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BILDUNGSPRAXIS 04/2018

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AUSBILDUNG<br />

der eine Antwort auf den florierenden<br />

Onlinehandel ist. Die digitale Arbeitswelt<br />

wird insgesamt dazu führen, dass<br />

in allen Branchen mehr Fachkräfte<br />

benötigt werden. Einfache Tätigkeiten<br />

werden künftig durch maschinelle<br />

Abläufe ersetzt. Deshalb müssen geeignete<br />

Ausbildungskonzepte entwickelt<br />

werden, um Arbeitnehmer mit<br />

geringer Qualifikation zu Fach kräften<br />

auszubilden.<br />

Laut Berufsbildungsbericht haben<br />

die Unternehmen in Bayern besonders<br />

große Probleme, genug Bewerber<br />

zu finden. Woran liegt das?<br />

Die Situation in Bayern ist für junge<br />

Menschen hervorragend. Es gibt aktuell<br />

wesentlich mehr freie Ausbildungsplätze<br />

als unversorgte Bewerber. Die<br />

Kehrseite ist, dass nicht alle Unternehmen<br />

den benötigten Nachwuchs finden.<br />

Viele Eltern und Jugendliche sehen<br />

im Studium die einzige Chance auf<br />

Karriere. Das stimmt aber nicht. Eine<br />

berufliche Ausbildung ist genauso gut<br />

geeignet.<br />

Was braucht es für mehr Attraktivität<br />

der Ausbildungsberufe?<br />

Ganz klar, das ist vor allem eine Sache<br />

zwischen den Betrieben und den<br />

potenziellen Interessenten. Die Bayerische<br />

Staatsregierung kann aber die<br />

Rahmenbedingungen gestalten, um<br />

die Attraktivität des Ausbildungssystems<br />

hochzuhalten. Mit der „Allianz<br />

für starke Berufsbildung“ unterstützen<br />

wir junge Menschen beim Übergang<br />

von der Schule in die Ausbildung, etwa<br />

durch Berufseinstiegsbegleitung und<br />

Ausbildungsakquisiteure. Und mit dem<br />

Programm „Fit for work“ erhalten Unternehmen<br />

einen finanziellen Zuschuss,<br />

wenn sie junge Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />

in eine Ausbildung<br />

übernehmen.<br />

Die Bundesregierung will die „Initiative<br />

Berufsbildung 4.0“ und damit die<br />

Weiterbildung von Ausbildern sowie<br />

die Digitalisierung überbetrieblicher<br />

Ausbildungs stätten ausbauen. Halten<br />

Sie das für ausreichend?<br />

Die Initiative ist ein wichtiger Schritt<br />

zur Neuausrichtung des Ausbildungssystems<br />

auf die Digitalisierung. Durch<br />

den globalen Wettbewerb müssen sich<br />

gerade kleine und mittlere Unternehmen<br />

zunehmend spezialisieren. Das<br />

führt aber dazu, dass bestimmte Ausbildungsinhalte<br />

nicht mehr von den<br />

Unternehmen alleine abgedeckt werden<br />

können. Überbetriebliche Berufsbildungsstätten<br />

ergänzen den betrieblichen<br />

Ausbildungsteil und tragen daher<br />

wesentlich zur Sicherung der Ausbildungsfähigkeit<br />

von Betrieben sowie<br />

zur Fachkräftesicherung bei.<br />

Wie wollen Sie die „Arbeitswelt 4.0“<br />

gestalten?<br />

Mein Ziel ist, dass alle Menschen im<br />

erwerbsfähigen Alter am Wandel der<br />

Arbeitswelt partizipieren und von ihm<br />

profitieren können. Dafür braucht es<br />

Bildung in allen Lebensphasen und die<br />

Neugier auf neues Wissen. Alle Arbeitsmarktakteure<br />

sind aufgerufen, ihr<br />

Engagement für eine höhere Weiterbildungsbereitschaft<br />

und -beteiligung zu<br />

intensivieren. Wir haben mit unserem<br />

„Pakt für berufliche Weiterbildung 4.0“<br />

im Juni <strong>2018</strong> eine wichtige Weiche<br />

für die Zukunft der Arbeitswelt in<br />

Bayern gestellt. Zudem werden wir<br />

zusammen mit dem Zentrum Digitalisierung<br />

Bayern eine Themenplattform<br />

zur „Arbeitswelt 4.0“ aufbauen, um<br />

Wissenschaft und Wirtschaft besser<br />

zu vernetzen.<br />

■<br />

Kongress zur<br />

Berufsorientierung<br />

Vom 10. bis 13. Dezember <strong>2018</strong> findet<br />

in Nürnberg die „BERUFSBILDUNG <strong>2018</strong>“<br />

(Berufsbildungsmesse und Berufsbildungskongress)<br />

statt. Die Veranstaltung<br />

zum Thema Berufs orientierung<br />

will das Interesse junger Menschen<br />

für eine Ausbildung wecken.<br />

»»<br />

www.bbk.bayern.de<br />

30 | ›› <strong>BILDUNGSPRAXIS</strong> – <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>

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