Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
tem Gebälk, fügen sich zu einem Ganzen; ein verbogener<br />
bronzener Pendel zaubert die braune Uhr der<br />
Kinderjahre hinein in wiedergeborene Gegenwart,<br />
tausend Blutstropfen alter Qual werden leuchtende<br />
rote Sprenkel im Phönixgefieder des Lebens.<br />
Eine Schafherde, von lautlosen Hunden zu breitem<br />
grauen Viereck gescheucht, zieht die Wiesen hinunter;<br />
er frägt den Hirten nach den Bewohnern des<br />
Schlosses, der Mann murmelt etwas von verwunschener<br />
Gegend und einem alten Weib, der letzten<br />
Bewohnerin der Brandstätte – einer bösartigen Hexe<br />
mit einem Blutmal auf der Stirn wie Kain, die unten<br />
im Meiler wohnt – zieht eilig und mürrische seines<br />
Weges.<br />
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