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Hänicher Bote | Oktober-Ausgabe 2014

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<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />

Gesundheit/Freizeit<br />

16. <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong><br />

21<br />

Herr Lange<br />

Apotheker in der Lindenapotheke<br />

Warum werden wir verstärkt immer zu Beginn<br />

der kalten Jahreszeiten krank?<br />

Eine typische Erkältung mit Halsschmerzen,<br />

Schnupfen und Husten wird durch Viren, hauptsächlich<br />

Rhinoviren, ausgelöst. Allen Viren gemein<br />

ist, dass sie eine sogenannte Wirtszelle benötigen,<br />

um sich zu vermehren. Und der Wirt sind in diesem<br />

Fall wir. Allein die große Anzahl der potentiellen<br />

Erkältungsviren und ihr veränderliches, äußeres<br />

Erscheinungsbild stellt unser Immunsystem vor<br />

eine gewaltige Aufgabe, welche aber tagtäglich<br />

gemeistert wird.<br />

Der Fakt, dass mit Beginn der feuchtkalten Jahreszeit<br />

die Zahl der Erkältungen sprunghaft zunimmt,<br />

hat aber noch andere Ursachen. Unsere Atemwege<br />

sind mit einer Schleimhaut ausgerüstet, welche<br />

sozusagen die erste Schutzbarriere vor diesen Viren<br />

bildet. Durch die kühleren Temperaturen kommt es<br />

durch die kältere Luft zu einer verminderten Durchblutung<br />

und Energieversorgung unserer Schleimhaut.<br />

Folglich arbeiten diese Zellen schlechter und<br />

die Viren haben es leichter, in die Wirtszelle einzudringen,<br />

wo sie sich dann sprunghaft vermehren<br />

können. Des Weiteren führt unsere Heizung zu einer<br />

Raumluft mit sehr geringer Feuchtigkeit, die zusätzlich<br />

die Schleimhäute austrocknen lässt. Etwas, was<br />

wir sehr oft beobachten und sicherlich jedem schon<br />

mal passiert ist, ist, dass gerade zu Beginn der kühleren<br />

Jahreszeiten die Menschen leicht die Temperaturverhältnisse<br />

unterschätzen. Tagsüber ist es in der<br />

Sonne schön warm und sie kommen das eine oder<br />

andere Mal ins Schwitzen, was abends durch die<br />

rasche Abkühlung leicht zur Erkältung führen kann.<br />

Wie kann ich einer Erkältung vorbeugen?<br />

Ausgewogene Ernährung, viel Bewegung möglichst<br />

an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und die<br />

Möglichkeit zur Entspannung nutzen, hört sich zunächst<br />

nach Urlaub an, aber tatsächlich stellen diese<br />

Punkte die Grundlage zur Infektionsprophylaxe dar.<br />

Das volle, frische Angebot von Obst und Gemüse aus<br />

der Region versorgt sie täglich mit allen nötigen<br />

Nährstoffen und Vitaminen, um in der kalten Jahreszeit<br />

zu bestehen. Durch eine ausreichende Trinkmenge<br />

werden die Schleimhäute feucht gehalten,<br />

eventuelle Viren werden zügig in den Magen abtransportiert<br />

und dort unschädlich gemacht. Ausdauersport<br />

hält uns fit, die frische Luft befeuchtet<br />

unsere Atemwege und Sport hilft, Stress abzubauen.<br />

Gerade dauerhafter, negativer Stress schwächt<br />

unser Immunsystem und führt nicht selten dazu,<br />

dass wir durch die körperliche Anspannung eine<br />

Erkrankung zu spät mitbekommen. Häufig werden<br />

diese Patienten krank, wenn der Stress von ihnen<br />

abfällt, zu Beginn ihres wohlverdienten Urlaubes.<br />

Um mit schwankenden Temperaturen zurechtzukommen,<br />

können sie sich in Abhängigkeit ihrer<br />

gesundheitlichen Eignung eine Sauna gönnen oder<br />

mit dem Wechselduschen beginnen. Nach einer individuellen<br />

Beratung können wir mit dem Patienten<br />

entscheiden, ob eventuell eine Vitamin – und Mineralstoffpräparat<br />

empfehlenswert ist. Vitamin C und<br />

E sowie das Spurenelement Zink sind zur Stärkung<br />

des Immunsystems ja landläufig bekannt. Nicht zu<br />

vergessen, sind die allgemeinen Hygienemaßnahmen,<br />

die wir seit Kindeszeiten zu Gehör bekommen:<br />

Händewaschen nicht vergessen. Wenn mal kein Taschentuch<br />

zur Hand ist und Sie sich natürlich nicht<br />

in Gesellschaft befinden, ist es besser frei raus oder<br />

in die Armbeuge als in die Hände zu niesen. Nutzen<br />

Sie jeweils ein neues Zellstofftaschentuch zum<br />

Schnäuzen, alles andere stellt eine schöne, warme<br />

Brutstätte in der Hosentasche dar. Dennoch nützt<br />

alles sehr wenig, wenn wir unserem Körper nicht<br />

die nötige Regenerationszeit gönnen. Schopenhauer<br />

hat es treffend formuliert: „Der Schlaf ist für den<br />

ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.“<br />

Was kann ich machen, wenn es mich nun doch<br />

mal erwischt hat?<br />

Ruhe bewahren, Füße hochlegen und seinen<br />

Körper ganz genau beobachten. Es gilt in erster<br />

Linie zu wissen, ob das eine Infektion wird, die ich<br />

vorerst selber behandeln kann oder ob ich nicht<br />

besser einen Arzt oder die Apotheke zu Rate ziehe.<br />

Wenn Sie plötzlich unter starken Hals-, Kopf- oder<br />

Gliederschmerzen sowie hohem Fieber und einer<br />

Erkältungen vorbeugen, behandeln, nachsorgen.<br />

Den Herbst ohne erkältungsbedingte<br />

Einschränkung genießen.<br />

Beratung / Kontakt (03 49 53) 2 26 26<br />

starken Abgeschlagenheit leiden, ist ein Gang zum<br />

Arzt erforderlich. Diese Symptome sprechen für<br />

eine Grippeerkrankung, werden von Influenzaviren<br />

ausgelöst und haben nichts mit einer landläufigen<br />

Erkältung gemein. Leider wird dies aufgrund ähnlicher<br />

Symptome häufig verwechselt. Ein weiterer<br />

Unterschied zur „normalen“ Erkältung ist, dass bei<br />

der Influenza eine Möglichkeit der Vorbeugung<br />

besteht, die Grippeschutzimpfung. Vor allem Risikogruppen<br />

wie immungeschwächte Personen,<br />

ältere Patienten, Kinder und Berufsgruppen, die in<br />

öffentlichen Einrichtungen arbeiten, sollten über<br />

diese Möglichkeit der Vorbeugung ernsthaft nachdenken.<br />

Ein Gang zum Arzt ist auch empfehlenswert,<br />

wenn die Beschwerden länger als drei Tage<br />

anhalten, keine deutliche Besserung eintritt und<br />

weitere Symptome wie Schmerzen in der Brust,<br />

farbiger Auswurf oder Nasensekret und hohes Fieber<br />

hinzukommen. Das können Anzeichen eines<br />

bakteriellen Infektes sein, der häufig als Folgeerkrankung<br />

eines viralen Infektes auftritt. In erster<br />

Linie gilt es bei einer Erkältung, die Schleimhäute<br />

zu befeuchten. Sie erreichen das durch Trinken,<br />

Lutschen oder Inhalieren. Zum Trinken eignen sich<br />

Teezubereitungen aus Spitzwegerich und Salbei, die<br />

den anfänglich trockenen Husten lindern. Das Lutschen<br />

von Halspastillen regt den Speichelfluss an<br />

www.apo-pro.de<br />

und durch die Kombination mit Salbei bewirken Sie<br />

neben der zusätzlichen Befeuchtung auch eine Reizlinderung.<br />

Die Inhalation reicht von dem klassischen<br />

Dampfbad mit einer Schlüssel heißen Wassers über<br />

geeigneterer Inhalatoren mit Inhalaten aus ätherischen<br />

Ölen bis hin zu modernen Inhaliergeräten<br />

mit speziellen Inhalationslösungen. Vor allem zu<br />

Beginn und als Begleittherapie eignen sich weitere<br />

diverse pflanzliche Zubereitungen wie Tees oder fertige<br />

Extrakte in Saft-, Tropfen- oder Tablettenform.<br />

Holunder- sowie Lindenblüten wirken schweißtreibend<br />

und entzündungshemmend. Sie sollen den<br />

Körper über die normale Körpertemperatur hinaus<br />

erwärmen und so den Viren das Leben schwer<br />

machen. Im Vergleich dazu wirkt das typische Erkältungsbad<br />

intensiver, ist aber gerade deshalb bei<br />

schon vorhandenem, leichtem Fieber und Patienten<br />

mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen keine Alternative.<br />

Thymian oder Fenchel erleichtern das Abhusten von<br />

Bronchialsekret. In manchen Haushalten ist auch ein<br />

Ansatz aus Zwiebel und Zucker bekannt, bei dem die<br />

überständige Flüssigkeit als Sirup getrunken wird.<br />

Es ist nicht unwirksam, aber erfordert dennoch viel<br />

Toleranz im Bekanntenkreis und ist gutes Beispiel<br />

dafür, dass pflanzliche Präparate entgegen mancher<br />

Behauptungen auch Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen<br />

haben können.<br />

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