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asphalt 05/19

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30 Intern<br />

Umweltallianz Sachsen<br />

Handlungsleitfaden für die Wiederverwendung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> entwickelt<br />

Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft werden medial und politisch<br />

viel diskutiert. Eine Arbeitsgruppe aus Fachexperten aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Behörden hat im Rahmen der Umweltallianz unter Federführung<br />

der IHK Chemnitz das Thema praktisch angepackt. Jetzt liegt ein<br />

Handlungsleitfaden für die Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong> vor,<br />

unter der maßgebenden Mitarbeit des Deutschen Asphaltverbandes (DAV).<br />

(v. l. n. r.) Ralph Mühle (Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Referat 63,<br />

Straßen- und Ingenieurbau), Dr. Tobias Lerch (LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische<br />

Dienstleistungen mbH), Richard Mansfeld (Leiter des Arbeitskreises Asphaltmanagement, Auerbach),<br />

Jan Jähnig (Straßen- und Tiefbauamt der Stadt Dresden), Stefan Zinkler (Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie) (Quelle: IHK Chemnitz)<br />

Die Wiederverwendung und -verwertung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> hat eine hohe Priorität.<br />

Dies umso mehr, da im Straßenbau eine<br />

Verschiebung der Prioritäten stattgefunden<br />

hat: von Neubau hin zur Erhaltung. Damit verbunden<br />

ist allerdings auch eine Verschiebung<br />

der benötigten Asphaltsorten. Denn bei den<br />

heute dominierenden oberflächennahen<br />

Erhaltungsmaßnahmen im Straßenbau<br />

kommt nur noch ein kleiner Teil des anfallenden<br />

Materials zum Einsatz und neue Anwendungsbereiche<br />

müssen sich etablieren. Außerdem<br />

kommt hinzu, dass eine zunehmend<br />

komplexere Gesetzgebung Unsicherheiten<br />

beim Einbau und Lagerung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

verursacht. Im Ergebnis gibt es an vielen<br />

Asphaltmischanlagen einen Überschuss an<br />

nutzungsfähigen Straßenbaustoffen der Verwertungsklasse<br />

A nach RuVA-StB01.<br />

Besonders die Nutzung von Asphaltgranulat<br />

in den Landkreisen, Städten und Kommunen<br />

entspricht häufig nicht der nach Regelwerk<br />

möglichen Wiederverwendung. Auf diese Situation<br />

wurde im Arbeitskreis „Qualität im Straßenbau<br />

im Freistaat Sachsen“ immer wieder<br />

hingewiesen und intensiv darüber diskutiert.<br />

Schließlich war es der damalige Präsident<br />

der IHK Chemnitz und Präsident des DAV, Dr.<br />

Franz Voigt, der die Erarbeitung eines Leitfadens<br />

zur Wiederverwendung und Verwertung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> im Rahmen einer Arbeitsgruppe<br />

der Umweltallianz Sachsen initiierte.<br />

Die Umweltallianz Sachsen ist eine Dialogplattform<br />

zwischen Wirtschaft und Staatsregierung.<br />

Seit ihrer Gründung vor über 20 Jahren steht<br />

sie für einen kooperativen und zukunftsweisenden<br />

Umweltschutz.<br />

Unter diesem Dach wurden unter Federführung<br />

der IHK Chemnitz betroffene Akteure und<br />

Fachleute an einen Tisch gebracht. Die Facharbeitsgruppe<br />

unter intensiver Beteiligung des<br />

DAV, gemeinsam mit Vertretern des Sächsischen<br />

Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Verkehr, des Sächsischen Staatsministeriums<br />

für Umwelt, Landwirtschaft mit seinem<br />

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und<br />

Geologie, mit Vertretern aus Wissenschaft, weiteren<br />

Behörden, Verbänden und Kammern<br />

sowie aus Unternehmen nahm im April 2017<br />

ihre Arbeit am Leitfaden auf.<br />

Ziel war es, eine fundierte und praktische<br />

Handlungshilfe für alle Baulastträger in Sachsen<br />

zu erstellen. Dabei sollten über die Wiederverwendung<br />

in Asphaltschichten hinaus auch<br />

die Möglichkeiten der Verwertung als ungebundener<br />

Baustoff aufgezeigt werden.<br />

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit konnte<br />

der Leitfaden nun am <strong>19</strong>. Juni 20<strong>19</strong> vom Sächsischen<br />

Umweltminister, als Beiratsvorsitzender<br />

der Umweltallianz Sachsen, Thomas<br />

Schmidt gemeinsam mit dem Präsidenten der<br />

IHK Chemnitz Dr. Dieter Pfortner und beteiligten<br />

Partnern öffentlich vorgestellt werden.<br />

IHK-Präsident Pfortner ermutigte die am<br />

Straßenbau beteiligten Akteure, den Leitfaden<br />

zu nutzen und gemeinsam weiterzuentwickeln<br />

sowie den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten<br />

positiv zu begegnen: „Er befasst sich ausschließlich<br />

mit Straßenausbaustoffen ohne<br />

teer-/pechtypische Bestandteile. Es soll kein<br />

starres Papier sein, sondern sich gemeinsam<br />

mit den Beteiligten in der Praxis weiterentwickeln“,<br />

betonte der IHK-Präsident.<br />

Indem der Leitfaden die aktuell gültige<br />

Rechtslage zusammenfasst und verschiedenste<br />

Möglichkeiten für eine Wiederverwendung<br />

und hochwertige Verwertung beschreibt, soll<br />

er dem aktuellen Trend der zunehmenden<br />

Deponierung von Ausbau<strong>asphalt</strong> entgegenwirken.<br />

Der Leitfaden kann als PDF-Datei unter<br />

https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/33482<br />

heruntergeladen werden. Er ist insbesondere<br />

auch für andere Bundesländer eine<br />

Informationsquelle zur Organisation und<br />

Durchsetzung eines wirtschaftlichen Managements<br />

mit Asphaltrecycling. <br />

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