world of mtb Magazin Enduro & Trail 2019

IM FOKUS
Flüssiges Fahren kommt meist nicht vom Pedalieren, sondern von der richtigen Arbeit mit dem Untergrund. Selbst natürliche Wege können wie Pumptracks gefahren
werden – üben sollte man dennoch erst einmal auf dem "idealen" Gelände.
3. Nutze natürliche Geländeformen zu deinem Vorteil!
Es bringt nichts, immer nur durchzutreten. Im Gegenteil: Beim Pedalieren
kann es leichter vorkommen, dass du dich verausgabst und
Fehler machst. Nutze deshalb unterschiedliche Geländeformen, um
Geschwindigkeit zu erhalten und im Idealfall aufzubauen. Sobald du
tief genug stehst und Arme und Beine stark gebeugt sind, kannst du
Kuhlen, Stufen und Wellen im Trail nutzen, um dein Vorderrad aktiv
hinein, darüber und hindurch zu drücken. Das erhöht nicht nur die
Geschwindigkeit, sondern stellt auch sicher, dass dein Rad mehr Bodenkontakt
hat. Das wiederum hilft dir bei anderen Fahrmanövern,
wie zum Beispiel beim Bremsen oder beim Kurvenfahren. Am besten
lässt sich dies auf einem Pumptrack üben. Das richtige Timing ist es,
worauf es bei dieser Fahrtechnik am meisten ankommt: Versuche auf
einem Pumptrack in einen natürlichen Rhythmus zu kommen und
deine Geschwindigkeit aktiv zu beeinflussen. Das macht nicht nur
Spaß, sondern trainiert auch deine Kondition.
4. Optimiere deine Kurveneinfahrten!
Auf der Geraden lässt sich am wenigsten Zeit herausholen. Es sind
die Kurven, in denen du deinen Vorsprung ausbauen oder einfach
nur deine flüssige Fahrt erhalten kannst. Gerade in engen und steilen
Kurven ist es schwer, einen sauberen und „runden“ Fahrstil beizubehalten.
Häufigste Lösung ist hier das Blockieren des Hinterrades.
Das so genannte „backwheel steering“ ist noch immer beliebt, doch
zerstört es zum einen den Trail und ist zum anderen nicht wirklich effizient.
Besser: Verschaff dir Platz! Nur so kannst du deine Geschwindigkeit
hoch halten. Versuch dir kurz vor der Kurveneinfahrt auf der
kurvenäußeren Seite so viel Platz wie möglich zu verschaffen – um so
weiter außen du mit der Kurvenfahrt beginnst, um so größer kann dein
Kurvenradius ausfallen, was eine höhere Geschwindigkeit ermöglicht.
Such dir dabei eine Linie, die möglichst wenig Hindernisse beinhaltet
und fahre in einem Zug durch. In der Kurvenausfahrt gibst du bereits
wieder Druck aufs Vorderrad, um so deine Fahrt aktiv fortführen zu
können.
Versetze dein Hinterrad: Abhilfe schafft hier auch das Versetzen
des Hinterrades. Du hebst dabei das Hinterrad an und versetzt
es zum Kurvenäußeren, ohne dabei die Vorderradbremse zu nutzen.
Damit zeigt das Rad schneller zum Kurvenausgang und hilft somit,
auch engste Kurven geschmeidig und flüssig zu durchfahren. Der Impuls
für das Versetzen des Hinterrades muss hier allerdings sehr groß
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world of mtb Nº3.19