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Berliner Zeitung 08.07.2019

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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 155 · M ontag, 8. Juli 2019<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

GdP-Chef<br />

warnt vor<br />

der AfD<br />

Die Partei widerspreche<br />

Berufsethos der Polizei<br />

Ineinem am Sonnabend veröffentlichten<br />

Brandbrief der Gewerkschaft<br />

der Polizei (GdP) warnt der<br />

<strong>Berliner</strong> Landesvorsitzende Norbert<br />

Cioma vor der AfD: „Demokratisch<br />

gewählt heißt nicht demokratisch<br />

sein“. Die AfD stehe für menschenverachtende<br />

Inhalte,Populismus und<br />

spiele mit den Ängsten und der Frustration<br />

der Menschen.<br />

Zugleich äußerte Cioma Mitleid<br />

für seine Kollegen in den Bundesländern,„in<br />

denen man sich in absehbarerZeit<br />

als GdP womöglich mit einem<br />

AfD-Innensenator herumplagen<br />

muss“. In den betroffenen Landesbezirken<br />

sei den Kollegen „schon mehrfach<br />

deutlich der dann anders wehende<br />

Wind angedroht“ worden. Die<br />

AfD, ist Cioma überzeugt, „will Gewerkschaften<br />

abschaffen“.<br />

Bereits vergangene Woche hatte<br />

Benjamin Jendro, Sprecher der GdP,<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> auf Anfrage gesagt,<br />

dass „natürlich auch einige <strong>Berliner</strong><br />

Polizisten die AfD gewählt“ hätten.<br />

Beider GdP betrachte man diese<br />

Entwicklung aber mit Sorge, weil die<br />

AfD „dem Berufsethos demokratischer<br />

Polizistinnen und Polizisten<br />

und somit unseren Grundsätzen widerspricht“.<br />

Jetzt legt Landeschef Cioma mit<br />

deutlichen Worten nach und machte<br />

deutlich, dass die Gewerkschaft an einem<br />

Austausch mit der AfD keinerlei<br />

Interesse hat. Selbstverständlich beantworte<br />

man Fragen von Abgeordneten<br />

der Partei, auf einen proaktiven<br />

Austausch wie mit den anderen fünf<br />

im Abgeordnetenhaus vertretenen<br />

Parteien verzichte man aber ebenso<br />

wie auf Diskussionsrunden mit AfD-<br />

Vertretern auf dem Podium, heißt es<br />

in dem Statement. Man habe, soCioma<br />

wörtlich, „mit dieser Partei rein<br />

gar nichts zu bereden und werden nie<br />

an einem Strang ziehen“.<br />

Mit Blick auf <strong>Berliner</strong> Polizisten,<br />

die AfD-Wähler seien, sagte der <strong>Berliner</strong><br />

Gewerkschafts-Chef, man werde<br />

zwar „auch in Zukunft niemanden<br />

bevormunden“. Es sollte aber „jedem<br />

klar sein, dass die GdP für Inhalte und<br />

Werte steht, die nicht mit denen der<br />

AfD in Einklang zu bringen sind“. Als<br />

Gründe, weshalb Polizisten die AfD<br />

wählen würden, werden nach Ciomas<br />

Worten „vor allem ein generelles<br />

Misstrauen gegenüber polizeilichem<br />

Handeln sowie jahrelanges Schweigen<br />

über Probleme der inneren Sicherheit<br />

und damit verbundene Tatenlosigkeit<br />

der anderen Parteien“ genannt.<br />

(pde.)<br />

Taxifahren in Berlin wird teurer<br />

Nach jahrelanger Pause steigen die Fahrpreise. Die Lage der Branche bleibe trotzdem prekär<br />

VonPeter Neumann<br />

So viel Preisstabilität gibt es<br />

sonst nur selten. Schon seit<br />

mehr als vier Jahren sind die<br />

Taxitarife in Berlin unverändert.<br />

Doch jetzt ist eine Erhöhung<br />

der Fahrpreise in Sicht. „Die Senatsverwaltung<br />

für Umwelt, Verkehr und<br />

Klimaschutz bereitet derzeit die Senatsvorlage<br />

zu den Taxitarifen vor“,<br />

sagte Behördensprecherin Dorothee<br />

Winden auf Anfrage. „Die nächsten<br />

Schritte sind die Mitzeichnung der<br />

beteiligten Senatsressorts und ein<br />

Senatsbeschluss.“ Noch in diesem<br />

Sommer,sagen Beobachter,könnten<br />

die neuen Tarife in Kraft treten. Was<br />

kommt dann auf die Fahrgäste zu?<br />

Dazu zwei Beispielrechnungen:<br />

Eine Fünf-Kilometer-Tour, zum Beispiel<br />

vom Alexanderplatz zur Stargarder<br />

Straße in Prenzlauer Berg,<br />

verteuert sich um 1,50 Euro auf etwas<br />

mehr als 15 Euro.Wer zehn Kilometer<br />

im Taxi zurücklegt, etwa vom<br />

Hardenbergplatz am Zoozur Puschkinallee<br />

in Treptow, legt demnächst<br />

2,55 Euro drauf. Dann werden für so<br />

eine Taxifahrtknapp 25 Euro fällig.<br />

Wersich den künftigen Preis für<br />

seine Strecke schon mal ausrechnen<br />

möchte, kann sich anhand des Entwurfs<br />

der neuen „Verordnung über<br />

Beförderungsentgelte im Taxiverkehr“<br />

orientieren. DerTarifplan liegt<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vor. Bis sieben<br />

Kilometer beträgt der Kilometertarif<br />

künftig 2,30 Euro –derzeit sind es<br />

zwei Euro.Danach werden statt 1,50<br />

demnächst 1,65 Euro pro Kilometer<br />

fällig. Immerhin: Der Grundpreis<br />

bleibt in jedem Fall bei 3,90 Euro.<br />

Viel preiswerter als in Hamburg<br />

Angehoben wird jedoch der Pauschaltarif<br />

für Kurzstrecken –von fünf<br />

auf sechs Euro.Dieses Angebot ist als<br />

„Winkemanntarif“ bekannt: Werauf<br />

der Straße ein Taxi herbeiwinkt und<br />

maximal zwei Kilometer mitfährt,<br />

kann es für diesen Preis nutzen.<br />

Wartezeiten von mehr als einer<br />

Minute schlagen bald ebenfalls stärker<br />

zu Buche. Wer ein Taxi warten<br />

lässt (zum Beispiel, weil er nach dem<br />

Bestelltermin am Fahrzeug eintrifft),<br />

zahlt statt 30 demnächst 33 Euro pro<br />

Stunde. Hier wollte die Taxibranche<br />

ursprünglich eine Erhöhung auf<br />

36 Euro proStunde durchdrücken.<br />

Doch der Gutachter Thomas<br />

Krause aus Hamburg, der die Tarifanträge<br />

im Auftrag des Senats geprüft<br />

hat, setzte ein Stoppzeichen. Schon<br />

jetzt liege dasWartezeichenentgelt in<br />

Berlin deutlich über dem Niveau andereGroßstädte,rechnete<br />

er vor–im<br />

Durchschnitt sind es 28,80 Euro.Ansonsten<br />

aber gehöreBerlin aktuell zu<br />

Hallo Taxi! Eine Rufsäule in Berlin. Mehr als 8000 Taxis gibt es hier. IMAGO IMAHES/ JÜRGEN RITTER<br />

StarkeKonkurrenz: Taxi?<br />

Nein danke! Nicht nur ausländische<br />

Touristen, die dieses<br />

Verkehrsmittel in ihrer<br />

Heimat nicht mehr nutzen,<br />

greifen lieber auf digitale<br />

Fahrdienste zurück –zum<br />

Beispiel Uber.Mietwagen<br />

mit Fahrer,bequem per App<br />

zu rufen, machen der Taxibranche<br />

auch in Berlin zunehmend<br />

Konkurrenz.<br />

ZUSCHLAG FÜR TEGEL KÜNFTIG ZWEI EURO?<br />

Stress am Flughafen: In Tegelgibt<br />

es immer wieder Ärger.<br />

Anlass sind nicht nur die<br />

neuen Fahrdienste, auch<br />

manche Taxifahrer.Die<br />

„Schwarzlader“ sparen sich<br />

das Warten auf dem offiziellen<br />

Nachrückeplatz an der<br />

Flughafenzufahrtund fahren<br />

direkt zu den „Ladeleisten“,<br />

an denen gerade eingetroffene<br />

Fluggäste warten.<br />

Schrankenlos: Mit Schrankenvor<br />

den Terminals Aund<br />

Cwollte die Flughafengesellschaft<br />

die Zufahrtregeln.<br />

Doch das Projekt wurde<br />

abgesagt. Mit Denkmal- und<br />

Brandschutz sei es nicht zu<br />

vereinbaren. Folge: Zur geplanten<br />

Erhöhung des<br />

Zuschlags für Taxifahrten ab<br />

Tegelvon 50 Cent auf zwei<br />

Euro wird es nicht kommen.<br />

den„eher preiswerten deutschen Taxistädten“,<br />

stellte der Gutachter fest.<br />

So sei Taxifahren im Hamburg gut<br />

20 Prozent teurer. Anders gesagt:<br />

<strong>Berliner</strong> Taxifahrer hätten einen größeren<br />

Schluck aus der Pulle verdient.<br />

Krause sprach sich während des<br />

Genehmigungsverfahrens dafür aus,<br />

die Fahrpreise stärker zu erhöhen als<br />

die Taxi-Innung und die <strong>Berliner</strong> Taxivereinigung<br />

beantragt hatten.<br />

Während die Branchenverbände Tarifanhebungen<br />

rund acht Prozent<br />

mehr Geld wollten, schlug der Hamburger<br />

Taxi-Experte sogar eine Anhebung<br />

um 10,7 Prozent vor –zu der<br />

es nun offenbar auch kommen soll.<br />

Denn nach Krauses Berechnungen<br />

lägen die Gesamtkosten der Taxiunternehmer<br />

im kommenden Jahr<br />

um rund 10,5 Prozent höher als<br />

2015 –dem Jahr der jüngsten Tariferhöhung.<br />

Ein Faktor sei der Mindestlohn,<br />

der in diesem Jahr von8,85 auf<br />

9,19 Euro pro Stunde erhöht wurde<br />

und 2020 auf 9,35 Euro steigen soll.<br />

Keine Investoren im Rücken<br />

Leszek Nadolski weiß schon, was<br />

jetzt kommt. „Sicher werden sich<br />

viele mokieren, dass Taxifahren wieder<br />

teurer wird“, sagte der Erste Vorsitzende<br />

der <strong>Berliner</strong> Taxi-Innung.<br />

Doch während die Fahrpreise unverändert<br />

blieben, sei die Kostenbelastung<br />

gestiegen. „Auch wir haben mit<br />

Teuerungsraten zu kämpfen und<br />

müssen, soweit wir uns nicht selbst<br />

ausbeuten, Mindestlöhne zahlen“,<br />

gab der Taxifahrer zu bedenken.<br />

Generell müsse die Taxibranche<br />

andere, zum Teil härtere Regularien<br />

einhalten als Fahrdienste wie der<br />

Berlkönig der BVGoder Clever Shuttle.<br />

So hätten Taxibetriebe immer<br />

dann, wenn sie bei der Behörde ihre<br />

Konzession verlängern lassen wollen,<br />

wirtschaftliches Arbeiten nachzuweisen<br />

–während es sich die Konkurrenz<br />

lange leisten könne,Verluste<br />

zu erwirtschaften. „Wir sind selbstständige<br />

kleine Unternehmer, die<br />

keine milliardenschweren InvestorenimRücken<br />

haben“, so Nadolski.<br />

Wasden Innungs-Chef besonders<br />

ärgert: Die Senatsverwaltung habe<br />

sich„selbst für <strong>Berliner</strong>Verhältnisse“<br />

ungewöhnlich viel Zeit gelassen. Der<br />

Tarifantrag sei bereits vor 15Monaten<br />

bei ihr eingegangen. Doch das<br />

Verfahren ging sehr zögerlich voran–<br />

unter anderem mit dem Argument,<br />

dass erst einmal eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

eingeholt werden<br />

müsse. „Dadurch spielte man<br />

den neuen Firmen wie Uber, Clever<br />

Shuttle und Berlkönig in die Karten“,<br />

kritisierte der Innungs-Chef. Auch<br />

wenn bald die Fahrpreise steigen:<br />

DieLage der Branche bleibe prekär.<br />

Lieberoser<br />

Heide weiter<br />

in Flammen<br />

Zwei Brände auf 100 Hektar<br />

Wald- und Heidefläche<br />

Im südlichen Brandenburg hatte<br />

die Feuerwehr am Sonntag weiterhin<br />

mit Waldbränden zu kämpfen.<br />

Vor allem die Lieberoser Heide<br />

(Dahme-Spreewald) war betroffen.<br />

„Derzeit brennt es auf etwa 80<br />

Hektar“, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle<br />

Lausitz am Sonntagnachmittag.<br />

Die Feuerwehr sei mit<br />

90 Mann und 24 Fahrzeugen in dem<br />

Gebiet unterwegs. „Der Nieselregen<br />

hat uns in der Nacht nur wenig geholfen“,<br />

erklärte der Sprecher. Erst<br />

am Freitag hatte die Feuerwehr ihren<br />

Einsatz in dem teils mit Munition belasteten<br />

Gebiet beendet. Dann brach<br />

das Feuer erneut aus.<br />

Der zweite Brand entlang der<br />

Bahnstrecke zwischen Falkenberg<br />

und Finsterwalde (Elbe-Elster) war<br />

am Sonntagmorgen zumindest teilweise<br />

gelöscht. In Finsterwalde<br />

brannte es aber noch auf rund 18<br />

Hektar in dem Waldgebiet Bürgerheide.<br />

Auch dort sei alte Munition<br />

ein Problem. (dpa)<br />

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