178,<br />

Wirtschaftsing. i. R., kein Opa-<br />

Typ, NR, mag Kultur, Musik,<br />

Natur. Hoffe d. Zeilen erreichen<br />

eine symp.,Dame. Eigene<br />

Freiräume erhalten, aber für einander<br />

da sein, das wünsche ich<br />

mir. “Duo 65+” t 030/23970163<br />

Ein Mann in den besten Jahren,<br />

57/183, ein charmantes Mannsbild,<br />

bindungswillig, sportlich,<br />

aufrichtig, Erfolg im Job ist<br />

nicht alles, suche was jeder sich<br />

wünscht: Liebe, Ehrlichkeit u.<br />

Vertrauen. Partnertreff<br />

t 89 04 94 51<br />

Stefan, 49/1.83, Akademiker, gut<br />

aussehend, hat ein schönes zu<br />

Hause, eine Schulter zum Anlehnen,<br />

liebt Ostsee, Konzerte,<br />

u.v.m.. möchte Liebe u. Geborgenheit<br />

verschenken, sucht<br />

"Dich", gern mit Kind. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Wer will findet Wege –erfolgreicher,<br />

gescheiteter, ungebundener,<br />

höherer Beamter, 56/184,<br />

schlank, sportlich–muskulös,<br />

unkomliziert –hat Lust auf eine<br />

tolle, feste, intensive u. spannende<br />

NeverEnding-Story mit<br />

Dir! Partnertreff t 89 04 94 51<br />

Unsere Zeit im Alter wird immer<br />

kostbarer, deshalb sollten wir<br />

sie nutzen. Bin Pensionär, 76, im<br />

Kopf u. Herzen erfrischend<br />

jung, achtsam, humorvoll, reisefreudig<br />

su. Sie für ehrlichen<br />

Neuanfang bei getr. Wohnen.<br />

Agt. 60 plus, t 89 04 94 51<br />

Herzenswunsch! Er, 65/1.81, mag<br />

Kultur, ein gutes Buch, Fernreisen,<br />

su. lebensbejahende, natürl.<br />

Frau mit Herz, der Zufall ist<br />

selten, wagt den 1. Schritt, für<br />

ein 2. Glück. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Einmal um die ganze Welt -muss<br />

ich hoffentlich nicht reisen -<br />

um Dich zu finden. Andreas,<br />

53/1.85, ein gut aussehender<br />

Ing. mit Gefühl und Herz,<br />

tauscht Freiheit gegen Zweisamkeit.Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Kein Modell u. keineGolferin sucht<br />

Witwer, 69, etwas graumeliert,<br />

bodenständig, ehrlich, aufrichtig,<br />

eine Frau für gemeinsame<br />

Unternehmungen u. Beziehung<br />

mit ernsten Zukunftsplänen.<br />

Agt. 60 plus, t 89 04 94 51<br />

ER, Ende 50, 1.82 groß, mag das<br />

Meer, Natur, klass. Musik,<br />

großzügig im Denken und Handeln,<br />

sucht kein Abenteuer,<br />

sondern die Herzensfrau z.<br />

Pferde stehlen, Glücklich sein.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Gemeinsam lachen, gemeinsam<br />

erleben!, das wünscht sich<br />

ehem. Elektro-Ing., 77/1.77,<br />

Kultur- u. Klassikfreund möchte<br />

dem Zufall etwas nachhelfen,<br />

vermisst das „Wir“-Gefühl.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Für ein Abenteuer zu alt, für die<br />

Einsamkeit zu jung. Ronny,<br />

56/182, Bau-Ing., neu in Berlin,<br />

möchte wieder lachen, tanzen,<br />

Ausflüge, su. etwas sportl. Frau<br />

für gemeins. Zukunft. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Paul,57/1,80, ltd. Angest., ein positiv<br />

denkender Herzensmensch,<br />

ist Hobbykoch, mag<br />

Kultur, schönes Wohnen, sucht<br />

lebensbejahende Partnerin bis<br />

ca. 59 J. Glücksbote: t 27596611<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 13<br />

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In der Vorosterzeit wird es voll auf den Straßen –und auch auf den Flughäfen<br />

Osterzeit ist Urlaubszeit:<br />

Zu Beginn der Osterferien<br />

wird esvoll auf den<br />

Autobahnen in Berlin<br />

und Brandenburg.<br />

Autofahrer müssten mit Staus<br />

und Behinderungen rechnen, erklärte<br />

Sandra Hass vom ADAC Berlin-Brandenburg.<br />

Denn die Ferien<br />

werden auch für Sanierungen genutzt.<br />

DieLage entspannt sich erfahrungsgemäß<br />

ab Sonnabendnachmittag.<br />

Speziell betroffen sei der <strong>Berliner</strong><br />

Ring mit einer Vollsperrung im<br />

Norden: Auf der A10 ist die Strecke<br />

zwischen dem Kreuz Oranienburg<br />

und der Anschlussstelle Birkenwerder<br />

bis Montagmorgen 5Uhr gesperrt.<br />

In dem Abschnitt wird eine<br />

Brücke neu gebaut, wie die Havellandautobahn<br />

GmbH mitteilte. Die<br />

Arbeiten sind Teil des sechsstreifigen<br />

Ausbaus der A10.<br />

Erhebliche Einschränkungen<br />

Auf dem restlichen <strong>Berliner</strong> Ring<br />

gebe es wegen Bauarbeiten streckenweise<br />

Geschwindigkeitsbegrenzungen.<br />

Richtung Süden müsse sowohl<br />

auf der A9 als auch auf der A13<br />

mehr Zeit eingeplant werden: Auf<br />

beiden Autobahnen gebe es streckenweise<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

wegen Bauarbeiten.<br />

Vorallem die A9 Richtung München<br />

sei eine beliebte Ferienstrecke, auf<br />

der es erwartungsgemäß zu Staus<br />

kommen werde. „Auch Richtung<br />

Küste wird’s voll“, sagte Hass. Großbaustellen<br />

auf der A24 sorgten schon<br />

im Alltag für erhebliche Einschränkungen.<br />

Zum Ferienbeginn seien<br />

dortStaus programmiert.<br />

Richtung Osten nach Polen und<br />

Tschechien gebe es auf den Autobahnen<br />

hingegen keine besonderen<br />

Einschränkungen durch Baustellen.<br />

Aber auch dort könne es wegen des<br />

allgemein erhöhten Verkehrsaufkommens<br />

länger dauern, erklärte<br />

Hass.Das gelte auch für den Westen.<br />

In Berlin selbst werde versucht,<br />

bei der Baustellenplanung auf die<br />

Ferienzeiten Rücksicht zu nehmen,<br />

sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung<br />

für Verkehr.ZweiBaustellen<br />

wurden demnach eigens in die Osterferien<br />

gelegt, um den geringeren<br />

Berufsverkehr zu nutzen: Ab Montag<br />

5Uhr bis Donnerstag 22 Uhr ist der<br />

Tunnel auf der A111 zum Flughafen<br />

Tegel voll gesperrt. DerVerkehr wird<br />

über den Kurt-Schumacher-Damm<br />

umgeleitet.<br />

Ebenfalls am Montag ab 5Uhr beginnt<br />

die Sanierung der A113 im Bezirk<br />

Treptow-Köpenick, weil die Betonfahrbahn<br />

vom sogenannten „Betonkrebs“<br />

betroffen ist. Bis zum 11.<br />

Maiist dann die Zu-und Abfahrtder<br />

Autobahn an der Anschlussstelle<br />

Stubenrauchstraße komplett gesperrt.<br />

In der Zeit vom20. Maibis 22.<br />

Juni sind dann weitereFahrbahneinschränkungen<br />

auf drei Bauabschnitten<br />

vorgesehen. Siebetreffen die Anschlussstellen<br />

Adlershof sowie Johannisthaler<br />

Chaussee und<br />

Späthstraße. Der genaue Beginn<br />

steht noch nicht fest.<br />

Umsteigen leicht gemacht<br />

Ein Sprecher des Brandenburger<br />

Infrastrukturministeriums erklärte,<br />

gerade bei langfristigen Projekten sei<br />

es nicht möglich, Rücksicht auf Ferienzeiten<br />

zu nehmen. Eine laufende<br />

Baustelle könne nicht geräumt werden<br />

–die Straßen seien dann nicht<br />

befahrbar.<br />

Auch auf den Flughäfen kann es<br />

zu Beginn der Osterferien voll werden.<br />

Die Flughafengesellschaft Berlin<br />

Brandenburgrechnet mit 1,3 Millionen<br />

Fluggästen in Tegel und Schönefeld<br />

in der Zeit vom12. bis zum 26.<br />

April, wie sie auf Anfrage mitteilte.<br />

Das wären 20 Prozent mehr Reisende<br />

als im gleichen Zeitraum 2018.<br />

Allein am langen Wochenende vom<br />

19. bis zum 22. April könnten es bis<br />

zu 400 000 Fluggäste werden.<br />

Zusätzliches Personal<br />

Passagieren wird geraten, sich vor<br />

dem Flug über Verspätungen zu informieren<br />

und den Online-Check-In<br />

zu nutzen. Außerdem sollten sie<br />

mindestens zwei Stunden vorAbflug<br />

am Flughafen sein.<br />

Damit in der Ferienzeit alles möglichst<br />

reibungslos abläuft, will die<br />

Flughafengesellschaft zusätzliches<br />

Personal in dieser Zeit einsetzen.<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten,<br />

die den Flugverkehr stören könnten,<br />

sollen möglichst nachts stattfinden,<br />

hieß es.Bereits am ersten Ferienwochenende<br />

vom 12. bis zum 14. April<br />

erwartet die Flughafengesellschaft<br />

mehr als 2200 Flüge mit mehr als<br />

240 000 Passagieren. (BLZ, dpa)<br />

Auto, Fahrrad, Elektroroller: Am ersten Mobilityhub von Berlin haben Kunden die Wahl<br />

VonPeter Neumann<br />

Seit Freitag in Betrieb: der Mobilityhub in<br />

der Gitschiner Straße 64. SABINE GUDATH<br />

Kreuzberger Mieter der landeseigenen<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

Gewobag müssen sich andere<br />

Stellplätze für ihre Wagen suchen.<br />

Wo bislang ein knappes Dutzend Privatautos<br />

parken konnten, stehen<br />

jetzt gemeinschaftlich genutzte<br />

Fahrzeuge auf reservierten Flächen.<br />

Im Schatten der Gewobag-Häuser in<br />

der Gitschiner Straße ist in wenigen<br />

Wochen der erste Mobilitätshub Berlins<br />

entstanden. Er erleichtert das<br />

Umsteigen zwischen der U-Bahn,<br />

die nebenan im U-Bahnhof Prinzenstraße<br />

hält, sowie anderen Vehikeln.<br />

Hub: Das ist das englische Wort<br />

für Knotenpunkt. Wer von der U1<br />

kommt, soll für den letzten Fahrabschnitt<br />

zum Ziel alles Nötige vorfinden:<br />

Mieträder vonDeezerNextbike,<br />

Elektroroller vonEmmy,Carsharingautos<br />

vonFlinkster,Mobileeee,Oply<br />

und Miles.Elektrotretroller kommen<br />

hinzu, sobald sie zugelassen sind.<br />

DerKunde hat dieWahl.„Mit dem eigenen<br />

Auto ist so ein Mobilitätsversprechen<br />

nicht zu haben“, sagte<br />

Henrik Haenecke, Digitalvorstand<br />

der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe (BVG).<br />

Es geht aber nicht nur um praktischen<br />

Service,sondernauch darum,<br />

für moderne Formen der Mobilität<br />

zu werben, erklärte Verkehrs-Staatssekretär<br />

Ingmar Streese (Grüne).<br />

„Wenn ich sehe, was möglich ist,<br />

probiere ich es auch aus“, sagte Gewobag-Chefin<br />

Snezana Michaelis.<br />

Auf der Basis der Partnerschaft<br />

mit der BVG, die im Dezember besiegelt<br />

wurde, sollen bis Sommer zwei<br />

weitere Mobilityhubs auf Gewobag-<br />

Flächen entstehen: am S-Bahnhof<br />

Landsberger Allee und in der Nähe<br />

des U-Bahnhofs Jakob-Kaiser-Platz.<br />

Die BVG verhandelt mit weiteren<br />

Partnern – dem Vernehmen nach<br />

auch mit dem Stellplatzbetreiber Apcoa.<br />

Aufdessen Parkplatz in der Greifenhagener<br />

Straße am S-Bahnhof<br />

Schönhauser Allee ist ebenfalls ein<br />

Hubgeplant. MitBezirken wirdüber<br />

die Nutzung öffentlicher Flächen gesprochen,<br />

aber dort sieht man noch<br />

rechtlichen Klärungsbedarf, hieß es.<br />

Derzeit müssen alle Angebote<br />

noch separat gebucht werden. Die<br />

Meta-App „Jelbi“, die es mit einer<br />

einzigen Registrierung ermöglicht,<br />

alle Fahrzeuge zu nutzen, wird aber<br />

bis Sommer fertig, so Haenecke. Die<br />

großen Carsharing-Anbieter Drive<br />

Now und Car2Gowollen die gemeinsame<br />

Basis weiter nicht nutzen: „Sie<br />

sind noch nicht Teil der Bewegung.“<br />

Coppenrath &Wiese<br />

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<strong>Berliner</strong> Str. 24/Wilmersdorf/EDEKA<br />

Bernauer Str. 69-73/13507 Berlin/Tegel/EDEKA Ulrich<br />

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Bölschestr. 36/Friedrichshagen/EDEKA<br />

Britzer Damm 55-59/Britz/EDEKA<br />

Brunsbütteler Damm 196/Spandau/EDEKA<br />

Clayallee 171-177/Zehlendorf/EDEKA<br />

Daimlerstr. 91-95/Marienfelde/EDEKA<br />

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Hauptstr. 23-27/Edelweißstr./Rosenthal (Wilhelmsruh)/<br />

EDEKA Görse &Meichsner<br />

Heerstr. 284/Spandau/EDEKA<br />

Hildburghauser Str. 52/Marienfelde/EDEKA Christ<br />

Knesebeckstraße 56-58/Charlottenburg/EDEKA<br />

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Marienfelder Allee 101 /Marienfelde/EDEKA Gayermann<br />

Marienfelder Chaussee 143/Buckow/EDEKA Schrader<br />

Müllerstr. 127/Wedding/EDEKA Fromm<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Berlin<br />

Vermummt mit Pappnase und Klobürste? Die Grünen wollen, dass Demonstranten bei der Wahl ihrer Kleidung und Accessoires bei Demos komplett frei sind.<br />

DPA/HENDRIK SCHMIDT<br />

Mit Kostüm und ohne Bannmeile<br />

Die rot-rot-grüne Koalition will ein eigenes <strong>Berliner</strong> Versammlungsgesetz schaffen. Die Grünen haben nun einen ersten Entwurf vorgelegt<br />

VonAnnika Leister<br />

Rund 5000 Demonstrationen<br />

gibt es proJahr in Berlin.<br />

Dassind mehr als in jeder<br />

anderen deutschen<br />

Stadt. Manchmal stehen nur ein<br />

paar Dutzend Teilnehmer auf der<br />

Straße,manchmal sind es Tausende.<br />

Gemeinsam ist ihnen allen: Siemüssen<br />

sich an das Versammlungsgesetz<br />

halten.<br />

Bisher gilt in Berlin das bundesdeutsche<br />

Versammlungsgesetz. Allerdings<br />

hat der Bund es den Ländern<br />

freigestellt, entsprechende eigene<br />

Gesetze zuverabschieden. Das<br />

ist in Berlin geplant. In ihrem Koalitionsvertrag<br />

haben Linke, Grüne und<br />

SPD 2016 vereinbart, ein eigenes<br />

<strong>Berliner</strong> Versammlungsgesetz zu<br />

schaffen. Eines, das „als deutschlandweites<br />

Vorbild für ein demokratieförderndes<br />

und grundrechtsbezogenes<br />

Versammlungsrecht dienen<br />

kann“, wie es vollmundig heißt.<br />

In dieser Woche haben die Grünen<br />

mit den Vorschlägen zur Novellierung<br />

des Polizeigesetzes auch einen<br />

Entwurf für ein landeseigenes<br />

Versammlungsgesetz an ihreKoalitionspartner<br />

weitergereicht. Er soll<br />

nach Osternvon den Fraktionen diskutiertwerden<br />

und liegt der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> vor.<br />

Der Entwurf der Grünen sieht im<br />

Vergleich zum Bundesgesetz einige<br />

Lockerungen vor. „Wir vertrauen den<br />

Menschen auf der Straße“, sagte<br />

Fraktionschefin Antje Kapek. Zurzeit<br />

verbietet eine Bannmeile rund um<br />

das Abgeordnetenhaus Demonstrationen<br />

in seinem direkten Umkreis.<br />

Auf diese Weise soll gewährleistet<br />

werden, dass das Parlament immer<br />

arbeitsfähig bleibt. Im Vertrauen auf<br />

die Menschen auf der Straße wollen<br />

die Grünen diese Bannmeile jetzt<br />

abschaffen. Das Parlament und die<br />

Abgeordneten sollten sich friedlichen<br />

Protesten auch vor ihrer Tür<br />

stellen, so Kapek.<br />

Die Versammlungsbehörde, die<br />

Anmeldungen zu Demonstrationen<br />

managt, ist zurzeit angesiedelt beim<br />

polizeilichen Staatsschutz. Auch das<br />

soll sich nach den Vorstellungen der<br />

Grünen ändern. Sie wollen die Behörde<br />

in Zukunft direkt der <strong>Berliner</strong><br />

Polizeipräsidentin unterstellen. Sie<br />

wollen außerdem ein Deeskalationsgebot<br />

für die Polizei verankern –sie<br />

soll nur noch im äußersten Extremfall<br />

gegen ganze Demonstrationen<br />

vorgehen, erklärtder grüne Innenexperte<br />

Benedikt Lux, ansonsten solle<br />

die Polizei lediglich gezielt gegen<br />

einzelne Störenfriede vorrücken. Außerdem<br />

wollen die Grünen das Vermummungsverbot<br />

lockern, das verbietet,<br />

sich zu maskieren oder zur<br />

„Wir wollen, dass Verkleidungen und<br />

Alltagsgegenstände wie Sonnenbrillen<br />

in Zukunft kein Problem mehr sind.“<br />

Benedikt Lux, Innenpolitikexperte der <strong>Berliner</strong> Grünen<br />

Vermummung geeignete Gegenstände<br />

mit sich zu führen.<br />

Zurzeit würden kreative Verkleidungen,<br />

wie Kuh-Maskottchen auf<br />

der „Wir haben es satt“-Demo, als<br />

Straftat gelten, so Lux. „Wir wollen,<br />

dass Verkleidungen und Alltagsge-<br />

genstände wie Sonnenbrillen in Zukunft<br />

kein Problem mehr sind.“<br />

Vorallem von den letzten beiden<br />

Vorschlägen hält Benjamin Jendro,<br />

Sprecher der Gewerkschaft der Polizei<br />

(GdP), nichts. Polizisten würden<br />

den Unterschied zwischen einerVerkleidung<br />

und einer Vermummung<br />

erkennen. Die lustige Kuh werde im<br />

Normalfall nicht bestraft. „Doch wer<br />

sich vermummt, ist auch bereit,<br />

schwerste Straftaten zu begehen“, so<br />

Jendro. Tatsächlich helfe das Vermummungsverbot<br />

der Polizei in der<br />

Praxis dabei, Straftäter in den großen<br />

Menschenmengen ausfindig zu machen.<br />

Für Jendro ist das auch eine<br />

Frage der Fairness: „Man erwartet<br />

vonden Sicherheitsbehörden Transparenz,<br />

man kann sie auch von Demonstranten<br />

erwarten.“<br />

Ebenso kritisch sieht er den Vorschlag<br />

eines Deeskalationsgebots.<br />

Gerade die <strong>Berliner</strong> Polizei sei ohnehin<br />

über die deutschen Grenzen hinaus<br />

für ihre Deeskalationsstrategie<br />

bekannt. „Es schockiert mich, dass<br />

die Grünen ausgerechnet hier Handlungsbedarf<br />

sehen“, sagt Gewerkschafter<br />

Jendro. „Ich verstehe das<br />

auch als ein Misstrauensvotum gegen<br />

die <strong>Berliner</strong> Polizei.“<br />

Die SPD wollte sich am Freitag<br />

noch nicht zu dem Entwurf äußern.<br />

Man berate sich mit den Koalitionspartnerndirekt,<br />

hieß es.Die Linke ist<br />

mit den grünen Plänen größtenteils<br />

einverstanden, sie würde sogar noch<br />

weiter gehen und das Vermummungsverbot<br />

ganz abschaffen.<br />

Auch die größte Oppositionspartei<br />

im Abgeordnetenhaus, die CDU,<br />

muss die Vorschläge erst noch besprechen.<br />

„Doch das Abschaffen der<br />

Bannmeile sehe ich kritisch“, sagte<br />

CDU-Chef BurkardDregger der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. Er erwartet jetzt vorallem<br />

Fortschritte bei der Novellierung<br />

des Polizeigesetzes: „Der Senat zerpflückt<br />

sich seit einem Jahr über<br />

diese Frage,ohne die relevanten Fragen<br />

überhaupt anzusprechen.“<br />

Traueranzeigen<br />

Manfred Barg ist tot.<br />

Er umarmt seine Uta-Barbara<br />

und mit ihr die wunderbare Großfamilie Barg-Biermann-Raben.<br />

Er grüßt seine Kumpels und Freunde<br />

und sagt allen ADIEU auf dem Gottesacker Spreeau.<br />

Wir beerdigen ihn am 31. Mai um 14.30 Uhr auf dem Waldfriedhof Spreeau.<br />

Uta und Familie<br />

Wirhätten gern nochmehr Zeit mit Dir verbracht ...<br />

Dennoch müssen wir Abschied nehmen.<br />

Hans-Gerhard Wegner<br />

*16. März 1955 †29. März 2019<br />

Das Datum der Trauerfeier steht noch nicht fest.<br />

Werteilnehmen möchte, melde sich bitte unter folgender<br />

Telefonnummer: 0172 404 62 72<br />

Traueranzeige<br />

Das schönste, was ein<br />

Mensch hinterlassen<br />

kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die<br />

an ihn denken.<br />

Geliebt und unvergessen<br />

Klaus Wittig<br />

*10.3.1937 †5.4.2019<br />

In Liebe<br />

Evelin Wittig<br />

Tina, Uli und Lars<br />

Reiner und Sigrid<br />

im Namen aller Angehörigen<br />

Die Beisetzung findet am 22. Mai 2019, um 11 Uhr,<br />

auf dem Friedhof der Stadtgemeinde „Sankt<br />

Laurentius“ in der Rudower Str., 12557 Berlin, statt.<br />

Das Franz-Grothe-Streichquartett<br />

und seine Freunde<br />

trauern um ihren Bratscher<br />

Andreas Quade<br />

(10.1.1968 –4.4.2019).<br />

Wir verlieren einen tollen Musiker<br />

und geliebten Freund.<br />

Dagmar Quies Gudrun undJürgen Grothe Jens Naumilkat<br />

Marion und Dirk Reim<br />

Du bistnichtmehrda, wo Du warst,<br />

aber Du bist überall, wo wirsind.<br />

Traurignehmen wirAbschied<br />

vonmeinemliebenMann undmeinemPapa<br />

Wolf Reiner Menzel<br />

*18.12.1939 †05.04.2019<br />

In dankbarerErinnerung<br />

im Namenaller Angehörigen<br />

Brigitte Menzel<br />

Jana Schwarz<br />

DieTrauerfeier mitanschließender Urnenbeisetzung<br />

findetamDonnerstag,dem 25.April 2019,<br />

um 10.00Uhr aufdem Georgen-Parochial-Friedhof2,<br />

LandsbergerAllee 48 in 10249Berlinstatt.<br />

Traueranzeige<br />

Wir beraten Sie gern. Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50<br />

Dr. jur. Peter Przybylski<br />

*26. 09. 1935 †30. 03. 2019<br />

Der Todist das Torzum Licht<br />

am Ende eines mühsam gewordenen Weges.<br />

Franz vonAssisi<br />

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Bestattungen seit 1879<br />

Nachruf<br />

Zum Gedenken an meine liebe<br />

Patentante und gute Familienfreundin<br />

Ingeborg<br />

Reiche<br />

*14.09.1927<br />

†01.03.2019<br />

Wir sind sehr traurig.<br />

Inge du bleibst in unseren Herzen,<br />

du bist nicht vergessen.<br />

Volker Weigand mit Ehefrau Conny<br />

Manfred Weigand<br />

Wir beraten Sie gern:<br />

( 030) 2327-50


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 15 *<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

POLIZEIREPORT<br />

Drogenkauf eskaliert.<br />

EinDealer hat in der Nacht zu Freitag<br />

einem 44 Jahrealten Kunden vor<br />

einem Lokal in der Mainzer Straße in<br />

Neukölln mit einem Messer in den<br />

Oberschenkel gestochen. Zuvorhatten<br />

sich die Männer offenbar um den<br />

Preis des Rauschgifts gestritten. Das<br />

Opfer kam in eine Klinik. DemDealer<br />

gelang die Flucht.<br />

Streit unter Autofahrern.<br />

Ein27Jahrealter BMW-Fahrer hat<br />

am Donnerstagnachmittag einen<br />

46-jährigen Mercedes-Fahrer in<br />

Friedrichshain bedroht und geschlagen.<br />

Beide Fahrer waren gegen 15<br />

Uhrauf der Frankfurter Allee in Richtung<br />

Alexanderplatz unterwegs.Dabei<br />

nötigte der 27-Jährige den Mercedes-Fahrer,indem<br />

er auf dessen<br />

Wagen dicht auffuhr.Beide Männer<br />

fuhren in eine Nebenstraße und stiegen<br />

aus.Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung,<br />

in deren Verlauf<br />

dem 46-Jährigen mehrmals gegen<br />

den Kopf geschlagen wurde.Außerdem<br />

wurde ihm mit einem Baseballschläger<br />

und einem Messer gedroht.<br />

Der46-Jährige alarmierte die Polizei,<br />

die den BMW-Fahrer verfolgte.Auf<br />

seiner Flucht vorden Polizisten fuhr<br />

der Schläger mit überhöhter Geschwindigkeit<br />

und ignorierte dabei<br />

Aufforderungen anzuhalten. In der<br />

Dircksenstraße kollidierte er mit einem<br />

geparkten Pkw.Dortließ der<br />

Mann den Wagen stehen und flüchtete<br />

zu Fuß. DiePolizisten fanden<br />

den Namen des 27-Jährigen heraus<br />

und fahnden seitdem nach ihm.<br />

Frau gestoßen und bedroht.<br />

In Friedrichshagen ist am Donnerstagabend<br />

eine 24-Jährige in einem<br />

Supermarkt am Fürstenwalder<br />

Damm voneinem unbekannten<br />

Mann islamfeindlich bedroht worden.<br />

DieFrauwurde leicht verletzt.<br />

DerStaatsschutz ermittelt.<br />

Räuberüberfälle misslungen.<br />

Polizisten des Abschnitts 51 haben<br />

am Freitagmorgen in Friedrichshain<br />

zwei Räuber festgenommen. Die<br />

beiden Täter,18und 19 Jahrealt, hatten<br />

zunächst in der Helsingforser<br />

Straße eine 51-Jährige aufgefordert,<br />

ihnen Geld auszuhändigen. Als die<br />

Frau sich weigerte,griff einer der beiden<br />

die Handtasche und riss an dieser.Die<br />

Angegriffene wehrte sich, so<br />

dass die beiden vonihr abließen. Sie<br />

rief die Polizei. Anschließend versuchten<br />

die Täter einem 37-Jährigen<br />

den Rucksack zu stehlen. Es kam zu<br />

einer Rangelei. DiePolizisten verhinderten<br />

den Raub. (ls.)<br />

Eine der Tafeln aus der Propaganda-Schau in Moskau: Der Ost-<strong>Berliner</strong> Oberbürgermeister Erhard Krack übergibt den Schlüssel für eine Neubauwohnung. CAMCOP MEDIA/ANDREAS KLUG (2)<br />

Honeckers letzter Triumph<br />

Potsdam zeigt wiederentdeckte Bildtafeln einer DDR-Propaganda-Schau, die 1989 in Moskau stattfand<br />

VonNorbertKoch-Klaucke<br />

Im Sommer 1989 feierte Erich<br />

Honecker einen seiner letzten<br />

Triumphe.Obwohl die Rufe im<br />

Volk nach Veränderungen unüberhörbar<br />

wurden, die DDR anfing<br />

zusammenzubrechen, ließ der<br />

Staatschef eine gigantische Propaganda-Schau<br />

über den sozialistischen<br />

Alltag in der DDR-Hauptstadt<br />

Berlin in Moskau zeigen. Honecker<br />

wollte damit dem „großen Bruder“<br />

Sowjetunion imponieren, dessen<br />

Oberhaupt Michail Gorbatschow<br />

zeigen, wie erfolgreich der SED-Staat<br />

auch ohne Glasnost und Perestroika<br />

funktionierte. Teile dieser Schau<br />

werden nun erstmals im Potsdamer<br />

Haus der Brandenburgisch-Preußischen<br />

Geschichte gezeigt.<br />

Es handelt sich um 49 Bildtafeln,<br />

groß wie Wohnungstüren. Siezeigen<br />

typische SED-Propagandafotos von<br />

Ost-Berlin: Mütter mit Kinderwagen<br />

vor Kaufhallen, fleißige Bauleute,<br />

Plattenbausiedlungen in Marzahn,<br />

fröhliche Kinder auf Spielplätzen,<br />

<strong>Berliner</strong>,die durch das Nikolaiviertel<br />

flanieren. Der Potsdamer Historiker<br />

ThomasWernicke fand die Tafeln per<br />

Zufall im Oderbruch, wo sie wohl seit<br />

dem Ende der DDR im Depot des<br />

Freilichtmuseums Altranft lagen.<br />

„Mir fielen sofort die russischen<br />

Sozialistischer Alltag in Ost-Berlin: Teile der DDR-Schau sind nun in Potsdam zu sehen.<br />

Bildunterschriften auf, ich begann<br />

zu recherchieren“, sagt er. ImLandesarchiv<br />

Berlin wurde Wernicke<br />

fündig. „Anhand von Unterlagen<br />

wurde klar, dass die Tafeln zu einer<br />

der letzten und wohl auch größten<br />

SED-Propaganda-Schauen gehörten,<br />

die vom 31. Mai bis zum 5. Juni<br />

in Moskau stattfand“, sagt er.<br />

Diese stand unter dem Motto „40<br />

Jahre DDR-Hauptstadt“. Zuständig<br />

war der damalige <strong>Berliner</strong> SED-Chef<br />

Günter Schabowski. „Er hatte das<br />

Projekt mit Honecker abgestimmt“,<br />

sagt Wernicke. „Für die Schau, die<br />

auf dem Gelände der Moskauer Allunionsausstellung<br />

stattfand,<br />

scheute man weder Kosten noch<br />

Mühe.Aus den Unterlagen geht hervor,<br />

dass sieben Millionen DDR-<br />

Mark angefordert wurden, über 600<br />

Arbeiter an den Vorbereitungen und<br />

am Aufbau beteiligt waren. “<br />

In den Moskauer Allunions-Messehallen<br />

wurde die Ausstellung auf<br />

etwa 12 000 Quadratmetern aufgebaut.<br />

Dortzeigte man aber nicht nur<br />

insgesamt 1850 Bildtafeln über Ost-<br />

Berlin, zu denen die 49 wiederentdeckten<br />

gehörten. „Es gab eine Art<br />

Mini-DDR zu sehen. Dazu gehörten<br />

Nachbauten einer komplett eingerichteten<br />

Dreiraum-Neubauwohnung,<br />

eines Kindergartenraumes,eines<br />

Krankenhauszimmers und einer<br />

Zahnarztpraxis“, sagt Wernicke.<br />

Dazu wurden Haushaltsgeräte,<br />

Computer und DDR-Unterhaltungstechnik<br />

präsentiert. „Alles, umden<br />

Besuchern zuzeigen, wie gut es den<br />

DDR-Bürgernging“, sagt der Historiker.<br />

„Einen Wohlstand, den die Sowjetbürger<br />

nicht hatten. Die mussten<br />

sogar vor Geschäften anstehen,<br />

um ein Stück Brot zu bekommen.“<br />

Nicht nur mit der Ausstellung<br />

prahlten die SED-Machthaber. Parallel<br />

zur Schau ließ man Feste mit<br />

Freibier und Rockkonzerte steigen.<br />

Für Kinder gab es Gratis-Eis und eine<br />

BMX-Rad-Show. DDR-Kino-Filme<br />

wurden gezeigt. Die Rechnung der<br />

SED, mit der Schau Gorbatschows<br />

Umgestaltungs-Politik beim eigenen<br />

Volk madig zu machen, ging auf.„Ich<br />

möchte in die DDR“, schrieben Besucher<br />

in das Gästebuch. Ein anderer<br />

schrieb: „Ich bin sehr froh, dass<br />

unseredeutschen Freunde so ein gut<br />

organisiertes Leben haben. Und ich<br />

bin sehr traurig darüber, wie wir leben.“<br />

Die Dokumente sind wie die entdeckten<br />

Bildtafeln der Propaganda-<br />

Schau bis zum 23. Juni als Teil der<br />

Ausstellung „Fundstücke“ im Haus<br />

der Brandenburgisch-Preußischen<br />

Geschichte (Potsdam, Am Neuen<br />

Markt9)zusehen. DerEintritt ist frei.<br />

Wegner will<br />

Evers als<br />

General<br />

Überraschende Personalie<br />

an der Spitze der CDU<br />

VonStefan Kruse<br />

Berlins designierter neuer CDU-<br />

Chef Kai Wegner hält an Generalsekretär<br />

Stefan Evers fest – und<br />

setzt damit fünf Wochen vor dem<br />

Parteitag, auf dem die bisherige Vorsitzende<br />

Monika Grütters abgelöst<br />

werden soll, ein Zeichen.<br />

Wegner kündigte am Freitag an,<br />

dass er Evers am 18. Maifür den Posten<br />

vorschlägt. In intensiven Gesprächen<br />

seien beide zu dem Schluss gekommen,<br />

dass sie die Hauptstadt-<br />

CDU, in der es Risse und Gräben<br />

gebe, gemeinsam voranbringen und<br />

zusammenführen könnten.<br />

Evers hatte das Amt im Dezember<br />

2016 auf Wunsch von Grütters übernommen,<br />

die seinerzeit nach dem<br />

CDU-Debakel bei der Abgeordnetenhauswahl<br />

Parteichefin geworden<br />

war. Erhatte damals ausgerechnet<br />

Wegner als Generalsekretär abgelöst,<br />

der wiederum nun Grütters von der<br />

Parteispitze verdrängt. Daher dürfte<br />

die Personalie auch einige in der<br />

CDU überraschen.<br />

„Wir sind Zeuge einer höchst ungewöhnlichen<br />

Entscheidung“, kommentierte<br />

Evers bei einem gemeinsamen<br />

Auftritt mitWegner die Personalie.<br />

„Es ist meines Wissens das<br />

erste Mal, dass ein neuer Vorsitzender<br />

auf den Generalsekretär zurückgreift,<br />

der da ist.“<br />

Wegner sagte: „Ich habe mit Stefan<br />

Evers in der Vergangenheit gut<br />

und vertrauensvoll zusammengearbeitet<br />

und bin sicher, dass das auch<br />

in Zukunft so sein wird.“ Er sprach<br />

von einem wichtigen Signal: „Wir<br />

müssen den Riss wegbekommen,<br />

wir müssen die Partei zusammenführen,<br />

wir müssen sie einen. Wenn<br />

wir uns jetzt unterhaken, können wir<br />

gemeinsam Großes erreichen –für<br />

die CDU und für die Menschen in<br />

Berlin.“ Ziel sei, als CDU wieder in<br />

Regierungsverantwortung zu kommen<br />

und Rot-Rot-Grün abzulösen.<br />

„Ich möchte etwas aufbauen, was<br />

wirklich langfristig trägt, um wieder<br />

Regierungsverantwortung zu übernehmen“,<br />

sagte Wegner. Sowolle er<br />

die CDU stärker zu einer „Mitmachpartei“<br />

machen, sie in die Stadtgesellschaft<br />

hinein öffnen. Evers kündigte<br />

an, digitale Beteiligungsformen<br />

auszubauen. (dpa)<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

Ostern 2019<br />

Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />

Sa./So., 20.04./21.04.2019<br />

Hauptprodukt Do., 18.04.19, 10 Uhr Bauen/Kapitalmarkt<br />

Dienstleistung u.a.<br />

Veranstaltungen<br />

Traueranzeigen<br />

redaktionelle Anzeigen<br />

Vorprodukt „Wochenende“ Mi., 17.04.19, 10 Uhr<br />

Mi., 17.04.19, 12 Uhr<br />

Automarkt<br />

Stellenmarkt<br />

Bildungsmarkt<br />

Reisemarkt<br />

Immobilienwelten Mi., 17.04.19, 15 Uhr Immobilienmarkt<br />

Am 19. und 22. April<br />

erscheint keine<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 23.04.2019 Do., 18.04.19, 14 Uhr alle redaktionellen Anzeigen u. Rubriken<br />

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Bekanntmachungen<br />

erbenaufrufe<br />

Amtsgericht Lichtenberg<br />

Öffentliche Aufforderung<br />

Geschäftsnummer: 60 EVI401/1946 Datum: 14.03.2019<br />

ln dem Nachlassverfahren des am 13.08.1895 geborenen und am 22.04.1945 in Berlin verstorbenen,<br />

zuletzt Rummelsburger Straße 33, 10315 Berlin wohnhaft gewesenen Carl<br />

Hugo Paul Ehlert kämen als Mit-Erben in Betracht: ein weiterer Nachkomme des Vaters<br />

des Erblassers Hans Arthur Carl Ehlert, geb. am 09.09.1880 und gegebenenfalls dessen<br />

Abkömmlinge. Meldet binnen 6Wochen nach Veröffentlichung niemand aus dem gesuchten<br />

Personenkreisseine Rechte unter genauer Darlegung des Verwandtschaftsverhältnisses beim<br />

hiesigen Gericht an, wird ein ErbscheinohneBerücksichtigung dieser Rechte erteilt werden.<br />

Der Wert des Nachlasses beträgt: ca. 80.000,00 EUR.<br />

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16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Leserbriefe<br />

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Leserbriefe<br />

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10969 Berlin<br />

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der Leser<br />

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PerE-Mail<br />

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Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Bewusste Negierung von<br />

beeindruckenden Leistungen<br />

Report: „Die Frage der Blume“ von Maritta<br />

Tkalec (6. April)<br />

Eine akribische Recherche zur Darstellung<br />

der Verantwortungslosigkeit<br />

und Gleichgültigkeit, geboren aus<br />

Unverständnis und bewusster Negierung<br />

von beeindruckenden Leistungen.<br />

Jetzt sollten die Ostdeutschen<br />

Herrn Gauck zeigen, dass sie<br />

Durchsetzungswillen besitzen.<br />

Eberhard Werner,Berlin-Lichtenberg<br />

Das ist eine neue Abartdes<br />

verlogenen Trostpflasters<br />

Politik: „Zu wenig Durchsetzungswillen<br />

im Osten?“ von Holger Schmale<br />

(3. April)<br />

Da habe ich vonHerrnGauck schon<br />

Klügeres gehört als diese verfeinerte<br />

Version des Mecker-Ossis. Esist so<br />

einfach, das Opfer zum Schuldigen<br />

und die Treuhand zur Wohltätigkeitsorganisation<br />

zu erklären. Dasist<br />

eine neue Abart des verlogenen<br />

Trostpflasters „Im Osten war ja auch<br />

nicht alles schlecht“.<br />

Wolfgang Rademacher,<br />

Berlin-Schöneberg<br />

Über das Streiken werden<br />

Scheingefechte geführt<br />

Meinung: „Halleluja, Kinder“ von Jochen-Martin<br />

Gutsch (30. März)<br />

Ichfinde es total klasse,dass die jungen<br />

Leute aufbegehren und sich von<br />

PolitikerInnen und Wirtschaftsbossen<br />

nicht einschläfern lassen. Über<br />

das Streiken werden Scheingefechte<br />

geführt! Über zielführende Klimapolitik<br />

sollte offen von allen Seiten geredet<br />

und gehandelt werden.<br />

Marianne Kestler,per E-Mail<br />

Diese kleinen Narzissten, die jetzt<br />

freitags fröhlich die Schule schwänzen<br />

dürfen, obwohl sie ja eigentlich<br />

kaum ernst zu nehmen sind! Das<br />

finde ich echt traurig, wo Sieesselbst<br />

als Teenager scheiße fanden, nicht<br />

übermäßig ernst genommen worden<br />

zu sein.<br />

Mariana Jentsch, per E-Mail<br />

Warten aufs Taxi am Flughafen Tegel<br />

Barscher TonamTaxistand<br />

Radler streifen einen fast<br />

Berlin: „Gefahr auf dem Gehweg“ von<br />

Peter Neumann<br />

(9. April)<br />

Die Gefahr, die von Radfahrern auf<br />

dem Gehweg ausgeht, wird überhaupt<br />

nicht übertrieben. Ich erlebe<br />

das ständig. Die Radler rasen so<br />

dicht an einem vorbei, dass sie einen<br />

fast streifen. Unddabei bleibt es natürlich<br />

nicht immer. Wenn ein Fußgänger<br />

nichtsahnend auch nur eine<br />

Winzigkeit vom geraden Kurs abweicht,<br />

weil er vielleicht in ein Geschäft<br />

möchte, ist es schon passiert.<br />

Wenn nun noch die E-Roller dazukommen,<br />

werden die schon überlasteten<br />

Notaufnahmen der Krankenhäuser<br />

sehr viel zusätzlich zu tun bekommen.<br />

Camilla Kneschke, per E-Mail<br />

Es ist schon sehr ignorant von der<br />

Fahrradlobby, hier keinerlei Schuld<br />

bei sich selbst zu suchen und nicht<br />

aktiv gegen den Missstand vorzugehen.<br />

Wenn also in fernen Jahren<br />

dann mal ein Fußgänger vor ein auf<br />

dem Bürgersteig fahrendes Auto<br />

springt, dass nicht mehr auf die<br />

Fahrbahn passt, liegt auch dann die<br />

Schuld beim Fußgänger?<br />

Thomas Butter,Berlin-Friedrichshain<br />

Gehwegradeln ist tabu –ohne Wenn<br />

und Aber! So der ADFC! Und jetzt<br />

sollen Elektroroller auf dem Fußweg<br />

zugelassen werden? Wir verstehen<br />

diese Politik nicht mehr.<br />

Wolfgang Raßmußen, per E-Mail<br />

Ein entscheidendes Problem ist das<br />

rumplige Kopfsteinpflaster. Wo ich<br />

wohne, ist es besonders alt, uneben<br />

und löchrig. Wenn man darauf mit<br />

dem Fahrrad fährt, zerreißt es das<br />

Fahrrad fast. Kein Wunder, dass so<br />

viele Fahrradfahrer deshalb den<br />

Gehweg benutzen. Ein striktes Verbot<br />

des Gehwegfahrens geht an den<br />

Ursachen vorbei. Es bräuchte für<br />

Fahrräder befahrbareStraßen. Dann<br />

würden Gehwegfahren und Unfälle<br />

mit Fußgängernschnell abnehmen.<br />

HerbertWeber,Berlin-Friedrichshain<br />

IMAGO/THOMAS LEBIE<br />

Berlin: „Willkommen in Berlin“ von Lutz Schnedelbach<br />

(5. April)<br />

Vom entspannten Urlaub auf Teneriffa kommend, landeten mein<br />

Mann und ich am späten Abend in Tegel. Gut erholt, gut gelaunt und<br />

verwöhnt vom freundlichen Umgang der Spanier mit uns wollten wir<br />

schnell nach Hause.Vor der Halle standen viele Taxis,wir gingen auf das<br />

erstbeste zu. Wirerschraken, als uns jemand anschrie: „Hier geht’s der<br />

Reihe nach. Hinten anstellen!“ (Wir waren von der falschen Seite gekommen.)<br />

Dieser Jemand erwies sich als einer der Einweiser.Später im<br />

Taxi, noch immer verärgertüber diesen barschen Ton, sagte ich zu meinem<br />

Mann: „Tja, wir sind wieder in Berlin. Vielleicht hatte der Einweiser<br />

aber auch nur einen schlechten Tag.“ Mit uns <strong>Berliner</strong>n kann man<br />

es vielleicht noch machen. Wir sind diesen Tonfall gewohnt. Wasaber,<br />

wenn jemand zum ersten Malnach Berlin kommt. Er könnte denken, er<br />

sei nicht willkommen. Keine gute Werbung für die Hauptstadt.<br />

Inge Labrentz, Berlin-Lichtenberg<br />

Hohe soziale Verantwortung<br />

Berlin: „Eine Frage des Rechts“ von<br />

Christian Rath<br />

(10. April)<br />

Nach längerem Zögern werde ich<br />

jetzt das Volksbegehren „Deutsche<br />

Wohnen &COenteignen“ mit meiner<br />

Unterschrift unterstützen. Ich<br />

bin mir dabei voll bewusst, dass<br />

diese Maßnahme das Wohnungsproblem<br />

nicht allein lösen wird.Vielleicht<br />

wachen aber unsere Poltiker-<br />

Innen doch noch auf und werden<br />

endlich tragfähige/wirkungsvolle<br />

kurzfristige Lösungen zur Begrenzung<br />

der Mieten und zur Eindämmung<br />

einer weiteren Verdrängung<br />

von Altmietern erarbeiten und umsetzen.<br />

Georg-Michael Franz, per E-Mail<br />

Die Strategie der Wohnungsunternehmen,<br />

die Gewinnmaximierung<br />

auf dem Rücken der Mieter auszutragen,<br />

ist scharfzuverurteilen. Falls<br />

man es bei diesen noch nicht begriffen<br />

hat, dass sie nicht irgendein<br />

Wirtschaftsunternehmen sind, sondern<br />

eine hohe soziale Verantwortung<br />

tragen, ist die Politik verpflichtet,<br />

ihnen ordentlich die Leviten zu<br />

lesen. Erst dann sollte Enteignung<br />

ins Gespräch gebracht werden. Falls<br />

das gesetzlich möglich ist.<br />

Günter Wolf, Berlin-Pankow<br />

Bezahlbarer Wohnraum muss erhalten<br />

und geschaffen werden. Börsenund<br />

gewinnorientierte Unternehmen<br />

sind vom Wohnungsmarkt<br />

fernzuhalten. Wohnraumbewirtschaftung<br />

ist der Gemeinnützigkeit<br />

zu verpflichten. Zweckentfremdung<br />

(Ferienwohnung) sowie gewerbliche<br />

Nutzung (Arzt- und Anwaltspraxis<br />

u.ä.) von Wohnraum sind auszuschließen<br />

und zu beseitigen.<br />

H.-D.Krämer,per E-Mail<br />

Mitdieser außergewöhnlichen Maßnahme<br />

würde aber Hunderttausenden<br />

eine vertretbare Miete und damit<br />

Lebensqualität gesichert.<br />

Peter Jäger,<br />

Berlin-Friedrichshain<br />

Ihre Stimme klang sehr bedrückt<br />

beim ersten Telefonat. Gerda Berninghaus<br />

hatte sich an mich gewandt,<br />

weil sie seit zwei Monaten<br />

nicht mehr warm duschen kann.<br />

Heizung hat die Rentnerin auch<br />

nicht! Handwerker streiten sich, sie<br />

muss leiden.<br />

Es ist wirklich ein Stück aus dem<br />

Tollhaus. Beim Besuch in ihrer Einzimmerwohnung<br />

in Prenzlauer Berg<br />

erzählte mir Frau Berninghaus: „Um<br />

mich waschen zu können, mache ich<br />

Wasser in Töpfen auf dem Herd<br />

warm. Dasist kein Zustand.“ Beginn<br />

des Desasters war der Einbau einer<br />

Gaskombitherme vor fast 16 Monaten.<br />

Seitdem haben Handwerker,<br />

Baubehörde und Schornsteinfeger<br />

über den Einbau verschiedene Meinungen.<br />

Trotz mehrerer Nachrüstungen<br />

wurde die Therme bisher<br />

nicht abgenommen. Vorlauter Verzweiflung<br />

wandte sich die Mieterin<br />

an die Bauaufsicht des Bezirksamts<br />

Pankow. Die sperrte vor zwei Monaten<br />

die Therme aus Gefahrengründen.<br />

Seitdem sitzt Frau Berninghaus<br />

im Kalten. Schornsteinfeger-Bezirksinnungsmeister<br />

Stefan Karrasch<br />

fasste die Streitereien, die sogar<br />

schon die Bezirksverordnetenversammlung<br />

Pankowbeschäftigten, so<br />

zusammen: „Das Gerät eignet sich<br />

nur für Schornsteine bis 15 Meter<br />

Höhe, der Schornstein hier ist aber<br />

22 Meter hoch. So kann die Therme<br />

nicht gefahrlos betrieben werden.“<br />

Eine Kohlenmonoxidvergiftung<br />

droht. Darauf erwidert Handwerker<br />

Christian Köhler, der die Therme installierte:<br />

„Bis zum heutigen Tag<br />

habe weder ich noch mein Auftraggeber<br />

einen Grundmit entsprechender<br />

Verordnung oder sonstigen Belegen<br />

genannt bekommen, die die<br />

Aussageder Gegenpartei stützt, dass<br />

die von mir eingebaute Gastherme<br />

nicht zulässig ist.“ Bezirksstadtrat<br />

Vollrad Kuhn (Bü90/Die Grünen)<br />

versucht zu schlichten: „Ich kann<br />

versichern, dass die Mitarbeiter der<br />

Bau- und Wohnungsaufsicht angesichts<br />

der verzwickten Gemengelage<br />

verschiedener zu klärender technischer<br />

Probleme,baulicher Probleme<br />

und unterschiedlicher Eigentumsbelange<br />

alles für sie Mögliche<br />

getan haben, um Abhilfe zu<br />

schaffen. Es läuft ein<br />

Zwangsverfahren gegen den<br />

Eigentümer, die Beheizbarkeit<br />

der Wohnung unverzüglich<br />

wiederherzustellen.“<br />

Dagegen hat der Eigentümer<br />

bei GerichtWiderspruch eingelegt.<br />

So sitzt Frau Berninghaus<br />

weiterhin im Kalten. Sie<br />

sagte zumir: „Ich bin völlig<br />

fertig, kann nicht mehr.“<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute pendeln sich die Höchsttemperaturen bei 8bis 11 Grad ein. Dazu<br />

stellt sich an einigen Stellen ungemütliches Wetter mit Schneeregen- und<br />

Regenschauern ein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost. In<br />

der Nacht gibt es viele Wolken. Regenfälle haben jedoch eher Seltenheitswert,<br />

und es werden Tiefstwerte von 3bis 1Grad erwartet.<br />

Biowetter: Die aktuelle Witterung<br />

führt zueinem beschleunigten<br />

Stoffwechsel. Reaktionsvermögen<br />

und Konzentration profitieren von<br />

Wittenberge<br />

der Wetterlage. Auch die Arbeitsleistung<br />

ist<br />

0°/9°<br />

erhöht.<br />

Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />

von Weiden, Pappeln, Ulmen und<br />

Hainbuchen in mäßiger Konzentration.<br />

Die Belastung durch Birkenund<br />

Eschenpollen ist schwach.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 10Grad.<br />

Wind: schwach aus Nordost.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

-1°/9° 1°/10°<br />

Luckenwalde<br />

0°/10°<br />

Cottbus<br />

1°/11°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

bedeckt sonnig sonnig<br />

4°/12° 2°/12° 2°/13°<br />

Prenzlau<br />

0°/8°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

1°/9°<br />

Skandinavienhoch Katharina lenkt kühle Luft zu uns. Gleichzeitig erfasst uns<br />

von Nordosten ein Höhentief mit spätwinterlich kalter Luft in höheren Luftschichten.<br />

Das sorgt über Mitteleuropa für einige Schauer, die zeitweise bis in tiefere<br />

Lagen als Graupel oder Schnee niedergehen. Zwischen Adria und westlichem<br />

Schwarzmeerraum gibt es kräftige Regengüsse.<br />

Köln<br />

0°/8°<br />

Sylt<br />

0°/6°<br />

Saarbrücken<br />

-2°/8°<br />

Hannover<br />

-2°/7°<br />

Konstanz<br />

1°/12°<br />

Hamburg<br />

-2°/8°<br />

Erfurt<br />

0°/6°<br />

Frankfurt/Main<br />

0°/8°<br />

Stuttgart<br />

2°/9°<br />

Rostock<br />

-1°/7°<br />

Magdeburg<br />

0°/9°<br />

Nürnberg<br />

1°/10°<br />

München<br />

4°/11°<br />

Rügen<br />

0°/7°<br />

Dresden<br />

-1°/9°<br />

Deutschland: Heute sorgen viele<br />

Wolken für Regenschauer, lokal auch<br />

für Schneeregen. Dabei werden während<br />

des Tages 6bis 12 Grad erreicht,<br />

nachts kühlt esdann auf<br />

5bis minus 2Grad ab. Der Wind<br />

weht schwach bis mäßig aus Nordost.<br />

Morgen wandern viele Wolken<br />

und einzelne Regenfälle über uns<br />

hinweg. Die Höchstwerte kommen<br />

auf 6bis 11 Grad voran, und der<br />

Wind weht schwach bis mäßig aus<br />

Nordost.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald 0cm<br />

Harz 0cm<br />

Erzgebirge 0cm<br />

Bayerische Alpen bis 400 cm<br />

Mondphasen: 19.04. 26.04. 04.05. 12.05.<br />

Sonnenaufgang: 06:14 Uhr Sonnenuntergang: 20:01 Uhr Mondaufgang: 11:59 Uhr Monduntergang: 03:37 Uhr<br />

Lissabon<br />

20°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

22°<br />

Reykjavik<br />

10°<br />

Dublin<br />

10°<br />

London<br />

11°<br />

Paris<br />

10°<br />

Bordeaux<br />

18°<br />

Palma<br />

20°<br />

Algier<br />

20°<br />

Nizza<br />

17°<br />

Trondheim<br />

8°<br />

Oslo<br />

11°<br />

Stockholm<br />

7°<br />

Kopenhagen<br />

9°<br />

Berlin<br />

10°<br />

Mailand<br />

17°<br />

Tunis<br />

18°<br />

Rom<br />

16°<br />

Warschau<br />

10°<br />

Wien<br />

12° Budapest<br />

15°<br />

Palermo<br />

19°<br />

Kiruna<br />

2°<br />

Oulu<br />

6°<br />

Dubrovnik<br />

16°<br />

Athen<br />

20°<br />

St. Petersburg<br />

7°<br />

Wilna<br />

10°<br />

Kiew<br />

8°<br />

Odessa<br />

14°<br />

Varna<br />

15°<br />

Istanbul<br />

19°<br />

Iraklio<br />

22°<br />

Archangelsk<br />

0°<br />

Moskau<br />

9°<br />

Ankara<br />

20°<br />

Antalya<br />

21°<br />

Acapulco 32° sonnig<br />

Bali 32° Gewitter<br />

Bangkok 38° heiter<br />

Barbados 27° wolkig<br />

Buenos Aires 24° sonnig<br />

Casablanca 22° heiter<br />

Chicago 12° wolkig<br />

Dakar 28° heiter<br />

Dubai 28° Schauer<br />

Hongkong 29° wolkig<br />

Jerusalem 26° sonnig<br />

Johannesburg 24° wolkig<br />

Kairo 33° heiter<br />

Kapstadt 22° wolkig<br />

Los Angeles 23° sonnig<br />

Manila 37° wolkig<br />

Miami 31° heiter<br />

Nairobi 31° heiter<br />

Neu Delhi 40° sonnig<br />

New York 22° bewölkt<br />

Peking 21° wolkig<br />

Perth 30° sonnig<br />

Phuket 36° wolkig<br />

Rio de Janeiro 33° heiter<br />

San Francisco 20° wolkig<br />

Santo Domingo 30° heiter<br />

Seychellen 30° wolkig<br />

Singapur 34° wolkig<br />

Sydney 28° sonnig<br />

Tokio 19° sonnig<br />

Toronto 14° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 – S eite 17<br />

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Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Karriere-Kampf:<br />

Wieman Boygroup-Star wird<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Kampf-Kunst:<br />

Wieman Karate lernt<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Mehr als<br />

Curry<br />

BERLIENR ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Inzwischen freue ich mich immer<br />

häufiger auf indische Küche.<br />

Soeben komme ich aus<br />

dem Bombay Café Bunty’s zurück.<br />

Lustigerweise hatte mich just<br />

in dem Moment, als mir mein Thali<br />

Butter Chicken serviert wurde, ein<br />

Bekannter angerufen. Als er hörte,<br />

wo ich bin, rief er begeistert: „Im<br />

Bunty’s? Das ist der Lieblingsladen<br />

meiner Frau und mir. Dabei mögen<br />

wir eigentlich kein indisches Essen.“<br />

Mirgeht es da ähnlich, und in diesem<br />

kleinen Wörtchen „eigentlich“<br />

steckt die ganzeGeschichte.Die Lust<br />

auf Curryaromen war leider in der<br />

Vorstellung oft viel besser als das<br />

sahnige, mit Gewürzmischungen<br />

übertünchte billige<br />

Hühnerfleisch, das<br />

mir bei Indern serviertwurde.<br />

Doch zum Glück<br />

hat sich in Berlin seit<br />

einiger Zeit eine<br />

neue Generation<br />

von Köchen aufgemacht,<br />

mit solchen<br />

Verallgemeinerungen<br />

aufzuräumen,<br />

die nie ganz falsch,<br />

aber auch nie ganz richtig sind.<br />

Leute wie Suhasish Chakraborty, ein<br />

freundlicher Mann, der sich der Einfachheit<br />

halber Bunty nennt und der<br />

Inhaber vomBombay Café ist.<br />

Im Herbst vergangenen Jahres<br />

hat er es in Charlottenburgeröffnet,<br />

um zusammen mit seinem Küchenchef<br />

Rajbir Singh seine Version von<br />

modernen Gerichten zu präsentieren,<br />

wie sie in Indien und Metropolen<br />

wie London zu finden sind. Als<br />

Kind, sagt Bunty, sei er mit indischem<br />

Street Food aufgewachsen,<br />

später hat er in London studiert, um<br />

dann ein Fünf-Sterne-Spahotel in<br />

Indien zu managen.<br />

Das Bombay Café ist ein Laden<br />

mit entspanntem Bistrofeeling, ganz<br />

ohne bunte Schirmchen und Elefanten.<br />

Vonder Street-Food-Kultur geprägt<br />

sind vorallem die Speisen. Für<br />

meinen Geschmack steht noch zu<br />

viel auf der Karte, sie wurde gerade<br />

neu entworfen und bietet neben verzichtbaren<br />

Bekannten wie Samosas,<br />

Lamm Rogan Josh und klassischen<br />

Currys auch viel Unbekanntes aus<br />

den verschiedensten indischen Regionen.<br />

Etwa Hoppers, eigentlich ein<br />

Frühstück aus Sri Lanka, bei dem<br />

knusprige Reismehlpfannkuchenschälchen<br />

mit über Nacht gekochtem<br />

Lammfleisch befüllt werden.<br />

Oder Bunny Chow, einausgehöhltes<br />

Brot, in das ein Huhn-Currykommt.<br />

Unbedingt empfehlen kann ich<br />

auch die Chaats. Das sind herzhafte<br />

Snacks, die in Indien auf der Straße<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

war im BombayCafé Bunty’s.<br />

verkauft werden und wahre Geschmacksbomben<br />

sind. Typisch ist<br />

etwa ein leicht salziger, vor allem<br />

aber süßlicher Chaat aus gewürfelten<br />

Süßkartoffeln und mit Minz-<br />

Chutney, süßem Quark, Chilis und<br />

Limettensaft abgeschmeckt. Beim<br />

Grünkohl-Chaat sind zarte Grünkohlblätter<br />

in einer ebenso zarten<br />

Tempura-Schicht frittiertworden, so<br />

dass es knuspert, aber nicht fettig<br />

tropft. Kontrastiert wird der salzige<br />

Snack mit einer Tamarindensoße,<br />

Granatapfelkernen –und leider auch<br />

mit einer störenden Industrie-Mayo.<br />

Um sich deutlich von den vielen<br />

Indern der Stadt abzuheben, sollten<br />

die neuen indischen<br />

Bleibtreustr.<br />

Savignyplatz<br />

Goethestr.<br />

Bombay Café Bunty’s<br />

Grolmannstr.<br />

Gastronomen bei<br />

den Zutaten lieber<br />

keine Kompromisse<br />

machen. Beim Bombay<br />

Café Bunty’s<br />

schmeckt man den<br />

Anspruch, er könnte<br />

aber meiner Meinung<br />

nach noch rigoroser<br />

sein.<br />

Den schlechten,<br />

mit Minz-Mayo-<br />

Dressing verkleisterten<br />

Beilagensalat,<br />

der mir zu meinem Kichererbsencurry,<br />

Linsen-Dal und einem Delhi<br />

Butterhuhn-Curry serviert wird,<br />

könnte man einfach weglassen. Dafür<br />

hätte ich gerne mehr vom wunderbar<br />

luftigen Reis und dem ballonartigen<br />

Bhatura-Brot – beides mit<br />

leicht buttriger Note.Das Kichererbsencurry<br />

ist ebenfalls große Kunst.<br />

Man schmeckt, dass hier frisch gemahlene<br />

Gewürze einzeln zu verschiedenen<br />

Zeitpunkten dazugegeben<br />

wurden.<br />

Mehr Fokus auf wenige, aber besondere<br />

Spezialitäten, deren Zubereitung<br />

und Produkte perfektioniert<br />

werden –ich glaube,das ist der Weg,<br />

um noch mehr Menschen von der<br />

indischen Küche zu überzeugen.<br />

BombayCafé Bunty’s Knesebeckstr.18, Charlottenburg.<br />

Di–Fr12–23 Uhr,Sa–So 17–23 Uhr.<br />

Vorspeisen kosten 5,90–20,90Euro,<br />

Hauptgerichte 13,90–21,90 Euro,Naan,<br />

Bhaturaund Brot 3,90–5,90Euro.<br />

Knesebeckstr.<br />

Carmerstr.<br />

Kantstr.<br />

CHARLOTTENBURG<br />

50 m<br />

BLZ/HECHER<br />

Bei indischer Küche ist Tina Hüttl<br />

eher skeptisch. Kann das Bombay Café<br />

Bunty’ssie mit seinem anspruchsvollen<br />

Street Food überzeugen?<br />

Familienausflug<br />

Bis zur<br />

Explosion<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Das kleine Mädchen mit den ungestümen<br />

Locken weiß genau,<br />

was es will –auch wenn es seine Forderungen<br />

als Fragen formuliert:<br />

„Kannst du dich bewegen wie ein<br />

Blatt im Wind? Kannst du tanzen wie<br />

ein Roboter? Kannst du dein Kinderzimmer<br />

tanzen?“ Adressat der Anweisungen,<br />

die das Kind von einem<br />

großen Bildschirm spricht, ist ein<br />

leibhaftiger Tänzer. Und der?<br />

Schlängelt, wirbelt, steppt, verbiegt<br />

und verausgabt sich. Gibt alles.<br />

Tanzen wie ein Blatt im Wind? Wie ein Roboter?<br />

RENE LÖFFLER<br />

Selbst wenn er unterbrochen wird.<br />

Denn während er noch „tanzt und<br />

dabei guckt, was er tanzt und wie er<br />

tanzt“, ruft das Mädchen „Stopp!“<br />

und fordert: Explodiere!<br />

Und der Tänzer explodiert. Das<br />

sieht, wie vieles, was er mit seinem<br />

Körper anstellt, sehr lustig aus, aber<br />

auch die Poesie kommt bei der eigenwillig-schönen<br />

Choreografie<br />

„Wenn der Körper spricht“ nicht zu<br />

kurz. Bald bewegen sie sich gemeinsam,<br />

das Mädchen und der Tänzer,<br />

und sie sagt: „Wenn mein Körper<br />

tanzt, dann lacht er so, dass alle anderen<br />

sich schön fühlen.“ Diesen<br />

Satz nimmt man wie einen Schatz<br />

aus dem Abend mit den Tanzkomplizen,<br />

der ein Geschenk ist. Und<br />

weiß danach auch genau, was man<br />

will: Tanzen. Explodieren. Lachen.<br />

Wenn derKörperspricht DieTanzkomplizen in<br />

der Schillertheater-Werkstatt, Bismarckstr.110,<br />

Charlottenburg.So17Uhr,Eintritt12Euro, Kinder<br />

bis18Jahre 6Euro. Ab 6Jahre


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WEINKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

von Julia Grass<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonRomana Echensperger<br />

ANNETTE KOCIEMSKI<br />

BAUHAUS-SHOP, BERLIN/S. MEINEL<br />

Höhenluft für einen<br />

unterschätzten Tropfen<br />

Die Rebsorte Silvaner nimmt man als deutsche oder –besser<br />

gesagt –fränkische Spezialität wahr.Hierzulande sind<br />

auch die weltweit größten Flächen der ursprünglich aus Österreich<br />

stammenden Rebe zu finden. Aber auch in anderen Ländernwirdder<br />

oft unterschätzte Silvaner angebaut und manchmal<br />

sogar gepflegt, so im Elsass.Meist kommt er dann allerdings<br />

aus der fruchtbaren Rheinebene und lässt sich in die Kategorie<br />

„einfacher Trinkwein“ einordnen. Aber auch in der<br />

Schweiz, in Osteuropa und vorallem in Südtirol gibt es kleine<br />

Silvaner-Inseln.<br />

Südtirol ist das nördlichste Anbaugebiet Italiens und bietet<br />

aufgrund vongroßen Höhen- und Bodenunterschieden über<br />

20 Rebsorten eine Heimat. Viel Sonne,kaum Regen und ein<br />

mildes,alpin-kontinentales Klima mit kühlen Nächten: All das<br />

ist ideal für den Weinbau. Hier reifen die Weine perfekt aus,<br />

verfügen immer noch über genug Säureund entwickeln ein<br />

besonders klares Bukett. Neben roten Spezialitäten wie Lagrein<br />

oder Vernatsch sind es vorallem Weißweine wie Pinot<br />

Grigio oder Sauvignon Blanc, die für Furore sorgen.<br />

DerSilvaner spielt mengenmäßig eine untergeordnete<br />

Rolle,und doch gehörterzuden Südtiroler Aushängeschildern.<br />

Er hat im Eisacktal eine Heimat gefunden und liefertdort<br />

ganz besonders aromatische Weine.Indem kleinen Seitental<br />

zieht sich der Weinbau bis auf 950 Meter die Bergehoch. Vor<br />

allem Weißweine gedeihen in dem kühlen Klima. DemSilvaner<br />

tut die Höhenluft gut. Denn hier behält die oft säureschwache<br />

Rebsorte ihreFrische.<br />

Kein Wunder,dass man in der Eisacktaler Kellerei besonders<br />

stolz auf den Silvaner ist und die Rebsorte in den besten<br />

Lagen rund um das Kloster Säben kultiviert. Gleich drei verschiedene<br />

und unterschiedlich ausgebaute Silvaner hat man<br />

hier im Sortiment, darunter einen raffiniertimAkazienholzfass<br />

gereiften Spitzenwein.<br />

Aber auch der Basis-Silvaner ist besonders gelungen. Der<br />

wirdschnörkellos im Edelstahltank vergoren sowie ausgebaut<br />

und behält dadurch seine klaren Rebsortenaromen. DerWein<br />

läuft zitronengelb ins Glas.Der Duft ist brillant mit Aromen<br />

vongrünem Apfel, Mirabellen, Salbei, Wiesenkräuternund<br />

frisch geknackten Haselnüssen. Am Gaumen verfügtder Wein<br />

über viel Struktur,Mineralität, Schmelz, Frische.Und trotzdem<br />

wirkt er erstaunlich leichtfüßig und pikant. Mitden zarten<br />

vegetabilen Aromen, trocken ausgebaut und mit bestens<br />

integrierten 13,5 Prozent Alkohol ist der Silvaner ideal zu Spargel<br />

mit üppiger SauceHollandaise.Allerdings wäreesschade,<br />

diesen guten Tropfen nur als „Spargelwein“ abzuspeichern.<br />

2017Sylvaner della Valle Isarco EisacktalerKellerei, Südtirol.<br />

Für 9,50 Euro zu bestellen bei magazinivini.de<br />

Fest mit Teigtaschen<br />

Geburtstag der<br />

Lebensmittelretter<br />

Berlin findet immer wieder kreative Konzepte gegen die<br />

Lebensmittelverschwendung, auch wir haben schon<br />

über das Neuköllner Restaurant Restlos glücklich und den<br />

Reste-Supermarkt Sirplus berichtet. Und über DingsDums<br />

Dumplings. Das Team stellt aus überschüssigem Gemüse,<br />

Obst und Bio-Fleisch von einem Premium-Anbieter leckere<br />

Teigtaschen –Dumplings –her.Obetwas schon leicht braun<br />

oder krumm ist, spielt keine Rolle,denn dieZutaten werden<br />

zerkleinert und in Nudelteig verpackt. Voreinem Jahr eröffnete<br />

das Start-up den ersten eigenen Laden. Jetzt feiert<br />

DingsDums Dumplings Geburtstag. Ein erfolgreiches Jahr<br />

liegt hinter dem Team. Sie wurden mit dem Förderpreis „Zu<br />

gut für die Tonne“ ausgezeichnet und landeten in zahlreichen<br />

Genuss-Ratgebernder Stadt. ZumGeburtstagsfest am<br />

Sonntag gibt es Live-Musik, ein paar kleinere Mitmach-Aktionen<br />

und natürlich Dumplings.<br />

Ein Jahr DingsDums Dumplings WienerStraße 34,Kreuzberg. So 14–22 Uhr<br />

Zucker<br />

Süße<br />

Naschwelt<br />

Achtung, das ist nichts für die Fastenzeit! Am Sonntag können<br />

Sie sich in der Markthalle Neun auf dem Naschmarkt<br />

durch die leckersten Süßigkeiten der Stadt schlemmen. Ob<br />

Schokolade oder Bonbons,Kuchen, Torten oder Kekse und allerhand<br />

anderekreativeLeckereien wie Osternest-Donuts und<br />

Petit Fours. Hier treffen sich die besten Konditoreien, Patisserien<br />

und Süßigkeiten-Hersteller Berlins.Dieses Maldreht sich<br />

alles rund ums Thema „Zucker“ –und zuckerfreie Alternativen.<br />

Kinder können beispielsweise eigene kleine Süßigkeiten<br />

mit wenig oder ganz ohne Zucker herstellen. Die Preise auf<br />

dem Naschmarkt sind, zugegeben, oft ganz schön happig.<br />

Spaß macht ein Besuch dennoch –und wernoch Kleinigkeiten<br />

für Ostergeschenke sucht, ist hier gut aufgehoben.<br />

Zuckersüß! Naschmarkt vor Ostern in derMarkthalle Neun<br />

Eisenbahnstraße 42/43, Kreuzberg.Sonntag,12–18 Uhr. Eintritt 5Euro, freifür<br />

Kinder, Jugendliche, Anwohner mit PLZ 10997 und Inhaberdes Berlinpasses<br />

MARKTHALLE NEUN/ANNA WARNOW<br />

Design<br />

Bauhaus<br />

für zu Hause<br />

Als Walter Gropius 1919 das Staatliche Bauhaus als Kunstschule<br />

inWeimar gründete,war das etwas völlig Neues: die<br />

Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Der sich meist<br />

durch seine geradlinige Schlichtheit auszeichnende Stil prägt<br />

bis heute Kunst und Architektur. Im<strong>Berliner</strong> Bauhaus Shop,<br />

angeschlossen an das temporarybauhaus-archiv,kann sich jeder<br />

ein bisschen davon nach Hause holen. Hier finden sich<br />

vonBüchernbis zum Kartoffelschäler allerhand Geschirr,Büroartikel,<br />

Schmuck, Spiele oder auch Deko-Artikel im Bauhaus-Stil,<br />

sowohl traditionelle Objekte als auch aktuelle Entwürfe.Künstler,Architekten<br />

und Gestalteraus allerWelt designen<br />

die Objekte zu erschwinglichen Preisen. Mit jedem Kauf<br />

unterstützen Sie außerdem das Bauhaus-Archiv, das sich der<br />

Erforschung und dem Erhalt der Bauhaus-Sammlung widmet.<br />

Undwer weiter entfernt wohnt, kann online einkaufen.<br />

Bauhaus Shop im temporarybauhaus-archiv Knesebeckstraße 1–2, Charlottenburg.Mo–Sa<br />

10–18 Uhr.bauhaus-shop.de<br />

Umweltschutz<br />

Wasser trinken<br />

und Gutes tun<br />

Ich habe mir bis vor einigen Jahren nichts dabei gedacht,<br />

Wasser aus Plastikflaschen zu trinken. Mittlerweile fühle ich<br />

mich dabei immer unwohler.Jedes Kind weiß inzwischen, wie<br />

umweltschädlich Plastikmüll ist, außerdem bestehen Plastikflaschen<br />

aus PET, das Stoffe ans Getränk abgibt. Offiziell zwar<br />

nicht in gesundheitsschädlichen Mengen, dennoch fühle ich<br />

mich komplett ohne Plastik wohler. Das <strong>Berliner</strong> Start-up<br />

Soulbottles bietet plastikfreie und schicke Alternativen aus<br />

Glas.Designer und Künstler aus der ganzen Welt gestalten die<br />

Motive auf den Flaschen. Sie sind dicht und können in die<br />

Spülmaschine. Und etwas Gutes tut man beim Kauf auch<br />

noch: Für jede gekaufte Soulbottle spendet das Team einen<br />

Euro an sogenannte „Wash Projekte“, die sich dafür einsetzen,<br />

dass Menschen auf der ganzen Welt Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser erhalten.<br />

Flasche 0,6lfür 24,90 Euro, 1lfür 34,90 Euro.Bestellenunter:soulbottles.de<br />

SOULBOTTLES.DE<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Und wieder<br />

ist<br />

Glanzzeit<br />

Wo die feine Vergangenheit<br />

zu vornehmer Gegenwart<br />

wird –ein Spaziergang<br />

in Mitte<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Postfuhramt in der Oranienburger Straße<br />

IMAGO IMAGES<br />

Die Oranienburger Straße in<br />

Mitte ist für mich eine der Straßen,<br />

die nach der Wende den größten<br />

Wandel durchgemacht haben.<br />

Das schönste Haus der Straße ist<br />

heute wieder das Kaiserliche Postfuhramt.<br />

In meiner Kindheit war das<br />

große Gebäude heruntergekommen,<br />

die Fassade fast schwarz, im<br />

Hofstanden klapprige Schuppen.<br />

Die erste Glanzzeit des Postfuhramts<br />

begann 1881, da wurde es eröffnet.<br />

Diealten Pferdeställe,die schon<br />

vorher auf dem Gelände standen,<br />

waren so marode gewesen, dass 1874<br />

viele Tiere verendeten waren. Ein<br />

moderner und repräsentativer Gebäudekomplex<br />

für Ställe, Kutschen<br />

und Kutscher wurde geplant und gebaut.<br />

Imposant ist der Eingang: die<br />

geschwungene Treppe, der hohe<br />

Rundbogen, der fast bis ans Dach<br />

reicht. Schmuckelemente erinnern<br />

an die italienische Frührenaissance.<br />

Der achteckige Turmaufsatz zwischen<br />

den zwei kleinen Kuppeln<br />

stellt architektonisch einen Bezug zu<br />

den Kuppeln der benachbarten Synagoge<br />

her.Stellt man sich auf die gegenüberliegende<br />

Straßenseite, hat<br />

man beide Gebäude im Blick.<br />

Das Postfuhramt ist fast fertig saniert,<br />

die Gerüste sind abgebaut. Die<br />

<strong>Berliner</strong> Medizintechnikfirma Biotronik<br />

will hier einziehen. Die gelbe<br />

Klinkerfassade funkelt mit der Synagogenkuppel<br />

um die Wette, das Gebäude<br />

kann man als Normalmensch<br />

leider nicht betreten. Immerhin: Die<br />

herrlich restaurierte Tordurchfahrt,<br />

erreichbar über die Auguststraße,<br />

gibt den Blick, wenn auch nur widerwillig,<br />

auf die Hofanlage frei.<br />

Man muss sich die Nase an den<br />

Metallstäben platt drücken, um einen<br />

Blick auf das Terrakotta-Relief<br />

mit der Postkutscheund dem wilden<br />

Pferdegespann zu erhaschen. Im Hof<br />

sind die Kutschen über die Pflastersteine<br />

losgedonnert. Hier verband<br />

sich der Krach aus den Werkstätten<br />

mit dem Peitschengeknalle der Kutscher.Was<br />

mag das für ein Krach gewesen<br />

sein! Dagegen waren die<br />

Nachwende-Clubs,die in den Neunzigerjahren<br />

natürlich auch im Postfuhramt<br />

Station machten, nichts.Ein<br />

Spaziergang um das Gelände herum<br />

lohnt, an der Fassade befindet sich<br />

wunderbarer Tür- und Fensterschmuck.<br />

Man kann raten, wen die<br />

Porträts zeigen. Finden Sie Christoph<br />

Kolumbus, Alexander von<br />

Humboldt oder Benjamin Franklin?<br />

Auf der anderen Seite der Oranienburger<br />

kann der Spaziergang weitergehen.<br />

Hier steht man vor einem<br />

Gebäudeensemble, in dem Historisches<br />

in Vornehm-Gegenwärtiges<br />

transformiert wird. Auf dem „Forum<br />

an der Museumsinsel“ genannten<br />

Areal entstehen feine Wohnungen<br />

und Büroflächen, derzeit ist alles<br />

noch Großbaustelle. Die Gebäude<br />

auf dem Areal stammen aus drei


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 19<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Wenn die<br />

Mädchen<br />

kreischen<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Hüfthockerkuchen<br />

Prince Damien siegte<br />

einst bei „Deutschland<br />

sucht den Superstar“.<br />

Nun gibt er im<br />

Theater des Westens<br />

sein Musical-Debüt –<br />

mit Songs von<br />

Take That<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Das Theater des Westens<br />

in der Kantstraße gehört<br />

zu Berlins schönsten<br />

Bühnen. Das Spiegelfoyer,<br />

die goldenen Verzierungen im<br />

Saal –vieles dorterzählt Geschichten<br />

aus der Theatergeschichte. Das<br />

Haus, am1.Oktober 1896 eröffnet,<br />

war Spielortunterschiedlichster Produktionen,<br />

von„Cabaret“ über „Frau<br />

Luna“ bis hin zum „Käfig voller Narren“.<br />

Josephine Baker, Enrico Caruso,<br />

Marlene Dietrich, Hildegard<br />

Knef und Ute Lemper haben hier<br />

schon gesungen.<br />

Nach der Übernahme durch die<br />

Stage Entertainment zogen moderne<br />

Musicals ein. Nach „Ghost“ und einem<br />

kurzen Intermezzo der tanzendenVampireist<br />

im ehrwürdigen Haus<br />

nun „The Band“ zu sehen, eine Jukebox-Showmit<br />

Hits vonTake That; sie<br />

läuft seit Donnerstag. Und der Premierenjubel<br />

galt auch ihm: Prince<br />

Damien, der sich einst als Sieger der<br />

RTL-Castingshow „Deutschland<br />

sucht den Superstar“ einen Namen<br />

machte,gibt hier sein Musical-Debüt<br />

auf den Spuren noch größerer Stars.<br />

Als Messiah Prince Sheridan Damien<br />

Ritzinger wurde er in Johannesburg<br />

geboren, die Mutter Südafrikanerin,<br />

der Vater ein Bayer. Nach dem<br />

Todseiner Mutter lebte Ritzinger mit<br />

Vater und Schwester in München.<br />

„Früher wollte ich Musicaldarsteller<br />

werden, weil ich ,König der Löwen‘ so<br />

liebte“, sagt er.Doch nach dem Abitur<br />

entschied er sich dafür, Musikproduktion<br />

und Tontechnik zu studieren<br />

–der Traum von der Bühnenkarriere<br />

geriet inVergessenheit.<br />

Nach verschiedenen Projekten<br />

landete er 2015 in der 13. Staffel von<br />

„Deutschland sucht den Superstar“,<br />

sang sich bis an die Spitze. Ein Plattenvertrag<br />

und eine Tour folgten –<br />

und mit „The Band“ nun eine Aufgabe,<br />

die unerwartet einen Kindheitstraum<br />

erfüllt. „Ich freue mich<br />

sehr darüber“, sagt Prince Damien.<br />

Messiah Prince Sheridan Damien Ritzinger –kurz: Prince Damien –spielt in „The Band“ ein Boygroup-Mitglied.<br />

„Ich muss mich dafür aber etwas<br />

umgewöhnen. Man ist in so einem<br />

Cast nicht der Star der Manege und<br />

bekommt alles hinterhergetragen<br />

wie bei einer Solo-Show. Man muss<br />

sich gut in die Rolle einpassen und<br />

sich selbst etwas zurücknehmen.“<br />

Das Stück erzählt die Geschichte<br />

einer Mädchen-Clique, deren Mitglieder<br />

sich nach einem Schicksalsschlag<br />

aus den Augen verlieren. 25<br />

Jahrespäter führtdie Liebe zur Musik<br />

die inzwischen erwachsenen Frauen<br />

wieder zusammen. Die Songs sind<br />

die von Take That –auch Ritzinger<br />

war immer ein Fander Band. „Ich bin<br />

für Take-That-Poster an der Wand<br />

zwar etwas zu jung“, sagt der 28-Jäh-<br />

Original und Fälschung: Die Theater-Boygroup mit den Mitgliedernvon Take That. IMAGO<br />

SABINE GUDATH<br />

rige. Aber die Musik sei der Soundtrack<br />

seiner Kindheit gewesen, bei<br />

langen Autofahrten mit seinem Vater<br />

liefen die Songs der Band im Radio.<br />

Und erteilt als DSDS-Gewinner<br />

eine Erfahrung mit den Mitgliedern<br />

von Boybands: Konzerte trällernder<br />

und tanzender junger Männer –Auftritte<br />

von Take That nicht anders als<br />

die vonPrince Damien –sind stets in<br />

Gefahr, vom Kreischen weiblicher<br />

Fans übertönt zu werden. Das, sagt<br />

Ritzinger,könne er zwar nur bedingt<br />

verstehen. Aber er fühle sich natürlich<br />

geehrt. „Ich hatte erst kürzlich<br />

einen Auftritt in Halberstadt –und<br />

dort standen auch Mädels am Rand<br />

und schrien. Es fühlt sich merkwürdig<br />

an. Ichdenke: Ichhabe nichts getan,<br />

außer ein paar Töne zu singen.“<br />

Ein paar Töne werden es nicht<br />

bleiben –„The Band“ läuft bis September.<br />

Und macht danach für den<br />

nächsten Jukebox-Klassiker Platz.<br />

„Mamma Mia“ kehrt mit den Hits<br />

vonAbba zurück.<br />

TheBand im Theater der Westens, Kantstr.12,<br />

Charlottenburg.Sa15und 19.30, So 14.30Uhr<br />

Kat Menschik ist nicht nur eine famose Illustratorin, sondernauch<br />

eine große Lustmacherin. Blätterte man in ihrem2014<br />

erschienenen „Der große Grubber“, wollte man sofortauch<br />

ein Gärtchen bestellen. Jetzt ist„Essen essen“ da (Galiani,<br />

18 Euro), eine handliche Sammlung vonMenschiks familienerprobten<br />

Lieblingsrezepten, und man weiß gar nicht,<br />

zu was man sich vonihrem Plauderton zuerst verführen lassen<br />

soll. Bestimmt nicht verkehrt: der Hüfthockerkuchen. (pa.)<br />

Zutaten und Zubereitung<br />

Meine Freundin Steffi bekam diesen Kuchen zum Geburtstag<br />

geschenkt. Siehat im Februar Geburtstag. Mitten in der Fastenzeit.<br />

Ichschwöre, dass ein 4mal 4Zentimeter großes Stück<br />

dieses Kuchens der einzige „Aussetzer“ während der Zucker-<br />

Fastenzeit war.Aber der hat sich gelohnt! Unddeshalb gibt es<br />

hier sofortdas Rezept!<br />

Für den Boden:<br />

200 gVollkornkekse und 100 gzerlassene Butter.Die Kekse zerbröseln<br />

und gut mit der Butter mischen. DieMasse in eine<br />

Form geben.<br />

Für die Decke:<br />

500 gMascarpone,250 gFrischkäse (Doppelrahm) miteinander<br />

verrühren. Dann: 400 gweiße KuvertüreimWasserbad<br />

schmelzen. Diese in die Schüssel zu den anderen Zutaten geben<br />

und zügig so lange umrühren, bis eine glatte Masse entstanden<br />

ist.<br />

Undjetzt kommt das Beste: 250 gHimbeeren (bis auf eine<br />

Handvoll zum Dekorieren) unterheben, die Masse auf dem<br />

Kuchenboden verteilen ,die restlichen Himbeeren hübsch<br />

darauf arrangieren, den Kuchen 2-3 Stunden in den Kühlschrank<br />

stellen, fertig! Essen!<br />

(Sehr gut dazu passt Sekt!)<br />

(Sekt natürlich immer aus Schalen trinken, am besten mit<br />

breitem Goldrand!)<br />

KAT MENSCHIK<br />

Jahrhunderten. Dazu gehört zum<br />

Beispiel das Logenhaus auf der Oranienburger.Esist<br />

TIPPS<br />

das älteste noch er-<br />

haltene Ordenshaus der Freimaurerloge<br />

in Deutschland und wurde 1791<br />

gebaut. Mit den zwei Tordurchfahrten<br />

war es ein Glanzstück der klassizistischen<br />

Postfuhramt Oranienburger Straße,<br />

EckeTucholskystraße<br />

Baugeschichte. Das<br />

Haupttelegrafenamt, 1918 als größte<br />

Telegrafenanstalt Europas eröffnet,<br />

Stiftung Neue SynagogeBerlin<br />

Oranienburger Str.28/30, Ausstellungen<br />

beherbergte eine hochmoderne geöffnet am Sonntag 10–19 Uhr,<br />

Rohrpostanlage.<br />

Eintritt: 7,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro<br />

Auf dem Spaziergang zwischen<br />

Monbijou-, Ziegel- und Tucholskystraße<br />

liegen weitere Architektur-<br />

Forumander Museumsinsel<br />

zwischen Oranienburger Straße und<br />

Glanzstücke. Dazu gehört das Spree, Monbijoustraße, Ziegelstraße<br />

jüngste Gebäude des Ensembles,die<br />

ehemalige Frauenklinik in der Ziegelstraße,von<br />

und Tucholskystraße. Informationen<br />

unter forum-museumsinsel.de<br />

Walter Wolff im klaren<br />

International Style entworfen und<br />

1930 bis 1932 erbaut, heute „Das<br />

Bauhaus“ genannt. Das Fernsprechamt<br />

in der Tucholskystraße, 1926<br />

GrünanlageMonbijoupark<br />

Eingang über Oranienburger Straße,<br />

Spreeseite oder Hackescher<br />

Markt<br />

und 1927 in Rekordzeit entstanden,<br />

gilt als Art-Déco-Meisterwerk. Neue Synagoge an der Oranienburger Straße IMAGO IMAGES Ehemalige Frauenklinik an der Ziegelstraße, heute „Das Bauhaus“ genannt IMAGO IMAGES


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Bedingungslose<br />

Konzentration<br />

Die japanische Kampfkunst Karate ist mehr<br />

als nur Selbstverteidigung<br />

VonSarah Pepin<br />

Zack! Konsequent! Geradlinig! Sarah Pepin trainiertFauststöße, die sogenannten Tsukis. VOLKMAR OTTO (2)<br />

Kathrin Brachwitz hat fast<br />

keine Stimme mehr,derart<br />

hat sie ihr Team letzte Woche<br />

bei der Karate-Europameisterschaft<br />

in Spanien angefeuert.<br />

Die 49-jährige Karatetrainerin<br />

und Präsidentin des <strong>Berliner</strong> Karate<br />

Verbands bringt mich zu einer Graffiti-besprühten<br />

Halle in Hellersdorf,<br />

wo an diesem Dienstagabend mein<br />

Karatetraining stattfinden wird. Seit<br />

1995 leitet Brachwitz die Karateabteilung<br />

des Athletikclubs Hellersdorf,<br />

die sich „Dojo Takuan“ nennt.<br />

„Dojo“ bezeichnet den Trainingsraum<br />

der japanischen Kampfkünste;<br />

Takuan (1573–1645) war ein Wandermönch,<br />

der sich unaufhörlich<br />

mit den Kampfkünsten auseinandersetzte.<br />

„Man lernt nie aus“, sagt<br />

Kathrin Brachwitz, „auch nach dreißig<br />

Jahren nicht.“<br />

Elegant und schnell<br />

Als wir die Halle betreten, ist das vorherige<br />

Training noch nicht beendet.<br />

Ein junger Mann in einem weißen<br />

Karate-Anzug übt die sogenannte<br />

Kata, ein Formlauf des Karate. Der<br />

Karateka, so nennt man die Karatekämpfer,<br />

macht elegante und<br />

schnelle Bewegungen gegen einen<br />

imaginären Gegner. Der Rest der<br />

Gruppe sitzt einige Meter vor ihm<br />

und schaut ihm aufmerksam zu. Die<br />

Atmosphäre ist bedächtig. Alle sind<br />

hochkonzentriert. So etwas habe ich<br />

beim Sport nicht gesehen: eine Welt<br />

für sich.<br />

Karate bedeutet auf Japanisch<br />

„leere Hand“. Man bekämpft seinen<br />

Gegner ohne Schwert, mit Körperkraft,<br />

mit leeren Händen. Das moderne<br />

Karate entstand auf der japanischen<br />

Insel Okinawa im 19. Jahrhundert,<br />

chinesische Mönche, die<br />

keine Waffen tragen durften, sollen<br />

es dorthin gebracht haben. Es gibt<br />

verschiedene Stilrichtungen der<br />

Kampfkunst, im „Dojo Takuan“ wird<br />

das sogenannte Shotokan praktiziert.<br />

Kathrin Brachwitz bindet meinen<br />

Anzug mit einem gelben Gürtel zu.<br />

Die Gürtelfarben geben Auskunft<br />

über die Graduierung, wobei Weiß<br />

ein Anfänger- und Schwarz das am<br />

meisten fortgeschrittene Niveau signalisiert.<br />

Die verschiedenen Gürtelfarben<br />

wurden eingeführt, um es<br />

den Europäern zuermöglichen, das<br />

Karatekönnen visuell darzustellen,<br />

erzählt Kathrin Brachwitz. Einen<br />

weißen Gürtel gab es für mich jedenfalls<br />

nicht.<br />

Heiko Kuppi ist Trainer der Ü30-<br />

Gruppe, die sich nun im Raum versammelt.<br />

Er warnt die anderen, dass<br />

mein Gürtel nicht meinem Level<br />

entspricht.„Man kann auch mal eine<br />

Farbe drunter als Selbstschutz wählen“,<br />

sagt er. Ohje, denke ich. Manche<br />

tragen einen grünen, andere einen<br />

braunen Gürtel. Wir stellen uns<br />

erst einmal in einer Reihe zur Begrüßung<br />

auf.<br />

Kuppi sagt „Yoi“, wir Karateka<br />

legen unsere Hände an die Oberschenkel<br />

und stehen gerade. Dann<br />

heißt es: „Seiza!“ Also: hinknien.<br />

Wir gehen in die Hocke und gleiten<br />

dann kontrolliert inden Kniesitz.<br />

„Mokus!“ Schließen der Augen.<br />

Stille. „Mokus yame!“ Öffnen<br />

der Augen. Die Begrüßungsund<br />

Abschiedszeremonien dienen<br />

dem gegenseitigen Respekt, sagt<br />

Kuppi. „Man soll aber auch ankommen<br />

und sich vollkommen<br />

auf diese Welt einlassen.“<br />

Vereine: In Berlin gibt es<br />

etwa 80 Vereine, die Karate<br />

anbieten. Oft stehen auch<br />

Selbstverteidigungskurse für<br />

Frauen auf dem Programm.<br />

Ein Probetraining ist kostenlos.<br />

Eine Übersicht gibt es<br />

unter karate.de/berlin<br />

FÜR DEN START<br />

Training I: Im „Dojo Takuan“<br />

in Hellersdorf kann man<br />

dienstags mit HeikoKuppi<br />

in der Ü30-Gruppe (20–<br />

21.30 Uhr) trainieren. Anfänger<br />

sowie Behinderte sind<br />

willkommen. 21 Euro im Monat,<br />

15 Euro Sozialbeitrag.<br />

Sarah Pepin durfte schon den gelben Gürtel tragen.<br />

Training II: Das JKA Shotokan<br />

Kyokai Berlin in Mitte<br />

(Torstraße 216) bietet donnerstags<br />

um 19 Uhr einen<br />

Anfänger-Kurs in der Metropolitan<br />

School Mitte an.<br />

Mitgliedsbeitrag 27 Euro.<br />

Tel.: 692 09 93 60<br />

Nach einer Reihe von Dehnungsübungen<br />

folgt ein Krafttraining. Jeweils<br />

dreißig Liegestütze und Kniebeugen.<br />

Endlich fängt das eigentliche<br />

Karate-Training an.<br />

Wir üben heute die Kihon, also<br />

die Grundschule der Karatetechniken.<br />

Siesoll uns auf die Kata oder das<br />

Kumite,also den Freikampf mit Gegner,vorbereiten.<br />

Wirstellen uns in zwei versetzten<br />

Reihen auf. Anne steht neben mir,sie<br />

soll mir ein wenig helfen. Zu Beginn<br />

üben wirTsukis“, also Fauststöße.<br />

Wir stehen in Anfangsposition, eine<br />

Faust liegt an der Hüfte, die andere<br />

ist nach vorne gestreckt, die Füße<br />

stehen auseinander.<br />

Kuppi steht vor der Gruppe und<br />

sagt „Itsch“, das japanische Wort für<br />

eins.Dann bewegen sich alle ruckartig<br />

mit einem hörbaren Ausatmen einen<br />

Schritt nach vorne. Der Fauststoß<br />

sitzt. „Nicht nachwackeln“, ermahnt<br />

Kuppi seine Schüler.<br />

Ich schaue mich um, merke, dass<br />

meine linke Faust nicht am Becken<br />

sitzt und dass ich außerdem nicht<br />

ausgeatmet habe, weil ich mich auf<br />

meinen rechten Arm und meine<br />

Beine konzentriert habe. Alles<br />

gleichzeitig zu koordinieren, ist<br />

schwerer als gedacht.<br />

Auf diese Art gehen wir bis ans<br />

Ende der Matte, Kuppi gibt uns das<br />

Startzeichen: „Ni!“ – zwei, „San!“ –<br />

drei, „Schi!“ –vier. Umineiner optimalen<br />

Verteidigung- und Angriffshaltung<br />

zu sein, sind die Beine gebeugt.<br />

Mein Körper fühlt sich an, als wäreer<br />

unter Strom, unter stetiger Spannung,<br />

die in Fauststößen kulminiert.<br />

Heiko Kuppi zeigt uns, wie der<br />

Tsuki richtig auszusehen hat. Er ist<br />

blitzschnell.„Der Impuls muss fluide<br />

sein. Und von Anfang an da. Zack!<br />

Konsequent! Geradlinig!“, ruft er.<br />

Der52-Jährige ist sehr fordernd, Lob<br />

kommt selten über seine Lippen. Er<br />

pusht seine Schüler,damit sie immer<br />

besser werden. Präziser und schneller,<br />

bedingungsloser. Seine Karateka<br />

haben Vertrauen zu ihm und ebenso<br />

tiefen Respekt vorihm.<br />

„Wenn man einen Meister alsVorbild<br />

hat, versucht man, einige Ideale<br />

von dieser Person zu übernehmen“,<br />

hat Kathrin Brachwitz vor dem Training<br />

gesagt.<br />

Ich frage: „Warum muss man bei<br />

den Stellungen immer ausatmen?“<br />

Auseiner Ecke des Raumes höreich<br />

ein Lachen. Jemand weiß, dass die<br />

Antwort mir am eigenen Leibe vorgeführtwerden<br />

wird.<br />

„Atme ein“, sagt Kuppi, was ich<br />

umgehend tue. Dann setzt er mir<br />

einen Fauststoß in den Bauch. Er<br />

haut mich nicht um, tut aber trotzdem<br />

reichlich weh. Die Wut steigt<br />

in mir auf. Das Gleiche wiederholen<br />

wir, nachdem ich ausgeatmet<br />

habe.Der gleiche Fauststoß ist viel<br />

besser auszuhalten.<br />

Das imaginäre Schwert<br />

Karate kann durchaus zur Selbstverteidigung<br />

dienen, ist aber auf jeden<br />

Fall deutlich mehr als das. Die<br />

Philosophie, die der Kampfkunst<br />

zugrunde liegt, spricht der Entwicklung<br />

der eigenen Persönlichkeit<br />

durch die Befreiung von negativen<br />

Gedanken und Gefühlen<br />

höchste Wichtigkeit zu.<br />

DasTraining neigt sich dem Ende<br />

zu. Die Bewegungsabläufe werden<br />

nun leicht verändert, mal bringen<br />

wir den Arm vom Ohr inRichtung<br />

Knie,umdem Gegner das imaginäre<br />

Schwert aus der Hand zu schlagen,<br />

dann üben wir Keris, Fußtritte, letzteres<br />

am Ende dann auch in Zweierpaaren.<br />

Heiko Kuppi geht um uns herum<br />

und korrigiert unsere Haltung. Ich<br />

merke,wie wichtig die Fokussierung<br />

in dieser Kampfkunst ist. Man kann<br />

an nichts anderes denken. Das soll<br />

man auch nicht.„ImKarate zählt nur<br />

die Gegenwart“, sagt Kuppi. Denn<br />

während man an seine Einkaufsliste<br />

denkt, sitzt der nächste Fauststoß<br />

schon im Bauch.<br />

VomAnfänger zum Profi<br />

Kihon<br />

Die Essenz der Karate-Kampfkunst<br />

ist es,dass zwei Personen<br />

miteinander kämpfen und versuchen<br />

zu gewinnen. Um die erforderliche<br />

Schnelligkeit und Präzision der<br />

Stellungen zu erlernen, trainiertman<br />

die Grundschule oder den Kihon,<br />

was auf Japanisch Quelle oder Ursprung<br />

bedeutet.<br />

Im Kihon übt man die grundlegenden<br />

Karatetechniken und praktiziert<br />

sie in den verschiedenartigsten<br />

Kombinationen. Auch arbeitet<br />

man an der optimalen Körperbeherrschung.<br />

Die Stellungen werden<br />

sehr oft wiederholt, um eine solide<br />

Basis für die darauffolgenden Formen<br />

der Kata und des Kumite zu<br />

schaffen.<br />

Trainiert werden unter anderem<br />

Fausttechniken (Tsukis), Schlagtechniken<br />

(Uchis), Fußtritte (Keris)<br />

und Abwehrblöcke (Ukes).<br />

Kata<br />

Die Kata ist eine freie Übungsform,<br />

in der die erlernten Techniken<br />

aus der Grundschule (Kihon)<br />

verfeinertwerden. Ziel ist es,noch lockerer,<br />

schneller und automatisierter<br />

in den Angriffs- und Abwehrtechniken<br />

zu werden. Denn im Zweikampf<br />

müssen die Bewegungen reflexartig<br />

kommen.<br />

Eine Kata ist ein stilisierter und<br />

choreografierter Kampf gegen einen<br />

oder mehrere imaginäre Gegner. Die<br />

Abläufe sind dabei genau festgelegt.<br />

In den Gürtelprüfungen gibt es Shitei-Kata,<br />

also Pflicht-Kata, und Tokui-<br />

Kata, frei wählbareKata. Im Shotokan<br />

gibt es etwa 27 verschiedene Kata,<br />

jede Stilrichtung ist ein wenig anders.<br />

Wichtig ist aber immer, dass Kampfgeist,<br />

Dynamik und Rhythmik im Einklang<br />

sind. Bei den Sommerspielen<br />

2020 in Tokio wird Karate erstmals<br />

olympische Disziplin sein.<br />

BLZ/GALANTY (3)<br />

Weiß<br />

Gelb<br />

Orange<br />

Grün<br />

Blau<br />

Braun<br />

Schwarz<br />

Kumite<br />

Kumite bedeutet „Begegnung der<br />

Hände“. Folglich ist Kumite der<br />

Kampf zwischen zwei Gegnern. Dabei<br />

gibt es mehrere Stufen: Mal werden<br />

der Angreifer und der Verteidiger festgelegt,<br />

mal die Techniken abgesprochen.<br />

Oder der Angriff ist vereinbart,<br />

aber die Verteidigung muss frei handeln.<br />

In der höchsten Form des Kumite,<br />

dem Jiyu-Kumite, werden die<br />

Techniken vorher nicht abgesprochen.<br />

Es handelt sich um einen kompletten<br />

Freikampf.<br />

Man verbeugt sich, beginnt, und<br />

dann muss sich zeigen, werdynamischer<br />

ist oder eine bessereKombination<br />

hat. Kumite ist eine relativ neue<br />

Form des Karate. Erst im 20. Jahrhundert<br />

wurde sie nach Vorbild anderer<br />

Kampfsportarten etabliert.<br />

Den Kampfpartner zu verletzen, ist<br />

übrigens verboten –wer sich nicht<br />

daran hält, wirddisqualifiziert.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 21 *<br />

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Sport<br />

Ein 57er Châteauneuf-du-Putt<br />

Ein charismatischer Schlagroboter,der Superrechner gelb vor Neid werden lassen könnte: Bernhard Langer,61, ist zum 36. Mal bei den Masters in Augusta dabei<br />

VonBernd Müllender<br />

Ja, man muss schon wieder von<br />

Bernhard Langer Kunde tun.<br />

So wie es jedes Jahr bei den<br />

Masters im Augusta National<br />

Golf Club angemessen ist. DieÜberschrift<br />

bleibt gleich: Langer immer<br />

noch dabei. Nur, mit jedem Jahr wird<br />

die Geschichte beeindruckender.<br />

61 Jahre ist er jetzt alt. Mit 61gehört<br />

man eigentlich selbst im vermeintlichen<br />

Altherrensport Golf<br />

zum betagten Eisen. Nicht so BernhardLanger:Zum<br />

36. Maltritt er nun<br />

bei den Masters an, dem wichtigsten,<br />

berühmtesten Turnier der Golfprofis<br />

und ersten Major der Saison.<br />

Mehr Teilnahmen hat noch nie ein<br />

Golfer geschafft. UndLanger tut das<br />

auch 2019 nicht als Mitläufer, sondern<br />

durchaus mit Aussichten auf<br />

eine Topplatzierung. Zweimal in den<br />

vergangenen fünf Jahren ging er<br />

noch mit Titelchancen auf die<br />

Schlussrunde. Dieses Mal startete er<br />

mit einer starken 71er-Auftaktrunde,<br />

spielte dabei drei Birdies, zwei Bogeys,umsich<br />

gesternmit einer 72 die<br />

Chance auf ein erfolgreiches Wochenende<br />

zu wahren. Bei Martin<br />

Kaymer hingegen, dem früheren<br />

Weltranglistenresten, stand bei Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe zu<br />

befürchten, dass er erneut bei einem<br />

großen Turnier den Cutverpasst.<br />

Langer hat lebenslang Startrecht,<br />

weil er 1985 und 1993 in Augusta,<br />

Georgia, gewonnen hat. Beim Überraschungstriumph<br />

am 14. April 1985<br />

war Helmut Kohl noch nicht lange<br />

Kanzler, Boris Becker noch ohne<br />

Wimbledonsieg, die RainbowWarrior<br />

lag noch im Hafen vonAuckland und<br />

etwa drei Viertel der Teilnehmer bei<br />

den 83. Masters 2019 war noch nicht<br />

geboren. Ja, ersei noch „voll dabei“,<br />

teilte BernhardLanger jetzt mit.<br />

Seit 2008 dominiert der Perfektionist<br />

die US-Senioren-Tour der<br />

über 50-Jährigen. Bislang gewann<br />

er dort 39Turniere und fünffach<br />

den Schwab-Cup für den Jahresbesten<br />

–zuletzt im Vorjahr,<br />

was die Tourverantwortlichen<br />

schlicht so<br />

kommentierten: „Das alterslose<br />

Wunder hat es<br />

schon wieder geschafft.“<br />

Anzeichen von Müdigkeit,<br />

hieß es weiter, seien<br />

Ein Wunder der Natur:Langer<br />

nicht auszumachen.<br />

Kaum eine Bestmarke,<br />

die der charismatische<br />

Schlagroboter auf der<br />

Champions Tour nicht hält. Meistens<br />

verbessert er seine eigenen.<br />

Die Jungburschen von Anfang 50<br />

verzweifeln.<br />

Bei Langer kommen eiserne<br />

Disziplin und pausenloses Training<br />

mit Yoga, Stretching und altersgemäßen<br />

Kraftübungen zusammen,<br />

dazu eine einmalige genetische<br />

Disposition, gesundheitliches<br />

Glück, die mental perfekte<br />

Mischung aus Gelassenheit und<br />

gelegentlicher Angriffslust.<br />

Alles Altern scheint<br />

bei ihm in den weiter expandierenden<br />

spinnen-<br />

AFP/REDINGTON<br />

netzhaften Faltenlandschaften<br />

im Gesicht konzentriert.<br />

Unddaist eben eine offenbar<br />

nicht endende Lust<br />

auf dieses Spiel mit seinen<br />

permanent neuen Herausforderungen<br />

und Kuriositäten,<br />

auch im 46. Profijahr. Langer<br />

hat ein Gedächtnis,das Großrechner<br />

gelb werden ließe vor Neid: Es gibt<br />

keinen Spieler, der alle kleinsten Besonderheiten<br />

eines Platzes, besonders<br />

auf den Grüns, derart akribisch<br />

abspeichertund updated. Keiner hat<br />

so viele Runden in Augusta gedreht<br />

wie der Deutsche aus Florida: 120.<br />

Dazu kommen akribisch viele Trainingsrunden.<br />

Langer weiß: Bälle in<br />

ihrem Flug scheren sich um Physik,<br />

nicht um das Alter des Schlägers.Nur<br />

die Ewigkeit sei vermutlich auch bei<br />

ihm begrenzt: „30 Jahre kann das<br />

nicht mehr gehen“, spekulierte Langer<br />

jetzt pessimistisch.<br />

Sicher, seine Abschläge sind altersbedingt<br />

30 oder 40 Meter kürzer<br />

als bei den jungen Haudraufs mit<br />

den Gummirücken. Kompensieren<br />

kann Langer das durch überragendes<br />

Eisenspiel unterwegs, Puttsicherheit,<br />

mit der Präzision eines<br />

Hirnchirurgen und mit kluger Strategie:<br />

„Ich überlege mitunter, auf welcher<br />

Seite es besser ist, das Grün zu<br />

verfehlen, wenn meine Bälle nicht<br />

halten“, sagte er jetzt. Manchmal ist<br />

es im Golf besser risikobewusst einen<br />

Fehler zu vermeiden, als All in zu<br />

gehen –und dann den Ball imWasser<br />

nicht wieder zu finden, sich zu ärgernund<br />

den nächsten Fehler nachzuschieben.<br />

Langers Spiel sei, sagt er<br />

selbst, „ein ganz anderes, als es die<br />

Jüngeren spielen“.<br />

Unter den Buchmachern galten<br />

Dustin Johnson, Rory McIlroy, Justin<br />

Rose aus England, qua Existenz Tiger<br />

Woods und der Vorjahressieger Patrick<br />

Reed als Favoriten. Reed, 28, der<br />

pausbäckig-überwichtige Texaner,<br />

hat beim traditionellen Championsdinner<br />

am Mittwochabend ein<br />

monströses Barbecue mit Rib-Eye-<br />

Steaks, Cheeseburgern und Rahmspinat<br />

kredenzt. „Ein wenig mästen“<br />

wolle er die Konkurrenz, teilte er mit.<br />

Bernhard Langer dürfte mit ausgewogener<br />

Vollwertkost gekontert haben.<br />

Alkohol meidet er, kennt sich<br />

aber aus: „Ich bin wie Rotwein, mit<br />

dem Alter wirderimmer besser.“ Ein<br />

57er Châteauneuf-du-Putt.<br />

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Freitag, 05. Juli,19.30Uhr<br />

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Inszeniert in Licht und Feuer<br />

Samstag, 06.Juli,19.30 Uhr<br />

Opera Italiana<br />

Dieitalienische Operngala<br />

Sonntag, 07.Juli, 19.30Uhr<br />

Vier Pianisten–ein Konzert<br />

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Montag, 08.Juli, 19.30Uhr<br />

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22 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Meister München vor Einzug<br />

ins DEL-Finale<br />

EISHOCKEY. Meister RedBull München<br />

steht in der Deutschen Eishockey<br />

Liga (DEL) vordem erneuten<br />

Einzug ins Finale.Das Team vonTrainer<br />

Don Jackson gewann das fünfte<br />

Play-off-Halbfinale gegen die Augsburger<br />

Panther in eigener Halle 1:0<br />

(0:0, 1:0, 0:0) und führtinder Best-of-<br />

Seven-Serie 3:2. Am Sonntag können<br />

die RedBulls auswärts alles klarmachen.<br />

Trevor Parkes (35.) sorgte für<br />

den schwer erarbeiteten Sieg, durch<br />

den der Titelverteidiger nun zwei<br />

Chancen hat, den Einzug ins Finale<br />

gegen Adler Mannheim zu schaffen.<br />

Keeper Nübel rettet Schalke<br />

einen Punkt in Nürnberg<br />

FUSSBALL. Der1.FCNürnberghat<br />

beim Kellerduell gegen den FC<br />

Schalke 04 zwei wichtige Punkte im<br />

Abstiegskampf liegen gelassen. Das<br />

Team vonTrainer BorisSchommers<br />

kam trotz einer couragierten Leistung<br />

nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus<br />

und scheiterte dabei ein ums andere<br />

MalamSchalker Keeper Alexander<br />

Nübel. Derstarke Schlussmann hielt<br />

kurzvor Ende der ersten Halbzeit einen<br />

Elfmeter vonHanno Behrens<br />

und hielt die Schalker in der zweiten<br />

Hälfte vor50000 Zuschauernim<br />

Max-Morlock-Stadion mit wichtigen<br />

Paraden im Spiel. Beim 1:0 durch<br />

Yuya Kubo (82. Minute) hatte Nübel<br />

jedoch keine Chance.Der Schalker<br />

Matija Nastasic sorgte allerdings<br />

schon in der 85. Minute für den<br />

glücklichen Ausgleich.<br />

ZAHLEN<br />

Fussball<br />

Bundesliga, 29. Spieltag<br />

1. FC Nürnberg -FCSchalke04 1:1 (0:0)<br />

RB Leipzig -VfL Wolfsburg Sa., 15.30<br />

VfB Stuttgart-Bayer Leverkusen Sa., 15.30<br />

Werder Bremen -SCFreiburg Sa., 15.30<br />

Hannover96-Bor.Mönchengladbach Sa., 15.30<br />

Borussia Dortmund -FSV Mainz 05 Sa., 18.30<br />

1899 Hoffenheim -Hertha BSC So., 13.30<br />

Fortuna Düsseldorf -BayernMünchen So., 15.30<br />

Eintracht Frankfurt-FCAugsburg So., 18.00<br />

1. Bayern München 28 74:28 64<br />

2. Borussia Dortmund 28 66:35 63<br />

3. RB Leipzig 28 53:22 55<br />

4. Eintracht Frankfurt 28 56:31 52<br />

5. Bor.Mönchengladbach 28 47:35 48<br />

6. VfL Wolfsburg 28 47:42 45<br />

7. 1899 Hoffenheim 28 58:39 44<br />

8. Werder Bremen 28 50:40 43<br />

9. BayerLeverkusen 28 50:48 42<br />

10. Fortuna Düsseldorf 28 38:52 37<br />

11. Hertha BSC 28 41:46 35<br />

12. FSV Mainz 05 28 33:48 33<br />

13. SC Freiburg 28 38:48 32<br />

14. FC Schalke04 29 30:47 27<br />

15. FC Augsburg 28 37:54 25<br />

16. VfB Stuttgart 28 27:60 21<br />

17. 1. FC Nürnberg 29 24:54 18<br />

18. Hannover96 28 25:65 14<br />

Zweite Liga, 29. Spieltag<br />

1. FC Union -Jahn Regensburg 2:2 (1:1)<br />

ErzgebirgeAue -1.FCHeidenheim 0:1 (0:1)<br />

SV Sandhausen -Dynamo Dresden Sa., 13.00<br />

1. FC Magdeburg -Darmstadt 98 Sa., 13.00<br />

SC Paderborn07-MSV Duisburg Sa., 13.00<br />

VfL Bochum -SpVgg Fürth So., 13.30<br />

FC Ingolstadt 04 -Holstein Kiel So., 13.30<br />

FC St. Pauli -Arminia Bielefeld So., 13.30<br />

1. FC Köln -Hamburger SV Mo., 20.30<br />

1. 1. FC Köln 28 74:35 58<br />

2. Hamburger SV 28 39:31 51<br />

3. 1. FC Union 29 45:28 49<br />

4. Heidenheim 29 41:34 46<br />

5. SC Paderborn 28 62:42 45<br />

6. Holstein Kiel 28 53:42 45<br />

7. FC St. Pauli 28 39:42 44<br />

8. Jahn Regensburg 29 43:42 42<br />

9. Arminia Bielefeld 28 42:44 38<br />

10. SpVgg Fürth 28 30:44 37<br />

11. VfL Bochum 28 38:41 35<br />

12. Dynamo Dresden 28 32:39 33<br />

13. Darmstadt 98 28 39:48 33<br />

14. ErzgebirgeAue 29 35:41 32<br />

15. SV Sandhausen 28 32:40 27<br />

16. 1. FC Magdeburg 28 30:42 27<br />

17. MSV Duisburg 28 30:50 23<br />

18. FC Ingolstadt 04 28 30:49 22<br />

Sprungstark, aber auch nervenstark: LukeSikma. IMAGO IMAGES/CAMERA 4<br />

Entscheidung in der Verlängerung<br />

Alba Berlins Basketballer besiegen Valencia 95:92 und erzwingen im Eurocup-Finale ein drittes Spiel<br />

VonChristian Schwager<br />

Eine Kleinigkeit, 10,8 Sekunden,<br />

ein riesiges Gewicht<br />

auf den Schultern eines<br />

Basketballers jedoch, wenn<br />

er an der Freiwurflinie steht und an<br />

ihm die ganzeLast des Erfolgs hängt.<br />

Luke Sikma ist das am Freitagabend<br />

in der Arena am Ostbahnhof so gegangen.<br />

Alba Berlins Forward verwandelte<br />

den ersten Versuch, verwandelte<br />

auch den zweiten: Auszeit,<br />

Wiederbeginn, die Ziffern purzelten<br />

die Wurfuhr hinunter. 3,2,1,0-die<br />

Halle tobte. Alba hatte 95:92 (83:83,<br />

42:39) gewonnen und im Finale um<br />

den Eurocup gegen Valencia ausgeglichen.<br />

In der Serie Best-of-three<br />

steht es nun 1:1. An diesem Montag<br />

kommt es bei den Spaniern zur entscheidenden<br />

Partie.<br />

Eine Niederlage hätte das Ende<br />

der Saison bedeutet, und dass sich<br />

jeder im Team der Gastgeber dem<br />

sportlichen Ernst der Lage bewusst<br />

war,wurde sichtbar.Andem Isländer<br />

Martin Hermannsson etwa, der sich<br />

als geschickter Strippenzieher in der<br />

Offensive erwies, allein in der ersten<br />

Die große Flatter<br />

Um in der Halbfinal-Serie gegen die Alpenvolleys auszugleichen, müssen sich die BR Volleys im Aufschlag steigern<br />

VonKarin Bühler<br />

Sie stehen in diesem Moment allein<br />

an der Linie,denVolleyball in<br />

den Händen, Verantwortung kulminiert.<br />

Jeder hat da seine Routine.Kyle<br />

Russell streckt ihn mit einer Bewegung,<br />

die nach Ballett aussieht, weit<br />

vor seine breite Brust, dann holt er<br />

Luft, bevor er zum Sprungaufschlag<br />

ansetzt. Sebastian Kühner prellt den<br />

Ball auf den Hallenboden, manchmal<br />

führt erihn hinter dem Rücken<br />

von der einen Hand in die andere,<br />

bevorWurf und Sprungaufschlag mit<br />

links folgen. BeiGeorgKlein oder Jeff<br />

Jendryk ist der Ablauf schneller, ihre<br />

Anläufe kürzer, sie stupsen den Ball<br />

als Flatteraufschlag übers Netz. Sergej<br />

Grankin sucht meist das Risiko,<br />

scheint im Flug stillzustehen, die<br />

Arme wie beim Pfeilabschuss in Position.<br />

Manchmal servierterkurz, direkt<br />

in die Lücke.<br />

Der Aufschlag im Volleyball ist<br />

wichtig, in den Play-offs wirdernoch<br />

wichtiger,„in den schwierigen Spielen<br />

gegen die besten Teams macht er<br />

am meisten Sinn“, sagt BR Volleys-<br />

Trainer Cedric Enard. „Es ist die einzige<br />

geschlossene<br />

Aktion ohne Mitspieler-<br />

oder<br />

Gegnerkontakt.<br />

Nur der eigene Wurf.<br />

Du kannst ihn mit taktischer<br />

Absicht ausführen,<br />

mit Aggressivität,<br />

mit Risiko.<br />

Darüber musst du<br />

dir vorher im Klarensein.“<br />

Im ersten Playoff-Halbfinale<br />

um die<br />

deutsche Meisterschaft<br />

am Mittwoch in<br />

Innsbruck unterliefen<br />

den <strong>Berliner</strong> Spielern<br />

25 Aufschlagfehler bei<br />

vier Assen. Die Bilanz<br />

der Alpenvolleys: 18 Fehler, sechs<br />

Asse. „Der Aufschlag war ein<br />

Grund, warum wir 1:3 verloren haben“,<br />

sagt Volleys-Manager Kaweh<br />

Niroomand. „Der andere war, dass<br />

wir unsere Breakchancen nicht genutzt<br />

haben, zu oft haben wir nach<br />

einem abgewehrten Ball die<br />

Chance, den Punkt zu machen,<br />

fahrlässig vergeben.“<br />

Ihm gelang am Mittwoch<br />

eines von vier Assen:<br />

Jeff Jendryk<br />

IMAGO IMAGES/SEB. WELLS<br />

Hälfte der Begegnung fünf Assists<br />

gab und sich außerdem als effektiver<br />

Punktelieferant hervortat. Es gab jedoch<br />

auch andereSignale.<br />

Franz Wagner zum Beispiel mit einem<br />

Dreier im ersten Viertel, der seinen<br />

Bruder vomSitz aufspringen ließ.<br />

NBA-Profi Moritz Wagner von den<br />

Los Angeles Lakers verfolgte unter<br />

den 14 500 Zuschauerninder ausverkauften<br />

Arena am Ostbahnhof die<br />

Partie und sah, wie Johannes Thiemann<br />

den Ball zum 36:33 in den Korb<br />

der Spanier rammte und am Ring<br />

hängend auspendelte. Esfolgte ein<br />

kleiner Lauf, den Rokas Giedraitis<br />

zum 40:33 vollendete (19.).<br />

Anders als noch bei der Niederlage<br />

im ersten Spiel in Valencia hielten die<br />

<strong>Berliner</strong> das Rebound-Duell diesmal<br />

ausgeglichen. In der Verteidigung<br />

setzten sie dem Kontrahenten zu, die<br />

Foulbelastung wuchs rasch an.Valencia<br />

indes zeigte Wirkung, fabrizierte<br />

etliche Ballverluste,elf allein während<br />

der ersten beiden Viertel. Mit zwei<br />

Punkten Vorsprung ging Alba in die<br />

große Pause.<br />

Nach dem Seitenwechsel verschärfte<br />

sich die Foulbelastung weiter.LandryNnoko<br />

etwa wurde in der<br />

23. Minute sein viertes Vergehen zur<br />

Last gelegt. Kurz darauf kassierte<br />

Center-Kollege Dennis Clifford sein<br />

zweites Foul, ein mutmaßlich unsportliches,<br />

was der <strong>Berliner</strong> Anhang<br />

mit gellenden Pfiffen quittierte.<br />

Reneses tigertander Seitenlinie<br />

Ruhe bewahren, lautete nun die Devise,was<br />

leichter gesagt war als getan.<br />

Alba-Coach Aíto García Reneses tigerte<br />

phasenweise an der Seitenlinie<br />

entlang, rief Anweisungen ins Geschehen<br />

hinein, wechselte munter<br />

durch, brachte Joshiko Saibou erst in<br />

der 35. Minute.Vielleicht, weil Martin<br />

Hermansson seine Sache seine Sache<br />

sehr gut machte.Auch Hermannsson<br />

sorgte für eine Art Signal, typisch für<br />

diese <strong>Berliner</strong> Mannschaft. Hermannsson<br />

hatte zuvor in keinem europäischen<br />

Finale gestanden.<br />

Die Partie blieb eng, blieb umkämpft.„Vorwärts<br />

Alba, kämpfen und<br />

siegen“, riefen die Alba-Fans. Der<br />

orange Block konterte: „Valencia, Valencia.“<br />

Eine klare Klanghoheit auf<br />

den Rängen für Berlin, auf dem Parkett<br />

dagegen ließen sich weiter keine<br />

Im zweiten Spiel der Best-offive-Serie<br />

wollen die BR Volleys<br />

am heutigen Sonnabend<br />

(17.30 Uhr, Schmelinghalle)<br />

den Ausgleich<br />

schaffen. Trainer Enard<br />

ist guter Dinge: „Obwohl<br />

wir schlecht aufgeschlagen<br />

haben, war es ein<br />

knappes Spiel.“<br />

Erfahrung<br />

hilft, um einen Aufschlag<br />

nicht nur sicher,<br />

sondernauch gefährlich<br />

übers Netz zu befördern,<br />

platziert, raffiniert,<br />

gewaltig, so dass die<br />

gegnerische Annahme<br />

Probleme bekommt. „Er<br />

muss ja etwas bewirken,<br />

ich kann ihn nicht verschenken. Der<br />

Aufschlag ist auch eine Frage von<br />

Rhythmus.Wir laufen diesem Rhythmus<br />

schon die ganze Saison hinterher.<br />

Dass wir selbst, wenn wir nicht<br />

total im Rhythmus sind, Spiele gewinnen,<br />

zeigt die Qualität der Spieler“,<br />

findet Niroomand.<br />

Ein Großteil der Taktikvorbereitung<br />

beschäftigt sich mit dem Auf-<br />

entscheidenden Vorteile ausmachen.<br />

62:59 führten die Gastgeber zur letzten<br />

Pause, doch Mitte des letzten<br />

Viertels drohte die Partie zu kippen.<br />

Alba geriet beim 64:68 in Rückstand,<br />

weil das Team in der Offensive<br />

glücklos agierte, bis zu diesem Zeitpunkt<br />

in dem Durchgang nur zwei<br />

Punkte schaffte, Valencia die negative<br />

Dynamik beim Gegner nutzte<br />

und Reneses zu einer Auszeit veranlasste.<br />

Und wieder sendeten sie Signale.<br />

Peyton Siva sehr deutlich mit<br />

einem Dreier zum 71:73, Luke Sikma<br />

per Korbleger zum 73:75 (38.), Johannes<br />

mit zwei Punkten und einem<br />

Bonusfreiwurf zum 76:76 (39.) und<br />

dem 78:77. DieSituation spitzte sich<br />

zu, bis Siva zum 83:83 traf und damit<br />

die Verlängerung erzwang.<br />

Fünf Minuten nochmals, durch<br />

die Arena schallte der Ruf: „MVP!“<br />

Luke Sikma, wertvollster Spieler der<br />

Eurocup-Saison, ließ sich nicht<br />

lange bitten, erhöhte auf 91:86 (42.),<br />

Valencia antwortete, Alba ebenfalls<br />

per Freiwurf, durch Nnoko: 93:88<br />

Derkassierte kurzdarauf sein fünftes<br />

Foul, wie Thiemann, und Siva. Das<br />

Drama nahm seinen Lauf.<br />

schlag. „Spiele ich Risiko oder nicht?<br />

Spiele ich in die Zone,per Float, kurz,<br />

lang, wengucke ich mir aus?“, meint<br />

Niroomand. Zwei, drei Spieler haben<br />

keine Vorgaben, können frei entscheiden,<br />

wie sie servieren.<br />

Große Aufschlagprobleme hatte<br />

in den Play-offs zuletzt Benjamin<br />

Patch. „Er ist in der Lage großartig<br />

aufzuschlagen“, weiß Enard,„aber er<br />

hat angefangen, zu viel nachzudenken.“<br />

Kühner könne die gegnerische<br />

Annahme zerstören. Mal zahlt sich<br />

das Risiko aus, mal nicht. Nicolas Le<br />

Goff schlägt seit Monaten verunsichert<br />

auf. „Wir sind dabei, eine gute<br />

Variante für ihn zu finden. Sein Flatteraufschlag<br />

war nicht gut genug, bei<br />

seinem Sprungaufschlag ist das Fehlerrisiko<br />

zu hoch“, sagt Enard.<br />

Bei den Alpenvolleys taten sich<br />

die Angreifer Kirill Klets, Pawel Halaba<br />

und Zuspieler Danilo Gelinski<br />

im Service hervor. „Zu Hause gehen<br />

sie hohes Risiko, sie sind wirklich<br />

gut“, sagt Enard, „aber in der Hauptrunde<br />

waren sie in der Schmelinghalle<br />

nicht so effizient.“ Da gewannen<br />

die <strong>Berliner</strong> mit 3:0. Ob das im<br />

Play-off-Halbfinale erneut gelingt?<br />

Goldfischglas<br />

im<br />

Ozean<br />

Serie zum 1000. Formel- 1-<br />

Rennen: die Charakterzüge<br />

VonElmar Brümmer<br />

N eunhundertneunundneunzig<br />

Mal Formel 1 – und am Wochenende<br />

wird in Schanghai der<br />

1000. Grand Prix gefahren. Im Mittelpunkt<br />

des vierten und letzten Serienteils<br />

stehen die Charakterzüge<br />

dieses Sports.<br />

Welches ist der beste Moment, um<br />

über die Formel 1nachzudenken?<br />

Jener, indenen der Reporter im<br />

Taxi einen Slalom an brennenden<br />

Ölfässern vorbei zum Flughafen in<br />

Bahrain flüchtet? Jener, in dem er<br />

nach dem ersten Titel von Michael<br />

Schumacher im Ferrarieine rote Perücke<br />

übergestülpt bekommt? Oder<br />

jene fassungslosen Momente nach<br />

dem Todvon Ayrton Senna, in denen<br />

nur noch Schatten über der Königsklasse<br />

liegt? Trotzdem geht es immer<br />

weiter, und die Ignoranz der Sentimentalitäten<br />

ist vermutlich der<br />

größte Antrieb in der Champions<br />

League des Motorsports. Gnadenlos<br />

gegen andere, noch gnadenloser gegen<br />

sich selbst.<br />

Vielleicht ist es auch jener Moment,<br />

in der ein Chronist der frühen<br />

Jahre sagt: „Es ist die Eroberung des<br />

Sinnlosen.“ Trotzdem macht der PS-<br />

Zirkus alle Welt rasend, auch nach<br />

999 Vorstellungen noch. Immer wieder,<br />

immer weiter. Das hat mit den<br />

Charaktereigenschaften der Formel<br />

1zutun. EinCharisma, dass sich aus<br />

Gier, Stolz, Leidenschaft, Unvernunft<br />

und Mut zusammensetzt.<br />

Keine schlechte Mischung, vorallem<br />

aber eine höchst explosive.<br />

Vomersten Moment an heißt es: die<br />

Königsklasse.<br />

Als am 13. Mai1950 in Silverstone<br />

das erste Rennen einer neuen Serie<br />

ausgetragen wird, reist der britische<br />

Herrscher Georg VI. aus dem<br />

Buckingham Palace an, Prinzessin<br />

Elizabeth wirddurch Strohballen geschützt.<br />

Ferrari fehlt, den Italienern<br />

war das Startgeld nicht hoch genug.<br />

Das ist ein Indiz, wohin alles führt.<br />

Heute ist die Formel 1ein Zwei-Milliarden-Business.<br />

Der Schotte Jackie<br />

Stewart erfindet das persönliche<br />

Sponsoring, mancher seiner Verträge<br />

gilt heute noch: „Die Formel 1<br />

ist nichts weiter als ein Goldfischglas<br />

im Wasser eines riesigen Ozeans. Allerdings<br />

schwimmen in dem Glas ein<br />

paar kapitale Fische.“<br />

All das mündet in einen ungeheuren<br />

Stolz.<br />

Der Formel 1einfach nur Selbstbewusstsein<br />

zu attestieren, wäre<br />

starkuntertrieben. Als 1950 dieWeltmeisterschaft<br />

mit sieben Rennen<br />

ausgerufen wird, bekommt sie einen<br />

Namen, der vonAnfang an niemand<br />

daran zweifeln lassen soll, dass Motorsport<br />

höchster Güte geboten<br />

wird: Formel 1. Eine erhabene Zahl,<br />

in der die angestrebte Erstklassigkeit<br />

schon steckt. Eins wie einzigartig.<br />

Vielleicht ist in Wirklichkeit alles so,<br />

wie es der nüchterne Schweizer Peter<br />

Sauber dem Reporter diktierthat:<br />

„Das größte Geheimnis der Formel 1<br />

ist, dass sie aus allem ein Geheimnis<br />

macht.“<br />

So viel Ehrlichkeit gegenüber sich<br />

selbst herrscht selten vor.<br />

Manist stolz darauf, dass alles,was<br />

in und um diese Seriepassiert, prinzipiell<br />

auf die Spitze getrieben wird,<br />

selbst wenn es die Illusion ist. 999<br />

Rennen voller Lust und Schmerz,Tragik<br />

und Triumph –und eigentlich hat<br />

sich kaum etwas verändert. Die Formel<br />

1ist für sich betrachtet immer<br />

gleich geblieben, lebt sich aus, und<br />

tut so,als ob die ganzeWelt vonLeitplanken<br />

begrenzt würde. Sie verkörpertdie<br />

Sehnsucht nach Freiheit und<br />

vergisst die Frage nach der Vernunft.<br />

Herrlich schön unkorrekt. So fährt es<br />

sich völlig ungeniert weiter. Auf die<br />

nächsten Tausend.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 23 *<br />

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Sport<br />

Die Tür klemmt<br />

Der 1. FC Union rettet sich dank Sebastian Polter zu einem Remis gegen Jahn Regensburg, verpasst aber den Sprung auf Tabellenplatz zwei<br />

VonMathias Bunkus<br />

Wie viel Druck verträgt<br />

eine Fußball-Mannschaft?<br />

Mit welchen<br />

Worten richtet man<br />

sich als Präsident eines Klubs an die<br />

Fans,andie Mitarbeiter und vorallen<br />

Dingen an die kickende Belegschaft,<br />

wenn der Traum vom Aufstieg in die<br />

Bundesliga greifbar nahe ist? Dirk<br />

Zingler, Oberhaupt der Union-Familie,hatte<br />

sich im Vorwortdes Stadionheftes<br />

zur Heimpartie gegen den SSV<br />

Jahn Regensburgjedenfalls für die offensiveVariante<br />

entschieden. Die„Tür<br />

nach oben“ sei tatsächlich offen, war<br />

da zu lesen. Undweiter:„Nicht sperrangelweit,<br />

um im Bild zu bleiben, aber<br />

einen Spalt. Nunliegt es an uns, alles<br />

zu versuchen, um durch dieseTür hindurchzugehen<br />

und erstmals in die<br />

Bundesliga aufzusteigen.“<br />

Zweifelhafter Handelfmeter<br />

Undsoviel lässt sich nach diesem Freitagabend,<br />

nach diesem 2:2 der Eisernen<br />

gegen die formstarken Oberpfälzersagen:<br />

Diese Mannschaft des 1. FC<br />

Union scheint mit Druck nur bedingt<br />

umgehen zu können. Ja,sie ist offensichtlich<br />

etwas gehemmt, wenn es gilt,<br />

im rechten Moment mit Entschlossenheit<br />

die Aufregung aus dem Feld zu<br />

schlagen. So wurde für den Moment<br />

schon mal das Ziel verfehlt, zumindest<br />

bis Montagabend, wenn der 1. FC<br />

Köln, der Tabellenerste, zum Spitzenspiel<br />

den Tabellenzweiten Hamburger<br />

SV empfängt, Tabellenplatz zwei zu<br />

übernehmen.<br />

Sebastian Polter (r.) erzielt das 2:2 mit einem wuchtigen Kopfstoß.<br />

An der Aufstellung vonUrs Fischer<br />

war abzulesen, dass ein Abwarten dieses<br />

Malkeine Option für die Eisernen<br />

darstellte.Nach vornesollte es gehen,<br />

mit Sebastian Andersson als Stoßstürmer,<br />

mit Marcel Hartel und Suleiman<br />

Abduallahi, die anstelle vonAkaki Gogia<br />

und Joshua Mees ins Team gerückt<br />

waren und vom Schweizer Fußballlehrer<br />

offensichtlich sehr viele Freiheiten<br />

mit auf den Wegbekommen hatten.<br />

Dahinter agierten Grischa Prömel<br />

und Felix Kroos im offensiven Mittelfeld.<br />

Undder Schwung, den die Unioner<br />

aus dieser furchtlosen Ausrichtung<br />

gleich zu Beginn entfachten, führte<br />

doch tatsächlich auch gleich zum Ziel.<br />

Nämlich in der 12. Minute,als KenReichel<br />

nach einer geschwinden Seitenverlagerung<br />

eine flache Flanke auf Andersson<br />

schlug, der mit seinem langgestreckten<br />

Bein die Führung erzielte.<br />

Doch dann trat im Gegenzug Harm<br />

Osmers in Erscheinung. Der Schiedsrichter,<br />

der nach einem Schuss von<br />

Sargis Adamyan und Florian Hübners<br />

Abwehrversuch auf den Punkt zeigte.<br />

Ein Handspiel wollte er entdeckt haben,<br />

wobei sich einmal mehr die gern<br />

mal strittige Frage nach der Absicht<br />

stellte.Adamyan blieb vonden wütenden<br />

Protesten der Unioner unberührt,<br />

verwandelte in der 16. Minute sicher<br />

zum Ausgleich.<br />

Plötzlich war alles anders. Die Regensburger<br />

bestimmten das Gesche-<br />

OTTMAR WINTER<br />

hen, während die Unioner sich allzu<br />

viele Fehler leisteten, um das Selbstvertrauen<br />

wiederzugewinnen. Mehrmals<br />

musste Rafael Gikiewicz den Retter<br />

geben, bei Benedikt Sallers wuchtigem<br />

Linksschuß in der 43. Minute,vor<br />

allen Dingen aber in der 57. Minute,als<br />

er im Eins-gegen-Eins gegen Hamadi<br />

Al Ghaddioui mit einem Reflex den<br />

Ball zur Ecke abwehrte.Aber nur eine<br />

Minute später tauchte ebendieser Al<br />

Ghaddioui erneut vorihm auf. Dergebürtige<br />

Marokkaner mit deutschem<br />

Pass hatte Manuel Friedrich mit einer<br />

kurzen Drehung überspielt, schoss<br />

diesmal mit seinem linken Fuß. Nicht<br />

allzu platziert, aber mit so viel Wucht,<br />

dass der Ball durch die Beine von Gikiewicz<br />

denWegins Torfand.<br />

Fischer sah sich in Anbetracht der<br />

Überforderung seiner Schützlinge<br />

zum Personalwechsel gezwungen,<br />

brachte RobertZulj für Schmiedebach<br />

und Mees für Hartel. MitvielWut, aber<br />

ohne konkretem Plan rannten die Köpenicker<br />

nun an, um zumindest ein<br />

Remis zu retten. Doch irgendwie verloren<br />

sich all ihr Bemühen zunächst<br />

zwischen den Regensburger Abwehrbeinen.<br />

Undwenn mal Zulj oder Prömel<br />

die Option Distanzschuss wählten,<br />

war Keeper AndréWeis zur Stelle.<br />

Wasdagern mal aus der Nothilft?<br />

Klar, eine Standardsituation und ein<br />

Joker mit den Qualitäten eines Sebastian<br />

Polter.Für Kroos war der Stürmer<br />

gekommen, wuchtete sich elf Minuten<br />

nach seiner Einwechslung in einen<br />

Eckstoß vonChristopherTrimmel und<br />

traf zum Ausgleich (83.). Polter jubelte<br />

nicht, wollte keine Spielzeit verschwenden,<br />

möglichst schnell die<br />

nächste Angriffswelle mittragen, die<br />

Entscheidung herbeiführen.<br />

Die Chance zum Sieg vergab allerdings<br />

Mees,der mit seinem Kopfball in<br />

der 90. Minute an Weis scheiterte.Polter<br />

zeigte sich trotz seines Erfolgserlebnisses<br />

enttäuscht, sagte:„Ich bin heute<br />

nicht glücklicher als bei meinem<br />

Comeback vorzweiWochen. Daswar<br />

wieder nur ein Torfür die Statistik. Wir<br />

haben wieder nicht gewonnen.“<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 – S eite 24<br />

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Sport<br />

Der Fluch<br />

des schiefen<br />

Dreiecks<br />

Warum bei Hertha BSC eine Trennung von<br />

Trainer Pal Dardai spätestens zum Saisonende<br />

unumgänglich zu sein scheint<br />

VonPaul Linke<br />

Schon das Spiel in Hoffenheim könnte sein letztes als Hertha-Trainer werden: PalDardai<br />

OTTMAR WINTER<br />

Eigentlich brauchte es ja keinen<br />

weiteren Beweis mehr<br />

dafür, dass Uli Hoeneß<br />

seine Orientierung in der<br />

modernen Fußballwelt verloren hat.<br />

Doch dann saß der Präsident des FC<br />

Bayern neulich beim Fernsehstammtisch<br />

„Doppelpass“ und rechnete<br />

mit den Taktikexperten ab, die<br />

ein simples Spiel nur verkomplizieren<br />

würden mit ihrem Laptopwissen.<br />

„Wenn ich immer höre“, sagte<br />

Hoeneß und fuchtelte sich in Rage,<br />

„der spielt dann mit der Dreierkette,<br />

der spielt die Sechserraute oder die<br />

falsche Acht –vergesst das.Wenn einer<br />

nicht kicken kann, dann kann die<br />

Raute sein, wie sie mag, dann gibt es<br />

ein schiefes Dreieck.“<br />

Halt, Moment mal, schiefes Dreieck,<br />

war da nicht etwas? Undwie!Vor<br />

mehr als vier Jahren, in der ersten<br />

Hinrunde unter dem Cheftrainer Pal<br />

Dardai, überraschte Hertha BSC mit<br />

einer geometrischen Anomalie im<br />

Mittelfeld. Fabian Lustenberger, Per<br />

Skjelbred und Vladimir Darida waren<br />

wie drei Eckpunkte angeordnet.<br />

Oder wie drei Zahnrädchen in einem<br />

fein justierten Spielantriebsmotor,<br />

der lief und lief und lief –und andere<br />

laufen ließ. Selbst analoge Taktikexperten<br />

waren begeistert.<br />

Und hier kommt der Bauplan:<br />

Hatte TorwartRune Jarstein den Ball,<br />

ließ sich einer aus der zweiten Reihe<br />

zwischen die Innenverteidiger fallen<br />

und setzte automatisch die anderen<br />

beiden Rädchen in Bewegung. Eine<br />

Rotation der Rechtsfüßer war das,<br />

daher meist gegen den Uhrzeigersinn<br />

aufgezogen. Mit kurzen Pässen<br />

wurde die erste Pressinglinie überspielt,<br />

gelangte der Ball auf die Flügel,<br />

bis zur Grundlinie, Flanke –im<br />

Idealfall Tor.<br />

Diesen rotierenden Spielaufbau<br />

nannten Dardai und sein Assistent<br />

Rainer Widmayer: schiefes Dreieck.<br />

Darida beschrieb es mal so:<br />

„Schauen, denken, handeln – und<br />

das ganz schnell.“ Und Skjelbred<br />

sagte: „Da passiert etwas, ich weiß<br />

nicht warum.“Wussten die Gegner ja<br />

auch nicht immer. Erst in der Rückrunde<br />

gelang es der Konkurrenz, den<br />

Code zu knacken. Hertha stürzte<br />

vom dritten auf den siebten Tabellenplatz,<br />

aber landete immerhin<br />

noch weich in der dritten Qualifikationsrunde<br />

für die Europa League.Mit<br />

einem getunten Modell gelang ein<br />

Jahr später der Einzug in die Gruppenphase.<br />

Dieser Erfolg ist seitdem<br />

der Maßstab. Und gemessen am aktuellen<br />

Tabellenplatz elf ist die Saison<br />

2018/19 eine Enttäuschung.<br />

Personalpuzzle für Fortgeschrittene<br />

An diesem Sonntag um halb zwei (!)<br />

spielt Hertha in Hoffenheim, und<br />

noch nie war das Loch im Mittelfeld<br />

so groß. Einerseits,weil zuletzt kaum<br />

etwas in Bewegung geriet im Mittelfeld.<br />

Die Spieler schauten, dachten<br />

und handelten trotzdem falsch. Sie<br />

öffneten Räume, die zu Strafraumspaziergängen<br />

einluden. Mit jeder<br />

Niederlage stotterte der Motor mehr.<br />

Andererseits, weil Dardai die Optionen<br />

im zentralen Spielaufbau ausgehen.<br />

Die indieser Saison zuständigen<br />

Arne Maier,Marko Grujic (beide<br />

verletzt) und Ondrej Duda (gesperrt)<br />

fehlen. Nicht einsatzfähig sind auch<br />

die inzwischen zu Aushilfskräften<br />

„Als ich gekommen bin, bin ich ins<br />

tiefe Wasser geworfen worden.<br />

Jetzt haben wir den letzten Spieltag und<br />

die Krokodile sind immer noch da.<br />

Ich nehme Messer und<br />

alles mit. Und dann werden<br />

wir sehen, was passiert.“<br />

Pal Dardai am letzten Spieltag der Saison 2014/15, vor dem Spiel in Hoffenheim,<br />

Hertha ist bekanntermaßen nicht abgestiegen.<br />

„Eine Eiche hat sehr große Wurzeln,<br />

damit sie bei Sturm nicht umfällt.<br />

Wir haben jetzt diese Wurzeln,<br />

aber die Eiche ist noch klein.“<br />

Pal Dardai nach dem letzen Spieltag der Saison 2015/16, 0:0 in Mainz,<br />

Hertha landete im Endklassement auf Platz sieben.<br />

„Manchmal ist es<br />

ein wenig verhext.“<br />

Pal Dardai bei der obligatorischen Spieltagspressekonferenz<br />

vor der anstehenden Auswärtspartie in Hoffenheim.<br />

degradierten Lustenberger und Darida.<br />

Bleibt Skjelbred und ein Mister<br />

X, der Maximilian Mittelstädt heißt.<br />

Dardai steht mal wieder vor einem<br />

Personalpuzzle für Fortgeschrittene.<br />

Esist schon ein mittelgroßes<br />

Verletzungspech, das Hertha<br />

in dieser Saison vor allem in der Abwehr<br />

heimgesucht hat. Und dann<br />

hatten sie auch noch kein Spielglück.<br />

„Manchmal“, sagte Dardai am Freitag<br />

in der Spieltagspressekonferenz,<br />

„ist es ein wenig verhext.“ Doch spätestens<br />

nach der Heimniederlage gegen<br />

Düsseldorf geht es nicht mehr<br />

um höhere Mächte oder die Symptome<br />

einer Krankheit, es geht um<br />

die generelle Aussicht auf Heilung<br />

und damit um die Frage: Istder praktizierende<br />

Trainerarzt Dardai überhaupt<br />

noch der Richtige? Schon das<br />

Spiel gegen Hoffenheim könnte sein<br />

letztes als Hertha-Trainer werden.<br />

Spätestens am Saisonende scheint<br />

eine Entlassung unumgänglich zu<br />

sein. Und das hat verschiedene<br />

Gründe.<br />

Seltsamer Herrenwitz<br />

Die sportliche Entwicklung unter<br />

Dardai war schon immer ein Wellenritt.<br />

Auf grandiose bis gute Hinrunden<br />

–32, 30, 24 und noch mal 24<br />

Punkte –folgten Rückrunden mit 18,<br />

19, 19 und aktuell 11 Punkten. Das<br />

ohnehin bescheidene Saisonziel<br />

Platz neun ist kaum noch zu erreichen.<br />

Auf der nach unten offenen<br />

Enttäuschungsskala setzt nur die<br />

Unfähigkeit der anderen eine<br />

Grenze. Bis zuletzt konnte Dardai<br />

behaupten, dass seine Mannschaft<br />

zu jung sei, um konstant gute Auftritte<br />

hinzulegen. Er vertrauteauf die<br />

Zukunft, auf die Zeit, die Michael<br />

Preetz ihm geben würde, ihm, dem<br />

Talentförderer und Spielerversteher.<br />

Doch der Manager ist mit seiner<br />

Geduld am Ende,geht öffentlich immer<br />

mehr auf Abstand, widerspricht<br />

dem Trainer, wo er kann. „Ist das<br />

so?“, fragte er am Freitag. Und<br />

nannte die wichtigste Gemeinsamkeit:<br />

„Wir sind uns grundsätzlich einig,<br />

dass wir nicht zufrieden sind mit<br />

elf Punkten in der Rückrunde,das ist<br />

schon alles.“ Man müsse sich zusammensetzen,<br />

um nachzudenken,<br />

wie man da wieder rauskommt.<br />

Preetz will Fortschritte nicht erst in<br />

der kommenden Saison sehen, sondernjetzt,<br />

wo Hertha doch dabei ist,<br />

sich neuen Sponsoren zu präsentieren,<br />

die beim Stadionbau helfen<br />

könnten. Da sind Niederlagen in Serie<br />

keine gute Werbung. So wird die<br />

Zukunft nicht Berlin gehören.<br />

Dazu kommt die Außendarstellung<br />

eines Trainers,der schon immer<br />

eine selektive Wahrnehmung hatte,<br />

dazu einen seltsamen Herrenwitz<br />

und eine zunehmend bedenkliche<br />

Eigenart, die Medien zu beschuldigen,<br />

ihnen Manipulation vorzuwerfen,<br />

zuletzt sogar „geplanten Mord“.<br />

Solange Dardai erfolgreich war, gingen<br />

seine Sprüche noch als Folklore<br />

durch, als Spleen einer Klublegende.<br />

In denvergangenen Monaten kippte<br />

das Stimmungsbild in der Klubführung,<br />

bei den Fans und innerhalb der<br />

Mannschaft, die sich in Teilen unterfordertfühlt<br />

vonden immer gleichen<br />

Trainingsinhalten und nicht mehr<br />

angesprochen vonden Männersprüchen<br />

in der Kabine. „Aus schweren<br />

Zeiten kommt man nur mit Geschlossenheit“,<br />

sagt der Fußballphilosoph<br />

Salomon Kalou. Wird Hertha<br />

am Sonntag bloß als loser Verbund<br />

auftreten, werden die Zeiten noch<br />

schwerer.<br />

Paul Linke<br />

beschäftigt sich mit geometrischen<br />

Anomalien.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 – S eite 25 *<br />

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Feuilleton<br />

Claus Löser über die<br />

Bo Widerberg-Retrospektive<br />

im Arsenal<br />

Seite 28<br />

„Das Autoritäre wirkt zersetzend nach.“<br />

Die Schriftstellerin Ines Geipel im Gespräch mit Christina Bylow über den Osten Seiten 26/27<br />

Expressionisten unter Verdacht?<br />

Gerade eröffnete<br />

eine differenzierende, die<br />

Nähe zum NS-Regime beleuchtende,<br />

aber die Fakten auch<br />

tiefgründig erklärende Schau über<br />

den „Entarteten“, paradoxerweise<br />

zugleich „völkischen“ Emil Nolde in<br />

der Nationalgalerie. Und tags darauf<br />

setzt das Dahlemer Brücke Museum<br />

mit seiner Analyse der Situation der<br />

Expressionisten der legendären<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ nach<br />

dem Jahr 1933 ein.<br />

Wer nun denkt, neueste Forschungserkenntnisse<br />

wie im Fall<br />

Nolde als heftiger Antisemit und<br />

Sich-Anbiederer ans System, das<br />

seine Bilder aber dennoch verfemte,<br />

ließen sich auch auf die zeitweiligen<br />

Gefährten der „Brücke“ übertragen,<br />

ist im Irrtum. Bei keinem der Maler,<br />

auf deren Werk sich unsere prüfenden<br />

Blicke richten, lässt sich derart<br />

Krasses nachweisen. Aber es stimmt<br />

freilich, dass Karl Schmidt-Rottluff<br />

als junger Offizier im Ersten Weltkrieg<br />

unverzeihlich Dummes über<br />

die„jüdischeWeltverschwörung“ gesagt<br />

hat. War damals Zeitgeist, wie<br />

Historiker wissen. Was dann kam,<br />

hat den Maler und späteren Gründungsvater<br />

des Brücke-Museums<br />

denn doch eines Besseren belehrt,<br />

ihn in die Innere Emigration und<br />

zum metaphorischen Gemälde<br />

„Entwurzelte Bäume“ getrieben.<br />

Es ist auch eine peinliche Tatsache,dass<br />

Ernst-Ludwig Kirchner sich<br />

empörtgegen den Anwurfwehrte,es<br />

gäbe einen „jüdischen Einfluss“ auf<br />

seine Arbeit, und er habe doch für<br />

eine „echte deutsche Kunst gekämpft<br />

...“ Kirchner, der zu Kriegsende<br />

1918 in die Schweiz gezogen<br />

war, nur von fern erlebte, was in<br />

Deutschland politisch passierte,<br />

nahm sich 1938 resigniert über die<br />

Feme und seinen fatalen Irrtum das<br />

Leben. Eins seiner letzten Motive in<br />

der Ausstellung ist das einer blökenden,<br />

offenbar heillos chaotischen<br />

Schafherde vorsteilen Berggipfeln.<br />

Das Brücke-Museum, gegründet<br />

1967, besitzt etwa 400 Gemälde und<br />

Plastiken und einige Tausend Zeichnungen,<br />

Aquarelle und Grafiken von<br />

Künstlern der 1905 in Dresden gegründeten,<br />

1913 in Berlin aufgelösten<br />

Gemeinschaft. Damit ist es die<br />

Gute Menschen,<br />

gute Kunst?<br />

Expressionisten im Zeitstrahl: Das Brücke-Museum beleuchtet mit<br />

„Flucht in die Bilder?“ Werke der legendären Gruppe während der Hitlerzeit<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

Schmidt-Rottluff: „Entwurzelte Bäume“, 1934. Max Pechstein: „Junge mit Schneebällen und drei Nelken“, 1937 BRÜCKE-MUSEUM/UHRG HAMBURG/TÖKENDORF/VG BILDKUNST 2019 (2)<br />

weltweit größte zusammenhängende<br />

Sammlung vonWerken dieses<br />

besonderen Stils. Was die Brücke-<br />

Leute verband, waren die Absage an<br />

den Akademismus,der Wille zum radikalen<br />

Ausdruck und die brachiale<br />

Abgrenzung von der atmosphärisch<br />

weichen Eindruckskunst des Impressionismus.<br />

Typisch ist die Vereinfachung<br />

der natürlichen Motive<br />

aufs Wesentliche. Die Farben sind<br />

leuchtend, großflächig aufgetragen<br />

und entfernen sich bewusst vonden<br />

Naturfarben. Man malte und zeichnete<br />

spontan, impulsiv und mit dynamischer<br />

Pinselführung Landschaft,<br />

Natürlichkeit und Nacktheit.<br />

Sie malten im Atelier und in der Natur.<br />

Die Brücke-Gründungsmitglieder<br />

Ernst Ludwig Kirchner,Erich Heckel,<br />

Karl Schmidt-Rottluff, Fritz<br />

Bleyl, MaxPechstein, kurzzeitig Emil<br />

Nolde sowie der früh verstorbene<br />

Otto Mueller,„Zigeunermueller“ genannt,<br />

schrieben Kunstgeschichte.<br />

Ihre Werkezählen zu den Ikonen der<br />

Moderne, machen Schule bis heute,<br />

stehen für Innovation, Aufbruch,<br />

Freiheit der Kunst. Und sie sind<br />

heute unbezahlbar.Nun aber gibt es<br />

mehr als genug Gründe, Werk und<br />

Biografien dieser Ikonen weniger bewundernd<br />

denn kritisch zu befragen.<br />

Erstmals überhaupt setzt das<br />

Brücke-Museum sich mit der Kunstpraxis,<br />

den Handlungsspielräumen,<br />

dem Alltag der Brücke-Maler während<br />

der NS-Zeit auseinander. Die<br />

meisten Bilder ab 1933/34 verraten<br />

eine große Verunsicherung, gemischt<br />

mit der Sehnsucht, vom NS-<br />

Regime doch noch Anerkennung<br />

und Existenzsicherung zu erhalten.<br />

Aber Expressives war weitgehend<br />

verpönt, auch wenn es unter den<br />

Nazi-Größen den einen oder anderen<br />

Sympathisanten gab, rettete das<br />

nicht vor der Feme, gerade Nolde<br />

nicht, der den ohnehin an der Existenzgrenze<br />

lebenden Max Pechstein<br />

bei Goebbels als „jüdisch“ denunzierte.<br />

Nolde und Schmidt-Rottluff<br />

flogen aus der Reichskulturkammer.<br />

Absurderweise aber blieb Pechstein<br />

drin. Letzterer malt den „Jungen mit<br />

Schneebällen“, 1937, auffällig naturalistisch,<br />

fast lieblich, derweil Heckel,<br />

bei den Nazis der „Kulturbolschewist“,<br />

schon 1933 eine lyrische<br />

„Anweiler“-Landschaft zelebrierte<br />

und badende Knaben malte, die alle<br />

durchweg arisch aussehen.<br />

Schmidt-Rottluff wiederum malte<br />

etwa „Brücke mit Eisbrechern“,<br />

1934, als gewaltsames, gefahrvolles<br />

Inszenario. Und schließlich gingen<br />

sie alle in die Innere Emigration,<br />

malten Landschaften, Stillleben, Unverfängliches.<br />

Erst nach 1945 kam<br />

die Verehrung zurück und „Brücke“<br />

wurde Kunstkanon in West und Ost.<br />

Differenzierung ist geboten,<br />

wenn wir auf die Bilder schauen. Der<br />

moralische Zeigefinger sollte unterbleiben.<br />

Brücke-Ikonen sind nicht<br />

lupenrein. Großartige Künstler, jedoch<br />

in einer Diktatur, haben gemalt,<br />

um zu überleben. Kanzlerin<br />

Merkel hat Nolde aus ihrem Arbeitszimmer<br />

verbannt. Schleswig-Holsteins<br />

Bildungsministerin Karin<br />

Prien (CDU) hängte sich soeben einen<br />

Nolde übern Schreibtisch. Können<br />

nur gute Menschen gute Kunst<br />

machen? Istwohl der größte Irrtum.<br />

Brücke-Museum Bussardsteig 9, bis 11.8.<br />

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Juni 2019<br />

05. THE SMASHING PUMPKINS<br />

07. THE PIANO GUYS<br />

11. ZZ TOP<br />

+ GOODBYE JUNE<br />

15. BERLIN CRASH FEST<br />

DROPKICK MURPHYS · DEAD KENNEDYS<br />

PETER & THE TEST TUBE BABIES · THE INTERRUPTERS<br />

RED CITY RADIO · WHITE TRASH · LOUISE DISTRAS<br />

16. DEINE FREUNDE<br />

21. BLOC PARTY<br />

29. KING CRIMSON<br />

30. TOTO<br />

Juli 2019<br />

02. DEF LEPPARD<br />

Special Guest: EUROPE<br />

11. BEIRUT<br />

15. FOREIGNER<br />

Special Guest: RICHIE KOTZEN<br />

16. LOREENA MCKENNITT<br />

20. FEINE SAHNE FISCHFILET<br />

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27. TASH SULTANA<br />

+ PIERCE BROTHERS<br />

28. PUR<br />

August 2019<br />

24. MAX RICHTER:<br />

VIVALDI RECOMPOSED<br />

Interpreten: DANIEL HOPE<br />

& ZÜRCHER KAMMERORCHESTER<br />

31. DIETER BOHLEN<br />

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26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Feuilleton<br />

Theater<br />

mit Köpfen<br />

machen<br />

Volksbühne stellt Bilanzen<br />

und Spielzeitpläne vor<br />

Der Osten<br />

Der Intendant der Volksbühne<br />

Klaus Dörr macht in seiner<br />

zweiten und vorletzten Saison Nägel<br />

mit Köpfen. Und das nicht nur hinsichtlich<br />

des Programms für<br />

2019/2020, mit 14 Neuproduktionen<br />

von Regisseuren wie Thorleifur Örn<br />

Arnarsson, KayVoges,Clauda Bauer,<br />

Constanza Macras, Susanne Kennedy,<br />

David Marton, Hans-Werner<br />

Kroesinger oder Stefan Pucher, sondern<br />

vor allem auch auf der personellen<br />

Ebene, die die Volksbühne<br />

auch auf dem Stellenplan wieder zu<br />

dem macht, was sie mal war: zueinem<br />

spartenübergreifenden Schauspieltheater<br />

im Ensemblebetrieb.<br />

So wurde −neben der neuen Geschäftsführenden<br />

Direktorin Nicole<br />

Lohrisch −eine Schauspieldirektion<br />

installiert mit<br />

dem Regisseur<br />

Neu im Ensemble:<br />

Jella Haase<br />

DPA<br />

Thorleifur Örn<br />

Arnarsson an der<br />

Spitze, Lucia Bihler<br />

als Hausregisseurin<br />

sowie drei<br />

Dramaturgen.<br />

Beiden Direktionen<br />

steht Dörr<br />

als Intendant vor.<br />

Schließlich werden<br />

neben Sylvia Rieger und Sir<br />

Henry, die im Status der Unkündbarkeit<br />

die Chris-Dercon-Zeit überstanden<br />

haben, 15 vorallem junge Schauspieler<br />

fest engagiert, darunter Jella<br />

Haase. Auch die Besucherzahlen<br />

sprechen für eine Konsolidierung:<br />

Nachdem die Auslastung unter Chris<br />

Dercon auf unter sechzig Prozent abgerutscht<br />

war, ist nun das Publikum<br />

zurück. Für die Spielzeit 18/19 sind<br />

125 000 Zuschauer prognostiziert,<br />

das entspricht einer Auslastung von<br />

80 Prozent und einem Kartenerlös<br />

von 1,8 Millionen Euro. Das vorläufige<br />

Jahresergebnis von2018 liegt um<br />

400 000 Euro besser als prognostiziert<br />

bei minus 600 000 Euro, wovon<br />

allein 400 000 Euro in Videotechnik<br />

investiertwurden. (use.)<br />

telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

Vieles steckt in diesem<br />

Buch: Die Erinnerung an<br />

eine Familie,inder Kinder<br />

der hemmungslosen Gewalt<br />

des Vaters ausgesetzt waren, eines<br />

Agenten der Stasi. Die Frage,<br />

wie Verdrängung und Verleugnung<br />

eine Gesellschaft prägen, die zwei<br />

Diktaturen erlebte. Die Suche nach<br />

einer Erklärung für Rechtsextremismus<br />

und rassistische Gewalt. In<br />

„Umkämpfte Zone. Mein Bruder,<br />

der Osten und der Hass“ spürt die<br />

kultur pur<br />

KONZERTZUM<br />

KARFREITAG<br />

19.04.2019<br />

20.00 UHR<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

GROSSER SAAL<br />

Schriftstellerin Ines Geipel vor allem<br />

ihrer eigenen Generation nach,<br />

die den Fall der Mauer zum angeblich<br />

besten biografischen Zeitpunkt<br />

erlebt hat –mit etwa 30 Jahren. Ines<br />

Geipel empfängt uns in ihrer <strong>Berliner</strong><br />

Wohnung, einem hellen,<br />

freundlichen Refugium voller Bücher<br />

und Bilder.<br />

Frau Geipel, vor knapp fünf Jahren<br />

saßen wir schon einmal hier, um<br />

über Ihr Buch „Generation Mauer“<br />

BERLINERSINGAKADEMIE<br />

LUKASZ BOROWICZ Dirigent<br />

Werkevon Wolfgang AmadeusMozart,<br />

Gustav Mahler und RobertSchumann<br />

Ticket-Hotline 030·203092101 · konzerthaus.de<br />

KONZERTHAUS<br />

ORCHESTER<br />

BERLIN<br />

zu sprechen. Seit 2015 hat sich die<br />

politische Landschaft stark verändert.<br />

Darauf reagieren Sie mit Ihrem<br />

jüngsten Buch „Umkämpfte Zone“.<br />

Wasdiagnostizieren Sie?<br />

Mit dem Flüchtlingssommer<br />

2015 ist etwas aufgebrochen, was<br />

unterschwellig schon länger da war,<br />

aber bis dahin noch kein Gesicht<br />

hatte. Eslag eher wie Mehltau über<br />

dem Osten. Das Buch sucht nach<br />

meinem Bruder, der im vergangenen<br />

Jahr sehr plötzlich gestorben<br />

ist. Das bleibt ein Schmerz. Es fragt<br />

aber auch noch einmal nach der Lebenshaut<br />

des Ostens.Was steckt unter<br />

der Haut, und was wird auf sie<br />

draufgepappt? Da spielen historische<br />

Um- und Überschreibungen<br />

eine Rolle, Tabubereiche, Kontinuitäten,<br />

Projektionen. Und die Frage,<br />

was mit 2015 derartaus dem Lot geraten<br />

ist, dass es das ganze Land in<br />

Unruhe versetzt hat. Ichbrauchte ja<br />

selbst eine Erklärung dafür.<br />

In einer Rezension wurden Sie unlängst<br />

als „Entschweigerin“ bezeichnet.<br />

Warum wird imOsten über so<br />

vieles geschwiegen?<br />

Weil er mit einer Erfahrungswucht<br />

klarkommen muss,die kaum<br />

zu bewältigen ist. Das haben wir<br />

doch alle unterschätzt: was mehr als<br />

50 Jahre Diktaturerfahrung bedeuten,<br />

was diese Doppeldiktatur bedeutet.<br />

Dashat eine Dimension, die<br />

wir 1989 noch nicht so im Blick hatten.<br />

Weil sie ja nicht nur Menschen<br />

traumatisiert, sondern auch ihre<br />

Kultur. Vertreibungen, Flucht,<br />

Zuchthäuser, Mauertote. Esist sehr<br />

viel Gewalt in dieser Geschichte,<br />

eben auch strukturelle Gewalt. Natürlich<br />

gibt es unterschiedliche Ausprägungen,<br />

wie sich Familien in solchen<br />

Zeiten verhalten, oppositionell<br />

oder indem sie sich angepasst<br />

haben. Aber der Druck galt für alle.<br />

Sind denn die gewaltigen Verwerfungen<br />

nach 1989 für den heutigen<br />

Zustand des Ostens weniger ausschlaggebend?<br />

Wirhaben in letzter Zeit sehr viel<br />

über die Demütigungen nach 1989<br />

gesprochen. Dabei sind die Demütigungen<br />

vor1989 ziemlich aus dem<br />

Blick gerutscht. Wenn sich eine Gesellschaft<br />

nicht über Geld definiert<br />

hat, weil mit ihm kaum was anzufangen<br />

war, dann hat sie per se ein<br />

anderes Selbstverständnis. Von daher<br />

ging es mir mit dem Buch eher<br />

ums Immaterielle: um die ostdeutsche<br />

Erinnerungskultur, um die<br />

Leerstellen in der Geschichte und<br />

das über eine lange Zeitschiene,wenigstens<br />

ab 1933.<br />

Sie widersprechen in Ihrem Buch jenen<br />

Stimmen, die behaupten,<br />

Rechtsextremismus und rassistische<br />

Gewalt habe mit den Demütigungen<br />

der Ostdeutschen nach 1989 zu tun.<br />

Sie sagen dagegen, man müsse vor<br />

allem in die Familien schauen.<br />

Nicht jeder ist dazu in der Lage.<br />

Ja, das ist unglaublich schwer,<br />

vielleicht das Schwerste überhaupt.<br />

Zumal in einer Zeit riskanter Anpassungen,<br />

wo die neue Rechte im Osten<br />

zum Mainstream geworden ist.<br />

Gegen dieses neu aufgelegte Spaltungssyndrom<br />

wollte ich eine andere<br />

Erzählung setzen, weil Entlastungsstrategien<br />

am Ende eben doch<br />

nichts anderes als Populismus sind,<br />

egal, ob von links oder rechts. Vielleicht<br />

sind wir ja in einem Jahr, wo<br />

der Osten noch einmal neu erzählt<br />

werden kann. Dabei ist ganz egal,<br />

ob Stasi oder nicht: In jeder Familie<br />

–und das hat mit der Erfahrungswucht<br />

des Ostens zu tun –gibt es etwas,sei<br />

es,dass ein Onkel im Zuchthaus<br />

gesessen hat, oder ein Bruder<br />

bei der Polizei war –und darunter<br />

liegt dann noch jener andere Teil<br />

Diktaturgeschichte,der Nationalsozialismus.<br />

Diktatur also im Doppelpack.<br />

Das war mit 1989 eine echte<br />

Überforderung und konnten die Familien<br />

nicht klarkriegen. Schon,<br />

weil es im Osten keine Archivedafür<br />

gab. Dazu die verordnete Geschichtspolitik<br />

der Partei. Das war<br />

nicht Schweigen, das waren Schweigesysteme.<br />

Manhätte die Großeltern oder Eltern<br />

fragen können.<br />

Jedem war klar, dass fragen nicht<br />

einfach bedeutete, eben mal keine<br />

Antworten zu bekommen, sondern<br />

dass das auch gefährlich werden<br />

konnte. Diktaturen sind das reinste<br />

Frageabbautraining. Sie machen die<br />

Mehrheit inaktiv. Ich habe mich in<br />

dem Buch noch einmal ausführlich<br />

mit dem Buchenwald-Mythos beschäftigt,<br />

der großen Entlastungserzählung<br />

des Ostens,die noch immer<br />

erstaunlich wirksam ist. Denn mit<br />

ihr bleiben wir im Gläubigermodus.<br />

Wenn wir allerdings im Osten alle<br />

Antifaschisten sind, sind es die 20 bis<br />

25 Prozent AfD auch. Und dann haben<br />

wir ein Erklärungsproblem.<br />

Sieerinnern an die Verbrechen innerhalb<br />

des Verbrechens, begangen von<br />

in Buchenwald inhaftierten deutschen<br />

Kommunisten, die später in der<br />

DDR Kader wurden.<br />

Wenigstens die Sache mit dem<br />

Antifaschismus haben wir doch gut<br />

hingekriegt, höre ich noch oft. Aber<br />

dann kam mit 1989 der Westen und


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 27<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

ist grad<br />

In<br />

aller<br />

Not<br />

nervös<br />

Ines Geipel über<br />

Denkverbote, Sprechverbote,<br />

das 89er Glückskapital<br />

und ihr Buch<br />

„Umkämpfte Zone“<br />

Interview: Christina Bylow<br />

Auch den Mythos der emanzipierten<br />

Ost-Frau nehmen Sie sich vor. „Denn<br />

mehr Patriarchat als im Osten war<br />

faktisch nicht drin“, schreiben Sie.<br />

Das politische System war zu 99<br />

Prozent männlich. Es gab Margot<br />

Honecker, es gab Inge Lange, und<br />

welche Frau an der Spitzebitte noch?<br />

Wir finden das ja klasse: diese universal<br />

mother, die Ostfrau als<br />

Leuchtstern, als Supermodell der<br />

Emanzipation. Aber was ist mit unseren<br />

starken Müttern und ihren<br />

elenden Verantwortungslosigkeiten,<br />

die die Gewalt der Männer nicht<br />

stoppten, sondern sie oft genug geschehen<br />

ließen, die sie wegguckten<br />

und ein Leben lang ausschwiegen?<br />

Natürlich bedeutet das was, wenn<br />

eine Frau gut ausgebildet ist und ihrenBeruf<br />

hat. Aber wie viel politische<br />

Verantwortung haben die Ostfrauen<br />

tatsächlich übernommen? Was hat<br />

ihnen die Diktatur überhaupt zugestanden?<br />

Reicht es uns aus, die endhat<br />

uns auch den noch weggenommen.<br />

Sicherlich, Buchenwald ist ein<br />

großer und komplexer Stoff. Er verträgt<br />

keine Kürzungen. Aber ein bisschen<br />

mehr an Realität, als wir in Sachen<br />

Buchenwald bislang zugelassen<br />

haben, könnten wir nach 30 Jahren<br />

schon hinkriegen. Die<br />

Forschung hält jedenfalls alles Notwendige<br />

parat dafür.<br />

Schon aus Ihren früheren Büchern<br />

kennen wir Teile Ihrer Familiengeschichte.<br />

Vater und Mutter als Kriegskinder<br />

aus Nazi-Familien, Ihr Vater,<br />

der Terroragent der Stasi wurde. Nun<br />

könnte man einwenden, das sei eben<br />

eine extreme Familie. Warum ist sie<br />

dennoch so exemplarisch?<br />

Sicher kommt da bisschen viel<br />

zusammen, aber die Zuspitzung,das<br />

Extrem macht letztlich doch auch<br />

das System kenntlich. Es kann sich ja<br />

jeder selbst zusammensetzen, dass<br />

es keine Luft gab zwischen Nationalsozialismus<br />

und DDR und sich also<br />

die Hitler-Zeit und die DDR-Gesellschaft<br />

zwangsläufig verschränkt haben.<br />

Diese Doppelung im eigenen<br />

Leben zusammenzukriegen, ist nur<br />

eben schwer.Dageht es am Ende um<br />

die Fragen, wo der Großvater im<br />

Krieg war, was der Onkel zu DDR-<br />

Zeiten gemacht oder wo die Mutter<br />

weggeguckt hat. Also um Denkverbote,<br />

Fühlverbote, Distanzverbote.<br />

Wir haben keine Analyseinstrumente<br />

für diese Doppelung, die am<br />

Ende ja oft Synapsen sind. DieAbwesenheit<br />

von Sigmund Freud in der<br />

DDR und damit die Abwesenheit des<br />

Unbewussten liegt da zusätzlich<br />

drunter.Noch immer heißt es in den<br />

Familien oft: Also,wenn du zur Therapie<br />

musst, bist du krank. Dass eine<br />

Therapie auch ein eigener Raum<br />

sein kann und die Möglichkeit, was<br />

zu verändern, bleibt dabei außen<br />

vor.<br />

Wie soll man sich verändern, wenn<br />

man buchstäblich abgekoppelt ist –<br />

etwa in ländlichen Gegenden Ostdeutschlands<br />

ohne Internet-Empfang,<br />

ohne die Möglichkeit, Arbeit zu<br />

finden?<br />

Die ländlichen Gebiete mit ihren<br />

starken Verwerfungen nach 1945<br />

sind ein Thema für sich. Dabei ist<br />

klar: Die Anbindung an die Welt<br />

muss gewährleistet sein. Darin<br />

steckt aber auch das Abkoppeln von<br />

den gedanklichen Umbrüchen, die<br />

nach 89 stattgefunden haben. Wie<br />

soll es denn gehen? Ein neuer Zustand<br />

entsteht doch immer nur, indem<br />

das Andere dazukommt. Diese<br />

jetzt spürbare Härte, Aggressivität,<br />

das Degradieren des anderen, die einem<br />

im Osten begegnen können,<br />

dieses Dichtmachen, das Unversöhnliche<br />

–das ist doch vor allem<br />

Gewalt gegen sich, einfach viel<br />

Selbstdestruktion. Sich selbst zumuten,<br />

dass sich nichts verändern darf.<br />

Hat man da nicht sein Herz verschlossen?<br />

Da spielt das Gefängnis<br />

der Kindheit eine große Rolle.<br />

Sie haben einmal von den „starken<br />

inneren Mauern“ gesprochen, die<br />

viele Ihrer Generation davon abhielten,<br />

sich Veränderungen zu stellen.<br />

DieGeneration Mauer,also diejenigen,<br />

die heute zwischen 50 und 60<br />

sind, wuchsen noch mit einem klarenFeindbild<br />

auf, mit Gutund Böse,<br />

Freund und Feind. Während des Studiums<br />

mussten wir ins Zivilverteidigungslager<br />

und hatten die Stiefel vor<br />

den Betten so auszurichten, dass wir<br />

bei Nachtalarm sofort gen Westen<br />

laufen konnten, Richtung Feind. Wo<br />

sich der befand, war immer klar –<br />

und dabei spielt der Buchenwald-<br />

Mythos eben eine große Rolle: Wir<br />

sind die Guten, wir bauen das bessere<br />

Deutschland auf, der Feind<br />

hockt draußen, drüben halt. Das ist<br />

noch immer nicht aufgebraucht.<br />

ZUR PERSON<br />

Lebenslauf: Ines Geipel, geboren 1960<br />

in Dresden, war Anfang der 80er-Jahre<br />

Mitglied der Leichtathletik-Nationalmannschaft<br />

der DDR. Sie studierte Germanistik<br />

in Jena und floh im Sommer<br />

1989 in die Bundesrepublik, studierte<br />

dann noch einmal in Darmstadt Philosophie<br />

und Soziologie. Seit 2001 ist sie<br />

Professorin für Verssprache an der <strong>Berliner</strong><br />

Hochschule für Schauspielkunst<br />

„Ernst Busch“.<br />

Thema Doping: 2000 war sie Nebenklägerin<br />

im Prozess gegendie Drahtzieher<br />

des DDR-Zwangsdopings. Ihr Buch „Verlorene<br />

Spiele“ (2001) hat wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass die Bundesregierung<br />

einen Entschädigungs-Fonds für<br />

DDR-Dopinggeschädigte einrichtete.<br />

2005 gabInes Geipel ihren 4x100-Meter-Staffelweltrekord<br />

zurück, weil er unter<br />

unfreiwilliger Einbindung ins DDR-<br />

Zwangsdoping zustande gekommen war.<br />

Bücher (Auswahl): Ines Geipel hat über<br />

in der DDR unterdrückte Literatur geforscht<br />

und Bücher dazu veröffentlicht,<br />

darunter die Inge-Müller-Biografie „Dann<br />

fiel auf einmal der Himmel um“ ,„DieWelt<br />

ist eine Schachtel“ und, zusammen mit<br />

Joachim Walther,„GesperrteAblage“. Sie<br />

porträtierte ihre „Generation Mauer“ und<br />

schrieb die Romane „Das Heft“, „Heimspiel“<br />

und „Tochter des Diktators“.<br />

Ines Geipel:<br />

Umkämpfte Zone<br />

Mein Bruder,der Osten und der Hass.<br />

Klett-Cotta, Stuttgart2019,<br />

277 S.,20Euro<br />

los Werktätige zu sein oder hat<br />

Emanzipation nicht noch ein paar<br />

andereKategorien?<br />

DerSommer 2015 hat Ihren Bekanntenkreis<br />

gespalten. EinMann, den Sie<br />

nur beim Vornamen nennen, ist<br />

heute aktiv in der AfD. Die Autorin<br />

Jana Hensel sprach im Zusammenhang<br />

mit der AfD in einem Interview<br />

in dieser <strong>Zeitung</strong> von einer „gigantischen<br />

Emanzipationsbewegung von<br />

rechts“. Zudem sagte sie in einem Gespräch<br />

im Deutschlandfunk: „Fremdenfeindlichkeit<br />

und Rassismus im<br />

Osten ist (sic) immer Träger von Systemkritik.“<br />

Werden da Begriffe wie<br />

Emanzipation und Kritik umdefiniert?<br />

Die Mythologisierung der Rechten<br />

kann nicht der Wegsein. Das ist<br />

nicht Emanzipation, sondern daist<br />

ganz klar der Systembruch gewollt.<br />

Und das ist dann kein Sprachspiel<br />

mehr,sondernderVersuch der Rechten,<br />

das Land auszuhebeln und, vor<br />

allem, möglichst viel Angst zu verbreiten.<br />

Wenn Studien im letzten<br />

Herbst sagen –fast jeder zweite Ostdeutsche<br />

ist fremdenfeindlich, fast<br />

jeder zweite will keine Einwanderung<br />

von Muslimen, und die Gewalt<br />

ist dreifach höher als im Westen –<br />

dann haben wir unabweisbar ein<br />

Problem, auch wenn wir hektisch die<br />

Zahlen hoch- und runterrechnen.<br />

Die kleine Gruppe Radikalisierter ist<br />

etwas für den Verfassungsschutz,<br />

aber die große Korona, die dabei Beifall<br />

klatscht und sich mühelos auf die<br />

rechte Straße schieben lässt, das ist<br />

nicht hinzunehmen. Wie wollen Ost<br />

undWest denn miteinander in politische<br />

Verantwortung kommen, wenn<br />

wir das abnicken?<br />

Wasschlagen Sievor?<br />

Einen Zehn-Punkte-Plan wird es<br />

dafür nicht geben. Einfache Antworten<br />

auch nicht. Der Osten hat für<br />

sich herausgefunden, dass er politisch<br />

ernst genommen wird, wenn<br />

er möglichst zu allem Nein sagt und<br />

die AfD hochbläst. Er ist dabei, sein<br />

89er Glückskapital zu verspielen.<br />

Die Ostdeutschen habe eine friedliche<br />

Revolution geschafft. Sie haben<br />

Deutschland die Einheit gebracht.<br />

Werkann das in seinem kleinen Leben<br />

schon vonsich sagen? Heißt das<br />

Nein heute, wir nehmen das alles<br />

wieder zurück? Wo wollen wir damit<br />

enden?<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK (2)<br />

Getragen wird die rechte Bewegung<br />

im Osten vorallem vonMännern Ihrer<br />

Generation und den etwa zehn<br />

Jahrejüngeren. Warum ist das so?<br />

DieJungs meiner Generation, die<br />

im Osten die AfD-Kernwähler bilden,<br />

sind noch immer mit dem etwas<br />

barocken Habitus des starken<br />

Mannes unterwegs: Draufhalten,<br />

keine Widerrede. Dabei machen sie<br />

ja nichts anderes, als ständig den<br />

kleinen Jungen in sich totzuschlagen.<br />

Aber der ist da. Sein Schmerzist<br />

da. Es kommt mir so vor, als ob unsere<br />

inneren Schauplätze soeben<br />

mühelos neu beatmet würden. Es ist<br />

doch merkwürdig, dass sich diese<br />

letztgeborene Generation, die noch<br />

einen emotionalen Bezug zum alten<br />

Jahrhunderthat, im Hinblick auf Radikalisierung<br />

und Destruktion derart<br />

aufladen lässt. EinSchlüssel dafür ist<br />

in meinen Augen die Gewalterfahrung,<br />

die in dieser Generation liegt,<br />

all das Autoritäre, auch Zersetzende,<br />

das zersetzend nachwirkt. Nun gibt<br />

es die AfD und ihreStrategie der politischen<br />

Kuhwärme. Das ist das neue<br />

Kollektiv. Aber gerade, weil es dieses<br />

Jahr politisch um so viel geht,<br />

braucht der Osten endlich die öffentliche<br />

Anerkennung seiner langen<br />

Schmerzgeschichte, erbraucht Differenzierung,<br />

und die Erfahrungen<br />

des Ostens sollten viel stärker nach<br />

draußen, in den politischen Raum,<br />

in dieBildung, vorallem aber an den<br />

Familientisch.<br />

In kaum einem Buch von Ihnen finden<br />

sich so viele Fragezeichen wie in<br />

„Umkämpfte Zone“. Immer wieder<br />

halten Sie Zwiesprache mit sich<br />

selbst, fragen sich, wonach Siesuchen<br />

und weshalb. Esist die Haltung des<br />

Zweifels.<br />

Je länger man über einen Raum,<br />

eine Zeit, eine Gesellschaft nachdenkt,<br />

umso mehr Aspekte kommen<br />

dazu. Dinge werden konturierter,<br />

Überflüssiges fällt weg, der eigene<br />

Blick bekommt zwangsläufig mehr<br />

Etagen. Der Osten ist grad nervös,<br />

vielleicht ist er am Kippen. Aber ich<br />

begegne auch vielen, die fragen, die<br />

zweifeln, die suchen. Wie will man<br />

denn rauskommen?<br />

Christina Bylow<br />

las vonInes Geipel zuerst<br />

die Inge-Müller-Biografie.<br />

VonFrank Junghänel<br />

Das Krankenhaus ist nicht nur<br />

der beliebteste Schauplatz im<br />

deutschen Fernsehen, sondernauch<br />

der verlogenste.Woman hinschaut,<br />

trifft man auf supersympathisches<br />

Klinikpersonal, das sich um supersympathische<br />

Patienten kümmert<br />

und im Schatten der OP-Lampe hin<br />

und wieder noch die Muße für eine<br />

flüchtige Romanze findet. Insofern<br />

ist es schon mal sehr verdienstvoll,<br />

dass diese Station in Dortmund wie<br />

eine Station für gesetzlich Versicherte<br />

aussieht. Eine sympathische<br />

Ärztin gibt es in dem „Tatort“ aus der<br />

Notaufnahme zwar auch, sogar eine<br />

Affäre, die man bei dem Stress, den<br />

Depressionen, dem notorischen<br />

Schlafmangel und dem Wahnsinn<br />

drumherum aber kaum so nennen<br />

mag. Krank sind auch die Gesunden.<br />

Derrichtige Fall für Fabers Abteilung<br />

also, die ja auch dauernd am Limit<br />

taumelt. Zwei Berufsgruppen treffen<br />

aufeinander,deren Arbeitsalltag von<br />

emotionaler Überforderung geprägt<br />

ist, wobei sie sich bei Strafe ewiger<br />

Schuldgefühle keine Fehler erlauben<br />

dürfen. Es geht um Leben und Tod.<br />

Totist hier zunächst einmal die<br />

Internistin der Notambulanz, eine<br />

Pflegerin findet sie unter seltsamen<br />

Umständen im Ruheraum. Bis auf<br />

die Unterwäsche entkleidet, ihr Kopf<br />

steckt in einer Plastiktüte. Sexunfall,<br />

Suizid oder Verbrechen? Das Buch<br />

von Markus Busch, der bisher unter<br />

anderem an Filmen von Dominik<br />

Graf beteiligt war, konzentriert sich<br />

ganz klassisch auf die Ermittlung.<br />

Ein Mord, ein Ort, ein Täter. Nur<br />

wenn es die kriminalistische Dramaturgie<br />

erfordert, verlässt der Film das<br />

Krankenhaus,das in der präzisen Inszenierung<br />

von Richard Huber wie<br />

ein Organismus wirkt, der auf ganz<br />

eigene Weise in diesen mysteriösen<br />

Vorfall verwickelt ist.<br />

Die Kamera ist in Großaufnahme<br />

immer ganz nah bei den Ermittlern,<br />

denen die psychischen Verwerfungen<br />

tatsächlich ins Gesicht geschrieben<br />

sind. Fabers Alpträume, Frau<br />

Böhnischs Müdigkeit, Nora Dalays<br />

Panik –was bisher mitunter zur Pose<br />

geriet, wirkt in diesem außergewöhnlichen<br />

Film so authentisch wie<br />

noch nie. Es gibt niemanden, der<br />

nicht in Not wäre. Schließlich dringt<br />

Faber zum Herz der Finsternis vor:<br />

Es schlägt in ihm.<br />

Tatort–Inferno So, 20.15 Uhr,ARD<br />

Faber (Jörg Hartmann) und Frau Bönisch<br />

(Anna Schudt, l.) mit der Notärztin Dr.<br />

Müller-Seibel (Doris Schretzmayer) ARD<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,11. April<br />

1 Kommissar Dupin ARD 4,63 15 %<br />

2 Euro-League RTL 4,62 14 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,30 15 %<br />

4 Euro-League, 2 RTL 4,19 17 %<br />

5 heute ZDF 3,88 17 %<br />

6 Gipfelstürmer ZDF 3,75 12 %<br />

7 Notruf Hafenkante ZDF 3,58 13 %<br />

8 SokoStuttgart ZDF 3,56 19 %<br />

9 heute-journal ZDF 3,40 12 %<br />

10 Werweißdenn...? ARD 3,34 19 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Tagestipp<br />

Buchpremiere<br />

Liebeserklärung an Harry Kupfer<br />

Harry Kupfer war lange Direktor und Chefregisseur an der Komischen<br />

Oper.Erinszenierte hier unter anderemWagners„Die Meistersinger von<br />

Nürnberg“, die Erstaufführung (in der DDR) von Aribert Reimanns „Lear“<br />

und Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ und zuletzt Händels Barockoper<br />

„Poros“. Siesteht derzeit auf dem Spielplan. Die<strong>Berliner</strong> Naturwissenschaftlerin<br />

und Publizistin Johanna Eggert (1921–2018), die eigentlich am Deutschen<br />

Institut für Normung eine Arbeitsgruppe leitete,die das ISBN-System<br />

entwickelte, war ihr Leben lang fasziniert von Kupfers Inszenierungen. Das<br />

sorgfältig recherchierte Buch „Harry Kupfer –Inszenierte Musik“ ist ihr Vermächtnis.Freunde<br />

vollendeten es,nachdem Johanna Eggertimvergangenen<br />

Jahr gestorben war.Der Intendant des Hauses BarryKosky stellt es nun selbst<br />

vor, HarryKupfer wirdanwesend sein. Susanne Lenz<br />

Harry Kupfer–InszenierteMusik Sonnabend,16Uhr,imFoyer der KomischenOper,Behrenstraße<br />

55–57,der Eintritt ist frei<br />

BÜHNE<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: SoydeCuba<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Othello<br />

20.00: Der Lebenslauf des BoxersSamson-Körner<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Tosca; 20.00 Tischlerei: NeueSzenen IV<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.00: Hunger.Peer Gynt<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30 Box: Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park<br />

20.00: It Can’t Happen Here<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00,<br />

21.30: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

20.00: MegaIsrael (Gauthier Dance)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: Poros<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00:Monsieur Pierre geht online<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: Jugend ohne Gott<br />

20.30 Studio: Mephistoland<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: 9Tagewach<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

16.00: #disPlaced –#rePlaced 2<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Nein zum Geld<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

16.00, 21.15 Saal A: FIND: The Town Hall Affair (The<br />

Wooster Group); 16.30: status quo<br />

17.30 Studio: FIND:(Teatro Línea de Sombra)<br />

19.00 Saal B: FIND:ImHerzen derGewalt<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

16.00 Champagnerhalle: Der letzteRaucher<br />

20.00: Monsieur Claude und seine Töchter<br />

Schlossplatztheater (& 651 65 16)<br />

20.00: Replay–Ein musikalisches Live-Hörspiel<br />

Spiegelpalast am Bahnhof Zoo (Hertzallee 41)<br />

19.00: Hoodoo<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Festtage2019: Die Verlobung im Kloster<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.30: Haußmanns Staatssicherheitstheater<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00: Die Werkschau –2.Satz: LargoMaggiore<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

23.30: Geisterstunde(Der Tod)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Zwei Zimmer,Küche: Staat!<br />

19.30 Studio: Wirhaben genug (Ruwe&Valenske)<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

20.00: Blackshot Sillypipers<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Tropical (Hazel Brugger)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00, 22.00: Die LiveShow<br />

StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />

17.00, 20.30: Blue Man Group –The Show<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: The Band –Das Musical<br />

Anzeige<br />

MuseuM<br />

SONNABEND<br />

Theater am Potsdamer Platz (& 259244555)<br />

14.30, 19.11: Shadowland –Das Original<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00: Immer Ich (IngoBörchers)<br />

Urania (& 218 90 91)<br />

20.00: Lustig,aber wahr! (BastianBielendorfer)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Zukunft is the future (Vince Ebert)<br />

Zimmertheater Steglitz (& 25 05 80 78)<br />

20.00: Das Nachtgespenst<br />

KLASSIK<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

18.00: Aris &Aulis,<strong>Berliner</strong> Domkantorei, Ltg.Tobias<br />

Brommann, Passionskonzert, Dvorák: Stabat mater<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin, Anna<br />

Vinnitskaya (Klavier), Gábor Boldoczki (Trompete), Ltg.<br />

Dmitrij Kitajenko<br />

20.00 Werner-Otto-Saal: Landesjugendensemble<br />

Neue Musik Berlin, Ltg.JobstLiebrecht, Gerhard<br />

Scherer,Aufbruch!<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />

Robin Ticciati, MitsukoUchida (Klavier)<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 20.00: Sinfonie Orchester Berlin,<br />

Ltg.Christoph Koncz, Nina Buchholz (Flöte), Simon<br />

Zhu (Violine)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Buchhandlung Moritzplatz (& 61 67 52 70)<br />

19.00: Das Bauhaus in Weimar,Dessau und Berlin,<br />

Dr.Christiane Kruse, Buchvorstellung<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

16.00: Gott,ist die Gegend runtergekommen –Fontane<br />

auf Reisen, Hans-Jürgen Schatz<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

22.30: Festival Internationale Neue Dramatik: One<br />

Mic Stand /Carol Schuler &The Maenads, Poetry<br />

Slam und Konzert, anschl. Closing Party<br />

Union Filmtheater (& 65 01 31 41)<br />

20.00 Neuer Saal: Ostberlin PoetrySlam<br />

KONZERT<br />

Bi Nuu (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Dare (Thin Lizzy), support: Marc Jürs, Hard-<br />

2Soul, The Almost Forgotten Songs, AORRock Night<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00: Hot Chip<br />

FunkhausBerlin (& 12 08 54 16)<br />

20.30 Saal 1: Kruder &Dorfmeistr<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

20.00: Ida Gard &Tom Lüneburger<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Bonaparte<br />

Maze (& 55 51 84 54)<br />

20.00: Kelvin Jones<br />

Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />

20.00: Maite Kelly<br />

Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />

20.00: Cosmic Psychos,The Hippriests<br />

Prince Charles (Prinzenstr.85f)<br />

20.00: Mc Fitti<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: Keimzeit Akustik Quintett, Albertine<br />

UdK Konzertsaal Hardenbergstraße<br />

(& 31 85 23 74) 20.00:Soap&Skin<br />

e phraiM-palais<br />

OST-<br />

BERLIN<br />

DIEhaLBEhaupTSTaDT<br />

11.05.–09.11.2019<br />

#ostberlin<br />

www.ost.berlin<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 8838551) Ein Gauner &Gentleman<br />

15.15, 20.30; Green Book 17.30; Wir Sa22.45; Matinee:<br />

Prinz Eisenherz So 12.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Monsieur Claude II (OmU)<br />

14.00, 16.30, 19.00, Sa a. 21.30; Matinee: Exhibition on<br />

Screen: Der jungePicasso So 12.00<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 1026) Monsieur Claude II<br />

14.00, 16.30,19.00, Sa a. 21.30; Matinee: 2001: Odyssee<br />

im Weltraum –2001: ASpace Odyssey(70mm) So 11.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Border 15.15, 17.45,<br />

20.15; Bohemian Rhapsody (OmU) So 12.15; Christo<br />

(OmU) 14.20, 16.40, 19.00, 21.20, So a. 12.00; Das Haus<br />

am Meer 15.30; Vice 17.50; Vice (OmU)20.40; Rafiki So<br />

11.00; Matinee: Reiß aus So 13.00; Of Fathers and Sons<br />

(OmU) 13.30; Birds Of Passage 15.40, 18.20; Wir(OmU)<br />

21.00; Birds Of Passage – Pajaros de verano (OmU) So<br />

11.00; Renzo Piano (OmU) 13.15; Trautmann 14.50; Green<br />

Book (OmU) 17.15; Asche ist reines Weiß 20.00, So a.<br />

11.20; Matinee: RBG (OmU) So 11.00; Another Day ofLife<br />

13.40; Die Berufung (OmU) 15.40; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) 18.15, 20.30; Matinee: Capernaum So 11.00;<br />

Die Wiese 14.15; Free Solo (OmU) 16.20; Beale Street<br />

(OmU)18.40; Mid90s (OmU) 21.15<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) BildbuchSa14.45; Vakuum<br />

16.30; Ein Gauner &Gentleman 18.15, 20.15; The Mule Sa<br />

22.15; Ein königlicher Tausch So 14.30; The Lego Movie II<br />

15.00; This Mountain Life (OmU) 17.00; Renzo Piano<br />

18.30; The Sisters Brothers 20.00; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) Sa 22.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Alfons Zitterbacke 14.00, 16.00;<br />

Ein Gauner &Gentleman 15.45, 18.15, 20.30; Bohemian<br />

RhapsodySo11.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.45; Die Berufung 18.00, 20.30; Matinee: Maria<br />

StuartSo11.15; Lampenfieber 14.00; Yuli 16.00; The Favourite<br />

18.15; Bohemian Rhapsody20.50; Matinee: Die Frau<br />

des Nobelpreisträgers So 11.30; Unheimlich perfekte Freunde<br />

13.10, 15.10; Green Book 17.10, 20.00; Ailos Reise So<br />

11.15; Checker Tobi 13.15; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

315.15; Beale Street 17.30; Weil Du nur einmal lebst<br />

20.00, So a. 11.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Willkommen im Wunder<br />

Park 11.00, 13.00; 3D: Willkommen im Wunder Park 15.10;<br />

3D: Shazam! 17.25; After Passion 20.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

23.10; 3D: Dumbo 12.00; 3D: Captain Marvel<br />

14.30; After Passion Sa 17.25; 3D: Shazam! 20.00, 23.00;<br />

Preview: Der Fall Collini So17.15; After Passion 12.15,<br />

14.40, So a. 17.30; 3D: Captain MarvelSa17.15; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.10; Escape Room 22.45; Shazam!<br />

11.45; 3D: Dumbo 14.30; Niemandsland 17.10; Green<br />

Book 19.45; Wir 22.45; Alfons Zitterbacke 11.40, 14.00;<br />

3D: Willkommen im Wunder Park 16.15, 18.30; 3D: Captain<br />

Marvel Sa20.45; Niemandsland So 20.45; Die Wiese Sa<br />

11.30; Dumbo Sa 16.45, So 17.40; After Passion 23.15;<br />

The Hate UGive So11.50; Shazam! So 14.45; Captain<br />

Marvel So20.20; Alfons Zitterbacke Sa17.00, So 16.30;<br />

Niemandsland Sa19.15; Die Goldfische Sa 21.45; Die<br />

Wiese So 11.45, 14.15; Captain Marvel So18.45; Wir So<br />

21.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Iron Sky Sa 11.00;<br />

Prinzessin Emmy 12.30; Of Fathers and Sons (OmU) Sa<br />

13.45; Drachenzähmen leicht gemacht 315.30; Dark Eden<br />

(OmU) 17.30; Berlin Bouncer (OmenglU) 18.50; Border<br />

(OmU) 20.20; BlacKkKlansman (OmU) Sa 22.10; Iron Sky<br />

(OmU) So 11.00; Die Frau des Nobelpreisträgers (OmU) So<br />

13.45; Das Wolfshaus (OmU) So 22.10; Unser Team (OmU)<br />

Sa 11.00; Die Winzlinge Sa 12.45; Can You Ever Forgive<br />

Me? (OmU) Sa 14.15; The Favourite (OmU) Sa 16.00; Weil<br />

Du nur einmal lebst Sa 18.00, So21.35; Der Goldene<br />

Handschuh (DFmenglU) 19.40; Bohemian Rhapsody(OmU)<br />

Sa 21.35; Lords of Chaos (OmU) Sa 23.50; Can You Ever<br />

ForgiveMe? So 11.00; Pettersson und Findus So 12.45; The<br />

LegoMovie II So 14.00; Beale Street (OmU) So 16.00; Ein<br />

Gauner &Gentleman (OmU) So 18.00; Mia und der weiße<br />

Löwe11.00; 25 km/h Sa 12.30; Vice (OmU) Sa 14.30; Der<br />

Junge muss an die frische Luft 16.50; Green Book (OmU)<br />

18.30; Free Solo (OmU) 20.45; BeachBum (OF) 22.30; 3D:<br />

Spider-Man So 12.30; Phantastische Tierwesen So 14.30<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Die Winzlinge 13.00; Ostwind 4<br />

15.00; Vorhang auf für Cyrano 16.45; Trautmann 19.00;<br />

BeachBum 21.15; Berlin Calling (DFmenglU) Sa 23.30; Oh<br />

Boy(DFmenglU) So 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Die Wiese 12.00,<br />

16.15; Green Book (OmU) Sa 13.45; Free Solo (OmU) Sa<br />

18.00; Border (OmU) 20.00; The Sisters Brothers (OmU)<br />

22.15; Roma (OmU) So13.45; Der Funktionär So 18.00;<br />

Hi, AI (OmU) 12.15; Stiller Kamerad 14.00; This Mountain<br />

Life (OmU) 15.45; Der Funktionär Sa 17.30; Fair Traders<br />

(OmU) 19.00; Dark Eden (OmU) 20.45; Winter in Havanna<br />

(OmU) So 17.15<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz The LegoMovie II Sa 11.15,<br />

So 12.15; Shazam! 11.15, 14.15, Sa a. 16.45, So a.<br />

17.15; Mia und der weiße Löwe 11.15; Dumbo 11.15,<br />

14.00, 16.30, Sa a. 19.45, So a. 19.30; Ostwind 411.30;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 11.30, 13.45;<br />

After Passion 11.30, 14.00, 19.30, 22.15, Sa a. 16.45, So<br />

a. 16.30; Rocca verändertdie Welt 11.45; Die Wiese 11.45,<br />

14.15; Unheimlich perfekte Freunde Sa 12.00, So 11.30;<br />

Alfons Zitterbacke 12.00, 14.30, 17.00; IMAX 3D: Under<br />

The Sea 12.15; Willkommen im Wunder Park Sa 12.30,<br />

14.45, So 12.00, 14.15; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

Sa 13.45, So 14.30; Die Goldfische 13.45, 19.30, Sa a.<br />

16.45, 23.00, Soa.16.30, 22.00; IMAX 3D: Shazam!<br />

14.00, Sa a. 20.00, 23.00; Monsieur Claude II 17.15, Sa a.<br />

14.15, 19.45, 22.15, So a. 14.30, 20.00, 22.45;Shazam!<br />

(OF) Sa 14.30, So 13.45; Milf –Ferien mit Happy End Sa<br />

14.30, So 11.45; Friedhof der Kuscheltiere 14.45, 17.15,<br />

20.15, 22.45; Hellboy 20.00, 23.00, Sa a. 16.30, So a.<br />

16.15; Die Berufung Sa 16.30; IMAX 3D: Shazam! (OF) Sa<br />

17.00; Captain Marvel 17.00; 3D: Willkommen im Wunder<br />

Park Sa 17.15, So 16.45; Trautmann Sa 17.30; Ein Gauner<br />

&Gentleman Sa 17.30, So 16.45; Niemandsland 19.15;<br />

Green Book 19.15; Bohemian Rhapsody 19.15; 3D: Captain<br />

Marvel 22.30, Sa a. 19.30, So a. 19.45; Hellboy (OF)<br />

19.45; Hard Powder Sa 20.00, 22.45, So 23.00; Destroyer<br />

Sa 20.15, So 19.00; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 22.00;<br />

3D: Alita: Battle Angel 22.00; Glass 22.15; Was Männer<br />

wollen Sa 22.30, So 22.15; The Hate UGive22.30; Escape<br />

Room 22.45; Mascha und der Bär So 15.00; 3D: Shazam!<br />

So 16.45, 20.00; Preview: Der Fall Collini So 17.00<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) OfFathers and Sons<br />

(OmU) 16.00; Die Wiese 18.00; Der Goldene Handschuh<br />

20.00; Beach Bum (OF) 22.10; Rafiki (OmU) 16.15; Voll<br />

Rita! (OmenglU) 18.00; Berlin Bouncer 19.35; Mid90s<br />

(OmU) Sa 21.20; Mandy (OmU) Sa 23.00; Wintermärchen<br />

So 21.20<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar Hellersdorf (✆ 04 51/703 02 00)Willkommen<br />

im Wunder Park 11.00, 13.30; Misfit Sa 11.10; Alfons Zitterbacke<br />

11.10, 13.40, 17.00; Rocca verändert die Welt<br />

11.15; 3D: Dumbo 11.20; Ostwind 411.30; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 11.40; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 313.50; Die Goldfische Sa14.00; Unheimlich<br />

perfekte Freunde 14.10; Dumbo 14.10, 17.10, Sa a. 19.40;<br />

After Passion 14.20, 16.20, 19.20, Sa a. 22.30; Shazam!<br />

Sa 16.30, So 13.40; Monsieur Claude II16.50, 20.15;<br />

Hellboy 16.50, 19.50, Sa a. 22.40; 3D: Willkommen im<br />

Wunder Park 17.15; 3D: Shazam! 19.30, Sa a. 22.40;<br />

Friedhof der Kuscheltiere 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Captain<br />

Marvel 20.10; Wir Sa22.50, So 19.40; Escape Room Sa<br />

23.00; Captain Marvel Sa23.00; Prinzessin Emmy So<br />

11.10; Preview: Der Fall Collini So 17.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Trautmann Sa 13.20, So 20.00;<br />

Alfons Zitterbacke Sa15.30, 19.00, So 16.20, 18.00;Vorhang<br />

auf für Cyrano Sa 17.05; Tito, der Professor und die<br />

Aliens So 13.30; Alfons ZitterbackeSo15.05<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 03871/211 41 09) Dumbo 12.00, 14.40,<br />

17.10; Ostwind 412.10; Rocca verändert die Welt 12.15;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 12.15; Misfit<br />

Sa 12.20; Ralph reichts 2: Chaos imNetz 12.30; Alfons<br />

Zitterbacke 12.30, 14.50, 17.15; Willkommen im Wunder<br />

Park 12.40, 15.00, 17.15; Unheimlich perfekte Freunde<br />

12.45, 15.10; Shazam! 14.30, 19.30; Captain Marvel<br />

14.30, 20.00, Sa a. 22.20; 3D: Willkommen im Wunder Park<br />

14.40, 17.30, 19.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

14.45; After Passion 15.00, 17.40, 20.10, Sa a. 22.50; 3D:<br />

Shazam! 17.00, Sa a. 22.10;<br />

Hellboy17.20, 20.10, Sa a. 22.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

17.30, 20.00, Sa a. 22.50; Monsieur Claude II 17.40,<br />

20.15, Sa a. 22.45; Die Goldfische Sa 19.40; Wir19.50, Sa<br />

a. 22.40; Hard Powder Sa 22.40; Escape Room Sa 23.00;<br />

Prinzessin Emmy So 12.20; Preview: Der Fall Collini So<br />

19.40<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Christo (OmU) 17.00, 19.20;<br />

Wir(OmU) 21.40, So a. 14.30; B Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) 16.30; The Favourite (OmU) 18.40; Vice (OmU)<br />

21.15; RenzoPiano (OmU) So 14.45<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Bildbuch Sa 13.30,<br />

So 13.45; Of Fathers and Sons (OmU) Sa 13.45, So 14.00;<br />

Roma (OmU) Sa 15.30, So 11.15; Das Haus am Meer<br />

(OmU) 15.45; Im Land meiner Kinder 18.00; Der Funktionär<br />

Sa 18.15, So 16.00; Another Day of Life –Jeszcze dzien<br />

zycia (OmU) 19.45, Sa a. 22.00; Bildbuch –Lelivre d‘image<br />

(OmU) Sa 20.00; Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest White<br />

(OmU) 21.30; Vakuum So 12.00; achtung berlin: Der Stein<br />

zum Leben So 18.30; achtung berlin: Frau SternSo21.00<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) M1Der kleine Maulwurf<br />

(1963-1975) Sa 10.15, So 10.00; VomLokführer,der die<br />

Liebe suchte Sa 11.45; Border (OmU) 13.45, 18.30, 21.00,<br />

Sa a. 23.30; Alfons Zitterbacke 16.15; Die Winzlinge So<br />

11.30; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />

10.00; Alfons Zitterbacke 12.00, 14.15; Birds Of Passage<br />

– Pajaros de verano (OmU) 16.30, 21.30; Of Fathers<br />

and Sons (OmU) 19.15; RBG (OmU) Sa 11.15; Checker<br />

Tobi 13.30; Unheimlich perfekte Freunde 15.30; Monsieur<br />

Claude II (OmU) 17.45, 20.00, So a. 11.15; The Favourite<br />

(OmU) Sa 22.15; Beach Bum (OF)So22.15<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Amerika Square –Plateia<br />

Amerikis (OmU) Sa 20.30; Yves‘ Versprechen (OmU) So<br />

20.30<br />

KINO<br />

Held der Neuen Welle<br />

Claus Löser über<br />

eine Werkschau mit Filmen des<br />

schwedischen Wegbereiters Bo Widerberg<br />

Die 18-jährige Britt geht Tagfür Tagineiner<br />

Textilfabrik ihrer monotonen Arbeit<br />

nach. Sie ahnt und hofft, dass dies<br />

nicht alles gewesen sein kann, sucht<br />

nach Auswegen, ohne genau zu wissen, worin<br />

diese bestehen könnten. An den Abenden und in<br />

den Nächten streunt sie durch die Stadt, bevor sie<br />

dann nach Hause zurückkehrt, wo ihre Eltern, vor<br />

dem Fernseher schlafend, auf sie warten. Nach einer<br />

flüchtigen Affäre mit einem Musiker wird sie<br />

schwanger. Sie nimmt ihre Aufgabe als Mutter an<br />

und beginnt, mit anderen Augen auf das Leben zu<br />

schauen. Der1962 gedrehte<br />

„Barnvagnen“ (Kinderwagen)<br />

war Bo Widerbergs<br />

Spielfilmdebüt. Er erfüllte<br />

damit Forderungen nach<br />

einem lebensnahen Inszenierungsstil,<br />

die er selbst in<br />

mehreren Aufsätzen programmatisch<br />

formuliert<br />

hatte. Der vorher als Filmkritiker<br />

und Autor aktive<br />

Regisseur positionierte sich<br />

damit namentlich gegen<br />

Ingmar Bergman. Dem international<br />

hoch geschätzten<br />

Vater des neuen skandinavischen<br />

Kinos warf erästhetisierende<br />

Weltfremdheit<br />

vor, die nichts mehr mit den<br />

aktuellen Problemen einer<br />

nachrückenden Generation<br />

zu tun habe.Ertrafdamit offenbar<br />

den Puls der Zeit.<br />

Kaum zu glauben, dass ein<br />

derartspröder Alltagsfilm zu<br />

den erfolgreichsten schwedischen<br />

Produktionen der<br />

frühen Sechziger gehörte. Mehr noch: Er ebnete<br />

nicht nur den Wegfür Widerbergs eigene Karriere,<br />

sondern wirkte auch als Ermunterung für weitere<br />

nordische Kollegen, es ihm gleich zu tun. So legte<br />

sein damaliger Kameramann JanTroell schon 1966<br />

mit „Här har du ditt liv“ (Hier hast du dein Leben)<br />

selbst einen wichtigen Beitrag zu dieser skandinavischen<br />

Neuen Welle vor. Seine Landsleute Vilgot Sjöman<br />

(Ich bin neugierig –gelb, 1967) und RoyAndersson<br />

(Eine schwedische Liebesgeschichte,1970) folgten<br />

wenig später. Im benachbarten Dänemark<br />

machten vor allem Jørgen Leth (Der perfekte<br />

Mensch, 1967) und Henning Carlsen (Hunger,1966)<br />

vonsich reden.<br />

Es ist immer wieder faszinierend, welch virulentvielfältiges<br />

Potenzial damals im globalen Kino unterwegs<br />

war. Ohne Zweifel waren die frühen bis<br />

mittleren 60er-Jahre ein Goldenes Zeitalter der<br />

Filmkunst – das freilich nicht ewig fortdauern<br />

konnte. Anhand der jetzt im Arsenal präsentierten<br />

Werkschau mit sämtlichen Kinofilmen von Bo Widerberg<br />

wird auch ablesbar, auf welche Weise sich<br />

diese Aufbrüche nach und nach erschöpften. Der<br />

1997 verstorbene Künstler und kinematographische<br />

Autodidakt konnte nach„Barnvagnen“ bis Mitte der<br />

Siebziger zunächst Film auf Film drehen. Undalle<br />

waren sie erfolgreich! „Kvarteret Korpen“ (Das Rabenviertel,<br />

1963) war eine stark autobiografisch geprägte<br />

Unterschichten-Geschichte aus Malmö.<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Szene aus „Schön ist die Jugendzeit“ von 1995,<br />

den Widerberg kurz vor seinem Toddrehte. IMAGO<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Alfons Zitterbacke Sa14.00, So<br />

11.00; Dark Eden (OmU) Sa 15.45; Free Solo (OmU) Sa<br />

17.00; Matinee: Renzo Piano (OmU) So 12.45; Tito, der<br />

Professor und die Aliens So 14.00; This Mountain Life (OmU)<br />

So 15.30; Kerstin Polte Werkschau: SOOKEE –Von Seepferdchen<br />

und Schränke(OmenglU) /Kein Zickenfox –Das Frauenblasorchester<br />

Berlin (m. Gästen) So 17.00; Kerstin Polte<br />

Werkschau: Werhat eigentlich die Liebe erfunden? (OmenglU;<br />

m. Gästen) So 19.30; Vice (OmU) So 21.30; Die Häschenschule<br />

–Jagd nach dem goldenen Ei Sa 14.00, So<br />

11.00; Can You Ever Forgive Me? (OmU) Sa 15.30; Renzo<br />

Piano (OmU) Sa 17.15; Bildbuch –Lelivre d‘image (OmU)<br />

Sa 18.30; Beale Street (OmU) Sa 20.15; Bohemian Rhapsody(OmU)<br />

Sa 22.30; Green Book So 12.15; Die unglaublichen<br />

Abenteuer vonBella So 14.30; Dark Eden (OmU) So<br />

16.15; Free Solo (OmU) So 17.45; Die Berufung (OmU) So<br />

19.45; Iron Sky (OmU) So 22.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Alfons Zitterbacke 13.40, 15.40;<br />

Monsieur Claude II 14.30, 17.40, 20.00,Saa.22.15; New<br />

Ein Gauner &Gentleman 16.45, 19.00, 21.15<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Rocca verändert die Welt<br />

13.00, So a. 10.15; Prinzessin Emmy Sa 13.00, So 12.00;<br />

Ostwind 4Sa13.00, So 10.15, 12.45; Alfons Zitterbacke<br />

13.15, 15.30, So a. 11.00; Willkommen im Wunder Park<br />

14.00, So a. 10.00; After Passion 17.30, Sa a. 14.45, So a.<br />

20.00; Unheimlich perfekte Freunde 15.15; Dumbo 15.15,<br />

17.45; 3D: Willkommen im Wunder Park 16.00; Shazam!<br />

17.00;Monsieur Claude II 17.45, 20.15, So a. 14.45; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 18.00, 20.30; 3D: Shazam! Sa 20.00;<br />

Preview: Der Fall Collini Sa 20.15; Die Goldfische Sa 20.30,<br />

So 20.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks So<br />

10.45; Die Wiese So 12.30; Weil Du nur einmal lebst So<br />

20.00<br />

„Ådalen 31“ beschäftigte sich mit einem historischen<br />

Konflikt: Nachdem am 14. Mai 1931 das<br />

schwedische Militär während eines Streiks 15 Arbeiter<br />

einer Sulfatfabrik erschossen hatte,kam es zu einer<br />

Polarisierung, die sich als Trauma in die kollektive<br />

Erinnerung einschrieb. Auch „Joe Hill“ (1971)<br />

über den berühmten, aus Schweden stammenden,<br />

1915 in den USA hingerichteten Gewerkschafter<br />

und Protestsänger war ein gelungenerVersuch, politischen<br />

Widerstand individuell nachzuzeichnen.<br />

Seinen national und weltweit größten Erfolg konnte<br />

Widerbergbereits mit der 1967 uraufgeführten, mit<br />

einem Doppelselbstmord<br />

endenden Liebestragödie<br />

„Elvira Madigan“ verzeichnen.<br />

Zursymbiotisch in den<br />

Film eingewobenen Klaviermusik<br />

Mozarts wurde hier<br />

von der verbürgten Amour<br />

fou zwischen einer Trapezartistin<br />

und einem Offizier<br />

im 19. Jahrhunderterzählt.<br />

Widerbergs Niedergang<br />

begann 1979 interessanterweise<br />

mit einer bundesdeutschen<br />

Koproduktion<br />

(ZDF). Die Hamsun-Verfilmung<br />

„Victoria“ war seine<br />

erste Arbeit, die von der<br />

Presse verrissen und vom<br />

Publikum gemieden wurde.<br />

Der Film sei eine „Schmonzette“<br />

(Welt), dabei „langweilig<br />

und leer“ (Die Zeit)<br />

sowie „angestrengt“ (Süddeutsche<br />

<strong>Zeitung</strong>); er ließe<br />

sogar „Knut Hamsun als<br />

Idiot dastehen“ (FAZ).<br />

Ganz so hart möchte man<br />

das heute nicht mehr sehen. Doch die Fallhöhe zu<br />

den früheren Werken ist augenfällig. Was früher<br />

authentische Kraft vermittelte, wirkte plötzlich<br />

behauptet, stilistische Kühnheit wandelte sich zur<br />

Dekoration. Nach diesem Fiasko blieb Widerberg<br />

wie zum Trotz beim Fernsehen. Erst kurz vor seinem<br />

Tod fand er mit „Lust och fägring stor“<br />

(Schön ist die Jugendzeit) annähernd zur Kraft<br />

seiner frühen Kinofilme zurück. Er besann sich bei<br />

dem mit dem Silbernen Bären prämierten Film<br />

auch thematisch auf die eigene Jugend im Malmö<br />

der 40er-Jahre.Während ringsum dieWelt im Kriegsgemetzel<br />

versinkt, entspinnt sich zwischen einem<br />

15-jährigen Schüler und dessen 37-jähriger Lehrerin<br />

eine komplexe, von gegenseitigen Abhängigkeiten<br />

geprägte Affäre. In der Hauptrolle besetzte Widerberg<br />

seinen eigenen Sohn.Abgerundetwirddie Retrospektive<br />

von mehreren Kurzfilmen sowie vom<br />

aufschlussreichen dokumentarischen Porträt „Lebenumjeden<br />

Preis“ (1998) vonStefan Jarl.<br />

Leben um jedenPreis –Retrospektive Bo Widerberg<br />

Arsenal,bis zum 28.4.<br />

Claus Löser<br />

istFilmhistoriker,Kritikerund Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramminder Brotfabrik.<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Alfons Zitterbacke Sa<br />

13.00, 16.00, So 11.00, 13.30, 15.30; Die Wiese Sa<br />

13.15, 15.30, So 13.00, 15.15; Der Funktionär Sa 14.00,<br />

So 16.15; Vorhang auf für Cyrano Sa 18.00, So 17.30; Monsieur<br />

Claude II Sa 18.15, 20.30, 23.00, So 18.00, 20.15;<br />

Ein Gauner &Gentleman Sa 18.15, So 17.30; Beach Bum<br />

Sa 20.30, 22.30, So 20.00; Spatzenkino: Oster-Spezial So<br />

11.00; Rocca verändertdie Welt So 14.00; Yuli So 20.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Dumbo<br />

11.30, 14.15, 17.00; Unheimlich perfekte Freunde 11.40;<br />

Mia und der weiße Löwe11.45; After Passion 11.45, 14.30,<br />

17.15, 20.00, Sa a. 23.00; Misfit 12.00; Alfons Zitterbacke<br />

12.00, Sa a. 14.30, 17.00, So a. 14.40; Ostwind 412.10;<br />

Willkommen im Wunder Park 12.30,14.45; Shazam! 14.00;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 314.15; Monsieur Claude<br />

II 14.30, 17.15, 20.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

Sa 14.40; 3D: Shazam! 16.45, 19.45, Saa.<br />

23.00; 3D: Willkommen imWunder Park 17.00; Captain<br />

Marvel 17.00, 20.00; Friedhof der Kuscheltiere 17.15,<br />

20.00, Sa a. 22.45; Wir Sa19.45, 23.00; Die Goldfische<br />

19.45; Hellboy20.00, Sa a. 22.45; 3D: Captain MarvelSa<br />

22.45; Iron Sky Sa 23.00; Escape Room Sa 23.00; Mascha<br />

und der Bär So 15.00; Preview: Der Fall Collini So 17.00;<br />

Hellboy(OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 14.30; Die Wiese 16.00; achtung berlin<br />

–new berlin film award: Smile (OmenglU) Sa 18.00; achtung<br />

berlin –new berlin film award: Wettbewerb Kurzfilm III<br />

(OmenglU) Sa 20.30; achtung berlin –new berlin film<br />

award: Kanun (OmenglU) So 18.00; achtung berlin –new<br />

berlin film award: Alle in einem Boot (OmenglU) So 20.30;


Kommissar Gordon & Buffy 15.30; ImLand meiner Kinder<br />

(OmU) 17.00;achtung berlin: Wettbewerb Mittellanger Film<br />

I(OmenglU) Sa 19.00; Wintermärchen Sa 21.15; achtung<br />

berlin: Wettbewerb Mittellanger Film II (OmenglU) So 19.00;<br />

Die Maske–Twarz (OmU) So 21.15<br />

Babylon (✆ 242 59 69) IndoGerman Film: Londonalli Lambodhara<br />

(OmenglU) Sa 13.15, So 13.30; IndoGerman Film:<br />

Chitralahari (OmenglU) Sa 15.00, So 13.15; achtung berlin:<br />

Wir sind jetzt Sa 16.00; achtung berlin: Fuck Fame (OmU)<br />

Sa 17.45; achtung berlin: Stress (OmU) Sa 18.00; achtung<br />

berlin: Filmprogramm (m. Kurz- u. Mittellangfilmen) 18.00,<br />

Sa a. 20.15, So a. 22.30; achtung berlin: Liebesfilm (OmU)<br />

Sa 19.45; achtung berlin: Der Stein zum Leben (OmU) Sa<br />

20.00; achtung berlin: Kanun (OmU) Sa 22.00; achtung<br />

berlin: Let The Bell Ring (OmU) Sa 22.15; achtung berlin:<br />

Get Me Some Hair! (OmU) Sa 22.30; Stummfilm um Mitternacht:<br />

Fräulein Else (m. Live-Musikbegleitung) Sa 23.59;<br />

achtung berlin: (M)other (OmU) So 15.30; CinemAperitivo:<br />

Der Job–Ilposto (OmenglU; m. Diskussion) So 16.00; achtung<br />

berlin: Arme Ritter (OmU) So 17.30; achtung berlin:<br />

6Minuten66 (OmU) So 17.45; achtung berlin: Das schönste<br />

Paar So 19.45; achtung berlin: The Beer Jesus From America<br />

(OmU) So 20.00; achtung berlin: Smile (OmU) So 20.15;<br />

achtung berlin: Der Hellseher (OmU) So 22.00; achtung<br />

berlin: Kim hat einen Penis (OmU) So 22.15<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) AStar Is Born<br />

(OmU) 10.15; Border (OmU) 13.00, 17.15, 19.45, 22.15;<br />

Ein Gauner & Gentleman (OmU) 15.15; Alfons Zitterbacke<br />

10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Monsieur Claude II (OmU)<br />

18.15, 20.30, 22.45<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Mascha und der<br />

Bär 11.00; Alfons Zitterbacke 11.00, 13.20, 15.50; After<br />

Passion 11.00, 14.10, 17.10, 19.30, 22.50; Captain Marvel<br />

22.20, Sa a. 11.10, 16.30; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3Sa11.20, So 11.10; 3D: Dumbo 11.40; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 11.45; Unheimlich<br />

perfekte Freunde 11.50; Willkommen im Wunder Park<br />

12.20, 14.45, 18.20; Monsieur Claude II13.00, 15.30,<br />

18.00, 20.30, Saa.23.10, So a. 23.00; Dumbo 13.50,<br />

17.30; Rocca verändert die Welt Sa 14.00, So 13.50; 3D:<br />

CaptainMarvel14.00, 20.00; Green Book 14.20; 3D: Shazam!<br />

14.30, 19.40, 22.15; Hellboy 16.40, 20.15, 23.15;<br />

Friedhof der Kuscheltiere 16.50, 19.50, 22.30; Shazam! Sa<br />

17.00, So 16.20; 3D: Willkommen im Wunder Park 17.45;<br />

Die Goldfische 19.30; Wir 20.20, 23.10; Escape Room<br />

20.40, 23.15; Hard Powder Sa 23.15; Ostwind 4So11.30;<br />

Preview: Der Fall Collini So 17.00; Iron Sky So 23.15<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 4603) Beale Street<br />

(OmU)<br />

15.00, So a. 10.30; Berlin Bouncer (OmU) 17.30, 22.00,<br />

So a. 13.00; Birds Of Passage – Pajaros de verano (OmU)<br />

19.30; Berlin Babylon (Omdt+englU) 15.00; Free Solo<br />

(OmU) 17.00, 21.30, So a. 10.45; Das Haus am Meer –La<br />

villa (OmU) 19.15, So a. 12.45; Talking Money–Rendezvous<br />

bei der Bank (OmU) 15.00; Another Day ofLife –Jeszcze<br />

dzien zycia (OmU) 17.00, So a. 10.45; Niemandsland<br />

(OmU) 19.00, 21.15, So a. 12.45; Die Berufung (OmU)<br />

15.00; Der Funktionär 17.30, So a. 11.00; Christo (OmU)<br />

19.30, Soa.12.45; Mid90s (OmU) 21.45; Fair Traders<br />

(OmU) 15.30; Renzo Piano (OmU) 17.30, Soa.11.15;<br />

Green Book (OmU) 19.15, So a. 12.45; Beach Bum (OF)<br />

22.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Monsieur Claude II 14.50,<br />

17.10, 19.30; Border (OmU) 21.50; Lampenfieber So<br />

10.30; Matinee: Christo (OmU) So 12.30<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Weimarer Kino: Im Westen<br />

nichts Neues Sa 18.30, So 20.00; Weimarer Kino: Kuhle<br />

Wampe oder Wem gehört die Welt? Sa 21.00; Passionsgeschichten:<br />

Maddalena So 18.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Willkommen<br />

im Wunder Park 12.00, 17.40, Sa a. 14.15, So a.<br />

15.00; The LegoMovie II Sa 12.00; Rocca verändertdie Welt<br />

12.00; Prinzessin Emmy 12.00; Mascha und der Bär 12.00;<br />

Dumbo 12.00, 14.00, 16.45, 19.30; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 17.20, Sa a. 12.00, So a. 13.00;<br />

Alfons Zitterbacke<br />

12.00, 14.20; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 12.30, 15.00; Misfit 14.05; After Passion 14.15,<br />

17.00, 19.45, Sa a. 22.30; After Passion (OF) Sa 14.30;<br />

Hababam sinifi yeniden (OmU) 14.40, 17.15,20.15, Sa a.<br />

22.45; Hellboy 19.45, Sa a. 16.40, 22.40, So a. 17.10;<br />

Captain Marvel 16.50, Sa a. 22.30; Preview: Turkish‘i dondurma<br />

–Turkish Ice Cream (OmU) Sa 17.30; WirSa19.45,<br />

22.40, So 20.00; Shazam! (OF) Sa 20.00, So 19.45; Monsieur<br />

Claude II 20.00, So a. 17.20; Friedhof der Kuscheltiere<br />

Sa 20.20, 23.00, So 20.00; Hellboy (OF) Sa 22.30;<br />

Escape Room Sa 22.55; Keinohrhase und Zweiohrküken So<br />

11.00; Checker Tobi So 12.00; Willkommen im Wunder Park<br />

–Wonder Park (OF) So 14.30<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Der kleine Drache Kokosnuss –<br />

Aufinden Dschungel! Sa 14.00; Renzo Piano (OmenglU) Sa<br />

15.45, So 15.30; Green Book (OmU) Sa 17.15, So 20.30;<br />

Der Funktionär (OmenglU) Sa19.35, So 14.00; Border<br />

(OmU) Sa 21.00, So 18.30; Vice (OmU) Sa 23.00; Mary<br />

Poppins‘ Rückkehr –Mary Poppins Returns (DF) So 11.30;<br />

Disobedience –Ungehorsam (USA 2016) So 17.00; Dogman<br />

(OmenglU) So 22.50<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Border (OmU) 16.15, 21.20;<br />

Birds Of Passage –Pajaros de verano (OmU) 18.40; Mid90s<br />

So 14.15<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Border 15.30, 18.00, 20.30, Sa<br />

a. 22.20, So a. 13.00; Beale Street (OmU) 15.30, 20.30;<br />

Die Goldfische18.00; Reiß aus So 13.00; Monsieur Claude<br />

II 15.20, 17.40, 20.00, So a. 13.00; Der Jungemuss an die<br />

frische Luft So 13.00; Die Wiese 16.00; Green Book (OmU)<br />

18.10; The Favourite (OmU) 21.00; Capernaum So 13.15<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Die Berufung (OmU) 14.00; Free<br />

Solo (OF) 17.40, 20.00, So a. 22.20; Creepy Crypt: Das<br />

Omen –The Omen (OF) Sa 22.30; Wir(OF) 15.00, 18.40,<br />

21.20; Another Day of Life –Jeszcze dzien zycia (OmU)<br />

16.40; Niemandsland (OmU) 14.30, 17.00, 19.30; Friedhof<br />

der Kuscheltiere (OF) 14.00, 19.00, 22.00; Destroyer<br />

(OmU) 16.30, 21.30; Beach Bum (OF) 14.45, 19.30,<br />

21.45; The Sisters Brothers (OmU) 17.00<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Ostwind 4<br />

11.30; Rocca verändert die Welt 11.40; Dumbo 11.50,<br />

14.30, 17.00; Milf –Ferien mit Happy End 12.00; Alfons<br />

Zitterbacke<br />

12.00, 14.20; Willkommen im Wunder Park<br />

12.20, 14.40; After Passion 17.10, 20.00, Sa a. 14.00,<br />

23.00, So a. 14.10; Shazam! Sa 14.10; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.50; Monsieur Claude II<br />

16.40, 19.30; 3D: Shazam! 16.50, Sa a. 20.30, 22.40, So<br />

a. 20.00; 3D: Willkommen im Wunder Park 17.20; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.15, Sa a. 17.30, 23.00; Wir 19.40, Sa<br />

a. 22.50; Die Goldfische 19.50; Captain Marvel Sa22.30;<br />

Mascha und der Bär So 15.00; Preview: Der Fall Collini So<br />

17.15<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Border (OmU) 12.00, 20.50; Kommissar<br />

Gordon &Buffy 12.30, 16.00; Bildbuch Sa 14.10,<br />

So 19.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) Sa 14.20, So<br />

18.40; Beale Street (OmU) 16.20; Das Wolfshaus (OmU)<br />

17.20, Sa a. 23.00; Mid90s (OmU) Sa 18.50, So 14.30;<br />

Bildbuch –Lelivre d‘image(OmenglU) Sa 19.00, So 14.10;<br />

Studio 6Screening: Rafiki (Omdt+englU) Sa 20.00; Birds Of<br />

Passage 20.40; Berlin Bouncer (OF) Sa 23.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Alfons Zitterbacke<br />

14.00, 16.00; Monsieur Claude II 18.00, 20.20; Matinee:<br />

Christo<br />

(OmU) So 11.40; Unheimlich perfekte Freunde<br />

13.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 15.30;<br />

Ein Gauner &Gentleman 17.30, 19.45;Matinee: Die Wiese<br />

So 11.30<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Alfons Zitterbacke<br />

14.00, 16.00;Achtung Berlin: Filmprogramm 19.00, 21.15;<br />

Vice So 11.30; Monsieur Claude II 14.15, 16.30, 18.10,<br />

20.30; Matinee: Exhibition on Screen: Der jungePicasso So<br />

12.00; Unheimlich perfekte Freunde 14.40; Christo (OmU)<br />

16.40, 19.00;Wir(OmU) 21.20; Matinee: Green Book So<br />

11.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 13.30;<br />

Ein Gauner &Gentleman 15.30, 17.45, 20.00; Birds Of<br />

Passage – Pajaros de verano (OmU) Sa 22.15; Birds Of<br />

Passage So11.00; Rocca verändert die Welt 14.40; Free<br />

Solo 16.45; Achtung Berlin: Filmprogramm 19.15, 21.30;<br />

Matinee: Renzo Piano (OmU) So 11.00; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OmU) So 12.40<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Die WinzlingeSa11.20;<br />

Ostwind 4Sa11.30; Checker Tobi Sa 11.30;<br />

Alfons Zitterbacke<br />

11.45, 14.15, 16.40; Willkommen im<br />

Wunder Park 11.50, 14.50; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks Sa 11.50, So 11.30; Rocca verändertdie Welt<br />

12.20, Sa a. 13.45; Niemandsland 13.45, 19.00; Monsieur<br />

Claude II 17.00, 19.40, Sa a. 14.00, So a. 14.20; Dumbo<br />

14.15, Sa a. 16.30, So a. 16.45; Unheimlich perfekte Freunde<br />

Sa 14.30, So 12.00; Die Goldfische 19.00, Sa a. 16.20,<br />

So a. 17.00; Border 16.20, 20.20; Green Book Sa 17.00,<br />

21.20; 3D: Willkommen imWunder Park 17.15; Shazam!<br />

(OmU) 17.15, 19.30, 22.40, So a. 13.45; Ein Gauner &<br />

Gentleman Sa 19.00, So 19.40; Captain Marvel (OmU) Sa<br />

19.30, So19.50; Wir(OmU) 20.00, 22.45; Der Goldene<br />

Handschuh Sa 21.40; Berlin Bouncer 21.40; Monsieur Claude<br />

II (OmU) 22.15; Niemandsland (OmU) Sa 22.40, So<br />

23.00; Border (OmU) 23.00; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3So11.15; Preview: Der Fall Collini So 17.00; Werk<br />

ohne Autor So 21.40; Bohemian Rhapsody(OmU) So 22.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die Liebe<br />

suchte Sa 17.00, So 14.30; Another Day ofLife (OmU) Sa<br />

18.30, So 21.00; Der Funktionär Sa 20.00, So 19.45; Die<br />

Maske –Twarz (OmU) Sa 21.30; Gundermann So 16.00;<br />

Spreeland. Fontane So 18.15<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Tito, der Professor und die<br />

Aliens Sa 14.00; Gundermann Sa 15.45; achtung berlin:<br />

Schwimmen (OmenglU) Sa 18.00; achtung berlin: Frau Stern<br />

(OmenglU) Sa 20.30; Bildbuch –Lelivre d‘image(OmU) Sa<br />

22.30, So 22.00; Casablanca (OmU) Sa23.59; achtung<br />

berlin: Der Geburtstag (OmenglU) So 11.30; achtung berlin:<br />

Let The Bell Ring (OmenglU) So14.30; Der Himmel über<br />

Berlin (OmenglU)So17.15; Sneak PreviewSo19.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Ostwind 4<br />

12.00; Dumbo 12.00, 14.40, 17.20; The Lego Movie II<br />

12.05; After Passion 12.05, 14.20, 17.00, 19.45, 22.40;<br />

Mia und der weiße Löwe 12.10; Alfons Zitterbacke 12.10,<br />

14.30, 16.55;Willkommen im Wunder Park 12.15, 14.35,<br />

19.35; Die Wiese 12.15; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 12.15; Shazam! 14.15; Captain Marvel<br />

14.15, 17.15; Rocca verändert die Welt 14.25; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.25; Monsieur Claude II<br />

14.35, 17.10, 20.00, 22.45; Misfit Sa 14.40, 16.45; 3D:<br />

Shazam! 16.40, 19.40, 22.30; 3D: Willkommen im Wunder<br />

Park 16.50; Hellboy 16.50, 19.35, 22.35; Friedhof der Kuscheltiere<br />

17.05, 19.45, 22.45; Green Book 19.40; 3D:<br />

Captain Marvel 19.40, 22.35; Wir 19.45, 22.35; Die Goldfische<br />

20.00; Iron Sky 22.30; Escape Room 22.40; Mascha<br />

und der Bär So 15.00; Preview: Der Fall Collini So 17.00<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Mia und der weiße<br />

Löwe Sa14.30; Ailos Reise Sa 16.30; An den Rändern<br />

der Welt Sa 18.15; Capernaum Sa 20.30; Deep Blue So<br />

13.00; 3D: Die WinzlingeSo15.00; Hi, AI (OmU) So 17.30<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Mascha und der Bär<br />

11.00; Rocca verändert die Welt 11.10; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.20; The Lego Movie II 11.30; Dumbo<br />

11.30, 13.45, 16.40, 19.30; Willkommen im Wunder Park<br />

11.50, 14.30; Misfit 11.55; Ostwind 412.00; Prinzessin<br />

Emmy 12.20; Shazam! 13.30; Captain Marvel14.10, Sa a.<br />

16.40; After Passion 14.10, 20.15, Sa a. 17.10, 23.00, So<br />

a. 16.45; Unheimlich perfekte Freunde 14.15; Alfons Zitterbacke<br />

14.30, 17.05; Monsieur Claude II 14.40, 17.15,<br />

20.00, Sa a. 22.40; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.40; Hellboy 16.40, 19.45, Sa a. 22.50; 3D: Shazam!<br />

17.00, 19.50, Sa a. 23.00; 3D: Willkommen im Wunder<br />

Park 17.20; Friedhof der Kuscheltiere 17.25, 20.30, Sa a.<br />

23.15; Wir 19.40, Sa a. 22.40; Die Goldfische 19.40; 3D:<br />

Captain Marvel20.10, Sa a. 22.50; Escape Room Sa 22.45;<br />

Hard PowderSa23.20; Preview: Der Fall Collini So 17.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Die<br />

Winzlinge12.45; Der Jungemuss an die frische Luft 15.00;<br />

Green Book 17.30, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Vice 15.30; The Favourite 18.00;<br />

Green Book 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Ein Gauner &Gentleman (OmU)<br />

16.00; Border (OmU) 18.10; Birds Of Passage –Pajaros de<br />

verano (OmU) 20.40; The Sisters Brothers (OmU) So 13.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Berlin Bouncer (OmenglU) 18.15;<br />

Der verlorene Sohn –Boy Erased (OmU) Sa 20.15; Kurzfilmprogramm<br />

(LiveAction) So 16.00; Free Solo (OmU) So 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 10.00, 12.00, 15.05, 17.30; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 10.00; Dumbo 15.00, 17.25, Sa a. 10.00;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 10.00; Alfons<br />

Zitterbacke 10.00, 12.20, 14.15; Mascha und der Bär Sa<br />

12.05, So 12.40; Captain Marvel12.10, Sa a. 22.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3 12.30; Shazam! 16.45,<br />

19.55, Saa.14.05, 23.00, So a. 14.25; After Passion<br />

14.40, Saa.17.10, 19.50, 22.30, So a. 17.20, 20.00;<br />

Monsieur Claude II 17.45, 20.00; Wir 20.10, Sa a. 23.00;<br />

Friedhof der Kuscheltiere 20.10, Sa a. 22.40; Keinohrhase<br />

und Zweiohrküken So 11.00<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) VomLokführer,<br />

der die Liebe suchte Sa 11.30, So 20.15; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 13.30; Green Book Sa 15.45, So<br />

11.00; Ein Gauner &Gentleman Sa 18.15, So 15.45; Vice<br />

Sa 20.15, So 17.45<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Monsieur Claude II 12.30,<br />

15.00, 17.40, 20.15, Sa a. 22.45<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Willkommen<br />

im Wunder Park 10.00, 12.10, 14.50,17.35; Unheimlich<br />

perfekte Freunde 10.00, So a. 12.10; Ralph reichts 2:<br />

Chaos im Netz Sa 10.00; Prinzessin Emmy 10.00; Checker<br />

Tobi 10.00; Captain Marvel 10.00, 17.00, 20.00, 23.00;<br />

Alfons Zitterbacke 10.00, 12.25, 14.55; Mascha und der<br />

Bär 12.00; Drachenzähmen leicht gemacht 312.00; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 12.00; Rocca verändert<br />

die Welt 12.25, 14.30; Ostwind 4Sa12.40; Misfit<br />

14.10; Shazam! 14.20, 16.20, 20.00, 23.00; After Passion<br />

14.25, 17.05, 19.50,22.40; Dumbo 14.50, 17.25; Hellboy<br />

17.00, 20.00, 23.00; Die Goldfische 17.20; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 19.30, 22.20; Ein Gauner &Gentleman 20.00;<br />

Wir 20.15, 22.45; Escape Room 22.30; Keinohrhase und<br />

Zweiohrküken So 11.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Willkommen im Wunder<br />

Park Sa 13.00, 14.45, So12.00, 14.30; Shazam!<br />

13.00, 20.30; Dumbo 14.00, 18.00; Alfons Zitterbacke<br />

14.00, 16.00; After Passion 15.45, 18.30, 20.30; 3D: Willkommen<br />

im Wunder Park 16.30; Monsieur Claude II 16.30,<br />

18.45; Hellboy 18.00, 20.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />

20.45; Der Junge muss an die frische Luft So 12.00; Das<br />

fliegende Klassenzimmer So 12.00<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) BoWiderberg: Barnvagen –Kinderwagen<br />

(OmenglU; m. Vorfilm) Sa 18.30; Bo Widerberg:<br />

Der Mann auf dem Dach –Mannen pa taket (OmenglU; m.<br />

Einführung) Sa 21.00; Bo Widerberg: Fimpen, der Knirps<br />

(OmU; m. Einführung) So 17.30; Bo Widerberg: Leben um<br />

jeden Preis –Liv till varje pris (OmenglU) So 19.30; Magical<br />

History Tour: Ein süßer Fratz –Funny Face (OF) Sa 20.00;<br />

Magical HistoryTour: BlowUp(OmU) So 20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Shazam!<br />

12.30, Sa a. 17.30, So a. 15.50, 19.30; Misfit Sa<br />

12.30, 14.50, So 13.50; Alfons Zitterbacke 12.30, 17.10,<br />

Sa a. 15.15, So a. 15.10; Prinzessin Emmy Sa 12.40; Mascha<br />

und der Bär 14.50, Sa a. 12.40, So a. 12.30;Dumbo<br />

19.10, Saa.12.40, 13.40, 16.20, So a. 12.45, 14.20,<br />

17.20; Rocca verändertdie Welt 13.00; 3D: Captain Marvel<br />

13.00, 17.00, 20.30, 22.50; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3Sa13.20, So 14.00; Willkommen im Wunder Park<br />

13.40, 16.20; Monsieur Claude II13.40, Sa a. 16.40,<br />

19.40, 22.30, So a. 16.30, 20.00, 22.40; Hellboy 16.30,<br />

19.40, 22.50, Sa a. 13.45, So a. 13.20; Ostwind 4Sa<br />

14.10, So 13.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

Sa 14.10, So 14.15; Captain Marvel 19.00, 22.50,<br />

Sa a. 14.20; After Passion 14.20, 17.20, Sa a. 19.40,<br />

23.00, So a. 20.30, 22.40; Unheimlich perfekte Freunde<br />

14.30; Friedhof der Kuscheltiere 17.10, 20.30, 22.30, Sa<br />

a. 15.00, So a. 14.40; 3D: Shazam! 22.50, Sa a. 15.50,<br />

19.30, So a. 16.40; Die Berufung Sa 15.50; Die Goldfische<br />

16.10, Sa a. 19.30, So a. 19.50; 3D: Dumbo Sa 16.40; Der<br />

Junge muss andie frische Luft Sa 16.40, So 16.10; Wir<br />

20.30, Sa a. 17.20, 22.40, So a. 16.30, 22.50; WasMänner<br />

wollen Sa 17.20; Ein Gauner &Gentleman 17.20, 20.00,<br />

So a. 14.40; Niemandsland 17.40, 20.30; 3D: Willkommen<br />

im Wunder Park 18.00; Vice 19.00; Green Book 19.20; The<br />

Mule Sa 19.50; Iron Sky 19.50; AStar Is BornSa20.20, So<br />

20.15; Bohemian Rhapsody Sa20.40, So 19.45; Escape<br />

Room Sa 21.00, So 19.50; Hard Powder Sa 22.20, So<br />

22.40; Beach Bum Sa 22.40, So 22.50; Alita: Battle Angel<br />

Sa 22.40, So 22.50; Glass Sa 22.50; Free Solo So 17.00;<br />

Der Goldene Handschuh So 23.00<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Dumbo<br />

(OF) 13.30; Shazam! (OF) 13.40; 3D: Spider-Man –Spider-<br />

Man: Into The Spider-Verse (OF) Sa 13.45; Willkommen im<br />

Wunder Park –Wonder Park (OF) 13.50; Fantasy Filmfest<br />

Nights: Morto Nao Fala –The Nightshifter (OmenglU) Sa<br />

14.00; 3D: Captain Marvel(OF) 14.00, 20.10; After Passion<br />

(OF) 14.30, 17.15, 20.15, 23.10; Ein Gauner &Gentleman<br />

(OF) 14.40; Fantasy Filmfest Nights: Nekrotronic (OF) Sa<br />

16.15; 3D: Shazam! (OF) 16.30, 19.30, 22.45; Hellboy<br />

(OF) 16.40, 19.45, 23.00; Green Book (OF) 16.40; 3D:<br />

Willkommen im Wunder Park –Wonder Park (OF) 17.00;<br />

Captain Marvel(OF) 17.00, 22.50; 3D: Dumbo (OF) 17.10;<br />

Fantasy Filmfest Nights: Extremely Wicked, Shockingly Evil,<br />

and Vile (OF) Sa 18.15; Niemandsland (OF) 19.50; Wir(OF)<br />

20.00, 23.00; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 20.00, 23.15;<br />

Fantasy Filmfest Nights: Lloronas Fluch –The Curse of La<br />

Llorona (OF) Sa 20.30; Fantasy Filmfest Nights: You Might<br />

Be the Killer (OF) Sa 22.30; 3D: Alita: Battle Angel (OF)<br />

22.40; Fantasy Filmfest Nights: Ruben Brandt, Collector<br />

(OF) So 12.00; The Hate UGive (OF) So 13.30; Fantasy<br />

Filmfest Nights: El Angel –The Angel (OmenglU) So 13.45;<br />

Fantasy Filmfest Nights: Nightmare Cinema (OF) So 16.00;<br />

Fantasy Filmfest Nights: Dragged Across Concrete (OF) So<br />

18.30; Fantasy Filmfest Nights: Manyeo –The Witch: Part 1<br />

–The Subversion (OmenglU) So 21.45<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Buckelwale:<br />

Giganten der Meere Sa 12.00; HellboySa13.15, So 16.15;<br />

Hellboy (OF) 19.30, 22.40, Sa a. 16.15, So a. 13.15; 3D:<br />

Pandas So 12.00<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Mid90s (OmU) Sa<br />

16.00, So 17.45; Border (OmU) Sa 19.30, So 22.00; Wintermärchen<br />

So 15.00; Sneak Preview(OmU) So 19.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park 10.00,<br />

12.00, 14.00, 16.00, 18.00; Rocca verändert die Welt Sa<br />

10.00; Prinzessin Emmy Sa 10.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 10.00; Alfons Zitterbacke 10.00,<br />

12.00, 14.00, 16.00; Ostwind 412.15; Misfit Sa 12.30;<br />

Dumbo 12.30, 15.00, 17.30; Shazam! 14.30, 17.00; Monsieur<br />

Claude II 15.00, 18.00, 20.15, 22.30; Hellboy17.30,<br />

20.00, 22.30; Wir 20.00, 22.30; 3D: Shazam! 20.00,<br />

22.30; Friedhof der Kuscheltiere 20.15, 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Rocca verändert die Welt Sa<br />

13.30; Gundermann Sa 15.30; Die Berufung Sa 18.00; Die<br />

Goldfische Sa 20.30, So 18.15; Ostwind 4So14.00; Wolke<br />

9So16.00; Green Book So 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Willkommen<br />

im Wunder Park 11.30, 14.00; Ralph reichts 2: Chaos<br />

im Netz 11.30; 3D: Dumbo 11.40; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 11.40; Misfit Sa 11.45; 3D: Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.45; Ostwind 411.50, 14.50;<br />

Mascha und der Bär 12.15; Die Winzlinge 12.20; Shazam!<br />

14.00; Dumbo 14.15, 17.00; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

314.15; Captain Marvel14.20, Sa a. 23.00; Alfons<br />

Zitterbacke 14.30, 17.20; After Passion 14.40, 17.25,<br />

19.45, Sa a. 22.35; Monsieur Claude II14.50, 17.00,<br />

20.00; 3D: Willkommen im Wunder Park 16.30; Hellboy<br />

17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Shazam! 20.10, Sa a.<br />

17.05, 22.55; Unheimlich perfekte Freunde 17.25; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 17.30, 20.15, Sa a. 23.10; Wir 19.40, Sa<br />

a. 22.30; Iron Sky 19.50; 3D: Captain Marvel 20.00; Die<br />

Goldfische 20.15; Escape Room Sa 22.40; 3D: Alita: Battle<br />

Angel Sa 22.40; Glass Sa 23.00; Rocca verändert die Welt<br />

So 11.50; Preview: Der Fall Collini So 17.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 12.00, 14.30, 17.10; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 12.00; Mascha und der Bär 12.00; Die Winzlinge<br />

12.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 14.20,<br />

Sa a. 12.00; Alfons Zitterbacke 12.00, 14.20; After Passion<br />

(OF) Sa 12.00; Shazam! 14.00, 16.40, 19.30, Sa a. 22.20;<br />

Rocca verändertdie Welt 14.20; After Passion 14.20, 17.00,<br />

19.45, Sa a. 23.00; Dumbo 14.40, So a. 17.00; Hellboy<br />

16.50, 20.00, Sa a. 22.30; Preview: Turkish‘i dondurma –<br />

Turkish Ice Cream (OmU) Sa17.00; Monsieur Claude II<br />

17.00, 19.45; Hababam sinifi yeniden (OmU) 17.30,<br />

20.15, Sa a. 22.50; Captain Marvel 19.30; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 20.00, Sa a. 22.45; Hellboy(OF) Sa 22.30; Wir<br />

Sa 22.40; Keinohrhase und Zweiohrküken So 11.00; Willkommen<br />

im Wunder Park –Wonder Park (OF) So 12.00<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Die Berufung Sa<br />

16.00, So 14.00; achtung berlin: Kim hat einen Penis<br />

(OmenglU) Sa 18.30; achtung berlin: 6Minuten66 (OmenglU)<br />

Sa 21.00; Lampenfieber So16.30; Hi, AI(OmU) So<br />

18.15; Mid90s (OmU) So 20.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 4714001) achtungberlin –Retrospektive:<br />

Berlin Chamissoplatz Sa 18.00; achtung berlin –Retrospektive:<br />

Die Beunruhigung Sa 20.30; Die Ziege: Ali Mizah<br />

wa Ibrahim –Ali, the Goat and Ibrahim (OmU) So 15.30;<br />

achtung berlin –Retrospektive: Westler So 18.00; achtung<br />

berlin –Retrospektive: Coming Out So 20.30<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Alfons Zitterbacke<br />

Sa<br />

10.30, 12.45, So 10.15, 12.30, 14.45, 17.00; Kinderfilm<br />

des Monats: Peter Hase Sa 15.00; Monsieur Claude II Sa<br />

17.15, 19.30, 21.45; Ein Gauner &Gentleman So 19.15;<br />

Alfons Zitterbacke Sa16.30; Ein Gauner &Gentleman Sa<br />

18.45; Green Book Sa 21.00; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3So10.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

So 13.00; Kinderfilm des Monats: Peter Hase So<br />

15.00; Monsieur Claude II So 17.15, 19.30<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Der Duft des Westpaketes<br />

(m. Gästen) Sa 14.00; Achtung Berlin: Solo SunnySa<br />

15.30; Achtung Berlin: Tagediebe (m. Gast) Sa 18.00; Christo<br />

(OmU) 20.30; Achtung Berlin: Das Mädchen aus dem<br />

Fahrstuhl (m. Gast) So 11.00; Werkschau Claudia vonAlemann:<br />

Es kommt darauf an, sie zu verändern /Fundevogel<br />

–Foundling-Bird (m. Gast)So15.30; Achtung Berlin: Überall<br />

ist es besser,wowir nicht sind (m. Gast) So 18.00<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Renzo Piano (OmU) Sa<br />

11.00; Drachenzähmen leicht gemacht 313.15; Die Wiese<br />

Sa 15.45; Die Goldfische 17.45; Ein Gauner &Gentleman<br />

20.30, So a. 15.45; Matinee: Green Book So 11.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Feuerwehrmann Sam: Plötzlich Filmheld!<br />

16.00; Maria Stuart18.00; The Favourite 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Christo (OmU) 13.30; Ein Gauner<br />

&Gentleman 15.50, 18.10, 20.30; Matinee: Exhibition on<br />

Screen: Der jungePicasso So 11.30<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Die Winzlinge<br />

15.00; Bildbuch Sa 17.00; Mutter Krausens Fahrt ins<br />

Glück (m. Live-Musikbegleitung) Sa19.30; The Favourite<br />

(OmU) Sa 21.30; The Favourite So 17.00; Loro –Die Verführten<br />

So 19.15<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Dumbo Sa 13.30,<br />

16.00, So 10.00, 16.15; Rocca verändert die Welt Sa<br />

14.00; Alfons Zitterbacke 14.00, 16.15, So a. 12.00; Die<br />

Wiese Sa 14.30, So 10.15; Unheimlich perfekte Freunde<br />

Sa 16.15, So 10.45; Monsieur Claude II 18.45, 21.00, Sa<br />

a. 16.30, So a. 12.45, 16.45; Der Funktionär Sa 18.15, So<br />

12.10; Der Funktionär (m. Gast) Sa 18.15; Christo Sa<br />

18.30, So 20.45; Dark Eden Sa 18.45, So 18.15; Weil Du<br />

nur einmal lebst Sa20.45; Green Book Sa20.45, So<br />

10.00; Ein Gauner &Gentleman Sa 20.45, So 12.45,<br />

21.00; Gundermann So 13.45; Fontane-Tag: Oderland. Fontane<br />

(m. Gast u. Gespräch) So 14.30; Exhibition on Screen:<br />

Der jungePicasso (OmU) So 14.45; Fontane-Tag: Rhinland.<br />

Fontane So 17.00; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />

So 18.30; Fontane-Tag: Spreeland. Fontane So 19.00; Preview:<br />

Der Fall Collini So 20.15<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Wo ist<br />

Albert? Sa 11.00; Misfit 11.00; Dumbo 11.00, 13.45,<br />

16.45; After Passion 11.00, 17.00, 20.00, Sa a. 13.45, So<br />

a. 14.10; Mia und der weiße Löwe11.15; Alfons Zitterbacke<br />

11.15, 14.00; Willkommen im Wunder Park 11.30, Sa a.<br />

14.30, So a. 14.00; Shazam! Sa 13.45, 16.30, So 13.30;<br />

Ostwind 414.15, So a. 11.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 14.15; Hellboy 16.45, 19.45, Sa a.<br />

23.00; Monsieur Claude II 17.00, 20.00; Die Goldfische<br />

17.00, 20.15; Captain Marvel 17.00; 3D: Willkommen im<br />

Wunder Park 17.20; 3D: Shazam! 19.30, Sa a. 23.00; Wir<br />

Sa 19.45, 23.00; 3D: Captain Marvel 20.00, Sa a. 23.00;<br />

Friedhof der Kuscheltiere 20.15, Sa a. 23.00; Iron Sky Sa<br />

23.00; Hard Powder Sa 23.00; Escape Room Sa 23.00;<br />

Roccaverändertdie Welt So 11.00; Mascha und der Bär So<br />

15.00; Preview: Der Fall Collini So 17.00; Hellboy (OF) So<br />

20.00<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 88 77) Mascha und der<br />

Bär Sa 13.15; Alfons Zitterbacke Sa15.10, So 13.00,<br />

15.15; Monsieur Claude II 17.30, 20.00; Keinohrhase und<br />

Zweiohrküken So 11.00<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Alfons Zitterbacke 15.00; Plötzlich Familie Sa 17.15, So<br />

20.00; Ein Gauner &GentlemanSa20.00, So 17.15<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Willkommen im<br />

Wunder Park 13.30, 15.45; Dumbo 13.30, 15.45; Alfons<br />

Zitterbacke 13.30, 16.00; After Passion 18.00, 20.30; 3D:<br />

Willkommen im Wunder Park 18.15; Monsieur Claude II<br />

18.15, 20.30; Friedhof der Kuscheltiere 20.30<br />

Linden-Kino Wusterhausen (✆ 03 39 79/145 93) Dumbo<br />

Sa 15.00, So 14.45; Die Goldfische Sa 17.00, So 18.00;<br />

Friedhof der Kuscheltiere Sa 19.00, 21.00, So 20.00; Feuerwehrmann<br />

Sam: Plötzlich Filmheld! So 14.45<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) M1The LegoMovie<br />

II 13.45; Alfons Zitterbacke 15.30, 17.45, So a. 11.00;<br />

Monsieur Claude II 16.15, 20.00, So a. 11.30; Die Goldfische<br />

18.30; Wir21.00; Ostwind 4So13.15<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 29 · ·<br />

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KINO<br />

SONNTAG<br />

Ach, Europa<br />

N eutral-Moresnet war von 1816 bis 1919 ein neutrales Territorium, das<br />

vomVereinigten Königreich der Niederlande bzw. ab1830 von Belgien<br />

und Preußen und ab 1871 vomDeutschen Reich verwaltet wurde.Das knapp<br />

vier Quadratkilometer große Gebiet befand sich sieben Kilometer südwestlich<br />

von Aachen und reichte im Norden bis zum Vaalserberg. Der flämisch<br />

sprechende belgische Schriftsteller David van Reybrouck hat darüber das<br />

Buch „Zink“ geschrieben, Neutral-Moresnet war politisch deshalb so bedeutend,<br />

weil es über kostbareZinkerze verfügte.Von Reybrouck erzählt voneiner<br />

vergessenenGeschichte Europas und macht damit deutlich, was wir einbüßen,<br />

wenn wir die Idee von der europäischen Diversität an einen verengten<br />

Nationalismus verlieren. Im „Streitraum“ an der Schaubühne sprechen<br />

Carolin Emcke,Aleida Assmann, Enis Maci und Davidvan Reybrouck darüber,<br />

in welchem Europa wir leben und in welchem wir leben wollen. HarryNutt<br />

Streitraum–welches Europa So, 12 Uhr,Schaubühne,Kurfürstendamm 153, T.:890020<br />

Diskussion<br />

Die Familien Braarvig und Durchholz lernten sich auf Bali kennen.<br />

IMFILM<br />

Zwei Familien auf Weltreise<br />

Diemeisten vonuns denken, wenn wir Kinder bekommen, ist es<br />

mit langen und abenteuerlichen Reisen vorbei. Der Film „Zwei<br />

Familien auf Weltreise“ zeigt, dass es mit etwas Mutauch anders<br />

geht. Zwei Familien mit insgesamt fünf Kindernlassen alles hinter<br />

sich, kündigen gut bezahlte Jobs,verkaufen ihr Haus und reisen<br />

ein Jahr lang um die Welt. Sie lernen neben vielen Ländern<br />

auch sich selbst und ihre Kinder ganz neu kennen. Der Film ist<br />

vonden Familien, die nicht zusammen aufbrachen, sondernsich<br />

auf der Reise kennenlernten, in Eigenregie gemacht worden.<br />

Anzeige<br />

BÜHNE<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

15.00, 19.00: SoydeCuba<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Der letzte Gast<br />

20.00 KleinesHaus:Selbstbezichtigung<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

16.00: Parsifal<br />

20.00 Tischlerei: NeueSzenen IV (Studierende der<br />

Hochschule für Musik Hanns Eisler,Echo Ensemble)<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.00: Macht und Widerstand<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00 Box: Hundeherz<br />

19.30: Die Umsiedlerin<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00: Flying<br />

Pictures(Flying Steps &Osgemeos)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

20.00: MegaIsrael (Gauthier Dance)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

12.00 Foyer: Einführungsmatinee: M–Eine Stadt<br />

suchteinen Mörder<br />

19.00: VanDijk |Eyal(Staatsballett Berlin)<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 16.00:Monsieur Pierre geht online<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: Die Nacht vonLissabon<br />

20.30 Studio: Elizaveta Bam (Exil Ensemble)<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: 9Tagewach<br />

Prime Time Theater (& 49 90 79 58)<br />

20.15: Gutes Wedding,schlechtes Wedding (Sitcom –<br />

Folge122: Das Weddingstock-Festival)<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

17.00: DabkeCommunity Dancing (Medhat Aldaabal<br />

&Ali Hasan)<br />

RambaZamba Theater (& 44 04 90 44)<br />

18.00: Der nackte Wahnsinn<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

18.00: Nein zum Geld<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

15.00 Saal A: Festival Internationale Neue Dramatik:<br />

The Town Hall Affair (The Wooster Group)<br />

16.30 Saal B: FestivalInternationale Neue Dramatik:<br />

Im Herzen der Gewalt<br />

19.00: status quo<br />

21.30 Studio: Festival Internationale Neue Dramatik:<br />

Amarillo (Teatro Línea de Sombra)<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

18.00: Monsieur Claude und seine Töchter<br />

Schlossplatztheater (& 651 65 16)<br />

20.00: Replay–Ein musikalisches Live-Hörspiel<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal: Slave to the Rhythm (Hermann<br />

Heisig,Jessica Batut, Elpida Orfanidou u. a.)<br />

Spiegelpalast am Bahnhof Zoo (Hertzallee 41)<br />

19.00: Hoodoo<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

16.00: Festtage2019: Die Meistersinger von<br />

Nürnberg<br />

Theaterforum Kreuzberg (& 70 07 17 10)<br />

18.00: thinkNOthing (Gastspiel)<br />

Theater untermDach (& 902 95 38 17)<br />

20.00: Dreck<br />

Theater X (& 48815220/21)<br />

19.30: Kabarettedie Welt (S.K.E.T.Theater X)<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00: DerPalast (Constanza Macras |DorkyPark)<br />

Zimmertheater Steglitz (& 25 05 80 78)<br />

19.00: Geistreiche Geister<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Die Werkschau –3.Satz: ScherzoSpirituoso<br />

(Ass-Dur)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

19.30: Vivid<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00: Die LiveShow<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30: The Band –Das Musical<br />

Theater am Potsdamer Platz (& 259 24 45 55)<br />

14.30, 19.30: Shadowland –Das Original<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Best of –Unsere Greates Hitst (Muttis Kinder)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

16.00: Hurra, wir lieben noch! (Margie Kinsky &Bill<br />

Mockridge)<br />

20.00: Zukunft is the future (Vince Ebert)<br />

KLASSIK<br />

Bode-Museum (& 266 42 42 42)<br />

16.00 Gobelinsaal: Rodur Trio, <strong>Berliner</strong> Frühlingsklassik<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

18.00 Gr.Saal: Brandenburgisches Staatsorchester<br />

Frankfurt, Marc Piollet (Dirigent), Clair-Obscur Saxophonquartett,<br />

Saxophon in Concert<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />

Robin Ticciati, MitsukoUchida (Klavier)<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 20.00: Max-Reger-Chor,Ltg.ThorstenHansen,<br />

W.A. Mozart: Messe c-Moll; Tilo Medek:<br />

„Gethsemane“,Kantate für Sopran- und Tenorsolo,<br />

Chor,Orchester und Orgel<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Kulturhaus Karlshorst (& 475 94 06 10)<br />

19.00 Am Fenster:Kalleslam –Der Karlshorster<br />

PoetrySlam, Mod.: Ortwin Bader-Iskraut<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

16.00: Literatur Live: Post vomschwarzen Schaf –<br />

Geschwisterbriefe, Brigitte Reimann, mit Carmen-Maja<br />

&JennipherAntoni<br />

Villa Elisabeth (& 44 04 36 44)<br />

17.00: Literarisch-musikalische Soirée: Der Klang von<br />

Paris, Volker Hagedorn, Lesung,Musik und Gespräch<br />

mit Volker Hagedorn, NikeKeisinger<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00: Reformbühne Heim &Welt: René Marik &Jana<br />

Berwig,Lesung,Puppenspiel und Musik<br />

KONZERT<br />

Funkhaus Berlin (& 12 08 54 16)<br />

20.30 Saal 1: Kruder &Dorfmeistr<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Kärbholz, special guest: Mustasch<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

18.00 Kl. Saal: Thomas Rühmann Trio, Sugar Man –<br />

Das bittersüße Märchen des Sixto Rodriguez<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Poems for Laila, support: Marc Marcovic<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

20.00: Jayle Jayle<br />

Schlot (& 448 21 60)<br />

20.30: GorillaMask<br />

5MEGASTARS LIVE ON STAGE<br />

ESTREL BERLIN · STARS-IN-CONCERT.DE<br />

TICKETS: 030 68316831<br />

27.02.–02.06.2019<br />

Wechselnde BesetzungA S KY F ULL<br />

OF STARS<br />

A SKY FULL<br />

27.02. – 02.06.2019<br />

OF STARS<br />

OF STARS<br />

A SKY FULL<br />

27.02. – 02.06.2019<br />

OF STARS<br />

OF STARS<br />

A SKY FULL<br />

A SKY FULL<br />

A SKY FULL<br />

OF STARS<br />

OF STARS<br />

A SKY FULL<br />

OF STARS<br />

OF STARS


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

13.15 Geheimnisvolle Orte 14.00 Nachrichten<br />

14.15 Der große Umbruch 15.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 16.30 Weltbilder 17.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 17.30 Kontraste 18.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 18.30 Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.30 Weltspiegel-Reportage 20.00<br />

Tagesschau 20.15 Verschwunden in Deutschland<br />

21.02 Wenn ElternzuFremden werden –Tabu<br />

Kontaktabbruch 21.32 Vermisst! 22.02 Europas<br />

dreckige Ernte 22.45 Urlaub von derStraße 23.15<br />

Weltspiegel-Reportage 23.45 DieTagesschauvor<br />

20 Jahren 0.00 Tagesthemen 0.20 betrifft 1.03<br />

Extra 1.15 Verschwunden in Deutschland<br />

ONE<br />

10.15 Die Konfirmation. TV-Komödie,D2016<br />

11.45 Brisant 12.25 extra 3 12.55 Telespiele<br />

13.40 Großstadtrevier 14.30 Großstadtrevier<br />

15.20 Lindenstraße 15.50 Lindenstraße 16.20<br />

Lindenstraße 16.50 Lindenstraße 17.20 Lindenstraße<br />

17.50 Lindenstraße 18.20 Kochen ist<br />

Chefsache. Komödie, F/E 2012 19.40 Brisant<br />

20.15 Kommissar Dupin –Bretonische Geheimnisse.<br />

TV-Kriminalfilm, D2019 21.45 Interview. Drama,<br />

USA/CDN/NL 2007 23.00 Miss Fishersmysteriöse<br />

Mordfälle 23.55 AgathaChristiesPoirot.<br />

Der blaue Express. TV-Kriminalfilm, GB 2005 1.30<br />

Hustle –Unehrlich währtamlängsten 2.25 Doctor<br />

Who 3.10 Doctor Who 3.55 Torchwood<br />

ZDF NEO<br />

5.15 Shakespeare&Hathaway–Private Investigators<br />

6.01 Frag den Lesch 6.15 TerraX7.00 Terra<br />

X 7.45 TerraX8.30 TerraX9.10 TerraX9.55<br />

TerraX10.40 TerraX11.25 TerraX12.10 TerraX<br />

12.55 TerraX13.40 TerraX14.25 TerraX15.10<br />

TerraX15.50 Die glorreichen1016.35 Sketch<br />

History 17.00 ArtofCrime 18.45 Father Brown<br />

20.15 Million Dollar Baby. Boxerfilm, USA 2004.<br />

Mit Clint Eastwood, HilarySwank, MorganFreeman<br />

22.20 NovemberMan. Actionthriller,USA/GB<br />

2014. Mit PierceBrosnan, LukeBracey, Olga Kurylenko<br />

0.00 Unbekannter Anrufer. Thriller,USA<br />

2006 1.20 November Man. Actionthriller,USA/GB<br />

2014 3.00 Parfum 4.55 Richtig &Wichtig<br />

ZDF INFO<br />

6.15 Unter Beobachtung –Muslimische Männerin<br />

Deutschland 7.00 (für HG)Treffpunkt Kiosk 7.30<br />

Rockerkrieg 9.45 DeutschlandsSex-Industrie<br />

10.30 Murder Maps–GeheimnisvolleVerbrechen<br />

11.15 Giftmördern auf der Spur –Siegeszug der<br />

Gerichtsmedizin 12.45 Murder Maps –Geheimnisvolle<br />

Verbrechen 15.00 Aufgeklärt–Spektakuläre<br />

Kriminalfälle 18.00 Scientology: Aufder Spur mysteriöser<br />

Todesfälle 18.45 ZDF-History 19.30 ZDF-<br />

History 20.15 Murder Maps–GeheimnisvolleVerbrechen<br />

0.00 Aufgeklärt–Spektakuläre Kriminalfälle<br />

2.15 Giftmördernauf derSpur –Siegeszug<br />

derGerichtsmedizin 3.45 Murder Maps –Geheimnisvolle<br />

Verbrechen<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Klassik –Pop –etcetera Mit Shiyeon Sung<br />

(Dirigentin), ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Johann Nepomuk Hummel und<br />

sein Klavierquintett op. 87, ca. 56 Minuten<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Bedrich Smetana: „Dalibor” Oper in drei Akten,<br />

ca. 175 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert amSamstagabend Mit Werken von<br />

Mendelssohn, ca. 176 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Die besondere Aufnahme Josef Labor: Quintett<br />

e-Moll op. 3für Klavier,Violine, Viola, Violoncello<br />

und Kontrabass (Nina Karmon,<br />

Violine; Pauline Sachse, Viola; Justus Grimm,<br />

Violoncello; Niek de Groot, Kontrabass; Oliver<br />

Triendl, Klavier), ca. 60 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Ponto dos Mentirosos –Atlas eines Dorfes”<br />

Mit Felix vonManteuffel, Carlos Lobo, Susanne<br />

Barth, Michael Witte, Claudia Mischkeca. 115 Min.<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Literatur Lyrik lesen –Gedichte im Gespräch.<br />

Mit Jan Bürger,Gregor Dotzauer,Claudia Kramatschek.,<br />

ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Eine Amerikanerin in Ostberlin. Edith<br />

Anderson (im Porträt)., ca. 31 Minuten<br />

9.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Im Gespräch Live mit Hörern, ca. 115 Minuten<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas „Entdeckt mich! Ich bin<br />

Jude.”Unterwegs mit einem französischen<br />

Rabbi, ca. 55 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Täter in Uniform. Polizeigewalt in<br />

Deutschland., ca. 55 Minuten<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht „Into the Deep”. Eine Lange<br />

Nacht über Tiefe in der Musik., ca. 175 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Sarah Vaughan., ca. 30 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik integration.miz.org.Wie<br />

interkulturelle Projekte das Musikverständnis<br />

verändern., ca. 45 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazzfest Berlin 2018 –Makaya<br />

McCraven. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten<br />

ARD<br />

8.25 (für HG) Die Pfefferkörner 9.50 (für HG)<br />

Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe,Erdmännchen<br />

&Co. 11.30 (für HG) Quarks im Ersten<br />

12.00 (für HG) Tagesschau 12.05 (für HG) In<br />

aller Freundschaft –Die jungen Ärzte 12.55<br />

(für HG) Tagesschau 13.00 (für HG) Einfach<br />

Rosa –Verliebt,verlobt, verboten. TV-Drama, D<br />

2016 14.30 (für HG) Mona kriegt ein Baby.<br />

TV-Familienfilm, D2014 16.00 (für HG) Wwie<br />

Wissen 16.30 (für HG) Weltspiegel-Reportage<br />

17.00 (für HG) Tagesschau 17.10 (für HG)<br />

Brisant 17.50 (für HG) Tagesschau 18.00 (für<br />

HG) Sportschau. Fußball: 3. Liga 18.30 (für<br />

HG) Sportschau. Fußball: Bundesliga, 29.<br />

Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Die Informantin –Der Fall<br />

Lissabon TV-Kriminalfilm, D2019<br />

MitAylin Tezel, Ken Duken u.a.<br />

21.45 (für HG) DerKommissar und dieAlpen<br />

In einer einzigen Sekunde<br />

TV-Kriminalfilm, I2017<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Donna Leon<br />

Das Gesetz der Lagune<br />

TV-Kriminalfilm, D2006<br />

1.15 (für HG) Der Wolf Tote Hunde beißen<br />

nicht. TV-Kriminalfilm, N2008<br />

RTL<br />

6.00 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.00 Formel<br />

1: Großer Preis von China 7.45 Formel 1: Großer<br />

Preis von China. Qualifying.Aus Shanghai<br />

9.15 Der Blaulicht-Report 9.50 Der Blaulicht-<br />

Report 10.50 Der Blaulicht-Report 11.50 Der<br />

Blaulicht-Report 12.50 Der Blaulicht-Report<br />

13.45 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 14.45 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 15.40 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 16.45 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Dea 17.45 Best of ...!<br />

Moderation: Angela Finger-Erben 18.45 aktuell<br />

19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />

Moderation: Annika Begiebing<br />

20.15 Deutschland sucht den Superstar<br />

Mottoshow: Retro-Hits<br />

Jury: Dieter Bohlen, Oana Nechiti,<br />

Pietro Lombardi,Xavier Naidoo<br />

Moderation: Oliver Geissen<br />

Zuschauer-Telefon- und SMS-Voting<br />

23.00 Stars im Spiegel –Sag mir,wie ich<br />

bin! Mit Gina-Lisa Lohfink, Désirée<br />

Nick, Willi Herren<br />

Mod.: Sonja Zietlow, Lutz van der Horst<br />

0.35 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies<br />

Moderation: Angela Finger-Erben<br />

14.00 (für HG) Fußball 16.00 MDR vor Ort<br />

16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport<br />

im Osten 18.00 Heute im Osten 18.15 (für<br />

HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt 18.45 (für<br />

HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für HG)<br />

Kulthits –Die besten Schlager 22.30 (für HG)<br />

Aktuell 22.35 (für HG) Boxen. EM im Halb-<br />

Schwergewicht: Dominic Bösel (D) –Orial Kolaj<br />

(I); EBU Federgewicht: Nina Meinke (D) –Hélène<br />

Lascombe (F)<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Guadalquivir –Der große Fluss<br />

17.00 (für HG) Einfach gut leben 17.15 Blickpunkt<br />

Sport 17.45 (für HG) Zwischen Spessart<br />

und Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau<br />

19.00 (für HG) Gut zu wissen 19.30 (für HG)<br />

Kunst &Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Hopfensommer. TV-Drama, D<br />

2011 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />

22.00 (für HG) Adel Dich. TV-Komödie, D<br />

2011 23.30 (für HG) Im Zweifel für die Liebe.<br />

TV-Liebeskomödie, D2004 1.00 (für HG) Notfall<br />

für Dr.Guth. TV-Drama, D/A 2013<br />

Vox<br />

11.05 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

11.55 Shopping Queen 12.55 Shopping<br />

Queen 13.55 Shopping Queen 14.55 Shopping<br />

Queen 15.55 Shopping Queen 16.55<br />

Tierbabys –süß und wild! 18.00 hundkatzemaus<br />

19.10 Der Hundeprofi 20.15 40 Jahre<br />

Whitney Houston –Die tragische Geschichte<br />

der Queen of Pop 0.30 (für HG) Medical Detectives<br />

–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Mörderische Gene 1.20 (für HG) Medical Detectives<br />

–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Mörderische Verwandtschaft<br />

Super RTL<br />

13.20 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 13.45<br />

Spirit: wild und frei 14.10 Friends –Freundinnen<br />

auf Mission 14.30 Sally Bollywood 15.00<br />

Tomund Jerry 15.25 Tomund Jerry 15.55 Tom<br />

und Jerry 16.05 Tomund Jerry 16.30 Tomund<br />

Jerry 17.10 Grizzy &die Lemminge 17.40 Spirit:<br />

wild und frei 18.05 Bugs Bunny und LooneyTunes<br />

18.40 WOW Die Entdeckerzone<br />

19.05 ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.35<br />

Angelo! 20.15 (für HG) Panic Room. Thriller,<br />

USA 2002 22.25 (für HG) Brücke nach Terabithia.<br />

Fantasyfilm, USA 2007<br />

Sport1<br />

12.00 Lost &Sold 12.30 Lost &Sold. Heute<br />

hier,morgen dort 13.00 Lost &Sold. Zäh wie<br />

Leder 13.30 Lost &Sold. Aufgetaucht 14.00<br />

Lost &Sold. Unter der Haube 14.30 Lost &<br />

Sold. Dreckwäsche 15.00 Lost &Sold. Pferdestärken<br />

15.30 Lost &Sold. Höhenflug 16.00<br />

Volleyball: Bundesliga der Damen. Halbfinale,<br />

Spiel 2 18.00 Volleyball: Bundesliga. Halbfinale,<br />

Spiel 219.30 Eishockey: Euro Hockey Challenge.<br />

Deutschland –Slowakei 22.15 Sport-<br />

Quiz 0.00 Sport-Clips<br />

TV-Tipps<br />

ARD, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

Die Informantin –Der Fall Lissabon<br />

Schon einmal hatdas LKAdie Jurastudentin Aylin (Aylin Tezel) zurverdeckten<br />

Mitarbeit erpresst.Nun istsie im Zeugenschutzprogramm und soll Berlin<br />

eigentlich fernbleiben. Ein Anruf ihrer Schwesterlockt sie jedoch wiederindie<br />

Hauptstadt,wosie prompt vonLKA-Ermittlerin Hannah (Suzanne vonBorsody)<br />

zur erneuten Zusammenarbeit gezwungen wird:Die Beamtinverlangt vonAylin,<br />

den einflussreichen Rechtsanwalt Engelhardt auszuspionieren, der im Verdacht<br />

steht, Geld für internationale Terrorgruppen zu waschen. Hannahs Kollege und<br />

Ex-Schwiegersohn Jan(KenDuken), der eine Schwäche fürAylin hat,hältwenig<br />

vonder Idee,und er soll rechtbehalten. Zwar gelingt es Aylin, dasInteressevon<br />

Engelhardt zu wecken, er bietet ihr sogareine Stelle in der eigenen Kanzlei an.<br />

Aber als Aylin erkennt, wie gut der Anwalt über die Vorgängebei der Polizei informniertist,weiß<br />

sie, dasssie niemandem mehr trauen kann. Zweiterverdeckter<br />

Einsatz für Hauptdarstellerin Aylin Tezelund KenDuken, in weiteren Rollen<br />

spielen Suzanne vonBorsody, Stefan Kurt und Franz Dinda.<br />

(Dtl./2019)<br />

ZDF<br />

8.45 heute Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg<br />

9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG)<br />

Bibi und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />

Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />

HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO<br />

Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />

Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) Der<br />

Landarzt 13.00 (für HG) Der Landarzt 13.45<br />

(für HG) Handball: EM-Qualifikation. Deutschland<br />

–Polen 15.45 (für HG) Sport extra. Formel<br />

E: FIA-Meisterschaft,aus Rom (I) /Kunstturnen:<br />

EM 17.00 (für HG) heute Xpress 17.05<br />

(für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b<br />

18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG)<br />

heute 19.25 (für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Der Quiz-Champion<br />

Experten: Ulrich Wickert (Zeitgeschehen),<br />

Michael „Bully”Herbig (Film &<br />

Fernsehen), Wigald Boning (Erdkunde),<br />

Franziska vanAlmsick (Sport), Christine<br />

Westermann (Literatur &Sprache)<br />

23.15 (für HG) heute-journal<br />

23.30 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

0.55 heute Xpress<br />

1.00 (für HG) heute-show<br />

Mit Oliver Welke<br />

1.30 Die ZDF-Kultnacht James Last:<br />

Erinnerungen an eine Musiklegende<br />

Sat.1<br />

5.40 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 6.15<br />

Weibsbilder 6.35 Weibsbilder 7.00 Genial daneben<br />

–Das Quiz 7.55 Genial daneben –Das<br />

Quiz 8.55 Genial daneben –Das Quiz 9.50<br />

Genial daneben –Das Quiz 10.45 Das große<br />

Promibacken 13.20 Auf Streife.Reportagereihe<br />

14.15 Auf Streife.Reportagereihe 15.10<br />

Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />

16.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

17.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 18.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 19.00 Grenzenlos –Die<br />

Welt entdecken. Schwarzes Wasser,rosa Delphine<br />

–Manaus, die Dschungelmetropole am<br />

Amazonas 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Harry Potter und der Stein der Weisen<br />

Fantasyfilm, USA/GB 2001<br />

Mit Daniel Radcliffe, Rupert Grint,<br />

Emma Watson, John Cleese, Robbie<br />

Coltrane, Richard Harris u.a.<br />

Regie: Chris Columbus<br />

23.25 Red Riding Hood –Unter dem Wolfsmond<br />

Fantasyfilm, USA/CDN 2011<br />

Mit Amanda Seyfried, Gary Oldman,<br />

Billy Burke,Shiloh Fernandez u.a.<br />

Regie: Catherine Hardwicke<br />

1.20 Frozen –Eiskalter Abgrund<br />

Thriller,USA 2010<br />

MDR<br />

VOX, 20.15 UHR PORTRÄT<br />

WDR Arte<br />

40 Jahre Whitney Houston<br />

Vom Kirchenchor an die Spitze der Hitparaden: Niemand hatte mehrNummer-1-Hits<br />

nacheinander in den US-Chartsals Whitney Houston. Keine<br />

Künstlerin verkaufte mehr Singles als sie mit „I Will AlwaysLoveYou“, einer Kompositionvon<br />

Dolly Parton. DenDurchbruchfeierte sie1985 mit einem schlicht<br />

„WhitneyHouston“ betitelten Debütalbum,aberdie erste Single mit ihrem Leadgesang,<br />

„LifeisAParty”,erschien bereits 1978. Dieses Jubiläumnahm VOXzum<br />

Anlass,ineinem vierstündigenPorträt ein Leben nachzuzeichnen, dasalles<br />

andereals eine Partywar.Der ausgelassentanzende Teenie-Star mit der gewaltigenStimme<br />

geriet in Schaffens-und Lebenskrisen, littunter einer unglücklichen<br />

Beziehung mit dem BadBoy BobbyBrown,sowie unter dem Druck, die stimmliche<br />

Leistung in die Spätphaseder Karrierezuretten. WhitneyHouston starb am<br />

11. Februar 2012 im Alter vonnur 48 Jahren. In dem Film kommen unter anderen<br />

Whitneys Mutter CissyHouston, ihrepersönliche Assistentin Mary Jones,Popstar<br />

Celine Dion und MusikproduzentThomas Stein zu Wort.<br />

(Dtl./2018)<br />

ONE, 21.45 UHR DRAMA<br />

Interview<br />

TELE 5, 0.20 UHR THRILLER<br />

Vernetzt Johnny Mnemonic<br />

Foto:ARD<br />

Journalist Pierre Peders istbesseresgewohnt:<br />

sein Spezialgebiet ist die Politik,<br />

sein neuer Auftrag, die Filmschauspielerin<br />

Katya(SiennaMiller) zu interviewen, eine<br />

Demütigung.Das lässt er sie beim Treffen in<br />

einem Restaurant auch spüren, und so endet<br />

das Interview, bevoresrichtig begonnen<br />

hat. Dennoch landet er,nach einem Unfall<br />

leichtverletzt,inihrer Wohnung, wo das<br />

Interview, vonAlkohol und Drogen befeuert,<br />

doch noch stattfindet,und sich dabei<br />

zu einem raffinierten Duell ausTäuschung<br />

und Manipualtion entwickelt.SteveBuscemi<br />

spielt den Pierre und führte Regie in dem<br />

Remake desLow-Budget-Film des 2004 ermordeten<br />

Regisseurs Theo VanGogh.<br />

(USA/Kan./Nied./2007) Foto: One<br />

ImJahr 2021 verdientJohnnygutes Geld als Datenkurier.Die Ware transportiert<br />

er in seinem Kopf:Sein dafür künstlich erweitertes Gehirn enthält eine Datenbank,<br />

zu der er selbstkeinen Zugriff hat, für die er aber vorübergehendseine<br />

kompletten Kindheitserinnerungen löschen lassen musste.Ein letzter lukrativer<br />

Auftrag soll ihm den Ausstiegermöglichen, dann will er seine verlorene Kindheit<br />

zurückhaben. Doch die Datenmenge erweistsichals zu groß,und Johnnyweiß,<br />

dass er sterben wird,wenn seine Ware nichtbinnen24Stunden ausseinem Kopf<br />

entferntwird. Erschwerend dazu kommtdie Brisanz der Daten:ein Heilmittel<br />

für die Zivilisationskrankheit NAS, das der Konzern Pharmacom um jeden Preis<br />

für sich behalten will. „Johnny Mnemonic“ basiertauf einrer Kurzgeschichte von<br />

William Gibson, der seinem Debütroman „Neuromancer“ die Grundlagen des<br />

Cyberpunk legte.Die Figurder Molly, hier gespielt vonDinaMeyer,tauchtinbeiden<br />

Geschichten auf. Die Verfilmungmit KeanuReevesinder Hauptrolle ist der<br />

zweite(und bisher letzte) Kino-Film des Videokünstlers RobertLongo,zur Besetzung<br />

gehören Ice-T, Barbara Sukowa,DolphLundgren und UdoKier..<br />

(Kan./USA/1995)<br />

16.45 (für HG) Paris – àlacarte 17.15 (für<br />

HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />

mit Martina und Moritz 18.15 (für HG) Lecker<br />

Ostern –Kochen und Backen mit Julia Komp<br />

und Marie Simon 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm,<br />

D2013 21.40 (für HG) Sträters<br />

Männerhaushalt 22.25 (für HG) Mitternachtsspitzen<br />

23.25 (für HG) Lob der Provinz 0.25<br />

(für HG) Hirschhausens Quiz des Menschen<br />

1.55 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2013<br />

NDR<br />

15.00 Bettina Tietjen –die Talklady imPorträt<br />

16.00 (für HG) Elvis und der Kommissar. Heiße<br />

Ware 16.45 (für HG) Rentnercops. Freiheit<br />

17.30 (für HG) Tim Mälzer kocht! 18.00 (für<br />

HG) Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Mein Sohn, der Klugscheißer.<br />

TV-Komödie, D2015 21.45 (für HG) Ostfriesisch<br />

für Anfänger. Komödie, D2016 23.15<br />

Comedy-Stars –die Ochsentour zum Ruhm.<br />

Dokumentarfilm,D2018 0.45 (für HG) Sag<br />

die Wahrheit 1.35 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

10.05 Castle 11.00 Castle 11.55 Castle<br />

12.45 Castle 13.40 Castle 14.35 Elementary<br />

15.30 Elementary 16.25 News 16.35 Elementary<br />

17.30 Elementary 18.20 Elementary<br />

19.15 Elementary 20.15 Hawaii Five-0. Das<br />

Phantom 21.15 Hawaii Five-0. Der Mann,der<br />

zu viel wusste 22.15 Scorpion. Wie der Korken<br />

aus der Flasche 23.10 Criminal Minds: Beyond<br />

Borders. Im Namen der Hoffnung 0.05 Hawaii<br />

Five-0. Das Phantom 1.00 Hawaii Five-0. Der<br />

Mann, der zu viel wusste 1.40 Scorpion. Wie<br />

der Korken aus der Flasche<br />

RTL 2<br />

13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent<br />

zählt 14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />

Keller 15.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />

Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug<br />

in ein neues Leben 18.15 Zuhause im Glück –<br />

Unser Einzug in ein neues Leben 20.15 The<br />

Shannara Chronicles 21.00 The Shannara Chronicles<br />

22.00 Game of Thrones –Das Lied von<br />

Eis und Feuer 23.05 Game of Thrones –Das<br />

Lied von Eis und Feuer 0.15 Game of Thrones –<br />

Das Lied von Eis und Feuer 1.35 Game of Thrones<br />

–Das Lied von Eis und Feuer<br />

Eurosport 1<br />

15.00 WATTS. Die April-Ausgabe derEurosport-<br />

Clipshow 15.15 Formel E: FIA-Meisterschaft<br />

15.45 Formel E: FIA-Meisterschaft 16.00 Formel<br />

E: FIA-Meisterschaft. 7. Saisonrennen 17.15 Gewichtheben:<br />

EM 17.55 EurosportNews 18.00<br />

Schwimmen: Nordic Swim Tour. 2. Tag 19.30<br />

Gewichtheben: EM 20.30 Formel E: FIA-Meisterschaft<br />

21.00 Radsport: Baskenland-Rundfahrt.<br />

6. Etappe 22.30 Springreiten: GlobalChampions<br />

Tour. 2. von20Saisonstationen 0.25 Eurosport<br />

News 0.30 Schwimmen: Nordic Swim Tour<br />

RBB<br />

5.35 Potsdam erwacht 6.10 Schloss Einstein<br />

6.35 Schloss Einstein 7.00 Lindenstraße 7.30<br />

(für HG) Sehen statt Hören 8.00 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 9.00 Ich heirate meine Frau.<br />

TV-Komödie, D2007 10.25 Einmal Dieb, immer<br />

Dieb. TV-Krimikomödie,D2007 11.55<br />

Verrückt nach Meer 12.45 Verrückt nach Meer<br />

13.30 Luzyca 14.00 Rund um ... Spargel<br />

16.25 Tim Mälzer kocht! 16.55 Sass: So isst<br />

der Norden 17.25 Kowalski &Schmidt 17.55<br />

Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 rbb Kultur –Das Magazin 19.00<br />

Heimatjournal 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />

Das Jahr 1971<br />

1971 war das Jahr,indem Walter Ulbricht<br />

gehen musste. Der neueHoffnungsträger<br />

der SED heißtErichHonecker.<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Die 2 Erben bringt Sterben. Krimiserie<br />

22.50 Die 2 Das Geheimnis von Greensleeves<br />

23.40 Der Tangospieler<br />

Drama, D/CH 1991<br />

1.15 Viktor<br />

Drama, D2015<br />

1.25 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

ProSieben<br />

7.20 The Big Bang Theory 9.00 Mom 9.50<br />

Last Man Standing 10.40 Baby Daddy 11.35<br />

Superior Donuts. Arthur's freier Tag. Comedyserie<br />

12.00 Die Simpsons. Homer hatte einen<br />

Feind/Ihre Lieblings-Fernsehfamilie/Das magische<br />

Kindermädchen/Homer und NewYork/<br />

Alles Schwindel/Die Saxophon-Geschichte/<br />

Neutronenkrieg und Halloween/Homer und der<br />

Revolver.Zeichentrickserie 15.40 Twoand a<br />

Half Men. Arm, aber schön/Die Paparazzi-Falle/Ein-Ei-Johnson.<br />

Comedyserie 17.00 taff<br />

weekend 18.00 Newstime 18.10 The Big Bang<br />

Theory. Der Mann,der seine Omi liebte/Football<br />

für Nerds. Comedyserie 19.05 Galileo.<br />

Moderation: Funda Vanroy<br />

20.15 Mein bester Streich. Prominent &<br />

Reingelegt Mit Fabian Hambüchen<br />

(ehem. Kunstturner und Olympiasieger),<br />

Mario Basler (Fußballlegende),<br />

Lilly Becker (Model), Jürgen Milski<br />

(Schlagersänger)<br />

22.30 Schlag den Star<br />

Kandidaten: Joey Kelly,Alexander<br />

Klaws. Mit: Tokio Hotel,Joy<br />

Denalane, Yvonne Catterfeld<br />

2.55 Echoes 2–Stimmen aus der<br />

Zwischenwelt<br />

TV-Horrorfilm, USA/CDN 2007<br />

15.10 Der Orient-Express. Dokumentarfilm, F<br />

2018 16.35 Stadt Land Kunst Spezial 17.15<br />

Arte Reportage 18.10 Mit offenen Karten 18.25<br />

(für HG) 360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 (für HG) Moldawien, ein Land im<br />

Wandel 20.15 (für HG) Der Kindermörder von<br />

Bethlehem? 21.05 (für HG) Vertreibung aus<br />

dem Heiligen Land 22.00 (für HG) Linsen: Das<br />

Rezept gegen den Welthunger 22.55 Yellowstone-Nationalpark<br />

23.50 Streetphilosophy 0.20<br />

Square Idee 0.45 KurzSchluss 1.40 Junggesellinnenabschied.<br />

Drama, F2017<br />

3Sat<br />

14.30 Ländermagazin 15.00 (für HG) Der Geschmack<br />

Europas 15.30 (für HG) Naturerlebnis<br />

Waldviertel 16.00 (für HG) Mein Opa und<br />

die 13 Stühle. TV-Komödie, A1997 17.30 (für<br />

HG) Zwei unter einem Dach. TV-Komödie, A<br />

2001 19.00 (für HG) heute 19.20 Bauhausfrauen<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Die<br />

Bauhaus-Revolution 21.00 Die Bauhaus-Revolution<br />

21.45 Final Portrait. Drama,GB2017<br />

23.10 (für HG) Maischberger 0.25 Romy<br />

2019 –Der österreichische Film- und Fernsehpreis<br />

2.25 Das aktuelle Sportstudio<br />

Phoenix<br />

10.00 Land der tausend Hügel –Ruanda erfindet<br />

sich neu 10.45 Afrika-Logbuch 11.30 (für<br />

HG) Wer braucht den Osten? 12.15 30 Jahre<br />

Mauerfall –Joachim Gaucks Suche nach der<br />

Einheit 13.00 phoenix plus 14.15 (für HG)<br />

Seen auf dem Dach derWelt 17.15 Königliche<br />

Dynastien 19.30 ZDF-History 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Deutschlands Krieger –Die<br />

Bundeswehr und ihre Minister 22.30 Geheimnisvolle<br />

Orte 23.15 Königskinder 0.00 Das Luther-Tribunal<br />

–ZehnTage imApril. TV-Dokudrama,<br />

D2017 1.30 Mitteldeutschland von oben<br />

Kika<br />

12.05 (für HG) Lenas Ranch 13.30 (für HG)<br />

Die wilden Hühner ...und das Leben. Komödie,<br />

D2009 15.15 Mirette ermittelt 15.50 Ein Fall<br />

für TKKG 16.35 Kann es Johannes? 17.00 (für<br />

HG) Timster 17.20 The Garfield Show 18.00<br />

(für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg 18.10<br />

Die Biene Maja 18.35 Mama Fuchs und Papa<br />

Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für HG)Arthur<br />

und die Freunde der Tafelrunde 19.25 (für HG)<br />

Checker Tobi 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für<br />

HG) KiKA Live 20.10 Draußen schlafen –Der<br />

Bettkampf<br />

Dmax<br />

13.45 Man vs. Foodmit CaseyWebb 14.15<br />

Auction Hunters –ZweiAsse machen Kasse<br />

14.45 AuctionHunters –ZweiAsse machen Kasse<br />

15.15 Die Raritäten-Jäger 16.15 Die Raritäten-Jäger<br />

17.15 Redwood Kings –Träumeaus<br />

Holz 18.15 Redwood Kings –Träumeaus Holz<br />

19.15 Der Pool-Profi 20.15 Asphalt-Cowboys<br />

21.15 Asphalt-Cowboys 22.15 Supermaschinen<br />

23.15 StrangeEvidence –Unglaubliche Aufnahmen<br />

0.15 Siberian Cut–HolzfälleramLimit<br />

1.10 Canada Airport–Flughafenextrem


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 31<br />

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TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

9.30 (für HG) Die Sendung mit der Maus<br />

10.03 (für HG) Die kleine Meerjungfrau. TV-<br />

Märchenfilm, D2013 11.00 (für HG) Der<br />

Froschkönig. TV-Märchenfilm, D2008 12.03<br />

(für HG) Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin<br />

13.15 (für HG) Tagesschau 13.30 (für<br />

HG) Einmal Toskana und zurück. TV-Liebeskomödie,<br />

D2008 15.00 (für HG)Tagesschau<br />

15.05 (für HG) Sportschau. Kunstturnen: EM,<br />

Schwebebalken Damen, Barren Herren,Zsfg./<br />

Radsport: Paris-Roubaix 17.30 (für HG) Kinderlos<br />

glücklich 18.00 (für HG) Sportschau.<br />

Alexander Bommes 18.30 (für HG) Bericht aus<br />

Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />

HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort Inferno<br />

TV-Kriminalfilm, D2019<br />

Mit Jörg Hartmann,Anna Schudt, Aylin<br />

Tezel, Rick Okon u.a.<br />

21.45 (für HG) Maria Wern,Kripo Gotland<br />

Vergeltung.TV-Kriminalfilm, S2016<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) ttt –titel,thesen,<br />

temperamente<br />

0.05 (für HG) Wenn wir zusammen sind<br />

Romantikkomödie, F2008<br />

1.40 (für HG) Somewhere –Verloren in<br />

Hollywood Drama, USA/GB/I/J 2010<br />

RTL<br />

6.00 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

7.00 Formel 1: Großer Preis von China. Countdown<br />

8.00 Formel 1: Großer Preis von China.<br />

Das Rennen 9.55 Formel 1: Großer Preis von<br />

China. Siegerehrung und Highlights 10.25<br />

Kanz für alle Fälle 12.15 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 12.55 Deutschland sucht den<br />

Superstar. Mottoshow. Jury: Dieter Bohlen,<br />

Oana Nechiti, Pietro Lombardi, Xavier Naidoo<br />

15.40 Ran an den Rasen –Das Gartenduell.<br />

Jury: Ilka Bessin, Bernd Franzen 16.45 Explosiv<br />

–Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend. Moderation:<br />

Frauke Ludowig 18.45 aktuell 19.05<br />

Vermisst. Spezial –Die schwierigsten Fälle.<br />

Moderation: Sandra Eckardt<br />

20.15 (für HG) Baymax –Riesiges<br />

Robowabohu<br />

Animationsfilm, USA 2014<br />

Regie: Don Hall, Chris Williams<br />

Synchronsprecher:Amadeus Strobl,<br />

Bastian Pastewka, Andreas Bourani<br />

22.05 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies Das große Finale<br />

0.05 (für HG) Baymax –Riesiges<br />

Robowabohu Animationsfilm, USA ’14<br />

Regie: Don Hall, Chris Williams<br />

1.55 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies Das große Finale<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR Arte<br />

16.20 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport<br />

im Osten 17.10 (für HG) In aller Freundschaft<br />

–Die jungen Ärzte 18.00 (für HG) Aktuell<br />

18.05 (für HG) In aller Freundschaft 18.52<br />

(für HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG)<br />

Kripo live 20.15 (für HG) Die B96 –Legendäre<br />

Fernstraße 21.45 (für HG) Aktuell 22.00 (für<br />

HG) Sportschau –Bundesliga amSonntag<br />

22.20 (für HG) MDR Zeitreise 22.50 Geheimnisvolle<br />

Orte 23.35 Paläste für das Volk. Dokumentarfilm,<br />

D2016 0.50 (für HG) Kripo live<br />

Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />

Unser Land 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria<br />

17.15 (für HG) Aufgegabelt vonAlexander<br />

Herrmann 17.45 Regional 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 18.45 (für HG) Bergauf, bergab<br />

19.15 (für HG) Unter unserem Himmel 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Chiemgauer<br />

Volkstheater 21.45 Blickpunkt Sport 23.00<br />

(für HG) Rundschau Sonntags-Magazin 23.15<br />

Grünwald Freitagscomedy 0.00 (für HG) Im<br />

weißen Rössl. Musikkomödie, A/D 1960 1.40<br />

(für HG) Aufgegabelt vonAlexander Herrmann<br />

Vox<br />

13.00 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

13.55 Goodbye Deutschland! DieAuswanderer<br />

16.00 Schneller als die Polizei erlaubt 17.00<br />

auto mobil 18.10 Einmal Camping,immer<br />

Camping 19.10 Ab ins Beet! Die Garten-Soap<br />

20.15 Promi Shopping Queen. Kleider machen<br />

Leute –Oblang,midi oder kurz, ein Kleid muss<br />

es sein! 23.20 Prominent! 0.05 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Feuer und Flamme 1.50 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Tödliche Beziehung<br />

Super RTL<br />

15.10 Die Tomund Jerry Show 15.55 In einem<br />

Land vor unserer Zeit –Auf der Suche nach<br />

dem Beerental. TV-Zeichentrickfilm, USA 2007<br />

17.10 Grizzy &die Lemminge 17.40 Spirit:<br />

wild und frei 18.10 Bugs Bunny &LooneyTunes<br />

18.40 WOW Die Entdeckerzone 19.10<br />

ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.40 Angelo!<br />

20.15 Snapped –Wenn Frauen töten 21.05<br />

Snapped –Wenn Frauen töten 21.55 The Stalker<br />

Files –Der Schatten des Erfolgs 22.50<br />

Snapped –Wenn Frauen töten 23.40 Snapped<br />

–Wenn Frauen töten<br />

Sport1<br />

13.30 Bundesliga pur 13.55 Eishockey: Deutsche<br />

Eishockey Liga. Play-offs, Halbfinale,<br />

Spiel 6 16.30 Basketball: BBL. 28. Spieltag:<br />

FC Bayern München –Basketball Löwen Braunschweig<br />

18.15 Poker 19.15 Bundesliga aktuell.<br />

Die tägliche News-Sendung für Fußballfans<br />

19.30 Sky Sport News –Die 2. Bundesliga.<br />

29. Spieltag 20.45 E-Sports: EA Sports FIFA<br />

Global Series 22.00 Operation Auto. Mit Tanja<br />

Trautmann, Julian Appelt 23.00 Die PS-Profis –<br />

Im Einsatz. Dicker BMW 0.00 Sport-Clips<br />

9.30 (für HG) Katholischer Gottesdienst am<br />

Palmsonntag 10.30 (für HG) Bares für Rares –<br />

Lieblingsstücke 11.55 heute Xpress 12.00<br />

ZDF-Fernsehgarten on tour 14.05 Mach was<br />

draus 14.50 (für HG) heute Xpress 14.55 (für<br />

HG) Housesitter –Lügen haben schöne Beine.<br />

Liebeskomödie, USA 1992 16.30 (für HG) planet<br />

e. Auto ade! Wie esauch ohne geht 17.00<br />

(für HG) heute 17.10 (für HG) Sportreportage<br />

18.00 (für HG) ZDF.reportage. Deutschland<br />

pendelt: Der tägliche Stress auf dem Weg zur<br />

Arbeit 18.30 (für HG)Terra Xpress 19.00 (für<br />

HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30<br />

(für HG) Terra X.Die Vermessung der Erde:Von<br />

Kolumbus bis ins All<br />

20.15 (für HG) Fluss des Lebens –Kwai<br />

FamilienbandeTV-Tragikomödie, D’19<br />

Mit Nadeshda Brennicke, Tilo Prückner,<br />

Maria Matschke u.a.<br />

Regie: Bettina Blümner<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Stockholm Requiem<br />

Paper Boy. TV-Kriminalfilm, S/D/B ’18<br />

Mit Liv Mjönes, Jonas Karlsson, Alexej<br />

Manvelov, Magnus Roosman u.a.<br />

23.45 ZDF-History<br />

Die Sixties ... gute Zeiten, wilde Zeiten!<br />

Dokumentationsreihe<br />

5.50 Auf Streife. Reportagereihe 6.45 Auf<br />

Streife. Reportagereihe 7.45 So gesehen –Talk<br />

am Sonntag 8.05 Catch! Die Deutsche Meisterschaft<br />

im Fangen. Moderation: Luke Mockridge,<br />

Andrea Kaiser 9.55 The Voice Kids. Battle<br />

12.50 Zauberhafte Schwestern. Fantasykomödie,<br />

USA 1998. Mit Sandra Bullock, Nicole<br />

Kidman,DianneWiest 14.50 Harry Potter und<br />

der Stein der Weisen. Fantasyfilm,USA/GB<br />

2001. Mit Daniel Radcliffe, Rupert Grint,<br />

Emma Watson 17.45 The Biggest Loser.Jury:<br />

Dr.Christine Theiss, Mareike Spaleck, Ramin<br />

Abtin. Auch in diesem Jahr wird Dr.Christine<br />

Theiss wieder übergewichtige Kandidaten beim<br />

Abnehmen unterstützen. 19.55 Nachrichten<br />

20.15 The Voice Kids Battle<br />

Jury: Lena Meyer-Landrut, Stefanie<br />

Kloß, Alec Völkel, SaschaVollmer,Mark<br />

Forster<br />

Moderation: Thore Schölermann,<br />

Melissa Khalaj<br />

23.10 Genial daneben<br />

Rateteam: Hella von Sinnen, Wigald<br />

Boning, Horst Lichter,Guido Cantz,<br />

Bastian Pastewka<br />

0.10 The Voice Kids Battle<br />

2.40 Auf Streife –Die Spezialisten<br />

Reportagereihe<br />

15.10 (für HG) Der grüne Gaumen 15.55 (für<br />

HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische Sommerreise<br />

16.40 (für HG) Phoenixsee 17.25 (für<br />

HG) Phoenixsee 18.15 (für HG) Tiere suchen<br />

ein Zuhause 19.10 (für HG) Aktuelle Stunde<br />

19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Wunderschön! 21.45 (für<br />

HG) Sportschau –Bundesliga am Sonntag<br />

22.15 (für HG) Zeiglers wunderbare Welt des<br />

Fußballs. Live 22.45 (für HG) Nowitzki: Der perfekte<br />

Wurf. Dokumentarfilm, USA 2014 0.15<br />

(für HG) Lachgeschichten 1.00 Rockpalast<br />

NDR<br />

13.40 (für HG) Morden im Norden. Hass<br />

14.30 (für HG) Brautalarm auf dem Land<br />

15.15 (für HG) Doppelt heilt besser 16.00<br />

Lieb und teuer 16.30 Sass: So isst der Norden<br />

17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Hanseblick<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) die<br />

nordstory spezial 21.45 Sportschau –Bundesliga<br />

amSonntag 22.05 (für HG) Die NDR-Quizshow<br />

22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG)<br />

Sportclub Story 0.05 Die Superpauker 1.20<br />

(für HG) Brautalarm auf dem Land<br />

Kabel eins<br />

11.10 Mein Lokal, Dein Lokal 12.10 Mein Lokal,<br />

Dein Lokal –Der Profi kommt 13.05 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 14.00<br />

Abenteuer Leben Spezial –Jugend kann nicht<br />

kochen 16.00 News 16.10 Rosins Restaurants<br />

–Ein Sternekoch räumt auf! 18.05 Ab<br />

ins Kloster! –Rosenkranz statt Randale 20.15<br />

Police Academy V–Auftrag: Miami Beach. Komödie,<br />

USA 1988 22.15 Abenteuer Leben am<br />

Sonntag. Das Geschäft mit dem Street Food<br />

0.20 Mein Revier –Ordnungshüter räumen<br />

auf. Ordnungshüter räumen auf<br />

RTL 2<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 14.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug inein neues Leben<br />

16.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />

17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –Das<br />

Motormagazin 20.15 Die Wolke. Drama, D<br />

2006 22.20 Game ofThrones –Das Lied von<br />

Eis und Feuer 23.20 Game of Thrones –Das<br />

Lied von Eis und Feuer 0.30 Game of Thrones<br />

–Das Lied von Eis und Feuer 1.50 Game<br />

of Thrones –Das Lied von Eis und Feuer<br />

Eurosport 1<br />

11.00 Radsport: Paris-Roubaix 17.30 Superbike:Weltmeisterschaft<br />

18.00 Schwimmen:<br />

Nordic Swim Tour. 3. Tag 19.30 Eurosport<br />

News 19.35 Formel E: FIA-Meisterschaft<br />

20.00 Supersport: Weltmeisterschaft 20.30<br />

Superbike: Weltmeisterschaft 21.00 Radsport:<br />

Paris-Roubaix. Die „Königin der Klassiker” über<br />

257,5 km 22.30 Supersport:Weltmeisterschaft<br />

23.00 Superbike: Weltmeisterschaft<br />

23.25 Eurosport News 23.30 Radsport: Paris-<br />

Roubaix 0.30 Schwimmen: Nordic Swim Tour<br />

PROSIEBEN, 20.15 UHR FANTASYFILM<br />

Doctor Strange<br />

Doctor Stephen Strange(Benedict Cumberbatch) istein Star unter den Neurochirurgen.<br />

Während ihm beruflich alles gelingt,was mit Nerven zu tunhat, nervt<br />

er sein Umfeld mit seiner Egozentrik.Bis er eines Tageseinen schweren Unfall<br />

hat, der seine begnadeten Hände unbrauchbar macht: Die Nerven sind zerstört.<br />

Verzweifelt reistStrange in der Hoffnungauf Heilungnach Tibet. In einem Kloster<br />

begegnet er der mysteriösen „Ältesten“ und dem MagierMordo (Chiwetel<br />

Ejiofor,l.), die zwar seine Hände nichtheilen können, ihm aber etwasweit größereszuteilwerden<br />

lassen: Siebilden ihn zum Magieraus.Der sonderbareDr.<br />

Strangehatte im Jahr 1963seinen erstenAuftritt in einem Marvel-Comicheft.<br />

Seitdem hatesverschiedene Versuche gegeben, seine Abenteuer filmisch zu adaptieren.<br />

Nach einem obskurenTV-Piloten istdies die erste Kino-Verfilmung.<br />

(USA/2016)<br />

Foto: ProSieben<br />

Anzeige<br />

prisma<br />

TV-Magazin<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

2 8<br />

5 1 9 3<br />

4 2 5<br />

5 4<br />

7<br />

1 7 9<br />

4 3 7<br />

6 9<br />

6 2<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

4 8 6 5<br />

2<br />

3 5 9 7<br />

SUDOKU<br />

6 7<br />

8 4<br />

6 3<br />

4<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

vom VOM 12.4.2019<br />

2019<br />

MITTEL mittel<br />

2 9 5 4 7 1 3 8 6<br />

6 8 1 3 2 9 4 5 7<br />

7 4 3 8 5 6 1 2 9<br />

5 1 4 6 3 7 2 9 8<br />

9 3 2 1 8 5 6 7 4<br />

8 6 7 9 4 2 5 1 3<br />

4 7 8 2 1 3 9 6 5<br />

3 2 6 5 9 8 7 4 1<br />

1 5 9 7 6 4 8 3 2<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 12. 4. 2019<br />

vom 12.4.2019<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

8 4 6 1 7 2 9 3 5<br />

9 7 3 5 4 6 1 2 8<br />

2 1 5 8 9 3 6 7 4<br />

3 6 9 2 5 8 7 4 1<br />

5 2 4 3 1 7 8 6 9<br />

7 8 1 9 6 4 2 5 3<br />

6 5 7 4 8 9 3 1 2<br />

1 3 8 6 2 5 4 9 7<br />

4 9 2 7 3 1 5 8 6<br />

5.05 rbb UM6 5.35 Potsdam erwacht 5.50<br />

Das Geheimnis der Murmel-Gang. TV-Kinderfilm,<br />

E2013 7.20 Brisant 8.00 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 9.00 Mit mir nicht, Madam!<br />

Komödie, DDR 1969 10.30 Sommer mit Hausfreund.<br />

TV-Romanze, D2005 12.00 Rentnercops<br />

12.50 Insel Berlin 13.05 Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt 14.35 Die 2 15.25 Die 2<br />

16.15 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30<br />

Gartenzeit 19.00 Täter –Opfer –Polizei 19.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 Gefragt –Gejagt<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

Quiz-Show<br />

21.00 Gefragt –Gejagt<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Sportschau –Bundesliga amSonntag<br />

22.20 Miete Macht Rendite –Der ganz<br />

legale Wahnsinn inBerlin<br />

23.05 Leben in der Leipziger Straße<br />

Dokumentarfilm, D2013<br />

0.05 Kowalski &Schmidt<br />

Deutsch-polnisches Journal<br />

ProSieben<br />

6.20 Fresh off the Boat. Ein kluger Kürbis/Eine<br />

Hochzeit und vier Todesfälle 7.05 Twoand a<br />

Half Men. Arm, aber schön/Die Paparazzi-Falle/Ein-Ei-Johnson.Comedyserie<br />

8.20 The Big<br />

Bang Theory. Der Mann, der seine Omi liebte/<br />

Football für Nerds.Comedyserie 9.10 Eine<br />

schrecklich nette Familie. Schlechte Geschäfte/Schlechte<br />

Geschäfte. Comedyserie 10.00<br />

Galileo. „Galileo”-Guide: Leder 12.45 Überraschend<br />

unsichtbar. TV-Abenteuerfilm, USA<br />

2015 14.10 Love Happens. Liebesdrama,<br />

USA/CDN/GB 2009 16.05 17 Again. Komödie,<br />

USA 2009 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />

360°. Ranking: Crazy Australia 19.05 Galileo.<br />

Moderation: Stefan Gödde<br />

20.15 Doctor Strange<br />

Fantasyfilm, USA 2016<br />

Mit Benedict Cumberbatch, Chiwetel<br />

Ejiofor,Rachel McAdams, Benedict<br />

Wong,Mads Mikkelsen u.a.<br />

Regie: Scott Derrickson<br />

22.35 Split<br />

Horrorthriller,USA/J 2016<br />

Mit James McAvoy,AnyaTaylor-Joy,<br />

Haley LuRichardson u.a.<br />

Regie: M. Night Shyamalan<br />

0.50 Doctor Strange<br />

Fantasyfilm, USA 2016<br />

14.00 Antarktis –Die Reiseder Pinguine. Dokumentarfilm,<br />

F2016 15.35 (für HG) DasVermächtnis<br />

der Zisterzienser 16.30 Liebe am Werk 17.00<br />

Metropolis 17.40 (für HG) Sabine Meyerund die<br />

Klarinette 18.30 (für HG) Zu Tisch ... 18.55 Karambolage<br />

19.10 Arte Journal 19.30 (für HG) TaiChi –<br />

Der weiche Flussder Energie 20.15 C'est la vie –<br />

So sind wir,soist das Leben. Drama, F2008<br />

22.05 Josephine Baker,Ikone der Befreiung 22.55<br />

(für HG) Saz –Von Berlin nach Khorassan 23.55<br />

Anoushka Shankar &Ensemble 0.55 Arte Journal<br />

1.20 Bach: Johannespassion<br />

3Sat<br />

13.55 (für HG) Spreewald –Labyrinth des<br />

Wassermanns 14.40 (für HG) Terra X16.10<br />

(für HG) Terra X16.50 (für HG) Allein mit Onkel<br />

Buck. Komödie, USA 1989 18.30 Museums-<br />

Check 19.00 (für HG) heute 19.10 NZZ Format<br />

19.40 Schätze der Welt 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Pufpaffs Happy Hour 21.00<br />

Die Anstalt 21.50 (für HG) Nuhr im Ersten<br />

22.35 Sonntagsvierer. TV-Komödie,CH2010<br />

0.05 (für HG) Polizeiruf 110. Warum ich. TV-<br />

Kriminalfilm, DDR 1990 1.15 (für HG) Heatstroke<br />

–Ein höllischer Trip. Thriller,USA 2013<br />

Phoenix<br />

14.00 Das Luther-Tribunal –ZehnTage imApril.<br />

TV-Dokudrama, D2017 15.30 Mitteldeutschland<br />

von oben 17.00 Deutschlands<br />

Krieger –Die Bundeswehr und ihre Minister<br />

19.15 Geheimnisvolle Orte 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Eisenbahn-Romantik 21.45<br />

Die Schweiz: Mittendrin und doch für sich<br />

22.30 Aufruhr in Frankreichs Alpen 23.15 Die<br />

unheimliche Macht der Berater 0.00 forum<br />

demokratie. 1929 –Der große Crash und die<br />

Folgen 1.00 Reise durch den hohen Norden<br />

1.15 Eisenbahn-Romantik<br />

Kika<br />

13.25 Das tierischeWettrennen –Hase gegen<br />

Schildkröte. TV-Animationsfilm, USA 2008<br />

14.35 (für HG) Yakari 15.25 SimsalaGrimm<br />

16.35 (für HG) Paula und die wilden Tiere<br />

17.00 (für HG) 1, 2oder 3 17.25 The Garfield<br />

Show 18.00 (für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg<br />

18.10 Die Biene Maja 18.35 Mama<br />

Fuchs und Papa Dachs 18.50 Sandmann<br />

19.00 (für HG) Arthur und die Freunde der<br />

Tafelrunde 19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.15<br />

Stark! 20.30 Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

12.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

19.15 Wingmen –Zwei Brüder heben ab 20.15<br />

Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska 21.15<br />

Goldrausch in Australien 22.15 Goldrausch:<br />

White Water Alaska 23.15 Die Blockhaus-Profis<br />

0.10 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

1.10 Goldrausch: White Water Alaska 2.00 Ed<br />

Stafford: Allein gegen die Wildnis<br />

12.15 Mex –Das Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

13.15 Europas dreckigeErnte<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Presseclub<br />

15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30 Europamagazin<br />

16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Wwie<br />

Wissen 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />

Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />

extra 3 19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 7<br />

Tage ... 20.00 Tagesschau 20.15 die nordstory<br />

21.17 Unsere Geschichte 22.02 Rügen –Armenhaus<br />

mitLuxusstrand 22.45 Berichtaus Berlin<br />

23.05 Weltspiegel 23.45 DieTagesschauvor 20<br />

Jahren 0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub 1.00<br />

MDR Kultur 1.15 die nordstory<br />

ONE<br />

6.50 Alfredissimo! 7.15 Alfredissimo! 7.45 Alfredissimo!<br />

8.15 Zapp 8.45 kinokino 9.00 Close Up<br />

9.25 Close Up 9.55 Quarks 10.40 Vier gegen die<br />

Bank. TV-Gaunerkomödie, D1976 12.15 Radsport.<br />

Paris –Roubaix 16.00 Close Up 16.25 Der<br />

Dicke 17.15 Der Dicke 18.05 DerDicke 18.55<br />

Der Dicke 19.45 Lindenstraße 20.15 Katharina<br />

Luther. TV-Drama,D2016 22.00 Tatort. Inferno.<br />

TV-Kriminalfilm, D2019 23.30 Lindenstraße 0.00<br />

Tatort. Inferno. TV-Kriminalfilm, D2019 1.30 Interview.<br />

Drama, USA/CDN/NL 2007 2.50 Bauerfeind<br />

–Die Show zur Frau 3.35 SWR3Comedy<br />

Festival 4.05 PraxismitMeerblick. TV-Komödie, D<br />

2017 4.50 DiePierreM.Krause Show<br />

ZDF NEO<br />

12.05 TerraX12.45 TerraX13.30 TerraX14.15<br />

TerraX15.00 Die glorreichen 10 15.45 An Tagen<br />

wie diesen 16.30 Sketch History 16.55 Death in<br />

Paradise 18.40 (für HG)Lewis. Ein letzterBlues.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2009 20.15 (für HG) Bella<br />

Block. ... denn sie wissen nicht, wassie tun. TV-<br />

Kriminalfilm,D2005 21.50 Hattinger und der Nebel<br />

–Ein Chiemseekrimi. TV-Kriminalfilm, D2016<br />

23.20 (für HG)Ein starkesTeam. Eiskalt. TV-Kriminalfilm,D2019<br />

0.50 heute-show 1.20 Neo Magazin<br />

Royale 2.05 (für HG)Lewis. Einletzter Blues.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2009 3.40 Gätjensgroßes<br />

Kino 3.50 (für HG)InspectorBarnaby. Die Hexe<br />

von Setwale Wood. TV-Kriminalfilm, GB 2002<br />

ZDF INFO<br />

14.15 Rotes Gold –Die Geheimnisse derTomatenindustrie<br />

14.45 Nelson MüllersKäse-Check 15.30<br />

(für HG)Nelson Müllers Lebensmittelreport 16.15<br />

(für HG)TEDi undCo. –Die dunkle Seite derBilligshops<br />

16.45 (für HG)Hauptsache billig?–Das<br />

System Discounter 17.15 (für HG) AIDAoderTUI<br />

Cruises? 18.00 (für HG) Obi, Hornbach &Co.<br />

18.45 (für HG) Obi, Dehner &Co. 19.40 (für HG)<br />

heute-show 20.15 (für HG)No-Name oderMarke?<br />

21.45 (für HG) WerschlägtMcDonald's? 22.30<br />

(für HG)Die Tricks der Lebensmittelindustrie 23.15<br />

(für HG) Dergroße Warentest 0.00 (für HG) Die<br />

Tricks derLebensmittelindustrie 0.45 Milliardengeschäft<br />

Porno–Gefahraus demInternet<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Werken von R.Strauss,<br />

Beethoven, W.A. Mozart, Brahms,Gershwin,<br />

ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Komponist im Kaiserreich:<br />

Schubert, der Unpolitische?, ca. 116 Minuten<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Herz in Bewegung.Die Passionskantate<br />

„Die letzten Leiden des Erlösers”<br />

von Carl Philipp Emanuel Bach., ca. 115 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Thüringer Bachwochen Mit Werken von<br />

J.S. Bach, O. di Lasso, Senfl, J.M. Bach, Handl,<br />

Hassler,Daser,ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken von Ives,<br />

Berg,Mahler, ca. 176 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Konzertdokument der Woche Kammermusik<br />

im Schloss Schönhausen Berlin mit Werken<br />

von J.Ch. Bach, W.A. Mozart, ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Insekten und Einhörner” Der Künstlerbriefwechsel<br />

zwischen Jean Dubuffet und Valère<br />

Novarina, ca. 90 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Iwanow reloaded” Mit Juno Meinecke. Regie:<br />

Felicia Zeller,ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Gott und die Welt Essen inguter Gesellschaft.<br />

Die Tischgemeinschaft., ca. 26 Minuten<br />

9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Essay und Diskurs Zwischen Fakt und Fiktion:<br />

Die Innenseite der Wirklichkeit. VonThomas<br />

Palzer,ca. 30 Minuten<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature „Smoke and Fumes”. Die Ölindustrie<br />

auf der Anklagebank., ca. 56 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Foodamentalismus. Essen als Pop-<br />

Phänomen. Von Birgit Frank, ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Die jungeWilde aus LA. Clementine<br />

Creevy und ihr Trio Cherry Glazerr. Von<br />

Anja Buchmann, ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musikland Brandenburg Choräle zur Passion<br />

aus märkischen Kirchen., ca. 56 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek, ca. 56 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 – S eite 32<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Seine Heiligkeit,der Dalai Lama (83)<br />

eröffnet heute unseren Reigen alter,<br />

malad-vitaler Männer.Und los geht’s:<br />

Dasreligiöse Oberhaupt der Tibeter<br />

ist am Freitag aus einer Privatklinik in<br />

NeuDelhi entlassen worden, in die er<br />

sich wegen einer leichten Lungenentzündung<br />

am Dienstag begeben hatte.<br />

Er fühle sich„vollständig geheilt“, ließ<br />

der Dalai Lama mitteilen, bleibe aber<br />

noch in der indischen Hauptstadt,<br />

ehe er an seinen Exilsitz im nordindischen<br />

Dharamsala zurückkehrt.<br />

Mick Jagger (75) meldet sich nach<br />

seinem Krankenhausaufenthalt mit<br />

einem Foto bei seinen Fans.Auf Instagram<br />

und Twitter zeigte sich der<br />

Frontmann der Rolling Stones,dem<br />

vergangeneWoche eine Herzklappe<br />

eingesetzt werden musste,wieder in<br />

guterVerfassung: Lässig, leicht lächelnd<br />

steht er vorblühenden Büschen,<br />

locker mit Kappe,Hemd, Jeans<br />

und Sneakers.„EinSpaziergang im<br />

Park“, schrieb Jagger dazu.<br />

Günter Wallraff (76) hat sich bei einem<br />

Sturzmit dem Fahrrad schwer verletzt.„Ich<br />

bin noch in der Klinik, das<br />

dauertalles noch“, erklärte der Journalist<br />

und Schriftsteller am Freitag.<br />

Er habe einen komplizierten Trümmerbruch<br />

im Oberschenkel sowie<br />

Kopfverletzungen erlitten und sei<br />

vier Stunden lang operiertworden.<br />

Mit dem Rollstuhl<br />

unterwegs<br />

AFP/JAMIE MCCARTHY<br />

Elton John (72) ist<br />

gerade schlecht<br />

zu Fuß. Aber sein<br />

Bewegungsdrang<br />

ist ungebrochen:<br />

„Nicht<br />

mal ein verstauchter<br />

Knöchel<br />

konnte<br />

mich davon abhalten,<br />

eines der<br />

schönsten Museen der Welt zu sehen“,<br />

schrieb der britische Musiker<br />

auf Instagram. Dazu postete er ein<br />

Foto,auf dem er mit einem Trainingsanzug<br />

bekleidet im Rollstuhl<br />

sitzt und einen Schmollmund zieht –<br />

es wurde im Kunstmuseum Uffizien<br />

in Florenz aufgenommen.<br />

DirkNowitzki (40) hat soeben seine<br />

Karriereals Hochleistungssportler<br />

beendet. Jetzt möchte der Basketball-Superstar<br />

in Würde altern: „Ein<br />

bisschen Tennis spielen, ein bisschen<br />

Wein trinken und die Seele mal<br />

baumeln lassen.“ (schl./mit dpa)<br />

TIERE<br />

Arbeiter im Weinberg: Ouessantschafe<br />

in der Champagne. AFP<br />

Rasenmäher? Nicht doch. Diestinken<br />

entweder oder verbrauchen<br />

Strom, und sonn- und feiertags sind<br />

sie gar nicht erst einsetzbar.Anders<br />

das Ouessantschaf: Es blökt zwar<br />

recht vernehmlich, hat aber dafür<br />

eine äußerst positiveKlimabilanz.<br />

Obendrein ist es hübsch kompakt<br />

und recht anspruchslos,was Futter<br />

und Unterbringung angeht. Brav<br />

wirdalles abgegrast, was dem Gärtner<br />

nicht behagt. Neuerdings sieht<br />

man die kleinste Schafrasse Europas<br />

auch immer häufiger in Weinbergen,<br />

wo sie auf den engen Flächen zwischen<br />

den Rebstöcken prima durchkommt<br />

und das Unkraut in Schach<br />

hält. Pestizide,Adieu! (avo.)<br />

Artus-Sage: Ein nie versiegender<br />

Quell für Kostümschinken,<br />

Ritterfestspiele, Männermythen<br />

und Schlossführungen ist<br />

die Sage um den wackeren König Artus,<br />

der Britannien vor den Invasoren<br />

beschützt hat und um 500 nach<br />

Christus gelebt haben soll.<br />

Brexit steht nicht einfach nur<br />

für den Austritt der Briten aus<br />

der EU, inzwischen steht der<br />

Begriff auch für großes Theater im<br />

besten Shakespeare'schen Sinne.<br />

Drama, Baby, Drama! Rein, raus, sofort,<br />

ach nein, doch nicht, warte, ich<br />

bleibe noch …Das soll irgendwann<br />

vorbei sein? Nicht doch!<br />

Charles und Camilla sind so etwas<br />

wie Marianne und Michael<br />

des englischen Königshauses<br />

–jeder kennt sie, kaum einer<br />

mag sie. Der Thronfolger, der wohl<br />

den Thron nie besteigen wird, fiel bei<br />

seinem Volk in Ungnade, nachdem<br />

seine außereheliche Affäre mit Camilla<br />

Parker Bowles bekannt wurde,<br />

die Charles 2005 heiratete.<br />

Diana, Königin der<br />

Herzen und<br />

ebenfalls nie versiegende<br />

Quelle des britischen<br />

Devotionalien-<br />

Handels, brachte frischen<br />

Wind ins britische<br />

Königshaus und<br />

bescherte ihm seine<br />

größte Krise seit der Affäre<br />

umEdwardVIII. und<br />

Wallis Simpson. Die Ex-<br />

Frau von Prinz Charles<br />

kam 1997 ums Leben.<br />

Eliteschulen in England,<br />

sie sind wie geschaffen<br />

für Kinder<br />

aus gutem Hause.Klangvolle<br />

Namen wie Eton, Harrow und Winchester<br />

lassen auch deutsche Elternherzen<br />

höher schlagen. Hier gibt es<br />

endlich den ersehnten Feinschliff für<br />

den Nachwuchs, dazu Schuluniformen,<br />

Ruderregatten und ein bisschen<br />

Hogwarts-Feeling. Das darf<br />

dann auch ruhig was kosten.<br />

Fettige Fish and Chips, bis die<br />

Fritteuse qualmt. Hier kommt<br />

dasYin undYang der britischen<br />

Küche: Panadenkrosser Kabeljau<br />

trifft auf pappigweiche Kartoffelstäbchen.<br />

Zusammengezwungen wird<br />

der wabbelharte Mixdurch einen ordentlichen<br />

Schuss Malzessig – den<br />

Ketchup der Engländer (sieheV).<br />

Guinness bleibt selbst einer<br />

Biertrinker-Nation wie<br />

Deutschland herzlich fremd.<br />

Dasirische Dunkelbier indes mundet<br />

den Briten in all seinen Darreichungsformen<br />

von Draught über<br />

Stout bis Redund Lager.Den meisten<br />

Alkohol hat Guinness Foreign Extra<br />

mit bis zu 8,8 Umdrehungen. Prost!<br />

Humor der allerfeinsten Sorte,<br />

auch dafür steht England.<br />

Unverblümte Direktheit gepaartmit<br />

Absurdität und Understatement,<br />

perfektioniert von der Komikertruppe<br />

Monty Python: Zur Tür<br />

raus, jeder nur ein Kreuz, linke Reihe<br />

anstellen!<br />

Irland, das heißt die Republik Irland,<br />

und das zum Vereinigten<br />

Königreich gehörende Nordirland<br />

verband lange Zeit ein brutaler<br />

Konflikt: irische Loyalisten gegen<br />

nordirische Royalisten. An der inneririschen<br />

Grenze wohnt seit jeher der<br />

Geist der Zwietracht …Erhört neuerdings<br />

auf den geheimnisvollen Namen<br />

Backstop und ist der wahre<br />

Grund fürs Brexit-Kuddelmuddel.<br />

Jugendkulturen Großbritanniens<br />

haben die Pop-Welt jahrzehntelang<br />

geprägt. Skinheads, Mods,<br />

Punks, New Wave, Gothic, New Romantic,<br />

Grebo und Brit-Pop bildeten<br />

die Blaupausen für Musik, Klamotten,<br />

Frisuren, Prügeleien und die<br />

richtige Haltung auf dem Schulhof.<br />

Kilt und Karos, sie sind<br />

der Inbegriff der<br />

Schottenkleidung.<br />

Ob der knielange Rock<br />

nun mit oder ohne Unterhose<br />

getragen wird, bleibt<br />

dem Geschmack und<br />

dem Hygieneempfinden<br />

des Trägers überlassen.<br />

Jedenfalls muss er aufgrund<br />

der vielen Falten<br />

und der Stoffdicke auch<br />

ohne Buxe nicht frieren.<br />

Come back<br />

and stay!<br />

Noch einmal aufatmen –der Brexit ist verschoben,<br />

doch nicht aufgehoben. Dabei beschert uns<br />

Großbritannien seit jeher viel Freude,<br />

Orangenmarmelade, Teeund eine reizende Königin<br />

VonAnne Vorbringer,Christian Schlüter und Marcus Weingärtner<br />

London ist teuer und<br />

hat ein Riesenrad.<br />

Aber sonst? Diebritische<br />

Hauptstadt lieben<br />

wir vorallem für ihren Nebel.<br />

Auch wenn er den Zustand höchster<br />

Vollkommenheit –nämlich als sattes<br />

Kompositum aus Nebel, Rauch und<br />

sonstigem Schmutz –nur selten erreicht,<br />

so lehrt er uns wohliges<br />

Grauen.<br />

Manchester ist die Wiege des<br />

Kapitalismus in seiner industriellen<br />

Ausprägung.<br />

Der Begriff „Manchesterkapitalismus“<br />

rührt daher und meint nichts<br />

Gutes: Friedrich Engels’ Schrift „Die<br />

IMAGO IMAGES (5)<br />

Lage der arbeitenden Klasse in England“<br />

(1845) beschreibt das ganze<br />

Arbeiterelend dieser Stadt.<br />

Nessie, oh Nessie! Was<br />

wäre die Filmbranche<br />

ohne ihr liebstes Seeungeheuer?<br />

Preziosen wie„The<br />

Secret of the Loch“ (1934),<br />

„Nessie – das verrückteste<br />

Monster der Welt“ (1985), „Loch<br />

Ness –Die Brut aus der Tiefe“ (2001)<br />

und „Mein Freund, der Wasserdrache“<br />

(2007) bleiben für die Ewigkeit.<br />

Orderrrr! John Bercow ist als<br />

Sprecher des britischen Unterhauses<br />

der mittlerweile<br />

fernsehberühmte Zeremonienmeister<br />

des Brexit-Spektakels. Erst durch<br />

den 56-jährigenTory-Politiker mit der<br />

Zauselfrisur und seinen unendlich<br />

variantenreichen „Order“-Rufen gewinnt<br />

der parlamentarische Streit<br />

sein theatralisches Format.<br />

Plumpudding ist eine britische<br />

Extremform des Serviettenkloßes<br />

und enthält traditionell<br />

Rindfleisch oder Hammel, Zwiebeln<br />

und getrocknete Früchte. Eine kulinarische<br />

Mutprobe ersten Ranges.<br />

Queen Elizabeth II. ist seit<br />

1952 Oberhaupt des Vereinigten<br />

Königreichs und hat<br />

alle und alles überstanden: Kriege,<br />

Krisen, Kabinette.Die 1926 geborene<br />

Regentin erfreut sich mit zunehmendem<br />

Alter der stetig wachsenden<br />

Zuneigung ihresVolkes –ein Fels<br />

in der britischen Brandung.<br />

Rolls-Royce ist die britische Nobelmarke<br />

schlechthin, Inbegriff<br />

des automobilen Luxus.<br />

Besonders apart ist die „Bespoke“-<br />

Abteilung für individuelle Kundenwünsche:<br />

Sei es das Familienwappen<br />

im Lederpolster, ein spezieller<br />

Champagner-Kühler oder die passende<br />

Farbe<br />

zum Nagellack<br />

der<br />

Gattin.<br />

Nichts ist<br />

unmöglich!<br />

Shakespeare hat mit „Romeo<br />

und Julia“ unser Verständnis<br />

von Liebe mehr als nachhaltig<br />

geprägt.William Shakespeare(1564 –<br />

1616) ist der bedeutendste englische<br />

Dramatiker und seine Werke zählen<br />

zu den bedeutendsten der Weltliteratur.<br />

Zudem sind seine Stücke die<br />

am häufigsten aufgeführten und verfilmten<br />

überhaupt.<br />

Teatime ist wohl das britische<br />

Ritual schlechthin und im Gegensatz<br />

zur englischen Küche<br />

eine köstliche Angelegenheit. Idealerweise<br />

zwischen 15.30 Uhrund 17 Uhr<br />

wird Tee getrunken, dazu gibt es<br />

Sandwiches und Teegebäck. Das<br />

Abendessen in der Unterschicht<br />

wirdtraditionell<br />

als High<br />

Tea bezeichnet,<br />

in der<br />

Oberschicht<br />

indes als Dinner.<br />

United Kingdom, oder wie<br />

Aristoteles zu sagen pflegte:<br />

Das Ganze ist mehr als die<br />

Summe seiner Teile. UK, das sind<br />

nicht nur England,Wales,Schottland<br />

und Nordirland. Dassind auch Erinnerungen<br />

an eine große Seefahrernation,<br />

an Monarchen und Macht.<br />

Wasfür eine Geschichte!<br />

Vinegar ist mitnichten nur<br />

„saurer Wein“, wie das Wort ja<br />

nahegelegt, sondern kann in<br />

seiner geschmacklich herausforderndsten<br />

Version aus Ale gemacht<br />

sein, einem Bier aus gemälzter<br />

Gerste. Der würzige Geschmacksturbo<br />

verleiht auch dem fettigsten<br />

Klops noch britische Leichtigkeit.<br />

Wimbledon ist das deutsche<br />

Synonym für Boris Becker,<br />

eine fahle Erinnerung an<br />

eine juvenile Tennishysterie.<br />

Xhaka kommt eigentlich aus<br />

der Schweiz und heißt mit<br />

Vornamen Granit. Wie passend,<br />

spielt der 26-Jährige doch in<br />

der härtesten Liga der Welt, der Premier<br />

League. Im Mutterland des<br />

Fußballs wird echter Brutalo-Fußball<br />

gepflegt. Finanziell lukrativ, versteht<br />

sich: Gladbach bekam für<br />

Xhaka vom FCArsenal die Rekord-<br />

Ablöse von45Millionen Euro.<br />

YellowPress oder YellowJournalism<br />

ist als Begriff eigentlich<br />

amerikanischen Ursprungs, in<br />

England aber feiertdie Promi-notorische<br />

Sensationsberichterstattung die<br />

aggressivsten Blüten. Vordem jüngsten<br />

Gerücht ist hier niemand sicher.<br />

Zeitzone oder auch Greenwich<br />

Mean Time (GMT)ist die mittlere<br />

Sonnenzeit am Greenwicher<br />

Nullmeridian. Der Stadtteil<br />

Greenwich im Südosten Londons<br />

war der Ort, vondem aus in den Jahren<br />

1884 bis 1928 die Weltzeit bestimmt<br />

wurde. 1972 wurde die GMT<br />

von der Koordinierten Weltzeit<br />

(UTC) abgelöst.<br />

NACHRICHTEN<br />

Lebenslange Haft für Freier<br />

wegen Prostituiertenmord<br />

Mehr als einVierteljahrhundertnach<br />

dem Mord an einer Prostituierten in<br />

Augsburgist ein Freier der Frau zu lebenslanger<br />

Haft verurteilt worden.<br />

DasLandgericht Augsburgerklärte<br />

den 50 Jahrealten Deutschen aufgrund<br />

vonIndizien für überführt.<br />

DerMann wurde außerdem wegen<br />

Vergewaltigung einer Bekannten<br />

verurteilt. DieProstituierte hatte Anfang<br />

der 90er-Jahreauf dem Augsburger<br />

Straßenstrich gearbeitet. In<br />

einer Nacht im September 1993<br />

wurde sie erwürgt. DieLeiche<br />

wurde an einer Bahnlinie abgelegt.<br />

In den 90ernkonnte die Kripo<br />

den Fall trotz aufwendiger Ermittlungen<br />

nicht klären. Voreinigen Jahrennahm<br />

sich die Polizei den ungeklärten<br />

Mordfall nochmals vorund<br />

fand neue DNA-Spuren an der Kleidung<br />

des Opfers.Dies führte dann zu<br />

der Festnahme des nun Verurteilten.<br />

In dem Prozess schwieg er zu dem<br />

Mordvorwurf. (dpa)<br />

Vermeintlich tote Schlangen<br />

halten Feuerwehr in Atem<br />

Zwei vermeintlich tote Würgeschlangen<br />

haben im nordrheinwestfälischen<br />

KlevePolizei und Feuerwehr<br />

auf den Plan gerufen. Der<br />

Schlangenbesitzer hatte die beiden<br />

Reptilien für tot gehalten und in einem<br />

Garten begraben. Ein120 Zentimeter<br />

langer Python war bereits am<br />

Donnerstag in einem Gestrüpp entdeckt<br />

worden –das scheinbar tote<br />

Tier war jedoch lediglich in Kältestarreverfallen.<br />

Aufdem Behandlungstisch<br />

eines Tierarztes zeigte das<br />

wechselwarme Reptil wieder Lebenszeichen.<br />

Diezweite,etwa 80<br />

Zentimeter lange Schlange blieb zunächst<br />

verschwunden. DieBehörden<br />

gingen davon aus,dass sich<br />

auch dieses Tier wegen der zurzeit<br />

vergleichsweise tiefen Temperaturen<br />

in einer Kältestarrebefindet. Polizei<br />

und Ordnungsamt baten die Bevölkerung<br />

um Hinweise auf den Verbleib<br />

der ungiftigen Schlange. (AFP)<br />

Polizei muss wegen Karotten<br />

im Essen ausrücken<br />

Wegen unerwünschter Karotten im<br />

Essen hat die Polizei im baden-württembergischen<br />

Lörrach zu einem<br />

Einsatz in einem Restaurant ausrücken<br />

müssen. EinGast habe wegen<br />

einer Allergie gegen das Gemüse sein<br />

bestelltes Gericht nicht essen und<br />

auch nicht bezahlen wollen, teilte<br />

die Polizei in FreiburgamFreitag<br />

mit. Er hatte demnach Hühnchen<br />

mit Reis und Gemüse bestellt. Im Gemüse<br />

erkannte der Gast allerdings<br />

die Karotten und verweigerte Verzehr<br />

und Bezahlung. EinAngestellter<br />

des Restaurants rief daraufhin die<br />

Polizei. Noch bevor die Beamten eintrafen,<br />

erklärte sich die Begleitung<br />

des Mannes dann dazu bereit, das<br />

Gericht zu essen. Es wurde im Anschluss<br />

auch bezahlt. (AFP)<br />

Fotografieren untermRock:<br />

Gesetz soll Frauen schützen<br />

WerFrauen unter den Rock fotografiert,<br />

muss künftig in England und<br />

Wales mit bis zu zwei Jahren Gefängnis<br />

rechnen.Verurteilte werden außerdem<br />

als Sexualstraftäter registriert.„Es<br />

gibt keine Entschuldigungen<br />

für diesesVerhalten und die Täter<br />

müssen die volle Härte des Gesetzes<br />

spüren“, so Justiz-Staatssekretärin<br />

Lucy Frazer.Die Opfer des sogenannten<br />

Upskirting waren 2018 nach Angaben<br />

der britischen Polizei sieben<br />

bis 70 Jahrealt. DieMotiveder Täter<br />

hätten vonDemütigung bis zu sexueller<br />

Befriedigung gereicht. (dpa)


MAGAZIN<br />

Ah,<br />

Venedig!<br />

VomZuchthaus Cottbus an den<br />

Canal Grande: Das bewegte<br />

Leben des Uwe Kockisch<br />

SEITEN 2/3<br />

Der Staat<br />

im Ehebett<br />

„Heiraten dürft ihr,aber Kinder?“ Die Odyssee<br />

zweier Frauen, die offenbar Unerhörtes wollen –<br />

als lesbisches Paar eine Familie gründen<br />

Der lange Weg<br />

nach Westeros<br />

„Game of Thrones“ beschäftigt auch die<br />

Wissenschaft. Eine <strong>Berliner</strong> Professorin bietet in<br />

Harvard kulturgeschichtliche Seminare zur Serie an<br />

Jochen-Martin<br />

Gutsch hat das<br />

herrliche Husten<br />

Seite 10<br />

Werschminkt das<br />

graue Berlin?<br />

Um in der Hauptstadt Kunst zu sehen, braucht man<br />

nicht ins Museum. Werwachen Auges durch die<br />

Straßen geht, entdeckt zwar keinen Banksy.Aber fast<br />

THOMAS &THOMAS/ZOEST<br />

SEITEN 4/5<br />

SEITE 7<br />

SEITE 10


2 13./14. APRIL 2019<br />

Meine Universitäten sindall die<br />

Commissario oder Stasigeneral –Uwe Kockisch zählt zu den besten Schauspielern des Landes. Bei seiner Arbeit profitiert er auch<br />

Zum Interview erscheint UweKockisch mit einer<br />

Sonnenbrille,was natürlich sehr cool aussieht,<br />

in einem Besprechungsraum der Ufa aber<br />

nicht zwingend notwendig wäre. Das ist der<br />

erste Eindruck –und wie so oft täuscht er. Der Schauspieler<br />

hat sich kürzlich einer Augen-OP unterziehen<br />

müssen. Schonung hin oder her, bei der ersten Frage<br />

landet die Brille auf dem Tisch. Kockisch sucht Blickkontakt,<br />

anders könnte er die Fragen gar nicht beantworten.<br />

Sie werden ihm ohnehin oft zu persönlich. Er<br />

formuliert vorsichtig, spricht leise und vergewissert<br />

sich immer wieder seiner Worte. Besonders, wenn sich<br />

das Gespräch auf das Feld der Erinnerung begibt. Uwe<br />

Kockisch redet nicht gern über sich, und so meidet er<br />

Talkshows und geht auch dem roten Teppich aus dem<br />

Weg. Er ist kein Mensch, den es in die Öffentlichkeit<br />

zieht. Die großen Gesten sind ihm fremd, künstlerisch<br />

wie privat. Vorkurzem ist er 75 Jahre alt geworden; er<br />

hörtesnicht ungern, dass man ihm das nicht ansieht.<br />

Betrachtet man die Wahl seiner Rollen, fällt einem<br />

eine gewisse Kompromisslosigkeit auf. Es gibt nichts,<br />

was ihm peinlich sein müsste –weder vor noch nach<br />

dem Mauerfall. Auch für seinen August Bebel in dem<br />

DDR-Fernsehfilm „Marx und Engels“ von 1978 gibt es<br />

Argumente. Und Rosamunde Pilcher zwanzig Jahre<br />

später war eine Alterssünde.Seit 2010 spielt Kockisch in<br />

der Serie „Weissensee“ den Stasigeneral Hans Kupfer.<br />

Für jemanden, der selbst im Zuchthaus gesessen hat,<br />

keine unproblematische Aufgabe, möchte man meinen.<br />

Doch bei diesem Thema weicht er aus. Erwill sich<br />

nicht mit drei flinken Sätzen zum Opfer stilisieren. Alles<br />

viel zu kompliziert. In der kommenden Woche ist er mit<br />

zwei sehr unterschiedlichen Filmen im Fernsehen zu<br />

erleben. Am Montag spielt er im ZDF-Thriller „So weit<br />

das Meer“ einen Mann, der 15 Jahre imGefängnis verbrachte,<br />

weil er den Vergewaltiger seiner Tochter<br />

erschossen hatte, und am Gründonnerstag läuft in der<br />

ARD der 25. Fall für Commissario Brunetti.<br />

Herr Kockisch, am Ende des Films sagt der Vize Questore<br />

Patta zu Brunetti: „Bei Ihnen ist Venedig in guten Händen.“<br />

Daskönnte man auch auf Sieals Schauspieler beziehen.<br />

Sehen Siesich nach 16 Jahren als eine ArtBotschafter<br />

der vomUntergang bedrohten Stadt?<br />

Ich bin kein Botschafter der Stadt, das maße ich<br />

mir nicht an, und ich glaube auch nicht, dass Venedig<br />

untergeht.<br />

Gut, dann wird die Stadt eben von Touristen überschwemmt.<br />

Ab Maisollen sie fünf Euro Eintritt bezahlen.<br />

Ichweiß nicht, wie das gehen soll.Venedig kämpft seit<br />

Jahren vor allem gegen die Kreuzfahrtschiffe, gegen die<br />

permanente Überfüllung.<br />

Ihre Filme zeigen Venedig von der schönsten Seite. Das<br />

lockt ja auch Besucher an. Es gibt inzwischen Brunetti-<br />

Touren, Brunetti-Cafés.<br />

Ja,wir zeigen Venedig vonder schönsten Seite,esgibt<br />

auch keine andere. Aber wir werden vonder Stadt gelobt<br />

für unsereSorgfalt und unser kompetentes,respektvolles<br />

Auftreten. Für unsereProduktion arbeiten viele Venezianer,wir<br />

sind eine deutsch-italienische Truppe.Brunetti-<br />

Cafés kenne ich in Venedig übrigens nicht.<br />

Istder Drehortnoch etwas Besonderes für Sienach all den<br />

Jahren?<br />

Jedes Mal.<br />

In den Filmen wirkt Venedig wie eine bewohnbare Stadt.<br />

Da gibt es ruhige Plätze, kleine Bars, Kanäle zum Flanieren.<br />

Vonden Menschenmassen ist nicht viel zu sehen. Wiemachen<br />

Sie das? Sie werden ja kaum ganzeViertel absperren<br />

können?<br />

Natürlich ist Venedig eine bewohnte Stadt. Undesgibt<br />

ruhige Plätze, Bars und so weiter.UnsereProduktion organisiert<br />

die Drehs hervorragend. Wir brauchen keine Absperrungen,<br />

und auch die Touristen sind in unseren Filmen<br />

zu sehen. Es gibt eine Hauptroute vom Piazzale<br />

Roma aus oder einen Wegvon der Rialtobrücke Richtung<br />

Markusplatz linksseitig, da ist es sehr eng, eng, eng, aber<br />

dafür gibt es Alternativen. Undtrotzdem, es wirdkaum etwas<br />

im Nachhinein synchronisiert, nur die Bootsfahrten<br />

sprechen wir nach, weil es da zu laut ist. Alles andere ist<br />

original, das wirkt lebendiger, wenn sich der Klang der<br />

Stadt über den Film legt.<br />

Venedig ist nicht nur die berühmteste Stadt der Welt, sondern<br />

auch ein begehrter Drehort. Stehen sich die Teams<br />

dortnicht gegenseitig im Weg?<br />

Natürlich sind auch andereda, aber wir kommen uns<br />

nicht in die Quere.<br />

Siekennen all die großen Venedig-Filme, „Wenn die Gondeln<br />

Trauer tragen“, „Casanova“oder auch James Bond in<br />

„Moonraker“ und „Casino Royale?<br />

Ja,natürlich.<br />

Die Rolle des Commissario haben sie 2002 von Joachim<br />

Krol übernommen. Ich denke, Sie mussten nicht lange<br />

überlegen.<br />

Doch, als ich das Angebot bekam, war ich nicht sicher,<br />

ob das was für mich ist. Damals kannte ich die Romane<br />

gar nicht. Als ich meiner Mutter davon erzählte, öffnete<br />

sie ihren Bücherschrank, zeigte mir alle Romane, die<br />

Donna Leon bis dahin geschrieben hatte,und ich musste<br />

meiner Mutter hoch und heilig versprechen, die Bücher<br />

unverzüglich mit nach Berlin zu nehmen und sofort zu<br />

lesen. Zum Schluss sagte sie zu mir „Du machst das! Du<br />

spielst den Brunetti!!“, worauf ich sagte„Mutter,ich muss<br />

erst mal sehen, was das überhaupt ist.“<br />

Lesen Sieinzwischen auch die Romane oder nur die Drehbücher?<br />

Ich lese immer beides. Dadie Romane umfänglicher<br />

sind, kann ich zusätzliche Informationen für meine Figur<br />

und das Drehbuch nutzen.<br />

Und? Sind Sie auf dem Laufenden? Kürzlich ist Band 27<br />

erschienen.<br />

Sicher,ich bin schon gespannt auf das Drehbuch.<br />

Auf Wunsch von Donna Leon, die Amerikanerin ist, erscheinen<br />

die Bücher nicht in italienischen Verlagen, sie<br />

werden nicht mal ins Italienische übersetzt. Siewollte sich<br />

damit ihre dichterische Freiheit bewahren. Wie ist es mit<br />

den Filmen?<br />

Diewerden auch nicht in Italien gezeigt.<br />

Wo,außer im deutschen Fernsehen, laufen die Filme?<br />

Dieaktuellsten Folgen sind auch in Österreich und in<br />

der Schweiz zu sehen.<br />

Ihr Brunetti wirkt so gänzlich unitalienisch. Er ist leise,<br />

nachdenklich, melancholisch.<br />

Ein Freund, Ezio Toffolutti, Regisseur und Bühnenbildner,<br />

ist ein temperamentvoller, leiser, nachdenklicher,<br />

melancholischer Venezianer. Erentspricht der Romanfigur<br />

zu hundert Prozent. Ich kenne temperamentvolle<br />

Deutsche und temperamentlose Italiener. Brunetti<br />

ist kein Einzelgänger, aber ein eigenwilliger Normalo. Er<br />

ist eine sympathische Figur,aber schwer zu spielen.<br />

Wasist daran so schwer?<br />

Brunetti fällt als Charakter nicht durch große Ausschläge<br />

auf, sondern durch feine Schwingungen. Und<br />

das hat auch mit Venedig zu tun. Da die Stadt so belastet<br />

ist mit Klischees und Kitsch, ist es richtig, in diesem Kontext<br />

nicht auch noch den Commissario Brunetti aufzublähen,<br />

sonderneher zurückhaltend zu agieren. Wasmir<br />

entgegenkommt. Ich will eine Figur verkörpern, keinen<br />

Typ. Typen spielen auf Pointe,dagibt’s dann auch mal einen<br />

Lacher.Schön. Dasist aber nicht das,was ich suche.<br />

Er ist immer freundlich, zur Familie, zu den Kollegen, er<br />

könnte ja auch mal laut werden.<br />

Dasist er,wenn es die Situation erfordert.<br />

Sie spielen ihn jetzt zum 21. Mal und das mit gleichbleibender<br />

Temperatur.<br />

Ja,soist es.Nicht zu heiß, nicht zu kalt.<br />

Mancher findet das langweilig.<br />

Lange Weile.Wenn man das Wort genau nimmt, trifft<br />

es zu. Manches braucht Zeit. Alles richtet sich nach der<br />

Situation, in der Familie, inder Geschichte. Inhalt und<br />

Form,die alte Gleichung.<br />

Hätten Siegeahnt, dass der Brunetti für Sieein spätes Lebenswerkwird?<br />

So sehe ich das nicht. Brunetti ist nur ein Teil vondem,<br />

was ich drehe.Esgibt viele Filme,die mir genauso wichtig<br />

sind mit völlig entgegengesetzten Charakteren.<br />

Siedrehen jetzt seit 16 Jahren in Venedig, die politische Situation<br />

hat sich in dieser Zeit ein paar Malverändert. Sie<br />

haben erst Berlusconi erlebt, dann die Sozialdemokraten<br />

und jetzt die rechts-linken Populisten. Macht sich das in<br />

der Stadt bemerkbar?<br />

Dasist wie überall. Regierung ist Regierung, Italien ist<br />

Italien, und Venedig ist Venedig. Die Politiker glauben,<br />

dass sie unwahrscheinlich viel verändern würden. Aber<br />

die Leute haben jeden Taggenug mit ihrem eigenen Leben<br />

zu tun.<br />

Kannten SieVenedig schon vorher,als Tourist?<br />

Nein, ich war erst mit Brunetti dort. Ossi eben. Als wir<br />

in den Siebzigern inKarl-Marx-Stadt am Theater den<br />

„Diener zweier Herrn“ des Venezianers Goldoni geprobt<br />

haben, gab es eine Szene mit der Rialtobrücke.Die habe<br />

ich mir damals nur in einem Bildband ansehen können,<br />

aber ich habe nichts gehört, nichts gerochen, die Luft<br />

nicht auf der Haut gespürt. Unddann komme ich dreißig<br />

Jahre später nach Venedig und sehe sie dort stehen. Das<br />

ist mir sehr nahegegangen.<br />

Krimi in der ARD: Kommissar Brunetti (Uwe<br />

Kockisch) unterwegs mit seinem Kollegen Vianello<br />

(KarlFischer) in „Donna Leon –Ewige Jugend“. ARD<br />

Thriller im ZDF: Wolf Harms (UweKockisch) und<br />

Uta Carstens (Suzanne von Borsody) in „So weit<br />

das Meer“.<br />

CHRISTINE SCHRÖDER<br />

Uwe Kockisch ...<br />

…wurde am 31. Januar 1944 in Cottbus geboren. SeinVater<br />

fiel als Jagflieger bei der Schlacht in der Normandie, seine<br />

Mutter musste ihre beiden Söhne allein durchbringen, bis sie<br />

nach Kriegsende erneut heiratete –und sich die Familie auf<br />

insgesamt fünf Kinder vergrößerte. Nach dem Abschluss der<br />

zehnten Klasse wurde er vomAbitur ausgeschlossen, da<br />

seine Elternnicht derArbeiterklasse angehörten. SeineVersuche,<br />

auf Umwegen doch noch das Reifezeugnis zu erlangen,<br />

scheiterten.<br />

…geriet nach dem Mauerbau in die Fängeder DDR-Sicherheitsorgane,<br />

als er versuchte, mit Freunden in einem Fischkutter<br />

über die Ostsee nach Dänemark zu fliehen. Die Gruppe<br />

wurde gefasst, Kockisch wurde zu Zuchthaus verurteilt und<br />

hatte es nach seiner Haftentlassung schwer,als Ungelernter<br />

eine Anstellung zu finden. Er schlug sich als Kartenabreißer<br />

und Nachtportier am Cottbuser Theater durch, wo schließlich<br />

seine Leidenschaft für die Schauspielerei geweckt wurde.<br />

…studierte an der Staatlichen Schauspielschule (heute<br />

„Ernst Busch“) in Berlin. Im Anschluss daran nahm er ein Engagement<br />

in Cottbus und Karl-Marx-Stadt an, bevorerfür<br />

mehr als zwanzig Jahre zu einem der prägenden Akteure am<br />

Maxim-Gorki-Theater in Berlin wurde. Parallel dazu übernahm<br />

er Charakterrollen im DDR-Fernsehen und bei der Defa. Einer<br />

seiner wichtigsten Filme, „Dein unbekannter Bruder“ in der<br />

Regie vonUlrich Weiß, sollte 1982 zu den Festspielen nach<br />

Cannes eingeladen werden, was vonder Kulturbürokratie der<br />

DDR verhindertwurde, weil der SED die nicht parteikonforme<br />

Gestaltung des antifaschistischen Widerstandes missfiel.<br />

…konnte seine Karriere nach dem Mauerfall ohne größere<br />

Probleme fortsetzen. Zunächst spielte er zwei Jahre an der<br />

<strong>Berliner</strong> Schaubühne Theater,umsich dann ganz aufs Fernsehen<br />

zu konzentrieren. Nach Einsätzen in den Serien „Zappek“<br />

und „Die Wache“ verkörperternun seit 16 Jahren den<br />

Commissario Brunetti in der Krimireihe „Donna Leon“. In vier<br />

Staffeln der preisgekrönten Serie „Weissensee“ spielte er den<br />

Stasi-Offizier Hans Kupfer.2008 wurde Kockisch mit dem<br />

Adolf-Grimme-Preis als Hauptdarsteller für den Film „Eine<br />

Stadt wird erpresst“ vonDominik Graf ausgezeichnet.<br />

…lebt mit seiner Frau Christine Gautier die meiste Zeit des<br />

Jahres in Madrid und hat zwei Söhne.<br />

Sie wurden 1944 in Cottbus geboren, kürzlich sind Sie 75<br />

geworden.<br />

Dasmuss ein Fehler sein.<br />

Wieso das?<br />

Warein Scherz.<br />

Dasletzte Kriegsjahr …<br />

EinJahr und drei Monate vorKriegsende.<br />

Waswissen Sievon ihrer frühen Kindheit?<br />

Ichhabe die Erinnerungen meiner Mutter.Alles prima.<br />

Alles prima?<br />

Das ist nie thematisiert worden. In der Schule gab es<br />

lauter Halbwaisen. Meine Generation kannte es nicht anders.Aber<br />

darüber hat man nicht gesprochen. Meine Mutter<br />

konnte über ihreJugend nicht reden, weil sie in der Hitlerzeit<br />

aufwuchs. Sowar es auch in der DDR, das wollte<br />

keiner wissen. Siewar am Kriegsende 25 Jahrealt, das war<br />

ihr Leben. Unddarüber sollte sie schweigen. Heute redet<br />

man vonTraumatisierung, wenn es mal irgendwo knallt.<br />

Oh Gott, die Geschichten, die ich vonihr kenne.Wir waren<br />

dauernd auf der Flucht. Sie ist zu Fuß mit mir bis nach<br />

Dresden. Aber das gehörtnicht hierher...<br />

Waswaren IhreEltern vonBeruf?<br />

MeinVater war Jagdflieger,erist Sommer 44 gefallen, in<br />

der Normandie, bei der Landung der Alliierten. Er wollte<br />

Uhrmacher werden, wie mein Großvater, und war schon<br />

als Jugendlicher leidenschaftlicher Pilot, in der Sportfliegerei.<br />

Meine Mutter war eine vielbegabte Frau mit verschiedenen<br />

Berufen. Vorallem hat sie sich um die Familie<br />

gekümmert. Wir waren eine zusammengewürfelte Nachkriegsfamilie,<br />

waren Stiefgeschwister und Halbgeschwister.<br />

Der neue Mann meiner Mutter brachte zwei Kinder<br />

mit. Seine Frau war auch im Krieg umgekommen.<br />

Wieviele Kinder waren SiezuHause?<br />

Wirwaren fünf.<br />

1950 sind Siezur Schule gekommen und nach der zehnten<br />

Klasse haben SieTagebaumaschinist gelernt.<br />

Nein, stimmt nicht.<br />

Dassteht so beiWikipedia.<br />

Ichkümmeremich nicht darum, was über mich beiWikipedia<br />

steht. Tagebau ist Quatsch.<br />

Wiewar es wirklich?<br />

Ichwollte Abitur machen. DiePolytechnische Oberschule<br />

hatte ich abgeschlossen. Mit einem guten<br />

Zeugnis,aber dann durfte ich nicht auf die EOS, die Erweiterte<br />

Oberschule, weil ich kein Arbeiter- und Bauernkind<br />

war. Sowar das in der Zeit. Ich habe das verstanden.<br />

Diese Leute waren immer unterprivilegiert<br />

und nun sollten sie auch mal. Aber ich wollte auch.<br />

Also habe ich von mir aus was gemacht. Ich bin zur<br />

EOS in Cottbus gegangen, habe dem Direktor mein<br />

Zeugnis gezeigt und gefragt, ob ich eine Aufnahmeprüfung<br />

machen könnte. Daraufhin hat er mich in die<br />

Lehrerkonferenz mitgenommen, die gerade tagte,und<br />

aus jedem Fach hat mir einer eine Aufgabe gestellt. Ich<br />

bin wieder raus,habe die relativ schnell gelöst, und als<br />

ich wieder reingerufen wurde, hat mir der Direktor<br />

eine Empfehlung ausgestellt, mit der ich mich beim<br />

Rat der Stadt um die Aufnahme zur EOS bewerben<br />

könnte. Ich bin also mit meiner Mutter zum Rat der<br />

Stadt, aber es nützte alles nichts.Kein Abi.<br />

Undnun?<br />

Blieb nur noch die Abendschule.Dazu musste man allerdings<br />

irgendwo arbeiten. Ichwurde also zum RAWCottbus<br />

geschickt, Reichsbahnausbesserungswerk, PerspektiveLokschlosser.AmTag<br />

Ausbildung und abends Unterricht,<br />

das ging gut, bis ich an einer Matheaufgabe gescheitertbin.<br />

Ichmusste an die Tafel, eine Gleichung lösen, und<br />

wusste überhaupt nicht, was da steht. Also habe ich artig<br />

meine Tasche gepackt, bin aufgestanden und gegangen.<br />

Können Sie sich erklären, woher das mit dem Tagebau<br />

kommt?<br />

Ichsaß da und wusste nicht, was wird. Irgendwie habe<br />

ich dann mitbekommen, dass es in Lauchhammer-West<br />

die Möglichkeit gibt, Tagebaumaschinist zu lernen, mit<br />

Abitur.Die hatten dorteine Sonderklasse,Söhne vonÄrzten,<br />

Pfarrern, alles Kinder, die kein Abi machen durften.<br />

Ichhabe es ein paar Wochen ausgehalten, und dann war<br />

auch dortSchluss.Dann kam Rundfunk- und Fernsehmechaniker,<br />

Foto- und Optikmechaniker, Industrie- und<br />

Handelskaufmann.<br />

Daswaren IhreAlternativen?<br />

Nein, das habe ich alles angefangen. Wird nichts,zack<br />

weg.Wird nichts,zack weg.<br />

Wollten Siedeshalb in denWesten?


13./14. APRIL 2019 3<br />

Geschichten, die ich erlebt habe<br />

von Erfahrungen, die er als Jugendlicher im Zuchthaus gemacht hat. Ein Gespräch über die Kunst der Beobachtung<br />

Interview: Frank Junghänel<br />

Nein, das hatte unmittelbar mit dem Mauerbau zu tun.<br />

Als die Grenze noch offen war, habe ich damals sehr begehrte<br />

Spiegelreflexkameras im Osten gekauft und im<br />

Westen verkauft, dann das Geld zur Wechselstube gebracht,<br />

eins zu drei getauscht. Ichdachte,dubist ein Geschäftsmann,<br />

du bist gut. Ich wusste, dass es illegal war,<br />

aber der Leichtsinn der Jugend eben. Ichwar siebzehneinhalb.<br />

Dann kam der 13. August, ich erinnere mich noch,<br />

als wäre esgestern gewesen. Sonntagmorgen, Frühstück<br />

bei meiner Mutter in Cottbus, imRias die Berichte vom<br />

Potsdamer Platz. Ichwusste sofort, mein Geschäftsmodell<br />

ist tot.<br />

Und deshalb wollten Sie weg? Das hieß ja, sein Leben<br />

zu riskieren.<br />

Wir saßen in den Tagen nach dem Mauerbau so<br />

rum, meine Kumpels und ich. Einer von uns war vorher<br />

aus dem Westen rübergekommen, weil er da so<br />

viele Alimente zahlen musste. Jetzt die Mauer,<br />

scheiße, wie komme ich zurück, sagte er. Sein Onkel<br />

hätte in Prerow einen Fischkutter. Und so kamen wir<br />

auf die Idee, esüber die Ostsee zu probieren. Die anderen<br />

waren so Mitte zwanzig, in meinen Augen ältereHerrschaften.<br />

Aber gut, ich war dabei. Kurz bevor<br />

wir los sind, haben sie uns am Strand erwischt. Einer<br />

von uns hatte eine Verlobte, aber das lief nicht so<br />

richtig, und er wollte ohne sie weg. Siewusste über alles<br />

Bescheid, hatte noch die dänischen Fahnen für<br />

uns genäht. Der Plan war ja, unter dänischer Flagge<br />

zu fahren. Kurz und gut, die Verlobte kam dahinter,<br />

dass er ohne sie weg wollte, und war dann dermaßen<br />

wütend, dass sie zur Polizei gegangen ist. Und sohaben<br />

sie uns gegriffen.<br />

Siemüssen die Frau gehasst haben.<br />

Ichhabe sie verstanden! Dieser Mann hatte ihreLiebe<br />

verraten. Eingroßes Drama.<br />

Kann man sich diesen poetischen Blick leisten, wenn man<br />

in den Knast kommt?<br />

Siehat so viel für uns gemacht. Stellen Siesich vor, wir<br />

hätten es geschafft, dann wäre sie dran gewesen, als Mitwisserin.<br />

So lief das.<br />

Solch ein Großmut, trotz der harten Strafe?<br />

Das hat mit Großmut nichts zu tun! Ich habe einen<br />

Trick gefunden in meinem Leben, wie ich diese ganzeGeschichte<br />

nicht als Strafe empfinden muss.Ich habe sie für<br />

mich genutzt. Eine Strafe wäre esgewesen, wenn ich bis<br />

heute darunter leiden müsste.Ich habe im Zuchthaus immer<br />

und überall genau hingeguckt und zugehört. Ichhabe<br />

das alles in den Fundus meiner Erlebnisse aufgenommen.<br />

Davonkann ich als Schauspieler profitieren.<br />

Dasheißt aber auch, dass Siedas nicht loswerden.<br />

Es ist wie eine trübe Erinnerung. Ich wusste, wenn es<br />

schiefgeht, bin ich eineWeile weg. Undesging schief.<br />

Diese Sicht ist heute schwer zu vermitteln. Siehaben ja kein<br />

Verbrechen begangen.<br />

Ich brauche keinen Vermittler. Maxim Gorki hat geschrieben,<br />

seine Universitäten seien die Geschichten der<br />

Landstraße gewesen. Meine Universitäten sind all die Geschichten,<br />

die ich erlebt habe,imKnast und danach.<br />

Wie lange haben Sie gesessen? Auf „Versuchte Republikflucht“,<br />

wie es damals hieß, standen mindestens zwei Jahre.<br />

Ich wurde nach meiner Verhaftung in Rostock in den<br />

Ulbricht-Express gesetzt.<br />

Waswar der Ulbricht-Express?<br />

Ein umgebauter Eisenbahnwaggon, der an einen normalen<br />

Zugangehängt wurde.Von außen sah er aus wie ein<br />

Postwagen, innen gab es lauter Einzelzellen. Derfuhr von<br />

Rostock durch die halbe DDR und machte überall Station.<br />

In Cottbus haben sie mich rausgeholt. Ichbin dortins Untersuchungsgefängnis<br />

im Zuchthaus Cottbus gekommen.<br />

DerStaatsanwalt forderte zweieinhalb Jahreinder Anklageschrift,<br />

die ich erst nach einem halben Jahr bekam. Mein<br />

Anwalt legte Widerspruch ein, da ich zur Zeit des Fluchtversuchs<br />

siebzehneinhalb war, also noch unter das Jugendstrafrecht<br />

fiel. Gegen den Verzicht auf Rechtsansprüche<br />

haben sie mich nach Anrechnung der U-Haft entlassen.Voneinem<br />

Tagauf den anderen. Da stand ich nun vor<br />

dem Tor... Ich erinnere mich noch genau daran, wie mir<br />

schwindlig wurde.Ich musste mich an einem Baum festhalten.<br />

Wirhatten zu viertineiner Einmannzelle aus Kaiser<br />

Wilhelms Zeiten gesessen und auf einmal diese Weite.<br />

So,mehr erzähle ich nicht.<br />

Am schönsten Arbeitsplatz der Welt: UweKockisch bei einer Drehpause in Venedig.<br />

T&T/ZOEST<br />

Nurnoch bitte, wie Siezur Schauspielerei gekommen sind.<br />

Nach meiner Entlassung musste ich mir eine Arbeit suchen,<br />

mit vielen Umwegen bin ich am Theater Cottbus gelandet.<br />

Dort war ich Nachtpförtner und Hilfsgarderobier.<br />

Ichbin dann während der Proben in den Rang hoch, wo<br />

mich keiner bemerkt hat und habe den Schauspielernauf<br />

der Bühne zugesehen. So fing alles an.


4 13./14. APRIL 2019<br />

Mutter,<br />

Mutter,Kind<br />

Zwei Frauen sind verheiratet, nun wollen sie ein Baby.<br />

Ein normaler Wunsch, eigentlich. Doch sie müssen feststellen, dass sie<br />

bei der Ehe heterosexuellen Paaren zwar gleichgestellt sind –<br />

aber nicht, wenn es darum geht, eine Familie zu gründen<br />

VonAnne-Kathrin Heier<br />

Lena und Friederike warten im Café<br />

GM 26 nahe des Walther-Schreiber-<br />

Platzes in Berlin-Steglitz. Tagsüber<br />

treffen sich hier junge Eltern, den<br />

Nachwuchs auf dem Schoß, bei Milchkaffee<br />

und„Babyccino“. Abends fühlt es sich fast an<br />

wie in einer Kneipe, die Friedenauer Aldi-<br />

Kassiererin sitzt neben dem 80-jährigen<br />

Rentner aus Zehlendorf, man trinkt gemeinsam<br />

ein Bier. Ein Ort der Vielfalt, ein guter<br />

Raum für unser Gespräch. EinGespräch mit<br />

zwei Menschen, die einander lieben und die<br />

sich ein Kind wünschen. Eine ganz normale<br />

Sache.Eigentlich.<br />

Lena und Friederike sind seit drei Jahren<br />

ein Paar.Andem Tag, als die „Ehe für alle“ im<br />

Bundestag beschlossen wird, schaltet Friederike<br />

gleich morgens den Fernseher an. Es<br />

ist der 30. Juni 2017, und es herrscht eine feierliche<br />

Stimmung in ihrem Wohnzimmer im<br />

beschaulichen Friedenau. „Damals haben<br />

wir gesagt: Jetzt machen wir das! Jetzt heiraten<br />

wir!“ Etwa ein Jahr später ist es soweit.<br />

Friederike und Lena geben sich im kleinen<br />

Kreis im Rathaus Schönebergdas Jawort. Es<br />

ist ein strahlender Tagunter wolkenlosem<br />

Himmel, sie tragen beide schöne Kleider,<br />

und in den Haaren glitzert es. Im Anschluss<br />

an die Zeremonie werden sie von einer<br />

Horde kleiner Kinder im Alter zwischen<br />

zwei und sechs Jahren überrascht. Sie warten<br />

mit bunten Bändern und Blumen vor<br />

dem geschmückten Seiteneingang auf Friederike,<br />

die in einem Kinderladen am Bundesplatz<br />

Erzieherin ist.<br />

Das Thema Kind –esist also allein berufsbedingt<br />

immer präsent. Und Friederike<br />

wünscht sich ein Baby. Ebenso wie Lena.<br />

Unbedingt. Sie wollen eine richtige Familie<br />

sein, so wie Millionen anderer Paare auch.<br />

Aber während andere heterosexuelle Paare<br />

miteinander schlafen und im besten Fall<br />

wenige Wochen später den positiven<br />

Schwangerschaftstest in Händen halten, ist<br />

der Wunsch für Paare wie Friederike und<br />

Lena oft der Anfang einer nervenaufreibenden<br />

Odyssee.<br />

Friederike und Lena sitzen sich gegenüber<br />

am Fenster. Auf dem Tisch stehen bereits<br />

die Getränke. Friederike trinkt Tee. Sie<br />

sagt, sie hätte ja gern ein Bier, geht aber gerade<br />

nicht. Wegen der Hormonbehandlung.<br />

Lena trinkt Weißwein. Die beiden sind äußerst<br />

positive Menschen, die offensichtlich<br />

großen Spaß am Leben haben. Friederike ist<br />

30 Jahrealt, zierlich, mit wilden blonden Locken.<br />

Ihre Frau Lena ist zehn Jahre älter,<br />

wirkt ebenso jung. Sie hat ein sehr offenes,<br />

herzliches Gesicht, und sie lacht oft. Siefallen<br />

einander nie ins Wort, ergänzen sich<br />

vielmehr,ein eingespieltes Team.<br />

An einer Stelle wird Friederike ruhiger,<br />

macht eine Pause, und sagt dann mit nachdenklicher<br />

Stimme einen Satz, der später<br />

noch nachhallen wird: „Ich habe nicht das<br />

Gefühl, dass ich in meinem alltäglichen<br />

Umfeld oder unmittelbar von der Gesellschaft<br />

diskriminiert werde. Eskommt eher<br />

so von oben. Der Staat dringt sozusagen in<br />

unser Wohnzimmer ein.“<br />

Der Staat dringt ins Wohnzimmer ein.<br />

Dabei hatte er es doch so gut gemeint, dieser<br />

Staat, als der Bundestag im Juni 2017 unter<br />

tosendem Applaus das Gesetz der „Ehe<br />

für alle“ verabschiedete. Endlich. Als Beginn<br />

einer „Epoche der Toleranz“ hatte der<br />

damalige Grünenabgeordnete Volker Beck<br />

diesen Tagbezeichnet. Aber war es das wirklich?<br />

Geht man mal in der Geschichte zurück,<br />

so zeigt sich, dass die Ehe seit der Antike als<br />

Vorbedingung für den Beginn einer Familie<br />

betrachtet wurde,als Baustein einer Gesellschaft.<br />

Umso weniger schlüssig ist die Botschaft,<br />

die homosexuelle Paare inDeutschland<br />

bekommen: Ihr dürft heiraten! Aber<br />

Kinder –lieber nicht.<br />

Wenn Friederike und Lena von ihrem<br />

bisherigen Weg erzählen, wird deutlich,<br />

dass viel weiter als bis zur Ehe noch nicht<br />

gedacht wurde. Zuspüren bekommen haben<br />

sie das bereits dort, wo sie Toleranz und<br />

Unterstützung erwartet hätten: in der Kinderwunschklinik,<br />

die auf ihrer Internetseite<br />

darauf hinweist, im Besonderen auch lesbische<br />

Paare zubetreuen. Als für beide der<br />

Kinderwunsch feststeht und zudem, dass<br />

Friederike, die jüngere, die austragende<br />

Mutter sein wird, entscheiden sie sich für<br />

eine Samenbank. „Klar, wir hätten auch jemanden<br />

aus dem Bekanntenkreis fragen<br />

können. Aber bei einem befreundeten Pärchen<br />

haben wir mitgekriegt, dass da auch<br />

eine Menge schiefgehen kann.“ Der Spender<br />

hatte Vatergefühle entwickelt, und es<br />

entstand ein Konflikt, der am Ende auf dem<br />

Rücken des Kindes ausgetragen wurde.<br />

„Beide Lösungen –ein bekannter Spender<br />

oder die Samenbank –sind nicht optimal.<br />

Man muss sich entscheiden, welcher Weg<br />

für einen selbst sinnvoller ist“, sagt Lena.<br />

Friederike ergänzt: „Nur weil ich mit einer<br />

Frau zusammen bin, will ich mein Kind<br />

nicht teilen müssen.“<br />

Dabei ist es bereits ein Erfolg, dass sie<br />

überhaupt eine Klinik gefunden haben, die<br />

auch lesbische Paare behandelt.Viele Ärzte<br />

und Kinderwunschzentren lehnen das<br />

nämlich ab. Grundlage hierfür ist eine<br />

Richtlinie der Bundesärztekammer von<br />

2006. Darinsteht,dass dem mithilfe der Reproduktionsmedizin<br />

entstandenen Kind<br />

„eine stabile Elternbeziehung zu sichern<br />

sei. Aus diesem Grund ist eine heterodoxe<br />

Insemination (Samenübertragung) zurzeit<br />

bei Frauen ausgeschlossen, die in einer<br />

gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben“.<br />

DasArgument, ein Kind brauche Mutter<br />

und Vater, scheint noch tief in unserer<br />

Gesellschaft verankert, trotz aller wissenschaftlicher<br />

Widerlegbarkeit.<br />

Eine Familie, die aus zwei Frauen oder<br />

zwei Männern und einem Kind besteht, ist<br />

vielen Menschen immer noch fremd. Und<br />

das Fremde –das erfahren wir gegenwärtig<br />

auch in anderen Bereichen –weckt Ängste.<br />

Sie spiegeln sich in dem wider, was auch<br />

Lena und Friederike auf ihrem Weg zueinem<br />

Kind erleben.<br />

Aber wie soll unsere Zukunft aussehen?<br />

Sollte nicht eine Gesellschaft auf die Bedürfnisse<br />

all ihrer Mitglieder reagieren, damit<br />

sich jede Person frei entfalten und Vielfalt<br />

entstehen kann?<br />

„Ich habe nicht das Gefühl,<br />

dass ich in meinem alltäglichen Umfeld oder<br />

unmittelbar von der Gesellschaft diskriminiert werde.<br />

Es kommt eher so von oben. Der Staat dringt<br />

sozusagen in unser Wohnzimmer ein.“<br />

Friederike<br />

Lena und Friederike greifen auf eine dänische<br />

Samenbank zurück. „Ich hatte schon<br />

Hemmungen, mich da anzumelden“, erinnert<br />

sich Lena. Dann schaut sie auf Friederike.<br />

„Du nicht“, grinst Lena. Friederike<br />

nimmt einen Schluck vonihrem Tee. Natürlich<br />

sei das eigenartig gewesen, sagt sie, ein<br />

bisschen wie ein Spiel. Von 60 Spendern<br />

hatten nur 15 die richtige Blutgruppe .Dann<br />

wardadas Foto,eines nur, dasden Spender<br />

als Kind zeigt. „Außerdem eine Selbstbeschreibung.<br />

Wasisst derjenige am liebsten,<br />

wo fährt ergerne hin, wer sind die Eltern,<br />

Geschwister, Großeltern, solche Sachen.<br />

Außerdem geben die Spender an, ob sie irgendwelche<br />

Krankheiten oder Geschlechtskrankheiten<br />

haben, ob sie rauchen oder<br />

Alkohol trinken.“<br />

Schließlich entscheide man sich für einen<br />

Spender und legt ihn daraufhin in den<br />

Warenkorb.„Beinahewie ein Online-Shop“,<br />

sagt Friederike.<br />

Parallel zur Spendersuche begeben sich<br />

die beiden in eine Kinderwunschklinik in<br />

Charlottenburg, sie waren durch Lenas<br />

Frauenärztin auf diese Einrichtung aufmerksam<br />

gemacht worden. Erst nehmen sie<br />

an einem Infoabend teil. Nachdem sie dort<br />

als „Fall“ überhaupt nicht vorkommen, treten<br />

sie an die Verantwortlichen persönlich<br />

heran und berufen sich auf die Informationen,<br />

die sie im Internet gefunden haben.<br />

Daraufhin werden siezueinem ersten Beratungsgespräch<br />

eingeladen. Friederike lacht<br />

wieder: „Das war eher eine Paartherapie.<br />

Die Frau hat zum Beispiel gefragt, obwir<br />

mit demThema unserer sexuellen Ausrichtung<br />

eher offen oder eher diskret umgehen.<br />

Wirantworteten, dass wirverschieden sind.<br />

Ich spreche darüber, wenn mich jemand<br />

fragt. Während Lena zurückhaltender ist.“<br />

Die Frau rät daraufhin Friederike, essozu<br />

machen wie Lena, also die sexuelle Orientierung<br />

lieber nicht an die große Glocke zu<br />

hängen. Da gerätselbstFriederike,die sonst<br />

ein ruhiges Gemüt hat, kurz aus der Fassung.<br />

Es folgen Fragen über die mögliche<br />

Schwangerschaft und wie man später mit<br />

dem Kind umgehen werde. „Es fühlte sich<br />

an wieein Eignungstest“, sagt Lena.<br />

Ein Eignungstest für Eltern? Vielleicht<br />

gar keine schlechte Sache. Aber dann doch<br />

für alle. Und nicht nur für homosexuelle<br />

Paare, denen unter Umständen schon beim<br />

ersten Gespräch mit Ärzten das Selbstvertrauen<br />

genommen wird.<br />

Die erste Beratungsstunde ist verpflichtend<br />

und kostet Lena und Friederike 60<br />

Euro. Die Bestellung der Samen kostet pro<br />

Einheit 585 Euro, hinzu kommen die Mehrwertsteuer<br />

und250 EuroVersandkosten. Bei<br />

einer Bestellung von drei Einheiten belaufen<br />

sich die Kosten pro Lieferung auf 2500<br />

Euro. Jede Insemination kostet etwa 1200<br />

Euro, inklusive Medikamente. Die beiden<br />

Frauen informieren sich im Zuge der Behandlung<br />

über finanzielle Unterstützung.<br />

Die Krankenkasse erklärt zunächst, dass


13./14. APRIL 2019 5<br />

Friederikeund<br />

Lena bei ihrer<br />

Hochzeit im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Ein Foto, auf dem<br />

sie beide zu<br />

erkennen sind,<br />

wollten sie lieber<br />

nicht in der <strong>Zeitung</strong><br />

sehen, und auch<br />

nicht ihre<br />

Nachnamen.<br />

PRIVAT<br />

aufgrund der immensen Kosten,die bei der<br />

sogenannten „heterologen Insemination“,<br />

also dem Verfahren der künstlichen Befruchtung<br />

durch Samenspende anfallen,<br />

häufig Anfragen von lesbischen Paaren kämen.<br />

Man dürfe allerdings lesbische Paare<br />

mit Kinderwunsch, die auf eine Samenspende<br />

zurückgreifen wollen, schlichtweg<br />

nicht unterstützen, das sei vom Gesetzgebersogeregelt.<br />

Als Lena im Winter die vomFamilienministerium<br />

betriebene Internetseite Informationsportal<br />

Kinderwunsch besucht,<br />

platzt ihrder Kragen.Sie stellt eine Anfrage<br />

an die Familienministerin Franziska Giffey:<br />

„Wie ist es möglich, dass ein Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend eine Internetseite betreibt, die<br />

sehr ausführlich über Kinderlosigkeit und<br />

Kinderwunschbehandlungen informiert,<br />

sich ausschließlich an heterosexuelle Paare<br />

richtet?“<br />

Der Kinderwunsch homosexueller<br />

Paare wird auf der Internetseite ausgeklammert–und<br />

somit auch die Lebenswirklichkeit<br />

vieler Menschen in Deutschland. Bei<br />

der Fragenachdem Beziehungsstatus gibt es<br />

drei Möglichkeiten: „Verheiratete heterosexuelle<br />

Paare“, „Unverheiratete heterosexuelle<br />

Paare“ und„Alle anderen“. Klickt man<br />

auf „Alle anderen“ in Bezug auf die Frage<br />

nach finanzieller Unterstützung, so gelangt<br />

man zu diesem Satz: „Es wird leider<br />

keine finanzielle Förderung gewährt, weil<br />

diese in Berlin nur anverheiratete und unverheiratete<br />

heterosexuelle Paarevergeben<br />

wird.“ Im Übrigen auch in allen anderen<br />

Bundesländern.<br />

Lena möchte wissen: Warum ist das so?<br />

Warum erhalten lesbische Paare keine Unterstützung?<br />

Warum sind Behandlungen,<br />

bei denenKinder durch Spendersamen entstehen,<br />

nicht genauso förderwürdig?<br />

Die Antwort des Familienministeriums<br />

erfolgt einen Monat später und gibt in trockener<br />

Paragrafensprache die Bestimmungen<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

wieder, wie sie im Fünften Buch Sozialgesetzbuch<br />

aufgeführt sind. Demnach dürfen<br />

sich die gesetzlichen Krankenkassen nur<br />

dann an den Behandlungs- und Medikamentenkosten<br />

beteiligen, wenn erstens das<br />

Paar verheiratet ist, zweitens das Paar ein<br />

bestimmtes Alter nicht überschritten hat<br />

und drittens ausschließlich Ei- und Samenzellen<br />

der Ehegatten verwendet werden.<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen<br />

bei heterosexuellen Paaren, die<br />

diese Voraussetzungen erfüllen, 50 Prozent<br />

der Behandlungs- und Medikamentenkosten<br />

für drei Versuche.Darüber hinaus gibt es<br />

Förderungen durch einzelne Bundesländer,<br />

die sich aber nicht auf die Insemination beziehen,<br />

sondernauf die In-vitro-Fertilisation<br />

oder die aufwendigere Intrazytoplasmatische<br />

Spermieninjektion, kurz ICSI-Behandlung.<br />

Beide Verfahrensind um einiges teurer<br />

als die klassische Insemination. Der erste<br />

Versuch der IVF kostet etwa 4000 Euro, der<br />

ersteVersuch der ICSI um die 5600 Euro.<br />

EinGesetzesentwurfder Grünen aus dem<br />

Jahr 2016, der Lesben sowie unverheiratete<br />

PaarebeimZugangzur künstlichen Befruchtung<br />

mit verheirateten Heterosexuellen<br />

gleichstellen sollte, wurde von der großen<br />

Koalition abgelehnt.<br />

„Warum ist denn unser Kinderwunsch<br />

weniger förder-oderunterstützenswürdig<br />

als der Kinderwunsch heterosexueller<br />

Paare?“, fragen Lena und Friederike. Bis<br />

heute haben sie umdie zehntausend Euro<br />

ausgegeben. Der Betrag bezieht sich auf<br />

einen Zeitraum von etwa einem Jahr, in<br />

dem sie nicht nur Geld, sondern auch<br />

Hoffnung und jede Menge Nerven verloren<br />

haben. Das alles nagt an der Psyche.<br />

Es gibt Zeiten, in denen es schwierig ist,<br />

den Alltag so locker zu meistern, wie sie es<br />

vorher taten. Lena arbeitet in einem Universitätsbüro,<br />

Friederike ist Erzieherin,<br />

das Geldist ohnehin knapp.Die beiden leben<br />

sparsam für ihren großen Traum, der<br />

in den Ohren der meisten Menschen doch<br />

so bescheiden klingt: ein Kind zu haben,<br />

zu lieben, gleichberechtigte Elternteile<br />

„Wie ist es möglich, dass ein Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Internetseite<br />

betreibt, die sehr ausführlich über Kinderlosigkeit und<br />

Kinderwunschbehandlungen informiert, sich<br />

ausschließlich an heterosexuelle Paare richtet?“<br />

Aus dem Brief Friederikes und Lenas an das Familienministerium<br />

und darüber hinaus als Familie ein ganz<br />

normaler Teil einer Gesellschaft zu sein.<br />

Innerhalb des kleinen Kosmos, in dem<br />

Friederike und Lena leben, sei alles liebevoll,<br />

aufrecht und klar, sagen sie. Die beiden haben<br />

ähnliche Vorstellungen, Ziele und eine<br />

eindeutige Definition von Glück. Aber dann<br />

sitzen sie in Beratungsgesprächen, sind intimsten<br />

Fragen zu ihrem Privatleben ausgesetzt,<br />

müssen ihre Elterntauglichkeit beweisen<br />

und fühlen sich plötzlich doch wie Menschen<br />

zweiter Klasse. Ein Gefühl, das sie aus<br />

ihrem alltäglichen Leben schlichtweg nicht<br />

kennen.<br />

„Es kam ein Brief vonder Kinderwunschklinik,<br />

der uns die psychosoziale Beratung<br />

bei geplanter Familiengründung bescheinigte.Esfühlte<br />

sich so an, als hätten wir den<br />

Eignungstest bestanden“, sagt Friederike<br />

kleinlaut. Seither sind sie in einen Prozess<br />

aus Hormonbehandlung, Inseminationen,<br />

immer wieder Wartezeit und Sorgen geraten.<br />

Washinzu kommt und worüber Lena und<br />

Friederike oft sprechen, ist das spätere Verfahren<br />

der Stiefkindadoption. Hat das lesbische<br />

Paar die zahllosen Hürden genommen<br />

und ist das Kind schließlich da, so ist die sogenannte<br />

Co-Mutter dazu verpflichtet, das<br />

Kind zu adoptieren, wenn sie die gleichen<br />

Rechte wie die leibliche Mutter besitzen will,<br />

während bei heterosexuellen Paaren automatisch<br />

der Ehemann der Frau als leiblicher<br />

Vater gilt und keine weiteren Schritte unternehmen<br />

muss. Die Stiefkindadoption allerdings<br />

kann sich bis zu drei Jahrehinziehen –<br />

Jahre, in denen die Co-Mutter keinerlei<br />

Rechte hat.<br />

2018 bringen die Grünen erneut einen<br />

Gesetzesentwurf ein, mit dem die abstammungsrechtlichen<br />

Regelungen an die Einführung<br />

gleichgeschlechtlicher Ehen angepasst<br />

werden sollen. Hierzu wird die sogenannte<br />

gesetzliche Fiktion, wonach der Ehemann<br />

der Mutter automatisch der zweite<br />

rechtliche Elternteil des Kindes ist, auf die<br />

Ehefrau der Mutter erweitert. Damitbekommen<br />

alle Kinder,die in eine Ehe hineingeborenwerden,von<br />

Geburtanzweigesetzlich in<br />

Verantwortung stehende Elternteile. Darüber<br />

hinaus eröffnet die Regelung die Möglichkeit<br />

der Mutterschaftsanerkennung analog<br />

zur Vaterschaftsanerkennung. So sollen<br />

Kinder, die in eine lesbische Partnerschaft<br />

hineingeboren werden, mit solchen, die in<br />

eine heterosexuelle Partnerschaft hineingeboren<br />

werden, im Abstammungsrecht<br />

gleichgestellt werden.<br />

Vorwenigen Wochen,am18. März, wurde<br />

der Gesetzesentwurf zur Anpassung des Abstammungsrechts<br />

von Bündnis 90/ Die Grünen<br />

in einer öffentlichen Anhörung des<br />

Rechtsausschusses diskutiert, mit besonderer<br />

Berücksichtigung des Modells „Mutter-Mutter-Kind“.<br />

Die Fragen der Abgeordneten betrafen<br />

vor allem mögliche Auswirkungen der<br />

vorgesehenen Änderungen auf die Rolle der<br />

biologischen Väter, die Unterschiede zwischen<br />

Abstammungs- und Adoptionsrecht<br />

undWeiterentwicklungen dieser Regelungen<br />

sowie die Möglichkeiten, eine Elternschaft<br />

anzufechten. DerGroßteil derSachverständigen<br />

war sich über die Notwendigkeit einer<br />

Modernisierung des Abstammungsrechts im<br />

Zuge der eingeführten Ehe für alle einig. Es<br />

gab aber auch Kritik an einer Abweichung von<br />

Prinzipien des geltenden Abstammungsrechts.Sosprachsich<br />

beispielsweise der Bundesverein<br />

Väteraufbruch für Kinder gegen<br />

den Entwurf aus. Ein Kind könne biologisch<br />

nur voneinem Mann und einer Frau abstammen,<br />

die genetische Abstammung müsse daher<br />

Grundsatz im Abstammungsrecht sein.<br />

Zudem seien Kinder Träger eigener Rechte<br />

und nicht das Zuordnungsobjekt von Bedürfnissen<br />

Erwachsener.<br />

Bundesjustizministerin Katarina Barley<br />

(SPD) hat außerdem einen „Diskussionsteilentwurf“<br />

des BMJV für eine Reform des Abstammungsrechts<br />

vorgestellt, auf den in der<br />

Anhörung verwiesen wurde. Darin heißt es:<br />

„Ziel ist ein Abstammungsrecht, das für herkömmliche<br />

und neuere Familienkonstellationen<br />

unter Berücksichtigung der modernen<br />

Fortpflanzungsmedizin ein angemessenes<br />

Regelungsgefüge bereithält.“ Kommt<br />

jetzt etwas in Bewegung?<br />

Ein paar Wochen nach dem Gespräch,<br />

ein Besuch in dem Kinderladen, in dem<br />

Friederike arbeitet. Gibt es Neuigkeiten?<br />

Friederike schüttelt zaghaft den Kopf, leider<br />

nein. Auch die letzte Insemination<br />

war erfolglos. Ein Mädchen setzt sich auf<br />

Friederikes Schoß, „liest du mir was vor?“.<br />

Sofort ist sie von einer Schar Kinder umringt.<br />

Manchmal fragt sie sich, wie es sein<br />

wird, wenn diese Kinder groß sind. Ob es<br />

für sie normal sein wird, dass zwei Frauen<br />

nicht nur heiraten, sondern auch ein Kind<br />

bekommen können. Fünf Versuche,<br />

schwanger zu werden, hat Friederike bis<br />

jetzt hinter sich. Der nächste ist in Vorbereitung.<br />

Anne-Kathrin Heier,zweifache Mutter,<br />

hätte einen Eignungstest wohl<br />

nicht bestanden. Zu viel Prüfungsangst


6 13./14. APRIL 2019<br />

Unter den 100 000 Platten im Angebot sind auch seine „zirka 39 000 Lieblingsplatten“: Peter Patzek, genannt „Platten-Pedro“, in seinem Laden in Charlottenburg. ROLAND OWSNITZKI (2)<br />

Esist kurznach vier,Freitagnachmittag,<br />

Peter Patzek hat sich gerade<br />

eine Zigarette gerollt, er will so<br />

langsam Feierabend machen –<br />

doch dann kommt ihm Gus Backus in die<br />

Quere. Genauer gesagt: eine rare Single des<br />

kürzlich verstorbenen Schlagersängers. Ein<br />

Kunde, der in der Ladentür steht, ist auf der<br />

Suche nach „Holiday in St.Tropez“ von1964.<br />

„Vielleicht habe ich die drüben bei den<br />

Singles ohne Cover“, sagt Patzek, legt die Zigarette<br />

zur Seite, summt etwas vor sich hin,<br />

„warte mal kurz“. Durch die schmalen<br />

Gänge zwischen den Plattenregalen hindurch<br />

bahnt er sich einen Wegins Hinterzimmer,<br />

wo sich ein Teil der insgesamt<br />

60 000 Vinyl-Singles befindet. Nach zwei Minuten<br />

kommt er zurück. Ohne Erfolg. Kein<br />

Gus Backus dabei. Dafür steht nun der<br />

nächste Kunde in der Tür,ein Italiener.<br />

Peter Patzek ist besser bekannt als „Platten-Pedro“,<br />

mit seinem kleinen, rund 40<br />

Quadratmeter großen Second-Hand-Laden<br />

gleichen Namens ist er eine Institution im<br />

<strong>Berliner</strong> Westen. Vornun 50 Jahren, am 19.<br />

April1969, hat Patzek den Laden eröffnet, der<br />

erste dieser ArtinBerlin, sagt er.Und der,der<br />

am längsten durchgehalten hat.<br />

„Ich habe manchmal Kunden, die kommen<br />

in der dritten Generation, die erzählen<br />

mir dann: ,Mein Opa hat schon bei dir gekauft‘“,<br />

sagt der 77-Jährige. Infünf Dekaden<br />

hat Patzek zig neue Musikformate kommen<br />

und zum Teil wieder gehen sehen –eraber ist<br />

geblieben. „Ende der Achtziger,als die CD im<br />

Kommen war,entschied ich mich, keine CDs<br />

ins Sortiment zu nehmen –zuRecht, wie sich<br />

hinterher herausstellte.“<br />

Patzek ist aber nicht einfach nur ein Plattenhändler,<br />

erist auch eine Type. Eigenbrötler,Autodidakt,<br />

Vorsichhinwerker.Eine dieser<br />

Figuren, die charakteristisch sind für Berlin<br />

und von denen man glaubt, dass sie seltener<br />

werden an der Spree. Er strahlt das mit seiner<br />

ganzen schmalen großen Gestalt aus, mit<br />

dem 08/15-Hemd, das er trägt, den struppigen<br />

Haaren, dem unüberhörbaren <strong>Berliner</strong>n<br />

in fast jedem Satz, dem schrägen Humor.<br />

Denn der ist in seinem Laden kaum<br />

zu übersehen: Hinter ihm im Regal,<br />

direkt unter den Beatles,<br />

steht eine Franz-Josef-Strauß-<br />

Autogrammkarte („Die darf<br />

auf keinen Fall weg. Die irritiertmehr<br />

als jede Platte<br />

hier“), daneben ein Bild<br />

von Walter Ulbricht.<br />

Zwischen den Regalen<br />

finden sich selbstgeschriebene<br />

Zettelchen,<br />

mit denen er sich über<br />

allzu strikte Rauchverbote<br />

lustig macht:„Raucher<br />

sind zuverlässig“<br />

und „Nikotin ist die Marmelade<br />

der Raucher“<br />

steht darauf.<br />

Auch um klare Statements<br />

ist er nicht verlegen.<br />

Als wir über Gus Backus und<br />

Gundermann schließlich auf den<br />

Typus Liedermacher zu sprechen<br />

kommen, sagt er: „Werbraucht denn<br />

bitte Lebensweisheiten auf Schallplatten?<br />

Dereinzige Trick ist: Diesingen über Themen,<br />

die jeder schon mal durchlebt hat. Dereinfache<br />

Mensch kauft sich dann eine Reinhard-<br />

Mey-Platte und sagt: ,Hab ich auch erlebt.‘<br />

Undfreut sich drüber.Wat langweilig!“<br />

Langeweile aber ist in Patzeks Leben nicht<br />

vorgesehen. Große Ziele oder Pläne gibt es<br />

darin nicht –esergibt sich einfach. 1941 geboren,<br />

wächst er im Ostteil Berlins auf, in der<br />

Schönhauser Allee. Als er 11 oder 12 ist, beginnt<br />

er, Platten zu sammeln. Erst Schellack,<br />

dann Vinyl; erst Swing und Rhythm’n’Blues,<br />

dann Rock’n’Roll. Heilsversprechen mit 33,<br />

45 und 78 Umdrehungen.<br />

Kurz vor dem Mauerbau, 1960, flieht er in<br />

die BRD, kommt ins Grenzdurchgangslager<br />

Friedland, ehe er nach Baden-Württemberg<br />

verschickt wird. Aber schon Ende desselben<br />

Jahres, mit 18, trampt er zurück nach Berlin.<br />

ImWestteil der Stadt kommt er in ein Heim für<br />

schwer Erziehbare, weil die Behörden nicht so<br />

recht wissen, wohin mit ihm.„Dahabe ich die<br />

Glück<br />

in Scheiben<br />

Vinyl ist nicht totzukriegen.<br />

Der „Platten-Pedro“ auch nicht.<br />

Und deshalb feiert Berlins ältester<br />

Plattenladen seinen<br />

50. Geburtstag<br />

VonJens Uthoff<br />

richtigen Leute kennengelernt“, sagt er. Und<br />

grinst.<br />

Die richtigen Leute zeigen ihm nun die<br />

richtigen Nachtclubs. Solandet er im Old<br />

Eden, dem berühmten Club von Rolf Eden.<br />

Inzwischen hat er sich ein paar Akkorde auf<br />

der Gitarre draufgeschafft, trägt eine<br />

Klampfe mit sich herum. Das bringt ihm einen<br />

Job als Elvis-Imitator im Old Eden ein.<br />

Und einen neuen Namen: „Den Namen<br />

Pedrohat Rolf Eden mir gegeben. ,Peter‘ fand<br />

er nicht so spannend. Der Eden ist ja so für<br />

Brimborium, und damals war der Schlager<br />

,Pedroaus Caracas‘ vonVico Torriani ein Hit.<br />

Daranhat er wohl gedacht.“ DieElvis-Nummer<br />

ist von kurzer Dauer, danach legt er als<br />

DJ in Edens Clubs auf. Auch mit den 68ern<br />

kommt er später in Kontakt, etwa beim Kickernmit<br />

Rudi Dutschke („der war gar nicht<br />

schlecht“). Auf dem Abendgymnasium<br />

holt er sein Abitur nach, besucht<br />

die Wirtschaftsschule.<br />

„Da lernst du leben. Dabei<br />

hatte ich ja gar nicht vor, leben<br />

zu lernen. Eigentlich<br />

taugte ich zum Aussteiger.“<br />

Seine Art, auszusteigen,<br />

ist es, einen Plattenladen<br />

zu eröffnen.<br />

Dabei hat die Idee gar<br />

nicht er, sondern seine<br />

erste Frau, die er zu jener<br />

Zeit kennenlernt<br />

und mit der er später<br />

fünf Kinder –„eins<br />

selbstgemacht, vier<br />

Adoptivkinder“ – aufziehen<br />

soll. Wie man PR<br />

macht, weiß Patzek schon<br />

damals. Ersendet einen Brief<br />

an alle <strong>Zeitung</strong>en: „Am 19. April<br />

1969 eröffnet die erste Schallplattenreparaturannahmestelle<br />

der Welt<br />

–angeschlossen ist ein Antiquariat“. Er<br />

lernt tatsächlich mit der Zeit, Kratzer und<br />

Sprünge auf Platten zu glätten, anfangs aber<br />

habe man da nur „rumgefaket“.<br />

Patzek unterbricht kurz seine Erzählung,<br />

der junge italienische Sammler steht mit einem<br />

Stapel Platten vor ihm und will zahlen.<br />

Obendrauf liegt James Brown. „Eine rare britische<br />

Pressung“, erklärt ihm Patzek. Jede<br />

einzelne Scheibe aus dem Stapel nimmt er<br />

nun sorgfältig unter die Lupe; Patzeks Lupe<br />

ist eine Brille, die nach altem Kassengestell<br />

aussieht. Nachdem er zusammengerechnet<br />

hat, sagt er zum Kunden: „Fünfundneunzig.<br />

Ninety-Five.“<br />

Vonden Siebzigernankommensie alle zu<br />

Platten Pedro: Manfred Krug schaut öfter<br />

herein, auch David Bowie streunt zwischen<br />

den Regalen herum. Ein junger Punk namens<br />

JanVetter,der sich später FarinUrlaub<br />

nennen wird, habe mal die Briefmarkensammlung<br />

seines Onkels gegen ein paar<br />

Platten eingetauscht, erzählt Patzek.<br />

Aber es läuft nicht immer alles rund.Als es<br />

Patzek mit einer Kneipe mit angeschlossenem<br />

Plattenladen versucht, geht das schief.<br />

Am Ende stehen 50 000 Mark Miese beim Finanzamt.<br />

Er stottert sie ab, indem er jahrelang<br />

Räder für Rollstühle spannt. Nebenbei,<br />

im Laden. Mitdem zieht er 1976 zum Tegeler<br />

Weg, wo er bis heute geblieben ist. Zeitweilig<br />

hat Patzek eine Viertelmillion Platten im Laden<br />

stehen –heute sind es gut 100 000 Stück.<br />

DerGrund,warum Vinylbleibt und bleibt<br />

und bleibt, ist für Patzek klar: der super<br />

Klang.„Wer zumerstenMal eine Schallplatte<br />

hört, wundert sich darüber, wie geil das<br />

klingt.WennerdennzweiOhren hat. Achtzig<br />

Prozent der Menschen da draußen haben<br />

anscheinend nurein Ohr.“<br />

Und die anderen, die kommen zu ihm,<br />

auch neue,junge Kunden.Waserselbstdafür<br />

getan hat, dass sein Laden immer noch läuft?<br />

„Nix“, sagt er in seiner direkten Art, die<br />

Nichtberliner wohl als brüsk bezeichnen<br />

würden.„Ich meine,ich schleime ja nicht bei<br />

meinen Kunden rum“, erklärt er. Möglich,<br />

dass darin ein Grund liegt: Er ist ehrlich, geradlinig,<br />

unkompliziert. „No bullshit“, wäre<br />

heute dieFormeldafür.<br />

Die Feierabendzigarette ist schon wieder<br />

ausgedrückt, Patzek lehnt sich nun aneine<br />

Jukebox, die im vorderen Ladenabschnitt<br />

steht:„Hierdrinsind fünfzig vonzirka 39 000<br />

Lieblingsplatten“, sagt er undgeht einige davon<br />

durch: LaTraviata, Cindy und Bert, die<br />

Kinks, Sheena Easton.<br />

Auch ein für ihn besonderer Song ist dabei,<br />

lange habe er danach gesucht, Ende der<br />

Achtziger sei erdann fündig geworden. Er<br />

spielt das Lied kurzan.<br />

Unddannsingt Chuck Berry: „Hey Pedro,<br />

dance with the little girl“. DerMann, derihm<br />

dabei zuhört, wirkt sobegeistert, als höre er<br />

das Stück zum ersten Mal.<br />

Jens Uthoff schätzt insbesondere die<br />

Rubrik „Fürchtbares Zeug“ auf Platten<br />

Pedros Website.<br />

BERLINER ENSEMBLE<br />

von Irini Kolias<br />

Zwischen den Blumen<br />

BLZ/REEG<br />

Der Prinzenpott duftet so wunderbar.<br />

Nach Zitronengras, verrät der Sohn des<br />

Inhabers Michael Platz. Der Laden ist erfüllt<br />

mit Blüten, Zimmerpflanzen, Sträußen,<br />

Kränzen. DieWände sind bedeckt mit Moosbildern,<br />

Eigenkreationen aus konserviertem<br />

Moos und Stöcken. Ein Bild ist sogar lebendig<br />

und wird aus einem Aquarium gespeist.<br />

In einem Regal stehen Joghurtbecher in Reih<br />

und Glied, darin zieht Michael Platz historische<br />

Tomaten.<br />

Eine Kundin, die den Blumenladen betritt,<br />

wird prompt mit Namen begrüßt. Zu<br />

dem bepflanzten Topf, den sie kauft, bekommt<br />

sie noch einen Hinweis zur Pflege:<br />

„ImWinter die Blumen einfach eintrocknen<br />

lassen. Die Zwiebeln sind wie eine Batterie,<br />

im Winter ziehen sie alle Lebensenergie in<br />

sich hinein, und im Frühling entsteht daraus<br />

dann neues Grün.“ Henry, der Jack Russel<br />

vonMichael Platz, bellt bestätigend.<br />

Für viele seiner Kunden ist der Laden ein<br />

Stück Heimat. Seit 27 Jahren steht der Prinzenpott<br />

in der Hufelandstraße, gehört wie<br />

selbstverständlich nach Prenzlauer Berg.<br />

Herr Platz erzählt von den Geschichten, die<br />

er hier schon erlebt hat. Vonder zugelaufenen<br />

Frau Wagner, die im Laden wohnte und<br />

sich täglich beim Fleischer gegenüber etwas<br />

zu essen schnorrte. Nachdem sie immer dicker<br />

wurde, warf sie auf einmal Junge. Die<br />

Katzendame gebar drei Kätzchen zwischen<br />

den Blumentöpfen. Undeinmal stürmte die<br />

GSG 9inden Laden, wegen einer Razzia bei<br />

den Hells Angels, die nebenan ihr Quartier<br />

hatten. Eine urkomische Vorstellung: Die<br />

GSG9 hockt mit ihren Maschinengewehren<br />

zwischen den Blumen. WieimFilm.<br />

DerPrinzenpott ist ohnehin sehr fotogen.<br />

Alice Merton hat hier erst kürzlich ihr neues<br />

Musikvideo gedreht. Zu dem Song „Funny<br />

Business“ sieht man darin einen jungen<br />

Mann durch die Regale tanzen. Er kauft Rosen.<br />

Womöglich kennt man den Prinzenpott<br />

jetzt auch in Amerika. DasHaus,indem sich<br />

der Laden befindet, kennt man ja schon länger.<br />

Ineiner der oberen Wohnungen wurde<br />

„Das Leben der Anderen“ gedreht.<br />

Seit der Eröffnung des Ladens 1992 hat<br />

sich viel verändert imBötzow-Kiez. Die Rockerszene<br />

wich jungen Familien. Der Fleischer,<br />

der Bäcker und die alten Kneipen<br />

machten nach und nach Platz für Cafés,Restaurants<br />

und Bioläden. Heute ist der Prinzenpott<br />

der zweitälteste Laden in der Hufelandstraße.<br />

Nur den Putzteufel etwas die<br />

Straße rauf,den gab’s schon in der DDR.<br />

Einige Kunden kommen schon seit zwanzig<br />

Jahren in denBlumenladen, manche kaufen<br />

sogar in der zweiten Generation bei den<br />

Platzens. Nie hätten sie gedacht, dass das<br />

einmal anders sein könnte.<br />

Aber Tradition schützt leider nicht vor<br />

Mieterhöhung. Ende Juli muss der Prinzenpott<br />

ausziehen. Seitdem eine holländische<br />

Investorfirma das Gebäude gekauft und die<br />

Miete auf 30 Euro den Quadratmeter erhöht<br />

hat, kann sich die Familie den Laden nicht<br />

mehr leisten. Noch istnicht ganz klar,wie es<br />

weitergeht. Siehoffen, dass sie wenigstens in<br />

der Nähe bleiben können.<br />

Eine Hufelandstraße ohne den Prinzenpott?<br />

Unvorstellbar.Aberdie nüchterneRealität.<br />

Michael Platz hegt keinen Groll, er ist<br />

einfach traurig.


13./14. APRIL 2019 7<br />

Für Racha Kirakosian ist es noch<br />

morgens, als wir an einem Donnerstag<br />

Ende Märzum15Uhr über<br />

Skype zum Gespräch zusammenfinden.<br />

Sechs Stunden beträgt der Zeitunterschied<br />

zwischen Berlin und Boston und damit<br />

zur Eliteuniversität Harvard, wo Kirakosian<br />

seit 2014 unterrichtet. Die 33-Jährige<br />

wuchs in Hessen auf, hat in Göttingen und<br />

Paris studiert und in Oxford promoviert.<br />

Heute ist sie außerordentliche Professorin<br />

für Deutsch und Religionsgeschichte in Harvard<br />

und forscht unter anderem zur mittelalterlichen<br />

Mystik und Kultur sowie zu mittelalterlichen<br />

Heiligenfiguren. Seit 2017 bietet<br />

sie einen Kurs mit dem Titel „The Real Game<br />

of Thrones: Culture, Society, and Religion in<br />

the Middle Ages“ an. Im Gespräch erzählt Kirakosian,<br />

wie sie die derzeit populärste Serie<br />

an die berühmteste Universität brachte,und<br />

natürlich, wer ihrer Meinung nach am Ende<br />

auf dem Eisernen Thron sitzt.<br />

Wiesind Sieauf die Idee gekommen, eineVorlesung<br />

über „Game of Thrones“ anzubieten?<br />

Meine Studenten haben mich auf die Serie<br />

hingewiesen. In einem Kurs an der Universität<br />

Oxford haben wir das Nibelungenlied<br />

behandelt. Ein Heldenepos aus dem 13.<br />

Jahrhundert. Unddahaben viele gesagt: Ah,<br />

das ist ja wie „Game of Thrones“. Ehrlich gesagt<br />

kannte ich die Seriebis dahin gar nicht.<br />

Und dann haben Sie die Serie gleich in Ihr<br />

Seminar integriert?<br />

Nicht sofort, erst mal habe ich gesagt:<br />

Leute, kriegt mal eure Chronologie richtig<br />

hin! Wenn überhaupt, ist „Game of Thrones“<br />

wie das Nibelungenlied. Als ich dann 2014 in<br />

die USA an die HarvardUniversität gegangen<br />

bin, ist gerade die vierte Staffel der Serie angelaufen.<br />

Auf den zahlreichen Plakaten ist<br />

mir dann auch aufgefallen, wie sehr die Serie<br />

visuell an das Mittelalter erinnert. Unddann<br />

habe ich angefangen, mir das reinzuziehen<br />

und in meinen Kurs zum Mittelalter einzubinden.<br />

Mitwelchem Ziel?<br />

In meiner Vorlesung sind Studenten aus<br />

allen möglichen Fächern. Die Frage, die ich<br />

mir stelle, ist: Warum sollen sich Studenten<br />

im 21. Jahrhunderts für das europäische Mittelalter<br />

interessieren? Vorallem internationale<br />

Studenten. Wenn ich jetzt hier ein Seminar<br />

anbieten würde mit dem Titel„Das Nibelungenlied“,<br />

dann kriege ich vielleicht zwei<br />

Nerds. Aber die sind schon überzeugt davon,<br />

dass das Mittelalter cool ist.<br />

Sprich, Siewollen Ihren Kurs durch „Game of<br />

Thrones“ attraktiver machen?<br />

Auch, aber nicht nur. Es geht erst mal<br />

darum zu sagen: Okay, esgibt offensichtlich<br />

viele Menschen auf der ganzen Welt, die sich<br />

für „Game of Thrones“ interessieren. Spannend<br />

ist jetzt zu sehen, wie diese Fantasy-<br />

Welt eigentlich aufgebaut ist. Und die Serie<br />

ist nun mal so angelegt, dass wir damit das<br />

europäische Mittelalter verbinden. Die<br />

meisten schauen sich diese Serieanund haben<br />

viele Fragen. Wasist Inspiration? Wasist<br />

historisch adäquat? Zuerst geht es also<br />

darum, Basiswissen über das Mittelalter zu<br />

vermitteln, um das dann mit der Serie vergleichen<br />

zu können.<br />

Können Sieein Beispiel nennen?<br />

Die erste Vorlesung beginne ich immer<br />

mit den Eisenmännernvon den Eiseninseln.<br />

Die sind eindeutig an die Wikinger angelehnt.<br />

In der Serie und den Romanen von<br />

George R. R. Martin ist das ein homogenes<br />

Volk. In Wirklichkeit waren die Wikinger aber<br />

nicht ein einziges Volk, sondern bestanden<br />

aus ganz verschiedenen Seevölkern. Siewurden<br />

zwar unter anderem von Dänen angeführt,<br />

aber waren eben trotzdem total gemischt.<br />

Dasist so das erste Stereotyp,das ich<br />

Ein bisschen wie ein Wikinger,aber eigentlich ganz anders: der Eisenmann Euron Graufreud in „Game of Thrones“.<br />

Westeros<br />

als Wissenschaft<br />

Die Harvard-Professorin Racha Kirakosian erklärt Studenten mit der<br />

Serie „Game of Thrones“, warum das Mittelalter heute noch spannend ist<br />

aufbrechen will, beziehungsweise mit dem<br />

ich zeigen will, dass in „Game of Thrones“<br />

viel mit solchen Stereotypen gearbeitet wird.<br />

Also geht es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

zwischen Serie und mittelalterlicher<br />

Geschichte?<br />

Auch, aber im Kurs geht es um viel mehr.<br />

Wir schauen uns an, wie das Mittelalter in<br />

anderen Epochen rezipiert wurde.Wir lesen<br />

zum Beispiel SirWalter Scotts„Ivanhoe“. Das<br />

ist ein Roman aus der Romantik, in dem ein<br />

idealisiertes Bild des Mittelalters vermittelt<br />

wird, das es so nie gegeben hat. D>as führt<br />

sich so fortbis zu Tolkien mit seinem Hobbit.<br />

Interview: Daniel Böldt<br />

Stereotypen aufbrechen: Racha Kirakosian<br />

forscht in Harvard zur Kultur des Mittelalters.<br />

HBO, KATE TRAVERS<br />

„Herr der Ringe“ schauen Sieauch noch?<br />

Nicht die Verfilmung selbst, aber die Studenten<br />

lesen „Der kleine Hobbit“, und wir<br />

untersuchen die Karten, die Tolkien für seine<br />

Fantasy-Welt entworfen hat. Darauf sieht<br />

man, dass im Westen die Hobbits leben. Da<br />

herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Und<br />

dann kommt ein Strich in der Karte, der beschrieben<br />

wird als „Edge of the Wild“, und<br />

dahinter beginnt das „Wilderland“. Das ist<br />

alles im Osten, wo der Drache ist, und wer<br />

weiß was für monströse Völker.Diese Aufteilung<br />

der Welt ist total spannungsgeladen. In<br />

„Game of Thrones“ ist das ganz ähnlich.<br />

Westeros sieht auf der Karte schon einmal<br />

aus wie Großbritannien. Alle Hauptcharaktere<br />

sprechen mit einem britischen Akzent.<br />

Essos ist dagegen weitgehend unbekannt,<br />

die Menschen sprechen fremde Sprachen.<br />

Dassind Muster,die eine lange Tradition haben.<br />

Auf den Karten des Mittelalters kann<br />

man zum Beispiel sehen, dass die Apokalypse<br />

im Osten beginnt, mit monströsen Geschöpfen,<br />

die die Welt einnehmen. In der<br />

Forschung wirddieses Muster,den Osten als<br />

fremd und gefährlich wahrzunehmen, mit<br />

dem vonEdwardSaid geprägten Begriff Orientalismus<br />

beschrieben.<br />

Der Begriff Orientalismus bezieht sich nicht<br />

nur auf Karten, sondern auch auf andere Interpretationsmuster.<br />

Genau, ich habe meinen Studenten mal<br />

ein Bild von Attila dem Hunnen aus der<br />

Adaption des Nibelungenlieds von Fritz<br />

Lang gezeigt und gefragt, was sie sehen. Und<br />

da hat einer tatsächlich gesagt: „Ich sehe einen<br />

Wilden.“ Da habe ich geantwortet: „Ah,<br />

interessant, Sie haben jetzt schon interpretiert.<br />

Denn was sehen wir da eigentlich? Eine<br />

Frisur,die viel Pflege braucht, was schon mal<br />

ein Zeichen vonZivilisation ist. Dann hat der<br />

Mann viele Ketten um. Dasheißt, er ist reich.<br />

Dersitzt sogar auf einem Thron.Warummeinen<br />

Sie, Sie sehen einen Wilden?“ Das war<br />

eine super Gelegenheit, zu zeigen, dass wir<br />

Muster in unserem Hirn abgespeichert haben,<br />

nach denen wir gewisse Bilder beurteilen.<br />

„Game of Thrones“ baut auf ähnliche<br />

Muster auf. Wenn ein neuer Charakter in die<br />

Handlung kommt, wissen wir, wie wir den<br />

beurteilen können und was passiert. Dassollen<br />

die Studenten erkennen. Natürlich<br />

macht es Spaß, sich „Game of Thrones“ anzuschauen.<br />

Aber das heißt nicht, dass ich<br />

nicht darüber reflektieren kann.<br />

Wie wird der Kurs von den Studenten angenommen?<br />

Sehr gut. Ichhabe um die sechzig Studenten<br />

in der Vorlesung, was für Harvard sehr<br />

viele sind. Mir geht es darum, dass Studenten,<br />

wenn sie solche Fantasy-Shows konsumieren,<br />

auch darüber nachdenken können.<br />

Warumgefällt uns das eigentlich so und was<br />

bedeutet das? Wirhaben viele internationale<br />

Studenten, die eine andere Perspektive auf<br />

die Serie haben. Da geht es dann zum Beispiel<br />

um die Frage: Ist kulturelle Aneignung<br />

in der Kunst in Ordnung? Da kommt es<br />

manchmal zu ganz schön politischen Diskussionen.<br />

Waswirddagenau diskutiert?<br />

Da geht es oft um den schon angesprochenen<br />

Orientalismus.Einige Studenten haben<br />

Tolkien und George R. R. Martin sehr<br />

starkverteidigt. Dasist auch völlig verständlich,<br />

die instrumentalisieren und politisieren<br />

ihre Welt ja nicht. Aber es ist eben nun mal<br />

Fakt, dass es hier in Amerika eine rassistische<br />

Bewegung gibt, die eine weiße Vorherrschaft<br />

propagiert und dabei auf das europäische<br />

Mittelalter und auch auf Fantasy-Welten verweist.<br />

Das ist natürlich totaler Wahnsinn.<br />

Aber da sehen wir,dass es instrumentalisiert<br />

werden kann und wie das funktioniert.<br />

AndereStudenten haben dagegen gehalten?<br />

Ja, hauptsächlich internationale Studenten,<br />

die nicht aus Europa stammen. Dienehmen<br />

„Game of Thrones“ zum Teil ganz<br />

anders wahr. Die haben die Serie auch total<br />

gern geschaut, aber sie stört zum Beispiel,<br />

dass niemand aus Essos ein Hauptcharakter<br />

ist. Eine Studentin hat einmal kritisiert, dass<br />

man anhand des Akzents bereits weiß,<br />

woher ein neuer Charakter kommt und<br />

welche Rolle der wahrscheinlich spielen<br />

wird. Das habe sie an ihre eigene reale Welt<br />

erinnert.<br />

Konnten Sieselbst die Serie genießen oder saßen<br />

Siemit gespitzten Bleistift davor?<br />

Ich musste mich am Anfang tatsächlich<br />

etwas überwinden. Viele Momente schließen<br />

bewusst an das Mittelalter an, sind aber<br />

historisch absolut inadäquat. Mitgeschrieben<br />

habe ich nicht, weil es auch nicht eins zu<br />

eins Parallelen gibt, sondern eher Aspekte,<br />

die sich durch die ganzeSerie ziehen, wie die<br />

Kleidung oder die Genderrollen. Irgendwann<br />

war ich aber auch richtig imPlot drin<br />

und konnte die Seriedann auch genießen.<br />

Nächste Woche beginnt die letzte Staffel der<br />

Serie. Wer sitzt am Ende auf dem Eisernen<br />

Thron?<br />

Ich hoffe ja, der Eiserne Thron wird am<br />

Ende irgendwie zerstört. Am besten eingeschmolzen<br />

und dann verteilt als Ringe.<br />

Dasist auch ein bisschen eine feige Antwort ...<br />

Was wäre denn einige mutige Antwort?<br />

WasglaubeSie denn?<br />

KeineAhnung, ichbin auch zu feige, mich zu<br />

entscheiden.<br />

Also, ich kann mir gut vorstellen, dass<br />

Daenerys den Eisernen Thron erst besteigt<br />

und ihn dann abschafft. Das finde ich auch<br />

gar nicht so eine feige Antwort, denn vielleicht<br />

wirddann eine Form vonDemokratie,<br />

eine Republik zum Beispiel, ausgerufen ...<br />

Wie würden Sie das dann in Ihre Vorlesung<br />

integrieren?<br />

Das wäre eine spannende Herausforderung.<br />

Aber womöglich wird Cersei am Ende<br />

auch einfach Alleinherrscherin.<br />

Daniel Böldt<br />

hat durch „Game of Thrones“ gelernt,<br />

was BingeWatching ist.<br />

GERADE EBEN<br />

Paulus Ponizak sieht die Stadt<br />

Paulus Ponizak ist Fotograf der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.Mit seiner Street<br />

Photographywar er in diesem Jahr<br />

schon zumzweiten Mal auf der Art<br />

Basel Miami. An dieser Stelle<br />

präsentierterregelmäßig seinen<br />

ganz persönlichen Blick aufBerliin.<br />

„Ton-Rohre“, Hamburger Bahnhof.


8 13./14. APRIL 2019<br />

KRIMIS<br />

VonGünther Grosser<br />

HYPE<br />

VonDagmar Leischow<br />

Dieses gottverdammte Texas<br />

Die Texas Rangers bilden eine spezielle, auf<br />

105 Mitglieder beschränkte Truppe der texanischen<br />

Polizei –ein Karriereziel für jeden<br />

Polizisten zwischen El Paso und Texarkana.<br />

Darren Mathews hat es geschafft. Nach einem<br />

Studium in Princeton hätte er leicht<br />

eine andere Karriere hinlegen können, aber<br />

er wollte einer der wenigen Afroamerikaner<br />

in der legendären Truppe sein. Jetzt ermittelt<br />

er allerdings halb offiziell in einem ganz offensichtlich<br />

rassistisch motivierten Doppelmord<br />

inder tiefsten Provinz, wo die Arische<br />

Bruderschaft vonTexas ihr blutiges Unwesen<br />

treibt: „Die Initiation verlangt eine schwarze<br />

Leiche, egal wen, Hauptsache, man häutet<br />

sie selbst.“ Attica Locke ist schwarze Texanerin<br />

und hat sich mit vier Romanen in den<br />

USA einen Namen gemacht; für „Bluebird,<br />

Bluebird“ gewann sie 2018 den renommiertesten<br />

aller Krimipreise, den Edgar. Sie baut<br />

ein großes Epos aus Kriminalfall, Sozial- und<br />

Familiengeschichte um Mathews’ Ermittlungen<br />

herum auf. Manspürt, wie sie dieses<br />

gottverdammte Texas, diesen ölverschmierten<br />

Leichenberg aus schwarzen Sklaven,<br />

roten Ureinwohnernund mexikanischen<br />

Arbeitern in<br />

Schutz nehmen will –<br />

und dieser emotionale<br />

Unterzug, dieser kuriose<br />

Patriotismus macht den<br />

Roman zu mitreißender<br />

Literatur.<br />

Attica Locke: Bluebird, Bluebird<br />

Kriminalroman. Deutsch vonSusannaMende.Polar,<br />

Stuttgart<br />

2019. 218 S.,20Euro<br />

Dieser Hochhaus-Horror in Korea<br />

In der Penthouse-Wohnung eines Hochhauses<br />

in einer koreanischen Küstenstadt erwacht<br />

der 25-jährige Yu-jin vom Geruch frischen<br />

Blutes. ImStockwerk darunter findet<br />

er seine tote Mutter mit durchgeschnittener<br />

Kehle, und alles deutet darauf hin, dass er<br />

selber für diese grausame Tatverantwortlich<br />

ist. Er kann sich jedoch an nichts erinnern,<br />

also versucht er schockiert und panisch …<br />

Aber nein, mehr darfhier nicht verraten werden:<br />

„Der gute Sohn“, ein außerordentlich<br />

intelligent und clever komponierter Thriller<br />

der Koreanerin Jeong Yu-jeong, gehörtzujenen<br />

Büchern, die so starkauf Spannung und<br />

das Aufdröseln eines verdeckten oder vertuschten<br />

Geheimnisses angelegt sind, dass<br />

man ihre Geschichten und Plots allerhöchstens<br />

andeuten kann. Nur das noch: Yu-jins<br />

„Gefühl, in ein merkwürdiges Spiel geraten<br />

zu sein“, trügt dann doch. Wie Jeong dieses<br />

Spiel dann als schillerndes Gespinst voller<br />

Winkelzüge,verschobener Perspektiven und<br />

wiederkehrender Irritationen anlegt und an<br />

der Oberfläche als knisternden Horrortrip<br />

ablaufen lässt, ist schlichtweg meisterlich.<br />

In einem Nachwort legt sie<br />

offen, dass die Geschichte<br />

auf einem realen Fall basiert<br />

– was unsere Befürchtungen<br />

über die<br />

Nähe des Bösen während<br />

der Lektüre dann<br />

nur noch verstärkt.<br />

Jeong Yu-jeong:<br />

Der gute Sohn Thriller.Deutsch<br />

vonKyong-Hae Flügel. Unionsverlag,Zürich2019.<br />

320 S.,19Euro<br />

Bein undHerz gebrochen<br />

Tiefschwarzer Humor im Flüchtlingscamp: Mohammed Hanifs Roman „Rote Vögel“<br />

Ein Flugzeug stürzt über der Wüste ab. Das kennen wir aus „Der kleine Prinz“. Mohammed Hanif erzählt eine ganz andere Geschichte.<br />

Ein pakistanisches Sprichwort besagt,<br />

dass man auch Gott findet,<br />

wenn man lange genug nach ihm<br />

sucht. Der US-Major Ellie ist nur<br />

auf der Suche nach dem Wrack seiner 65-<br />

Millionen-Dollar-Maschine, mit der er in<br />

der Wüste eines ungenannten Staats abgestürzt<br />

ist. Zuerst irrter, ausgestattet mit ein<br />

paar Energieriegeln und Vitamin-Smoothies,<br />

imSand herum. Die ganze Maschine<br />

findet er nicht und Gott so oder so nicht.<br />

Dafür aber ein Flüchtlingscamp,das er „für<br />

eine Sekunde im Fadenkreuz hatte, den<br />

Daumen schon auf dem Abdruckknopf“.<br />

Ausgerechnet die Menschen retten ihm<br />

also das Leben, die er beinahe mit seiner<br />

leitstrahlgelenkten Bombe vernichtet<br />

hätte. Und plötzlich ist Major Ellie der<br />

neue Flüchtling.<br />

Willkommen in der wilden Welt des pakistanischen<br />

Autors Mohammed Hanif. Sie<br />

ist voll von inkompetenten Soldaten, intriganten<br />

Jugendlichen und zweifelhaften Entwicklungshelfern,<br />

die es zwar gut meinen<br />

mit der Dritten Welt, die aber in gewisser<br />

Weise vom diesem anhaltenden Krieg profitieren.<br />

Hanif ist bekannt für seinen pechschwarzen<br />

Humor, und „Rote Vögel“, so<br />

heißt sein neuester Roman, reiht sich munter<br />

in diese Tradition ein. Wer seine New-<br />

York-Times-Texte oder Bücher „Eine Kiste<br />

explodierender Mangos“ und „Alice Bhattis<br />

Himmelfahrt“ kennt, der wird auch hier viel<br />

zu lachen haben. Für neue Leser ist„RoteVögel“<br />

eine perfekte Einführung in HanifsWerk.<br />

Im Camp trifft Ellie auf Momo und seine<br />

Eltern. Diestehen ihm anfangs skeptisch gegenüber,<br />

doch Momo schöpft große Hoffnung<br />

aus der Ankunft des Majors.Ermöchte<br />

nämlich seinen älteren Bruder Ali wiederfinden,<br />

der seit seinem ersten Arbeitstag für das<br />

amerikanische Militär verschollen ist. Der<br />

Major muss doch wissen, was seine Landsleute<br />

mit Bro Ali im nahegelegenen Hangar<br />

angestellt haben? Oder ist Momos Vater<br />

VonSchayanRiaz<br />

Mohammed Hanif: Rote Vögel<br />

Roman. Ausdem Englischen vonMichael Schickenberg.<br />

Hoffmann und Campe, Hamburg 2019. 320 S.,22Euro<br />

Schuld? Ist erirgendein krummes Geschäft<br />

mit den Amis eingegangen, für das sein Bruder<br />

hinhalten musste? Momo hält sich für einen<br />

intelligenten Geschäftsmann und<br />

schmiedet ständig Pläne. Mit Ellie wird er<br />

seinen Bruder finden, da ist er sich sicher.<br />

Eine USAID-Beraterin namens Lady<br />

Flowerbody weilt auch im Lager, und mit<br />

ihr entfaltet sich Hanifs satirisches Genie.<br />

Sie möchte eine Dissertation über die<br />

„Psyche muslimischer Teenager“ schreiben,<br />

die sich in solch unglücklichen Umständen<br />

wie Momo wiederfinden. Dem<br />

gefällt das aber gar nicht und er durchschaut<br />

sie schnell –erst zerstören sie dein<br />

Land, dann kommen sie zurück und<br />

bauen Notfalllager. Und dann wollen sie<br />

dich auch noch psychisch evaluieren. Die<br />

einzige Figur, die Momo wirklich versteht<br />

und einschätzen kann, ist gleichzeitig<br />

auch die zurechnungsfähigste des ganzen<br />

Buches: Mutt. Er ist sowohl das schlagende<br />

Herz als auch die Seele des Ganzen, ein<br />

philosophierender Hund, der menschlicher<br />

ist als alle Menschen gemeinsam.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Nach einem Unfall am Strommast ist sein<br />

Gehirn zwar „gegrillt“, dennoch sind seine<br />

Gedanken kristallklar. Mutt hat alle durchschaut<br />

und weiß, worum es im Krieg wirklich<br />

geht: „Ja, mein Bein ist gebrochen, und<br />

ich sterbe vor Hunger und Durst und<br />

Scham, aber wenn jetzt jemand käme und<br />

mich fragte: Mutt, was ist passiert, ist dein<br />

Bein gebrochen?, würde ich ihm antworten:<br />

Ja, aber was wirklich gebrochen ist, ist<br />

mein Herz.“<br />

Spätestens seit Salman Rushdies „Mitternachtskindern“<br />

werden Schriftsteller mit<br />

südasiatischen Wurzeln oftmals der Gattung<br />

„Magischer Realismus“ zugeordnet.<br />

Doch als Leser muss man sich eigentlich<br />

fragen, um wessen Realität es in diesen<br />

Büchern geht. Nur weil etwas aus einer<br />

westlichen Perspektive nicht ganz plausibel<br />

erscheint, muss es nicht gleich magisch<br />

oder fantastisch sein. Mit dieser<br />

Haltung spielt Hanif ganz bewusst –vor<br />

allem, wenn es um die symbolhaften roten<br />

Vögel aus dem Titel geht.<br />

Vorseiner literarischen Karrierewar Hanif<br />

selbst bei der Armee.Ertrateine Ausbildung<br />

zum Kampfpiloten an, brach diese<br />

aber ab als er feststellte, dass er nicht besonders<br />

gut war.Vielleicht stürzen deshalb<br />

so viele Flugzeuge in seinen Geschichten<br />

ab. Das klingt alles sehr böse, soll aber in<br />

erster Linie unterhalten, denn Hanif zeichnet<br />

sich nicht durch Zynismus oder Kälte<br />

aus, sondern durch Witz und Sarkasmus.<br />

Lieb sind seine Geschichten trotzdem<br />

nicht –als in der echten Welt der indische<br />

Pilot Abhinandan vor ein paar Wochen in<br />

Pakistan abstürzte und Menschen auf beiden<br />

Seiten der Grenze mit angehaltenem<br />

Atem sein Schicksal erwarteten, gab ihn<br />

die pakistanische Regierung nach nur einem<br />

Tagals Geste des guten Willens zurück.<br />

Hauptsache kein Krieg.<br />

Vonsoeinem Glück können die Figuren<br />

aus „Rote Vögel“ nur träumen.<br />

Im Rausch der Tiefe<br />

Erstaunlich, dass der britische Rapper Loyle<br />

Carner bei der minimalistischen Klavierballade<br />

„Desoleil“ ausgerechnet Sampha zum<br />

Duett bittet. Der schnappte ihm nämlich<br />

2017 den MercuryPrize weg, für den Carners<br />

Debütalbum „Yesterday's Gone“ ebenfalls<br />

nominiert war. Esdeklinierte den Rap neu –<br />

mit einer poetischen Sprache und authentischen<br />

Alltagsgeschichten. An diesem Prinzip<br />

hält der 24-Jährige auch auf seiner zweiten<br />

Platte „Not Waving, But Drowning“ fest. Mit<br />

dem sanft groovenden „Angel“ schlägt er einen<br />

Bogen zu seiner Kindheit, er beschreibt<br />

sich in Zeilen wie „This is where you'll find<br />

me,sipping on achai tea, talking politely“ als<br />

Außenseiter. „Still“ verwebt das Piano mit<br />

Beats. Dieses Stück handelt von Loyle Carners<br />

ADHS-Erkrankung, von der er sagt, sie<br />

sei zugleich das Beste und das Schlechteste<br />

an ihm. Rebel Kleff und Kiko Bunverstärken<br />

die eingängige Clubhymne „You Don't<br />

Know“. Sie lässt keinen Zweifel daran, wie<br />

sehr ATribe Called Quest oder The Roots den<br />

Briten beeinflusst haben. Jazzige Bläser veredeln<br />

„Krispy“. In diesem Lied erzählt Loyle<br />

Carner,warum der ewige Streit ums Geld aus<br />

einem Freund beinahe einen Feind gemacht<br />

hätte.Erist so ehrlich, dass es einem manchmal<br />

die Sprache verschlägt. Seine Tracks<br />

punkten mit emotionaler<br />

Tiefe, berührenden<br />

Texten<br />

und Catchiness.<br />

Trotzig gegen die Trends<br />

LoyleCarter:<br />

Not Waving,<br />

But Drowning<br />

Caroline/Universal<br />

Schon mal drüber nachgedacht, warum<br />

deutscher Pop oft so langweilig ist? Wahrscheinlich<br />

liegt es daran, dass ihn Männer<br />

dominieren, und sie, von Max Giesinger bis<br />

zu Mark Forster, alle gleich einfältig klingen.<br />

Mine dagegen ist ganz sie selbst. Sie wuchs<br />

als Jasmin Stocker in einem Dorfinder Nähe<br />

von Stuttgart auf. Erst studierte sie Jazzgesang<br />

an der Hochschule für Musik in Mainz,<br />

danach belegte sie an der Mannheimer Popakademie<br />

Produktion und Komposition,<br />

heute lebt die 33-Jährige in Berlin. Aufihrem<br />

dritten Album „Klebstoff“ stemmt sich die<br />

Sängerin trotzig gegen Trends. Bei ihr hat<br />

jedes Lied eine eigene Note. „90 Grad“<br />

kommt mit Pauken und Trompeten als<br />

schmissige Elektro-Pop-Nummer daher. Bei<br />

„Spiegelbild“ vereinigen sich Flöten mit<br />

Streichern zu introspektiven Soundfantasien.<br />

Dasmelancholische „Klebstoff“ erinnert<br />

anMines verstorbene Mutter. „Einfach<br />

so“ schickt den Gesang durch den Verzerrer.<br />

Ein Dudelsack eröffnet „Du kommst nicht<br />

vorbei“. Flirrende Streicherpassagen treiben<br />

„Gute Gegner“ an. Bei „Schwer bekömmlich“<br />

steuertder Rapper Dissy seinen Sprechgesang<br />

bei. Und das dramatische „Vater“<br />

schichtet Synthesizer zu einem kleinen Epos.<br />

So vielfältig kann Pop sein. Ohne Zweifel ist<br />

Mine derzeit eine<br />

der spannendsten<br />

Künstlerinnen der<br />

deutschen Musikszene.<br />

Mine:<br />

Klebstoff<br />

Caroline/Universal<br />

OL


13./14. APRIL 2019 9<br />

Jean Ziegler ist Soziologe, Politiker und<br />

Autor. Erwar UN-Sonderberichterstatter<br />

für das Recht auf Nahrung. Er gehört<br />

dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats<br />

der Vereinten Nationen an.<br />

Ziegler ist einer der auflagenstärksten Kritiker<br />

des Kapitalismus. Anlässlich der Vorstellung<br />

seines neuesten Buches –„Was ist so<br />

schlimm am Kapitalismus –Antworten auf<br />

die Fragen meiner Enkelin“ (C. Bertelsmann,<br />

127 Seiten, 15 Euro) –traf ich ihn in einem<br />

Hamburger Hotel. Ich hatte ihm „Dialog mit<br />

meinem Urenkel“ vonJürgen Kuczynski mitgebracht.<br />

Er kannte das Buch nicht, lachte<br />

umso mehr über das Geschenk. Am 19. April<br />

wirdJean Ziegler 85 Jahrealt.<br />

Ihr erstes Buch –„Die Soziologie des neuen<br />

Afrika“ –erschien 1964. Seitdem kämpfen Sie<br />

gegen den Status quo. Ist nicht alles noch<br />

schlechter geworden?<br />

Daskann man so nicht sagen. DieKolonialherren<br />

mussten abziehen. Stattdessen<br />

wurde ein neokoloniales Ausbeutungssystem<br />

errichtet. In Afrika leben heute eine Milliarde<br />

Menschen in 54 Staaten. 37 davon sind<br />

reine Agrarstaaten. Vergangenes Jahr importierte<br />

Afrika für 24 Milliarden Dollar Nahrungsmittel.<br />

Nach UN-Ermittlungen sind<br />

35,2 Prozent der afrikanischen Bevölkerung<br />

schwer unterernährt.<br />

Woranliegt das?<br />

Die Weltkonzerndiktatur, die Oligarchien<br />

des internationalen Finanzkapitals plündern<br />

überall die Rohstoffe und die Nahrungsmittel.<br />

52,8 Prozent des Weltbruttosozialprodukts<br />

werden von500 Konzernen erwirtschaftet. So<br />

etwas gab es noch nie. 2017 besaßen die 85<br />

reichsten Milliardäre der Welt so viel wie die<br />

ärmere Hälfte der Menschheit. Alle fünf Sekunden<br />

verhungert ein Kind unter zehn Jahren.<br />

Dabei könnte die Landwirtschaft, so wie<br />

sie heute ist, problemlos 12 Milliarden Menschen<br />

ernähren. EinKind, das heute an Hunger<br />

stirbt, wird ermordet. Wir leben in einer<br />

kannibalischenWeltordnung.<br />

Dassagen Sieseit fünfzig Jahren.<br />

Das zeugt nicht von großer Effizienz,<br />

könnte man sagen. Aber wir könnten uns<br />

doch nicht mehr im Spiegel ansehen, wenn<br />

wir kampflos aufgeben würden. Entweder ich<br />

helfe denen, denen Leib und Leben genommen<br />

wird, dann hat mein Leben einen Sinn.<br />

Tueich das nicht, ist mein Leben sinnlos.<br />

Aber ändern Sie wirklich etwas an der Einrichtung<br />

der Welt?<br />

Es gibt Hoffnung. Heute wird viel stärker<br />

Gerechtigkeit eingefordertals früher.Als Thomas<br />

Malthus um 1800 erklärte, Kriege und<br />

Hungersnöte seien nötig, um die Überbevölkerung<br />

abzuschöpfen, da folgten ihm die<br />

meisten Ökonomen. Heute wissen wir:Das ist<br />

Blödsinn. Die landwirtschaftlichen Erträge<br />

konnten so immens gesteigert werden. Die<br />

ungeheure Ankurbelung der Produktivität ist<br />

das andereGesicht des Kapitalismus.<br />

Waswärezutun?<br />

Es müsste das Recht auf Nahrung geben.<br />

DerZugang zu ihr dürfte nicht abhängig sein<br />

von der Kaufkraft. Schon müsste niemand<br />

mehr hungern.<br />

Ihr Buch „Was ist so schlimm am Kapitalismus?“<br />

beschäftigt sich ausführlich mit der aktuellen<br />

Situation, schildert die historische<br />

Entwicklung, die uns dahin geführt hat.<br />

Ganz, ganz am Ende fragt IhreEnkelin Zohra:<br />

„Und jetzt, was wirdjetzt passieren?“<br />

Da antworte ich erst einmal: Den unablässigen<br />

Krieg der Reichen gegen die Armen<br />

finde ich unerträglich. Sieerinnernsich, was<br />

einer der reichsten Männer der Welt, was<br />

Warren Buffett 2006 in einem Interview mit<br />

der New York Times erklärte: „Es herrscht<br />

Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine<br />

Jean Ziegler,Anfang April in Wien<br />

Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg<br />

führt, und wir gewinnen.“<br />

Woher kommt IhreHoffnung?<br />

Die Revolution ist nicht einfach eine Forderung,<br />

die wir herantragen an die Welt. Sie<br />

steckt in der Welt. Sie ist ihr, wie Sartre sagt,<br />

inkarniert. Wie und wann sie sich Bahn<br />

bricht, weiß man nicht. Aber sie kommt. Es<br />

bedarfnur einer Anklage gegen einen mächtigen<br />

Halunken aus der Filmbranche in Hollywood<br />

und schon sind Tausende von<br />

Frauen, die irgendwann Opfer sexueller Angriffe<br />

wurden, auf den Barrikaden.<br />

Eine kannibalische<br />

Weltordnung<br />

Jean Ziegler bekämpft seit mehr als fünfzig Jahren die bestehenden<br />

Verhältnisse. Er weiß, sie führen uns alle in den Untergang.<br />

Er wird die Hoffnung niemals aufgeben. Das ist der Sinn seines Lebens<br />

Interview: Arno Widmann<br />

In Ihrem Buch erzählen Sie ...<br />

Ich weiß schon, was Sie meinen. Stellen<br />

Sie sich vor, schreibe ich dort, ein Journalist<br />

hätte am 14. Juli 1789 einen von denen gefragt,<br />

die die Bastille stürmten: „Mitbürger,<br />

sag mir, wie geht das jetzt weiter?“ Niemand<br />

hätte ihm voraussagen können, was dann<br />

geschah. Die inkarnierte Revolution drückt<br />

sich aus.Auch ohne Begriffe.Wann wirdeine<br />

Idee zu einer sozialen Kraft? Das weiß man<br />

nicht. Aber man weiß: Es kommt immer wieder<br />

vor. Die Menschwerdung ist im Gange.<br />

Jean Jaurès, der französische Sozialistenführer,<br />

der am 31. Juli 1914 erschossen wude,erklärte:<br />

„Die Straße ist voll mit Leichen, aber<br />

sie führtzur Gerechtigkeit.“<br />

Nachdem Jaurès das gesagt hatte, kamen die<br />

Millionen Toten des Ersten Weltkrieges noch<br />

hinzu.<br />

Ja, aber die Straße der Menschheitsentwicklung<br />

führt eben doch zur Gerechtigkeit.<br />

Die Sklaverei wurde überwunden, der Kolonialismus,die<br />

Diskriminierung der Frau, das<br />

alles wurde überwunden oder ist doch dabei,<br />

überwunden zu werden. Ich sage es Ihnen<br />

noch einmal: Die Menschwerdung ist im<br />

Gang. Die Geschichte hat einen Sinn. Auch<br />

Ihrpersönliches Leben hat einen Sinn. Sonst<br />

könnten Siesich ja aufhängen.<br />

Aber Herr Ziegler ...<br />

Das ist das eine Mysterium. Das andere,<br />

das analytisch ebenfalls nicht voraussehbar<br />

ist, lautet: Wasgeschieht mit den Trümmern<br />

des kapitalistischen Systems? Die werden<br />

nicht nur da draußen sein. Siewerden auch<br />

in uns stecken. Mankann den Kapitalismus<br />

nicht reformieren, nicht humanisieren,<br />

man muss ihn abschaffen. Solange das Profitmaximierungssystem<br />

alles beherrscht,<br />

DPA/APA/HERBERT NEUBAUER<br />

gibt es keinen Ausweg. Unter ihm gibt es<br />

kein Gemeinwohl. Seine Herrschaft ist der<br />

Wegzur Zerstörung des Planeten. Da gibt es<br />

nichts zu reformieren. Es gibt keine humane<br />

Sklaverei.<br />

Waskommt nach den Ruinen?<br />

Das weiß niemand. Das kann jetzt niemand<br />

wissen. Das hängt von den Konstellationen<br />

ab, die es ermöglichen werden, aus<br />

dem kapitalistischen System eine Ruine zu<br />

machen.<br />

Aber eilt es heute nicht mehr als früher?<br />

Ganz sicher.Der Kapitalismus beherrscht<br />

den Globus und verändertdie Lebensbedingungen<br />

vonMensch, Tier und Pflanzesogravierend<br />

und so schnell, dass uns wenig Zeit<br />

bleibt, das Steuer noch herumzureißen. Die<br />

Konzentration der Vermögen nimmt stündlich<br />

zu. Also die Ungerechtigkeit. Daran gibt<br />

es nichts zu reformieren. Siemüssen hinausspringen<br />

aus diesem rasenden Zug inden<br />

Tod. Aber nicht Sie und ich, sondern die<br />

Menschheit muss dem Wahn ein Ende machen.<br />

InWahrheit will doch niemand in einer<br />

Gesellschaft leben, die sich damit abgefunden<br />

hat, eine Milliarde Menschen als Abfall<br />

zu betrachten. Im letzten Jahrzehnt sind die<br />

Meere umdrei Zentimeter gestiegen. Wenn<br />

es uns nicht gelingt, die Klimaerwärmung zu<br />

stoppen, ist Schluss mit Shanghai und New<br />

York und mit Neapel und auch mit Hamburg<br />

und dem Hotel, in dem wir gerade so nett sitzen.<br />

Sieleben am Montblanc.<br />

Auf einer eiszeitlichen Moräne. Vom Anstieg<br />

des Meeresspiegels droht mir keine Gefahr.<br />

Bei Berlin, lieber Herr Widmann, sieht<br />

das schon anders aus. Ziehen Sie umnach<br />

München! Aber bedenken Sie: DieWeltoberfläche<br />

liegt bei 510 Millionen Quadratkilometern.<br />

Davon sind 360 Millionen Wasser. 149<br />

Millionen sind Erde.Elf Millionen Quadratkilometer<br />

sind landwirtschaftliche Nutzflächen.<br />

Davonsind jetzt schon 40 Prozent Trockenzonen.<br />

Wenn die Klimaerwärmung weitergeht,<br />

werden immer mehr Nutzflächen<br />

verschwinden. An manchen Stellen rückt die<br />

Saharaschon heute jährlich um fünf Kilometer<br />

nach Süden vor. DieKinder wissen das.Sie<br />

gehen auf die Straße und sagen:„Wir sind hier,<br />

wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“<br />

Da soll ich keine Hoffnung haben! Ichbin für<br />

Greta!<br />

UndIhreEnkel?<br />

Diesind völlig kompromisslos.Die sagen:<br />

Wir lassen uns doch unseren Planeten nicht<br />

klauen. Ich fragte einen: Wassagt der Lehrer<br />

dazu, wenn du Freitag nicht in die Schule<br />

kommst? Dasist mir egal, antwortete er.Mir<br />

gefällt das.Wir sind am Anfang einer revolutionären<br />

Bewegung.<br />

Waswirdaus ihr?<br />

Dasweiß kein Mensch.<br />

Aber Siewissen, dass Sieauferstehen werden?<br />

Ganz sicher.Wir alle haben ein Doppelleben.<br />

Da ist unser Körper.Erlebt vonder Zellerneuerung.<br />

Wenn sie aufhört, ist Schluss.<br />

Dann fehlt dem Bewusstsein sein physiologisches<br />

Substrat. DerKörper verfällt. DasBewusstsein<br />

dagegen ist kumulativ. Ich habe<br />

heute viel mehr Bewusstseinsinhalte als vor<br />

80 Jahren. Für das Bewusstsein gibt es keinen<br />

natürlichen Tod. Es ist ewig. Niemand weiß,<br />

was nach dem Todsein wird. Es ist aber sicher,<br />

dass das Bewusstsein weiterleben und<br />

neue Erfahrungen aufnehmen wird. In irgendeiner<br />

Form. Mich wird esnoch geben.<br />

Unsalle wirdesnoch geben.<br />

Istdas gut?<br />

Aber sicher.<br />

Hitler und Stalin leben also auch noch.<br />

Keine Ahnung, was mit ihnen geschieht.<br />

Aber die Unsterblichkeit des Bewusstseins<br />

scheint mir eine Evidenz zu sein. Wenn ich<br />

nichts wäreals das Produkt einer durchtanzten<br />

Nacht im Berner Oberland vor85Jahren,<br />

dann hätte alles ja keinen Sinn. Dann würde<br />

der Zufall regieren.<br />

Daswäreschlimm?<br />

Aber ja. Es wäre unerträglich. Eine sinnentleerte<br />

Weltgeschichte, ein sinnentleertes<br />

individuelles Leben sind nicht zu ertragen.<br />

Ichwürde mich aufhängen.<br />

Daswürden Sienicht.<br />

Ichhabe nicht den Mutdazu.<br />

Wo ist Gott?<br />

Galilei beantwortet diese Frage in Brechts<br />

Stück mit den Worten: in uns und sonst nirgends.<br />

Esgeht nicht um Behauptungen. Es<br />

geht um Evidenzen. Ichsehe schon: Siesind<br />

nicht überzeugt. Da hilft nur Poesie. Zum<br />

Beispiel der irische Nobelpreisträger Seamus<br />

Heaney,der schrieb,dass einmal im Leben es<br />

passieren kann, dass die Gerechtigkeit sich<br />

erhebt und so endlich Hoffnung und Geschichte<br />

einander finden werden.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

VonHatschepsut bis<br />

Charlotte Hellekant<br />

13. April 1479 v. Chr.<br />

Hatschepsut: Nach dem Todvon Thutmosis<br />

II. aus der 18. Dynastie wirdsein dreijähriger<br />

Sohn Thutmosis III. am 4. Pachon des Ägyptischen<br />

Kalenders zum Pharao des Alten<br />

Ägypten gekrönt. Seine Stiefmutter und<br />

Tante Hatschepsut übernimmt für ihn die<br />

Regentschaft. 1457 stirbt sie. „Hatschepsuts<br />

Regierungszeit wird insgesamt als eine blühende<br />

Epoche beurteilt, die zu den Glanzzeiten<br />

der ägyptischen Geschichte gezählt wird.<br />

Hatschepsut wird von Ägyptologen für eine<br />

der wichtigsten Herrschergestalten des<br />

Neuen Reiches gehalten.“ (Wikipedia)<br />

Hatschepsut regierte etwavon<br />

1479 bis 1457 v.Chr. IMAGO/ARTOKOLORO<br />

13. April 1742<br />

Messiah: Georg Friedrich Händels Oratorium<br />

„Messiah“ wirdinDublin uraufgeführt.<br />

Eine der eindrücklichsten Aufnahmen<br />

stammt aus dem Jahre 1999 mit „Les Musiciens<br />

du Louvre“ unter der Leitung vonMarc<br />

Minkowski mit Magdalena Kožená und der<br />

nicht genug zu rühmenden Charlotte Hellekant.<br />

Besorgen Sie sich unbedingt die DVD,<br />

auf der Sieauch die Inszenierung des in Paris<br />

lebenden amerikanischen Fotografen und<br />

FilmregisseursWilliam Klein, geboren am 19.<br />

April 1928 in NewYork, bewundern können.<br />

Es ist die mit weitem Abstand packendste<br />

Darstellung, die ich je gesehen habe.<br />

13. April 1964<br />

Oscar: Sidney Poitier erhält bei der Oscarverleihung<br />

1964 als erster Schwarzer den Oscar<br />

als bester Hauptdarsteller, für seine Rolle in<br />

der Komödie „Lilien auf dem Felde“. In Berlin<br />

gewinnt er damit einen Silbernen Bären.<br />

Schauspieler SidneyPoitier mit<br />

seiner Trophäe<br />

DPA<br />

1927 in Miami geboren, wirder1967 mit drei<br />

Filmen zur Rassendiskrimierung der erfolgreichste<br />

Schauspieler des Jahres: „Junge Dornen“,<br />

„Rat mal, wer zum Essen kommt“, „In<br />

der Hitzeder Nacht“. 1997 bis 2007 ist Poitier<br />

Botschafter der Bahamas in Japan. 2002 erhält<br />

er den Ehren-Oscar, 2009 von Barack<br />

Obama die Freiheitsmedaille.<br />

Und am 13. April 1969<br />

in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Kranzdelegationen: Mit Kranzniederlegungen<br />

an der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald<br />

wurde gestern des 24. Jahrestages<br />

der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers<br />

und der antifaschistischen Widerstandskämpfer<br />

gedacht. Kranzdelegationen<br />

schritten in einem langen Zugzum Glockenturm,<br />

an der SpitzeAbordnungen der NationalenVolksarmee,die<br />

u. a. KränzedesVorsitzenden<br />

des Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht,<br />

des Zentralkomitees der SED und des<br />

Ministerrates trugen.


10 13./14. APRIL 2019<br />

Gewachsenauf Beton<br />

WerinBerlin und Brandenburg Kunst sehen will, braucht nicht<br />

ins Museum. Denn Streetart boomt in der Region<br />

VonStefan Henseke(Text und Fotos)<br />

Schilder warnen vorm Betreten der<br />

Baustelle neben der alten Eisfabrik,<br />

vorWachdienst und Anzeige bei der<br />

Polizei. Seitdem auf Instagram Bilder<br />

des neuesten 1up-Schriftzugs aufgetaucht<br />

sind, gesprayt vom Londoner Künstler<br />

Fanakapan, pilgern täglich Dutzende<br />

Streetart-Fans aus allerWelt in den Bona-Peiser-Weg<br />

nach Kreuzberg. Passanten bleiben<br />

stehen und fotografieren das Wandbild mit<br />

den riesigen Lettern, die wie schwebende<br />

Luftballons aussehen –durch den Bauzaun,<br />

die meisten jedenfalls.<br />

Streetart boomt in der Region. Befeuert<br />

durch das Internet, durch Instagram und lokale<br />

Seiten wie „Berlinstreetart“, „Streetartberlin“<br />

und „Berlingraffiti“(je mehr als<br />

120 000 Fotos) sowie internationale Seiten<br />

wie „Graffiti“ (37,6 Mio.) oder „Mural“ (8<br />

Mio.), zieht Berlin inzwischen viele, vor allem<br />

junge Touristen an, die wegen eben dieser<br />

Bilder kommen. Undimmer mehr Stadtführer<br />

bieten „Graffiti &Urban Art“-Touren<br />

an, an Streetart-Hotspots wie der altbekannten<br />

East Side Galleryoder dem Haus Schwarzenberg<br />

inder Rosenthaler Straße drängen<br />

sich bei gutem Wetter Hunderte,die ihreFotos<br />

gleich wieder auf Instagram hochladen.<br />

Waseinst als Schmiererei abgetan wurde<br />

(und es oft auch war und manchmal noch<br />

ist), wirdimmer mehr zu einem Wirtschaftsfaktor.<br />

Wie in Los Angeles, New York und<br />

Anders „Stroke“ Gjennestad<br />

Menschen in Bewegung,die Schlagschatten werfen. Immer in Schwarz-Weiß, in mehreren übereinander gelagerten Schichten gesprüht. Das sind die Markenzeichen<br />

vonAnders StrokeGjennestad: ein 39-jähriger Norweger,der seit vielen Jahren in Berlin lebt. Wersich für Lost Places interessiert, verlassene Gebäude, stößt mit<br />

Sicherheit irgendwann auf seine Arbeiten. Wieauf das Bild „Kneestand“, das in die Trümmer eines Badezimmers im Heeresbekleidungshauptamt Bernau eingearbeitet<br />

ist. Aufdem Areal finden sich mehrere vonGjennestads Arbeiten –wie auch im VEB Kühlautomat in Johannisthal, im Lokrundschuppen Pankow oder im Chemiewerk<br />

Rüdersdorf. Inzwischen stellt Strokeauch in renommierten Galerien aus. Für seine Werkewerden fünfstelligeSummen gezahlt.<br />

London. Aus grauen Hauswänden werden<br />

Flächen für die Kunst, Hauseigentümer geben<br />

Brandmauernfrei.<br />

In Berlin und Brandenburghat die Streetart-Szene<br />

aber noch ganz andere „Leinwände“<br />

für sich entdeckt. Leerstehende Fabriken<br />

und Brauereien, dem Verfall preisgegebene<br />

Sanatorien, von der Sowjetarmee<br />

verlassende Kasernen und Bunker. Sogenannte<br />

Lost Places, die sich nach und nach<br />

in illegale Streetart-Galerien verwandeln.<br />

Die größte dieser Art ist das Heeresbekleidungshauptamt<br />

der Wehrmacht in Bernau,<br />

das gerade Teil eines neues Wohngebiets<br />

wird. Sprayeraus der ganzenWelt haben hier<br />

Hunderten Räume Farbe gegeben.<br />

Einen Banksy hat Berlin noch nicht hervorgebracht,<br />

aber immer mehr Künstler, die<br />

den Sprung aus der Illegalität in die Galerien<br />

geschafft haben und von ihren Arbeiten inzwischen<br />

leben können. Auch wenn es sie<br />

und ihre Kunst trotzdem immer wieder auf<br />

die Straßen und in die Lost Places der Region<br />

zieht –dorthin, wo Streetart herkommt und<br />

ihreKraft voll entfalten kann. Wirstellen fünf<br />

der angesagtesten <strong>Berliner</strong> Künstler über<br />

ihre Kunstwerke vor und sagen, wo man<br />

diese findet: Plotbot Ken, Anders „Stroke“<br />

Gjennestadt, 1up,Tobo und liz_art_berlin.<br />

Mehr Fotos im Internet unter:<br />

www.instagram.com/project_193_berlin/<br />

liz_art_berlin<br />

1up +Fanakapan<br />

Plotbot Ken<br />

Tobo<br />

„Catwoman“ und ihre anderen Frauenfiguren tauchen<br />

immer öfter in der Stadt auf.Als Past-up, als Miniplakate,<br />

die an den S-Bahnbögen zwischen Alex<br />

und Hackescher Markt kleben, rund um den Boxhagener<br />

Platz oder im Haus Schwarzenberg in der Rosenthaler<br />

Straße. Erst seit 2016 dabei, ist Liz schon<br />

eine der auffälligsten Streetart-Künstlerinnen. Auch<br />

mit der Aerosol-Sprühdose arbeitet sie –wie im alten<br />

Kinderkrankenhaus Weißensee (Foto) oder in den<br />

Kasernen gegenüber vomOlympischen Dorf in Elstal.<br />

1up ist die bekannteste Sprayer-CrewBerlins und eine derberüchtigsten weltweit.2003 in Kreuzberg<br />

gegründet, tragen sie ihren Schriftzug rund um den Globus –meist illegal angebracht, meistanden<br />

Brandmauernvon Häusern. Motto: „DerurbaneRaum gehörtallenund darfbemalt werden. Graffiti ist<br />

keineZerstörung.“Der neuesteSchriftzug leuchtet seit zwei Wochen am Bona-Peiser-WeginKreuzberg,<br />

gleich neben der alten Eisfabrik.Andie Wand gebrachthat denSchriftzug aber nicht 1upselbst,sondernder<br />

Londoner Graffiti-StarFanakapan. Ein Meister der Illusion:Ersprayt, als würden seine Kunstwerkewie<br />

silberglitzernde, dreidimensionale Luftballons in den Himmelentschweben. Ein zweites Mural,<br />

also Wandbild,von Fanakapan ist in derSchwedter Straße in PrenzlauerBerg zu bestaunen –<br />

Snoopy,der einem Luftballon hinterherschaut, in dem er sich spiegelt.<br />

Plotbot Ken ist der Meister der Dunkelheit. Seine Arbeiten<br />

wollen den Betrachter erschrecken. Düstere<br />

Dark-Age-Szenarien. Endzeit-Menschen mit Gasmaske,<br />

mutierte Tiere, Vogelscheuchen. Am liebsten<br />

auf Kessel und Wände in Industrieruinen (Chemiewerk<br />

Rüdersdorf, VEB Kühlautomat Johannisthal),<br />

Militärgebäuden (Teufelsberg) und Kliniken (Beelitz-<br />

Heilstätten, Buch) aufgebracht. Er nennt sich Urban-<br />

Art-Künstler,kombiniertStencil (Arbeiten mit Schablonen),<br />

Graffiti und vorOrt gefundenes Material.<br />

„Adults suck! Then youare one!“ (Erwachsene sind<br />

scheiße! Und dann bist du selber einer“). Mit neunmalklugen<br />

Sprüchen hat sich Tobo einen Namen gemacht.<br />

Oder besser gesagt Erik Rotheim, sein <strong>Berliner</strong><br />

Bär mit der langen Schnauze und den coolen<br />

Sprüchen.Tobo war bei der „Wandelism“-Ausstellung<br />

dabei, hat in den Kasernen gegenüber dem Olympischen<br />

Dorf in Elstal Dutzende Eriks gesprüht und gefühlt<br />

den halben Teufelsberg bemalt. Sein Herzensprojekt:<br />

die StammbahnbrückeinDreilinden.<br />

Gutsch<br />

Leo<br />

Diese Kolumne schreibt der Verfasser unter<br />

dem Einfluss von Antibiotika und<br />

Fieber.Vielleicht ist das zu spüren am etwas<br />

nebulösen Sound. Aber ich will nicht jammern.<br />

Es ist ja so: Eine Bronchitis bringt auch<br />

viele Vorteile.<br />

Als mir der Arzt die Brust abhörte,sagte er<br />

„Oh, das hört man selten“, und lauschte genussvoll<br />

dem rasselnden Klang meiner Bronchien<br />

wie dem Röhren eines alten Porsche<br />

911. Er verschrieb mir ordentlich Medikamente.<br />

ZuHause las ich deprimiert die Beipackzettel.<br />

Wasist, wenn alle Nebenwirkungen,<br />

die auftreten könnten, bei mir wirklich<br />

auftreten? Also: Verstopfung plus vermehrter<br />

Speichelfluss plus Erbrechen plus Muskelkrämpfe<br />

plus Hautausschlag plus Nesselsucht<br />

plus Herzrhythmusstörungen?<br />

Als dann nach zwei Tagen nichts passierte,<br />

keine Nebenwirkungen, fühlte ich<br />

mich vom Schicksal ungemein verwöhnt.<br />

Nur Bronchitis!, dachte ich erleichtert. Wie<br />

kann man so ein unverschämtes Glück haben?<br />

Diese positive Grundeinstellung versuchte<br />

ich fortan beizubehalten.<br />

Ich musste zur Autowerkstatt. Der Chef<br />

dort ist sehr nett, redet aber viel. Man muss<br />

immer mindestens eine halbe Stunde Gespräch<br />

über die Politikerärsche und die Journalistenärsche<br />

und andere Ärsche einplanen,<br />

auch wenn man keine Zeit hat. Diesmal<br />

sagte ich nur röchelnd: „Ich habe Bronchitis.“<br />

Undschob düster hinterher:„Bakterielle<br />

Bronchitis.“ Schon riss mir der Mann die Autoschlüssel<br />

aus der Hand und verschwand<br />

blitzschnell in der virensicheren Autowerkstatt,<br />

ohne ein Wort zu sagen. Herrlich.<br />

Ichfuhr mit der Straßenbahn nach Hause.<br />

Es war voll. Als kurzund ganz zufällig meine<br />

Bronchien brodelten, teilte sich plötzlich das<br />

Menschenmeer. Ich fühlte mich wie Moses<br />

und fand sofort einen Sitzplatz, selbst der<br />

Sitznachbar flüchtete.Herrlich.<br />

Anschließend schleppte ich mich in den<br />

Supermarkt. Ich schwitzte wie ein Schwein,<br />

als ich an der Fleischtheke in der Schlange<br />

Meine wunderbare<br />

Bronchitis<br />

VonJochen-Martin Gutsch<br />

stand. Es ging nicht voran, aber dann hustete<br />

ich zufällig ordentlich in die Fleischtheke,<br />

schon wurde ich von einer Verkäufern hektisch<br />

nach vornegewunken. Herrlich.<br />

Auf dem Weg nach Hause schwanden<br />

meine Kräfte. Ich ging unendlich langsam<br />

und fühlte mich so elend, dass ich nun den<br />

tiefen Wunsch verspürte, mich unter einen<br />

Straßenbaum zu legen und zu sterben. Es<br />

klingelte in meinen Ohren. Warendas schon<br />

die himmlischen Glocken?<br />

Ichschlurfte weiter und dachte daran, wie<br />

ungeduldig ich zuweilen mit meinen alten<br />

Eltern bin. Manchmal gehen mir die Dinge<br />

nicht schnell genug. Aber erst jetzt, als ich<br />

mühsam über den Gehweg schlich, wurde<br />

mir mein Fehlverhalten bewusst. Dasschafft<br />

nur diese wunderbareBronchitis,dachte ich.<br />

Durch sie wird mein Verständnis für die ältere<br />

Generation wachsen, und in Zukunft<br />

werdeich der gute Sohn sein, den sich meine<br />

Eltern immer gewünscht haben. Herrlich.<br />

Ichschlurfte an einer Kita vorbei. Im Fenster<br />

hing ein Plakat, gemalt wie vonKinderhand:<br />

„Alle Kohlekraftwerke stoppen!“ Da wurde<br />

ich kurz emotional und dachte, was das für<br />

arschgesichtige Erzieher sind, die winzigen<br />

Kindern politische Slogans soufflieren. Aber<br />

ich war zu schwach für echte Empörung. Die<br />

Welt erschien mir auf angenehme Weise ein<br />

bisschen egal. Herrlich.<br />

Stattdessen freute ich mich über die kleinen<br />

Dinge. ImGemüseladen kaufte ich Zitronen,<br />

als sich plötzlich Schleim aus meinen<br />

Bronchien löste.Eswar wunderbar,eine<br />

riesige Erleichterung. Ich schaute mir den<br />

gelblichen Auswurf inmeinem Taschentuch<br />

an. Er sah wunderschön aus. Ich zeigte ihn<br />

anderen Leuten im Laden. Ichwollte ihn der<br />

ganzen Welt zeigen! Wann war ich zuletzt so<br />

glücklich über so wenig? Herrlich.<br />

Zu Hause angekommen hörte ich einen<br />

Rufaus der Küche: Hühnersuppe! Für mich?<br />

Meine Frau ist sehr viel zugewandter und<br />

zärtlicher, seitdem ich diese wunderbare<br />

Bronchitis habe.Ach, so herrlich.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 B1<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Service<br />

Weimar: Goethe und Schiller<br />

sind allgegenwärtig<br />

Reise, Seite B2<br />

Familienunternehmen:<br />

Hier geht es anders zu<br />

Karriere, Seite B5<br />

Reifen für Radler:<br />

Dünnhäutig bis Beinhart<br />

Mobile Welten, Seite B10<br />

Hektisch blicken sie hinter<br />

den riesigen Rosmarinbüschen<br />

hervor, rutschen<br />

und stolpernden Abhang<br />

hinunter. Mit einem schrillen Pfeifton<br />

lockt Ziegenhirte Giorgos seine<br />

50-köpfige Herde auf die schmale<br />

Landstraße in den Bergen von Skopelos.<br />

Ihr aufgeregtes Meckern ist<br />

ohrenbetäubend, übertönt nur vom<br />

Gebimmel der Halsglocken.„Hier im<br />

Inselinneren kennen wir keinen Tourismus,<br />

aber die Natur, die ist uns<br />

wichtig.Schließlich leben hier fast so<br />

viele Ziegen wie Menschen“, erzählt<br />

der 41-jährige Grieche.<br />

Legendenumwobene Inseln<br />

Weiße Häuser,grüne Wälder, kristallklares Wasser –und die Sporaden-Inseln sind dennoch sehr ursprünglich geblieben. IMAGO/DESIGN PICS (2) Eine der traditionellen Kirche auf Skopelos<br />

Jeden Tagziehen die Hirten auf den<br />

Nördlichen Sporaden über das gebirgige,grüne<br />

Land. DieInseln in der<br />

westlichen Ägäis sind das Grünste,<br />

was Griechenland zu bieten hat.<br />

Weitläufige Pinienwälder, ausgedehnte<br />

Olivenhaine und spitze Zypressen<br />

bedecken die kleinen Eilande.<br />

Rund 80 von ihnen gibt es, die<br />

meisten unbewohnt. Für die Einheimischen<br />

sind sie „die Verstreuten“,<br />

die aus einem Steinweitwurf der Gigantenbrüder<br />

Otos und Efialtis entstanden<br />

–sodie Legende.<br />

Auf den Hauptinseln Skopelos,<br />

Skiathos und Alonnisos ist das Klingeln<br />

der Ziegenglocken allgegenwärtig:<br />

Ob an den 200 Stränden mit türkisfarbenem<br />

Südsee-Wasser oder in<br />

den wenigen Dörfern, die sich mit<br />

weißen Häusern dicht an dicht die<br />

Hänge hinaufziehen –manche noch<br />

heute vom1965er Erdbebengezeichnet.<br />

Immer wieder mischt sich das<br />

Ziegengeklingel auchmit demGeläut<br />

der Kirchenglocken. „Und Kirchen<br />

haben wir viele“, erzählt Giorgos –<br />

über 500 gibt es auf den traditionell<br />

geprägten Nördlichen Sporaden.<br />

Wenn die Inseln im Mai mit den<br />

ersten Touristen aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

erwachen, ist das unverwechselbare<br />

Gebimmel nicht mehr<br />

ganz so präsent. Die Bürgermeister<br />

sind voller Tatendrang, Besucher<br />

auch außerhalb der Sommermonate<br />

auf die Sporaden zu locken. Denn<br />

der Mix aus unberührter Natur,<br />

schönen Stränden und kristallklaremMeersucht<br />

in Griechenland seinesgleichen.<br />

Skiathos,die Mondäne,<br />

wie die Einheimischen sagen, ist<br />

Griechische Inseln<br />

wie im Bilderbuch<br />

Die Nördlichen Sporaden im Ägäischen Meer<br />

wirken noch ursprünglich und familiär<br />

über den kleinen Flughafen am<br />

leichtesten zu erreichen. Im Sommer<br />

verdoppelt sich dortdie Bevölkerung<br />

oftauf 10000 Personen.<br />

Dann ist die Einkaufsstraße der<br />

schönen Insel-Hauptstadt schick<br />

herausgeputzt, und der Duft von<br />

Grillspießen dringt aus den Tavernen.<br />

Plötzlich sind die Strände Koukounaries<br />

und Lalaria – für die<br />

Von Martina Katz<br />

Griechen die Schönsten der Insel –<br />

mit bunten Sonnenliegen ausgestattet.<br />

Wer die Wandmalereien<br />

der alten Hauptstadt Kastro noch<br />

allein genießen will, muss früh aufstehen.<br />

Gerade jetzt scheint<br />

Skiathos griechisch und international<br />

zugleich. Pierce Brosnan<br />

gefällt‘s. Seit den Dreharbeiten zum<br />

Film Mamma Mia! im Jahr 2008<br />

kommt er regelmäßig hierher. Und<br />

mit ihm weitere Schauspielgrößen.<br />

AufSkopelos,nur zehn Kilometer<br />

weiter, hat der Tourismus weniger<br />

Bedeutung. Den meisten Europäern<br />

ist die Anreise per Fährezumühsam.<br />

Seit der Finanzkrise ist deren Zahl<br />

weiter rückläufig. Dabei braucht sich<br />

die Insel nicht zu verstecken. Schon<br />

bei der Einfahrtinden kleinen Hafen<br />

von Skopelos-Stadt verschlägt es einem<br />

den Atem ob der imposanten<br />

Ansammlung weißer Häuser am<br />

Hang. Das hat bereits die Mamma<br />

Mia!-Crew überzeugt und deutlich<br />

mehr Tage hier drehen lassen als auf<br />

Skiathos: am einsamen Pinienbaum<br />

am Kap Amarandos und an der Kiche<br />

Agios Ioannis sto Kastri. Die Insel<br />

ist dennoch kaum bekannt. Die<br />

Offiziellen haben den Film nicht zur<br />

Vermarktung genutzt, haben Drehorte<br />

abgerissen.<br />

Vom Handel zum Tourismus<br />

DieSkopeloten sind schon seit jeher<br />

gebeutelt. Früher eine blühende Insel<br />

mit Handel von Wein, Oliven,<br />

Pflaumen und Schiffen, beendete<br />

1868 eineWeinkrankheit den lukrativen<br />

Anbau. Als dann das Motorboot<br />

auf den Markt kam, wurde auch der<br />

Bootsbau stillgelegt. Für den Export<br />

blieben Pflaumen und Oliven –zu<br />

wenig. Und sostürzte man sich auf<br />

den Strandtourismus. Inzwischen<br />

sucht man nach Alternativen, die ihn<br />

ergänzen. Skopelos zu Fuß entdekken<br />

ist ein Motto.<br />

Für die abgeschiedenste der Inseln<br />

gilt das bereits.Alonnisos ist die<br />

wohl Familiärste des Inselgespanns.<br />

Mit nur 2700 Einwohnern sind hier<br />

Tradition und Beschaulichkeit Gesetz.<br />

Hier sitzen die alten Männer<br />

auch heute noch am kleinen Hafen<br />

der Inselhauptstadt Patitiri in den<br />

Ouzerien, trinken Kaffee und spielen<br />

Tavli, griechisches Backgammon. In<br />

der türkisfarbenen Bucht von Votsi<br />

rauscht das Meer vorsich hin. Undin<br />

der versteckten Kirche Agios Anargiri<br />

hängen Hunderte von Ikonen, die<br />

den Gläubigen Schutz gewähren.<br />

Abwechslung pur,und alles lässt sich<br />

erwandern, auf mehr als 15 alten<br />

Eselspfaden. Wer nur einen davon<br />

geht, wird viel Tradition entdecken<br />

und sicher auf einen der Hirten mit<br />

seinen Ziegen treffen.<br />

AufAnfrage und nach Verfügbarkeit.<br />

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·großes Freizeit- undAbendprogramm,<br />

z. B. geführter Spaziergang am See<br />

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SKAN-CLUB 60 plus-Team •Kofferservice im Hotel u.v.m...<br />

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Termine: 18.05., 15.06.*, 13.07., 10.08., 07.09., 05.10.19<br />

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8-Tage<br />

Inkl.: • 1×Galabuffet sowie 1×Thüringer Spezialitätenbuffet (im Rahmen der HP)<br />

• Stadtführung Gotha • Gef. Spaziergang • Dia- oder Filmvortrag über die<br />

Region Thüringen • Thüringer Heimatabend • Unterhaltungsabend • Bingospiel<br />

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bis 28.07.19 (Rückreise) Inklusive Ausflüge: • Schwarzatal NEU! • Erfurt NEU!<br />

Termine: 28.04., 26.05. PREISSTURZ!, 23.06., 21.07., 18.08., 15.09., 13.10.19<br />

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Inkl.: • Geführter Spaziergang durch Brenzone • Musikalischer Unterhaltungsabend<br />

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Liegestühle am Strand, Sonnenterrasse • WLAN; Inkl. Ausflüge:<br />

• Gardaseerundfahrt mit Malcesine, Torbole, Riva del Garda, Limone und<br />

vielem mehr • Schifffahrt auf dem Gardasee (Garda –Sirmione),<br />

Sirmione und Bardolino • Verona und Lazise<br />

Termine: 18.05., 15.06., 13.07., 10.08., 07.09., 05.10.19<br />

grefrath – köln, düsseldorf,maastricht,lüttich 8-Tage<br />

Inklusive: • Geführter Spaziergang durch Grefrath • Besuch des Niederrheinischen<br />

Freilichtmuseums; Inklusive Ausflüge: • Köln, Kölner Dom,<br />

Altstadt und Rheinschifffahrt (inkl.) • Düsseldorf m.der einzigartigen Altstadt,<br />

Königsallee u. Rheinufer-Promenade • in die holländische Stadt<br />

Maastricht und ins belgische Lüttich<br />

Termine: 11.05., 08.06., 06.07., 03.08.19<br />

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wird vor Ort erhoben.<br />

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EZ-Zuschlag: € 120,–<br />

Kurtaxe wird vor Ort<br />

erhoben.<br />

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DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45, Tel.: 030-65 07 08 77<br />

Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72 DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77,<br />

Tel.: 030-29 33 990 Oranienburg: Panda-Reisen: Bernauer Str. 100, Tel.: 03301- 81 97 20<br />

Potsdam: DER Deutsches RB: Sterncenter/Shop 30, Tel.: 03 31-64 95 00 DER Reisecenter TUI GmbH:<br />

Garnstr. 20, Tel.: 03 31-70 8128Reiseland: Im Sternencenter 4, Tel.: 03 31-62 62 080<br />

Fürstenwalde: DER Deutsches RB: Rathausstr. 7,Tel.: 03361-7 11 16<br />

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·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

VonDirk Engelhardt<br />

Goethe und Schiller lebten<br />

hier, Luther, Wilhelm und<br />

Alexander von Humboldt,<br />

Fichte, Schelling, Jean<br />

Paul, August Wilhelm und Friedrich<br />

von Schlegel, Ludwig Tieck, Novalis,<br />

Henrik Steffens und Hegel kamen zu<br />

Besuch: Weimar ist ein Hort deutscher<br />

Kultur. Rund drei Millionen<br />

Besucher lassen sich zur Zeit pro<br />

Jahr auf eine Reise in die deutsche<br />

Klassik ein. Und werden nicht enttäuscht:<br />

die alten Bauten wurden<br />

sorgsam restauriert, Plätze wirken<br />

mit dem alten Kopfsteinpflaster anheimelnd,<br />

und der Markt sorgt für<br />

lebendiges Kleinstadtflair. Im Park<br />

an der Ilm, wo man voneiner Anhöhe<br />

auf Goethes Gartenhaus blicken<br />

kann, stauen sich oft die gut besuchten<br />

Gruppen der Stadtführungen.<br />

Ein Ort der Erinnerung<br />

Wiege der Klassik und des Bauhauses<br />

Die Kulturstadt Weimar strotzt an jeder Ecke vor Kultur und deutscher Geschichte –Tipps für einen Erstbesuch<br />

Goethe und Schiller sind allgegenwärtig in Weimar,nicht nur als Statuen.<br />

Wie mag Weimar wohl zu Goethes<br />

Zeiten ausgesehen haben?<br />

1775 kam er in Weimar an, damals<br />

hatte das Städtchen nur 6000 Einwohner<br />

und war recht hässlich. Das<br />

Schloss war gerade abgebrannt,<br />

Handel und Industrie darbten.<br />

1776 schenkte Herzog Carl August<br />

Goethe ein Häuschen mit Garten.<br />

Um das Grün kümmerte sich<br />

hauptsächlich Goethes Frau Christiane.<br />

Heute kann man das Häuschen<br />

für 6,50 Euro besichtigen. Allerdings<br />

ist nicht mehr die gesamte<br />

Originaleinrichtung vorhanden.<br />

DasHaus zogberühmte Besucher<br />

an: Richard Wagner, Hans Christian<br />

Andersen, Franz Kafka, Hector Berlioz,<br />

Samuel Beckett und Thomas<br />

Mann genossen einst den Ausblick<br />

in den Park. Im grünen Raum hängen<br />

Porträts von Goethes Eltern aus<br />

Frankfurt. Ihnen widmete er die Zeilen:<br />

„Vom Vater hab ich die Statur.<br />

Des Lebens ernstes Führen. Von<br />

Mütterchen die Frohnatur.Und Lust<br />

zu fabulieren.“<br />

Kernpunkt eines Weimar-Besuchs<br />

ist die Besichtigung von Goethes<br />

Wohnhaus am Frauenplan<br />

(12 Euro). Hier fällt vor allem die<br />

weitläufige Treppenanlage auf, die<br />

Goethe einbauen ließ, und die mit<br />

sehr flachen Stufen einen herrschaftlichen<br />

Eindruck macht. Hier<br />

wohnte Goethe nahezu 50Jahre –<br />

bis zuseinem Tod1832. Kurz nach<br />

seiner Rückkehr von seiner zweiten<br />

Italienreise lernte er Christiane Vulpius<br />

kennen, mit der er 18 Jahre in<br />

wilder Ehe lebte, was den Weimar<br />

Bürgern einiges an Tratsch bot. Vulpius<br />

war 16 Jahre jünger als Goethe<br />

und arbeitete ineiner Manufaktur<br />

für Kunstblumen.<br />

Goethes Wirkungsstätte war das<br />

Stadttheater,das 1791 erbaut wurde.<br />

Unter seiner Intendanz bis<br />

1817 wurden in diesem Theater<br />

4806 Vorstellungen gegeben! Es hat<br />

eine wechselvolle Geschichte: während<br />

der Weimarer Republik diente<br />

es als Tagungsort für die Nationalversammlung.<br />

1939 ließ Hitler es für<br />

800000 Reichsmark zum führenden<br />

Theater Deutschlands umbauen. Im<br />

IMAGO/KARINA HESSLAND<br />

Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört<br />

und als erstes deutsches Theater<br />

1948 wieder aufgebaut.Während der<br />

DDR-Zeit war das Nationaltheater<br />

Aufführungsortvon Klassikern.<br />

Dass DDR-Architektur in Weimar<br />

–scheinbar –fehlt, hat einen<br />

ganz simplen Grund: die zwischen<br />

1945 und 1990 entstandenen Bauten<br />

fügen sich fast nahtlos indas<br />

historisch gewachsene Stadtbild<br />

und sind erst auf den zweiten Blick<br />

erkennbar.InWeimar hatten die Architekten<br />

zudieser Zeit einen hohen<br />

gestalterischen Anspruch. Sogar<br />

am Rathausplatz sind Bauten<br />

dieser Zeit auszumachen.<br />

Historische Gebäude<br />

Hochinteressant die Geschichte<br />

des Hotels „Elephant“ am Marktplatz:<br />

Im Haus befindet sich das<br />

einzige Restaurant in Weimar, das<br />

einen Michelin-Stern vorweisen<br />

kann: das Anna Amalia. Das Haus<br />

geht auf das Jahr 1669 zurück, damals<br />

war es Wirtshaus. Imspäteren<br />

Logierhaus „Elephant“ trafen sich<br />

Künstler wie Goethe, Herder und<br />

Wieland. Hitler ließ es abreißen<br />

und neu erbauen. Dabei legte er<br />

Wert auf einen Balkon zum Marktplatz,<br />

wo er Reden halten konnte.<br />

Empfehlenswert ist ein Rundgang,<br />

den Studenten der Bauhaus-<br />

Universität jeden Dienstag, Freitag<br />

und Samstag um 14 Uhr anbieten<br />

(6 Euro). Hier erfährt man alles<br />

über das Staatliche Bauhaus.Eszog<br />

Namen wie Lyonel Feininger, Johannes<br />

Itten, Wassily Kandinsky<br />

und Paul Klee an. Die Hochschulbauten<br />

in Weimar entwarf Henry<br />

van deVelde.<br />

2019, zum 100-jährigen Jubiläum<br />

des Bauhauses,wirdWeimar ein weiteres<br />

Museum erhalten, das Bauhaus<br />

Museum.„Dafür sollte die Mensa am<br />

Park, ein architektonisches Zeugnis<br />

der DDR-Moderne, abgerissen werden“,<br />

erzählt Student Alessandro<br />

Rintallo.Proteste vonStudenten und<br />

Denkmalpflegern verhinderten den<br />

Abriss, das Museum wird nun am<br />

Weimarhallenpark gegenüber dem<br />

ehemaligen Gauforum gebaut.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.weimar.de/tourismus<br />

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

REISE-REGION SPREEWALD<br />

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DIE SEELE BAUMELN LASSEN, TRADITIONELLE BRÄUCHE KENNENLERNEN UND REGIONALE SPEISEN GENIESSEN. DER SPREEWALD IST IMMER EINE REISE WERT<br />

DerSpreewald –ein idyllisches Naturparadies in Großstadtnähe<br />

Knapp 100 Kilometer südöstlich<br />

vergessen und die Ruhe der Natur ge-<br />

von Berlin befndet sich eine in<br />

nießen. Einfach mal keine eingehenden<br />

Mitteleuropa einzigartige Land-<br />

E-Mails beantworten oder den neuesten<br />

schaft –der Spreewald. Nach der letzten<br />

Status auf Social Media Plattformen<br />

Eiszeit teilte sich hier die Spree in ein<br />

fein gegliedertes Netz von Fließen, die<br />

ändern – das ist die perfekte digitale<br />

Entgiftung (auch Digital Detox genannt).<br />

sich einst durch dichten Urwald schlän-<br />

Wellness wird im Spreewald großgegelten.Heute<br />

ist der Spreewald eine vom<br />

Menschen geprägte und dennoch naturnahe<br />

Auenlandschaft. Hier leben noch<br />

Tier- und Pflanzenarten, die andernorts<br />

bedroht oder bereits ausgestorben sind,<br />

wie beispielsweise die Wassernuss, das<br />

Knabenkraut oder einige Sonnentauarten.<br />

Um diese Landschaft zu schützen<br />

und zu bewahren, wurde der Spreewald<br />

1990 zum Biosphärenreservat erklärt,<br />

1991 erhielt erden UNESCO-Status. In<br />

dieser Naturoase lassen sich der Alltag<br />

schrieben. Ob in der Spreewald Therme<br />

oder in einem der zahlreichen Wellness-<br />

Hotels, zum Entspannen und Seele baumeln<br />

lassen gibt es viele Möglichkeiten.<br />

Wie ein Magnet zieht der Spreewald<br />

jährlich bis zu drei Millionen Besucher<br />

an, ob für einen Tagesausflug,ein verlängertes<br />

Wochenende oder den mehrwöchigen<br />

Urlaub –Erholung ist garantiert.<br />

Etwa ganz klassisch bei einer der zahlreichen<br />

traditionellen Kahnfahrten mit den<br />

berühmten Spreewälder Gurken oder ei-<br />

SPREEWÄLDER<br />

SAGENNACHT<br />

8., 9. und 10. JUNI<br />

Pfingsten 2019<br />

BurgimSpreewald<br />

www.sagennacht.de<br />

nem Kaffegedeck. Während man auf den<br />

weit verzweigten Kanälen zu malerischen<br />

Spreewalddörfern, friedlichen Auen und<br />

imposanten Wäldern gestakt wird, geben<br />

die Kahnfährmänner gern spannende<br />

Geschichten zu Sehenswürdigkeiten, Traditionen<br />

und Bräuchen der Region preis.<br />

Aber es geht natürlich auch mit ein<br />

wenig mehr Eigeninitiative. Der Spreewald<br />

bietet eine Vielzahl an Wander-,<br />

Rad- und Kanurouten für alle, die die<br />

Region lieber auf eigene Faust erkunden<br />

wollen. Durch die geringe Steigung<br />

der Region sind die zwischen fünf und<br />

25 km langen Wanderwege für jedermann<br />

bequem zu schaffen.<br />

Auch bei den Kanutouren ist das Angebot<br />

groß. Dazu ein Tipp: Ob gemütlich<br />

mit der ganzen Familie oder sportlich mit<br />

TICKETS<br />

sichern<br />

Freunden –das Durchfahren von handbetriebenen<br />

Schleusen und romantischen<br />

Brücken ist ein ganz besonderes Erlebnis.<br />

Beachten sollte man hier allerdings<br />

die hohe Nachfrage. Will man selbst die<br />

Paddel in die Hand nehmen, ist es ratsam,<br />

im Voraus zu buchen.<br />

Einzigartig im Spreewald ist auch<br />

die sorbische Kultur. Eingewandert im<br />

8. Jahrhundert aus dem heutigen Polen,<br />

gelangten die sorbischen Stämme<br />

der Milzener und Lusitzer im 10. und<br />

11. Jahrhundert unter deutsche Herrschaft.<br />

Seit dieser Zeit betreiben sorbischstämmige<br />

–auch Wenden genannt –<br />

und deutschstämmige Spreewälder<br />

gemeinsam die Urbarmachung und den<br />

Aufbau der Region. Die traditionelleSpreewaldtracht<br />

ist im Straßenbild heute meist<br />

nur noch zu festlichten Anlässen zu sehen.<br />

Doch sorbische Bräuche werden im<br />

Spreewald rege gepflegt. So gehört etwa<br />

die sorbische Fastnacht zu den größten<br />

Festen in der Lausitz. Mit ihr werden böse<br />

Geister und Dämonen vertrieben und die<br />

lange Winterzeit verabschiedet. Zu den<br />

Osterbräuchen zählen u.a.das von den<br />

Sorben/Wenden praktizierte Verzieren<br />

der Ostereier mit Ornamenten und Techniken<br />

oder auch das Osterwasser, dem<br />

eine heilende und verjüngende Wirkung<br />

nachgesagt wird. Dabei wird mit Sonnenaufgang<br />

am Ostersonntag das Osterwasser<br />

aus einem Bach geschöpft und nach<br />

Hause getragen. Wichtig dabei: Während<br />

des Transports darf weder gesprochen<br />

noch Wasser verschüttet werden. Auf<br />

diese Weise sollen die Reinheit und die<br />

Wirkung des Wassers bewahrt weden.<br />

Auch das Wendische Osterreiten, bei<br />

dem die Auferstehung Christi verkündet<br />

wird, ist inzwischen bis über den Spreewald<br />

hinaus bekannt. Heute leben rund<br />

60000 Sorben inder Lausitz, die sorbischen<br />

Dialekte spricht fast nur noch die<br />

ältere Generation. Allerdings bleibt das<br />

Slawische in den Familien-, Orts-, Flur- und<br />

Fließnamen weiterhin lebendig. (mj)<br />

Beim Kahnfahren lässt sich die idyllische Landschaftbesondersgut genießen. GETTYIMAGES/JUPITERIMAGES


MSC Lirica - Träume aus 1001 Nacht, Glitzerendes Dubai &Kulturstadt Sharjah<br />

Reise Code: BZ1304 -2316 (Route 1) -2317 (Route 2) -2318 (Route 3)<br />

HOTEL UND<br />

AUSFLUG GESCHENKT<br />

Khasab<br />

Sir Bani Yas<br />

Route 1<br />

Dubai<br />

Vereinigte<br />

Arabische<br />

Emirate<br />

Abu Dhabi<br />

Route 1<br />

Tag01Nachtflug nach Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | Tag02Ankunft Dubai, Transfer zum Hotel &<br />

Hotelaufenthalt | Tag03&04Hotelaufenthalt | Tag05Hotelaufenthalt, Transfer zum Schiff, Einschiffung,<br />

Abfahrt 21:00 | Tag06Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, 06:00-20:00 | Tag07Sir Bani YasIs,<br />

Vereinigte Arabische Emirate, 07:00-17:00 | Tag08auf See | Tag09Maskat, Oman, 07:00-17:00 | Tag10<br />

Khasab, Oman, 08:00-18:00 | Tag11&12Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, Ankunft 09:00, Ausschiffung<br />

an Tag12, Transfer zum Flughafen und Rückflug | Tag13Ankunft in Deutschland<br />

Route 2 Route 3<br />

Abu Dhabi<br />

Dubai<br />

Vereinigte<br />

Arabische<br />

Emirate<br />

Khasab<br />

Maskat<br />

Oman<br />

Khor Fakkan<br />

Bahrain<br />

Bahrain<br />

Doha<br />

Katar<br />

Sir Bani Yas<br />

Maskat<br />

Oman<br />

Abu Dhabi<br />

inklusive<br />

Flüge und<br />

Hotel<br />

Dubai<br />

Vereinigte<br />

Arabische<br />

Emirate<br />

Siesparenbis<br />

zu €800,-<br />

IhreVorteile:<br />

An- undAbreise<br />

Hinflug vonBerlin nach Dubai in der Economy-Light<br />

Rückflugvon Dubai nachBerlin derEconomy-Light<br />

Alle Transfers vor Ort<br />

Vorprogramm<br />

3Ü.mit Frühstück im Four Points by Sheraton HotelinSharjah<br />

Halbtagesausflug durch Dubai geschenkt<br />

BesichtigenSie mit unsbei einer Stadtrundfahrt Dubai und durchquerenmit der<br />

Wasserfähre den DubaiCreek. Inklusiver toller Fotostopps.<br />

Deutschsprachige Reiseleitung<br />

Kreuzfahrt<br />

8TageKreuzfahrt mit der MSC Lirica<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

GetränkeVariationen im Buffetbereich(u.a. Wasser, Kaffee, Tee)<br />

Alle Mahlzeiten an Bord, ausgenommen sind die Spezialitätenrestaurants hier<br />

werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Theater und Showprogramm jeden Abend<br />

Nutzung der Schiffseinrichtungen<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservice während der Ein- und Ausschiffung<br />

• Upgrade auf das EasyAll InklusiveGetränkepaket für NUR€149,-<br />

13 Tage<br />

ab<br />

€799,-<br />

MSCLirica<br />

Termine:<br />

Route1<br />

+€49,- Saisonzuschlag<br />

24.03. -05.04.2020<br />

+€69,- Saisonzuschlag<br />

07.04. -19.04.2020<br />

+€299,-Saisonzuschlag<br />

über Weihnachten <br />

18.12. -30.12.2019<br />

Route 2<br />

ohne Saisonzuschlag<br />

10.03. -22.03.2020<br />

Route 3<br />

+€49,- Saisonzuschlag<br />

17.03. -29.03.2020<br />

+€59,- Saisonzuschlag<br />

31.03. -12.04.2020<br />

Katar<br />

an Bord<br />

Preise:Gültigbis 27.04.2019:<br />

Innen Bella € 799 statt €1.249<br />

Innen Fantastica € 849 statt €1.319<br />

Meerblick Bella* € 949 statt €1.439<br />

Meerblick Fantastica €1.049 statt €1.569<br />

Balkon Fantastica €1.299 statt €1.879<br />

Balkon Aurea** €1.699 statt €2.379<br />

Balkonsuite Aurea** €2.199 statt €2.999<br />

*teilweise Sichtbehinderung **mit Spa-Paket &Easy All Inklusive<br />

Ausflugspakete:<br />

Tag2:DhowCreek Fahrtmit Abendessen €49,-<br />

Fahren Sieauf dem DubaiCreek in einemtraditionellenHolzbau<br />

undgenießenein üppiges<br />

Büffet mitinternationalen Köstlichkeiten<br />

Tag3:Wüstensafariab15Uhr €49,-<br />

DurchquerenSie in modernen Jeepsdie<br />

Sanddünen. Im AnschlussbesuchenSie eine<br />

Kamelfarmund lassen beieinem leckeren<br />

Barbecue den Tagineinem traditionellen<br />

Beduinen Camp ausklingen.<br />

Tag4:ModernesDubai €49,-<br />

Unsere Führungstartetmit demSoukMadinat<br />

in Jumeirah.Der schönste Basar in Dubai.<br />

FotostoppamBurjalArab,der weltberühmten<br />

Palmeninselund dem Atlantis Hotel. SehenSie<br />

auchdas höchste Gebäudeder Welt den Burji<br />

Khalifa. Anschließend 2,5StundenFreizeitim<br />

WeltgrößtenEinkaufszentrum.<br />

Reise Code: BZ1304 -2320<br />

Abu Dhabi<br />

AUSFLUG IN DUBAI<br />

GESCHENKT!<br />

Dubai<br />

Khor Fakkan<br />

MSC Bellissima -VonDubai bis nach Japan<br />

Hongkong<br />

Nansha<br />

(Guangzhou)<br />

Yokohama<br />

Kobe<br />

Keelung<br />

BALKON SPEZIAL!<br />

32 Tage<br />

ab<br />

€3.499,-<br />

Colombo<br />

Phuket<br />

Langkawi<br />

Penang<br />

Port Kelang<br />

Singapur<br />

Tag01Nachtflug,Dubai,VAE | Tag02Ankunft,Dubai, VAE, Transfer zum Schiff &Einschiffung | Tag03<br />

Dubai, VAE, Abfahrt19:00|Tag04AbuDhabi,07:00-19:00|Tag05auf See | Tag06Khor Fakkan,VAE,<br />

07:00-15:00 | Tag07bis 09 auf See | Tag10Colombo, SriLanka, 08:00-18:00 | Tag11&12auf See | Tag<br />

13 Phuket,Thailand,09:00-19:00|Tag14Langkawi, Malaysia, 07:00-19:00 | Tag15Penang,Malaysia,<br />

07:00-17:00 | Tag16Port Kelang,Malaysia, 09:00-17:00 | 17 &18Singapur,Singapur,09:00-17:00|19<br />

bis 21 auf See | 22 Nansha (Guangzhou),China,07:00-16:00|22 &23Hongkong,China, 21:00-23:00 | 24<br />

auf See | 25 Keelung, Taiwan (China),07:00-19:00|26 &27auf See | 28 Kobe,Japan,09:00-19:00|29 auf<br />

See | Tag30&31 Yokohama, Japan, 07:00, Ausschiffung an Tag31, Transfer zumFlughafen &Rückflug<br />

nach Deutschland | Tag32Ankunft inDeutschland<br />

Kabinenbeispiel<br />

Abu Dhabi Yokohama Hongkong<br />

inklusive<br />

Flüge<br />

Hongkong<br />

Singapur<br />

Siesparenbis<br />

zu €1.130,-<br />

Termine:<br />

20.03. -20.04.2020<br />

IhreVorteile:<br />

Preise:Gültigbis 27.04.2019:<br />

Balkon Bella €3.499 statt €4.379<br />

Balkon Fantastica €3.599 statt €4.499<br />

Balkon Aurea** €4.499 statt €5.629<br />

**mit Spa-Paket &Easy All Inklusive<br />

An- undAbreise<br />

Hinflugvon Berlinnach Dubai inder Economy-Class<br />

Rückflugvon Yokohamanach Berlin derEconomy-Class<br />

Alle Transfersvor Ort<br />

Vorprogramm<br />

Tagesausflug durch Dubaigeschenkt<br />

Kreuzfahrt<br />

30 Tage Kreuzfahrt mitder MSC Bellissima<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

GetränkeVariationen im Buffetbereich (u.a. Wasser,Kaffee, Tee)<br />

Alle Mahlzeiten anBord, ausgenommen sind die Spezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Theater und Showprogramm jeden Abend<br />

Nutzung der Schiffseinrichtungen<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservice während der Ein- und Ausschiffung<br />

Reise Code: BZ1304 -2264<br />

USA<br />

Miami<br />

San Juan<br />

Philipsburg<br />

Fort de France<br />

Bridgetown<br />

MSC Divina - Westeuropa &Karibikkreuzfahrt nach Miami<br />

Lissabon<br />

Ponta<br />

Delgada<br />

Europa<br />

Genua<br />

Valencia<br />

Civitavecchia<br />

(Rom)<br />

Tag01Hinflug,Italien,Einschiffung, Abfahrt 18:00|Tag02Rom (Civitavecchia),Italien,07:00-18:00| Tag<br />

03 aufSee | Tag04Valencia, Spanien, 08:00-18:00 | Tag05aufSee | Tag06Lissabon,Portugal,08:00-<br />

18:00 | Tag07auf See | Tag08&09 PontaDelgada, Portugal,08:00-18:00|Tag10&14 auf See | Tag15<br />

Bridgetown, Barbados,08:00-18:00|Tag16Fort de France,Martinique, 08:00-17:00 | Tag16Philipsburg,St.<br />

Maarten, 09:00-18:00|Tag18&19 SanJuan, Puerto Rico,07:00-02:00|Tag20auf See | Tag21<br />

Miami, USA, 07:00, Ausschiffung,Transfer zum Hotel,Hotelaufenthalt | Tag22Hotelaufenthalt, Transfer<br />

zum Flughafen undRückflug nach Deutschland | Tag23Ankunft inDeutschland<br />

MiamiBeach<br />

23 Tage<br />

ab<br />

€1.499,-<br />

Siesparenbis<br />

zu €1.260,-<br />

Rom<br />

Lissabon<br />

Barbados<br />

MiamiBeach<br />

Termine:<br />

05.11. -27.11.2019<br />

Außenbereich<br />

Preise: Gültig bis 27.04.2019:<br />

Innen Bella €1.499 statt €2.029<br />

Innen Fantastica €1.599 statt €2.159<br />

Meerblick Bella* €1.749 statt €2.369<br />

Meerblick Fantastica €1.849 statt €2.499<br />

Balkon Bella €1.899 statt €2.569<br />

Balkon Fantastica €1.999 statt €2.699<br />

Balkon Aurea** €2.999 statt €4.049<br />

Suite Aurea €3.599 statt €4.859<br />

*teilweise Sichtbehinderungen<br />

**Spa-Paket &Easy All Inklusiveenthalten<br />

IhreVorteile:<br />

An- undAbreise<br />

Hinflugvon Berlin nach Italien in der Economy-Class<br />

Rückflug vonMiami nach Berlin in der Economy-Class<br />

Alle Transfers vor Ort<br />

Vorprogramm<br />

1Übernachtung1 in Miami im guten Mittelklasse-Hotel<br />

i Reisepass undESTAerforderlich<br />

inklusive<br />

Flüge und<br />

Hotel<br />

Kreuzfahrt<br />

21 Tage Kreuzfahrt mitder MSC Divina<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

GetränkeVariationen den ganzen TagimBuffetbereich (u.a.Wasser,<br />

Kaffee, Teeund Milch)<br />

Alle Mahlzeiten an Bord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Gala-Dinner<br />

Theater und Showprogrammjeden Abend<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservice währendder Ein-und Ausschiffung<br />

Buchen und Beratung unter:030 99 4049820<br />

Mo. 08:00-20:00 | Di.-Fr. bis 08:00-18:00 | Sa. 10:00-14:00 | www.kreuzfahrtsafari.de | kontakt@kreuzfahrtsafari.de<br />

KreuzfahrtSafariGmbH • Auguste-Viktoria-Allee 3 • 13403Berlin<br />

Es gelten dieAGB laut www.kreuzfahrtsafari.de.Alle Preiseverstehen sichpro Person.ÄnderungenimRoutenverlauf,Eingabefehlerund Irrtümer vorbehalten. Rail&Fly Ticketsverstehen sichpro Person und Strecke.


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Fahren Sie mit dem<br />

„Rheingold“ durch Berlin!<br />

Kommen Siemit auf eine Tagestour<br />

mit dem historischen ZugAKE<br />

Rheingold! Am Freitag, 3. Mai,<br />

macht eine rollende Legende im<br />

<strong>Berliner</strong> Ostbahnhof Station: an diesem<br />

Tagstartet der nostalgische 1.<br />

Klasse-Sonderzug AKE-Rheingold<br />

zu drei Schnupperfahrten rund um<br />

Berlin. Seine Wagen stammen aus<br />

dem TransEuropExpress (TEE)<br />

Rheingold, der in den1960er Jahren<br />

auf Europas Schienen zuhause war.<br />

Damals war der Zugseiner Zeit voraus:<br />

NurErste-Klasse-Wagen und<br />

eine Spitzengeschwindigkeit bis zu<br />

200 Stundenkilometer. Drei Termine<br />

stehenam3.Mai zur Wahl:<br />

9.45, 11.55 und 14:38Uhr.Reisepreise<br />

proPerson inkl. Moderation:<br />

Erwachsene 39 Euro,Kinder 19,50<br />

Euro. Infos: Tel. 06591-/949 987 33<br />

oder www.leserreisen.berliner-zeitung.de<br />

(BLZ)<br />

111 Gründe, um<br />

Kanada zu lieben<br />

Mythos Kanada: Land vonFreiheit,<br />

Abenteuer,Natur.Gleichzeitig sind<br />

seine Städte pulsierende Metropolen.<br />

Autorin Annegret Heinold<br />

(1955 in Lüneburggeboren) hat den<br />

Überblick in diesem Riesenland der<br />

Gegensätze.Jeder der „111 Gründe,<br />

Kanada zu lieben“ verführtzum<br />

Weiterlesen und zum Kanada-Trip<br />

(288 Seiten, 14,99 Euro,erhältlich ab<br />

01.05.19). (KK)<br />

Gleich drei Brücken führen über den Fluss Ljubljanica zum Preseren-Platz, dem zentralen Treffpunkt.<br />

Immer eine Nasenlänge voraus<br />

Von Katrin Groth<br />

Mit wild aufgerissenen<br />

Mäulernund ausgebreiteten<br />

Flügeln sitzen sie<br />

auf den Brückenpfosten,<br />

starren grimmig vor sich hin.<br />

Die Drachen von Ljubljana. Ein junger<br />

Grieche soll einst, auf seiner Irrfahrtüber<br />

die Donau, an einem Moor<br />

gerastet haben. EinDrache lebte dort.<br />

Jason kämpfte und tötete das Ungeheuer.<br />

Seitdem ist der Drache das<br />

Wappentier von Ljubljana, der<br />

Hauptstadt Sloweniens. Denn genau<br />

dortwurde dann die Stadt gegründet.<br />

Der Drache prangt auf dem Stadtwappen,<br />

und die Drachenbrücke erinnert<br />

an diese Geschichte. Auch<br />

wenn man heutzutage zuallererst<br />

diese hört: Wenn eine Jungfrau über<br />

Sloweniens Hauptstadt Ljubljana sprudelt seit eh und je vor innovativen Ideen<br />

die Brücke geht, wedelt der Drache<br />

mit dem Schwanz. Sie heißt deshalb<br />

auch Schwiegermutterbrücke. Dabei<br />

istdie Drachenbrücke ein handfester<br />

Beweis slowenischen Pioniergeists.<br />

1901 erbaut, war die Brücke eine der<br />

ersten und größten Stahlbetonbrükken<br />

Europas. Ljubljana gilt als Tor<br />

zum Balkan und hat den Charme eines<br />

kleinen, gemütlichen Kiezes.<br />

Hoch oben, über den Dächern,<br />

thront die mittelalterliche Burg, die<br />

einstgegen die Türken errichtet wurde.<br />

Römer, Franzosen, Habsburger,<br />

Tito.Ljubljanaist geprägt durch eine<br />

wechselvolle Geschichte. „Die Slowenen<br />

sehen sich nicht als Balkan-<br />

Land,sondernals Herz vonEuropa“,<br />

erklärt Reiseleiterin Andreja. Die<br />

Stadt ist jung. Jeder Fünfte der<br />

280 000 Einwohner ist an der Uni.<br />

Man denkt nach vorn. Nachhaltigkeit<br />

steht ganz oben auf der Agenda:<br />

Autofreie Innenstadt, kostenloses<br />

Fahrrad-Sharing, kostenlose E-Shuttles.Noch<br />

dazu rühmt sich die Stadt,<br />

dass keiner ihrer Bewohner weiter<br />

als 300 Meter von einer Grünanlage<br />

entfernt wohnt. Kein Wunder also,<br />

dass die Stadt schon vor zweiJahren<br />

„Grüne Hauptstadt Europas“ war.<br />

Stadt für alle Bürger<br />

Wir schlendern durch kleine Gassen<br />

und landen auf dem zentralen<br />

Marktplatz –ein Gewirr aus Farben<br />

und Gerüchen. Entworfen wurde der<br />

Markt und seine markanten Kolonnaden<br />

in den 1930er Jahren von<br />

Stadtbaumeister Jože Plecnik. Sie<br />

ziehen sich am Fluss entlang bis zu<br />

den „Drei Brücken“ die über die<br />

IMAGO/IMAGEBROKER<br />

Ljubljanica zum Preseren-Platz, dem<br />

zentralen Treffpunkt unterhalb der<br />

knallroten Kirche Mariä Verkündigung,<br />

führen. In der ganzen Stadt<br />

findet man Plecniks Bauten. Er interpretierte<br />

klassische Formen neu, löste<br />

die althergebrachte Ordnung auf,<br />

damit öffentliche Plätze, Treppen<br />

und Kolonnaden allen Bürgern zugutekommen<br />

konnten. Neue Ideen<br />

auszuprobieren liegt Ljubljana von<br />

jeher.Während man heute Autos aus<br />

der Innenstadt verbannt, baute man<br />

1932 ein Hochhaus –zuder Zeit das<br />

höchste Wohngebäude der Welt.<br />

Diese Reportage wurde unterstützt<br />

vom Slowenischen Fremdenverkehrsamt.<br />

Mehr Infos:<br />

www.slovenia.info<br />

www.visitljubljana.si<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Online nicht<br />

hetzen lassen<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Das ist Ihnen doch auch schon<br />

passiert: Sie suchen auf einer<br />

Online-Plattformnach einem Hotelzimmer,und<br />

Ihnen blinkt entgegen,<br />

dass es nur noch ein Zimmer gibt.<br />

Außerdem interessieren sich angeblich<br />

noch zwölf andere User für dieses<br />

Zimmer und das Hotel wurde<br />

„heute“ schon zehn Mal gebucht –<br />

ist also sehr beliebt. Sie müssen sich<br />

also schnell entscheiden, beeilen,<br />

panikartig buchen – sonst ist das<br />

Zimmer,das Siehaben möchten, garantiertweg.<br />

Wastun?<br />

Ruhe bewahren! Meistens besteht<br />

kein Grundzur Panik. Zunächst mal<br />

kann es sein, dass die Zahl der Zimmer,<br />

die das Buchungsportal in diesem<br />

Hotel hat, immer geringer wird.<br />

Das heißt aber nicht, dass es nicht<br />

noch weitereZimmer in diesem Hotel<br />

gibt. Fallen Sieauch nicht auf angebliche<br />

fantastische Rabatt-Angebote<br />

rein. Die Berechnungsmethoden<br />

sind meist willkürlich –oder es<br />

gibt sie in Wirklichkeit gar nicht. Sie<br />

sind auch wahrscheinlich gar nicht<br />

mit dem Hotelier abgestimmt, denn<br />

das würde gegen geltende Verbraucherschutzgesetze<br />

verstoßen. Trotz<br />

Digitalisierung und Online-Angeboten<br />

rate ich immer noch dazu: Anrufen!Wahrscheinlich<br />

hat dasWunsch-<br />

Hotel doch noch freie Zimmer und<br />

vielleicht sogar zu noch besseren<br />

Preisen. Ich rate nicht von Online-<br />

Buchungsplattformen ab.Sie dienen<br />

sehr gut als Preisvergleich und<br />

Markt-Orientierung. Lassen Sie sich<br />

aber nicht zu übereiltem Handeln<br />

verführen. Kurzer Anruf – und Sie<br />

haben Gewissheit.<br />

usedom<br />

spreewald<br />

mecklenburgische seenplatte<br />

sylt<br />

Westerland/Sylt<br />

schöne FeWo’s oder FeHaus, ruhig, zentral, strandnah.<br />

Tel.: 04651–53 65 ·www.sylt-blum.de<br />

Ostseebad Zinnowitz<br />

Wonnemonat Mai<br />

Gültig: 01.05. –31.05.2019<br />

Leistungen:<br />

3Nächte inkl. vielfältigem Frühstücksbuffet und reichhaltigem<br />

All-inclusive-Abendbuffet (mit Getränken zum Abendessen),<br />

Nutzung unserer Saunalandschaft und des benachb.<br />

Meerwasserhallenbades, Leihbademantel, 1× Maibowle,<br />

1× Gesichtsmassage für Sie /1×Rückenmassage für Ihn<br />

1× Frühlingsaufstrich selbst herstellen<br />

Preis pro. Erw. im DZ 253,– €·im EZ 295,– €<br />

Casa Familia GmbH<br />

Dünenstraße 45, 17454 Zinnowitz,<br />

Tel.: 038377/770, info@casafamilia.de<br />

www.casafamilia.de<br />

Bis Ende Maiimromantischen Fischerdorf<br />

38,- €p.P.inkl. Halbpension<br />

oder 28,- €inkl. Frühstück<br />

im Gasthaus "Haffblick" –kostenfreier Parkplatz<br />

und WLAN, 1Minutezum Stettiner Haff<br />

Tel. 038376/20203, www.haffblick-kamminke.de<br />

SvenHollatz, Wieckstr.12, 17419 Kamminke<br />

„Altes Gutshaus Federow”<br />

direkt am Müritz-<br />

Nationalpark<br />

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Am Park 1·17192 Federow ·03991 674980<br />

Inh. Simone Rattmann · www.Gutshaus-Federow.de<br />

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Auch 3oder 5ÜNbuchbar. Wir holen auch ab!<br />

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Hermann-Niemann-Str. 11·19395 Plau amSee<br />

Z 03 87 35-81 40/ -415 28 ·www.seeresidenzgesundbrunn.de<br />

Zittauer gebirge<br />

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Spreewälder Leinöl<br />

vom 30.04. -02.05.2019<br />

inkl. Begrüßungsgetr.,2x ÜF, 2x3 Gang-Menü,<br />

Maibaumstellen mit Tanz, Livemusik, Besuch der<br />

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, Leinölschaupressen nur 138,00€ p.P.<br />

Hotel zum Goldenen Löwen<br />

Inh. Andreas Roschke, Markt 10, 03185 Peitz<br />

www.Hotel-Peitz.de T.:03 56 01/ 80 94 0<br />

Urlaub im Kurort Jonsdorf, im historischen,<br />

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Wandergeb. direkt ab Haus, 4xÜHP 199€/P. oder<br />

7xÜHP 350€/P. Gasthof „Zur Dammschenke “<br />

Inhaber Steffen Herrling,Großschönauerstraße 65,<br />

02796 Jonsdorf, Telefon :035844-72777<br />

Osterarrangement unter :www.dammschenke.de<br />

Sardinien<br />

San Teodoro<br />

Sehr gut ausgestattete private<br />

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Herr E. Spindler, Schützenstraße 18a, 67346 Speyer<br />

Tel. 06232-72176, www.privat-ferienbungalow.de<br />

Kur an der polnischen Ostseeküste<br />

in Bad Kolberg 14 Tage ab 299 €,<br />

Hausabholung 70 ۥTel. 00489 47 11 24 16<br />

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Mittwoch, 17.04.2019, 12 Uhr<br />

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Mehr Informationen unter:<br />

0203.77890<br />

www.kindernothilfe-stiftung.de<br />

Kindernothilfe-Stiftung<br />

DüsseldorferLandstraße 180<br />

47249 Duisburg


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 B5<br />

· ·<br />

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Karriere<br />

Immer mehr<br />

Abiturienten<br />

fallen durch<br />

Lehrer sehen konzeptionelle<br />

Fehler im Kurssystem<br />

VonTheresa Münch<br />

Für immer mehr junge Leute endet<br />

die erste große Prüfung mit<br />

einer handfesten Enttäuschung: In<br />

Deutschland rasseln wieder mehr<br />

Schüler durchs Abitur. Inden vergangenen<br />

neun Jahren ist die Quote<br />

der nicht bestandenen Prüfungen<br />

nahezu stetig gestiegen, wie eine<br />

Auswertung der Deutschen Presse-<br />

Agentur zeigt. Zuletzt scheiterte<br />

etwa einer von26Prüflingen. Experten<br />

kritisieren, dass Schüler schlechte<br />

Leistungen vordem Abitur zu einfach<br />

ausgleichen könnten –inder<br />

Prüfung dann aber nichtmehr.<br />

Während im Abiturjahrgang 2009<br />

laut Statistik der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) noch 2,39 Prozent der<br />

Schüler durchfielen, waren es<br />

2017 schon 3,78 Prozent. Besonders<br />

hoch liegt die Quote in Mecklenburg-<br />

Vorpommern, wo 2017 etwa jeder 14.<br />

Abitur-Prüfling scheiterte. Für 2018<br />

liegen der Kultusministerkonferenz<br />

noch keine Zahlen vor, doch einzelne<br />

Länderdaten bestätigen die Tendenz,<br />

wie beispielsweise aus Schleswig-<br />

Holstein, wo die Durchfallerquote<br />

von3,6 auf vierProzent stieg.<br />

Zugleich aber wird bundesweit<br />

auch häufiger die Bestnote 1,0 vergeben.<br />

Fast jeder vierte Abiturient hatte<br />

2017 eine Eins vor dem Komma. Die<br />

Abinoten werden also extremer. Die<br />

Vorsitzende des Philologenverbands,<br />

Susanne Lin-Klitzing, sieht Fehler in<br />

der Konzeption des Abiturs.„Im Abitur<br />

zeigt sich die Frucht vonkontinuierlichem<br />

Lernen und kontinuierlichem<br />

Leisten, im Positiven wie im<br />

Negativen“, sagt sie. Schülern werde<br />

dieseKontinuität aber nicht abgefordert,<br />

manche würden bereits ab der<br />

Unter- und Mittelstufe nur versetzt,<br />

weil sie schlechte Leistungen in<br />

einem Fach durch gute in einem anderen<br />

ausbügeln könnten. „Nur am<br />

Schluss, im Abitur, müssen Mathe,<br />

Deutsch und eine Fremdsprache verbindlich<br />

bestanden werden, da hilft<br />

kein Ausgleich mehr“, sagt die Erziehungswissenschaftlerin,<br />

deren Verband<br />

die Gymnasiallehrer vertritt.<br />

„Durchmogeln“ zuleicht<br />

Außerdem falle es vielen Jugendlichen<br />

schwer, sich schon imJanuar<br />

auf Prüfungen im April vorzubereiten,<br />

sagte Lin-Klitzing. Mit den<br />

Abitur-Regelungen werdesolch kontinuierliches<br />

Lernen nicht genügend<br />

gefördert und gefordert. So müssten<br />

Schüler in der Oberstufe nur einen<br />

Teil ihrer Kurse ins Abitur einbringen.<br />

„Mehr Kurse einzubringen wäre<br />

sinnvoll, weil sie ein besseres Abbild<br />

der kontinuierlichen Leistung in der<br />

gesamten Oberstufe geben“, sagt<br />

Lin-Klitzing. Dann gebe es einen anderen<br />

Ansporn, oder die Schüler<br />

merkten rechtzeitiger selbst, dass<br />

ihreLeistungen nicht ausreichten.<br />

Die Vorsitzende des Philologenverbands<br />

plädierte auch dafür, Abiturienten<br />

leistungsgerechter zu bewerten.<br />

„Was ich will, ist, dass gute<br />

Leistung gut bewertet wird, sehr gute<br />

Leistung sehr gut, aber nicht ausreichende<br />

Leistung eben auch nicht<br />

ausreichend.“ Zur Zeit brauche ein<br />

Schüler nicht einmal die Hälfte der<br />

Maximalpunktzahl, um eine Prüfung<br />

zu bestehen. Das bereite die<br />

jungen Leute schlecht auf Arbeitsleben<br />

und Studium vor. (dpa)<br />

Abi-Prüfung –<br />

einer von 26 fällt durch.<br />

BILDNACHWEISE<br />

Ein kleiner Bäckereibetrieb, in<br />

dem Vater und Tochter gemeinsam<br />

die Geschäfte führen,<br />

ein international tätiger<br />

Küchenhersteller mit tausend Mitarbeitern:<br />

Familienunternehmen habenviele<br />

Gesichter.Entscheidend ist,<br />

dass dieFamiliedie Kontrolle ausübt<br />

undeigenes Kapitalinvestiert, erklärt<br />

Stefan Heidbreder, Geschäftsführer<br />

der Stiftung Familienunternehmen<br />

in München. Familienbetriebe bergen<br />

durch die emotionale Komponente<br />

manchmal großes Konfliktpotenzial,<br />

aber oft auch attraktive<br />

Arbeitsbedingungen mit besonderer<br />

Unternehmenskultur.<br />

Emotionale Entscheidungen<br />

Unternehmer<br />

mit Herzblut<br />

Familie und Berufsleben –für viele Menschen sind das getrennte<br />

Themen. Anders in Familienbetrieben. Das macht die Arbeit<br />

dort oft emotionaler als anderswo<br />

Wenn der Vater an den Sohn übergibt: Themen wie die Unternehmensnachfolge können in Familienunternehmen für Konflikte sorgen.<br />

Bei Arbeitnehmern und Bewerbern<br />

haben Familienunternehmen grundsätzlich<br />

einen guten Ruf. Eine Langzeituntersuchung<br />

im Auftrag der Stiftung<br />

habe gezeigt, dass sie für eine<br />

gute Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit<br />

zum eigenverantwortlichen<br />

Arbeiten, flache Hierarchien und<br />

einen kooperativen Führungsstil stehen,<br />

so Heidbreder.<br />

Außerdem seien viele Unternehmerfamilien<br />

an langfristigem Erfolg<br />

orientiert. Sieverfolgen denWunsch,<br />

eine stabile Firmaandie nächste Generation<br />

weiterzugeben und dabei<br />

unabhängig zu bleiben. Für Julia David,<br />

Beraterin und Coach von<br />

Familienunternehmen, liegt ein besonderes<br />

Merkmal in der Kultur:„Sie<br />

ist in der Regel starkdurch die Unternehmerfamilie<br />

selbst geprägt.“ Traditionsbewusstsein,<br />

Werteorientierung,<br />

ein hohes Maß anVerantwortungsbewusstsein<br />

und Leidenschaft<br />

spielen dabei oftmals eine Rolle.<br />

Diese Leidenschaft kann aber<br />

dazu führen, dassbei der Gestaltung<br />

des Unternehmens mehr Gefühle<br />

im Spiel sind als anderswo: „Es<br />

kommthäufig vor, dass die Führung<br />

stärker von emotionalen Entscheidungen<br />

geprägt ist alsinKonzernen.<br />

Denn die Sicherung des Familienunternehmens<br />

hat für die Führungsspitze<br />

oft Priorität“, sagt Julia David.<br />

„Oft besteht ein sehr komplexes Geflecht,<br />

dasviel Konfliktpotenzial mit<br />

sich bringt.“ Daskann die Familienstrukturen<br />

betreffen, aber auch die<br />

strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />

oder dessen Wirtschaftlichkeit.<br />

Vor allem Übergangsphasen,<br />

in denen eine neue Generation<br />

an die Spitze kommt, seien eine besondereHerausforderung.<br />

„Wichtig ist, ob sich die nachfolgende<br />

Generation –nach allen Aus-<br />

Von Julia Felicitas Allmann<br />

Privatschulen dürfen sich ihre Schüler selbst aussuchen.<br />

bildungsgängen, Studium, Auslandsaufenthalt<br />

und Tätigkeit in<br />

einem anderen Unternehmen –nun<br />

selbstentschieden der Herausforderung<br />

stellen möchte, dieses Unternehmen<br />

in die Zukunft zu führen“,<br />

sagt Angelica Egerth. Die Beraterin<br />

aus Berlin begleitet Generationswechsel<br />

in Familienunternehmen.<br />

Unerlässlich sei die Motivation,<br />

selbst Unternehmer sein zu wollen.<br />

Außerdem hilfreich: Wenn der Unternehmensnachfolger<br />

zwischendurch<br />

einen anderen Arbeitgeber<br />

kennengelernt hat. „Möglichst einige<br />

Stationen selbst durchlebt und<br />

erarbeitet zu haben, gibt enorme<br />

Selbstsicherheit und macht Mut,<br />

neue Wege zu gehen“, erklärtEgerth.<br />

Beider Entscheidung, ob man als<br />

Unternehmersohn oder -tochter die<br />

Nachfolge antreten möchte, kann<br />

der Austausch mit Personen helfen,<br />

die sich in einer ähnlichen Situation<br />

befinden. Wie gut die Übergabe von<br />

einer Generation zur nächsten läuft,<br />

hängt vonpersönlichen Faktoren ab.<br />

„Das ist eine Frage des Respekts und<br />

des Umgangs auf Augenhöhe“, sagt<br />

Egerth. „Es muss möglich sein, diese<br />

besondere Art der Kommunikation<br />

zu leben.“ Sonst leidet das enge Verhältnisinnerhalb<br />

der Familie schnell.<br />

GETTYIMAGES/MONKEYBUSINESSIMAGES<br />

DPA<br />

Bei der Übergabe darf man aber<br />

nicht nur die Familie im Blick haben:<br />

„Sobald eine Nachfolgeentscheidung<br />

getroffen wurde, sollte man<br />

das möglichst schnell an Schlüsselpersonen<br />

wie Kunden, Lieferanten<br />

oder Kapitalgeber kommunizieren“,<br />

rät Julia David. Auch die Mitarbeiter<br />

sollten bald erfahren, was los ist:<br />

„Eine Veränderung bringt per se<br />

schonVerunsicherung bei der Belegschaft<br />

mit sich“, sagt Julia David.<br />

„Hier ist Transparenz sinnvoll.“ Andernfalls<br />

kippt womöglich die Stimmung<br />

in der gesamten Firma.<br />

Transparenz ist wichtig<br />

Obwohl die Führung des Unternehmens<br />

normalerweise in der Hand<br />

der Familie liegt: AndereMitarbeiter<br />

müssen nicht befürchten, keine Aufstiegschancen<br />

zu haben. „Größere<br />

Familienunternehmen haben naturgemäß<br />

einen hohen Bedarfanexternen<br />

Führungskräften“, sagt Stefan<br />

Heidbreder. Oft sei es eine strategische<br />

Entscheidung, relevante Positionen<br />

mit Nicht-Familienmitgliedern<br />

zubesetzen. „Der frische Blick<br />

bringt zusätzliche Expertise ein und<br />

womöglich auch neue Impulse für<br />

die Fortentwicklung des Unternehmens.“<br />

(dpa)<br />

Subjektive Auswahl ist rechtens<br />

Die Entscheidung einer <strong>Berliner</strong><br />

Waldorfschule, das Kind eines<br />

AfD-Politikers abzulehnen, ist nach<br />

Einschätzung des <strong>Berliner</strong> Senats<br />

rein rechtlich völlig in Ordnung. Das<br />

Vorgehen der Schule sei auf der juristischen<br />

Ebene „nicht zu beanstanden“,<br />

teilte die Senatsschulverwaltung<br />

mit. Das habe eine Bewertung<br />

des Falls ergeben.<br />

Privatschulen hätten das Recht<br />

auf die Auswahl ihrer Schüler. Das<br />

Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) sei dabei nur „eingeschränkt<br />

anwendbar“, nämlich „bei<br />

Benachteiligung aus Gründen der<br />

Rasse oder wegen der ethnischen<br />

Herkunft“, hieß es weiter. Privatschulen<br />

könnten ihren Unterricht im<br />

Hinblick auf Erziehungsziele, Weltanschauung,<br />

Methoden und Inhalte<br />

eigenverantwortlich gestalten. Diese<br />

Gestaltungsfreiheit gelte auch für die<br />

Auswahl der Schüler. Die Waldorfschule<br />

hatte nach langen Diskussionen<br />

vonLehrernund Elterndie Auf-<br />

Privatschule darf die Aufnahme des Kindes eines AfD-Politikers ablehnen<br />

nahme des Kindes eines <strong>Berliner</strong><br />

AfD-Abgeordneten abgelehnt. Zur<br />

Begründung hieß es im vergangenen<br />

Herbst, die Schule sehe keine Möglichkeit,<br />

das Kind, das bereits den<br />

zugehörigen Waldorf-Kindergarten<br />

besuchte,mit der nötigen Unvoreingenommenheit<br />

und Unbefangenheit<br />

in die Schule aufzunehmen.<br />

Der<strong>Berliner</strong> AfD-Fraktionsvorsitzende<br />

Georg Pazderski kritisierte:<br />

„Ausgrenzung und Sippenhaft verstoßen<br />

gegen alle Grundsätze einer<br />

freien Gesellschaft und zeigen das<br />

schwierige Verhältnis vonTeilen des<br />

Senats zum Grundgesetz.“ DerSenat<br />

müsse das fragliche Gutachten herausgeben<br />

und überprüfbar machen.<br />

Berlins Schulsenatorin Sandra<br />

Scheeres (SPD) hatte die Entscheidung<br />

damals als „sehr kritisch“ bezeichnet.<br />

Auch der Bund der Freien<br />

Waldorfschulen hatte erklärt, er<br />

wünsche sich, dass die Schule ihre<br />

Entscheidung noch einmal überdenke.<br />

(dpa)<br />

Terminkalender<br />

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zur/zum Steuerfachangestellten und zur/zum<br />

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten.<br />

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NACHRICHTEN<br />

Frauen stärkerbetroffen<br />

von Langzeitarbeitslosigkeit<br />

Frauen sind stärker als Männer von<br />

Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.<br />

Unter allen erwerbslosen Frauen<br />

werden 34 Prozentals Langzeitarbeitslose<br />

eingestuft, während es bei<br />

den Männern30Prozent sind, so<br />

die Bundesregierung. Alleinerziehende<br />

Frauensind laut Regierung<br />

besonders oft betroffen. „Vorbehalte<br />

vonArbeitgebernund fehlende<br />

oder nicht passgenaue Angebote<br />

zur Vereinbarkeit vonBeruf und<br />

Familie können als Hemmnis wirken“,<br />

heißt es zur Begründung. (afp)<br />

Die Eltern von der<br />

Berufswahl überzeugen<br />

Nicht immer sind Eltern sofort begeistert.<br />

Modedesigner versus Jurist –geht es<br />

um Berufswünsche und Karrierepläne<br />

sind sich Schulabsolventen<br />

und ihreElternnicht immer einig.<br />

Jugendliche können ihren Elterndie<br />

eigenen Berufswünsche abernahebringen.<br />

Dazu sollten sie das<br />

Gespräch mit ihnen suchen und gut<br />

vorbereiten. Wereinen konkreten<br />

Plan hat und sich schon im Vorhinein<br />

Argumente zurechtlegt, kann<br />

seine Elternambesten überzeugen,<br />

sagt Berufscoach Anja Worm in der<br />

Zeitschrift „Unicum Abi“. Jugendliche<br />

können zum Beispiel recherchieren,<br />

wie viel sie im angestrebten<br />

Berufspäter verdienen werden. So<br />

können sie ihren Elternveranschaulichen,<br />

dass ihreWahl ein sicherer<br />

Karriereweg sein kann. (dpa)<br />

Leistungsfähigkeit sollte<br />

man nicht vortäuschen<br />

Werbei der Arbeit regelmäßig über<br />

seine Belastungsgrenzen geht,<br />

gefährdet seine Gesundheit.<br />

Beschäftigte sollten daher auf einige<br />

Warnsignale achten, so die Verwaltungsberufsgenossenschaft.<br />

Gefährdet<br />

ist demnach, werein ungewöhnlich<br />

hohes Arbeitstempo<br />

vorlegt und sogar auf Pausen und<br />

Erholungsphasen während der<br />

Arbeitszeit verzichtet, werAbstriche<br />

an der Qualität der eigenen Arbeit<br />

macht, und werregelmäßig Alkohol,<br />

Medikamente oder Aufputschmittel<br />

braucht, um besser durchhalten<br />

oder abschalten zu können. (dpa)<br />

Der Arbeitgeber darf<br />

Zeiten festlegen<br />

GETTY IMAGES/GPOINTSTUDIO<br />

Mittagspause nur zwischen 12 und<br />

12.30 Uhr? Schichtpause zwischen<br />

ein und drei Uhrnachts?Darfder<br />

Arbeitgeberfestlegen, zu welchen<br />

Zeiten Arbeitnehmer ihrePause einlegen<br />

dürfen? „Ja“, sagt Roland<br />

Gross,Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Leipzig. Er kann dem Arbeitnehmer<br />

also vorschreiben, zu welchen<br />

Zeiten er Pausen machen darf–<br />

unter Mitbestimmung desBetriebsrats<br />

und Beachtung des Arbeitszeitgesetzes.Darin<br />

ist geregelt, dass<br />

dem Arbeitnehmer nachsechs<br />

Stunden Arbeit 30 Minuten Pause<br />

zu gewähren sind. (dpa)


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Karriere<br />

Die angehende Bauzeichnerin Lea Thiemann bespricht mit ihremAusbilder Ludger Morien einen Plan –die fertigen Exemplare gehen nach eingehender externer Prüfung an die jeweilige Baustelle.<br />

DPA<br />

Alles läuft nach ihrem Plan<br />

Bauzeichner lernen inder Ausbildung zwar noch das Zeichnen per Hand. In der Praxis aber arbeiten sie mit Konstruktionsprogrammen am Rechner<br />

VonInga Dreyer<br />

Zusehen, wie Entwürfe in die<br />

Realität umgesetzt werden:<br />

Das sei das Schönste in ihremBeruf,<br />

erzählt Lea Thiemann.<br />

„Allein die Vorstellung, dass<br />

irgendetwas genauso gebaut wird,<br />

wie man es gezeichnet hat, macht<br />

einen stolz“, sagt die 21-Jährige, die<br />

bei der Roxeler Ingenieurgesellschaft<br />

mbH in Münster im dritten<br />

Ausbildungsjahr zur Bauzeichnerin<br />

ist. Ein bestimmter Schulabschluss<br />

ist nicht vorgeschrieben. Lea Thiemann<br />

hat ihr Fachabitur im Bereich<br />

Bautechnik gemacht, um sich auf<br />

ihren Berufswunsch vorzubereiten.<br />

Bauzeichner erstellen meist am<br />

Computer mit CAD-Programmen<br />

Zeichnungen für Häuser, Brücken,<br />

Straßen und andere Bauwerke –je<br />

nachdem, in welchem Bereich sie tätig<br />

sind. Sie arbeiten in Architekturund<br />

Ingenieurbüros, Bauämtern<br />

oder bei Baufirmen. Lea Thiemann<br />

spezialisiertsich in ihrem Betrieb auf<br />

denIngenieurbau. Diebeiden anderen<br />

Schwerpunkte der Ausbildung<br />

sind Architektur sowie Tief-, Straßen-<br />

und Landschaftsbau.<br />

Tusche war gestern<br />

Die Zeiten von Bleistift und Tusche<br />

sind für Bauzeichner vorbei. Zwar<br />

habe sie in der Ausbildung gelernt,<br />

mit der Hand zu zeichnen, in der<br />

Praxis aber arbeite sie am Computer,<br />

erzählt Lea Thiemann. Deswegen<br />

war der erste Schritt in ihrer Ausbildung,<br />

sich mit dem Zeichenprogramm<br />

vertraut zu machen, das ihr<br />

Büroverwendet.<br />

„Gerade habe ich einen Detailplan<br />

für eine große Firmaerstellt, bei<br />

der ein Sozialtrakt gebaut wird“, erzählt<br />

sie.Zunächst kümmertsich der<br />

zuständige Ingenieur um die Statik<br />

eines Bauwerks. Das bedeutet: Alle<br />

Bauteile werden berechnet und dimensioniert.„Ich<br />

zeichne das dann“,<br />

erklärt Lea Thiemann. Die entstandenen<br />

Pläne werden schließlich auf<br />

der Baustelle verwendet. „Am liebsten<br />

zeichne ich Bewehrungen“, erzählt<br />

sie. Das sind die Stahlteile, die<br />

Beton Stabilität geben.<br />

Bevor die Pläne an die Baustelle<br />

gehen, schickt das Büro sie an ein<br />

unabhängiges Prüfunternehmen,<br />

erklärt Thiemann. Anschließend arbeitet<br />

die angehende Bauzeichnerin<br />

die Korrekturen ein. Neben der<br />

zeichnerischen Arbeit berechnen die<br />

Fachleute den BedarfanBaustoffen.<br />

DerBerufsalltag spielt sich vorallem<br />

im Büroab. Um zu lernen, wie es<br />

auf einer Baustelle zugeht, absolvieren<br />

Bauzeichner während der Ausbildung<br />

entsprechende Praktika. So<br />

hat Lea Thiemann beispielsweise<br />

gelernt, Wände zu mauern. Für einen<br />

Zimmereibetrieb hat sie auf<br />

dem Dach gearbeitet, Dachsparren<br />

zugeschnitten und Leichtbauwände<br />

aus Holz hergestellt.<br />

WerBauzeichner werden möchte,<br />

braucht ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />

und Verständnis<br />

für Mathematik und Technik.<br />

„Gleichzeitig sollte man Freude am<br />

kreativen Gestalten mitbringen“,<br />

sagt BarbaraSchlesinger,Referatsleiterin<br />

Architekturund Bautechnik bei<br />

der Bundesarchitektenkammer.<br />

Spannend sei die Vielfältigkeit der<br />

Aufgaben –vom Konzerthaus bis zur<br />

Kindertagesstätte. „Und man kann<br />

sehen, dass man etwas geschaffen<br />

hat“, sagt sie.<br />

Wie inanderen Berufen streben<br />

viele junge Menschen ein Studium<br />

an. Die Architektenkammern unterstützen<br />

aber nach wie vordie praxisorientierte,<br />

duale Bauzeichner-Ausbildung,<br />

betont BarbaraSchlesinger.<br />

Denn: „Bauzeichner sind eine wichtige<br />

Größe im Büro.“<br />

Aktuell sei das Building Information<br />

Modeling (BIM) ein wichtiges<br />

Thema, erklärt Ingo Mayland, der<br />

beim Ausbildungszentrum der Bauindustrie<br />

in Kerpen bei Köln für Bauzeichner<br />

zuständig ist. Beim BIM<br />

werden alle notwendigen Daten für<br />

die Planung vonGebäuden mit Hilfe<br />

einer Software zentral verwaltet.<br />

Wenn der Grundriss eines Hauses<br />

beispielsweise kleiner werden soll<br />

als geplant, werden alle zusammenhängenden<br />

Parameter durch die<br />

Softwareautomatisch angepasst.<br />

Bauzeichner sind gefragt<br />

In Ausbildungszentren wie in Kerpen<br />

können sich Bauzeichner zusätzlich<br />

zu Berufsschule und Betrieb<br />

weiterbilden. Ein duales Studium ist<br />

eine andere Möglichkeit zum Berufsabschluss.<br />

Inviereinhalb Jahren<br />

absolvieren die Studierenden eine<br />

Ausbildung – etwa zum Bauzeichner<br />

–und einen Bachelor imFach<br />

Bauingenieurwesen. „Das ist ein<br />

straffes Programm“, sagt Mayland.<br />

DerVorteil: Durchdiesen Doppelabschluss<br />

seien die Absolventen für leitende<br />

Funktionen qualifiziert, hätten<br />

aber gleichzeitig eine fundierte<br />

praktische Ausbildung hinter sich.<br />

Laut Bundesarbeitsagentur erhalten<br />

angehende Bauzeichner je nach<br />

Ausbildungsjahr und Branche zwischen<br />

630 und knapp 1500 Euro<br />

brutto im Monat. Das Gehalt nach<br />

dem Abschluss sei in der Regel gut,<br />

sagt Mayland.Derzeit seienauf dem<br />

Arbeitsmarkt besonders Bauzeichner<br />

imFachbereich Tief-, Straßenund<br />

Landschaftsbau gefragt.<br />

Nach der Lehre können Bauzeichner<br />

eine zweijährige Fort bildung<br />

zum Techniker in den Fachbereichen<br />

Hochbau oder Tiefbau<br />

absolvieren. Auch ein Studium, beispielsweise<br />

der Fächer Bauingenieurwesen,<br />

Architektur oder Versorgungstechnik,<br />

sei möglich, erklärt<br />

Mayland.<br />

Lea Thiemann hat daran momentan<br />

kein Interesse.Vielleicht ändere<br />

sich das später, sagt sie. Aber<br />

erst einmal hat sie ein klares Ziel:<br />

„Ich würde gerne hier im Betrieb<br />

bleiben und fest als Bauzeichnerin<br />

arbeiten.“ (dpa)<br />

Kaufmännische berufe<br />

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Bewerbung. Tel.: 03391-840 228<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

Ostern 2019<br />

Für den Stellenmarkt am Sonnabend, 20. April 2019<br />

Erscheinungstag<br />

Sonnabend, 20.04.2019<br />

ausbildungsplätze<br />

ZAHNARZTPRAXIS am Wittenbergplatz<br />

hat noch Ausbildungsplätze<br />

zur/m zahnmed.<br />

Fachangestellten frei. Voraussetzung<br />

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8.00 Uhr, 030 -213 10 10<br />

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Mittwoch, 17.04.2019,12Uhr<br />

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EIN<br />

VERLAGSTHEMA<br />

JOBSPEZIAL: TECHNISCHE BERUFE<br />

................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

NUMMER 46 •13./14. APRIL 2019<br />

SEITE B7<br />

COMPUTERSPIEL-BRANCHE<br />

Karrierefür<br />

fitte IT-Profis<br />

Es wird die wenigsten Eltern begeistern,<br />

wenn ihr Sprössling verkündet,<br />

er strebe eine Karriere in der<br />

Computerspiel-Branche an. Zu präsent<br />

ist bei vielen das Bild von dubiosen<br />

Ballerspielen und vom sinnlosen Zeitverdaddeln.<br />

Tatsächlich aber gibt es in<br />

der Games-Branche zahlreiche Karrieremöglichkeiten<br />

für kreative Köpfe und<br />

fitte IT-Profis. Die Branche boomt und<br />

entwickelt sich ständig weiter. Spiele<br />

werden komplexer und sind längst keine<br />

einfachen Programme mehr. Der Anspruch<br />

an ihre Entwickler wird dadurch<br />

immer höher. Ein Spiel setzt sich aus<br />

vielen Komponenten wie Programmcode,<br />

Künstlicher Intelligenz, Grafik,<br />

Steuerung, Sound und Leveldesign zusammen.<br />

Alle Bestandteile des Spiels<br />

werden von Spezialisten erstellt, die in<br />

einem Team zusammenarbeiten, wobei<br />

sich die Aufgabengebiete teils überschneiden.<br />

Die Berufe sind so vielseitig<br />

wie verschieden –eine Auswahl:<br />

Spieleentwickler oder Game Developer:<br />

Sie beschäftigen sich vornehmlich<br />

mit der Programmierung von Computerspielen.<br />

Sie müssen verschiedene<br />

Programmiersprachen und Algorithmen<br />

beherrschen. Ihre Fertigkeiten beziehen<br />

Spieleentwickler hauptsächlich aus<br />

den Wissenschaften der Informatik und<br />

Mathematik. Die Herausforderung für<br />

Spieleentwickler besteht darin, technische<br />

Innovationen und verfügbare Hardwareanforderungen<br />

zu koordinieren. So<br />

sollen Games den Anforderungen der<br />

neuesten Rechner standhalten und ein<br />

perfektes Bild erzeugen, dabei aber<br />

auch auf älteren Geräten und Konsolen<br />

spielbar sein. Eine Berufsausbildung<br />

zum Spieleentwickler gibt es zurzeit<br />

nicht. Hierfür ist ein Studium mit direktem<br />

Bezug zur Spiele-Branche erforderlich,<br />

das mittlerweile an zahlreichen<br />

Universitäten und Fachhochschulen angeboten<br />

wird. Private Institutionen wie<br />

die die Games Academy inBerlin bilden<br />

ebenfalls für den Beruf aus.<br />

Zeitvertreib für die einen, knifflige Arbeit für<br />

die anderen GETTYIMAGES/JACOB AMMENTORP LUND<br />

Game Designer: Jedes Computerspiel<br />

beginnt mit einer Idee: Game Designer<br />

sind die kreativen Köpfe hinter<br />

dem Spielspaß. Ihre Aufgabe ist es,<br />

den Spielablauf zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Dazu kreieren sie konkrete<br />

Szenen, Spielmechaniken, Regeln und<br />

erzählerische Elemente. Kreativität und<br />

logisches Denkvermögen sind bei Game<br />

Designern ebenso gefordert wie Kommunikationsstärke<br />

und Teamfähigkeit.<br />

Wege in den Beruf gibt es viele: Vom<br />

Hochschulstudium über eine Ausbildung<br />

an einer Designschule bis hin zum Quereinstieg.<br />

Das mittlere Entgelt liegt laut<br />

Bundesarbeitsagentur in Deutschland<br />

bei rund 3100 Euro pro Monat.<br />

Game Programmierer: Steht das Spielkonzept,<br />

beginnt der Programmierer<br />

seine Arbeit. Er überträgt die Spielidee<br />

und -mechanik in konkrete Codes, wählt<br />

das Spielsystem, das Grafikprogramm<br />

und die richtigen Werkzeuge, damit das<br />

Spiel ordentlich läuft. Studiengänge mit<br />

Schwerpunkt Informatik oder eine Ausbildung<br />

zum Fachinformatiker können<br />

der Einstieg für eine Karriere als Game<br />

Programmer sein. Beschäftigte verdienen<br />

rund 4400 Euro im Monat.<br />

Game Producer: Von der ersten Idee<br />

bis zur Fertigstellung eines Spiels hält<br />

der Game Producer die Fäden in der<br />

Hand. Er plant den Personaleinsatz,<br />

kalkuliert Aufwände, beschafft Lizenzen<br />

und koordiniert die Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Abteilungen. Game Producer<br />

müssen Teamführer und Organisationstalente<br />

sein. Viele haben eine<br />

kaufmännische Ausbildung,andere Wirtschaftswissenschaften<br />

oder Medienmanagement<br />

studiert. Beschäftigte im<br />

Bereich Game Producing verdienen laut<br />

Bundesagentur für Arbeit im Mittel monatlich<br />

rund 5500 Euro. (fwo,dpa)<br />

Orthopädietechniker brauchen nicht nur handwerkliche Expertise, sondern viel medizinisches Hintergrundwissen.<br />

GESUNDHEITSHANDWERKE<br />

Die Profis zwischen Mensch undTechnik<br />

Die Technik im Griff, den Menschen<br />

im Blick – Gesundheitshandwerker<br />

arbeiten an der<br />

Schnittstelle zwischen modernster<br />

Technik und den Bedürfnissen<br />

von Patienten. Augenoptiker, Hörakustiker,<br />

Orthopädieschuhmacher und<br />

-techniker sowie Zahntechniker sorgen<br />

dafür, dass jeder mit individuell ausgewählten<br />

und angepassten Produkten<br />

und Dienstleistungen so versorgt wird,<br />

dass er möglichst wenig Einschränkungen<br />

erfährt. Das erfordert neben<br />

fachlicher Expertise ein „gutes Händchen“<br />

für den Umgang mit Menschen,<br />

der Dienstleistungsanteil dieser Berufe<br />

ist hoch. Deutschlandweit gibt es etwa<br />

26000 Betriebe der Gesundheitshandwerke,<br />

die als Arbeitgeber und<br />

Aus- sowie Fortbildungsbetrieb etwa<br />

190 000 Menschen beschäftigen. Sie<br />

zählen überwiegend zu den kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, und sie sind in<br />

den Handwerkskammern organisiert,<br />

die auch die Ausbildung betreuen.<br />

Augenoptiker: Der Augenoptiker ist<br />

nicht nur Fachmann für den Ausgleich<br />

von Fehlsichtigkeiten, sondern auch immer<br />

Stilberater – schließlich will jeder<br />

auch mit Brille gut aussehen. Brillen<br />

sind heute Hightech-Produkte, die scharfes<br />

Sehen ermöglichen und außerdem<br />

vor UV-Strahlen schützen und gutes<br />

Sehen auch bei Nacht, Dämmer- oder<br />

Gegenlicht erlauben. Darüber hinaus<br />

gibt es für viele Sportarten passgenaue<br />

Brillen –mit oder ohne Korrektur. Daneben<br />

spielen Kontaktlinsen und Sehhilfen<br />

für stark Sehbehinderte, beispielsweise<br />

beleuchtete Lupen oder Lesegeräte,<br />

eine große Rolle im Berufsalltag. Für die<br />

dreijährige duale Ausbildung in Betrieb<br />

und Berufsschule ist mindestens die<br />

Mittlere Reife gefragt. Auch ein Studiengang<br />

mit dem Abschluss Bachelor of<br />

Science Augenoptik/Optometrie führt<br />

zum Ziel. Wer sich selbstständig machen<br />

will, muss seinen Meister machen.<br />

Hörakustiker: Hörgeräte sind heute<br />

Hochleistungscomputer im Miniaturformat.<br />

Sie gleichen nicht nur die im Alter<br />

schwindende Hörfähigkeit aus, sondern<br />

helfen auch von Geburt an hörbeeinträchtigten<br />

Menschen, sich sicher und<br />

gewandt in ihrer Lebenswelt zu bewegen.<br />

Dazu muss nicht nur das richtige<br />

Gerät empfohlen, sondern auch jener<br />

Teil, der im Ohr verschwindet, perfekt<br />

angepasst werden. Außerdem braucht<br />

mancher ein Hörtraining, um mit Hilfe<br />

des Geräts seine volle Sinnesleistung<br />

wieder zu erlangen. Auch hier ist nicht<br />

nur Fachwissen gefragt, sondern ein gewandter<br />

Umgang mit dem Menschen in<br />

seiner speziellen Situation. Es handelt<br />

sich wiederum um eine dreijährige duale<br />

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule,<br />

mindestens die Mittlere Reife ist gern<br />

gesehen. Nach der Gesellenprüfung ist<br />

eine Weiterbildung zum Meister oder<br />

Techniker möglich, ein Studium zum<br />

Bachelor of Engineering Hörtechnik oder<br />

Biomedizinische Technik sowie zum Bachelor<br />

of Science Elektrotechnik können<br />

angeschlossen werden.<br />

Zahntechniker: Dass Zahntechnik ein<br />

Handwerk ist, ist recht offensichtlich –<br />

hier wird mit Hartgips, Metall, Keramik,<br />

Schleifgeräten, Poliermaschinen, Öfen<br />

und mit dem PC gearbeitet. Es ist außerdem<br />

Präzisionsarbeit. Der Zahnarzt<br />

verschreibt Zahnersatz –von der Vollprothese<br />

über Brücken bis zum Implantat –<br />

und erstellt eine Kieferabformung des<br />

Patienten. Anhand dessen fertigt der<br />

Zahntechniker das Gewünschte. Und es<br />

muss nicht nur millimetergenau passen,<br />

sondern noch viel präziser. Sonst wird<br />

der Patient nicht glücklich. Der Beruf<br />

lässt sich entweder klassisch als duale<br />

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule<br />

erlernen oder in einer rein schulischen<br />

Ausbildung. Beides dauert dreieinhalb<br />

Jahre. Auch hier sind Meister oder Technischer<br />

Fachwirt Optionen für die berufliche<br />

Entwicklung, manche studieren<br />

Unsere dänische Muttergesellschaft ist einer der führenden Produzenten von Wandbaustoffen in Europa. Verstärken<br />

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• Erfolgreich abgeschlossenes technisches Studium<br />

oder Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker<br />

• Zusatzqualifikation zur Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

• Mehrjährige einschlägige Berufspraxis<br />

• Bereitschaft zu regelmäßiger Reisetätigkeit<br />

• Routiniert im Umgang mit MS Office<br />

• Verhandlungssicheres Deutsch und Englisch<br />

• Kommunikationsstärke und Flexibilität<br />

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später auch Zahnmedizin. Ein Bachelor<br />

of Engineering Medizintechnik wäre eine<br />

andere akademische Variante.<br />

Orthopädietechniker: Durch Unfall oder<br />

Krankheit oder von Geburt anerleiden<br />

Menschen Beeinträchtigungen und<br />

können ohne Hilfsmittel ihren Alltag<br />

nicht bewältigen. Je nach Schwerpunkt<br />

fertigen Orthopädietechniker individuelle<br />

Prothesen, Orthesen oder Gegenstände<br />

der Rehabilitationstechnik an.<br />

Eine Orthese stützt ein Körperteil –als<br />

Bandage oder Stützkorsett beispielsweise.<br />

Eine Prothese hingegen ersetzt es.<br />

Bein-, Arm- oder Handprothesen sind<br />

heute Hochleistungs-Geräte, in denen<br />

jede Menge High Tech verbaut ist. Zur<br />

Rehabilitationstechnik zählen Rollstühle<br />

und Spezialanfertigungen fürs Bad.<br />

Orthopädietechniker müssen also nicht<br />

nur technisch topfit sein, sondern auch<br />

viel über Medizin wissen, und sie dürfen<br />

keine Berührungsängste Menschen mit<br />

Handicap gegenüber haben. Für die dreijährige<br />

duale Ausbildung ist die Mittlere<br />

Reife Voraussetzung. Später ist der Aufstieg<br />

zum Meister oder Techniker Medizintechnik<br />

möglich, oder Studiengänge<br />

zum Bachelor of Engineering Technische<br />

Orthopädie oder Medizinische Technik,<br />

Bachelor of Science Medizinische Informatik<br />

oder Biomedizintechnik. (fwo)<br />

Wenn der Bund baut, sind wir vor Ort:<br />

Bundesbau Baden-Württemberg.<br />

Wirsuchenfür dasStaatlicheHochbauamtKarlsruhe<br />

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Weitere Informationen:<br />

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STUDIUM DER PHYSIK<br />

Generalisten<br />

für High Tech<br />

Die Technik von morgen entwickeln<br />

und so die moderne Welt gestalten<br />

–ein Studium der Physik ist die<br />

Eintrittskarte in die High-Tech-Welt. Von<br />

der Medizin bis zur Raumfahrt, von der<br />

Energie- bis zur Verkehrswende –ohne<br />

Physik geht nichts. Und so sind Physiker<br />

in vielen Branchen und Berufsgruppen<br />

außerordentlich begehrt, wie eine aktuelle<br />

Arbeitsmarktanalyse der Deutschen<br />

Physikalischen Gesellschaft zeigt. „Die<br />

im Studium erlernten Problemlösekompetenzen<br />

sind bei vielen Arbeitgebern<br />

hochwillkommen“, sagt Dieter Meschede,<br />

Präsident der DPG. „Sie tragen<br />

maßgeblich dazu bei, das Hochtechnologieland<br />

Deutschland auch in Zukunft<br />

voranzubringen.“ Kein Wunder, dass<br />

87 Prozent aller Physikerinnen und Physiker<br />

angeben, dass sie ihr Fach wieder<br />

studieren würden –das ist die höchste<br />

Zufriedenheit mit der Studienwahl über<br />

alle Fächer.<br />

Als stark theoretisches Fach bieten<br />

vor allem Universitäten –auch private –<br />

das Physikstudium an. An Fachhochschulen<br />

ist es meist Teil praktischerer<br />

Studiengänge. Auch im Fern- oder dualen<br />

Studium ist Physik nur als Teilfach<br />

möglich. Physik lässt sich ausschließlich<br />

oder in Kombination mit einem anderen<br />

Fach –dies meist fürs Lehramt –<br />

studieren. Ein reines Physikstudium<br />

geht stärker indie Tiefe. Das Bachelorstudium<br />

ist anspruchsvoll, jeder zweite<br />

gibt auf. Sehr gute Mathekenntnisse<br />

sowie abstraktes und analytisches<br />

Denken sind wichtig.<br />

Inhaltlich setzt sich das Bachelorstudium<br />

aus den Teilbereichen Theoretische<br />

Physik, Experimentelle Physik<br />

und Mathematik zusammen. Im Verlauf<br />

eines generalistischen klassischen<br />

Physikstudiums sind erst später Spezialisierungen<br />

möglich: Informatik, Biologie,<br />

Chemie, Geophysik oder Meteorologie<br />

sind denkbare Bereiche. Manche<br />

Studiengänge sehen schon früh eine<br />

Spezialisierung etwa auf Astro-, Bio-,<br />

Bau- oder Technische Physik vor. (fwo)<br />

Wenn Technik funktioniert, steckt immer Physik<br />

dahinter.<br />

GETTYIMAGES/GORODENKOFF<br />

BUNDESBAU


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

VonJeannette Hix<br />

Die Nüsterntief im Heuvergraben,<br />

futtern die acht<br />

Hengste genüsslich und<br />

schnauben zufrieden. Vor<br />

ihnen, im Offenstall, sitzen fünf<br />

Menschen und lauschen mit geschlossenen<br />

Augen den Geräuschen<br />

rundherum. Diese Leute verbindet<br />

eines: Sie haben beruflich mit anderen<br />

Menschen zu tun. Mit Hilfe der<br />

Pferde wollen sie erfahren, wie sie<br />

auf Leute in ihrem Umkreis wirken.<br />

Auf der Stutenmilchfarm Grüne<br />

Oase in Bredow bei Berlin haben sie<br />

den halbtägigen Workshop „Meditation<br />

und Teamtraining“ gebucht.<br />

Ebenfalls als Teilnehmer anwesend:<br />

Speziell ausgebildete Hengste.<br />

„Hengste sind sehr soziale Wesen<br />

mit hochsensiblen Wahrnehmungsund<br />

Verhaltensweisen“, sagt Pferdewirtin<br />

ElviraHagen, Geschäftsführerin<br />

der Farm. „Die Pferde spiegeln<br />

das Verhalten des Menschen wider,<br />

der mit ihnen zusammen ist. Werzu<br />

dominant ist, den werden sie meiden<br />

oder sich widersetzen. Wer zu<br />

zaghaft ist, den werden sie ignorieren.<br />

Ziel meiner Arbeit ist, Verhaltensmuster<br />

mit den Kursteilnehmernaufzuarbeiten“,<br />

sagt sie.<br />

Auf feine Signale achten<br />

Pferdewerden vielfach in Therapien<br />

oder Trainings eingesetzt. Die Wirkung<br />

wissenschaftlich zu belegen,<br />

ist schwierig und bisher wenig erforscht.<br />

Studien zeigen aber die besondere<br />

Beziehung von Pferd und<br />

Mensch. So fand ein japanisches<br />

Forscherteam 2018 heraus, dass<br />

Pferde Informationen wie die Körpersprache<br />

und den Gesichtsausdruck<br />

von fremden Spezies wie<br />

Mensch und Tier beäugen einander: Elvira Hagen (in rot),Geschäftsführerin einer Pferdefarm inBredow bei Berlin, führt die Teilnehmer durch eine Gruppenmeditation.<br />

Menschen wohl in Sekunden analysieren<br />

können. Dasliegt in ihrer Natur:Nur<br />

wenn Pferde untereinander<br />

auf minimale Signale reagieren,<br />

können sie Rangeleien vermeiden<br />

unddamit Verletzungen vorbeugen.<br />

Sich zu verletzen, wäre für die<br />

Fluchttiere tödlich.<br />

Meditieren mit Hengsten<br />

Werberuflich viel mit Menschen zu tun, kann hier seine Wirkung feststellen und diese trainieren<br />

Unter den fünf Kursteilnehmern<br />

auf der Pferdefarm in Bredow ist<br />

zum Beispiel die Psychologin Dr.Annegrit<br />

Kahle aus Brieselang. Sienehme<br />

am Kurs teil, um ein Feedback<br />

ihrer Präsenz und Ausstrahlung zu<br />

bekommen, wenn sie mit Patienten<br />

arbeitet, erzählt sie.<br />

DPA<br />

Nach einer Meditation und einem<br />

Einführungsgespräch beginnt<br />

dort die eigentliche Arbeit am Pferd.<br />

Annegrit Kahle soll Hengst Enki an<br />

Halfter und Strick führen. Doch statt<br />

zu folgen, bleibt das Tier erstmalwie<br />

angewurzelt stehen und mustert die<br />

Person am anderen Ende des Führstricks<br />

skeptisch. Elvira Hagen erklärt:<br />

„Erspürt, dass der Mensch unsicher<br />

ist, kein Ziel hat, wo der Weg<br />

hinführen soll.“<br />

Annegrit Kahle strafft sich, schaut<br />

zielgerichtet in eine Ecke und läuft<br />

los.Und diese Zielstrebigkeit scheint<br />

nun auch Enki zu spüren. Bereitwillig<br />

folgt der Hengst Annegrit Kahle.<br />

„Ich hatte mich anfangs statt auf<br />

mich und das Pferd auf die anderen<br />

Kursteilnehmer konzentriert, wollte<br />

mich nicht blamieren. Erst, als ich<br />

mich auf mich fokussiert und mich<br />

innerlich auf mein Ziel ausgerichtet<br />

habe,ist mir der Hengst gefolgt. Diese<br />

Achtsamkeit und Bewusstheit ist<br />

auch für meine Arbeit unersetzlich“,<br />

sagt die Psychologin.<br />

Tiere sind nicht manipulierbar<br />

Business-Fotografin Hannelore<br />

Schild-Vogel bildet mit dem Hengst<br />

ein gutes Team. „Ich arbeite viel mit<br />

Firmen zusammen, aber auch mit<br />

Menschen mit Handicap. Ich sehe,<br />

dass auch bei der Arbeit mit<br />

Pferden Empathie zum Ziel führt“,<br />

sagt sie über ihren Lernerfolg aus<br />

dem Training.<br />

Die Spiegelrolle der Pferde, sie<br />

scheint bei den Teilnehmern anzukommen.<br />

„Vielen Menschen ist oft<br />

nicht bewusst, dass sie unbewusst<br />

Druck ausüben, angespannt, ungeduldig<br />

oder respektlos sind“, erklärt<br />

der Diplom-Psychologe Sebastian<br />

Bartoschek aus Herne das Phänomen.<br />

Wenn Menschen untereinander<br />

Kritik üben, würden sie dazu neigen,<br />

Gegenargumente darzulegen<br />

und sich zu rechtfertigen. Tiere wie<br />

Pferde oder Delfine aber ließen sich<br />

nicht mitWorten manipulieren, sondern<br />

würden auf Signale und die<br />

Körpersprache achten. „Menschen<br />

können so erfahren, wie sie auf anderewirken“,<br />

so der Psychologe.<br />

www.stutenmilchfarm.de<br />

Das Meditieren mit den Hengsten<br />

kostet 25 Euro pro Person, das Einzeltraining<br />

ab 120 Euro pro Person<br />

und Stunde.<br />

Weil immo<br />

allespassen muss.<br />

Rappen statt Gewalt<br />

Die Spreewald-Brennpunktschule erfindet sich neu.<br />

Heute präsentiert sie sich als Vorzeigeprojekt<br />

Konfliktlotsen gegen Konflikte:<br />

Ein Jahr nach Schlagzeilen über<br />

Gewaltvorfälle und der Beauftragung<br />

einesWachdienstes hat sich die<br />

Situation an der Spreewald-Grundschule<br />

in Berlin-Schöneberg nach<br />

Darstellung der Verantwortlichen<br />

gebessert. „Die Schule hat sich<br />

wahnsinnig auf den Weggemacht“,<br />

sagte Bildungssenatorin Sandra<br />

Scheeres (SPD) bei einem Besuch in<br />

der „Brennpunktschule“, in der<br />

98 Prozent der 270 Schüler einen<br />

ausländischen Hintergrund haben.<br />

Eine neue Schulleitung habe viele<br />

Maßnahmen eingeleitet, um das<br />

Schulklimazuverbessern.<br />

Schüler als Konfliktlotsen<br />

Nach den Worten von Schulleiterin<br />

Nana Salzmann verfolgt die Schule<br />

jetzt das Leitbild„Wir sind einTeam“,<br />

damit die Schüler wieder stolz sein<br />

könnten, hier zu lernen. Schüler<br />

seien zu Konfliktlotsen ausgebildet,<br />

die Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

verstärkt worden. Zudem habe sich<br />

die Schule dem Kiez geöffnet und<br />

kooperiere mit einer anderen<br />

Grundschule, Kitas, Initiativen und<br />

Beratungsstellen. Wichtig seien Regeln:<br />

MitSchülernund Elternsei vereinbart<br />

worden, dass Gewalt nicht<br />

akzeptiertund bei Konflikten umgehend<br />

eingegriffen werde. Für Schüler<br />

der 6. Klasse sei ein Workshop zu<br />

Cybermobbing verpflichtend.<br />

Voreinem Jahr hatte die damalige<br />

Schulleitung für Wirbel gesorgt,<br />

alssie von„Gewaltexzessen“ sprach<br />

und einen privaten Wachdienst beauftragte,<br />

für Sicherheit zu sorgen.<br />

Derfür Schulen zuständige Bezirksstadtrat<br />

von Tempelhof-Schöneberg,<br />

Oliver Schworck (SPD), zweifelte<br />

diese Darstellung ebenso an<br />

wie Elternvertreter und die Schülersprecherin.<br />

Ein hitverdächtiger Song<br />

„Hier brennt nicht der Baum“, sagte<br />

Schworck, auch wenn es natürlich –<br />

wie überall –Probleme gebe. Salzmann<br />

sagte,nach Beginn ihrer Tätigkeit<br />

an der Schule Ende 2018 habe<br />

sie dortmit vielen Menschen geredet<br />

und angebliche Gewaltexzesse „von<br />

keiner Seite zu keinem Zeitpunkt“<br />

bestätigt bekommen. Inzwischen sei<br />

während der Schulzeiten nur noch<br />

ein Wachmann da. Ein Problem war<br />

die „Fremdnutzung“ des Außengeländes<br />

der Schule –dortdrangen immer<br />

wieder Leute ein, um Partys zu<br />

feiern, Obdachlose übernachteten<br />

dort. Nun soll ein Zaun gebaut werden.<br />

Zudem wird das teils unübersichtliche<br />

Areal umgestaltet.<br />

Derweil können sich die Schüler<br />

der Spreewald-Grundschule über<br />

ein Tonstudio freuen, das im Beisein<br />

der Bildungssenatorin eröffnet wurde.<br />

Die Fünftklässler Enes, Mehmet<br />

und Mohammed nahmen dort bereits<br />

einen fast hitverdächtigen Rapsong<br />

auf. „Wir wollen was verbessern,<br />

es gibt viel zu tun“, singen die<br />

kleinen Rapper. (dpa)<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de<br />

Musik verbindet –Schüler nutzen das neue Tonstudio.<br />

BILDNACHWEISE


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 B9<br />

· ·<br />

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Bildung<br />

Wie nutzt man die Zeit ineinem GapYear am besten? Mit einem Auslandsaufenthalt verbessern junge Erwachsene ihre Sprachkenntnisse und lernen Selbstständigkeit und Selbstorganisation.<br />

DPA<br />

Eine Portion Erfahrung, bitte<br />

Die Welt entdecken oder Geld verdienen: Die Zeit zwischen Bachelor und Master können junge Leute ganz unterschiedlich, aber immer sinnvoll nutzen<br />

VonAnke Dankers<br />

Die letzte Prüfung ist bestanden,<br />

das Zeugnis<br />

druckfrisch, der Bachelorabschluss<br />

geschafft. Wer<br />

jetzt in den Master starten will, hat<br />

oft eine ganze Zeit zuüberbrücken,<br />

der Ausdruck „Gap Year“ hat sich<br />

eingebürgert. So ein Überbrückungsjahr<br />

kann für Studierende in<br />

verschiedenen Situationen sinnvoll<br />

sein, sagt Anne-KatrinWestphal vom<br />

Career Service der Universität Rostock.<br />

Teilweise müssen Studenten<br />

ohnehin ein Semester oder länger<br />

warten, um den gewünschten Masterplatz<br />

zu bekommen.<br />

Angebote im sozialen Bereich<br />

Für Studierende, die ihr Leben bisher<br />

nur in Bildungseinrichtungen<br />

verbracht haben, könne „eine Phase<br />

des Innehaltens und Orientierens“<br />

viele Vorteile haben. Gleiches gilt für<br />

Bachelorabsolventen, die praktische<br />

Berufserfahrungen sammeln wollen.<br />

„Insbesonderedann, wenn man<br />

unsicher ist, ob bestimmte Fachbe-<br />

reiche und Tätigkeitsfelder zu einem<br />

passen“, so Westphal.<br />

Manchmal seien es ganz praktische<br />

Gründe, die für ein Überbrückungsjahr<br />

sprechen: „Wenn ich<br />

zum Beispiel erstmal Geld fürs Masterstudium<br />

verdienen muss.“ Wer<br />

sich für ein Gap Year entscheidet,<br />

hat eine Vielzahl von Möglichkeiten.<br />

Thomas Röser, Studien- und<br />

Berufsberater und Vorstandsmitglied<br />

des Deutschen Verbands für<br />

Bildungs- und Berufsberatung<br />

(dvb), kennt die Bandbreite. „Man<br />

kann in den Entwicklungsdienst gehen,<br />

wo technisches oder handwerkliches<br />

Interesse gefragt ist.“ Die<br />

meisten Angebote lägen aber im<br />

sozialen Bereich, wo man etwa mit<br />

Kindern oder als Au-pair arbeitet.<br />

„Und es gibt Angebote, bei denen<br />

man den klassischen Landwirtschaftsbereich<br />

bedient“, sagt er.<br />

Freiwilligendienste im In- oder<br />

Ausland, Kulturreisen, Sprachkurse<br />

oder spezielle Gap-Year-Programme<br />

in Unternehmen – der Möglichkeiten<br />

sind viele. Und wer etwas Passendes<br />

auswählen will, sollte sich<br />

zunächst über die eigenen Ziele,Pläne<br />

und Wünsche klarwerden. „Was<br />

ist die Ist-Situation? Was soll am<br />

Ende dabei rauskommen? Und wie<br />

komme ich dahin?“, sind laut Anne-<br />

Katrin Westphal die ersten Fragen,<br />

die man sich stellen sollte. Helfen<br />

können dabei Beratungsstellen wie<br />

„Diese Fragen sind entscheidend: Wasist die<br />

Ist-Situation? Wassoll am Ende dabei<br />

rauskommen? Undwie komme ich dahin?“<br />

Anne-Katrin Westphal, Career Service der Universität Rostock<br />

Career Services oder International<br />

Offices der jeweiligen Hochschule.<br />

Einen ganz besonderen Reiz übt<br />

für viele junge Erwachsene der Auslandsaufenthalt<br />

aus. Die Vorteile liegen<br />

auf der Hand: „Neben der Sprache<br />

wird die Selbstständigkeit und<br />

Selbstorganisation gefördert“, sagt<br />

Thomas Röser.„Ichlerne etwas über<br />

die Kultur, und es sind solch klassische<br />

Begriffe wie Flexibilitätund Toleranz,<br />

die einen dann auszeichnen.“<br />

Zur Wahl stehen ein Auslandspraktikum,<br />

eine Sprachreise oder internationaleWorkshops,wie<br />

sie über<br />

Summer Schools angeboten werden.<br />

Wersich fachlich weiterbilden oder<br />

Berufserfahrungen im Ausland sammeln<br />

will, kann laut DAAD zum Beispiel<br />

zwischen einem klassischen<br />

Unternehmenspraktikum, einem<br />

Praktikum in einer internationalen<br />

Organisation oder einem Forschungspraktikum<br />

wählen.<br />

In jedem Fall sollte die Planung<br />

eines Auslandsaufenthaltes mindestens<br />

ein Jahr vorReiseantritt beginnen,<br />

rät Anne-Katrin Westphal.<br />

„Wenn ich mir im Klaren über den<br />

Rahmen bin, geht es in die Feinplanung“,<br />

so die Beraterin. Neben einer<br />

passenden Praktikumsstelle<br />

müsse man sich auch über die Finanzierung<br />

und die Versicherungsverhältnisse<br />

informieren –die sind<br />

zumBeispielabhängig vomStudentenstatus.„Wenn<br />

es zu einem Praktikumkommt,<br />

sollte man außerdem<br />

darauf achten, dass Absprachen in<br />

einer ArtVertrag festgehalten sind“,<br />

empfiehlt Westphal.<br />

Ebenfalls wichtig: die Einreisebestimmungen<br />

kennen, eventuelle<br />

Impfungen berücksichtigen und<br />

frühzeitig ein Visum beantragen.<br />

„Die Planung von Deutschland aus<br />

ist schon ganz, ganz wichtig. Viel<br />

hängt auch vom Land ab. Wenn ich<br />

zum Beispiel nach Asien möchte,<br />

muss ich mich auch damit auseinandersetzen,<br />

nicht unbedingt mit Englisch<br />

weiterzukommen“, gibt Röser<br />

zu bedenken.<br />

Der DAAD empfiehlt, spätestens<br />

neun Monate vor Reiseantritt alle<br />

nötigen Unterlagen zu sammeln<br />

und erste Bewerbungen zu verschicken.<br />

Ungefähr ein halbes Jahr<br />

vorher gilt es, die Aufenthaltsbestimmungen,<br />

Visa, Versicherungen,<br />

Unterkunft und Co. zu checken.<br />

Und drei Monate vor Abflug sollte<br />

man etwa Postzustellungen oder<br />

die Wohnungsnutzung während der<br />

Abwesenheit planen. Nach der<br />

Rückkehr sollten die entsprechenden<br />

Nachweise möglichst schnell<br />

besorgt und anerkannt werden.<br />

Rechtzeitig Unterlagen sammeln<br />

Im Hinblick auf das Erklimmen der<br />

Karriereleiter sei ein Praktikum bei<br />

einem Unternehmen, das später<br />

auch potenzieller Arbeitgeber sein<br />

könnte,„der Optimalfall“, sagt Westphal.<br />

Doch sich an einzelnen Unternehmen<br />

aufzuhängen, findet die<br />

Beraterin kontraproduktiv. Es sei<br />

nicht unbedingt entscheidend, ob es<br />

das richtige Unternehmen ist oder<br />

nicht. „Ich glaube, man trägt aus jeder<br />

Erfahrung etwas Wertvolles mit.<br />

Man sollte schon danach schauen,<br />

wo Spaß und das passende Berufsfeld<br />

zusammenkommen“, findet<br />

Westphal. (dpa)<br />

Auf der Suche<br />

nach dem<br />

Kalten Krieg<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

Foto: camcopmedia/AndreasKlug<br />

Ein DDR-Gesetz sah den Bau von Schutzräumen<br />

an Arbeits- und Wohnplätzen vor.Der „<strong>Berliner</strong><br />

Unterwelten e.V.“ hat dazu ein Forschungsprojekt<br />

gestartet.Esstößt unerwartet auf Schwierigkeiten<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Dervon hier


B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Dünnhäutig bis hart im Nehmen<br />

Rollwiderstand, Luftdruck, Profil: Beim Reifen für Radler gibt es viel zu beachten<br />

VonStefan Weißenborn<br />

Er zählt zu den wichtigsten<br />

Komponenten am Fahrrad:<br />

der Reifen. Als einziges Teil<br />

stellt er Kontakt zum Untergrund<br />

her und hat damit großen<br />

Anteil daran, wie sich ein Fahrrad<br />

fährt. Je nach Breite des Pneus oder<br />

seinem Luftdruck variieren zum Beispiel<br />

Komforteigenschaften und<br />

Rollwiderstand. Will man es bequem<br />

haben im Sattel oder stehen Effizienz<br />

und Tempo im Vordergrund. Eine<br />

neue Generation Fahrradreifen verspricht<br />

sogar den totalen Pannenschutz.<br />

Eine Übersicht:<br />

Von Stollen bis Slicks - das Profil:<br />

Grobe Stollenreifen gehören wie die<br />

glatten Slicks zu den Spezialisten.<br />

„Stollenreifen finden sich bevorzugt<br />

am Mountainbike. Sie greifen tiefer<br />

in den Boden, um dem Radzum Beispiel<br />

auf Waldböden mehr Halt am<br />

Untergrund zu geben“, sagt Thomas<br />

Geisler vom Pressedienst-Fahrrad<br />

(pd-f). Profillose Slicks an Rennrädern<br />

bieten auf trockener Fahrbahn<br />

ein Maximum an Haftung. Eine<br />

Mischformstellen Pneus für Reiseräder<br />

dar: Für Asphalt weisen sie eine<br />

recht glatte Lauffläche auf, für besserenHalt<br />

auf Passagen mit weicherem<br />

Grund seitlich kleine Stollen. „Eine<br />

Mindestprofiltiefe wie beim Auto<br />

gibt es für Fahrräder nicht“, sagt<br />

René Filippek vom Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).<br />

Vorschriften gibt es nur für S-Pedelecs<br />

sowie E-Bikes, die auch ohne<br />

Tretbewegung fahren. Die Norm<br />

ECE-R 75 sieht mindestens einen<br />

Millimeter vor.<br />

Vondünn und glatt bis dick und grobstollig: Unter den Fahrradreifen gibt es Spezialisten für jedes Einsatzgebiet. Besondersbreit sind die Reifen beim Fatbike. DPA (2)<br />

Pumpen und variieren -der Luftdruck:<br />

Auf den Reifenflanken ist eine<br />

Spanne angegeben, meist in bar,seltener<br />

in psi. So können die meisten<br />

Reifen mit zwei bis sechs bar befüllt<br />

werden, während Rennradreifen<br />

teils bis zu zwölf bar vertragen.<br />

Hauptsächlich dient der Luftdruck<br />

dazu, den Fahrkomfort zuregeln. Je<br />

härter der Reifen aufgepumpt ist,<br />

desto geringer ist seine dämpfende<br />

Wirkung. DieAufstandsfläche ist geringer<br />

-dafür rollt er aber auch besser.<br />

Breitreifen bieten beim komfortsteigernden<br />

Spiel mit dem Luftdruck<br />

grundsätzlich mehr Möglichkeiten.<br />

In den letzten Jahren seien<br />

genau aus diesem Grund Ballonreifen,<br />

bis zu 52 Millimeter breit, in<br />

Mode gekommen, sagt Filippek. Allerdings<br />

erschwert das höhere Reifengewicht<br />

das Beschleunigen.<br />

Dabei werden aber auch die<br />

Slicks für Rennräder ausladender:<br />

Früher 19 oder 20 Millimeter breit,<br />

seien jetzt 25 Millimeter oder mehr<br />

angesagt, sagt Sarah Hohmann-<br />

Spohr, Sprecherin bei Continental<br />

am Standortimnordhessischen Korbach.<br />

Dortentwickelt das Unternehmen<br />

Fahrradreifen und stellt sie<br />

auch her. Würden diese mit nur<br />

leicht niedrigerem Luftdruck gefahren,<br />

erhöhe sich der Rollwiderstand<br />

nicht merklich.<br />

Eine Sache für Profis -der Rollwiderstand:<br />

Er hat Einfluss darauf, wie<br />

schnell der Radler bei gleichem<br />

Kraftaufwand fahren kann. Jedoch<br />

müssen sich nur sportlich<br />

ambitionierte Fahrer oder<br />

Rennradpiloten mit variierendem<br />

Rollwiderstand innerhalb<br />

eines Reifentyps<br />

auseinandersetzen. „Für<br />

normale Radfahrer sind die<br />

Differenzen kaum relevant“,<br />

sagt Geisler. Gegenwind<br />

oder Bergauffahren<br />

machten sich weit stärker<br />

bemerkbar. Ist der Pedaltreter<br />

mit lasch aufgepumpten<br />

Reifen unterwegs, meldet<br />

sich der Rollwiderstand sehr wohl:<br />

Im Airless-Reifen<br />

ist Material wie<br />

bei Laufschuhen.<br />

„Dann braucht man merklich mehr<br />

Kraft.“ Unterschiede sind auch im<br />

direktenVergleich vonRennrad- und<br />

den bis zu 100 Millimeter und mehr<br />

breiten Fatbike-Reifen<br />

spürbar. Neben Reifenbreite<br />

und Luftdruck hat<br />

auch das Profil Einfluss auf<br />

den Rollwiderstand.<br />

FOTO: DPA<br />

Nie wieder zzzzzzisch -der<br />

Pannenschutz: Eine andere<br />

Frage ist, wie viel Gummi<br />

der Pneu bietet, um einen<br />

Platten zu vermeiden.<br />

Slicks haben hier schlechtereKarten<br />

als Profilreifen.<br />

Mit „unplattbar“ oder ähnlichen<br />

Slogans werden Trekkingreifen mit<br />

spezieller Pannenschutzeinlage beworben.<br />

„Sie ist so dick, dass Scherben<br />

und kleine spitze Gegenstände<br />

nicht mehr bis zum Schlauch vordringen<br />

können“, sagt René Filippek<br />

vom ADFC. Allerdings bedeutet<br />

mehr Pannenschutz im komplexen<br />

Zusammenspiel mit Luftdruck,<br />

Gummidicke und Reifenbreite sowie<br />

Kontaktfläche auch einen höherenRollwiderstand.<br />

Daneben gibt es sogenannte<br />

„Tubeless“-Reifen für Mountainbikes<br />

und Rennräder. Sie benötigen<br />

passende Felgen und eine Kompressor-Luftpumpe<br />

und kommen<br />

ohne Schläuche aus. Platten sind<br />

seltener:„Das enthaltene Dichtmittel<br />

verschließt kleinste Löcher während<br />

der Fahrt“, sagt Geisler. Allerdings<br />

muss das Dichtmittel zweimal<br />

jährlich gewechselt werden.<br />

Nie mehr pumpen -das sollten Sie zum<br />

luftlose Fahrradreifen wissen: Die<br />

vielleicht bessere Lösung sind luftlose<br />

Reifen, wie sie Bridgestone angekündigt<br />

und Schwalbe bereits auf<br />

den Marktgebracht hat. DerHersteller<br />

verspricht mit seinem Airless-<br />

System komplett wartungsfreies<br />

Radfahren. Bei üblicher Nutzung<br />

könne der Reifen ohne jegliche Wartung<br />

bis zu 10 000 Kilometer fahren.<br />

Gefüllt ist der Pneu mit elastischem<br />

Polyurethan: Dasist ein Material, das<br />

auch in Laufschuhen zum Einsatz<br />

kommt. Der gefühlte Luftdruck entspricht<br />

3,5 bar,variieren lässt er sich<br />

allerdings nicht. Die technischen<br />

Vorteile haben Nachteile: So seien<br />

Rollwiderstand und Gewicht leicht<br />

ho her als bei Luftschläuchen, sagt<br />

Schwalbe-Produktmanager René<br />

Marks. Für Alltagsradler dürfte die<br />

Wartungsfreiheit ein schlagendes<br />

Argument sein. Das Airless-System<br />

muss von geschulten Fachhändlern<br />

mit speziellen Maschinen montiert<br />

werden.<br />

Gummi unter Strom -Spezialreifen für<br />

Pedelecs: Auch für Elektroräder<br />

wächst das Angebot an Spezialreifen.<br />

Hier gibt es gesetzliche Vorgaben.<br />

Manche Hersteller werben lauf<br />

ADFC mit einer weicheren Gummimischung.<br />

Sie sorge bei höherem<br />

Tempo für besseren Kurvenhalt.„Für<br />

E-Mountainbikes gibt es Reifen mit<br />

speziellem Pannenschutz, die allerdings<br />

schwerer sind“, sagt pd-f-Experte<br />

Geisler. ImMehrgewicht sieht<br />

er jedoch angesichts des Motorantriebs<br />

keinen Nachteil.<br />

Bei gut 20 Euro geht es los: AufBilligwaresollte<br />

man auch beim Fahrradreifen<br />

verzichten. Nach Auskunft der<br />

Experten fallen für einen qualitativ<br />

hochwertigen Trekkingreifen mindestens<br />

25 bis 30 Euro an, für einen<br />

Rennrad-Pneu 40 bis 50 Euro, beim<br />

Mountainbike-Reifen geht es ab<br />

rund 50 Euro los.Die teuersten Luftreifen<br />

sind die breiten Gummis für<br />

Fatbikes ab rund 70 Euro.Schwalbes<br />

Airless-System steht mit 84,90 Euro<br />

pro Rad in der Preisliste - hinzu<br />

kommt die Montage.<br />

Verkäufe<br />

NeuwageN<br />

opel Insignia Grand<br />

Auto deS tAGeS<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

ostern 2019<br />

Für den Automarkt &Boote am Sonnabend, 20. April 2019<br />

erscheinungstag<br />

Sonnabend, 20.04.2019<br />

Anzeigen- &druckunterlagenschluss<br />

Mittwoch, 17.04.2019,10Uhr<br />

Ausstattung:<br />

Navi, Sitzheizung,Klimaautomatik,<br />

18" Alu,<br />

Adaptive Geschwindigkeits-<br />

Regelanlage (Tempomat)<br />

Autonomer Notbrems-<br />

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Kilometer: 15<br />

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Verbrauch: 5,1 l/100 km (kombiniert)<br />

6,1 l/100 km (innerorts)<br />

4,5 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 134 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />

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10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 B11<br />

· ·<br />

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Mobile Welten<br />

Hut ab, wie Skoda weiter<br />

seinen Weg geht und<br />

sich inzwischen neben<br />

den üblichen Modellreihen<br />

auch im SUV-Bereich in der Autoszene<br />

zusehends Ansehen verschafft.<br />

Sind doch bei der Marke<br />

nach dem Karoq, dem Kodiaq und<br />

dem jüngst auf dem Genfer Salon<br />

vorgestellten Kamiq inzwischen drei<br />

verschiedene SUV-Varianten zu haben.<br />

Doch auch innerhalb der Hochbeiner-Gilde<br />

wirdweiter individualisiert.<br />

So fährt von der Karoq-Variante<br />

demnächst neben einem auf<br />

Sportlichkeit getrimmten Derivat<br />

mit dem Scout ein speziell geformter<br />

Cross-over mit hemdsärmligem<br />

Outdoor-Dress vor. Wir haben ihn<br />

schon getestet.<br />

Gelungen sind Außen schon mal<br />

die farbig abgesetzten Anbauten, die<br />

Lust auf Abenteuer wecken. Zu den<br />

augenscheinlichen Modellmerkmalen<br />

gehören u. a. vorn und hinten ein<br />

rustikal wirkender Unterfahrschutz.<br />

Metallisch silbern glänzen Außenspiegel<br />

und Dachreling. Es gibt zudem<br />

Chromzierleisten an den Seitenfenstern.<br />

Die Fondfenster sind<br />

ebenso wie die Heckscheibe dunkel<br />

getönt (Sunset). DasTalent fürs Grobe<br />

unterstreichen nicht zuletzt die markanten<br />

Radhaus-Verkleidungen. Und<br />

als elegante Besohlung runden schicke<br />

glanzgedrehte 18-Zoll-Alufelgen<br />

die gelungene Erscheinung ab. So<br />

schnell verändern sich Wirkung und<br />

Charakter eines Karoq! Kleider machen<br />

eben nicht nur Leute.<br />

Umfangreiche Serienausstattung<br />

Auch innen gibt es hier und da sofort<br />

erkennbare Veränderungen im Vergleich<br />

zum normalen Modell. Bei<br />

den Sitzen fallen die neuen Bezüge<br />

mit den schwarz-braunen Kontrastnähten<br />

ins Auge. Mit Ausnahme der<br />

VarioFlex-Rückbank tragen alle Sitze<br />

einen eingestickten Scout-Schriftzug.<br />

Ein Multifunktions-Lederlenkrad,<br />

Pedale im Edelstahl-Look sowie<br />

ein LED-Paket mit Ambientebeleuchtung<br />

gehören ebenfalls zur<br />

umfangreichen Serienausstattung.<br />

So bestückt will der rustikale<br />

Cross-over noch mehr zum Abenteuer<br />

animieren. Hinter den Türen<br />

des 1,61 Meter hohen Skoda ist der<br />

Platz komfortabel, die Möblierung<br />

wirkt hochwertig, man genießt das<br />

durchaus edel wirkende Interieur-<br />

Umfeld. Undfreut sich über das üppige<br />

Gepäckabteil, welches ordentliche<br />

521 bis 1.630 Liter fasst. Über die<br />

Ladekante (68 Zentimeter hoch) lassen<br />

sich an Zuladung immerhin bis<br />

zu 666 Kilo buckeln. Das Varioflex-<br />

System (drei längs und quer verschiebbare<br />

und herausnehmbare<br />

Rücksitze) kostet allerdings Aufpreis<br />

Der extravagante<br />

Karoq-Showmaster<br />

Der kompakten SUV von Skoda ist in der normalen Version eher ein Kumpel-Typ,<br />

geht mit der Masse. Doch es geht auch einen Ticken weniger Mainstream.<br />

Wirhaben die Scout-Variante getestet.<br />

Ein Typfür gröbere Gefilde: Ein Unterfahrschutz und robuste Kunststoff-Elemente weisen den Skoda Karoq Scout als Abenteurer aus.<br />

Innen gibt es nichts auszusetzen. Skoda-typisch<br />

und ordentlich sind Materialauswahl und<br />

Verarbeitung sowie ein mehr als ausreichendes<br />

Platzangebot. Multifunktions-Lederlenkrad,<br />

Pedale im Edelstahl-Look –die Serienausstattung<br />

ist üppig.<br />

DER SKODA KAROQ SCOUT IM DETAIL<br />

Über die 68 Zentimeter hohe Ladekante lassen<br />

sich 521 bis 1.630 Liter Gepäck einladen. Das<br />

ist recht ordentlich für einen kompakten SUV,<br />

zumal der Karoq Scout auch beachtliche 666<br />

Kilogramm buckeln kann. Reicht für einen ausgiebigen<br />

Baumarktbesuch locker aus.<br />

VonRainer Bekeschus<br />

Die hintere Sitzreihe macht den Karoq Sout auf<br />

Wunsch und gegenAufpreis zu einem wahren<br />

Alleskönner hinsichlich der Transpotgröße. Im<br />

Varioflex-System gibt es nämlich drei längs<br />

und quer verschiebbare und herausnehmbare<br />

Rücksitze für knapp 400 Euro.<br />

Die Anhängelast von2,1 Tonnen reicht für<br />

Pferde- oder Bootsanhänger.Fühlbar ist zudem<br />

Skodas Engagement für eine gelungene Fahrwerkabstimmung.Trotz<br />

gewisser sportlicher<br />

Straffheit bügelt es sogar schlechteste Straßenbelägeerstaunlich<br />

gut aus.<br />

PR(5)<br />

(390 Euro). Ebenso die optionale<br />

elektrische Heckklappe mit Tip-to-<br />

Close-Funktion (400 Euro extra), die<br />

per Knopfdruck öffnet und schließt.<br />

AufWunsch ermöglicht die Komfortöffnung<br />

(170 Euro Aufpreis) unter<br />

dem Heckstoßfänger das Aufschwingen<br />

der Heckklappe auch per leichtem<br />

Fußschwenk.<br />

Typische, bei Skoda übliche<br />

Simply Clever-Ideen finden sich<br />

auch hier. So wird für den Kofferraum<br />

ein variabler Ladeboden angeboten<br />

und den Alltag erleichternzudem<br />

Gepäcknetze anden Vordersitzenund<br />

der Mittelkonsole.<br />

Als Motoren stehen für den Scout<br />

ein TSI und TDI jeweils mit 150 PS<br />

und Allradantrieb. Letzteren nutzen<br />

wir für unseren Probegalopp. Er<br />

heizt dem Scout ordentlich ein, geht<br />

feurig zur Sache. Unterwegs schiebt<br />

er nahezu unangestrengt nach vorn,<br />

baut gleichmäßig seine Kraft auf,<br />

geht, wenn gewollt, selbst druckvoll<br />

zur Sache (340 Nm). Herrlich, wie<br />

das serienmäßige DSG-Getriebe in<br />

unserem Testmodell fast unmerklich<br />

und dennoch punktgenau eingreift.<br />

Nebenher agiert auch die Lenkung<br />

perfekt.<br />

Macht im Gelände eine gute Figur<br />

Doch während so manche auf Offroad<br />

gestylte Varianten meist nur<br />

Blender mit Anbau-Gags, die schon<br />

vordem kleinsten Sandhügel kapitulieren,<br />

macht der extravagante Kraroq-Showmaster<br />

dank serienmäßigem<br />

Allradantrieb auch im anspruchsvollen<br />

Outdoor-Bereichen<br />

eine gute Figur.Braucht doch der intelligente<br />

Allradantrieb mit elektronisch<br />

geregelter Lamellenkupplung<br />

und elektronischer Differenzialsperre<br />

nur einen Wimpernschlag an<br />

Zeit vom Erkennen einer kritischen<br />

Situation bis zur Kraftverteilung. Mit<br />

den 17,6 cm Bodenfreiheit sind Ausritte<br />

ins Gelände kein Problem.<br />

Alles in allem zielt der KaroqScout<br />

mit seinem rustikalen Flair und<br />

sportlichem Temperament voll auf<br />

Bauch und Herz des Outdoor-Fans.<br />

Der Allrad-Karoq kostet als 150-PS-<br />

TSI mit Allradantrieb und DSG ab<br />

33.640 Euro, als 150-PS TDI mit Allradantrieb<br />

und Sechsgangschaltung<br />

ab 34.840. Euro. Die von uns gefahrene<br />

Diesel-Version mit DSG steht ab<br />

36.640 Euro in der Liste.<br />

Der Testwagen wurdeuns vonSkoda zurVerfügung<br />

gestellt.Skoda Karoq ScoutTDI SCR 4x4<br />

DSG.Motor:2,0-Liter-Vierzylinder-TD,150 PS,<br />

Allradantrieb,7-Gang-DSG, 0-100 km/h:8,8<br />

Sek., Spitze: 195 km/h,Verbrauchsschnitt: 5,5<br />

Liter Diesel, CO2 144g/km,Tank 55 Liter,Leergewicht<br />

1.591Kilo,Zuladung666 Kilo, Kofferraum<br />

521 bis 1.630 Liter,Wendekreis 10,2 Meter.<br />

Preis: ab 36.640 Euro.<br />

Verkäufe<br />

Auto deS tAGeS<br />

opel Adam Jam 1.4<br />

Škoda octavia Ambition<br />

Auto deS tAGeS<br />

Gebrauchtwagen<br />

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Fernreise.<br />

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Sitzheizung,<br />

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Multifunktionslenkrad,<br />

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Typ: 1.4<br />

Ausführung:<br />

Jam<br />

Hubraum: 1.364 ccm<br />

Erstzulassung: 10/2017<br />

Kilometer: 9.700<br />

Kraftstoff:<br />

Benzin<br />

Ausstattung:<br />

Klimaautom., Sitzheizung,<br />

Park Distance Control<br />

vo.& hi., elektr.<br />

Fensterheber,Tempomat,<br />

Multifunktionslenkrad,<br />

Zentralverriegelung<br />

dAten &FAkten<br />

Typ:<br />

1.4 TSI<br />

Ausführung: Limousine<br />

Leistung: 103 kW/140 PS<br />

Erstzulassung: 03/2013<br />

Kilometer: 55.900<br />

Kraftstoff:<br />

Benzin<br />

Preis:<br />

10.950 euro<br />

11.950 euro<br />

Verbrauch: 5,4 l/100 km (kombiniert)<br />

7,1 l/100 km (innerorts)<br />

4,5 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 125 g/km<br />

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Verbrauch: 5,5 l/100 km (kombiniert)<br />

6,7 l/100 km (innerorts)<br />

4,9 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 130 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz:<br />

DÜRKOP GmbH<br />

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Tel.: 030 421809-0<br />

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Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019<br />

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Rätsel<br />

1/0 RÄTSEL<br />

Es sind die Ziffern1und 0indas Gitter<br />

einzutragen. In jeder Zeile und Spalte<br />

müssen beide Ziffern gleich oft vorkommen.<br />

Senkrecht und waagerecht<br />

dürfen nicht mehr als zwei gleiche<br />

Ziffern nebeneinander stehen.<br />

WABE<br />

Dierichtigen Begriffe müssen im Uhrzeigersinn<br />

beginnend bei der Pfeilspitze<br />

in die einzelnen Wabenkästchen<br />

eingetragen werden.<br />

FUTOSHIKI<br />

In jede Zeile und jede Spalte müssen<br />

alle Zahlen von 1bis 6genau einmal<br />

eingetragen werden. Die Pfeile bedeuten,<br />

dass die Zahl an der Spitze<br />

des Pfeils kleiner ist als die Zahl an der<br />

offenen Seite.<br />

6<br />

2<br />

4<br />

2 6<br />

Lösung vom<br />

6./7. April<br />

Berühmte Leute: Gesucht wurde Isaac Asimov. Geboren<br />

am2.Januar 1920 in Petrowitschi, gestorben<br />

am 6. April1992 in NewYork.<br />

3<br />

1<br />

4<br />

Wo kann man am besten die Sonnenstrahlen<br />

genießen, wenn nicht draußen im Grünen? Der<br />

Rucksack ist ideal für unterwegs und beinhaltet<br />

für zwei Personen: Besteck, Kunststoffgläser,<br />

Kunststoffteller und Stoffservietten. Wir<br />

wünschen Ihnen viel Spaß bei einem<br />

sommerlichen Picknick im Freien!<br />

Exklusiv für Abonnenten!<br />

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und die Widerrufsbelehrung fnden Sie unter<br />

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1<br />

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P R E I S R Ä T S E L<br />

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Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01, 10832 Berlin oder per<br />

E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.Sie können uns auch unter:01379 /060 247 (max. €0,50 proAnruf, geschaltet<br />

vonSa.–Di., ems,Anrufe aus dem Mobilfunknetz weichen ggf. vomPreis ab) Ihre Lösung mitteilen.<br />

Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom6./7.4.2019: OEFFNUNG. Gewinner:Dieter Meier,12557 Berlin.<br />

R A T E K R I M I<br />

Sein<br />

letzter Drink<br />

Die Stimmung im BLUE NOTE, einer<br />

kleinen Jazzkneipe in der Mainzer<br />

Altstadt, war gedämpft, als Hauptkommissar<br />

Erwin Malgernopf und sein Assistent<br />

JürgFeldblum eintraten. Diewenigen<br />

Gäste hatten große Augen und<br />

blasse Gesichtern. Es kam nicht alle<br />

Tage vor, dass man Zeuge des gewaltsamen<br />

Ablebens eines Menschen wurde.<br />

Die beiden Polizisten näherten sich<br />

einem Ecktisch, an dem soeben zwei<br />

Bestatter unter Aufsicht des Gerichtsmediziners<br />

einen schätzungsweise<br />

vierzigjährigen Mann in einen Kunststoffsargbetteten.<br />

EinStück hinter dem<br />

Tisch standen ein paar Streifenpolizisten,<br />

ein Mann mit Kellnerschürze sowie<br />

drei Männer in Zivil. „Der Tote heißt<br />

Bert Sol“, informierte einer der Beamten<br />

den HK. „Musikagent, war mit drei<br />

Musikern einer von ihm betreuten<br />

Band verabredet. Mitten im Gespräch<br />

kippte er mit Schaum vor dem Mund<br />

auf die Tischplatte. Eine Minute später<br />

war er tot.“<br />

Die Bestatter trugen den Sarg hinaus.„Vergiftet“,<br />

sagte der Polizeiarzt, als<br />

er Malgernopf passierte. „Welche Substanz<br />

genau verwendet wurde,kann ich<br />

erst nach der Laboranalyse sagen. Wir<br />

haben Proben von allen auf dem Tisch<br />

befindlichen Getränken genommen.“<br />

Malgernopf musterte den Tisch, an<br />

dem der Tote gesessen hatte.Dortstand<br />

eine für vier Personen beachtliche Anzahl<br />

leerer und halb voller Gläser. Er<br />

wandte sich an die drei Männer:„Würden<br />

Siesich kurzvorstellen und IhrVerhältnis<br />

zu dem Verstorbenen erläutern?“<br />

„Mark Binz“, begann ein blonder<br />

Mann mit sonnengebräuntem Gesicht.<br />

„Ich bin Schlagzeuger in einer Band namens<br />

ARMADILLO. Bert Sol war unser<br />

Manager, ererledigte Konzertbuchungen,<br />

kümmerte sich um die Abrechnungen<br />

der Plattenfirma und so weiter.Wir<br />

hatten uns zu einem geschäftlichen Gespräch<br />

getroffen.“<br />

„Ach?“ Feldblum musterte ungläubig<br />

die Armada von Gläsern. „In welcher<br />

Zeit haben Siedas serviert?“, fragte<br />

er den Mann mit der Schürze. „Sie arbeiten<br />

doch hier,oder?“<br />

Der Mann nickte.„Das alles brachte<br />

ich in der letzten halben Stunde vor<br />

dem Zwischenfall: eine Runde Korn,<br />

eine Runde Wacholder, eine Runde Pils<br />

und für zwei der Herren –darunter der<br />

Tote –jeeinen Cognac.“<br />

„Fred Ost ist mein Name“, fuhr der<br />

zweite Musiker fort, ein Glatzkopf mit<br />

Bauchansatz. „Pianist. Ichhatte um das<br />

Treffen gebeten, weil ich Unregelmäßigkeiten<br />

in Berts Abrechnungen festgestellt<br />

hatte. Imvergangenen Jahr warenüber<br />

20 000 Euro an Gagen nicht zur<br />

Auszahlung gekommen.“<br />

„Louis Gorillon“, stellte sich der<br />

Dritte vor, ein Riese mit schwarzgefärbtem<br />

Haarschopf. „E- und Kontrabass.<br />

Ich war seit Langem unzufrieden mit<br />

der Zahl der Konzerte,die Bert an Land<br />

zog. Würde er noch leben, würden wir<br />

jetzt lautstarkstreiten.“<br />

„Wie es aussieht, hätten wir damit<br />

alle drei ein Motiv gehabt, Bert Gift in<br />

den Wacholder zu tun“, erklärte Mark<br />

Binz mit einem schiefen Grinsen. „Der<br />

Drecksack hatte mir vor drei Wochen<br />

die Freundin ausgespannt. Sobald wir<br />

mit dem Geschäftlichen durch gewesen<br />

wären, hätte ich ihn zur Rede gestellt.“<br />

Malgernopf winkte ab. „Kein Problem.Wirwissen<br />

längst, werIhren Manager<br />

umgebracht hat.“<br />

Werwar der Giftmörder?<br />

Mark Golloch<br />

Die schönsten Seiten des Frühlings!<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.15, Ausgabe 13./14. April 2019<br />

WATERKANT AN DER SPREE<br />

Bild: Humboldt Inseln<br />

Wohnen und<br />

Erholen am Wasser 04<br />

Kurz &gut<br />

Das Quartier Ziekowkiez in Reinickendorf<br />

wird modernisiert, aufgewertet und um bis<br />

zu 600 Wohnungen vergrößert.<br />

Rechtsexperten<br />

Ohne zu fragen ein Trampolin auf dem<br />

Gemeinschafts-Rasen einer Eigentümergemeinschaft<br />

aufstellen –ist das erlaubt?<br />

Moderne Kunststofffenster<br />

Wärme bleibt drin, Kälte, Einbrecher und<br />

Lärm bleiben draußen. Mit dem richtigen<br />

Profil leisten Fenster Erstaunliches.


2<br />

KURZ &GUT<br />

Neben den 1.100 bestehenden<br />

Wohnungen sollen 500 bis 600 neue<br />

hinzukommen.<br />

Mieter,die Rauchwarnmelder eingebaut haben,<br />

müssen es hinnehmen, dass diese durch<br />

Einbauten desVermietersersetzt werden. Weil<br />

die Geräte nun Pflicht sind, hat der Vermieter das<br />

Recht, eine einheitliche Lösung anzustreben.<br />

Az: BGH VIII ZR 216/14 und VIII ZR 290/14<br />

RAN AN DEN RUSS!<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

Die Frühjahrssonne gewinnt an Kraft, die Tage werden länger,die Nächte<br />

kürzer. Das ist traditionell die Zeit des Frühjahrsputzes. Wir wischen die<br />

Schränke aus, wedeln die im Sonnenlicht tanzenden Staubwolken hinaus,<br />

wir putzen die Fenster.<br />

Früher hielt der Frühjahrsputz ganze Dörfer tagelang in Atem, hatte sich<br />

doch über den Winter jede Menge Dreck angesammelt. Wo täglich ein<br />

Ofen bullerte, Essen auf der offenen Herdstelle kochte und wegen der<br />

Kälte kaum gelüftet wurde, da lagen Ruß und Staub dick auf Wänden,<br />

Böden und Möbeln. Man brauchte mehr als nur einen Staublappen oder<br />

Wischmopp, um diesem Schmutz zuleibe zuleibe zu rücken. Um gründlich<br />

reinemachen zu können, wurden kurzerhand alle Möbel ins Freie gebracht.<br />

Ran an den Ruß, hieß die Devise –mit effektiven Mitteln wie zum Beispiel<br />

Kehrspänen. Die gibt es heute wieder zu kaufen, als umweltfreundliche<br />

Alternative zu aggressiven Reinigern. So ein Frühjahrsputz war bestimmt<br />

anstrengend –aber danach freute man sich umso mehr auf den Frühling.<br />

Bild:Vonovia<br />

ZIEKOWKIEZ: SANIERUNG UND NEUE WOHNUNGEN<br />

Das Bezirksamt von Reinickendorf hat mit einem Aufstellungsbeschluss das Bebauungsplanverfahren<br />

für das Quartier Ziekowkiez gestartet. Geplant sind neben der Sanierung und energetischen Modernisierung<br />

der 1.100 bestehenden Wohnungen aus den 1950er Jahren der Bau von 500 bis 600 neuen<br />

Wohnungen und die Verbesserung der Infrastruktur.Voraussetzung dafür ist ein neuer Bebauungsplan<br />

für das Wohngebiet zwischen Ziekowstraße, Gorkistraße und Altendorfer Weg. Die Bauarbeiten werden<br />

erst nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens in voraussichtlich zwei bis drei Jahren beginnen.<br />

Zum Schutz der bestehenden Mieterschaft hat Vonovia mit dem Bezirk Reinickendorf eine Vereinbarung<br />

geschlossen. Neben einer Kappung von Mieterhöhungen bei 1,75 Euro pro Quadratmeter beinhaltet die<br />

Vereinbarung auch einen Mieterhöhungsausschluss für fünf Jahre nach den Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Zudem wird die Miethöhe auf maximal 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens begrenzt.<br />

Neben der energetischen Modernisierung und dem Neubau sehen die Planungen ebenfalls den Bau<br />

einer Kita, die Erweiterung der bestehenden Grundschule, die Ansiedlung eines neuen Nahversorgers<br />

sowie die Neugestaltung der Grünflächen und die Optimierung der Stellplatzsituation vor.<br />

Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU): „Mit dem Start des Bebauungsplanverfahrens<br />

haben wir den ersten Schritt für eine zukunftsorientierte und sozialverträgliche Erneuerung der Siedlung<br />

getan. Der Ziekowkiez soll heutigen und künftigen Generationen ein lebenswertes Zuhause bieten.<br />

Ich wünsche mir,dass sich viele Mieterinnen und Mieter mit ihren Anregungen und Ideen einbringen.“<br />

AUGEN AUF BEIM IMMOBILIENKAUF<br />

Stimmen die angegebenen<br />

Quadratmeter? Dassollten<br />

Immobilienkäufer<br />

unbedingt vorder<br />

Beurkundung checken.<br />

Bild:gettyimages/Worawee Meepian<br />

Bedauerliches Pech haben Käufer, wenn Eigenarten einer<br />

verkauften Immobilie – zum Beispiel die Wohnfläche –,<br />

zwar in Anzeigen oder Exposés angegeben, aber nicht vertraglich<br />

festgehalten wurden. Denn dann haben die Käufer keinen Anspruch<br />

auf Sachmängelhaftung, wenn die Wohnung doch kleiner ist.Darauf<br />

weistdieNotarkammerBerlinhin.AuchwennderKäuferimNachhinein<br />

fachmännische Gutachten beibringt, hat er keinen Anspruch auf<br />

Kaufpreisminderung. Es sei denn, die Kaufvertragsurkunde enthält<br />

Vereinbarungen zur Wohnfläche oder zur Richtigkeit der Grundrisse.<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktungGmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2019 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2019.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.com


Nr.15, Ausgabe 13./14. April 2019<br />

/ 3<br />

Zwischen Wärmedämmung und Dacheindeckung<br />

kommen Unterdeckbahnen –idealerweiseineiner<br />

hohen Brandschutzqualität.<br />

Beim Dachausbau sollteder Feuerschutz<br />

nie vernachlässigt werden.<br />

Bilder:Dörken/txn<br />

PASSIVER<br />

BRAND-<br />

SCHUTZ<br />

Die richtigen Baumaterialien können im<br />

Ernstfall Schlimmeres verhindern.<br />

Wer ein Haus neuplant oder einen Altbau<br />

saniert,macht sich viele Gedanken.<br />

Dem im Ernstfall lebenswichtigen<br />

passiven Brandschutz wird allerdings oft<br />

zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.Dabei ist<br />

es eigentlich ganz einfach: Je mehr nicht brennbare<br />

oder schwer entflammbare Bau- und<br />

Dämmstoffe eingesetzt werden, desto sicherer<br />

lebt es sich in den eigenen vier Wänden. Da jedes<br />

System nur so gut ist wie sein schwächstes<br />

Element, kommt es für einen guten passiven<br />

Brandschutz immer auch auf die Details an.<br />

Kunststoffbahnen. Wer beispielsweise die<br />

Leichtbauinnenwände mit Mineralwolle<br />

dämmt, vergrößert die Widerstandsfähigkeit<br />

im Brandfall erheblich. Anderes Beispiel:<br />

das Steildach. Oft wird es erst im<br />

zweiten Schritt zum Wohnraum ausgebaut<br />

und gedämmt. Zwischen Dacheindeckung<br />

und Wärmedämmung wird die Unterdeckbahn<br />

verlegt – eine spezielle Kunststofffolie<br />

zum Schutz der Wärmedämmung<br />

vor Feuchtigkeit sowie gegen Sturm und<br />

Regen. Wer auf Nummer sicher gehen<br />

möchte, setzt auf Unterdeckbahnen wie<br />

Delta-Foxx Plus und Delta-Maxx, die die<br />

Vorgaben der Euro-Brandklasse B-s1,d0<br />

für schwer entflammbare Bahnen erfüllen.<br />

Das bedeutet konkret: Delta-Maxx<br />

etwa bietet eine hohe Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Flammen und tropft im Ernstfall<br />

nicht brennend ab – was einer schnellen<br />

Ausbreitung des Brandes entgegenwirkt.<br />

Außerdem kommt es nur zu geringer<br />

Rauchentwicklung. Darüber hinaus empfehlen<br />

sich für das Eigenheim an technischen<br />

Einrichtungen ein Blitzableiter, ein<br />

wirksamer Überspannungsschutz, ein zentral<br />

im Haus angebrachter Feuerlöscher sowie<br />

ausreichend Rauchmelder, die idealerweise<br />

miteinander vernetzt sind. (gkl)<br />

Immobilie derWoche: LivinginKöpenick<br />

Siegfried-Berger-Straße in 12557 Berlin<br />

Die 11 neugebauten Reihenhäuser haben 4─5Zimmer und verfügen über Wohnflächen<br />

von 134 m² bis 139 m². DieGrundstücksgrößen betragen 160 m² bis 310 m².<br />

Die Kaufpreise der Reihenhäuser liegen zwischen 544.000 €und 587.000 €.<br />

Eröffnungsfest am 27.04.2019 von 12.00 –17.00 Uhr<br />

Für Verpflegung undKinderunterhaltung istgesorgt, um Anmeldung wird gebeten.<br />

Informationund Verkauf<br />

Living in Berlin e.K.<br />

Hönower Straße 72<br />

12623 Berlin<br />

Telefon 030 -51487800<br />

info@livinginberlin.de


4<br />

Bild:EBA02<br />

Waterkant an<br />

der Spree<br />

Wohnraum mit Blick auf Kanäle,<br />

Seen oder Flüsse istheiß begehrt.<br />

Rund 1100 Brücken hat Berlin –<br />

mehr als Venedig. Die Hauptstadt<br />

zählt zu den wasserreichsten Großstädten<br />

Europas. Havel, Spree, Kanäle und<br />

Seen tragen zum leichten und entspannten<br />

Lebensgefühl in der Stadt bei. Grundstücke<br />

in Wasserlage sind begehrt. Je früher<br />

sie erworben wurden, desto besser, denn<br />

heute sind die Preise für sie beachtlich.<br />

Dennoch lohnt sich der Kraftakt. Werhier<br />

wohnt, genießt ein fast mediterranes Lebensgefühl.<br />

Die Toplagen befinden sich am<br />

Wannsee, am Müggelsee und entlang der<br />

Spree in der Innenstadt. Während am Wannsee<br />

kaum größere Projekte entstehen, findet<br />

besonders in der Innenstadt ein bedeutender<br />

Strukturwandel statt: Wo einst Industrie<br />

war, entstehen heute Wohnungen. Zumeist<br />

handelt es sich dabei um Immobilien im<br />

oberen Preissegment.<br />

Die meisten Neubau-Objekte<br />

am Wasser bieten Wohnraum<br />

im oberen Preissegment.<br />

Ebenfalls bei Investoren beliebt ist der Südosten<br />

der Stadt: Köpenick-Treptow mit dem<br />

Müggelsee, der Dahme und Kanälen besitzt<br />

noch viele schöne und vor allem unbebaute<br />

Ecken. Diese Baulücken werden gefüllt. Die<br />

Preise liegen auch hier hoch. Nur wenige<br />

Projekte bieten Mieten oder Kaufobjekte im<br />

mittleren Segment an.<br />

Mit Wasser leben. Gibt es aber Besonderes<br />

zu beachten, wenn ein Grundstück am<br />

Wasser erworben wird? Wie sichert man<br />

sich dagegen ab, dass Schäden zum Beispiel<br />

durch Überschwemmungen eintreten?<br />

Ein Versicherungsschutz ist hier essenziell.<br />

Gegen Überschwemmungen versichert die<br />

Gebäudeversicherung. Eventuell gibt es<br />

hier und bei der Hausratversicherung Risikoaufschläge.<br />

Dann nämlich, wenn das<br />

Grundstück an einem Fluss oder einem<br />

von Flüssen gespeisten See liegt. Diesen<br />

droht nämlich eher eine Überschwemmung<br />

als Häusern an Gewässern, die sich aus<br />

Grundwasser speisen. In den meisten Fällen<br />

handelt es sich aber bei den <strong>Berliner</strong> Wasserlagen<br />

um große Bauprojekte, die als<br />

Eigentumswohnungen angeboten werden.<br />

Wir stellen einige besondere Projekte vor.<br />

Mitte. Nördlich vom Hauptbahnhof entsteht<br />

die Europacity.„Das ist das wichtigste<br />

städtebauliche Projekt Berlins seit dem<br />

Bau des Potsdamer Platzes“, sagt Michael<br />

Divé, Sprecher der Buwog, die das Gelände<br />

entwickelt. „Hier schlägt das neue<br />

Herz der Metropole.“ Auf einem 40 Hektar<br />

großen Areal zwischen Nordhafen, Heidestraße<br />

und Humboldthafen entstehen<br />

Flächen zum Wohnen, für Büros, Einzelhandel<br />

und Gewerbe –alles gebaut nach<br />

ökologischen Prinzipien, also nachhal-<br />

...


Nr.15, Ausgabe 13./14. April 2019<br />

/ 5<br />

...<br />

tig und klimagerecht. Berlin-Spandauer<br />

Schifffahrtskanal, Humboldthafen, Spree –<br />

Wasser allerorten. Die Wohnungen und Bürogebäude<br />

direkt am Wasser sollen aber keine<br />

Lage exklusiv für die Bewohner sein. Das<br />

Quartier liegt schließlich mitten in der Stadt,<br />

dazu in einem von Touristen stark frequentierten<br />

Bereich, unweit der Mauergedenkstätte.<br />

Eine Uferpromenade steht allen offen. Die<br />

ersten Gebäude wurden bereits fertiggestellt<br />

und können besichtigt werden –www.europacity-berlin.de.<br />

Unweit vom Alexanderplatz<br />

befindet sich das neu errichtete Wohnensemble<br />

„c/o Mitte“ in der Rungestraße.<br />

Das Grundstück grenzt direkt an die Spree.<br />

Jede Wohneinheit verfügt über eine oder<br />

mehrere Freiflächen, die zum Fluss gerichtet<br />

einen Ausblick bis hin zum Fernsehturm<br />

bieten. Der Neubau ist bereits fertiggestellt<br />

–www.project-immobilien.com<br />

Im pulsierenden Bezirk Friedrichshain mit<br />

unverbaubarem Blick über die Spree<br />

entsteht das Projekt „Pure“.<br />

Bild:ZIEGERTGruppe<br />

Friedrichshain. An der East Side Gallery sind<br />

im Projekt Living Levels in Friedrichshain<br />

direkt am Wasser 62 Mietwohnungen und<br />

ein Hotel gebaut worden. Der Bau erregte<br />

Aufmerksamkeit, weil Anwohner die East<br />

Side Gallery gefährdet sahen, doch ein<br />

...<br />

DIE WERTSTEIGERNDE KAPITALANLAGE!<br />

Machen Sie sich Gedanken, wie Sie Ihr Geld noch kurzfristig anlegen können?<br />

Die HELMA Ferienimmobilien GmbH hilft Ihnen bei Ihrer Entscheidung.<br />

Erwerben Sie eine bereits fertiggestellte Immobilie und profitieren Sie schon<br />

in diesem Jahr von der vollen Rendite!<br />

Provisionsfrei<br />

vom Bauträger<br />

Im Hafendorf Zerpenschleuse, zwischen Berlin<br />

und dem Werbellinsee, direkt vor den Toren<br />

Berlins, am UNESCO-Biosphärenreservat gelegen,<br />

entstehen 200 exklusive Ferienhäuser in<br />

skandinavischer Architektur sowie ein Hafen<br />

mit 113 Bootsliegeplätzen. Das Wassergrundstück<br />

liegt direkt am Oder-Havel-Kanal. Das gesamte<br />

Grundstück wird real aufgeteilt und schlüsselfertig<br />

übergeben. Erfüllen Sie sich hier den<br />

Traum vom eigenen Ferienhaus am See.<br />

Das OstseeResort Olpenitz entsteht in einer der<br />

schönsten Urlaubsregionen Deutschlands: im<br />

Nordosten Schleswig-Holsteins, direkt zwischen<br />

Schlei-Mündung und Ostsee. Auf dem mehr als<br />

150 Hektar großen Areal entsteht ein neues und<br />

einzigartiges Ferienresort der Extraklasse. Ob<br />

Ferienwohnung, Apartment oder Ferienhaus, ob<br />

Selbstnutzer oder Kapitalanleger. Entdecken Sie<br />

die vielfältigen Möglichkeiten und sichern Sie sich<br />

Ihren Platz am Meer.<br />

Im NordseeResort Büsum entstehen 113 Ferienwohneinheiten<br />

in gehobener und moderner Ausstattung.<br />

Ob Ferienhaus oder Ferienwohnung –<br />

wir haben die perfekte Immobilie für Ihre Kapitalanlage<br />

geschaffen. Der Hafenort liegt an der<br />

Meldorfer Bucht, ca. 100 km nordwestlich von<br />

Hamburg. Der Deich, die „Watt’n Insel“ und die<br />

Familienlagune machen Büsum zu einem perfekten<br />

Urlaubsziel für Jung und Alt und lassen keine<br />

Wünsche offen. Vertriebsstart. Jetzt reservieren.<br />

Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie gleich einen persönlichen Termin:<br />

HELMA Ferienimmobilien GmbH, Tel. 030 /88720898und Tel. 0800 /724 33 18 (24 hkostenfreie Hotline)<br />

OstseeResort Olpenitz –Besichtigung täglich 11.00 –16.00 Uhr &nach Vereinbarung<br />

Hafenstraße 1in 24276 Kappeln, Ansprechpartner vor Ort: Alexander Augustowsky, Tel. 0175 /225 6424<br />

Hafendorf Zerpenschleuse –Besichtigung Fr. –So. von 11.00 –16.00 Uhr &nach Vereinbarung<br />

Eberswalder Weg in16348 Zerpenschleuse, Ansprechpartner vor Ort: Herr Volker Haeske, Tel. 0151 /167 666 16<br />

Mail: info@helma-ferienimmobilien.de ·www.helma-ferienimmobilien.de


6<br />

Bilder:ZiegertGruppe (2);BUWOG<br />

oben: No.1 Charlottenburgfeiert Richtfest.<br />

unten: 52° NordinGrünau<br />

...<br />

Kompromiss wurde gefunden. Das Grundstück<br />

liegt direkt am Wasser. Die Quadratmeterpreise<br />

liegen auf sehr hohem Niveau –<br />

www.livingbauhaus-berlin.de<br />

Halbinsel Stralau. Eine traditionelle Wasserlage<br />

in Berlin ist die Halbinsel Stralau zwischen<br />

der Spree und dem Rummelsburger See. Die<br />

Stralauer Kirche stammt bereits aus dem 15.<br />

Jahrhundert. Bei den <strong>Berliner</strong>n von heute ist<br />

der Ort als Ausflugsziel äußerst beliebt. Hier<br />

ist man nah an der Innenstadt und wohnt<br />

doch am Wasser und im Grünen. Bis vor kurzem<br />

wurde auch noch fleißig gebaut: Wohnhäuser,<br />

die zu den teuersten Lagen von ganz<br />

Berlin zählen. Das Bauprojekt Wave Waterside<br />

Living Berlin entsteht am westlichen Ende.<br />

Hier soll im Laufe des Jahres ein Gebäudeensemble<br />

mit 161 hochwertigen Eigentumswohnungen<br />

fertiggestellt werden. Die beiden<br />

Häuser auf dem Gelände des alten Osthafens<br />

zeichnen sich durch geschwungene Fassaden<br />

und Rundungen an der Spreeseite aus, wodurch<br />

die Bewegung einer Welle imitiert werden<br />

soll. Auf sieben Etagen befinden sich 29<br />

Apartments, 128 Wohnungen und vier Penthouse-Wohnungen<br />

mit Balkonen, Terrassen<br />

und Sonnendecks. Alle Bewohner können einen<br />

privaten, 50 Meter langen Bootssteg nutzen<br />

–www.bauwerk.de<br />

Grünau. Mehr als 100 Jahre standen auf dem<br />

Areal zwischen Dahme und Regattastraße<br />

Chemiefabriken. Vor vier Jahren begann die<br />

Buwog mit der Errichtung eines neuen Quartiers<br />

mit Namen 52° Nord, entsprechend dem<br />

Breitengrad, auf dem Berlin liegt. „52° Nord<br />

schafft beste Voraussetzungen für lebendiges<br />

Wohnen in Grünau“, sagt Buwog-Sprecher<br />

Michael Divé. Das Unternehmen ist auch hier<br />

der führende Entwickler.Die direkte Nähe zur<br />

Dahme und die quartierseigene Wasserfläche<br />

des Seefelds versprechen eine ganz besondere<br />

Lebensqualität, so Divé weiter.Mit 321 Mietund<br />

734 Eigentumswohnungen entsteht bis<br />

2024 ein neues Quartier mit direktem Zugang<br />

zur 600 Meter langen Uferpromenade. Für<br />

die Infrastruktur ist gesorgt, ein Kindergarten<br />

wurde fertiggestellt. Unterschiedliche Wohnkonzepte<br />

und kleinteilige Nachbarschaften<br />

prägen das Quartier –52grad-nord.de.<br />

Charlottenburg. Auf einem der letzten freien<br />

Wasser-Grundstücke der City West, oberhalb<br />

von Ernst-Reuter-Platz und Bahnhof Zoologischer<br />

Garten, entstehen 272 Eigentumswohnungen<br />

in 15 Häusern direkt an der Spree.<br />

Der schlichte Name des Projekts: „No.1<br />

Charlottenburg“. „Nirgendwo sonst kommen<br />

sich Wasser und Geschichte, Konzerne und<br />

Szene so nahe wie hier“, erklärt Sven Henkes<br />

vom Investor Ziegert Bank- und Immobilienconsulting<br />

–www.no1charlottenburg.de<br />

Spannende Projekte im<br />

besonders wasserreichen<br />

Südosten der Hauptstadt.<br />

Treptow-Köpenick. Besonders wasserreich ist<br />

der Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten.<br />

In den vergangenen zehn Jahren ist die Bevölkerung<br />

des Bezirks um 25.000 Einwohner<br />

gewachsen, ein Ende ist nicht in Sicht. Es<br />

müssen also Wohnungen her. Potenzial ist da<br />

–nach Schätzungen gibt es Flächen für etwa<br />

13.400 Wohneinheiten bis 2020. Für rund<br />

2.350 Wohneinheiten wurden bereits Baugenehmigungen<br />

erteilt. Besonders beliebt sind<br />

die Ortsteile, die Wasser haben, zum Beispiel<br />

Friedrichshagen am Müggelsee mit seinen Badestellen,<br />

dem Kurpark, Biergärten und Cafés.<br />

Das Projekt „Living Spree“ liegt südlich<br />

vom FEZ Wuhlheide direkt an der Spree. In<br />

der Nähe befindet sich der Mellowpark. Die<br />

36 Eigentumswohnungen, die zurzeit verkauft<br />

werden, sind in Stufen angelegt und enden in<br />

einem Ufergrundstück mit Bootsanlegeplatz.<br />

3- und 4-Zimmer-Wohnungen befinden sich<br />

in den modernen Gebäuden mit hellen Klinkern.<br />

Die Erdgeschosswohnungen verfügen<br />

über einen eigenen Garten –www.bewocon.<br />

com. Ganz in der Nähe zum Wissenschaftsund<br />

Technologiepark Adlershof entstehen 41<br />

Wohneinheiten im Projekt Parkquartier Altglienicke.<br />

Dahme und Teltow-Kanal sind gleich<br />

nebenan –www.project-immobilien.com.<br />

Reinickendorf. Der Reinickendorfer Ortsteil<br />

Tegel ist einer der attraktivsten Standorte im<br />

<strong>Berliner</strong> Nordwesten. Die Kaufkraft der Bewohner<br />

ist hoch, der Wert der Immobilien<br />

steigt. Mehrere Neubauprojekte –direkt am<br />

Wasser oder in dessen unmittelbarer Nähe<br />

–haben sich in den letzten Jahren in Tegel,<br />

Heiligensee und Konradshöhe angesiedelt.<br />

Umgeben vom Tegeler Forst, dem Humboldt-Schloss,<br />

seinem Schlosspark und dem<br />

alten Ortskern Tegel liegt das Projekt Humboldt-Insel.<br />

Das Areal wird umrahmt vom Tegeler<br />

Fließ und dem Tegeler Hafen. Auf einer<br />

Länge von fast 600 Metern bietet es exklusives<br />

Wohnen mit Wassersportmöglichkeiten in<br />

der direkten Nachbarschaft. Der Naturwissenschaftler<br />

Alexander von Humboldt gab der<br />

Insel ihren Namen.<br />

Am und auf dem Wasser. Am Ufer stehen sogenannte<br />

Townhäuser, moderne Reihenhäuser<br />

für Familien. Die Wohnbereiche wurden über<br />

die Terrassen ins Wasser hinaus gezogen. Der<br />

Verbundenheit zur Natur wird durch großzügige<br />

Glasflächen Rechnung getragen. Grundgedanke<br />

dabei war es, den Bogen zwischen<br />

dem naturbelassenen, sanft plätscherndem<br />

Fließ und dem Biotop, das sich zum Ortskern<br />

Tegel wendet, zu schlagen. Das innovative<br />

Energiekonzept mit eigenem Blockheizkraftwerk<br />

trägt dem Umweltschutz Rechnung. Eine<br />

Besonderheit der Wohnanlage sind die Floating<br />

Houses –schwimmende Häuser. „Großzügig<br />

konzipiert und ausgestattet mit mo-<br />

...


XXXXX<br />

Nr.16, Ausgabe 20./21.April 2019<br />

Nr.15, Ausgabe 13./14. April 2019<br />

/ 7<br />

dernster Technik, haben Floating Houses mit<br />

alten Hausbooten nichts mehr gemein“, so<br />

die Geschäftsleitung des Projektentwicklers,<br />

Martrade Immobilien. Auf einer Gesamtfläche<br />

von rund 220 Quadratmetern, verteilt über<br />

drei Etagen mit großflächigen Fenstern, kann<br />

man bequem und naturnah leben. Es gibt noch<br />

vier Floating Houses zu kaufen. Der Rest der<br />

Anlage hat bereits neue Besitzer gefunden –<br />

www.humboldtinsel.de<br />

BuwogsProjekt 52° Nordist nach dem Breitengrad,<br />

auf dem Berlin liegt, benannt.<br />

Bild:BUWOG<br />

In Spandau locken nicht nur<br />

schöne Lagen, sondern auch<br />

ein historisches Umfeld.<br />

Spandau. Der Stadtbezirk Spandau boomt und<br />

avanciert zu einem Geheimtipp unter den <strong>Berliner</strong><br />

Wohnadressen. Immer mehr Menschen<br />

entdecken die Vorzüge eines Bezirks, in dem<br />

sich städtische Vitalität und Nähe zur Natur<br />

zu einem ganz entspannten Mix verbinden.<br />

Das neue Wohnquartier „SpeicherBallett“<br />

liegt direkt am Wasser und ist von Grün umgeben.<br />

Gegenüber befindet sich die Spandauer<br />

Havel, vis-à-vis die Insel Eiswerder, ein Stückchen<br />

weiter die Zitadelle Spandau, eine der<br />

besterhaltenen Renaissancefestungen Europas.<br />

Die historischen Speicher mit markanter<br />

Silhouette am Ufer der Havel sind Mittelpunkt<br />

und Namensgeber des neuen Wohnquartiers<br />

SpeicherBallett mit etwa 600 Miet- und Eigentumswohnungen.<br />

Sie sind denkmalgeschützt<br />

und werden zeitgemäß saniert. Die exklusive<br />

Wasserlage, eine hochwertige Ausstattung und<br />

durchdachte Grundrisse sollen das Speicher-<br />

Ballett prägen. Die Räume sind offen, der freie<br />

Blick ist etwas ganz Besonderes. Außerdem<br />

öffnen sich alle Wohnungen zum Wasser –egal<br />

ob Etagenwohnung, Maisonette oder Wohnung<br />

mit Garten. Die Bauarbeiten beginnen<br />

in diesem Jahr. Die Fertigstellung ist in zwei<br />

bis drei Jahren. www.speicherballett.de<br />

Hakenfelde/Haselhorst. In den nächsten fünf<br />

Jahren errichten die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen<br />

Gewobag und WBM<br />

ein neues Wohnquartier mit rund 2500 Wohnungen<br />

in der Wasserstadt Oberhavel –die<br />

„Waterkant Berlin“. Das Viertel unweit der<br />

Spandauer Innenstadt entsteht zu beiden Seiten<br />

der Havel, in den Ortsteilen Hakenfelde<br />

und Haselhorst. „Hier verbinden sich bezahlbare<br />

Wohnqualität und echte Naturerlebnisse<br />

mit urbanem Lebensgefühl“, verspricht Gewobag-Sprecherin<br />

Anne Grubert. Der erste<br />

Bauabschnitt der Gewobag wird im Sommer<br />

2020 fertiggestellt. 362 Wohnungen werden<br />

dann direkt am östlichen Havelufer zwischen<br />

Spandauer-See-Brücke und Wasserstadtbrücke<br />

zur Verfügung stehen. Baubeginn für den zweiten<br />

Bauabschnitt mit 486 Wohnungen ist im<br />

September dieses Jahres –soist es geplant. Das<br />

Besondere: 120 Wohnungen werden gefördert<br />

und sind belegungsgebunden. Wasserlagen gibt<br />

es also auch für den kleineren Geldbeutel. Im<br />

Sommer vergangenen Jahres war Baubeginn.<br />

Interessenten können sich zurzeit bewerben –<br />

www.waterkant-berlin.de<br />

TorstenWeigel<br />

Haustrends 2019<br />

Bild: MichaelChristianPeters Fotodesign<br />

Jedes Jahr gibt es Neuerungen rund ums Bauen und<br />

Wohnen. Dass die Häuserfassaden grüner werden<br />

und die Digitalisierung auch in dieser Branche Einzug<br />

hält, ist ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird.<br />

Neben Innovationen und Technologien, die die Branche<br />

verändern, gibt es auf Anbieter- und Kundenseite<br />

ein immer größeres Bewusstsein im Umgang mit<br />

Ressourcen. Zur Nachhaltigkeit beim Bauen und<br />

Wohnen gehören hochenergieeffiziente Gebäude<br />

mit intelligentem Wandaufbau und die Verwendung<br />

modernster Energiespartechnik<br />

Lesen Sie mehr über die Haustrends 2019 –<br />

hier am kommenden Sonnabend!<br />

Immobilienwelten<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Magazin für Immobilien,Wohnen, Bauen und Design<br />

Haustrends 2019 04<br />

Kurz &gut<br />

Markant so l der „Tower B5“ das Projekt<br />

„Am Oktagon“ in Adlershof prägen. Die<br />

Fertigste lung ist im Frühjahr 2020 geplant.<br />

Rechtsexperten<br />

Wenn der Nachbar auf dem Balkon zu<br />

viel gri lt ode raucht: So können sich<br />

betro fene Mieter dagegen wehren.<br />

Solardach 2.0<br />

Es gibt nach wie vor eine Vergütung für<br />

das Einspeisen von Sonnenstrom –sowie<br />

weitere solare Verdienstmöglichkeiten.<br />

Bild:BDF/BeilharzHaus<br />

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Zernsdorf–<br />

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andere Urlaub<br />

machen<br />

Im Projekt „QuartierSeeblick“ der<br />

hit.-Unternehmensgruppe<br />

entstehenschöneWohnungen<br />

undDoppelhaushälften<br />

Zernsdorf als Stadtteil von Königs Wusterhausen<br />

liegt im Herzen des wald- und seenreichen<br />

Landes Brandenburg. Esliegt auch anden Ufern<br />

vondrei Seen, vondenen der größte,der Krüpelsee,<br />

von der Dahme durchflossen wird. Mit ihrer schönen<br />

Landschaft der Dahme-Seen-Region und ihren<br />

historischen Denkmälern bietet die Stadt Raum für<br />

Ruhe und Entspannung und liegt dennoch nur jeweils<br />

40 Minuten mit dem Auto von Berlin, Potsdam<br />

und dem Spreewald entfernt.<br />

Auch auf unterschiedlichen Wasserwegen ist Zernsdorf<br />

erreichbar: Über die Dahme und die Spree,die<br />

<strong>Berliner</strong> Gewässer, den Scharmützelsee, verschiedene<br />

Kanäle, die Oder, und sogar über die Ostsee<br />

gelangt man mit dem Boot in das Naherholungsgebiet.<br />

Unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

zu Wasser, zuFuß oder mit dem Fahrrad<br />

in Zernsdorf oder dem Umland sprechen sowohl<br />

Familien als auchSingles,Jung und Alt gleichermaßen<br />

an. Die nahe gelegene A10 –südlicher <strong>Berliner</strong><br />

Ring –verbindet Zernsdorf mit Berlin. Der voraussichtlich<br />

imJahr 2020 eröffnende Flughafen Berlin-<br />

Schönefeld ist nur rund 20 Minuten mit dem Auto<br />

entfernt. Die Anbindung an das <strong>Berliner</strong> S-Bahn-Netz<br />

ist ebenfalls gegeben.<br />

Kitas und Grundschulen befinden sich inder Nähe<br />

des Quartiers. Weiterführende Schulen liegen im<br />

benachbarten Umfeld, und auch die Nahversorgung<br />

ist sichergestellt.<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Betonwerks an<br />

der Karl-Marx-Straße entsteht das „Quartier Seeblick“.<br />

Das überwiegend nach Süden ausgerichtete<br />

Grundstück überzeugt mit seiner traumhaften<br />

Wasserlage am Krüpelsee. 17Ensemblehäuser und<br />

22 Doppelhaushälften verteilt auf drei Zeilen realisiert<br />

die Hanseatische Immobilien Treuhand (hit.)<br />

auf einer Gesamtfläche von 11.855 Quadratmetern.<br />

Die Grundstücksgrößen variieren von zirka 150 bis<br />

505 Quadratmeter. Esentstehen Wohnflächen von<br />

zirka 90 bis 148 Quadratmeter.Alle Häuser werden<br />

mit energetischeffizienter und umweltfreundlicher<br />

Fernwärme versorgt. Die energieeffiziente Bauweise<br />

nach KfW 55-Standard ermöglicht den Hauseigentümern<br />

staatliche Förderungen. Dazu zählt die<br />

Gewährung eines Darlehens bis zu 100.000 Euro<br />

über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

zuzüglich Tilgungs-Zuschuss von 5 Prozent der<br />

Darlehenssumme –oder bis zu 5.000 Euro rückzahlungsfrei.<br />

Die energieeffiziente Bauweise senkt<br />

Energiekosten und schont die Umwelt. Jedem Ensemblehaus<br />

und jeder Doppelhaushälfte werden<br />

ein bis zwei Stellplätze zugeteilt. Ein Gartengeräteschuppen<br />

gehört zur Grundausstattung. Die Kaufpreise<br />

beginnen bei 299.000 Euro, die Fertigstellung<br />

des Gesamtprojekts ist für 2020 geplant.<br />

1972 wurde in Stade die „hit. Hanseatische Immobilien<br />

Treuhand GmbH +Co.“ gegründet. Das bis Ende<br />

2017 inhabergeführte Unternehmen hat sich kontinuierlich<br />

zur Unternehmensgruppe entwickelt Mit<br />

seinen mittlerweile über 100 Fachkräften entwickelt<br />

es werthaltige, komfortable und wirtschaftliche Immobilien<br />

–partnerschaftlich, zuverlässig und fair.<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Torben Busse<br />

(030) 25 09 250-5555, www.hit-immobilien.de torben.busse@hit-eigenheime.de


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Immobilienwelten Nr. 15, Ausgabe 13./14. April 2019 / 10<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Hauswand gerissen, Schaden am Badezimmer: Aufden Reparaturkosten<br />

wirdder Besitzer der betroffenen Wohnung wohl sitzen bleiben.<br />

Bild:gettyimages/Villeroy &Boch<br />

§<br />

Ich bin Mitglied in einer Wohnungseigentümergemeinschaft.<br />

In der Außenwand meines Badezimmers<br />

ist ein vertikaler Riss entstanden,<br />

der hinter der Badewanne bis in den Boden<br />

verläuft. Die gesamte Außenwand<br />

ist gerissen. Sie ist Gemeinschaftseigentum,<br />

und die Sanierung dieses Risses<br />

müsste nach meinem Verständnis zu<br />

Lasten der Gemeinschaft gehen. Aber<br />

wer muss für die aufwändige Reparatur<br />

des Badezimmers aufkommen?<br />

Für die Instandsetzung des Gemeinschaftseigentums<br />

ist grundsätzlich die Eigentümergemeinschaft<br />

verantwortlich (Abweichung<br />

gegebenenfalls in Ihrer Teilungserklärung).<br />

Dies betrifft alle Schäden am Gemeinschaftseigentum.<br />

Verursacht ein Mangel am Gemeinschaftseigentum<br />

Schäden am Sondereigentum<br />

(zum Beispiel Fliesen), ist dafür der<br />

jeweilige Eigentümer verantwortlich. Anders<br />

ist es, wenn durch die Sanierung des Gemeinschaftseigentums<br />

auf Sondereigentum eingewirkt<br />

wird. In diesem Fall greift §14,4WEG.<br />

Es besteht ein Schadenersatzanspruch.<br />

§<br />

Wir sind Eigentümer in einer<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft.<br />

Nun hat ein Mieter im Garten,<br />

der Gemeinschaftseigentum ist,<br />

auf dem Rasen ein 2,50 Meter hohes<br />

Trampolin mit drei Metern Durchmesser<br />

aufgebaut, ohne jemanden zu fragen.<br />

Gemäß der Teilungserklärung hat<br />

die gemeinschaftliche Benutzung des<br />

Grundstücks schonend und pfleglich zu<br />

erfolgen. Für den Gärtner ist es jetzt<br />

problematisch, den Rasen richtig zu mähen.<br />

Darf der Mieter ohne Zustimmung<br />

des Vermieters oder aller Eigentümer<br />

wirklich ein so großes Trampolin aufbauen<br />

und nutzen?<br />

Fraglich ist, wie das Gemeinschaftseigentum<br />

nach der Gemeinschaftsordnung und den<br />

Beschlüssen der Eigentümergemeinschaft<br />

verwendet werden darf. Sollte es auch dem<br />

Kinderspiel dienen, kann das Trampolin noch<br />

zulässig sein. Das Landgericht München hatte<br />

in einem Fall auf einer Sondernutzungsfläche<br />

angenommen, dass es sich nicht um<br />

eine bauliche Veränderung handelt (Aktenzeichen:<br />

1S17182/17). Sie können die Situation<br />

aber klären, indem eine Benutzungsordnung<br />

für die Gartenfläche erlassen wird.<br />

Darin kann auch ein Verbot des Aufstellens<br />

von Gegenständen geregelt werden.<br />

Erik Reinke ist Fachanwalt<br />

für Miet- und Wohneigentumsrecht in Köln.<br />

www.hkm-law.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

OHV<br />

Die Bevölkerung wuchs im Jahr 2017<br />

nicht mehr so schnell wie in den Vorjahren:<br />

Sie wuchs um 38.665 Personen<br />

auf dann 3.613495 Menschen. Dasist<br />

dennoch der höchste Wert seit<br />

dem Zweiten Weltkrieg.<br />

HVL<br />

OPR<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

BAR<br />

LICHTENBERG<br />

2018 wohnten im Bezirk Lichtenberg<br />

286.246 Menschen. Sie warenim<br />

Durchschnitt42,6Jahrealt.Das<br />

Haushaltsnettoeinkommen proMonat<br />

betrug durchschnittlich 1.925 Euro<br />

(bei 1,75 Personen proHaushalt).<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenik<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: IBB Wohnungsmarktbericht 2018<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 15, Ausgabe 13./14. April 2019 / 11<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

LEGENDE<br />

Haus<br />

Dachgeschoss<br />

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Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

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Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

A+ bis H, zum Beispiel B<br />

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Hochwertige Kunststofffenster erfüllen viele wichtige Aufgabenfür Wohnkomfortund Sicherheit.<br />

Die Hauptrolle dabei spielt der perfekte Aufbau des Rahmens.<br />

Tageslicht, Sonnenwärme und der<br />

Blick ins Grüne erhöhen den Wohnkomfort.<br />

Allein deswegen lohnt es<br />

sich, Fenster sorgfältig zu planen. Mit der<br />

richtigen Ausstattung verbessern sie die<br />

Energiebilanz sowie den Schutz vor Einbrechern<br />

und Lärm. Viele Baufamilien und Sanierer<br />

entscheiden sich für Kunststofffenster,<br />

die sehr viele Vorteile in sich vereinen.<br />

Das liegt vor allem an den Materialeigenschaften<br />

der Kunststoffprofile und der gut<br />

durchdachten Rahmengeometrie. Für maximale<br />

Stabilität sollten Qualitätsprofile in<br />

Klasse A-Qualität für die Fenster verwendet<br />

werden, die die Norm DIN EN 12608 erfüllen,<br />

etwa des Unternehmens Veka.<br />

Neues Wohngefühl. Der Unterschied zu den<br />

alten Fenstern macht sich sofort bemerkbar:<br />

Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Lärm werden<br />

deutlich wirkungsvoller aus den Innenräumen<br />

ferngehalten, und die wertvolle Heizenergie<br />

bleibt im Haus. Das wiederum senkt<br />

die Wohnnebenkosten, schont die Umwelt<br />

und erhöht den Wert der Immobilie. Zudem<br />

ist der Pflegeaufwand bei Kunststofffenstern<br />

niedrig –kein Streichen nötig. Voraussetzung<br />

für die Nutzung der Vorteile ist<br />

der fachgerechte Einbau. Ansprechpartner<br />

ist deswegen der Fensterbaufachbetrieb vor<br />

Ort. Die Experten können auch bei der Beantragung<br />

von Fördermitteln helfen. Denn:<br />

Für die Investition in moderne Fenstersysteme<br />

gibt es öffentliche Fördermittel als Anschubfinanzierung<br />

für weniger Heizkosten<br />

und damit mehr Energieeffizienz.<br />

Die Wärme bleibt drinnen, Kälte,<br />

Feuchtigkeit, Einbrecher und<br />

Straßenlärm bleiben draußen.<br />

Langfingern das Handwerk erschweren. Das<br />

bevorzugte Ziel von Einbrechern sind die<br />

Fenster. Ältere Modelle mit geringer Sicherheitsstufe<br />

öffnen sie meist in wenigen Sekunden.<br />

Wenn die Langfinger allerdings länger<br />

als einige Minuten brauchen, um sich Zutritt<br />

zu verschaffen, brechen sie ihr Vorhaben<br />

meist ab. Werseine Fenster austauscht,<br />

sollte deswegen mindestens auf die Widerstandsklasse<br />

RC2 achten –derartige Fenster<br />

verfügen über eine einbruchhemmende<br />

Verglasung, Pilzkopfzapfen-Beschläge und<br />

abschließbare Fenstergriffe. Aber auch die<br />

Stabilität der Profile spielt eine wichtige Rolle.<br />

Auf der sicheren Seite sind Eigentümer mit<br />

Kunststofffenstern aus stahlverstärkten Profilsystemen.<br />

Die stabilen Mehrkammerprofile<br />

von Veka sind Basis für eine Sicherheitsausstattung<br />

bis zur höchsten Widerstandsklasse.<br />

Lärm bleibt draußen. Wer, wie die meisten, im<br />

städtischen Umfeld wohnt, sollte sich auch<br />

Gedanken zum Schallschutz der Fenster<br />

machen. Dabei kommt es vor allem auf die<br />

Art der Verglasung an. Schallschutzfenster<br />

bestehen aus mehreren Einzelscheiben mit<br />

ausreichend großem Zwischenraum, damit<br />

sich die Schwingungen nicht von der einen<br />

auf die andere Scheibe übertragen. Auch hier<br />

sind die Profile ausschlaggebend. Denn sie<br />

müssen sowohl das Gewicht der Verglasung<br />

tragen als auch dauerhaft dicht schließen.<br />

Für die Wandungen der Mehrkammerprofile<br />

wird mehr Material eingesetzt. Das macht<br />

sich nicht nur beim Schallschutz bemerkbar,<br />

sondern hat auch Auswirkungen auf den<br />

Wärmeschutz und die langjährige Funktionssicherheit<br />

der Kunststofffenster. Übrigens:<br />

Die Kunststofffenster gibt es in vielen Farben<br />

und sogar Holzdekoren. (gkl)


Nr.15, Ausgabe 13./14. April 2019<br />

/ 15<br />

Bilder:Dmitriy Yagovkin<br />

DasFutteralhaus istein kleinesHolzhaus<br />

(Minimalhaus), dessen Innenausbau der Kunde<br />

selbst aus einer Reihe von Bausteinen bestimmen<br />

kann. Esgibt zweiGrößen: 25 Quadratmeter<br />

Wohnraum für ein bis zweiPersonen und<br />

50 Quadratmeter bis zu vier Personen.<br />

Lieferzeit: acht bis zwölf Wochen.<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

MAXIM KURENNOY,NATALIYASUKHOVA<br />

Häuser für die nächste Generation, die sich aufsWesentliche konzentriert. Oder auch Häuser für Ferienparks, die auf kleinem Raum allesbieten,<br />

wasder Urlauber baucht: Maxim Kurennoyund NataliyaSukhova verfolgen ihreVision –und überarbeiten deren Umsetzung.<br />

Herr Kurennoy,was bedeutet „Futteralhaus“?<br />

Kurennoy: „Futteral“ ist ein altes deutsches<br />

Wort für „maßgeschneiderte Hülle”. Solche<br />

präzise gefertigten Etuis wurden früher beispielsweise<br />

für Duellpistolen und für Navigationsinstrumente<br />

hergestellt. Unsere Häuser<br />

sind genauso präzise auf die Bedürfnisse<br />

der Menschen zugeschnitten wie ein Futteral<br />

–ohne unnötiges Drumherum.<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?<br />

Kurennoy: Vor sieben Jahren habe ich in<br />

Russland das erste Futteralhaus entworfen.<br />

Als das erste Kind kam, wollte ich mit meiner<br />

Familie aufs Land ziehen, aber das war<br />

nicht möglich, weil man dort nicht bauen<br />

konnte. So beschloss ich, das Haus in Moskau<br />

zu bauen, wo ich damals wohnte, und<br />

es aufs Dorf zu bringen. Ein Haus, das den<br />

höchsten ökologischen Standards entspricht.<br />

Das haben wir dann auch gemacht und so<br />

wurde die Idee geboren.<br />

Frau Sukhova, Sie haben in Berlin zusammen<br />

mit Herrn Kurennoy die Futteralhäuser und ihr<br />

Innenleben sowie die elektrische Ausstattung<br />

entworfen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?<br />

Sukhova: Maxim kontaktierte mich über<br />

Facebook. Wir sprachen darüber, dass seine<br />

Geschäftsidee in Russland keine große Rolle<br />

spielt, weil das Thema Umweltschutz sich<br />

dort noch nicht so durchgesetzt hat. Wirwaren<br />

uns recht schnell einig, dass es aber in<br />

Europa einen Bedarf für diese Häuser gibt<br />

und so kam Maxim vor fünf Jahren nach<br />

Maxim Kurennoy, Gründer der Futteralhaus<br />

GmbH, und Architektin NataliyaSukhova<br />

Berlin. Seither haben wir das Futteralhaus<br />

beständig weiterentwickelt.<br />

Wasist neu hinzugekommen?<br />

Kurennoy: Zum Beispiel die Solarmodule<br />

auf dem Dach: Sie verdienen dem Hauseigentümer<br />

Geld, selbst wenn er nicht da ist.<br />

Denn der überschüssige Strom wird in eine<br />

Ladestation für Elektroautos eingespeist, die<br />

jeder nutzen kann. Mit Hilfe einer App finden<br />

die Fahrer von E-Autos den Ladepunkt.<br />

Durch das Aufladen können bis zu 1200<br />

Euro pro Jahr hereinkommen.<br />

Wie kommt das Futteralhaus in Deutschland an?<br />

Kurennoy: Der Bedarf ist groß. Wir haben<br />

unser Angebot online vorgestellt und erhielten<br />

gleich über 100 Anfragen. Aber leider ist<br />

Bild:Natalia Smirnova<br />

in Deutschland alles sehr geregelt. Unser ursprünglicher<br />

Gedanke –kaufen, schnell einziehen,<br />

auch temporäre Nutzung ohne große<br />

Umstände –funktioniert hier nicht. In anderen<br />

Ländern wie Norwegen und Frankreich<br />

gibt es nicht so viele bürokratische Hürden,<br />

dort läuft es besser.<br />

Haben Sie dann Ihr Geschäftsmodellgeändert?<br />

Kurennoy: Ja. Wenn man mehrere Futteralhäuser<br />

auf einmal aufstellt –zum Beispiel<br />

als Ferienpark –, lohnt sich der Aufwand<br />

der Baugenehmigung. Dies Angebot stößt<br />

auf großes Interesse. In Kleinmachnow und<br />

in Dortmund sind wir in Verhandlungen mit<br />

Entwicklern, die vier und sechs Häuser aufstellen<br />

wollen. VonBeginn der Geschäftsidee<br />

bis jetzt haben wir ungefähr eine halbe Million<br />

Euro in die Idee gesteckt. Jetzt sind wir<br />

auf der Suche nach Investoren, um zu wachsen<br />

und die Häuser weiterzuentwickeln.<br />

Glauben Sie, dass sich die Art, wie wir wohnen,<br />

in naher Zukunft stark ändern wird?<br />

Sukhova: Auf jeden Fall! Wir Menschen<br />

lernen, mit immer weniger Sachen zu leben.<br />

Die Digitalisierung macht das möglich.<br />

Stereoanlage, Fernseher und Schreibmaschine<br />

werden durch ein einziges Gerät ersetzt,<br />

einen Laptop. Die jungen Menschen<br />

konzentrieren sich auf das Unverzichtbare.<br />

Sie teilen sich Dinge, verbringen viel Zeit in<br />

gemeinsam genutzten Räumen – ein neuer<br />

Lebensstil.<br />

Das Interview führte Ingrid Bäumer

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