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Berliner Kurier 25.05.2019

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Sonnabend, 25. Mai 2019<br />

NACHRICHTEN<br />

Assange droht lebenslang<br />

Europäische Union verlassen<br />

sollen. Das Europaparlament<br />

wäre von 751 auf<br />

705 Sitze geschrumpft. 46<br />

der 73 britischen Sitze, die<br />

durch den Brexit frei geworden<br />

wären, wären zu<br />

einer Reserve geworden<br />

für mögliche neue EU-<br />

Mitgliedsstaaten. 27 der<br />

britischen Mandate sollten<br />

auf 14 Staaten verteilt werden,<br />

die derzeit unterrepräsentiert<br />

sind. Doch der<br />

Brexit ist auf den 31. Oktober<br />

verschoben, wenn er<br />

denn stattfindet. Das führt<br />

zu der ungewöhnlichen Situation,<br />

dass Großbritannien<br />

an der Europawahl<br />

teilnehmen muss. Denn<br />

das neue Europaparlament<br />

konstituiert sich bereits<br />

Anfang Juli, also vier Monate<br />

vor dem möglichen<br />

Brexit-Datum.<br />

▶ Wann gibt es Ergebnisse?<br />

Erst am frühen Montagmorgen<br />

wird klar sein, wie<br />

sich das neue Europaparlament<br />

genau zusammensetzt.<br />

Erste Hochrechnungen<br />

aus sieben Ländern<br />

werden allerdings bereits<br />

am Sonntagabend um 18<br />

Uhr erwartet. Das sind<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Zypern, Griechenland, Ir-<br />

Das EU-Parlament<br />

EKR<br />

Nationalkonservative<br />

S&D<br />

Sozialdemokraten<br />

Grüne/EFA<br />

185<br />

GUE/NGL 52<br />

Linke<br />

ALDE<br />

Liberale<br />

52<br />

69<br />

land, Malta und die Niederlande.<br />

Um 19 Uhr gibt<br />

es Hochrechnungen aus<br />

Bulgarien und Kroatien,<br />

um 20 Uhr kommen<br />

Frankreich, Dänemark<br />

und Spanien hinzu. Um 21<br />

Uhr folgen Hochrechnungen<br />

aus Polen, Portugal,<br />

Rumänien und Schweden.<br />

Eine erste Projektion über<br />

die wahrscheinliche Zusammensetzung<br />

des Europaparlaments<br />

gibt es um<br />

21.15 Uhr. Kurz nach Mit-<br />

751<br />

Sitze*<br />

*2 Sitzevakant<br />

Abgeordnete nach Fraktionen<br />

EVP<br />

Konservative<br />

216<br />

dpa Grafik; Quelle: Europaparlament (Stand 23. April 2019)<br />

77<br />

36<br />

42<br />

EFDD<br />

20 Rechtspopulisten<br />

Fraktionslose<br />

ENF<br />

Rechtspopulisten<br />

ternacht müsste die Zusammensetzung<br />

des Europaparlaments<br />

dann ziemlich<br />

genau feststehen.<br />

▶ Welche Auswirkungen<br />

auf die Bundespolitik<br />

sind zu erwarten?<br />

Die Europawahl ist ein<br />

wichtiger Stimmungstest<br />

fürdie Bundespolitik. Entsprechend<br />

groß ist die Anspannung.<br />

Vor allem SPD-<br />

Chefin Andrea Nahles<br />

steht unter Druck. Seit<br />

Wochen gibt es Gerüchte<br />

über eine mögliche Ablösung.<br />

Ob es so weit<br />

kommt, hängt von der<br />

Schwere der zu erwartenden<br />

Wahlniederlage<br />

ab. Ein Ergebnis<br />

um die 18<br />

Prozent gilt angesichts<br />

der Lage als ehrbar,<br />

bei 16 Prozent würde es<br />

unruhig, unter 15 Prozent<br />

droht der Aufstand. Auch<br />

CDU-Chefin Union Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer<br />

wird sehr genau verfolgen,<br />

wie weit der schwarze<br />

Balken nach unter geht.<br />

Für Kramp-Karrenbauer<br />

verläuft die rote Linie<br />

bei 30 Prozent. Darunter<br />

wird es ungemütlich.<br />

Die Grünen<br />

sind drauf und<br />

dran,<br />

an der<br />

SPD vorbeizuziehen.<br />

Mit großen<br />

Zugewinnen<br />

im Vergleich zur<br />

letzten Europawahl<br />

darf die AfD<br />

rechnen.<br />

Foto: Matt Dunham/AP/dpa<br />

Foto: Luca Bruno/AP<br />

Washington –175 Jahre<br />

Knast? Die US-Justizbehörden<br />

haben die Anklage gegen<br />

Wikileaks-Gründer Julian<br />

Assange deutlich verschärft.<br />

Jetzt wird der 47-Jährige<br />

wegen der Veröffentlichung<br />

von Geheimdokumenten<br />

auch unter dem US-Spionagegesetz<br />

angeklagt.<br />

Nordkorea kritisiertUSA<br />

Pjöngjang –ImStreit um<br />

sein Atomwaffenprogramm<br />

verstärkt Nordkorea seine<br />

Kritik an den USA. Der Dialog<br />

werde „nie wiederaufgenommen,<br />

solange die USA<br />

ihre derzeitige Berechnungsmethode<br />

nicht aufgeben und<br />

mit einer neuen Methode<br />

kommen“, hieß es in einer<br />

Erklärung.<br />

Le Pen muss zurückzahlen<br />

May-Day:Rücktritt in London<br />

Am Brexit gescheitert: GroßbritanniensPremierministerin gibt ihreÄmter auf<br />

London – Nach monatelangem<br />

Machtkampf in der Brexit-Krise<br />

hat die britische Premierministerin<br />

Theresa May am Freitag<br />

ihren Rücktritt angekündigt. Sie<br />

gibt am 7. Juni die Führung ihrer<br />

Konservativen Partei ab und<br />

wird bis Ende Juli auch als Regierungschefin<br />

ersetzt. Da sehr<br />

EU-kritische Nachfolgekandidaten<br />

in den Startlöchern stehen,<br />

wächst neue Furcht vor einem<br />

Chaos-Brexit Ende Oktober. EU-<br />

Kommissionschef Jean-Claude<br />

Juncker quittierte Mays Ankündigung<br />

mit Bedauern, Kanzlerin<br />

Angela Merkel äußerte Respekt.<br />

May war seit Jahresbeginn<br />

dreimal im Unterhaus daran gescheitert,<br />

eine Mehrheit für den<br />

mit der EU ausgehandelten Austrittsvertrag<br />

zu bekommen.<br />

Nach einem letzten Kompromissversuch<br />

diese Woche bekam<br />

sie aus der eigenen Partei derartig<br />

viel Druck, dass sie schließlich<br />

den seit Monaten erwarteten<br />

Schritt vollzog: Im roten Kostüm<br />

trat May vor Downing Street 10<br />

und verlas ihre Erklärung –am<br />

Ende unter Tränen. „Ich werde<br />

in Kürze die Aufgabe abgeben,<br />

die für mich die größte Ehre meines<br />

Lebens bedeutete“, sagte sie<br />

sichtlich emotional. Dass sie den<br />

Brexit nicht habe vollziehen<br />

können, werde sie immer tief bedauern.<br />

Rücktrittunter<br />

Tränen:<br />

Premiermini<br />

sterin<br />

Theresa<br />

May.<br />

Foto: Alberto Pezzali/Xinhua/dpa<br />

Luxemburg –Klatsche für<br />

Marine Le Pen: Die Rechtspopulistin<br />

muss 300000<br />

Euro zu Unrecht bezogener<br />

Gelder an das EU-Parlament<br />

zurückzahlen. Begründung<br />

des EuGH: Die damit bezahlte<br />

Mitarbeiterin habe nicht<br />

im Parlament, sondern für Le<br />

Pens Partei gearbeitet.<br />

Rückzug schon im Juni?<br />

Berlin – Sahra Wagenknecht<br />

könnte sich früher als geplant<br />

von ihrem Amt als Co-Chefin<br />

der Linken-Bundestagsfraktion<br />

zurückziehen. Geschäftsführer<br />

Jan Korte zur „taz“:<br />

„Die beiden Vorsitzenden<br />

streben noch vor der Sommerpause<br />

an, den Fraktionsvorstand<br />

neu zu wählen.“<br />

Strache erstattet Anzeige<br />

Wien – Nach dem Skandal-<br />

Video von Ibiza will Österreichs<br />

Ex-FPÖ-Chef Heinz-<br />

Christian Strache Anzeige<br />

gegen drei Personen erstatten.<br />

Strache bezeichnete dieseals<br />

„mögliche Mittäter“.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

einen Anwalt, einen Detektiv<br />

und den weiblichen „Lockvogel“.

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