asphalt 05/19
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44 Technik<br />
zungen nach den Laststößen gemessen werden.<br />
Die erzeugten Setzungen nehmen während<br />
des Abkühlungs- und Aushärteprozesses<br />
kontinuierlich ab, wobei vor allem die plastischen<br />
Verformungen gegen null gehen, während<br />
am Ende ein <strong>asphalt</strong>typischer elastischer<br />
Anteil bestehen bleibt.<br />
Aus gerätetechnischen Gründen wurde im<br />
FGSV-Arbeitskreis 7.4.2 („Frühere Verkehrsfreigabe“)<br />
beschlossen, dass die dynamischen Setzungen<br />
als Bewertungskriterium dienen sollen.<br />
Da die dynamischen Setzungen mit zunehmender<br />
Asphaltsteifigkeit kontinuierlich<br />
abnehmen und sich dabei asymptotisch dem<br />
Minimum annähern, ist hierdurch ein Kennwert<br />
gegeben, der sich gut als Kriterium zur Bestimmung<br />
des frühestmöglichen, schadenfreien<br />
Verkehrsfreigabezeitpunktes eignet.<br />
Zur Interpretation der Messwerte wurde<br />
durch Zorn Instruments eine im Ergebnis<br />
dimensionslose Formel mit Prozentausgabe<br />
gewählt, die bei einem Setzungsmittelwert<br />
kleiner als die vorgegebene Referenzsetzung<br />
100 % anzeigt und damit die Befahrbarkeit<br />
bestätigt. Ein zusätzlicher Temperatursensor<br />
ermittelt bei jeder Anwendung die Oberflächentemperatur<br />
des Asphaltes. Mithilfe dieses<br />
Sensors kann auch der mögliche Anfangszeitpunkt<br />
der Messungen bestimmt werden. Der<br />
Messbeginn darf erst nach einer maximalen<br />
Oberflächentemperatur von 60 °C, also nach<br />
dem Abschluss der Walzverdichtung, erfolgen.<br />
Praxis<br />
Der Sommer 2018 hat gezeigt, dass die „Standard-Abkühlfristen“<br />
aus den ZTV Asphalt-StB bei<br />
bestimmten Wetter- und/oder Witterungskonstellationen<br />
auch zu kurz bemessen sein können.<br />
Tropische Nächte zum Beispiel (der Begriff tropische<br />
Nacht bedeutet, dass die Lufttemperatur<br />
20 °C nicht unterschreitet), ermöglichen es dem<br />
Bitumen nicht, eine ausreichende Strukturviskosität<br />
auszubilden. Deshalb können frisch hergestellte<br />
Asphalte bei dieser Randbedingung<br />
nicht ausreichend verformungsbeständig sein.<br />
Eine zu frühe Verkehrsfreigabe könnte in diesen<br />
Fällen zu einer Schädigung der frisch eingebauten<br />
Asphaltdeckschicht führen. Auch in diesen<br />
Fällen liefert das Verfahren belastbare Informationen,<br />
um Risken zu minimieren. Damit hilft das<br />
Verfahren zum einen, unnötig lange Warte-<br />
Das Messen der Verformungsbeständigkeit<br />
in situ kann mit dem<br />
Modifizierten Leichten<br />
Fallgewichtsgerät<br />
durchgeführt werden.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
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