03.05.2019 Aufrufe

world of mtb Magazin Enduro & Trail 2019

In der Enduro & Trail Ausgabe 2019 des deutschen Mountainbike Magazins world of mtb findest du ausführliche Biketests, Tipps zur Fahrtechnik, uvm.

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KURVENREICH<br />

<strong>Trail</strong> Trophy / Manfred Stromberg<br />

Nach dem Rennen sind die Teilnehmerinnen fertig, aber glücklich und stolz.<br />

Und selbst, wenn mehr Höhenmeter auf dem Programm<br />

stehen, als du gewohnt bist: An so einem Tag entfaltet<br />

man ganz von selbst ungeahnte Kräfte. Und das wiederum<br />

ist dann ein richtig gutes Training.<br />

4. Aufgeben geht immer: Und wenn es doch zu viel ist,<br />

dann kannst du immer noch abbrechen und zurückrollen<br />

– jederzeit. Keiner wird dich dafür verurteilen, außer<br />

vielleicht dein innerer Kritiker. Aber auf den solltest du<br />

beim Rennenfahren eh nie hören.<br />

5. Lampenfieber abstellen: Vor Publikum zu fahren ist für<br />

die meisten eine Horrorvorstellung. Aber von den Zuschauern<br />

bekommst du beim Rennen-Fahren überhaupt<br />

nichts mit – dank Tunnelblick. Es ist unmöglich, die<br />

Menschen am Streckenrand bewusst wahrzunehmen,<br />

wenn du in Fahrt bist. Und wenn du stockst, wirkt das<br />

Anfeuern Wunder. Noch nie habe ich erlebt, dass sich<br />

Zuschauer über jemanden lustig gemacht hätten, bei<br />

dem es nicht läuft. Ganz im Gegenteil, es wird sogar geholfen<br />

(darf ich erwähnen, dass mir ein netter Zuschauer<br />

bei der Megavalanche 2013 mein Hinterrad wieder eingebaut<br />

hat, nachdem sich die Achse gelöst hatte – oder<br />

werde ich dann im Nachhinein disqualifiziert?).<br />

6. Keine Angst vorm Überholtwerden: Überholmanöver<br />

sind bei <strong>Enduro</strong>-Rennen ganz normal. Je nachdem,<br />

wie lang die Stage ist, kann es schon mal passieren,<br />

dass man mehrmals überholt wird. Wenn du hinter dir<br />

jemanden rufen hörst, machst du bei der nächstmöglichen<br />

Gelegenheit Platz und fährst danach einfach<br />

weiter. Selbst die Schnellsten überholen sich gegenseitig.<br />

Überholt werden ist kein Fehler, kein Versagen und<br />

nichts, w<strong>of</strong>ür man sich entschuldigen muss – es gehört<br />

einfach dazu.<br />

7. Vertraue deinem Körper: Blind-Racing, also ein Rennen<br />

ohne vorheriges Training auf den Stages, klingt gruselig.<br />

Dabei ist das manchmal fast leichter. Aus dem Flow heraus<br />

fährt sich vieles <strong>of</strong>t flüssiger, als wenn man es vorher<br />

anschaut. Vertraue auf deinen Körper und das, was<br />

er weiß: Er wird anhalten, wenn die Stelle zu schwierig<br />

ist – er wird weiterfahren, wenn sie für dich machbar ist.<br />

So wie er es auf jeder Bike-Tour schon immer macht.<br />

Das gilt natürlich auch dann, wenn du die Stage vorher<br />

abgefahren bist.<br />

8. Neugier statt Ziele: Viele Renn-Neulinge stecken sich<br />

gerne Ziele für ihr erstes Rennen. Besonders beliebt:<br />

„Hauptsache, nicht Letzte werden!“ Damit setzt man<br />

sich aber nur selbst unter Druck. Hilfreicher ist eine<br />

<strong>of</strong>fene, neugierige Haltung: „Mal sehen, welchen Platz<br />

ich mache“ oder sogar „Mal sehen, ob ich es schaffe,<br />

das Rennen zu Ende zu fahren“. Damit wird man sich<br />

selbst gegenüber viel toleranter. Eine Studie an Handball-Pr<strong>of</strong>is<br />

hat gezeigt, dass sich weibliche Sportlerinnen<br />

für Fehler viel härter verurteilen als ihre männlichen<br />

Kollegen. Eine neugierige Haltung hilft, weniger streng<br />

mit sich selbst zu sein – und dadurch <strong>of</strong>fener für neue<br />

Herausforderungen.<br />

Ein langer Tag auf genialen <strong>Trail</strong>s zusammen mit Freunden<br />

– mehr nicht<br />

Auch wenn es dann wirklich nur für den letzten Platz<br />

reicht: Das Leben geht weiter – ich spreche aus Erfahrung.<br />

Am Ende erinnert man sich ohnehin mehr an das Erlebnis<br />

als an irgendeine Platzierung. Und wenn jemand fragt,<br />

klingt das Ergebnis sowieso immer beeindruckend. Ich bin<br />

zum Beispiel schon mal 34. bei den <strong>Enduro</strong> World Series<br />

geworden. Wer weiß schon, dass das der vorletzte Platz<br />

war? Einen Vorteil hat es eben doch, zu den wenigen zu<br />

gehören. Wir sind alle Top 50 – auch ohne zu trainieren!<br />

Text Hannah Röther<br />

108<br />

<strong>world</strong> <strong>of</strong> <strong>mtb</strong> Nº3.19

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