Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
– erziehen läßt, damit sie beide, Sohn und Tochter<br />
– für immer frei bleiben sollen vom Bewußtsein der<br />
Schuld an einer Blutschande selbst für den Fall, daß<br />
der Fluch der Eltern bei ihnen wiederkehre und sie<br />
zusammenführt als Mann und Weib.<br />
Wort für Wort geht es aus einem angsterfüllten Brief<br />
seines Vaters, der fern in einer fremden Stadt daniederliegt,<br />
an die Mutter hervor, in dem er sie beschwört,<br />
nichts zu unterlassen, um künftiger Entdeckung vorzubeugen,<br />
und auch den Brief sofort zu verbrennen.<br />
Erschüttert wendet <strong>Leonhard</strong> die Augen ab; wie ein<br />
Magnet zieht es ihn, weiter zu lesen – er ahnt, daß<br />
da noch Dinge stehen, die dem Geschehnis in der<br />
Kapelle auf ein Haar ähnlich sehen, ihn an die äußerste<br />
Grenze des Entsetzens treiben müssen, wenn er<br />
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