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Spökenkieker Nr. 373 - 05/2019

Maiwoche vom 17. bis 19. Mai 2019 auf dem Lohwall in Warendorf // Westfälischer Hansetag am 18. - 19. Mai 2019 // Muttertag // Schützenfest in Füchtorf // Erweiterung der Mensa der Sekundarschule II in Sassenberg // Neues von der Feuerwehren // Neues aus den Schulen // Classic Day 2019 am 26. Mai in Everswinkel // Job-Offensive // u.v.m.

Maiwoche vom 17. bis 19. Mai 2019 auf dem Lohwall in Warendorf // Westfälischer Hansetag am 18. - 19. Mai 2019 // Muttertag // Schützenfest in Füchtorf // Erweiterung der Mensa der Sekundarschule II in Sassenberg // Neues von der Feuerwehren // Neues aus den Schulen // Classic Day 2019 am 26. Mai in Everswinkel // Job-Offensive // u.v.m.

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41<br />

Eine Tanne zum Verlieben<br />

Eine Verbindung von Heimatliebe und Naturschutz<br />

Nachwuchsförderung: Myriam von Korff, Josef Lienker, Dr. Olaf Gericke,<br />

Ferdinand von Korff, Clemens Knappheide und Josef Uphoff wünschen<br />

dem Bäumchen eine gute Zukunft<br />

„Ein Chef zum Verlieben“, „Ein<br />

Schatz zum Verlieben“, ein „Vater“,<br />

ein „Engel“, eine „Robbe“, ein<br />

„Hausboot“ – die Reihe der Objekte,<br />

in die man sich in den Augen fleißiger<br />

Autoren verlieben kann, scheint<br />

schier endlos. Und vermutlich<br />

schreckt die Belletristik auch nicht<br />

davor zurück, dass uns irgendwann<br />

sogar ein „Schnitzel“, ein „Couchtisch“<br />

oder ein „Insektenspray“ zum<br />

Verlieben ins Haus stehen.<br />

Ein Tanne zum Verlieben gab es es<br />

allerdings wirklich: die Liebestanne<br />

in den von Korffschen Wäldern bei<br />

Harkotten in Füchtorf, ganz nah am<br />

Grenzweg zu Niedersachsen. Ein<br />

grandioser Baum, rund 150 Jahre<br />

gewachsen, und eine Art „Tinder“<br />

oder „Parship“ der Vergangenheit.<br />

Als „beliebter Treffpunkt für Füchtorfer,<br />

Glandorfer, Milter und Schweger“,<br />

wie sich der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Heimatvereins<br />

Füchtorf, Clemens Knappheide, erinnert,<br />

war sie zum festen Bestandteil<br />

eines Brauches geworden: Paaren<br />

denen es gelang drei Mal um die<br />

Tanne zu tanzen, ohne dabei ins<br />

Wasser des nur einen Schritt entfernten<br />

Bachs zu fallen, war eine<br />

gute, liebende Zukunft verheißen.<br />

Die Zukunft der Tanne – und mit ihr<br />

dieser Brauch – endete vor 37 Jahren<br />

am 19. Januar 1982. Da wurde<br />

der altersschwache Baum, nicht<br />

ohne mannigfaltigen Protest, gefällt.<br />

Jugendliche der Zeit steuerten ein<br />

kleines, hoffnungsvolles Gedicht<br />

bei: „Wenn die alte Tanne jetzt kriegt<br />

Hiebe – pflanzen wir eine neue mit<br />

viel Liebe. Lasst uns noch einmal<br />

um die alte tanzen, und im Frühjahr<br />

eine neue pflanzen.“<br />

37 Frühjahre später war es Ende<br />

April <strong>2019</strong> nun endlich so weit. Eine<br />

Weißtanne aus Bad Lippspringe, gestiftet<br />

vom Kreis Warendorf und<br />

transportiert vom Mitgliedern des<br />

Heimatvereins, soll nun die Tradition<br />

erneuern, an die lange Jahre nur ein<br />

Findling mit einer angebrachten Plakette<br />

erinnerte. Trotz des Anschaffungspreises<br />

von 110 Euro, der sich<br />

durch die Herkunft aus einer Baumschule<br />

erklärt, wirkt sie inmitten vieler<br />

hoher Bäume auf den Laien ziemlich<br />

mickrig. Allerdings wurde sie bewusst<br />

gewählt, denn eine unwesentlich<br />

größere hätte bereits das 6-fache<br />

gekostet, ohne Garantie auf sicheres<br />

Anwachsen.<br />

Die großen Bäume ringsherum, erklärte<br />

der Eigentümer des Waldes,<br />

Ferdinand Freiherr von Korff, der seinen<br />

Dank an Kreis und Heimatverein<br />

richtete, haben durch voraufgegangene<br />

Unwetter und den trockenen<br />

Sommer des Vorjahres ordentlich<br />

gelitten. Um die Ausbreitung des<br />

Borkenkäfers zu verhindern, werden<br />

viele von ihnen in Kürze weichen<br />

müssen. Insgesamt sind es 400 bis<br />

500 Festmeter Holz auf 25 Hektar<br />

Wald, die geerntet werden, weil man<br />

seinerzeit nicht mit derartigen Entwicklungen<br />

gerechnet hat.<br />

Die Weißtanne, Abies alba, ist für<br />

diesen Käfer und viele andere Gefahren<br />

nicht so anfällig. Sie ist sehr<br />

robust, sowie für den Standort und<br />

Boden gut geeignet. Sie anzupflanzen<br />

ist auch ein Zeichen bewussten<br />

Naturschutzes, denn der „Baum des<br />

Jahres 2006“ steht in vier Bundesländern<br />

bereits auf der Liste der gefährdeten<br />

Bäume. „Wir verbinden<br />

heute Heimatliebe mit Naturschutz“,<br />

so Landrat Dr. Olaf Gericke, der gemeinsam<br />

mit Freifrau Myriam von<br />

Korff und Bürgermeister Josef<br />

Uphoff symbolisch zum Spaten griff,<br />

um dem Bäumchen noch etwas<br />

Standfestigkeit zu schenken. Die<br />

Firma Hülsmann aus Füchtorf hatte<br />

zuvor den fachmännischen Aushub<br />

des Bodens durchgeführt. Im Anschluss<br />

wurde bei Musik und Bockwurst<br />

noch ein wenig gefeiert.<br />

Bis das historische Flurdenkmal die<br />

Größe ihrer Vorgängerin erreichen<br />

wird, kann es durchaus mehrere<br />

Jahrzehnte dauern. Derzeit wird darüber<br />

nachgedacht, eine Möglichkeit<br />

zu schaffen, um in der Nähe der<br />

Tanne sogenannte „Liebesschlösser“<br />

anzubringen.<br />

Die kfd im Bistum Münster und Maria 2.0 rufen auf:<br />

Mahnwache am 12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> und Kirchenstreik vom 11.-18.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

Erneuert die Kirche! Fordert der Vorstand des kfd-Diözesanverbandes Münster e. V. v.li.n.re.: Gaby Reimann,<br />

Maria Terbeck, Barbara Richter-Hoffschlag, Reinhilde Riesenbeck, Judith Everding, Barbara Issel, Elisabeth<br />

Jansen, Ute Albrecht. Foto: Andrea Niemann<br />

Am Sonntag, 12. Mai von 11.00 -<br />

11.30 Uhr findet auf dem Domplatz<br />

in Münster eine zentrale<br />

Mahnwache im Rahmen der Aktionswoche<br />

Maria 2.0 statt.<br />

Die Maria 2.0-Initiatorinnen und der<br />

kfd-Diözesanverband Münster e. V.<br />

halten eine kurze Ansprache, die<br />

ihre Klagen, Forderungen und Sehnsucht<br />

nach einer glaubwürdigen Kirche<br />

zum Ausdruck bringt.<br />

Zusammen fordern sie:<br />

• Eine radikale Erneuerung der Katholischen<br />

Kirche und den Zugang<br />

von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern!<br />

• Kein Amt für Missbrauchstäter<br />

und Vertuscher sowie die selbstverständliche<br />

Überstel-lung der Täter<br />

an weltliche Gerichte und Kooperation<br />

mit den Strafverfolgungsbehörden!<br />

• Die Aufhebung des Pflichtzölibats!<br />

• Die Ausrichtung der kirchlichen<br />

Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit<br />

der Menschen!<br />

So streiken die Frauen vom 11.-18.<br />

Mai <strong>2019</strong> für die Erneuerung der Kirche:<br />

Während des einwöchigen Kirchenstreiks<br />

betreten Frauen keine Kirche<br />

und verrichten keine Dienste. Sie<br />

gestalten den Streik aktiv mit Gottesdiensten<br />

auf den Gemeindeplätzen<br />

und vor den Kirchentüren. Symbolisch<br />

drücken die Frauen mit weißen<br />

Betttüchern ihre Trauer und ihr<br />

Mitgefuḧl, aber auch die Hoffnung<br />

auf einen Neuanfang für die Katholische<br />

Kirche aus. Zu allen Aktionen<br />

sind auch Männer eingeladen.<br />

Hintergrund<br />

Frauen sind die Säulen der Gemeinden,<br />

ohne ihre vielfältigen ehrenamtlichen<br />

Dienste kann keine Pfarrgemeinde<br />

auskommen. Zu sagen<br />

haben sie jedoch in der katholischen<br />

Kirche so gut wie nichts, der<br />

Zugang zu Ämtern bleibt ihnen bislang<br />

verwehrt.<br />

Der Auslöser ist der Missbrauchsskandal<br />

in der Katholischen Kirche.<br />

Die Ursachen liegen tief in den<br />

männlich dominierten Machtstrukturen<br />

und veranlassten engagierte<br />

Frauen der Heilig Kreuz Gemeinde in<br />

Münster, alle Frauen zu einem Kirchenstreik<br />

aufzurufen. Unter dem<br />

Namen „Maria 2.0“ streiken sie und<br />

erhalten viel Zuspruch und Beteiligung<br />

aus vielen Gemeinden in ganz<br />

Deutschland.<br />

Die kfd kämpft mit seiner Forderung<br />

für das „Diakonat der Frau“ schon<br />

lange für eine Gleichberechtigung<br />

von Frauen in der Katholischen Kirche<br />

und startete bereits Ende 2018<br />

die bundes-weite Aktion #Macht-<br />

LichtAn zur Erneuerung der Kirche.<br />

Der Frauenverband unterstuẗzt die<br />

Initiative Maria 2.0 und rief im Vorfeld<br />

alle kfd-Gruppen im Bistum<br />

Münster dazu auf, den Kirchenstreik<br />

vom 11. - 18. Mai <strong>2019</strong> aktiv zu unterstuẗzen.<br />

Maria 2.0-Aktionen von kfd-Gemeinden<br />

gibt es z. B. in Recklinghausen,<br />

Sonsbeck, Legden,<br />

Rheurdt, Wesel-Schermbeck,<br />

Lüdinghausen, Ahlen, Münster Hiltrup<br />

und Amelsbüren, Hamm, Sassenberg,<br />

Münster Wolbeck, Ibbenbüren,<br />

Haltern am See, Telgte<br />

Weitere Infos unter<br />

http://www.mariazweipunktnull.de<br />

https://www.kfd-muenster.de<br />

Der kfd-Diözesanverband Münster<br />

e. V. ist mit rund 100.000 Mitgliedern<br />

in rund 500 pfarrlichen Gruppen<br />

der größte Verband im Bistum<br />

Münster. Er verhält sich nicht neutral<br />

zu den drängenden Problemen unserer<br />

Zeit, sondern vertritt eigene<br />

(kirchen-) politische Standpunkte.<br />

Als größter ka-tholischer Frauenverband<br />

in Kirche und Gesellschaft<br />

meldet er sich regelmäßig zu Wort.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

auf unserer Website unter: www.kfdmuenster.de

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