Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
– die Mädchen drängen sich, daß er ihnen wahrsage<br />
aus der Hand und Karten; die Leute verstummen,<br />
als er ihnen ihre Vergangenheit zuraunt, schleichen<br />
scheu davon.<br />
<strong>Leonhard</strong> bleibt die ganze Nacht mit ihm beisammen<br />
und zecht; im Rausch übermannt ihn bisweilen<br />
ein Grausen, daß es kein Mensch ist, der da vor<br />
ihm sitzt. Oft verschwinden seine Züge – er sieht nur<br />
die weißen Zähne blitzen, hinter denen Worte hervorkommen,<br />
halb Echo dessen, was er selber spricht,<br />
halb Antworten auf kaum gedachte Fragen.<br />
Als lese der Mann in seinem Gehirn die innersten<br />
Wünsche: stets bringt er auch das gleichgültigste<br />
Gespräch zum Schluß auf die Templer. <strong>Leonhard</strong> will<br />
ihn aushorchen, ob ihm ein gewisser Vitriaco bekannt<br />
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