Berliner Kurier 21.06.2019
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*<br />
Ehrlichkeits-Studie<br />
Bewiesen: WirMenschen sind viel<br />
PANORAMA 31<br />
besser,als man denkt!<br />
Oder was machen Sie mit einer gefundenen Geldbörse?<br />
Zürich – Wie ehrlich gehen<br />
Menschen mit einer gefundenen<br />
Geldbörse um? Macht eseinen<br />
Unterschied, obviel oder wenig<br />
Geld drin ist? Das haben ForscherbeieinerStudiein355Städten<br />
in 40 Ländern untersucht –<br />
mit überraschendem Resultat: Je<br />
mehr Geld in der Brieftasche<br />
war, desto ehrlicher waren die<br />
Menschen.<br />
Zu dem Versuch gehörten gut<br />
17 000 Geldbörsen mit Visitenkarten,<br />
teils mit Schlüsseln und<br />
Geldbeträgen verschiedener Höhe.<br />
Helfer der Forscher von der<br />
Uni Zürich behaupteten, sie gefunden<br />
zu haben, und gaben sie<br />
am Empfang von Institutionen<br />
ab –anHotelrezeptionen, Banken,<br />
Kinokassen, Poststellen,<br />
Ämtern. Dann wurde ausgewertet,<br />
wie oft die Brieftaschen ihren<br />
Weg zum Besitzer fanden.<br />
Die Resultate: Zum einen wurden<br />
Geldbörsen mit Schlüssel<br />
unabhängig vom Geldbetrag öfter<br />
zurückgegeben als solche ohne<br />
Schlüssel. Die Forscher<br />
schließen daraus, dass Finder oft<br />
selbstlose Motive haben, denn<br />
der Schlüsselhat für den Besitzer<br />
Wert, nicht für den Finder.<br />
Die große Überraschung für<br />
die Forscher war aber, dass zwar<br />
der Geldbetrag in der Börse einen<br />
Unterschied machte, aber<br />
umgekehrt als erwartet:Jehöher<br />
die Beträge waren, desto mehr<br />
Börsen wurden zurückgegeben.<br />
Die Besitzer von 51Prozent der<br />
Geldbörsen, die etwa zwölf Euro<br />
enthielten, wurden kontaktiert,<br />
bei den Börsen ohne Geld waren<br />
es nur 40 Prozent.<br />
Allerdings war die Rückgabequote<br />
in den Ländern unterschiedlich:<br />
Bei Geldbörsen ohne<br />
Geld waren die Schweizer am<br />
ehrlichsten, bei größeren Geldbeträgen<br />
Dänen, Schweden und<br />
Neuseeländer. Deutschland lag<br />
bei Börsen ohne Geld an 9., bei<br />
Börsen mit Geldan11. Stelle.<br />
Den Millionären gehört<br />
die Hälfte der Welt<br />
Boston – Die Zahl der Millionärshaushalte<br />
ist im vergangenen<br />
Jahr weiter gewachsen.<br />
Weltweit stieg<br />
sie der Unternehmensberatung<br />
Boston Consulting<br />
Group zufolge um zwei Prozent<br />
auf 22,1 Millionen.<br />
Zwei Drittel der Millionäre<br />
leben in den USA. „Dahinter<br />
folgen mit den meisten<br />
Millionärshaushalten China<br />
(1,3 Mio.), Japan (1,1<br />
Mio.) und die Schweiz (0,5<br />
Mio.)“, heißt es in der Studie.<br />
Mit 0,4 Millionen Reichen<br />
landeten Großbritannien,<br />
Frankreich, Italien,<br />
Kanada und Deutschland<br />
auf Platz fünf.<br />
Drei Promille der Weltbevölkerung<br />
besitzen der<br />
Studie zufolge etwa die<br />
Hälfte des weltweiten Vermögens.<br />
Das private Finanzvermögen<br />
in Bargeld, Aktien,<br />
Wertpapieren und Fonds<br />
sei 2018 um 1,6 Prozent auf<br />
gut 179 Billionen Euro gewachsen.<br />
Das Finanzvermögen<br />
aller Deutschen sei<br />
2018 um 1,9 Prozent auf 6,5<br />
Billionen Euro gestiegen.<br />
Beluga-Wale Little White und Little Grey<br />
Langstreckenflug in dieFreiheit<br />
Die Spezialbecken,<br />
in denen die Wale<br />
transportiertwurden<br />
Reykjavik –Freiheit statt<br />
Freizeitpark:„Little White“<br />
und „Little Grey“ sind aus<br />
einem chinesischen Vergnügungspark<br />
in ein Meeresreservat<br />
nach Island umgezogen.<br />
In einem eigens<br />
für die vier Meter langen,<br />
900 Kilo schweren Weißwal-Damen<br />
angefertigten<br />
Wassertank wurden sie um<br />
den halben Erdball in ihre<br />
neue Heimat geflogen. Dort<br />
sollen sie im weltweit ersten<br />
Schutzgebiet für Beluga-<br />
Wale, einer 32000 Quadratmeter<br />
großen Bucht vor der<br />
Insel Heimaey, in einer natürlichen<br />
Umgebung leben<br />
können.<br />
Bucht vorder<br />
Insel Heimaey,<br />
die neue Heimat<br />
der Wale<br />
Die Wal-<br />
Weibchen<br />
aus dem<br />
Changfeng<br />
Ocean<br />
World<br />
Aquarium in Shanghai waren<br />
die meiste Zeit ihres Lebens<br />
in Gefangenschaft. Sie<br />
wurden auch für Unterhal-<br />
tungs-<br />
shows<br />
eingesetzt.<br />
Mit<br />
ihrer Ankunft<br />
in Island fällt der<br />
Startschuss für das Freiwasserreservat,<br />
das von Sea Life<br />
Trust eröffnet wird. Es ist<br />
unter Wasser mit Netzen<br />
zum offenen Meer hin abgegrenzt,auch<br />
um die Wale zu<br />
schützen. Auf ihr neues Leben<br />
wurden „Little White“<br />
und „Little Grey“ gut vorbereitet.<br />
Sie wurden trainiert,<br />
länger den Atem anzuhalten.<br />
Auch gab es Muskeltraining,<br />
damit die Tiere mit<br />
den Gezeiten und Strömungen<br />
in der Klettsvik-Bucht<br />
zurechtkommen. Und es<br />
wurde dafür gesorgt, dass<br />
sie mehr Fett ansetzen, um<br />
besser für das Leben im kalten<br />
Meerwasser gerüstet zu<br />
sein.<br />
Fotos: dpa, AP<br />
Die beiden Beluga-Wale „Little<br />
White“ und „Little Grey“noch im<br />
Meeresaquarium in Shanghai