Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
hierhin und dorthin, aufwärts und abwärts, bald zu<br />
Punkten werdend, bald breit und flach wie schwarze<br />
flatternde Hände.<br />
Selbst in den Sonnenstrahlen ist ein ewiges Zittern,<br />
denn immer herrscht Wind und verweht ihr Licht mit<br />
jagenden Wolken; es geht ein Schwanken und Zausen<br />
von früh bis abends, von abends bis früh durch die<br />
Blätter und Zweige der Bäume, und nie kommen<br />
Früchte zur Reife – schon der Mai bläst alle Blüten<br />
davon. Die Natur ringsum ist krank von der Unrast<br />
im Schlosse.<br />
<strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> sieht sich vor seiner Rechentafel<br />
sitzen, er ist zwölf Jahre alt, drückt die Hände fest an<br />
die Ohren, um das Schlagen der Türen und das unablässige<br />
Treppauf, Treppab der Mägde nicht zu hö-<br />
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