Gustav-Meyrink Meister Leonhard
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> • Novelle<br />
Wutverzerrte Gesichter schweben zwischen den<br />
Stämmen, halblaute Stimmen murren, das alte<br />
bucklige Weib aus dem Meiler steht wieder vor der<br />
Kapelle, fuchtelt mit hageren Armen, deutet auf die<br />
Teufelssilhouette im Schnee, winkt den abergläubischen<br />
Bauern, glotzt mit irren Augen wie mit zwei<br />
grünlichen Sternen unverwandt durch die Scheiben.<br />
Auf ihrer Stirne glüht ein rotes Muttermal.<br />
<strong>Meister</strong> <strong>Leonhard</strong> rührt sich nicht, er weiß, daß<br />
die da draußen ihn erschlagen kommen, weiß, daß<br />
der Teufelsschatten, der aus ihm herausfällt auf den<br />
Schnee und ein Nichts bedeutet und jeder Bewegung<br />
seiner Hand folgen muß, die Ursache der Wut der<br />
abergläubischen Menge ist, aber er weiß auch, daß<br />
der, den sie erschlagen: sein Leib, nur ein Schatten<br />
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