world of mtb Magazin Enduro & Trail 2019

FEDERGABELTEST
DT SWISS F 535 ONE
DIE GABEL
Der Fahrwerkskomponentenbereich ist kein Neuland für den Schweizer Laufradspezialisten.
Vor zehn Jahren legte DT Swiss seine erste Federgabel auf. Seit letztem
Jahr attackiert DT mit der schwarzen Schönheit, genannt F 535 ONE, die Enduro-Szene.
Sie sollte aber nicht nur durch ihre optischen Vorzüge glänzen, sondern
auch durch ihre inneren Werte überzeugen. Bei der Federung kommt eine Kombination
aus Luft- und Stahlfeder zum Einsatz. Die Stahlfeder agiert nur in den
ersten 30 Millimetern, so soll das Losbrechmoment deutlich minimiert werden. Für
den restlichen Federwegsbereich kommt die Luftfeder zum Zuge. Die individuelle
Anpassung der Federkennlinie, ob linear oder progressiver, erfolgt mit bis zu drei
Volumenspacern. Maßgeblich soll aber auch die Dämpfungseinheit die Federkennlinie
beeinflussen. Herzstück der neuen F 535 One bildet die sogenannte Plushport-Dämpfungseinheit.
Diese arbeitet nicht nur, wie herkömmliche Dämpfungssysteme,
geschwindigkeits-, sondern auch federwegsabhängig. Möglich macht dies
eine zusätzliche Bohrung im Low-Speed-Druckstufen-Kreislauf. Je tiefer die F 535
One im Federweg steckt, desto mehr verschließt eine Kolbenstange diese Öffnung.
So soll ein zu Beginn sensibles Ansprechverhalten realisiert werden, gefolgt von
einem mittleren Bereich mit gutem Gegendruck sowie einer ansteigenden Progressionskurve
gegen Ende des Federwegs.
AUF DEM TRAIL
Die F 535 One ist ein optischer Leckerbissen – verschiedene Stellen sind mit Abdeckkappen
versehen, wie beispielsweise das Luftventil. Dadurch gestaltet sich das
Set-up etwas aufwendiger, da vorher die mit Torx-Schrauben montierten Kappen
entfernt werden müssen. Clever aber, dass dieser Torx im Spannhebel der Steckachse
integriert ist. In der Praxis spricht die F 535 One speziell zu Beginn sensibel
an, besitzt aber dennoch eine gewisse Straffheit. Verglichen mit Marzocchi oder
SR Suntour ist sie über die gesamte Federwegsbandbreite nicht so plüschig und eher
von der sportlichen Fraktion. Nach schnell aufeinander folgenden Stufen kommt die
DT geschwind wieder hoch und steht stabil im mittleren Federwegsbereich. Standardmäßig
sind zwei Volumenspacer montiert, maximal sind drei möglich. Die Gabel
besitzt damit eine gewisse Endprogression; für den sehr sportlichen Fahrer auf harten
Strecken könnte diese aber noch etwas stärker sein. Definiert und gut erreichbar lässt
sich der Druckstufen-Hebel in die drei Fahrmodi Open, Drive und Lock verstellen.
Das Grund-Set-up aus der Anleitung hat für alle drei Testfahrer sehr gut gepasst.
Design
Ansprechverhalten
durchdachte Details
Schutzblech
Leitungsführung gebrochen
zu geringe Endprogression für
sportliche Fahrer
umständliche Einstellbarkeit
(Abdeckungen)
1 2
[1] Der Spannhebel der Thru Axle verfügt über einen integrierten
6-Millimeter-Inbus und -Torx T10 [2] Open, Drive, Lock – diese drei
Fahrmodi stehen parat. Im Open-Modus ist noch mittels 11 Klicks ein
Feintuning der Low-Speed-Druckstufe möglich
Preis [Euro] 1.149
Getestete Version F 535 ONE 29" 160mm
Gewicht [g]* 2.167 (68 Fender)
Erhältlich für Laufradgrößen ["] 29/27,5+ / 27,5
Federweg bei 27,5" [mm] 130 / 140 / 150 / 160
Federweg bei 27,5+" [mm] 130 / 140 / 150 / 160
Federweg bei 29" [mm] 130 / 140 / 150 / 160
Einstellmöglichkeiten Luftdruck / Fahrmodi
Open, Drive, Lock / Low-Speed-Druckstufe /
Low-Speed-Zugstufe / Luftkammervolumen
Schaftrohr, Optionen 1 1/8 auf 1.5" tapered
Einbauhöhe [mm]** 571
Ausfallenden, Optionen Thru Axle 15x110 Boost
Scheibenbremsaufnahme ["] PM7
Max. Scheibendurchmesser [mm] 203
Max. Systemgewicht [kg] 130 (bei weniger
Federweg bis 150 kg möglich)
Max. Reifenfreiheit ["] 3,0/2,8 (27,5+"/29")
Standrohrdurchmesser [mm] 35
Offset [mm] 51
Lieferumfang Fender / Volumenspacer /
Set-up-Guide
Farboptionen Black
www.dtswiss.com
world of mtb Nº3.19
85