world of mtb Magazin Enduro & Trail 2019

FAHRTECHNIK
Was SchnELl und sicher maCHt
DIE SAISON HAT SOEBEN BEGONNEN, DER HOMETRAIL FUNKTIONIERT SCHON WIEDER RECHT GUT, ABER GERADE IN
VERBLOCKTEN ODER ALPINEREN TRAILS IST NOCH LUFT NACH OBEN? KEIN PROBLEM. WIR STELLEN FÜNF
ENDURO-FAHRTECHNIKEN VOR, DIE DICH SICHERER UND DAMIT AUCH SCHNELLER MACHEN.
Um an der eigenen Fahrtechnik wzu arbeiten, ist es oft sinnvoll, Geschwindigkeit herauszunehmen oder auch einfach mal vom Bike zu steigen. Gerade in verblocktem und
schwierigem Gelände hilft es, mögliche Linien erst einmal abzulaufen und damit zu verinnerlichen. Die direkte Linie ist dabei oft eine sehr gute Wahl.
1. Scanne das Gelände und erkenne dadurch Möglichkeiten!
Der vorausschauende Blick ist einer der essenziellsten Punkte auf dem
Weg zu einer schnellen und flüssigen Fahrweise. Das klingt erst einmal
einfach, ist aber dennoch schwer umzusetzen, da oft eingefahrene
Sehmuster aufgebrochen werden müssen und es eines hohen Maßes
an Konzentration bedarf. Idealerweise sollten wir unseren Blick fließen
lassen – und zwar dorthin, wo wir in etwa drei Sekunden sein werden
und wo wir fahren möchten. Unser Blick leitet uns aktiv durch den Trail.
Bleiben wir mit dem Blick an einem Hindernis haften, steigt die Wahrscheinlichkeit,
kurze Zeit später an diesem auch physisch hängen zu
bleiben. Nehmen wir mit unserem Blick zukünftige Aktionen vorweg,
können wir aktiver handeln und müssen weniger reagieren. Zum Üben
eignen sich einfachere Trails und vor allem kurze Stücke. Es reicht,
sich zu Beginn nur zehn bis 30 Sekunden ausschließlich auf die Blickführung
zu fokussieren. Wer mag, sagt sich dabei den Weg, der auf
Grundlage des Scannens gewählt wird, laut vor.
2. Nicht um Hindernisse herumfahren! Wähle die direkte Linie!
Hindernisse wollen umschifft werden – dieses Credo erweist sich nicht
nur im Alltag als falsch, sondern gerade auch bei Enduro-Rennen. Das
Umfahren von Hindernissen ist meist mit Richtungs- und Geschwindigkeitswechseln
verbunden. Beides sorgt für Unsicherheit und erhöht die
Gefahr zu stürzen. Große Laufräder, stabile Reifen und eine geschmeidige
Position auf dem Bike machen vieles möglich. Hier bietet es sich
an, bei Trainingsrunden einfach mal die ein oder andere direkte Linie
zu testen, damit das Hirn sich neu orientiert und die Scheu verliert.
world of mtb Nº3.19 127