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asphalt 05/19

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50 Technik<br />

Secmair<br />

Überwiegend im Autobahnbereich unterwegs<br />

Nebenfahrbahnen, Tangenten und Rampen der A5/A656 am Heidelberger Kreuz werden saniert. Die Maßnahmen<br />

sind in mehrere Bauabschnitte gegliedert und sollen rund 5,7 Mio. Euro kosten. Nichts Ungewöhnliches. Bevor<br />

allerdings der neue Asphalt eingebaut wird, muss polymermodifizierter Bitumen-Haftkleber angespritzt werden.<br />

Diese Leistung ist bautechnisch am Quadratmeter gemessen ein Cent-Posten, die Qualität der Ausbringung durch<br />

eine Spritzrampe entscheidet aber im Wesentlichen über die Qualität des teuersten Bauabschnitts.<br />

Von Ralf Lauxen und Benjamin John<br />

In die erste Bindemittelspritzmaschine investierte<br />

das Unternehmen Schnorpfeil vor 13<br />

Jahren. Schnorpfeil ist eine mittelständische<br />

Unternehmensgruppe mit mehr als 800 Mitarbeitern<br />

an fünf Standorten, das in Neubau und<br />

Sanierung pro Jahr rund 1 Mio. m² Asphaltfläche<br />

und somit 500.000 bis 700.000 t Asphalt<br />

einbaut bzw. verarbeitet. Verständlich also,<br />

dass man am Hauptsitz in Treis-Karden auf dem<br />

aktuellen Stand der Technik sein will. Die erste<br />

Spritzrampe mit einer Fahrleistung von über<br />

1 Mio. m³ war aber in die Jahre gekommen und<br />

musste ersetzt werden. Obwohl im Bereich<br />

Spritzmaschinen der Markt überschaubar ist,<br />

ging dieser Investition ein intensiver Benchmark<br />

voraus. Entschieden hat man sich für Secmair.<br />

Konkret für die Bindemittelspritzmaschine<br />

Edensprayer. Argumente dafür, so Ralf Lauxen,<br />

Fachbauleiter Asphaltbau bei Schnorpfeil, gab<br />

es in unterschiedlichen Bereichen: „Das war<br />

zunächst die Größe. Unsere alte Maschine war<br />

ein Zwei-Achs-Fahrzeug mit einem 7.000-l-Tank.<br />

Dieser Tank sollte bei der neuen Maschine<br />

wesentlich größer sein. Mit dem Edensprayer<br />

verfügen wir jetzt über ein Drei-Achs-Fahrzeug<br />

mit 12.000-l-Tankinhalt. Außerdem war die<br />

Spritzbalkenbreite ein wichtiges Thema, denn<br />

wir sind überwiegend im Autobahnbereich<br />

unterwegs. Die Standardbereiche liegen hier<br />

zwischen 11,0 m und 12,0 m, es müssen also<br />

Breiten von 6,0 m plus x angespritzt werden.<br />

Gegenüber dem alten Spritzbalken von 5,0 m<br />

verfügen wir jetzt über 6,20 m, welcher bei Secmair<br />

eine Standardausführung ist.“<br />

Die Tankgröße inklusive der peripheren<br />

Auslegungen wurde gemeinsam mit Secmair<br />

konfiguriert. Neben der Größe bzw. Breite<br />

rücken heute allerdings auch immer mehr die<br />

Qualitätsnachweise in den Vordergrund. Hier<br />

geht es vor allem um die Dokumentation von<br />

Anspritzmenge und -leistung gegenüber dem<br />

Bauherrn. Secmair löst das mit einem Durchflussmengenzähler,<br />

dessen Daten ausgedruckt<br />

und dem Auftraggeber vorgelegt werden können.<br />

Neben den für das Unternehmen Schnorpfeil<br />

wichtigen Argumenten wurden von Secmair<br />

bei der Entwicklung des Edensprayer aber<br />

auch aktuelle Neuerungen hinsichtlich Verarbeitungsqualität,<br />

Sicherheit, Ergonomie und<br />

Verbrauchsreduzierung eingebracht. Dazu<br />

zählen unter anderem, dass die Durchflussleistung<br />

anpassbar ist. Das heißt, der Druck im<br />

Balken lässt sich entsprechend der Produktviskosität<br />

verändern.<br />

Computertechnologie<br />

Nun geht es wie überall auch beim Unternehmen<br />

Schnorpfeil darum, Arbeitszeit einzusparen,<br />

wobei die Zuverlässigkeit ein wichtiger<br />

Faktor ist. Das zusätzliche Heizsystem beim<br />

Edensprayer wirkt hier wahre Wunder, da alle<br />

Schlüsselkomponenten wie Spritzbalken, Bitumenpumpe,<br />

Filterkasten und Ventilblock aktiv<br />

durch Thermoflüssigkeit geheizt werden. Dafür<br />

wird kein zusätzliches Heizaggregat benötigt,<br />

man bedient sich hier an der sowieso vorhandenen<br />

Abwärme des Motors. Das ist nicht nur<br />

wesentlich effizienter, sondern auch unanfällig<br />

gegen Störungen, da die Anzahl der mechanischen<br />

Komponenten auf ein Minimum reduziert<br />

ist. Sicherheit und Automatisierung werden<br />

bei Baustellenfahrzeugen großgeschrieben.<br />

Wesentlichen Anteil daran hat der Einzug<br />

01 02<br />

der Elektronik bzw. der Computertechnologie.<br />

Alle Einstellungen lassen sich bei Secmair deshalb<br />

beispielsweise vom Führerhaus aus vornehmen.<br />

Benjamin John, Verkaufsleiter<br />

Deutschland und Österreich, sieht bei diesem<br />

Bereich Secmair mit vielen Neuerungen: „Wir<br />

haben beispielsweise dieses Jahr auf der<br />

Bauma eine OB-Maschine vorgestellt, die durch<br />

hochauflösende Kameras und Bilderkennungssoftware<br />

die Straße analysiert, Schadstellen<br />

automatisch erkennt und Reparaturen selbstständig<br />

durchführt. Die ersten Maschinen<br />

davon sind in Frankreich bereits im Einsatz.“<br />

Daneben sind es aber immer noch Robust-<br />

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