Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
straffen sich, der Sarg sinkt in die Tiefe; die Männer<br />
steigen die steinernen Stufen hinab, dumpfes Hallen<br />
aus dem Gewölbe, Sand knirscht, feierliche Stille.<br />
Lautlos tauchen ernste Gesichter empor aus der Gruft,<br />
die Falltür neigt sich, klappt ins Schloß, Staub wirbelt<br />
aus den Fugen, das blanke Kreuz liegt waagrecht.<br />
– Die Kerzen erlöschen, verglimmen; an ihrer Stelle<br />
flackern wieder die Kienspäne auf dem kleinen Herd,<br />
Altar und Heiligenbilder werden zur kahlen Wand.<br />
Erde bedeckt die Quadern, die Kränze zerfallen zu<br />
Moder, die Gestalt des Priesters zergeht in der Luft,<br />
<strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> ist wieder allein mit sich selbst.<br />
Seit der alte Graf nicht mehr lebt, gärt es unter der<br />
Dienerschaft; die Leute weigern sich, den sinnlosen<br />
Befehlen zu gehorchen, einer nach dem andern schnürt<br />
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