Berliner Kurier 22.05.2019

26 SPORT
*
BERLINER KURIER, Mittwoch, 22. Mai 2019
Vier gewinnt! Hertha-Block
träumt vonEM
Turnier in Italien könnte ganz im
Zeichen der Blau-Weißen stehen
Maximilian Mittelstädt
machte in dieser Saison
einen Riesensprung,
zählt auch bei der U21 zu
den Leistungsträgern.
Von
SEBASTIAN SCHMITT
Berlin – Es wäre die Krönung
ihrer vorläufigen
Karriere und ein weiteres
dickes Ausrufezeichen für
die Nachwuchsarbeit von
Hertha BSC. Heute nominiert
U21-Bundestrainer
Stefan Kuntz seinen vorläufigen
Kader für die EM
in Italien und San Marino
(14. bis 30. Juni). Gleich
vier blau-weiße
Profis stehen auf
Kuntz’ DFB-Zettel
für die Mission
Titelverteidigung.
„Dann bilden wir einen
richtigen Hertha-
Block. Das wäre cool
und schon ein Vorteil.
Wir sind eingespielt und
verstehen uns sehr gut“,
freut sich Mittelstädt auf
KURIER-Nachfrage. Neben
dem Linksverteidiger dürfen
sich Lukas Klünter (22), Jordan
Torunarigha (21) und Arne
Maier (20) Hoffnungen
machen, in Italien dabei zu
sein. Nominiert Kuntz alle
vier, stellt Hertha die meisten
DFB-Spieler für das Turnier.
Es wäre der erneute Beweis
und eine große Auszeichnung
für die starke
blau-weiße Nachwuchsarbeit.
Zur Erinnerung: 2017, beim
Titelgewinn in Polen, stemmten
mit Niklas Stark (hofft
parallel auf eine erneute Nominierung
von Bundestrainer
Joachim Löw für die A-Elf),
Davie Selke und Mitchell
Weiser drei Herthaner den
Pokal in den Himmel von
Krakau.
Die Chancen, dass diesmal
sogar ein Quartett dabei ist,
stehen gut. Allen voran Mittelstädt,
der bei der schweren
Generalprobe gegen Mitfavorit
Frankreich
(2:2) Ende März
das zwischenzeitliche
2:0
schoss.
Auch
Rechtsverteidiger
Klünter
und Innenverteidiger Torunarigha
können damit rechnen,
direkt nach dem blauweißen
USA-Trip ins U21-
Trainingslager zu reisen. In
Südtirol wird neunTage lang
an der Fitness und Taktik gefeilt,
bevor der DFB in der
Vorrunde auf Dänemark, Serbien
und Österreich trifft.
Klünter, der als Köln-Profi
bereits beim Triumph 2017
(ohne Einsatz) dabei war,
spielte inseinem ersten Hertha-Jahr
eine starke Rückrunde
und sich wieder in den
DFB-Fokus. Torunarigha verpasste
zwar wegen eines lädierten
Sprunggelenks die
letzten sieben
Liga-Partien,
ist aber wieder fit.
Dagegen wird es für Maier
ein Wettlauf gegen die Zeit.
Der Mittelfeld-Stratege stieg
erst vergangene Woche nach
einer Verletzung am Innenband
ins Training ein, verzichtete
deswegen auf die
USA-Reise.
Sollte Maier, der
noch für die U19
Spielen könnte,
rechtzeitig fit
werden, kann
auch er fest
mit einer EM-
Einladung
rechnen. „Arne
hat bei seinem
U21-Debüt gezeigt,
warum er sehr wertvoll
für uns sein
kann“, lobt Kuntz.
Beste Aussichten
also für den Hertha-
Block, in Italien in
die Fußstapfen ihrer
Vorgänger zu treten.
„Da würde ein
Traum in Erfüllung
gehen. Wir haben
gegen Frankreich
und in England (2:1)
bewiesen, dass wir
mit den ganz großen
mithalten
können“, gibt
sich Mittelstädt
bereits
angriffslustig.
Arne Maier
trainiertin
Berlin und
will rechtzeitig
für
die U21
gesund
sein.
Lukas
Klünter
will seinen
zweiten
EM-Titel –
diesmal aber
auch auf dem
Platz stehen.
Wieder fit:
Jordan
Torunarigha
hofft,bei
der EM
dabei
zu sein.
Fotos: City-Press
Wird Karsten Heine jetzt Tusches BossinAltglienicke?
Ex-Herthaner könnte beim Regionalligisten auf Andreas Zimmermann folgen
Bei Union wie Hertha gleichermaßen eine Hausnummer: Karsten Heine.
Foto: imago images/Huebner
Berlin –Andreas Zimmermann
ist bei der VSG Altglienickenach
nur einem Jahr schon wieder
Geschichte.Wie der KURIER in
seiner Online-Ausgabe berichtete,
musste der 49-Jährige bei
der Volkssportgemeinschaft seinen
Sessel räumen. Heißer Anwärter
auf die Zimmermann-
Nachfolge ist jetzt Karsten Heine
(64).
Wird „Kuller“ jetzt Tusches
Boss? Torsten Mattuschka stieg
ja letzten Sommer dort als Co-
Trainerein. Das Union-Idol und
der langjährige Talente-Entwicklervon
Hertha kennen sich
gut.
Daniel Böhm, SportlicherLeiter
der VSG, bestätigte gegenüber
dem KURIER, dass Heine
ein ganz heißer Anwärter ist, betonte
aber auch, dass er noch
weitere Gespräche führen will.
„Bis Sonntag soll eine Entscheidung
stehen“, so Böhm.
Heine ist seit drei Jahren ohne
Trainerjob. Der mehrfache
Übungsleiter der Eisernen (1988
-1990, 1996/1997) und Dauercoach
bei Hertha (1991 bis 1995
und 2004 bis 2013) war zwischen
2013 und 2016 für Chemnitz
in der 3. Liga tätig.
Die VSG beendete die Regionalliga-Saison
nur auf Rang 14,
befand sich über weite Strecken
der Spielzeit in Abstiegssorgen.
„Andreas fand zwar, dass er einiges
hier geleistet hat, aber wir
waren der Meinung, dass das zu
wenig gewesen ist“, so Böhm.
Kommendes Spieljahr soll mehr
rausspringen. Mit Tusches und
KullersHilfe. Mathias Bunkus