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34 REISE BERLINER KURIER, Sonntag, 14. Juli 2019<br />
Foto: Burgmer<br />
Ausflugsboote bringen<br />
die Touristen vonden bekannten<br />
Ferienorten zu<br />
den ruhigeren Inseln.<br />
Kleine<br />
Majestäten<br />
im Meer<br />
Im thailändischen Angthong Marine Nationalpark zeigt sich die Natur in einer beeindruckenden Farbpalette<br />
Der Weg ist steil, eng<br />
und felsig. Es ist heiß,<br />
die Sonne brennt vom<br />
wolkenlosenHimmel.<br />
Die Flipflops der meisten Reisenden<br />
geben nur wenig Halt.<br />
Wäre da nicht das Seil, das über<br />
den gesamten Anstieg am Weg<br />
entlang gespannt ist, manch einer<br />
müsste wohl umkehren.<br />
Hier und da flucht jemand still<br />
vor sich hin. Feste Schuhe solle<br />
man mitbringen zu dem Bootsausflug,<br />
hatte die Reisebegleitung<br />
im Vorfeld gemahnt. Gehalten<br />
hat sich kaum einer daran.<br />
Wofür soll das gut sein? In<br />
Thailand, beim Besuch der<br />
Traumstände einer Inselgruppe?<br />
Jetzt wissen alle, an manchen<br />
Ratschlägen ist doch was<br />
dran. Aber irgendwann haben<br />
alle die hölzerne Plattform erreicht.<br />
Und von einer Sekunde<br />
auf die andere sind alle Strapazen<br />
des Aufstiegs vergessen.<br />
Wua Talap heißt die Insel im<br />
Angthong Marine Park, der im<br />
Golf von Thailand liegt. Und der<br />
Blick auf das türkisblaueWasser<br />
und die dichtbewachsenen kleineren<br />
und größeren Inseln, die<br />
wie zufällig ins Meer geworfen<br />
wirken, ist schlicht atemberaubend.<br />
Die 42 Inseln, die sichauf<br />
knapp 100 Quadratmeter verteilen,<br />
bestehen größtenteils aus<br />
zerklüfteten Kalksteinklippen,<br />
Waldbewuchs und den feinsten<br />
Sandstränden.<br />
Lange Zeit war die Inselgruppe,<br />
die den heutigen Marine Nationalpark<br />
bildet, verbotene Zone:<br />
Die Marine wollte hier eine<br />
Basis errichten. Doch weder die<br />
Fischeraus der Umgebung noch<br />
abenteuerlustige Touristen ließen<br />
sich davon abhalten, die einsamen<br />
Strände zu erkunden.<br />
1972 gab es erste Bestrebungen,<br />
das Gebiet in einen Nationalpark<br />
zu verwandeln, vor allem,<br />
weil die thailändische Regierung<br />
immer noch nicht mit dem<br />
Bau der Militärbasis begonnen<br />
hatte. Es brauchte aber trotzdem<br />
acht weitere Jahre und einen<br />
königlichen Erlass, um Angthong<br />
offiziell an 21. Stelle in die<br />
Liste der thailändischen Nationalparks<br />
aufzunehmen.<br />
Heute ist der Nationalpark ein<br />
beliebtes Ausflugsziel für Touristen.Viele<br />
kommen mit Speedbooten<br />
von den bekannten Inseln<br />
Koh Phangan und Koh Samui.<br />
Reiseveranstalter bieten<br />
Kanutouren an, man kann baden<br />
und schnorcheln. Wir haben uns<br />
für eine andere Anreise entschieden.<br />
Die Naga, ein 30Meter<br />
langes, in der Türkei gebautes<br />
Segelboot, braucht zwar länger,<br />
dafür liegen wir auf dem<br />
Sonnendeck, trinken Cocktails,<br />
essen Obst und nähern uns der<br />
wunderschönen Landschaft<br />
langsam an.<br />
Das Blau des Himmels konkurriert<br />
mit dem des klaren<br />
Wassers, die bis zu 400 Meter<br />
hohen, grünen Hügel erheben<br />
Der Ausblick entschädigt für alle Strapazen des Aufstieges.<br />
sich majestätisch aus dem Meer,<br />
das hier nur rund zehn Meter<br />
tief ist. Affen laufen am Strand<br />
herum. Man fühlt sichnicht zufällig<br />
an den Kinofilm „The<br />
Beach“ mit Leonardo di Caprio<br />
erinnert. Die Romanverfilmung<br />
spielt in Thailand, einige Szenen<br />
seien auch hier gedreht worden,<br />
erzähltder Tourguide. Der Insel<br />
Ko Phi Phi vor der Westküste<br />
des Landes, wo der Großteil des<br />
Films entstand, brachten die<br />
Dreharbeiten allerdings vor allem<br />
viel Ärger ein. So viele Touristen<br />
stürmten daraufhin die<br />
Traumstände, dass die Behörden<br />
keine andereLösung sahen,<br />
als die Insel für Besucher zu<br />
schließen, um die dortigen Korallen<br />
vor dem Absterben zu retten.<br />
Hatte die Regierung die Besuchssperre<br />
im Junides vergangenen<br />
Jahres nur für ein Jahr<br />
verhängt, wurde nun bekannt,<br />
dass der Strand bis auf weiteres<br />
geschlossen bleibt.<br />
So weit ist es zum Glück im<br />
Anghtong Marine Park noch<br />
nicht, auch wenn man auch dort<br />
nicht allein ist. Dem Trubel auf<br />
Koh Samui und Koh Phangan<br />
wollen schließlich viele mal für<br />
ein paar Stunden entgehen. In<br />
dem Nationalpark gibt es übrigens<br />
noch einen weiteren spektakulären<br />
Aussichtspunkt. Auf<br />
der Insel Mae Koh sind unterschiedliche<br />
Plattformen über<br />
Treppen zu erreichen. Doch der<br />
Blick streift –oben angekommen<br />
–nicht nur über die Inseln,<br />
sondern man kann auch einen<br />
Blick auf den Emerald Lake werfen.<br />
Der Salzwassersee schimmert<br />
smaragdgrün und fügt der<br />
ohnehin schon beeindruckenden<br />
Farbpalette dieser Landschaft<br />
noch weitere Nuancen<br />
bei. Über felsige Wege muss<br />
man hier übrigens nicht klettern,<br />
aber die Stufen sind schmal<br />
und sehr steil. Festes Schuhwerk<br />
sei daher unbedingt zu<br />
empfehlen, sagt der Reiseführer<br />
vorher erneut. Und dieses Mal<br />
glaubt ihm jeder in der Gruppe.<br />
Anne Burgmer<br />
DieseReportage wurde unterstützt<br />
von der Amari Gruppe.<br />
I<br />
nfo<br />
Thailand kurz<br />
und knapp<br />
Auflüge mit einem Segelschiff<br />
bietet Boutique Yachting von Koh<br />
Samui aus an. Möglich sind Ausflüge<br />
in den Ang Thong Marine<br />
Park,rund um KohSamui und Koh<br />
Phangan.<br />
www.boutiqueyachting.com/de<br />
DasAmari Hotel KohSamui liegt<br />
direkt am Chaweng Strand und<br />
verfügt über 193 Zimmer und Suiten,<br />
die sich auf drei Gebäudeflügel<br />
verteilen.<br />
www.amari.com